Digitale Traumpfade - Die australischen Aborigines im Internet


Magisterarbeit, 2002

150 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I. Einleitung
1. Ziele und Vorgehensweise
2. Quellenlage

II. Repräsentation der indigenen Australier im Medienzeitalter
1. Repräsentationen in den alten Medien des 20. Jahrhunderts
a) Der ethnologische Diskurs um die Repräsentation
b) Printmedien und Repräsentationen der indigenen Australier
c) Die indigenen Australier in Fernsehen und Film
2. Indigene Australier in den neuen Medien des 21. Jahrhunderts
a) Interaktive Medien und indigene Kommunikationsstrukturen
b) Der Cyberspace - ein Ort für indigene Publikationen
c) Digitaler Kolonialismus oder virtuelle Emanzipation?

III. Machtstrukturen im Internet
1. Der Code und seine Entwicklergemeinde
2. Funktionsweise und Machtstrukturen des Cyberspace
3. Die Suche im Web - Prinzipien von Suchmaschinen

IV. Die aktuelle Präsenz der indigenen Australier im Internet
1. Quantitative Analyse der unterschiedlichen Suchbegriffe
2. Die „Top 18“ der prominentesten Internetauftritte
a) Die drei auffälligsten Webpages
b) Selbstrepräsentationen
c) Hybride Repräsentationen
d) Fremdrepräsentationen
V. Die aktuelle Selbstrepräsentation indigener Australier im Cyberspace 86
1. Die virtuelle Welt der indigenen Australier 88
2. Die Autoren indigener Selbstrepräsentationen
a) Künstler
b) Multimedia-Organisationen
c) Privatpersonen
d) Politische Organisationen
3. Gemeinsamkeiten der indigenen Selbstdarstellungen

VI. Zusammenfassung und Schlussbemerkung

VII. Quellenverzeichnis
1. Quellen mit Autorenangaben
2. Quellen ohne Autorenangaben
3. Webpages

VIII. Anhang
1. I „allgemeine Recherche“: Tabellen 1 bis 5
2. II „spezielle Recherche“: Tabellen 6 und 7
3. Emailkorrespondenzen
a) Korrespondenz mit John Hobson - 2. August 2001
b) Korrespondenz mit John Hobson - 27. September 2001

Vorwort

Es gibt 370 Millionen indigene Menschen in über 70 Ländern, die heute meist als unterdrückte Minorität leben. Da es sich in der Vergangenheit meist um schriftlose Kulturen handelte, waren sie der Öffentlichkeit lange Zeit nur über Aufzeichnungen und Berichte westlicher Forscher bekannt. Diese Fremdrepräsentationen entstanden meist in einem kolonialen Zusammenhang und spiegelten die ungleichen Machtverhältnisse wider. In den 1980er Jahren führte dies in der Ethnologie zu einer „Krise der Repräsentation“, in der die selbstkritische Frage aufkam, ob Wissenschaftler überhaupt noch das Recht haben, die Anderen zu repräsentieren. Aufbauend auf diesem Diskurs und der Etablierung des Internets als einem neuen Publikationsraum begab ich mich im Jahr 2001 auf die Suche nach emanzipierten Selbstrepräsentationen der indigenen Australier. Ich führte eine Feldforschung im Cyberspace durch und traf die unterschiedlichsten und interessantesten australischen Aborigines. Aufbauend auf diese Arbeit realisierte ich 2005 ein thematisch ähnliches Dokumentarfilmprojekt, bei dem ich die Möglichkeit hatte, viele der hier vorkommenden Menschen persönlich kennen zu lernen.

Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit stammen aus dem Jahre 2001 und müssen als Momentaufnahmen, fast schon als historische Dokumente eingeordnet werden. Durch die gewaltigen Entwicklungen und den schnelllebigen Charakter des Internets, sind einige Seiten heute nicht mehr existent, andere gab es damals noch gar nicht. So begann meine Forschung bei den Suchmaschinen, ohne Google, das im Jahr 2007 fast eine Monopolstellung eingenommen hat.

Mein Dank für inhaltliche Unterstützung gilt zuallererst dem Dozenten des Koori Center der Universität Sydney, John Hobson. Außerdem sei Professor Dr. Hartmut Lang für seine kreativen Ideen bei der Analyse der gesammelten Daten gedankt. Desweiteren möchte ich meiner Freundin Heike Dittmers für moralische und schriftstellerische Unterstützung, Veli Stantschev für produktive Ideen, Zeki Hamawand für wissenschaftliche Beratung, Arno Heitmann für technischen Support und Eva-Maria Thiele für das Lektorat danken.

I. Einleitung

In den vergangenen zehn Jahren hat sich ein neues Medium etabliert: Das Internet. Damit veränderten sich die weltweiten Kommunikationsstrukturen radikal. Früher dienten die Massenmedien hauptsächlich einer „Einer-an-Viele- Kommunikation“1, heute gibt es durch das Internet mannigfaltige Möglichkeiten einer „Viele-an-Viele-Kommunikation“2 (vgl. Gabriel 1997, Morris 1996). Das Internet ist zwar kein „freies und anarchistisches“3 Medium mehr, da es in der heutigen Zeit zunehmend stärkere Machtanhäufungen auf staatlichen und kommerziellen Sektoren gibt. Trotzdem bietet es immer noch die Möglichkeit, abseits staatlicher Zensur Inhalte zu publizieren und zu konsumieren. Das Revolutionäre am Internet sind damit die vielfältigen Chancen für eine breite Schicht der Öffentlichkeit ohne große Kosten selbst zu publizieren. Die ehemaligen Empfänger können nun mit relativ einfachen Mitteln zu Sendern werden. In diesem Zusammenhang eröffnet sich besonders für zuvor in den Massenmedien wenig beachtete Gruppen ein neues Feld der Selbstrepräsentation (vgl. Human Rights Watch 1997, Reporter ohne Grenzen 2001). Zu diesen „unterrepräsentierten“ Gruppen, die früher auch kaum die Möglichkeit hatten sich selbst in den Medien darzustellen, gehören auch indigene4 Bevölkerungen (vgl. McConaghy 2000, Nathan 2000, Tafler 2000, Ward 2000, Zimmermann 2000). Es handelt sich hierbei um ethnische und politische Minderheiten gegenüber einer herrschenden Gesellschaft innerhalb eines Staates (vgl. Encyclopedia of Cultural Anthropology, 1996:635). Im Wörterbuch für Völkerkunde findet sich folgende Definition:

„Im Sprachgebrauch von UNO und Menschenrechtsorganisationen eine Bezeichnung für Volksgruppen, die in ihrem angestammten Lebensraum eine (von der eingewanderten nationalen Mehrheitsbevölkerung oft diskriminierte) Minderheit bilden“ (Wörterbuch der Völkerkunde 1999).

Die Randposition indigener Bevölkerungen in der Gesellschaft und ihre rassistische Diskriminierung wurzelt meist in einer kolonialen Vergangenheit. In dieser Zeit des Machtungleichgewichts wurden Differenzen zwischen den Indigenen und den Kolonialisten in deren Repräsentationen hervorgehoben, gesteigert und verabsolutiert (vgl. Fanon 1961, Memmi 1966). Die Tatsache, dass Indigene meist eine schriftlose Kultur hatten und den europäischen Kolonialherren zudem als „fremd“ erschienen, machte sie innerhalb der Ethnologie zu Objekten der Forschung. So waren es vor allem die Ethnologen, die Indigene in ihren Monografien darstellten und im Kontext evolutionistischer Erklärungsmodelle heute noch herrschende Stereotypen, wie die des „Primitiven“ oder „Barbaren“ prägten (vgl. Berg und Fuchs 1995, Fabian 1983, Fischer 1992). Da es keine schriftlichen Quellen gab, sah es die Ethnologie als ihre Aufgabe an, die Geschichte der Indigenen im Nachhinein durch die Beschäftigung mit mündlichen Überlieferungen zu rekonstruieren (vgl. Attwood 1996, Berndt & Berndt 1996, Barnes 1988). Aus diesem Grund hatte die ethnologische Repräsentation einen zentralen Stellenwert bei der Erschaffung des Bildes der Indigenen. Dieser Aspekt der Fremdrepräsentation wurde zunehmend in der ethnologischen Forschung diskutiert. In den 1980er Jahren begannen sich Ethnologen kritisch mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Es kam zur so genannten „Krise der Repräsentation“, die zu einer „reflexiven Wende“ führte: Alte Ethnografien wurden auf Grundlage neuer ethnografischer Methoden dekonstruiert, indem sie unter rhetorischen und quellenkritischen Gesichtspunkten analysiert wurden (vgl. Berg und Fuchs 1995). Es herrschte ein Konsens darüber, dass die jeweiligen „Anderen“ durch die jeweiligen Wissenschaftler konstruiert werden. Persönliche und gesellschaftliche Idealvorstellungen und Normen bestimmten sehr oft die Art und Weise der Repräsentation. Außerdem wurden die meisten älteren Schriften im kolonialen Kontext verfasst. Somit waren diese Texte über die „Anderen“ auch von den herrschenden kolonialen Machtverhältnissen beeinflusst. Dies hatte zur Folge, dass die Indigenen im damals vorherrschenden Trend evolutionistischer Erklärungsmodelle als Überreste einer vergangenen Zeit angesehen wurden. Der Fokus der Forschungen lag somit meist auf traditionellen

Aspekten ihrer Kultur. Diese Spezialisierung auf das Traditionelle unterstützte die ohnehin schon vorhandene Abgrenzung zu der nicht-indigenen Bevölkerung (vgl. Attwood 1996, Clifford 1986, Fabian 1995, Rabinow 1995, Said 1995). Im aktuellen Diskurs um die Repräsentation vertreten einige Ethnologen die Auffassung, dass die Massenmedien in ihrem Umgang mit Indigenen immer noch von diesen kolonialen Stereotypen dominiert sind (vgl. Ginsburg 1996, Langton 1993).

