"Wir for future". Absage an das Streben nach Individualismus für eine nachhaltige Gesellschaftsordnung?


Facharbeit (Schule), 2020

44 Seiten

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Individualisierung: Vom Individuum und seiner Selbstverwirklichung
2.1 Die Entdeckung des Individuums in der griechischen Antike
2.2 Renaissance und Reformation
2.3 Die Ideen der Aufklärung: Zwei Revolutionen im 18. Jahrhundert
2.4 Industrialisierung und Demokratiebestreben im 19. Jahrhundert
2.5 Das Nachwirken der zwei Weltkriege: Entstehung einer modernen Gesellschaft
2.6 Soziale Marktwirtschaft in der BRD
2.7 Das Grundgesetz
2.8 Soziale Bewegungen

3 Individualismus in der heutigen Gesellschaft
3.1 Pluralisierung sozialer Milieus und Lebensstile
3.2 Demokratie und Politik
3.3 Soziale Ungleichheit
3.4 Entsolidarisierung der Gesellschaft?

4 Ein nachhaltiges Miteinander?
4.1 Konkurrenz: Vom Optimieren und Verlieren
4.2 Einsamkeit und Eigenverantwortung
4.3 Die Bedeutung von Gemeinschaft und Solidarität
4.4 „ Buen Vivir für Alle“ – ein Beispiel für gelebte Solidarität

5 Absage an das Streben nach Individualismus? Ein Fazit

6 Literatur-/Quellenverzeichnis

7 Anhang

1 Einleitung

Tausende von Schülern kämpfen jeden Freitag als Teil der Bewegung „Fridays for future“ für den Klimaschutz. Doch scheint es ambivalent, dass eine Generation, die als konsumorientiert und narzisstisch gilt, gemeinsam für eine solidarische und nachhaltige Zukunft demonstriert.1 Braucht es statt ein „Ich“ ein „Wir“ for future?

Der Individualismus gilt als das Wertesystem der modernen Industriestaaten. Wie der amerikanische Psychologe Henri Santos in einer Studie feststellte, stieg seine weltweite Verbreitung in den letzten 57 Jahren um 12% und gewann besonders in den westlichen Industrieländern wie den USA und Deutschland an Bedeutung.2

Der Begriff Individualismus definiert eine Anschauung, die das Individuum mit seiner Individualität und seinen Bedürfnissen in ihren Mittelpunkt stellt. Dabei hat, anders als im Kollektivismus, nicht die Sicherung des Gemeinwohls, sondern die Befriedigung des Eigenwohls Priorität.3

Die nachfolgende Ausarbeitung beleuchtet die gegenwärtige Bedeutung und die gesellschaftlichen Auswirkungen des Individualismus. Abschließend beschäftigt sie sich mit der Frage, ob einer individualisierten Gesellschaft abgesagt werden müsste, damit eine nachhaltige Zukunftsperspektive geschaffen werden kann.

Um eine differenzierte Sichtweise auf die Entstehung und zeitliche Einordnung des Individualismus zu erlangen, soll zunächst auf seine kulturgeschichtliche Entwicklung, das Phänomen der Individualisierung in der westlichen Welt eingegangen werden. In einem weiteren Schritt gilt es, die gegenwärtige vorwiegend individualistisch geprägte Gesellschaft zu beschreiben und ihre positiven wie negativen Auswirkungen auf den einzelnen Menschen und die Gemeinschaft aufzuzeigen.

2 Individualisierung: Vom Individuum und seiner Selbstverwirklichung

Der christliche Glauben war für Jahrhunderte bestimmend für die europäische und amerikanische Lebenskultur, kirchliche Lebensordnungen und Moralvorstellungen sind bis heute dominant. Die Beziehung zwischen dem Menschen und Gott, der ihn erschaffen hat, bildet seither eine wichtige Grundlage für das Verständnis des Menschen als Individuum. Der Mensch hat sich im christlichen Glauben als Herrscher über die Schöpfung und zugleich als Sünder vor Gott zu verantworten. Er erhält somit eine transzendente Antwort auf die Frage, welche Rolle er im Universum spielt.4

Das leitende Gebot der Nächstenliebe, „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ (3. Buch Mose, Kapitel 19) ist schon in der jüdischen Torah, beziehungsweise im biblischen Pentateuch zu finden. Liebe zum Mitmenschen erweist sich in der Zuwendung zum anderen in der Gemeinschaft.5 Historisch führte das Gebot der Nächstenliebe dazu, die Bedürfnisse der anderen Individuen wahrzunehmen und den eigenen wenigstens als gleichrangig zu bewerten. Oft genug führte dies zu Altruismus und der Verleugnung eigener Bedürfnisse.6

Dass seitdem auch in christlich geprägten Gesellschaften eine Individualisierung stattgefunden haben muss, in der sich das Individuum zunehmend aus der Gemeinschaft herauslöste, lässt sich beispielhaft an der steigenden Zahl der Kirchenaustritte in den vergangenen dreißig Jahren erkennen. Die fehlende Motivation, Kirchensteuern zu zahlen zeigt, dass individuelle, meist finanzielle Interessen vor die Erhaltung einer christlichen Gemeinschaft gerückt sind.7

2.1 Die Entdeckung des Individuums in der griechischen Antike

Bereits in der antiken Kunst Griechenlands gewann das Individuum an Bedeutung.8 Die Einführung des Protagonisten um 534 vor Christus war die Geburt des tragischen Dramas als neue Kunstgattung. Erstmals wurde einem Chor, der mit Gesangs- und Tanzriten den Gott Dionysos ehrte, eine einzelne Person vorgestellt, die mit der Gruppe in einen Dialog trat. Das Individuum, das sich autonom in direkte Beziehung zu göttlichen Mächten und dem eigenen Schicksal stellte, trat auf die Bühne. Der Dichter Thespis legte damit den Grundstein für die bis heute bestehende Theaterkultur.9 Der Mensch als Einzelner verließ das Kollektiv und stellte sich in den Mittelpunkt, wurde sich darin seiner Individualität bewusst. Er reflektierte sein eigenes Handeln in der Welt, offenbarte Begierden und Verlangen, ein humanistischer Gedanke entstand.10 Doch die Allmacht der Götter und das unwiderrufliche Schicksal setzen der Autonomie des Individuums in der Antike eine klare Grenze.11

2.2 Renaissance und Reformation

„Mit der Renaissance begann […] eine „profane“ Selbstthematisierung, die sich als Prozess der Individualisierung beschreiben lässt.“12

Im 15. und 16. Jahrhundert löste die Rückbesinnung auf die antike Kultur und Lebensart in Italien eine „Wiedergeburt“ aus.13 In der Kunst rückte das menschliche Abbild mit seiner Individualität ins Zentrum vieler Werke.14 Besonders die realistische Darstellung des Menschen und der Natur gewann an Bedeutung. Nicht zuletzt Leonardo da Vincis Forschungen zur Physionomie des menschlichen Körpers begründeten die modernen Naturwissenschaften. Der Mensch wollte sich und seine Welt begreifen, wollte sich dargestellt und repräsentiert wissen. Die Porträtmalerei gewann an starker Beliebtheit.15

Ein Aufleben von Kunst, Wissenschaft und Literatur durch einen Wohlstands- und Bevölkerungsanstieg in italienischen Städten wie Venedig und Florenz, sowie das Ausweiten eines internationalen Handels, führte zu einer humanistischen Strömung, die sich in den gebildeten Bevölkerungsschichten über ganz Europa ausbreitete.16 Dabei verlor die Kirche als Institution an Autorität: Mit der Reformation 1517 und der Übersetzung der Bibel wurde das Individuum unabhängiger von kirchlichen Autoritäten, der Papst verlor seine unbestrittene Position als höchster Vertreter Gottes auf Erden. Doch weiterhin waren christlich-religiöse Themen zentraler Gegenstand von Kunstwerken und allgegenwärtig im Leben der einfachen Bevölkerung. Die Menschen verstanden sich zwar als gleichwertigere und selbstbestimmtere Individuen, aber immer noch als Individuen innerhalb einer christlichen Gemeinschaft.17

2.3 Die Ideen der Aufklärung: Zwei Revolutionen im 18. Jahrhundert

Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts war die Bewegung der Aufklärung mit Bestrebungen der Emanzipation, Freiheit und einer Einführung universeller Menschenrechte, Katalysator des Umbruchs in die Moderne.18 René Descartes´ zentrale Erkenntnis „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich!“) 19 begründete das menschliche Sein nicht auf Gottes Willen, sondern auf dem eigenständigen Denken eines jeden Individuums.20