Auf der Basis des gerade dargestellten ethnologischen Diskurses um die Repräsentation der „Anderen“ wird in der folgenden Arbeit einer Hauptfrage nachgegangen: Nutzen die bis dato meist von anderen repräsentierten Indigenen das Internet für eine emanzipierte Selbstdarstellung?

Da es den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde alle indigenen Bevölkerungen der Erde zu berücksichtigen, beschränken wir uns auf die indigenen Gruppen Australiens, die sich aus 427.0005 Individuen zusammensetzen. 78% leben in urbanen Gebieten und 22% in ländlichen abgelegenen Gemeinden, so genannten „remote areas“ (vgl. Australian Bureau of Statistics 1996a:1 & 1999:2). Insgesamt werden ungefähr 250 verschiedene Sprachen gesprochen und es lassen sich mindestens ebenso viele Gruppen unterscheiden (vgl. ASEDA 2001). Wenn im Weiteren von den indigenen Australiern oder den australischen Aborigines gesprochen wird, muss diese Differenzierung im Hinterkopf behalten werden.

Obwohl die indigenen Australier erst im Jahre 1967 die Bürgerrechte erhielten, nutzen sie schon seit den Tagen ihrer Erfindung moderne Kommunikationsmedien (vgl. Atwell 2001, Ginsburg 1996, Langton 1993). Die Nutzung audio-visueller und multimedialer Ausdrucksmöglichkeiten moderner Kommunikationsmedien wie Telefon und Fernsehen führte zu einer Wiederbelebung traditioneller oraler und performativen Kommunikationsformen (vgl. Michaelis 1985, Rieländer 1993, Langton 1993, Ward 2000, Zimmermann 2000).

Neben der Nutzung der Medien begann aber auch eine kritische Betrachtung des Bildes, das von ihnen in den Medien gezeichnet wurde. Vor allem im Fernsehen wurden indigene Australier oft einseitig und von einem rassistischen Standpunkt aus dargestellt. In den 1980er Jahren begannen die indigenen Australier eigene Medienunternehmen6 zu gründen, um mit Selbstdarstellungen den dominanten „alten“ Vorurteilen den Kampf anzusagen. Der australische Staat erkannte in dieser „Bewegung“ eine Chance für eine selbst bestimmte Zukunft und stattete abgelegene Gemeinden im Rahmen des Entwicklungsprojektes „Broadcasting for Remote Aboriginal Community Scheme“ (BRACS) mit Produktions- und Sendeanlagen aus. Nun bekamen die ersten indigenen Gemeinden die Möglichkeit, selbstständig Fernsehbeiträge zu produzieren und in einem begrenzten Umkreis auch senden zu können. Innerhalb der Nachbargemeinden wurde die Möglichkeit des Sendens gerne genutzt. Den Sprung in die öffentlichen Massenmedien schafften ihre Produktionen jedoch so gut wie nie. Hohe Qualitäts- maßstäbe und draus resultierende Produktionskosten versperrten den Weg in die öffentliche Medienlandschaft (vgl. Ginsburg 1996, Rieländer 1993).

Ihre langjährige Erfahrung mit elektronischen Medien, der immer noch andauernde Kampf gegen rassistische Darstellungen in den Medien und ihr großes Interesse an der kreativen Nutzung von audio-visuellen Medien deuten auf eine spannende Beteiligung indigener Australier am Internet hin.

1. Ziele und Vorgehensweise

Ziel dieser Arbeit ist es, ausgehend vom ethnologischen Diskurs die Repräsentation indigener Gruppen im Internet am Beispiel der indigenen Australier darzustellen. Hauptfrage hierbei ist, inwiefern eine emanzipierte Selbstrepräsentation der indigenen Australier im Internet stattfindet. Da es zu diesem aktuellen Thema bisher keine Publikationen gibt, stützt sich ein Teil dieser Arbeit auf eine empirische Feldforschung im Cyberspace. Um eine ausgewogene Auseinandersetzung zu gewährleisten, wurde eine Unterteilung in drei Themenkomplexe vorgenommen.

Im ersten Teil (Kapitel II) wird zunächst der theoretische Diskurs um die Repräsentation in den Medien thematisiert. Damit gezeigt werden kann, welche Mechanismen in den alten Medien geherrscht haben und inwiefern diese in den neuen Medien noch eine Rolle spielen, muss eine thematische Trennung in alte und neue Medien vorgenommen werden. Hierbei wird emanzipatorischen Aspekten besondere Beachtung geschenkt.

Um Informationen über den Prozess und die Strukturen der Repräsentation zu bekommen, wird der diesbezügliche ethnologische Diskurs behandelt. Die in der ethnologischen Forschung diskutierten Mechanismen dienen als Grundlage für die Betrachtung der Repräsentationsformen in Film und Fernsehen. Nachdem die Situation in den alten Medien dargestellt wurde, werden aktuelle ethnologische Diskurse über die indigene Nutzung moderner Kommunikations- medien herangezogen. Dabei werden mögliche Parallelen zwischen traditionellen Kommunikationsformen und den Kommunikationsmöglichkeiten des Internets diskutiert. Im Weiteren wird gezeigt, ob sich der Cyberspace7 als Ort für indigene Selbstdarstellungen eignet und wo ambivalente Bereiche zu orten sind. Abschließend findet eine Diskussion über die vermutete Emanzipation Indigener in den Medien statt. Hierbei werden unterschiedliche wissenschaftliche Standpunkte einander gegenübergestellt.

Der zweite Teil (Kapitel III) dient einer genauen Betrachtung des Internets, dem Mittelpunkt der späteren empirischen Untersuchung. Die eingehende Auseinandersetzung mit dem Internet soll als Grundlage für die darauf folgende empirische Forschung dienen. Dabei ist es notwendig, einen Einblick in die Grundbedingungen der Teilnahme am Internet zu geben. In Zusammenhang damit werden Funktionsweise und Machtstrukturen erläutert. Die Darstellung der technischen Aspekte ist insofern wichtig, da die Funktion des Internets sehr eng mit der den Datenfluss konstituierenden Software und ihrer Weiterentwicklung zusammenhängt.

Eine besondere Bedeutung für die spätere Suche nach indigenen Selbstdarstellungen fällt den Suchmaschinen zu. Für viele Internetnutzer dienen diese als Ausgangspunkt für ihre Reise, oder besser gesagt Suche im Web. Zentrale Anlaufstellen sind vor allem die prominentsten Suchmaschinen, d.h. solche, die besonders hohe Klickstatistiken aufweisen. Diese Suchmaschinen sind es, die dem in seiner Grundstruktur anarchistischen Cyberspace eine Art Zentralität und Hierarchie geben. Die Suchmaschine entscheidet, basierend auf ihrer eigenen Programmierung, ob eine Webpage leicht gefunden wird, somit einen hoch frequentierten Platz im Web besiedelt oder aber im Dunkeln des Cyberspaces verborgen bleibt.

Der dritte Teil (Kapitel IV) dient dazu, das zuvor postulierte Informationsdefizit im Bereich der aktuellen Beteiligung der indigenen Australier am Internet auszugleichen. Dazu werden Suchmaschinen mit dem Aufspüren von Begriffen, die indigene Australier bezeichnen, beauftragt. Das daraus gewonnene Datenmaterial wird daraufhin in Bezug auf die Repräsentationsformen quantitativ sowie qualitativ analysiert. Im Weiteren werden die 18 prominentesten „Websites“8, d.h. die von den unterschiedlichen Suchmaschinen am meisten „gelisteten“9, vorgestellt. Das Analysekriterium der Websites ist ihre Repräsentationsform, mit anderen Worten die Autorenschaft der Internetpräsenz.

Es fanden sich Selbst- und Fremdrepräsentationen sowie eine Mischform, die mit der Bezeichnung hybride Repräsentationen umschrieben wurde. Das Ergebnis beschreibt den öffentlichen Raum, in dem die indigenen Australier sich darstellen. Da bei der Recherche nur eine verhältnismäßig kleine Menge von Selbstdarstellungen gefunden wurde, wurde eine zweite Recherche durchgeführt, deren Ergebnisse im vierten Teil (Kapitel V) vorgestellt werden. Hierbei wurde gezielt nach Selbstrepräsentationen gesucht, um diese einer inhaltlichen Analyse unterziehen zu können.

2. Quellenlage

Grundsätzlich gab es zwei verschiedene Arten von Quellen, die für diese Arbeit genutzt wurden. Zum einen konventionell publizierte Bücher, zum anderen online zugängliche elektronische Dokumente.

Stellvertretend für die evolutionistische Forschungsrichtung in der Ethnologie wurde ein in den 1930er Jahren gedrucktes Werk des australischen Ethnologen James Frazer herangezogen. Aus den 1960er Jahren stammen die Publikationen der beiden „antikolonialen“ französischen Autoren Frantz Fanon und Albert Memmi, die sich kritisch mit den kolonialen Unterdrückungsmechanismen auseinandersetzten. Der Diskurs um die Repräsentation und die damit zusammenhängende „reflexiven Wende“ der Ethnologie findet sich in den Arbeiten der so genannten „Writing Culture Group“ wieder, die in den 1980er Jahren publiziert wurden (vgl. Clifford 19986 & 1995, Fabian 1983 & 1995, Rabinow 1995, Said 1995, Tylor 1995).

Auskünfte über die Entwicklung der medialen Geschichte der indigenen Australier geben ethnologische Veröffentlichungen der 1990er Jahre. Diese Werke sind von amerikanischen, australischen und einem deutschen Wissenschaftler publiziert (vgl. Ginsburg 1996, Jennings 1993, Langton 1993, Michaelis 1985 & 1997, Rieländer 1993).

Ganz im Sinne der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Internet als Raum kultureller Darstellungsformen fanden sich diesbezügliche Quellen auch in eben diesem Medium. Insgesamt hat das Internet den Zugang zu wissenschaftlichen Texten wesentlich vereinfacht. Veröffentlichungen, die früher auf dem umständlichen Weg der Fernleihe beschafft werden mussten, sind heute teilweise schnell und problemlos über das Internet erreichbar.

Im Kontext des wissenschaftlichen Diskurses erwies sich das Internet trotz beginnender Kommerzialisierung10 als sehr ergiebig. Es konnten unterschiedliche Online-Konferenzen und Publikationsräume ausfindig gemacht werden, die es ermöglichten, sehr aktuelle Beiträge zum Thema hinzuzuziehen. Hierzu gehört die 1997 stattfindende Konferenz „Indigenous People in an Interconnected World“11 (vgl. Hobson 1997, Mc Conaghy 2000, Nathan 2000, Tafler 2000, Ward 2000, Zimmermann 2000)12, das Online-Journal der Murdoch Universität in Perth „Continuum - The Australian Journal of Media & Culture“ (vgl. Michaelis 1990, Mishra 1987), das „Web Archive in Visual Anthropology“ an der Temple Universität in Philadelphia, die Artikel der „First Online Postcolonial Conference“ der Universität von Singapur, das „Webzine“ der Universität Westminister in London „Cybersoziology“13 und das „Journal of Indigenous Affairs“ der „Cultural Survival 14, einer non-profit-Organisation in Cambridge. Außerdem sei auf das im Sommer 2001 abgehaltene UNESCO Symposium mit dem Titel: „New Technologies, Anthropology, Museology and Indigenous Knowledge 15 hingewiesen.

Die Informationen für die machtpolitischen Aspekte des Internets wurden zum einen aus Publikationsforen so genannter Netzaktivisten (vgl. Barlow 1996, Cailiau 1997, Gilmore 2001, Uimonen 19979) und zum anderen aus Internetmagazinen, wie „Heise.de“16 (Baumgärtel 1997, Grote 2000, Krempel 1998, Winkler 1997) und „Spiegel-Online“17 (vgl. Schumann 2000) bezogen. Außerdem stammen weitere diesbezügliche Informationen von der Website der Projektgruppe „Kulturraum Internet“18 der Freien Universität Berlin (vgl. Hofmann 1998).

Die erwähnten Artikel wurden alle in den letzten sechs Jahren publiziert, woraus sich der recht aktuelle Charakter dieser Arbeit ergibt. Auf institutioneller Ebene sind die angeführten Publikationsräume mehr oder weniger einem universitären Kontext zuzuordnen. Die Sitze der Institute und Orte der Konferenzen reichen von den USA über England, Deutschland und Singapur bis hin nach Australien. Dies ist ein Hinweis für die kommunikationssteigernde Wirkung des Internets - zumindest auf der Ebene des intellektuellen Austausches.

Trotz des erleichterten Zugangs durch das Internet zu wissenschaftlichen Publikationen, muss festgehalten werden, dass einige sehr interessante Beiträge zum Thema dieser Arbeit nicht bezogen werden konnten, da sie sich nur in gedruckter Form in australischen Universitätsbibliotheken befinden. Hierunter fallen vor allem auf empirische Forschungen basierende Artikel über die Motivationen der indigenen Australier am Internet teilzunehmen.

Aufgrund der differenzierten Quellenlage werden im Quellenverzeichnis drei Kategorien präsentiert. Die erste Kategorie sind Quellen, die sich einem eindeutigen Autor zuordnen lassen, wie Bücher und elektronische Dokumente eines spezifischen Autors.

Die zweite Kategorie umfasst Quellen ohne genaue oder mit fehlender Autorenangabe, wie zum Beispiel Nachschlagewerke oder Publikationen von Vereinen, Unternehmen oder staatliche Institutionen.

Die dritte Kategorie dient der Präsentation der zahlreichen Webpages, die im Rahmen der empirischen Untersuchung gefunden wurden und auf die in der Analyse näher eingegangen wurde. Da es auch Webpages gibt, die nur von einem verantwortlichen Autor verfasst sind, werden diese unter dem Nachnamen des Autors in dieser dritten Kategorie geführt.

II. Repräsentation der indigenen Australier im Medienzeitalter

Für eine Annäherung an dieses Thema werden sozialwissenschaftliche, im Besonderen ethnologische Auseinandersetzungen um den Begriff „Re- präsentation“ dargestellt. Die ethnologischen Diskurse sind insofern interessant, da sich diese Wissenschaft seit Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Repräsentieren von „fremden“ Kulturen beschäftigt. Teilweise waren ihre auf Feldforschungen basierenden Bücher die einzigen Informationen über indigene Völker (vgl. Fischer 1992).

In den 1980er Jahren kam es innerhalb der ethnologischen Diskurse zu einer so genannten „Krise der Repräsentation“, die sich in einer reflexiven Betrachtung der eigenen Methoden und kritischen Hinterfragung der Wirkung ihrer Repräsentationen äußerte. In diesem Zusammenhang wurde die Beziehung des Feldforschers zu seinen „Forschungsobjekten“, der rhetorische Prozess der schriftlichen Fixierung der Forschungsergebnisse und die Wirkungsweise der Texte über die „Anderen“19 thematisiert. Es bestand Einigkeit darüber, dass es in der Vergangenheit ein Ungleichgewicht der Repräsentationsformen gab. In den „westlichen Medien“20 dominierten Fremdrepräsentationen, die Beschreibungen der Anderen (vgl. Fabian 1983, Clifford 1986, Rabinow 1995, Tylor 1995, Thornton 1995, Said 1995).

Im Falle Australiens zeigt sich die dominante Darstellungsform schon in den schriftlich verfassten Berichten europäischer Seefahrer. So wurde die „eingeborene Bevölkerung“ als „wild“ und „vorzeitig“ beschrieben, ohne dass sie sich selbst öffentlich äußerte. Da sie außerdem keinerlei Bezug zu materiellen Besitztümern erkennen ließ, wurde angenommen, dass das unkultivierte Land keine Eigentümer hätte und deshalb zur „terra nullis“ erklärt. Die Besiedlung durch die Engländer ging dann im Unterschied zu Amerika, Kanada und Neuseeland ohne Verträge mit der indigenen Bevölkerung von statten (vgl. Duelke 1998:56).

Wie sich die Repräsentation der indigenen Australier in den Medien des 20. und 21. Jahrhunderts entwickelte, wird im Folgenden thematisiert. Hierfür muss eine inhaltliche Unterscheidung zwischen neuen und alten Medien vorgenommen werden, da Anfang der 1990er Jahre eine einschneidende Veränderung in der Medienlandschaft stattgefunden hat. Ursache dieser Veränderung war das explosionsartig populär werdende Internet, das besonders für indigene Gruppen neue Wege der Kommunikation und Selbstrepräsentation eröffnete (vgl. McConaghy 2000, Nathan 2000, Tafler 2000, Ward 2000, Zimmermann 2000). Die Exkursion in die alten Medien ist von größter Wichtigkeit, da sie eine Vergleichsgrundlage bietet. So können Veränderungen der Repräsentations- formen in den neuen Medien besser identifiziert werden. Darüber hinaus kann verglichen werden, ob sich die indigenen Australier im Rahmen des Internets von den zuvor dargestellten alten Mechanismen und Strukturen emanzipiert haben.

1. Repräsentationen in den alten Medien des 20. Jahrhunderts

Der Wirkungszeitraum der alten Medien wird für die Jahre seit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert bis hin zum aufkommenden Internet Anfang der 1990er Jahre angesiedelt (vgl. Klook 1997, Moore 1996). Es handelt sich dabei um Printmedien wie Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, die seit den 1930er Jahren von elektronischen Medien wie Radio, Film und Fernsehen ergänzt wurden (vgl. Moore 1996:3, Hickethier 1996:15).

Im Bezug auf die Kommunikation muss im Kontext der alten Medien klar zwischen Sendern und Empfängern unterschieden werden. Hier wird von einem relativ einseitigen Kommunikationsakt gesprochen. Dies sei am Beispiel Fernsehen und Film erläutert. Hier hat der Empfänger kaum die Möglichkeit, über das gleiche Medium zu antworten, er ist auf andere Kommunikationsmittel wie Briefe oder Telefon angewiesen. Es gibt nur einen indirekten Weg der Kommunikation: Die Entscheidung des Empfängers, welches Programm er konsumieren will und die hieraus resultierende, auf den Sender rückwirkende Einschaltquote (vgl. Hickethier 1996:9f.).

Ein weiteres Merkmal der alten Medien ist, dass eine aktive Teilnahme in Form des Produzierens und Publizierens nur einem sehr kleinen, privilegierten Teil der Bevölkerung möglich ist. Grund hierfür sind sehr komplexe Produktions- verfahren, hohe Qualitätsmaßstäbe und die damit verbundenen Kosten (vgl. Moore 1996:4f.).