Neu aufkeimende Wissbegierde, das Streben nach geistigem Fortschritt durch den Gebrauch der eigenen autonomen Vernunft fanden sich nicht nur in der Philosophie, sondern auch in der Naturwissenschaft, besonders in der Anthropologie gegen Ende des 18. Jahrhunderts.21 Die Erforschung der Menschheitsgeschichte und der menschlichen Natur ging einher mit einer befreienden Selbsterkenntnis und „de[m] Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.“.22 Immanuel Kant definierte die Aufklärung im Jahre 1783 mit diesem entscheidenden Satz und dem Imperativ „Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ 23 Die Gedanken der Aufklärung beeinflussten ein erstarktes Bürgertum und ließen so zwei entscheidende politische Ereignisse folgen. Zwei Revolutionen gegen Ende des 18. Jahrhunderts prägten weitere Generationen.24

Die Amerikanische Revolution von 1763 bis 1789 löste die damaligen Kolonien Großbritanniens von ihrem Mutterland. Die Verfassung von 1787 und die „Bill of Rights“, die ab 1789 in Kraft traten, legten die Grundlage für „den ersten – im modernen Sinne - demokratischen Staat der Weltgeschichte“. 25 Der French and Indian War und die Loslösung von Großbritannien nach dem Ende der „wise and salutary neglect“ 26 schufen nicht nur ein neues Staats- und Wirtschaftssystem, sondern begründeten nachhaltig die individualistische Mentalität des „American Way of Life “. 27 Ein bürgerliches Recht auf persönliche Freiheit und Selbstverwirklichung wurde in der Verfassung verankert, es begründete sich das Selbstverständnis eines „neuen Menschen“.28 Der Historiker Horst Dippel bezeichnete die Verfassung Amerikas deshalb als „Urkunde zur Regelung der Beziehungen zwischen Individuum und Staat“ 29 und benannte den Individualismus als Verfassungsgrundsatz der Revolution.30

In anderer Weise forderte die Französische Revolution ab 1789 unter dem Leitsatz „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ gesamtgesellschaftliche und zugleich individualistische Ordnungsprinzipien.31 An Stelle des monarchischen Absolutismus mit seiner Ständeordnung sollte die Freiheit und Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz treten. Die 1789 erklärten Menschen- und Bürgerrechte bildeten die Grundlage einer neuen Gesellschaftsform, der Republik.32

Horst Dippel benennt zusammenfassend einen wesentlichen Unterschied: während die Revolution Frankreichs und die 1789 erklärten Rechte durch Gedanken der Solidarität und Gleichheit geprägt waren, formulierte die Amerikanischen Revolution mit den „Bill of Rights“ einen deutlich stärkeren Bezug zum Individuum und seiner freien Lebensgestaltung, damit die großmögliche Unabhängigkeit von einem staatlichen Souverän.33 Die Staats- und Wirtschaftsfunktion einer „unsichtbaren Hand“ beschrieb auch Adam Smith in seinem „Modell der freien Marktwirtschaft“ im Jahr 1776, das erstmals auf einem Individualismus und dem „natürlichen Egoismus“ des Menschen aufbaute.34

2.4 Industrialisierung und Demokratiebestreben im 19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert gilt im Allgemeinen als das „Jahrhundert der Massen“, auch in Bezug auf die Individualisierung.35 Nach dem Wiener Kongress 1815 zeigten sich in Deutschland die Folgen der Einflüsse aus Frankreich. Nach der Besetzung deutscher Territorien durch Napoleon und der Einführung einer neuen Rechtsordnung, war das Bewusstsein der eigenen Freiheitsrechte in weiten Kreisen des Bürgertums erstarkt. Das Verlangen nach Selbstbestimmung und einer nationalen Vereinigung unter einer liberalen Verfassung wuchs, gerade als nach dem Wiener Kongress eine Ära der Restauration begann. Der Widerstand gegen die alte ständische Gesellschaftsordnung konnte nur kurzfristig durch die Karlsbader Beschlüsse im Jahr 1819 gebremst werden.36 Denn inzwischen wurden sich auch weitere Teile der Bevölkerung ihrer Rechte bewusst: 1834 veröffentlichte Georg Büchner den Hessischen Landboten, in dem er die einfache Bevölkerung Hessens auf die sozialen Missstände und ihre eigenen Rechte hinwies, besonders sie zum Aufstand gegen die noch vorherrschende Ständeordnung ermutigte.37