Nachdem die Charakteristiken der alten Medien grob umrissen wurden, muss noch kurz auf den Zusammenhang zwischen Medien und Repräsentation ein- gegangen werden. Karen Jennings sieht in Medien keine neutralen Transporteure von Informationen:

„The media do not simply reflect or mediate reality. Rather, they utilise certain conventions and codes, both aesthetic and technical, to represent things to us. These things may then be accepted as ‚real’ or ‚natural’. (Jennings 1993:9).

Die spezifischen technischen und ästhetischen Konventionen der Medien haben einen starken Einfluss auf Repräsentationen. Welche weiteren Faktoren eine Rolle bei dem Transformationsprozess von Realität spielen, wird in der nun folgenden Auseinandersetzung mit dem ethnologischen Diskurs um die Repräsentation betrachtet.

a) Der ethnologische Diskurs um die Repräsentation

Bis in das vorletzte Jahrhundert waren es vornehmlich Ethnologen, die sich mit den indigenen Australiern beschäftigten, das heißt sie aufsuchten, erforschten und später ihre Erkenntnisse in Form von wissenschaftlichen Berichten und Monografien präsentierten. Aus diesem Grund ist es für eine Annäherung an die den Repräsentationen innewohnenden Strukturen nötig, sich mit der Entwicklung der ethnologischen Ansätze vertraut zu machen.

Die ersten wissenschaftlichen Arbeiten über die indigenen Australier stammten von den meist englischen, so genannten „Lehnstuhl-Ethnologen“ des späten 19. und des frühen 20. Jahrhunderts. Sie arbeiteten unter dem Schirm des Evolutionsparadigmas und bekamen ihre Informationen aus zweiter Hand, von Missionaren und Angehörigen der Kolonialverwaltung. Diesen folgte eine Zwischengeneration von Forschern, meist Naturwissenschaftler, die sich langsam in das Feld zu ihren Forschungsobjekten wagten. Sie erkannten die Wichtigkeit von längeren Aufenthalten und dem Erlernen der Sprache, um ein besseres Verständnis zu erreichen. Ihre Schüler schafften dann den Durchbruch zur „modernen Ethnographie“. Symbolfigur dieses neuen Ansatzes wurde Bronislaw Malinowski. In seinem Hauptwerk „The Argonauts of the Western Pacific“ beschrieb er nicht mehr, wie in der Ethnologie zuvor üblich, das Spektakuläre und Außergewöhnliche, sondern konzentrierte sich auf das Alltägliche und Gewöhnliche (vgl. Berg & Fuchs 1995:25f.).

Seitdem setzte sich die Feldforschung als Forschungsmethode durch. Die Datengewinnung folgt bei dieser Methode einem empirischen Prinzip. Die gewonnenen Daten werden ausgewertet und in Form von Büchern oder Artikeln publiziert. Die Rolle, die die Ethnologie hierbei übernahm, beschreibt Hans Fischer als die eines Übersetzers zwischen der vermeintlich fremden und der eigenen Kultur.

„Die Ethnologie als die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit fremden Kulturen beschäftigt, wird zu jedem Zeitpunkt ihren Hauptbeitrag im Anwendungsbereich also immer darin finden, das Fremde verständlich und verstehbar zu machen, zu ‚übersetzen’“ (Fischer 1992:19).

In den 1980er Jahren wurde dieser Akt des Übersetzens, also das Repräsentieren einer anderen Kultur, von Ethnologen aus europäischen und angelsächsischen Ländern kritisch reflektiert. Das Ziel dieser hauptsächlich im angelsächsischen Raum geführten Debatte über die „Repräsentation der Anderen“ war es, über die Repräsentationsstrukturen auf Seiten des dominanten Diskurses aufzuklären (vgl. Berg & Fuchs 1995:11f.).

Da bei der Beschreibung eines Anderen auch immer der eigene Standpunkt Einfluss hat, sind gerade jene Repräsentationen interessant, bei denen eine grundlegende Asymmetrie zwischen den Beteiligten herrscht.21 Edward Said zeigt in seinem 1978 erschienenen Buch „Orientalism“, dass eine ungleiche Machtverteilung große Auswirkungen auf die Art der Repräsentation hat. Am Beispiel kolonialer Verhältnisse zwischen Okzident und Orient beschreibt er die Auswirkungen einer politischen und ökonomischen Herrschaft in Form von Abhängigkeit und Unterdrückung. Diese lokalisiert er in allen Arten von Texten, die über den Orient publiziert wurden.

„(...) it [Orientalism, d. Verf.] is, above all, a discourse that is by no means in direct, corresponding relationship with political power in the raw, but rather is produced and exists in an uneven exchange with various kinds of power, shaped to a degree by the exchange with power political (as with a colonial or imperial establishment), power intellectual (as with reigning sciences like comparative linguistics or anatomy, or any of the modern political sciences), power cultural (as with orthodoxies and canons of taste, texts, values), power moral (as with ideas about what ‚we’ do and what ‚they’ cannot do or understand as ‚we’ do). Indeed my real argument is that Orientalism is - and does not simply represent - a considerable dimension of modern political-intellectual culture, and as such has less to do with the Orient than it does with ‚our’ world“ (Said 1995:12).

Anhand dieser Beschreibung Saids wird deutlich, dass eine Repräsentation der Anderen sehr stark von politischen, intellektuellen, kulturellen und moralischen Kräften abhängt. Da all diese Einflüsse von unserem - dem vom anderen verschiedenen - Weltbild abhängen, spiegelt sich in unseren Diskursen um die andere Welt, zum Beispiel den Orient, vielmehr die eigene wider. Diese Erkenntnis, dass erst durch das Schreiben, dem textlichen Objektivieren, die Anderen inszeniert und konstruiert werden, führte zu einer genaueren Betrachtung der literarischen und rhetorischen Kraft der Repräsentation (vgl. Berg & Fuchs 1995:40). Eberhard Berg und Martin Fuchs sehen in diesem Zusammenhang die in den 1980er Jahren beginnende Dekonstruktion des ethnografischen Schreibens. Ein Reflexionsprozess, der zu einer Ethnografie des ethnografischen Erkenntnis- prozesses führte. Wissenschaftstheoretisch wurde dabei mit dem struktur- funktionalistischen Konsens gebrochen und an die, in den anderen Sozialwissenschaften schon seit längerem praktizierten hermeneutischen und interpretativen Methoden angeknüpft (vgl. ebd. 1995:18).

Die Aussagen darüber, wie es zu dieser „reflexiven Wende“ kommen konnte, variieren. James Clifford sieht die „Krise der Repräsentation“ im Zusammenhang mit dem Wandel in der Weltpolitik und einem Ende der kolonialen Epoche, die eine veränderte Sichtweise in der Sozialanthropologie bewirkte. Außerdem waren die Ethnologen nun nicht mehr die alleinigen Lieferanten von anthropologischem Wissen. In der von zunehmender Kommunikation und interkulturellen Dialogen geprägten und dementsprechend vielstimmigen und mehrdeutigen Welt wurde es immer schwieriger, Kulturen als isolierte und unabhängige Phänomene zu beschreiben (vgl. Clifford 1995:110).

Eine etwas andere Meinung vertritt Paul Rabinow, der die „Krise“ nicht als direkte Folge der in den 1950er Jahren stattfindenden Dekolonialisierung sieht, sondern als Folge der sich allmählich verändernden Beziehung zu den Anderen. Der Grund hierfür hängt mit dem zeitlichen Abstand der Ereignisse zusammen. So liegen fast 30 Jahre zwischen dem Ende der Kolonialzeit und den beginnenden ethnologischen Debatten, die sich somit nicht mehr im Kontext von kolonialer Tagespolitik abspielten (vgl. Rabinow 1995:185).

Es ist von Bedeutung, dass die Auseinandersetzungen in einem postkolonialen Kontext22 geführt wurden und dementsprechend die kolonialen Abhängigkeitsverhältnisse, in denen sich auch die damaligen Ethnologen bewegten, nicht mehr so präsent waren. Außerdem konnten die vergangenen Aktivitäten aus einem zeitlichen Abstand heraus etwas kritischer betrachtet werden.

Ein von den meisten Autoren angesprochenes Phänomen bei Repräsentationen ist das „Othering“ (vgl. Fabian 1983 & 1995, Clifford 1995, Berg & Fuchs 1995, Thornton 1995). Johannes Fabian versteht unter „othering“ die Einsicht, dass die Anderen nicht einfach gefunden, sondern gemacht werden. Für eine analytische Betrachtung dieses Vorganges schlägt er vor, zunächst einmal den Blick von der Differenz zwischen Wirklichkeit und Abbild abzuwenden. Zudem hält er es für notwendig das Repräsentieren als einen sozialen Prozess zu sehen, der das Spannungsverhältnis zwischen Präsenz und Repräsentation in sich trägt. Auf diese Weise wird der Entstehungsprozess einer Repräsentation in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt. Dabei definiert Fabian den Repräsentationsprozess wie folgt: Ausgegangen wird von einem persönlichen Erlebnis, später wird das Erlebte in eigene Gedanken transformiert und schließlich gipfelt der Prozess in einem produktiven Erschaffen eines Abbildes der erlebten Realität (vgl. Fabian 1995:37f.).