Im Europa des 19. Jahrhundert entstanden aus den revolutionären Unruhen des Vormärz und des Jahres 1848 letztlich Nationalstaaten mit freiheitlichen Verfassungen, darunter auch das Deutsche Reich im Jahr 1871. Durch die Industrialisierung gewann das Bürgertum an Einfluss und Vermögen. Die Ständeordnung und zuletzt die Monarchien lösten sich bis spätestens 1918 allmählich auf. Aus Agrargesellschaften wurden Industriegesellschaften.38

Mit der florierenden Massenproduktion siedelte sich eine neue Arbeiterschaft in den Städten an, die Urbanisierung begann. Vom wirtschaftlichen Aufschwung profitierte allerdings nur ein kleiner Teil der Bevölkerung. Die Ökonomie der industriellen Revolution reduzierte den Menschen auf seine Arbeitskraft - das Menschenbild des Kapitalismus hatte die christliche Menschenliebe längst verdrängt. Die Ausbeutung durch Billiglöhne, mangelnde Sozialsysteme und Hungersnöte führten zu Massenarmut. Es kam zu Arbeiterstreiks und Gewerkschaftsbewegungen.39

Die „soziale Frage“ wurde gestellt. Otto von Bismarck, Karl Marx und Friedrich Engels fanden unterschiedliche Ansätze zu ihrer Beantwortung.40 Von Bismarck begründete in seiner Amtszeit als Reichskanzler im Deutschen Kaiserreich trotz eigener Ablehnung der Sozialdemokratie eine erste Sozialgesetzgebung, um radikalisierten Protesten der Arbeiterschaft entgegenzuwirken.41 Weiter wurde im Deutschen Kaiserreich auf Reichsebene das allgemeine Wahlrecht für die männliche Bevölkerung ab 25 Jahren eingeführt.42 Der Theologe Stephan Holthaus spricht im 19. Jahrhundert von der Verbreitung einer Selbstreflektion und Subjektivierung durch die allmähliche Demokratisierung der politischen Ordnung.43

Dieser Zugewinn an Autonomie wurde auch durch den wissenschaftlichen Fortschritt beschleunigt. Die Evolutionstheorie Darwins aus dem Jahr 1859, die den Menschen als „Krone der Schöpfung“ nach biblischer Schöpfungstheorie wenigstens in Frage stellte, führte zu einer heftigen Debatte zwischen Wissenschaftlern und kirchlichen Autoritäten, wurde doch das Verhältnis zwischen Mensch und Tier völlig neu definiert.44 Zeitgleich wuchs auch das Interesse an der menschlichen Psyche. Die Psychologie entstand, begründet auf empirisch-experimentellen Methoden, und beschäftigte sich rational mit dem menschlichen Seelenleben und dem individuellen Selbst.45

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Individualisierung im 19. Jahrhundert durch die Demokratisierung, Liberalisierung und einen massiven Umbruch in der Arbeit- und Wirtschaftswelt fortschritt. Menschen wandten sich von zuvor fest bestehenden Werten und Weltbildern ab. Das Individuum musste sich ganz neu orientieren.46 Der Zeitgenosse Max Stirner kam in dieser Zeit sogar zu dem Schluss, dass sich das Individuum keiner Autorität zu unterwerfen habe und seine Individualität egozentrisch ausleben solle, „[m]ir geht nichts über mich!“. 47

2.5 Das Nachwirken der zwei Weltkriege: Entstehung einer modernen Gesellschaft

„In allen reichen westlichen Industrieländern – besonders deutlich in der Bundesrepublik Deutschland – hat sich in der wohlfahrtsstaatlichen Modernisierung nach dem Zweiten Weltkrieg ein gesellschaftlicher Individualisierungsschub von bislang unerkannter Reichweite und Dynamik vollzogen (und zwar bei weitgehend konstanten Ungleichsrelationen). Das heißt: Auf dem Hintergrund eines vergleichsweise hohen materiellen Lebensstandards und weit vorangetriebenen sozialen Sicherheiten wurden die Menschen in einem historischen Kontinuitätsbruch aus traditionellen Klassenbedingungen und Versorgungsbezügen der Familie herausgelöst und verstärkt auf sich selbst und ihr individuelles Arbeitsmarktschicksal mit allen Risiken, Chancen und Widersprüchen verwiesen.“ 48

Unter Hitler war die deutsche Gesellschaft gespalten, ein „exklusives Kollektiv“ der politischen und wirtschaftlichen Elite geschaffen worden. In der Nachkriegszeit galt es nun, das fast vollständig zerstörte Deutschland zu „entnazifizieren“ und in eine neue Richtung zu weisen. Dabei wurde das „Kollektiv“ als schuldig empfunden und abgelehnt.49 Die weitere Individualisierung gehörte damit zum notwendigen Abwenden von vorherigen Strukturen in Wirtschaft und gesellschaftlicher Ideologie. Sie wurde eine wesentliche Voraussetzung für den Wiederaufbau Deutschlands.

Insbesondere in der 1949 gegründeten BRD ließ sich eine forcierte Etablierung des Individualismus nach amerikanischem Vorbild erkennen, weshalb nachfolgend auf die Neubegründung der Wirtschaftsordnung im westlichen Nachkriegsdeutschland eingegangen wird.50

2.6 Soziale Marktwirtschaft in der BRD

Nach der sogenannten Kriegswirtschaft zur Zeit des Nationalsozialismus und in der anhaltenden Versorgungskrise nach 1945, stieß das Prinzip einer freien Marktwirtschaft, das Vertrauen auf die Selbstregulierung des Marktes, auf Skepsis und zeigte in Westdeutschland Umsetzungsschwierigkeiten. Erst nach einer Zuspitzung von Protesten der Bevölkerung mit dem Generalstreik am 12.11.1948 wurde die nun „Soziale“ Marktwirtschaft eingeführt.51

Die Grundsätze der Sozialen Markwirtschaft beruhten zwar auf Adam Smiths Modell der freien Marktwirtschaft. Doch erhielten sie eine verpflichtende soziale Absicherung: der Staat sicherte den freien Wettbewerb, die Konsumfreiheit und die Produktionsfreiheit, sorgte gleichzeitig durch die Erhebung von Steuern für ein funktionierendes Sozial- und freizugängliches Bildungssystem.52

In den 1950er bis 1960er Jahren kam es daraufhin zum sogenannten „Wirtschaftswunder“ und einem spürbaren Aufschwung der westdeutschen Wirtschaft und des Wohlstands fast aller Bevölkerungsgruppen. Der Konsum materieller Güter wurde zunehmend zum Ausdruck der eigenen Individualität und sicherte zugleich den Wohlstand aller. Je erfolgreicher also das wirtschaftliche Agieren eines autonomen Einzelnen war, desto mehr wurde für das Wohl der Gemeinschaft gesorgt.53

Laut dem Soziologen Ulrich Beck bestärkte die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft damit signifikant die Individualisierung in Deutschland. Die Konkurrenz in der Wirtschaft, auf dem Arbeitsmarkt und in Bildungseinrichtungen, die vermehrte Mobilität, der Wohlstandsanstieg und die Multiplikation der Möglichkeiten zur Lebensgestaltung durch ein erhöhtes Bildungsniveau und geregelte Arbeitszeiten, stellten die Grundlage des postmodernen Individualismus und der Verwirklichung eigener Bedürfnisse dar.54

2.7 Das Grundgesetz

Das Grundgesetz, das am 23. Mai 1949 verabschiedet wurde, legte den Grundstein für den demokratischen Staat Westdeutschlands. In ihm wurden die Aufgaben der Regierungsorgane und die staatliche Organisation der Bundesrepublik beschrieben, vor allem die Grundrechte aller Bürgerinnen und Bürger verankert. Dazu zählten „das Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung, Meinungsäußerung und Religionsausübung, sowie die Pressefreiheit , die Schulpflicht, die freie Berufsausübung, der Schutz der Familie und die Unverletzlichkeit der Wohnung.“55 Der Gedanke des autonomen Individuums und seiner Freiheitsrechte prägte auch das Grundgesetz.

2.8 Soziale Bewegungen

Ein Indiz für die weiter beschleunigte Individualisierung in der Nachkriegszeit waren die neuen sozialen Bewegungen ab den 1960er Jahren.