Dieses Modell zeigt, dass zu den von Said schon angesprochenen „globalen“ Aspekten noch weitere „persönliche“ Aspekte hinzukommen, die eine Repräsentation beeinflussen. Dieser persönliche Faktor wird von Fabian mit dem Transformieren des Damals ins Jetzt und dem kreativen Erschaffen eines Abbildes umschrieben. In diesem Sinne sind Repräsentationen Übersetzungsprozesse, die in jeder Phase von unterschiedlichen inneren sowie äußeren Faktoren beeinflusst werden. Dieser Faktoren bewusst, stellt sich die Frage, auf welche Weise es nun überhaupt noch möglich ist, den Anderen zu repräsentieren.

Fabian weist auf das „ethnologische Dilemma“ hin, über andere zu schreiben und gleichzeitig Teil eines Systems politischer und intellektueller Unterdrückung der Anderen zu sein. Mit dem schreiben aufzuhören wäre höchstens ein demonstratives Zeichen, jedoch keine produktive Lösung des Dilemmas (vgl. ebd. 1995:355).

Ebenfalls weist er darauf hin, dass es von Bedeutung ist, wie über die Anderen geschrieben wird. Hierbei ist die Intention des Autors von größter Wichtigkeit.

Othering wird - aus meiner Sicht - erheblich heruntergespielt, wenn sich die Sensibilität für die politische Dimension des Schreibens auf die Einsicht in den politischen Charakter ästhetischer Standards und rhetorischer Kunstgriffe beschränkt. In einem solchen kritischen Diskurs gelten die Anderen der Anthropologie als von der Ethnographie beherrscht. Aber um beherrscht zu werden, braucht es mehr, als dass ü ber die Betreffenden geschrieben wird [ written about ] . Um zum Opfer zu werden, müssen die Anderen an-geschrieben werden [ be written at ] (wie in »angeschossen werden [ shot at ]«), und dabei dient Literalität als Waffe zur Unterwerfung und Disziplinierung: Umgekehrt bringt es noch lange keine Befreiung, das Schreiben über Andere zu beenden“ (Fabian 1995:345).

Über die Rolle eines Opfers hinaus, müssen noch die Einflussmöglichkeiten der Repräsentierten auf die Repräsentation angesprochen werden. Bei Dennis Tedlock findet sich der Gedanke, dass die Macht der Ethnografen über die von ihnen repräsentierten Themen nicht allumfassend ist. Der Dialog mit den Anderen wird im starken Maße auch von diesen gelenkt und beeinflusst:

„Wie auch immer die Machtverhältnisse zwischen der Gesellschaft des Ethnographen und der der Anderen beschaffen sein mögen, es kann sein, dass die Anderen erheblichen Einfluß darauf nehmen, worüber der Dialog stattfindet“ (Tedlock 1995:284).

Diese Relativierung gilt nur insofern, als dass die Anderen zwar über den Dialog entscheiden können, den sie führen, aber kaum auf den Prozess der Repräsentation einzuwirken vermögen. Clifford sieht die einzige Möglichkeit für die „beschriebenen“ Völker darin, sich über den Prozess des othering bewusst zu werden und die zugrunde liegenden Machtbeziehungen in einem eigenen Diskurs zu thematisieren (vgl. Clifford 1995:112).

Ob die Beschriebenen im Kontext der alten und neuen Medien die Möglichkeit für eigene Diskurse haben, wird im Verlauf der weiteren Arbeit diskutiert. Zuvor müssen aber noch weitere Elemente vorgestellt werden, die in den Diskursen der Ethnologen bei der Dekonstruktion der ethnografischen Repräsentation vermehrt aufgetreten sind.

Ein zentraler Aspekt der ethnografischen Beschreibungen Anfang des 20. Jahrhunderts war der Holismus: Die Annahme, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Es handelt sich um ein wissenschaftliches Konstrukt, das aus der Biologie auf die Sozial- und Kulturwissenschaften übertragen wurde (vgl. Hirschberg 1988:218).

Nach Berg und Fuchs, galt der Holismus, vor allem durch Malinowski geprägt, lange Zeit als ein zentraler Aspekt ethnologischer funktionalistischer Erklärungsmodelle. Diese Methode gestaltete sich folgendermaßen: Im Kontext der Feldforschung wurde eine Gemeinschaft als eine in sich geschlossene Wirklichkeit behandelt, um spätere theoretische Abstraktionen zu ermöglichen. Die Annahme eines geschlossenen Systems führte auch dazu, dass der koloniale Kontext, in dem die meisten Ethnologen in dieser Zeit arbeiteten, völlig ausgeblendet wurde. Die erforschte Gesellschaft wurde somit raum- und zeitlos gemacht.

Theoretische Abstraktionen zielten in Richtung einer innergesellschaftlichen Kontextualität, die alle sozialen Phänomene in einem Gesamtzusammenhang der Kultur zu erklären versuchten. Berg und Fuchs sehen bei solchen Erklärungsmodellen eine Gefahr darin, dass alles in einem determinierten Zusammenhang gesehen und im Kontext der Funktionalität interpretiert wird. Innergesellschaftliche Differenzen und individuelle Verschiedenheiten werden nicht thematisiert. Die Reduzierung aller Phänomene auf ihre interne Funktion kann bis zu einer Ausblendung der Geschichtlichkeit führen (vgl. Berg und Fuchs 1995:34f.).

Die Doktrin des Holismus war, Thornton zu Folge, lange Zeit ein Markenzeichen der ethnografischen Repräsentation. Das Konzept der „sozialen Ganzheiten“ wurzelt in der Geschichte der christlichen Religion und findet sich auch in anderen Sozialwissenschaften wie der Philosophie und der Politik wieder (vgl. Thornton 1995:250). Seiner Meinung nach dient das Konstrukt des Holismus bei der Repräsentation anderer Gesellschaften der glaubwürdigen Darstellung einer „idealen Gesellschaft“.

„Die Fiktion von Ganzheit garantiert jedoch die Faktizität des >Faktums<. Die Imagination ist aus verschiedenen Gründen ein wesentlicher Teil des rhetorischen Prozesses. Dem Denken aller Autoren ethnographischer Literatur wohnt eine ideale Vision der Gesellschaft inne - in Gestalt von Zuständen utopischer Anmut oder absoluten Schreckens, positiver Harmonie oder Verderbnis und Negation aller Werte - oder die Vision einer Vergangenheit, wie sie sich die Klassiker vorgestellt haben, die Bilder ferner, andersartiger Länder, die von Reisenden vermittelt wurden. Diese Bilder, Szenarien oder kontrafaktischen Vorstellungen haben als Schablone gedient, mit der die Realität verglichen und anhand derer sie beurteilt worden ist“ (Thornton 1995:247).

In diesem Zusammenhang sieht er einen direkten Bezug zu den ersten Beschreibungen von Reisenden, deren „Bilder der Anderen“ zu einer Art Schablone wurden. Sie wirken als ein Maßstab, um die Realität einer Beschreibung beurteilen zu können. Hier findet sich ein interessanter Gedanke zu der Entstehungsgeschichte von Stereotypen, die sich, wie noch gezeigt wird, bis heute in Repräsentationen über die indigenen Australier wieder finden.

Ein weiteres Phänomen der ethnografischen Repräsentation ist eine in vielen Texten vorgenommene Verwehrung von „Gleichzeitigkeit“23. Diese Trennung entsteht Fabians Meinung nach durch die Konstruktion unterschiedlicher Zeitsysteme, wie einer „westlichen linearen“ Zeit und der „primitiven zyklischen“ Zeit. Eine Kategorisierung, die in evolutionistischen Konzepten gründet (vgl. Fabian 1983:43).

„As distancing devices, categorizations of this kind are used, for instance, when we are told that certain elements in our culture are „neolithic“ or „archaic“; or when certain living societies are said to practice „stone age economics“; or when certain styles of thought are identified as „savage“ or „primitive“. Labels that connote temporal distancing need to have explicitly temporal references (such as cyclical or repetitive). Adjectives like mythical, ritual, or even tribal, will serve the same function. They too, connote temporal distancing as a way of creating the objects or referents of anthropological discourse“ (Fabian 1983:30).

Allein durch die Verwendung der Adjektive „tribal“ und „mythical“ werden die Anderen in eine andere Zeit transformiert und es wird eine prinzipielle Differenz zwischen der Gesellschaft des Beschreibenden und der der Anderen suggeriert. Dabei wird den Indigenen abgesprochen in derselben Zeit wie nicht-Indigene zu leben

Dieser Aspekt des Verwehrens einer gemeinsamen Zeitebene ist ein weiterer Faktor des Othering, der eine Differenz zwischen uns und den Anderen erzeugt. Insgesamt kann von einer Art Exotisierung gesprochen werden, die dann einsetzt, wenn Andere zum Spiegelbild eines Idealbildes werden und darüber hinaus in einem zeitlosen Raum, weit entfernt von unserer Zeit, dargestellt werden. Es wurde also deutlich, dass Repräsentationen von unterschiedlichen Komponenten beeinflusst werden. In erster Linie haben ungleiche Machtverhältnisse zwischen den Repräsentierenden und den Repräsentierten einen Einfluss auf die Darstellungen. Außerdem hat das im Kontext ethnografischer Repräsentationen entdeckte Phänomen des Othering einen zentralen Stellenwert. Repräsentationen sind demnach immer ein Spiegelbild der Repräsentierenden und ihres Weltbildes. Das westliche Konzept von ganz- heitlichen Gesellschaften und die evolutionistische Annahme unterschiedlicher Entwicklungsstufen und demnach der Absprache von einer Gleichzeitigkeit fanden sich in den Repräsentationen der Anderen wieder.