Die ersten Wirtschaftskrisen in kapitalistischen Staaten mit zunehmender Arbeitslosigkeit und Armut, der Vietnamkrieg, die geplanten Notstandsgesetze, eine weiterhin rigide Sexualmoral und eine fehlende Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gaben Anlass für die Proteste der Studentenbewegung im Jahr 1968, die weltweite Ausmaße annahmen.56

Die Bewegung in Westdeutschland war keinesfalls homogen, forderte aber einheitlich neue Verhältnisse. Konservative Lebensentwürfe, gerade auch christliche Traditionen, wurden radikal in Frage gestellt und aufgebrochen. Selbstbestimmung und -verwirklichung, eine individuelle Lebensgestaltung, antiautoritäre Erziehungsmodelle und freiheitliche Sexualität wurden eingefordert. Beeinflusst und befördert wurde das Bestreben nach Selbstverwirklichung durch die amerikanische Kultur, in der diese Mentalität viel stärker ausgeprägt war.57

Durch das veränderte politische Bewusstsein des Individuums wurde auch die Rolle der Frau neu hinterfragt. Die neue Frauenbewegung gegen Ende der 60er Jahre forderte die Abschaffung der konservativen Rollenbilder und der faktisch anhaltenden Diskriminierung der weiblichen Bevölkerung.58 Neben der Forderung nach Gleichberechtigung in Beruf, Gesellschaft und Ehe, stand die Befreiung der Frau aus den gesellschaftlichen Zwängen im Mittelpunkt.59 Mit der Reform des Ehe- und Familienrechts im Jahr 1977 wurde „die gesetzlich fixierte Zuständigkeit der Frauen für Haushalt und Familie […] aufgehoben“ 60 und eine rechtliche Entmündigung der verheirateten Frau beendet.61 Das Streben nach Autonomie und Selbstbestimmung verwirklichte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in den westlichen Gesellschaften auch für die Frau.62

3 Individualismus in der heutigen Gesellschaft

In einem gewinnorientierten Wirtschaftssystem, das auf freiem Wettbewerb und der Konkurrenz individueller Leistung aufbaut, ist von jedem Individuum Selbstoptimierung gefordert.

Das Ziel des Einzelnen liegt im möglichst optimalen sozialen Aufstieg, der erstmals nicht durch gesellschaftliche Restriktionen verhindert wird. Nicht nur die freie Wahl von Partner, Wohnort oder Beruf ist gegeben, sondern auch ein Auswählen zwischen verschiedenen Konsumgütern, Freizeitangeboten, Reisezielen oder Bildungsoptionen.63

Je größer die finanziellen Spielräume, beziehungsweise je höher die Qualifikationen sind, desto freier kann zwischen diesen Möglichkeiten ausgewählt werden. Die Risiken und Konsequenzen, die dabei jede getroffene Wahl, jedes Handeln mit sich bringt, verantwortet und trägt jeder Einzelne selbst.64

In der modernen Gesellschaft besteht insofern nicht nur eine „Entscheidungsfreiheit“, sondern eine „Entscheidungsnotwendigkeit“, denn das eigenverantwortliche Treffen von Entscheidungen wird allgemein als „Lebenskompetenz“ vorausgesetzt.65

3.1 Pluralisierung sozialer Milieus und Lebensstile

In der gegenwärtigen globalen Gesellschaft ist die Anschauung des Individualismus herkunftsunabhängig und geschlechterübergreifend vertreten. Trotz einer Ressourcen- und Bildungsabhängigkeit im Blick auf die Umsetzung der Ziele, steht das selbstbestimmte, autonome Leben im Mittelpunkt des eigenen Selbstverständnisses, bei jüngeren Menschen mehr als bei älteren und konservativeren.66 Diese zunehmende Selbstbestimmung zeichnet sich in einer Multioptionen-Gesellschaft durch die Bildung vieler verschiedener Lebensentwürfe aus.67

„Waren früher religiöse Gemeinschaften, Klassenkulturen und regionale Zugehörigkeiten meist lebenslang prägend, so verlassen oder wechseln individualisierte Menschen die neuen Wahlgemeinschaften, wenn andere Umstände oder Neigungen es nahelegen.“ 68 Statt im Familienverband, in christlichen Gemeinden oder der Dorfgemeinschaft Halt zu finden, verbinden sich Menschen mit Gleichgesinnten, die einen ähnlichen Lebensstil, ähnliche Lebensziele oder Wertesysteme aufweisen. Genauso spielen Aspekte wie Alter, Schichtzugehörigkeit, Einkommen, Bildungsstand, der Beruf und das Traditionsbewusstsein eine Rolle für die Gruppenbildung.69

Das moderne Individualitätsbestreben äußert sich so weniger durch die Vereinzelung von Menschen, sondern vielmehr durch den kurzweiligeren Zusammenschluss zu neuen und kleineren Gemeinschaften in sozialen Milieus.70 Die Pluralisierung sozialer Milieus und Lebensstile, verschiedenste Ernährungsweisen, Wohnmöglichkeiten, Kleidungsstile und Musik- und Moderichtungen tragen zu einer individuellen Identitätsbildung bei. Die Digitalisierung schuf zugleich räumlich entgrenzte kommunikative Möglichkeiten für eine globale Vernetzung von Individuen.71

Die Vielfalt von Lebensstilen und eine zunehmende Autonomie Einzelner zeigte sich auch in der statistisch ansteigenden Zahl von 1-Personen-Haushalten. 2018 waren es 2% aller Privathaushalte und auch die allgemeine Größe von Familien und Haushalten sank, wie aus einer Statistik des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.72

[...]


1 vgl. von Westphalen, Andreas: Die Wiederentdeckung des Menschen. 2019. S. 156/157

2 vgl. von Westphalen, Andreas: Die Wiederentdeckung des Menschen. 2019. S. 156

3 vgl. Sauerland, Prof. Dr. Dirk: Kollektivismus. Online im Internet

4 vgl. Niemz, Prof. Dr. Markolf H.: ICHWAHN. 2017. S. 33

5 vgl. Weitz, Burkhard: Lieben und geliebt werden. Online im Internet

6 vgl. Heller, Birgit: Zwischen Diskriminierung und Geschlechtergleichheit. Online im Internet

7 vgl. Anhang 1 und 2

8 vgl.: Katholisches Bibelwerk e.V.: Die Tora (der Pentateuch). Online im Internet

9 vgl. Hilt, Kerstin: Die griechische Trägödie. Online im Internet

10 vgl. Holthaus, Stephan: Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus. S.1. Online im Internet

11 vgl. Goethe, Johann Wolfgang: Iphigenie auf Tauris: Iphigenie wird im Laufe des Dramas autonom und widersetzt sich mit ihrem Handeln untypischerweise dem Schicksal, das sie nun selbst bestimmt

12 Faulstich-Wieland, Prof. Dr. Hannelore: Individuum und Gesellschaft. 2000. S.34

13 vgl. Holthaus, Stephan, S.1. Online im Internet; Defreyn, Vanderlei: Humanismus und Individualismus. S.16 und S.30. Online im Internet

14 vgl. Schimank, Uwe: Individualisierung der Lebensführung. Online im Internet

15 vgl. Holthaus, Stephan: Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus, S.2. Online im Internet

16 vgl. Camann, Alexander; Roeck, Bernd: Moderne: „Wir sind die Erben der Renaissance“. Online im Internet

17 vgl. Holthaus, Stephan: Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus, S.2. Online im Internet

18 vgl. Holthaus, Stephan: Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus, S.3. Online im Internet

19 Wernecke, Maren: René Descartes. Online im Internet

20 vgl. Wernecke, Maren: René Descartes. Online im Internet

21 vgl. Holthaus, Stephan, Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus, S. 3. Online im Internet

22 BUCHFUNK Verlag: Kant, Immanuel: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?. Online im Internet

23 BUCHFUNK Verlag: Kant, Immanuel: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?. Online im Internet

24 vgl. Baumgärtner, Prof. Dr. Ulrich: ZEIT FÜR GESCHICHTE: Krisen, Umbrüche und Revolutionen. 2018. S.77

25 Baumgärtner, Prof. Dr. Ulrich: ZEIT FÜR GESCHICHTE: Krisen, Umbrüche und Revolutionen. 2018. S.11

26 vgl. Baumgärtner, Prof. Dr. Ulrich: ZEIT FÜR GESCHICHTE: Krisen, Umbrüche und Revolutionen. 2018. S.22

27 vgl. USAInfo: The American Way of Life. Online im Internet

28 Dippel, Horst: Die Amerikanische Revolution 1763-1787. 1985. S. 115

29 Dippel, Horst: Die Amerikanische Revolution 1763-1787. 1985. S. 116

30 vgl. Dippel, Horst: Die Amerikanische Revolution 1763-1787. 1985. S. 115/116

31 vgl. Dippel, Horst: Die Amerikanische Revolution 1763-1787. 1985. S. 116

32 vgl. Baumgärtner, Prof. Dr. Ulrich: ZEIT FÜR GESCHICHTE: Krisen, Umbrüche und Revolutionen. 2018. S.77 und S.90: Nach einer Zeit der konstitutionellen Monarchie radikalisierte sich die Revolution ab 1792 erneut. Auf die Herrschaft Napoleons (1809-1815) folgte eine Zeit der Restauration unter einer erneuerten konstitutionellen Monarchie.