Im folgenden Teil wird untersucht, inwiefern die im Zusammenhang mit ethnografischen Repräsentationen gefundenen Phänomene bei Repräsentationen in den alten Medien nachweisbar sind.

b) Printmedien und Repräsentationen der indigenen Australier

Wie zuvor schon theoretisch dargelegt wurde, sind Repräsentationen auch immer im direkten Zusammenhang mit den vorherrschenden Machtverhältnissen zwischen den Repräsentierten und den Repräsentierenden zu sehen. Es ist deswegen wichtig, einen kurzen Überblick über die geschichtliche Entwicklung Australiens der letzten 100 Jahre zu geben.

Schon bei der Betrachtung der Periode des ersten Kontaktes zwischen den englischen Einwanderern und den Indigenen wird deutlich, dass es sich nicht um gleichberechtigte Partner handelte. Die Europäer eröffneten eine Kolonie und begannen sich auf dem Kontinent auszubreiten. Dieses Aufeinandertreffen führte zwangsläufig zu Konflikten. Teilweise wurden die indigenen Australier massakriert. Im Gegenzug überfielen sie europäische Siedler. Ihre einzige Chance, sich der Konfrontation mit den Europäern zu entziehen, bestand darin, sich in Gebiete abseits des Einflussbereichs der „Weißen“24 zu flüchten. Nicht selten war aber auch die Neugier und das Interesse an den Weißen und ihren neuen Konsumgütern so groß, das sich indigene Gruppen bewusst in der Nähe ihrer Siedlungen niederließen (vgl. Dodson 1993:4, Duelke 1998:65). Letztendlich waren die Einwanderer mit Hilfe ihrer Waffen militärisch überlegen und gewannen die Überhand.

Aborigines, die im Einzugsbereich der weißen Politik lebten, wurden von dieser beherrscht.25 Im Zuge einer neuen Regierung wurde Mitte des 18. Jahrhunderts die seiner Ansicht nach treffende deutsche Wort „Gleichzeitigkeit“ (vgl. Fabian 1983:31).

„Protektionsgesetzgebung“ eingeführt, die es den Behörden ermöglichte, Aborigines in Reservate umzusiedeln. Maßstab war hierbei der Grad ihrer „Reinheit“. Es wurde zwischen „full-bloods“ und Mischlingen unterschieden, wobei Erstere „zu ihrem Schutz“ in Reservate gebracht wurden. Ab den 1930er Jahren wurde eine „Assimilationspolitik“ praktiziert. Mischlingskinder wurden von ihren Familien getrennt und in Heimen untergebracht oder von weißen Adoptiveltern umerzogen. Dies führte zu der so genannten, heute noch diskutierten „stolen generation“ (vgl. Duelke 1998:66f, Federal Race Discrimination Commissioner 1997:4).

Dieser kurze Einblick in die Geschichte der indigenen Australier zeigt recht deutlich, dass es sich um ein extrem ungleichgewichtiges Verhältnis zwischen einer dominanten Gesellschaft und einer Minderheit handelte. Heute wird davon ausgegangen, dass in den ersten 160 Jahren der Kolonialzeit 20 000 Aborigines und 2 000 Europäer in direkten Konflikten umkamen. Die „stolen generation“ besteht aus 6 000 Kindern, die von ihren Familien getrennt wurden (vgl. Dodson 1993:20).

Da Repräsentationen, wie von Gidley angemerkt, immer in einem engen Zusammenhang mit den politischen und ideologischen Verhältnissen stehen (vgl. Gidley 1992:2) und die Aborigines bis vor 40 Jahren nahezu rechtlos waren, ging ihre Repräsentation nur von der dominanten weißen Gesellschaft aus. Dies hatte zur Folge, dass die schriftlich fixierten Repräsentationen der Vergangenheit die Grundlage des australischen Geschichtsbildes ausmachen. In dem Moment, in dem aber nur eine Sichtweise auf die Geschichte vorherrscht, ist es sehr schwierig, sich ein differenziertes Bild von der Vergangenheit machen zu können.

„(...) but for Australian Aborigines it is fraught because European Settlers effected not only wide scale destruction of their culture, but also its selective (if random) preservation; fragments selected as interesting are now ‚curated’ in museums worldwide, while the historical record is short on alternative representations of what ‚actually occurred’. Many of these blanks will never be filled; omission was often deliberate, and those who could rectify such omission are long dead“ (vgl. Quatermaine 1992:88).

Die Tatsache, dass nur die nicht-Indigenen Informationen über die Geschichte sammelten und aufzeichneten, bedeutet, dass diese Dokumente heute die einzige Datengrundlage für Rekonstruktionen bilden. Inhaltlich kritisiert Kathie Cochrane, dass die offizielle Geschichte Australiens mit dem Datum 1770 beginnt und die indigenen Australier erst mit dem Eintritt in die Politik 1967 eine eigenständige Rolle in dieser spielen. Sie begründet dieses Phänomen damit, dass eine eurozentrische Sichtweise in den historischen Schriften vorherrschte (vgl. Cochrane 1994:294).

Erst kürzlich haben indigene Autoren die Möglichkeit erhalten, ihre Version der Geschichte einem größeren Publikum mitzuteilen. Ein Beispiel hierfür ist die von Maria Langton angesprochene indigene Videoproduktion „Coniston massace story“, die in Zusammenarbeit des Ethnologen Eric Michaelis mit den „Warlpiri“26 verwirklicht wurde. Nach Langton ist dies ein sehr positiver Beitrag, da ein neuer, bislang unveröffentlichter Text über das Massaker produziert wurde und erst durch solche indigenen Beiträge ein „intertextuelles Lesen“27 der Geschichte möglich gemacht wurde (vgl. Langton 1993:82).

Dass diese „zweite Stimme“ von großer Bedeutung ist, zeigt auch die Aussage von Patrick Dodson, der sogar bis in die 1960er Jahre eine sehr einseitige Repräsentation der indigenen Australier in den australischen Schulbüchern feststellte.

„The fact that Aboriginal peoples had lived in Australia for more than 2 000 generations before 1788 tended not to feature in popular culture, in school texts, curricula and programs, and in learned historical publications, until a new attitude to these issues emerged in the 1960s. Before then, it was assumed widely that Australia's indigenous peoples and cultures were doomed to extinction and that integration or assimilation was the most desirable social policy“ (Dodson 1993:18).

Diese Nichtbeachtung der Vergangenheit der indigenen Australier wurde von dem Ethnologen W.E.H. Stanner 1968 zum ersten mal in der australischen Geschichte offiziell thematisiert. Er sprach von einer „great Australian silence“ im Bezug auf die vorkoloniale Zeit der indigenen Bevölkerung und auch die gemeinsame Phase der konfliktreichen Besiedlung (vgl. Attwood 1996:2, Dodson 1993:20)28. Nachdem nun gezeigt wurde, dass ein ungleichgewichtiges Geschichtsbild herrschte, stellt sich die Frage, wer dieses produzierte. Laut Bain Attwood beschäftigten sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts nicht die Historiker mit der Vergangenheit der Aborigines, sondern die Ethnologen. Für diese waren sie Überreste einer Vergangenheit, die es in ihrer traditionellen Form zu erforschen galt. Man erhoffte sich dadurch einen Einblick in die eigene Vergangenheit.

„In the case of Australia, the later decades of the nineteenth century saw the autochthonous people become central to anthropological theory as it developed within the framework of social evolutionism. This occurred not only because they were regarded as one of the best examples in the world of early humankind--a paradigm of originality or primordiality which opened, it was believed, a window onto our beginnings--but also because local ethnographers responded to a pronounced imperial demand for colonial data“ (Attwood 1996:1).

Das von Attwood angesprochene imperialistische Verlangen nach „kolonialen Daten“ prägte die ethnologischen Forschungen bis in die 1960er Jahre. Exemplarisch für die beginnende koloniale, australische Ethnologie ist der später als Ethnologe berühmt gewordene Biologieprofessor Baldwin Spencer zu erwähnen. Anfang des 19. Jahrhunderts nahm er an einer Expedition nach Zentralaustralien teil, wo er die nach damaliger Lehrmeinung „Urform der Menschheit“ in Form der indigenen Bevölkerung antraf. Der zeitgenössische Ethnologe James Frazer beschreibt die Aborigines folgendermaßen:

„(...) his [Spencer’s d. Verf.] fortunate attachment to the Horn Expedition led him to make the acquaintance of the Arunta, the great aboriginal tribe in the very heart of Australia, who, dwelling in the most isolated region of the most isolated continent, have survived to our times as if on purpose to hold up to us a mirror of the life of man as it was in ages long before the dawn of history” (Frazer[1931] 1979:1).

Anhand dieser Beschreibung wird deutlich, welche Rolle die Aborigines für die damalige Wissenschaft spielten. Sie sollten als Spiegelbild den Europäer zeigen, wie diese angeblich zu Beginn der Evolution, von Frazer sehr bildhaft mit den Worten „dawn of the history“ umschrieben, lebten. Dieses auf das Traditionelle fokussierte Interesse dauerte noch bis in die 1960er Jahre an, obwohl die Voraussetzungen für solche Theorien, nämlich die Existenz einer isolierten traditionell lebenden Gruppe nicht mehr beweisbar war (vgl. Langton 1993:34). Ein neuer Ansatz in der Geschichtsschreibung begann 1961 mit der Gründung des Australian Institute of Aboriginal Studies. Diese Institution finanzierte Feldforschungen bei den Aborigines, damit das letzte existierende „traditional Aboriginal life“ aufgezeichnet werden konnte, bevor es restlos ausgestorben war. Es sollten so viele Informationen wie möglich gesammelt werden, um die Geschichte der indigenen Australier der Öffentlichkeit präsentieren zu können (vgl. Berndt & Berndt 1965:24f.).

Der in diesem Institut arbeitende Ethnologe John Barnes nennt als ein Ziel der Forschungen, die vorkolonialen Zustände zu rekonstruieren, um nachträglich eine indigene Geschichte schreiben zu können:

„(...) we have had on constructing, rather than rediscovering, the characteristics of pre-colonial Aboriginal society, and on whether or not there can be something called Aboriginal history“ (Barnes 1988:274).

Inhaltlich standen die Themen Religion, Rituale und soziale Organisation im Mittelpunkt. Hierbei galt es immer noch, das alte Wissen zu retten, bevor die letzten Eingeweihten nicht mehr befragt werden konnten (vgl. Berndt & Berndt 1965:8ff.).

Es ist festzustellen, dass der Fokus der Ethnologen auf der Repräsentation von Aborigines lag, die in einer Art vorkolonialem Zustand lebten. Dieser Ansatz änderte sich ebenfalls kaum, als die evolutionistische Lehrmeinung von einer struktur-funktionalistischen abgelöst wurde. Die Aborigines wurden weiterhin im Kontext einer Vorzeit dargestellt. Jegliche Interaktion mit der australischen kolonialen Gesellschaft wurde nicht thematisiert und somit galten sie weiterhin als isoliert. Auf diese Weise wurden sie in eine andere Zeit transformiert, einem Ort, den Attwood mit dem Begriff „timeless vacuum“ umschreibt (vgl. Attwood 1996:1).

Ein erster Wandel vollzog sich Ende der 1980er Jahre. Der zuvor schon erwähnte Ethnologe Barnes fragte nach den Grundlagen seiner Fremdrepräsentationen und nach der Authentizität der Interpretationen von Außenstehenden. Als mögliche Zukunftsperspektive forderte er einen Dialog mit den indigenen Australiern.

„These questions may be hard to answer, but asking Aborigines what they think about what we write about them seems to me a necessary and practicable first step toward finding answers, even if it is no more than a first step“ (Barnes 1988:274).

Dass dieser erste Schritt im Jahr 1988 noch in Form einer Vision beschrieben wurde, zeigt, wie wenig Einfluss die indigenen Australier bei den sie betreffenden ethnologischen Repräsentationen hatten und inwieweit es sich bis dahin um einen von einer Seite dominierten Diskurs handelte. Diese selbstkritische Haltung und der Wunsch nach einem Dialog lässt den Bezug zu der zuvor schon ausführlich dargestellten „Krise der Repräsentation“ vermuten.

Auf der praktischen Ebene bedeutete dieser Wandel eine Verlagerung der Forschungsbereiche. So kann die langjährige Arbeit des zuvor erwähnten Ethnologen Michaelis als Beispiel dienen. Er hatte bei mehreren Feldforschungen in Yuendumu29 die Auswirkungen des Fernsehens auf die in einer „remote area“ lebende Gemeinde untersucht (vgl. Michaelis 1990, Rieländer 1992:8). Heute werden die indigenen Australier von den Ethnologen im Kontext der „westlichen technischen Gesellschaft“30 gesehen und oft stehen diese Berührungs- punkte und der damit einhergehende kulturelle Wandel im Fokus ihrer Forschungen. So beschäftigte sich zum Beispiel Britta Duelke mit den Auswirkungen der offiziellen Anerkennung von Landrechten auf den Alltag der Bewohner einer Missionsstation im Northern Territory (vgl. Duelke 1998). Über die dargestellten ethnologischen Repräsentationen hinaus, gab und gibt es natürlich Repräsentationen in touristischen Büchern, in der Tagespresse und in Magazinen, auf die hier aber nicht näher eingegangen werden kann. Seit den späten 1980er Jahren entwickelte sich außerdem eine Szene von indigenen Dichtern, Schriftstellern und Wissenschaftlern. Stellvertretend seien die erste indigene Autorin Oodgeroo und der im ethnologischen Kontext publizierende Mudrooroo genannt. Oodgeroo veröffentlichte ihren ersten Gedichtband schon 1964 und setzt sich seitdem aktiv auf künstlerischem und auch politischem Weg für die Rechte der indigenen Australier ein (vgl. Cochrane 1994:37ff). Der in Australien bekannte Dichter Mudrooroo hat die Chance einer intellektuellen Selbstdarstellung ergriffen und partizipiert an dem ethnologischen Diskurs um die Identitätsfindungsprozesse der indigenen Australier (vgl. Mudrooroo 1997:266f.). Wie von Clifford zuvor angesprochen, kämpft er für eine Befreiung von alten Stereotypen indem er den Einfluss der Machtbeziehungen thematisiert (vgl. Clifford 1995:112).

Nachdem ein Überblick über die Repräsentation indigener Australier in den Printmedien gegeben wurde, wird der Frage nachgegangen, wie es um ihre Präsenz in den elektronischen Medien Fernsehen und Film bestellt ist.

c) Die indigenen Australier in Fernsehen und Film

Seit 1972, dem Jahr der Gründung des „Aboriginal Civil Right Movement“, bildete sich aus den bis dahin im medialen Kontext verhältnismäßig „stummen“ Aborigines eine Gruppe von Aktivisten, die für eine Anerkennung ihrer Rechte zu kämpfen begann. Ihre Forderungen standen nach Meinung einiger Wissenschaftler in direktem Zusammenhang mit rassistischen Fremd- repräsentationen in den elektronischen Medien (Cochrane 1994:80, Ginsburg 1996:8f). Auch Klaus Rieländer geht davon aus, dass die „diskriminierende Darstellung“ der Aborigines im Massenmedium Fernsehen zu der konkreten Forderung nach einer aktiven Teilnahme an Fernsehproduktionen führte (vgl. Rieländer 1993:12f.).

Es kann von einer medialen Ausblendung der indigenen Australier gesprochen werden, da viele Autoren von einem nahezu vollständigen Fehlen der Aborigines in diesen Medien bis Ende der 1970er Jahre sprechen (vgl. Anderson 1997:5, Ginsburg1996:11, Pattel 1997:1, Rieländer 1993:12). Langton stellt sogar noch für das Jahr 1992 fest, dass sie in den drei australischen, kommerziellen Fernsehsendern inhaltlich fast nie erwähnt wurden (vgl. Langton 1993:20f.). Faye Ginsburg beobachtete hingegen seit den 1980er Jahren eine Zunahme der Präsenz der Aborigines im öffentlichen Fernsehen. Diese Entwicklung hängt ihrer Meinung nach mit einer immer stärker werdenden Rolle in der politischen Land- schaft zusammen (vgl. Ginsburg 1996:13). Diese unterschiedlichen Angaben zeigen, dass die Wissenschaftler verschiedene Maßstäbe bei der quantitativen Beurteilung der indigenen Präsenz in Film und Fernsehen anlegen, wobei wohl davon ausgegangen werden kann, dass sich ihre Präsenz seit den 1970er Jahren verstärkt hat.

Ein Beispiel für den Einzug der indigenen Australier in den Produktionsbereich des Massenmediums Fernsehen findet sich bei Ginsburg. Im Jahre 1978 wurde vom Staat ein „Special Broadcast Service“31 gegründet. Es handelt sich dabei um ein spezielles Publikationsforum, welches den in Australien lebenden Minderheiten32 die Möglichkeit eröffnen sollte, einmal in der Woche einen eigenen Beitrag senden zu können. Es dauerte 10 Jahre, bis diese Institution auch den indigenen Australiern zugänglich war. Die daraufhin produzierten Beiträge dienten dem Versuch der indigenen Produzenten, die in der Gesellschaft herrschenden Vorstellungen über ihre Kultur und Geschichte zu relativieren (vgl. Ginsburg 1996:10).

Ähnlich wie mit dem Fernsehen verhielt es sich mit dem Kino. In den letzten 20 Jahren wurden wenige Filme über Aborigines ausgestrahlt. Wenn sie gezeigt wurden, dann meist in Form einer „ikonisierten und mythologisierten“ Vorstellung von Aborigines, zum Beispiel als aussterbende Rasse von Steinzeitmenschen. Ein sehr bekanntes Beispiel für diese Art der Repräsentation ist der Hollywoodfilm „Crocodile Dundee“ (vgl. Langton 1993:33f.). Darüber hinaus werden diese aus der Kolonialzeit stammenden Stereotypen nicht nur im Kontext des fiktiven Kinos benutzt sondern auch in wissenschaftlichen und journalistischen Dokumentarfilmen.

Chips Mackinolty und Michael Duffy kritisieren in ihrem Artikel den allgemeinen Umgang von Filmproduzenten mit den Aborigines. Hierbei beziehen sie sich auf deren teilweise suggestiv eingesetzten Erwartungshaltungen.

„Documentary makers, for example, often seek to film entirely for the sake of showing ethnographic curiosities to the world, demanding of Aboriginal people what might be entirely inappropriate responses. Almost to a person, filmmakers demand - and expect - Aboriginal participations to behave ‚traditionally’ in ways that only the lens of a camera seems to understand. The ‚take your clothes off, throw on some ochre and look noble’ is alive and well among would-be filmmakers on Aboriginal land“ (Mackinolty & Duffy 1987:9).

In diesem kritischen „Statement“ werfen die Autoren einer ganzen Zunft vor, keinen Respekt gegenüber den Aborigines aufzubringen. Die Kritik geht in die Richtung, dass von vielen Filmemachern gezielt das Kuriose herausgesucht wird und somit die alten Stereotypen erneut inszeniert werden. Auch der wissen- schaftlich motivierte Dokumentarfilm, der ethnographische Film, konzentrierte sich in Australien lange Zeit auf die Abbildung von Performances und Ritualen (vgl. Mac Dougall 1992: 35).

Diese Repräsentationen in den Medien Film und Fernsehen haben nach Langton einen sehr mächtigen Einfluss auf die Prägung des Weltbildes der Zuschauer. Sie sieht außerdem in den durch die Medien transportierten kolonialen Symbolen den Urquell rassistischer Vorurteile, die selten aus direkten zwischenmenschlichen Kontakten hervorgehen. Den kolonialen Charakter erhalten die Symbole dadurch, dass sie in der Kolonialzeit geprägt wurden und von den kolonialen Vorvätern in die heutige Zeit hinein vererbt worden sind (vgl. Langton 1993:33).

Es wurde gezeigt, dass das öffentliche mediale Bild der indigenen Australier meist von den zuvor angesprochenen Stereotypen dominiert wird. Hier sind die Veröffentlichungen von Ethnologen kaum eine Ausnahme.

Im Gegenzug zu den Fremddarstellungen etablierte sich in den Medien Film und Fernsehen eine indigene Selbstdarstellung emanzipierter Filmemacher. Prominentestes Beispiel hierfür ist der indigene Regisseur Essie Coffey. In seinem 1979 entstandenen Film „My Survival As An Aboriginal“ thematisiert er die Lebensbedingungen einer am Rande der Stadt existierenden indigenen Gemeinde. Ginsburg sieht in der Art, wie die Repräsentation der Indigenen in dem Film umgesetzt wird, eine eindeutige Abwendung von den alten Strukturen des ethnographischen Genres:

„As the first film with an Aboriginal director, this film was a dramatic break with the ethnographic genre that focused on ceremonial and traditional knowledge with little or no reference to the conditions of welfare colonialism“ (Ginsburg 1996:8).

In diesem Kapitel wurde gezeigt, dass im Kontext der Medien Film und Fernsehen die Stimmen der indigenen Australier zunehmend hörbar werden. Seit Anfang der 1980er Jahre begann eine emanzipierte Selbstdarstellung in den elektronischen Medien. Inwiefern diese Repräsentationen im Gesamt- zusammenhang der australischen Film- und Fernsehlandschaft zu sehen sind, vor allem im Hinblick auf Zuschauerzahlen und Einschaltquoten, kann in diesem Kontext nicht mehr betrachtet werden. Es sei angemerkt, dass es bis dato noch verhältnismäßig wenig indigene Produktionen gibt, die meist nur von einem sehr spezifischen, bereits interessierten Publikum wahrgenommen werden.33

Seit es Selbstrepräsentationen in den Medien gibt, stellt sich die Frage, ob die indigenen Australier noch von den nicht-indigenen Australiern repräsentiert werden sollten. Sehr radikale Stimmen im Kreise der indigenen Aktivisten fordern ein klares Verbot für nicht-indigene Fremdrepräsentationen in den Medien (vgl. Mudrooroo 1997:266). Da dies allerdings einer Zensur nahe käme und Australien ein Land der freien Meinungsäußerung ist, soll diese Ansicht erwähnt, aber nicht genauer verfolgt werden. Es ist jedoch sinnvoll, das Spannungsverhältnis zwischen Selbst- und Fremdrepräsentationen zu thematisieren, das bei der Frage nach qualitativen Beurteilungskriterien einer Repräsentation hervorsticht.

Die Annahme, Selbstrepräsentation sei in jedem Falle besser als Fremdrepräsentation, birgt viele Gefahren in sich. Wenn man davon ausgeht, dass Indigene andere Indigene immer richtig darstellen, wird schnell ihre Individualität verneint. Dies zeigt Langton in folgender Argumentation:

[...]


1 D.h. ein Sender an viele Empfänger, die keine Möglichkeit zum Senden haben.

2 D.h. ein Sender an einen Empfänger, der gleichermaßen zum Sender werden kann.

3 Mit diesen Eigenschaften wurde das Internet zur Zeit seiner Entstehung beschrieben (vgl. Hardy 1993, Sterling 1993).

4 Die Bezeichnung „indigen“ leitet sich von dem lateinischen Wort indigena ab und heißt wörtlich übersetzt „eingeboren, einheimisch, inländisch” (vgl. Der kleine Stowasser 1980:229).

5 Eine Hochrechnung für das Jahr 2001.

6 Stellvertretend können hierfür die „Central Australian Aboriginal Media Association“ (CAAMA) und die „Townsville Aboriginal and Islander Media Association“ (TAIMA) genannt werden.

7 Die Begriffe Cyberspace, Web, Netz werden als Synonym für Internet gebraucht.

8 Die in dieser Arbeit benutzte Bezeichnung für einen aus mehreren Webpages bestehenden Internetauftritt. Siehe Kapitel IV.

9 Eine im Diskurs um das Internet gebräuchliche Bezeichnung für die Auflistung von „Links“. Im Weiteren werden auch das Wort „Link“, ein gebräuchliches Synonym für Verweise, und das dazugehörige Verb „verlinken“ benutzt.

10 Das zuvor frei verfügbare wissenschaftliche Online-Journal der Murdoch Universität in Perth verlangte ab Sommer 2001 eine Nutzungsgebühr für die Einsicht eines jeden publizierten Textes. Das Journal ist unter folgender Adresse erreichbar: <http://wwwmcc.murdoch.edu.au/ ReadingRoom/continuum2.html> (Stand: 29.10.2001)

11 <http://www.uiowa.edu/~anthro/fulbright/index.html> (Stand:27.12.2001)

12 In diesem Fall waren im Internet nur kurze Zusammenfassungen der Artikel einzusehen. Die Publikationen befinden sich in einem in Hamburg erhältlichen Journal der Australian Institute of Aboriginal and Torres Strait Islander Studies (AIATSIS).

13 <http://www.cybersoc.com/home.html> (Stand: 27.12.2001)

14 <http://www.cs.org/> (Stand: 27.12.2001)

15 <http://ausanthrop.iinet.net.au/UNESCO_abstracts.htm> (Stand: 27.12.2001)

16 <http://www.heise.de>

17 <http://www.spiegel.de>

18 <http://duplox.wz-berlin.de/> (Stand: 27.12.2001)

19 Der Begriff „die Anderen“ wird im Weiteren für fremdrepräsentierte Gruppen benutzt, die im Bezug zum Beschreibenden eben die Anderen sind.

20 Dieser Begriff steht für die europäischen und angelsächsischen Massenmedien.

21 Diese Reduzierung auf zwei Pole oder klar voneinander trennbare Gruppen wird hier nur zur Vereinfachung vorgenommen, es muss jedoch immer berücksichtigt werden, dass es sich um äußerst komplexe und ineinander verstrickte Interaktionsmuster handelt.

22 Der Begriff steht für die Zeit ab den 1950er Jahren, in der die meisten Kolonien aufgegeben wurden.

23 Von Fabian im englischen Original mit „denial of coevalness“ beschrieben. Er erwähnt auch das

24 Der Begriff wird von Duelke für die europäischen Einwanderer gebraucht. Bei eigenen Argumentationen wird die Bezeichnung „nicht-Indigene“ gebraucht.

25 Die Kolonialisierung begann im Süden und endete im Norden Australiens, wo sie erst in den 1930er Jahren begann und weniger Einfluss ausüben konnte.

26 Eine indigene Sprache, die von eben diesen Gruppen Zentralaustraliens gesprochen wird (vgl. ASEDA 2001:8, AusAnthrop 2001).

27 Hierunter wird die Möglichkeit verstanden, auf mehrere Texte zum gleichen Thema Bezug nehmen zu können.

28 Da die Originalquelle (ABC-Boyer lecture 1968) leider nicht zugänglich war, muss an dieser Stelle Attwood herangezogen werden. Die im Rahmen des Senders ABC gehaltene Rede wird im Online-Archiv des Senders erwähnt, kann jedoch nicht bezogen werden.

29 Ein Ort in Zentralaustralien nordwestliche von Alice Springs.

30 Diese Bezeichnung steht für die moderne Informationsgesellschaft.

31 Das aktuelle Programm ist unter der folgenden Adresse einsehbar: <http://www.sbs.com.au/sbs_front/index.html> (Stand: 3.1.2002)

32 Zu diesen werden neben den Indigenen auch die in Australien zahlreich vertretenen unterschiedlichen nicht-indigenen Immigrantengruppen gezählt.

33 Dies begründet sich in der Thematik der Produktionen, die größtenteils auf künstlerischer oder wissenschaftlicher Ebene angesiedelt ist. Im Bereich der Unterhaltungsfilme sind noch kaum indigene Beiträge zu finden. Ein sehr aktueller Beitrag zu diesem Genre ist der Film „Yolngu Boy“ von dem Regisseur Stephen Johnson. Siehe hierzu: <http://www.yolnguboy.com/directory/htm/index.html> (Stand: 2.1.2002)

Ende der Leseprobe aus 150 Seiten

Details

Titel
Digitale Traumpfade - Die australischen Aborigines im Internet
Hochschule
Universität Hamburg  (für Ethnologie)
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
150
Katalognummer
V70973
ISBN (eBook)
9783638617468
ISBN (Buch)
9783638725507
Dateigröße
2567 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Digitale, Traumpfade, Aborigines, Internet
Arbeit zitieren
M.A. Ethnologie Gerd Samland (Autor:in), 2002, Digitale Traumpfade - Die australischen Aborigines im Internet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70973

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