33 vgl. Dippel, Horst: Die Amerikanische Revolution 1763-1787. 1985. S. 116/117

34 vgl. Smith, Adam: Der Wohlstand der Nationen“, übersetzt von Horst Claus Recktenwald. Zu erwähnen ist, dass Adam Smith seinem Modell eine moralische Grundlage voraussetzte, die nichts mit heutigen Formen des Ausbeutens anderer Menschen für die Umsetzung eigener Interessen gemein hat.

35 vgl. Holthaus, Stephan: Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus, S.4. Online im Internet

36 vgl. Büchner, Georg: Woyzeck. Anhang. 2011. S. 66/67

37 Ein Großteil der Bevölkerung des hessischen Großherzogtums bestand Anfang des 19. Jahrhunderts aus der einfachen Landbevölkerung. Büchner, heute bekannt als Autor des Dramas „Woyzeck“, wurde nach diesem Aufruf verfolgt, konnte aber fliehen. vgl. Büchner, Georg: Woyzeck. Anhang. 2011. S. 56-67

38 vgl. WDR: Industrialisierung in Deutschland. Online im Internet

39 vgl. Schwabe, Fabio: Industrielle Revolution. Online im Internet

40 Das „Manifest der Kommunistischen Partei“ von Marx und Engels erschien im Jahr 1848.

41 vgl. Axel Springer SE: Triumphe, Konflikte & Reformen: Bismarcks Politik prägte eine Epoche. Online im Internet

42 vgl. Leicht, Johannes: Kaiserreich - Innenpolitik: Parteien, Wahlen und Wahlrecht. Online im Internet: Auf Bundesländerebene war das Wahlrecht bis zur Revolution 1918/1919 meist besitz- und einkommensgebunden

43 vgl. Holthaus, Stephan: Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus, S.4. Online im Internet

44 vgl. WAS IST WAS: Charles Darwins Evolutionstheorie. Online im Internet; vgl. Holthaus, Stephan: Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus, S.4. Online im Internet

45 vgl. Margreiter, Dr. Reinhard: Psychologie im 19. Jahrhundert. Online im Internet

46 Laut der Individualisierungsthese Ulrich Becks gelten diese Aspekte als ausschlaggebend für eine Individualisierung (vgl. Studlib: Ulrich Beck: Individualisierungsthese. Online im Internet)

47 Strawe, Christoph: „Mir geht nichts über mich“?!. S.5. Online im Internet

48 Beck, Ulrich: Risikogesellschaft: Auf dem Weg in eine andere Moderne. 1986. S. 116

49 vgl. Linde, Malte: Nachkriegszeit – Deutsche Geschichte. Online im Internet

50 Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 weist die heutige Bevölkerung Westdeutschlands einen stärkeren Hang zum Narzissmus auf. (vgl. Vater, Aline; Moritz, Steffen; Roepke, Stefan: Does a narcissism epidemic exist in modern western societies? Comparing narcissism and self-esteem in East and West Germany. Online im Internet)

51 vgl. Fuhrmann, Uwe: 70 Jahre „soziale Marktwirtschaft“. Online im Internet

52 vgl. Bundeszentrale für politsche Bildung: Soziale Marktwirtschaft. Online im Internet

53 Strawe, Christoph: „Mir geht nichts über mich“?!. Online im Internet

54 vgl. Studlib: Ulrich Beck: Individualisierungsthese. Online im Internet; vgl. Holthaus, Stephan: Historische Streiflichter zur Geschichte des Individualismus, S.5. Online im Internet

55 Kaufmann, Sabine; Ziegler, Wiebke: Das Grundgesetz. Online im Internet

56 vgl. WDR: Studentenbewegung. Online im Internet

57 vgl. Bundesarbeitsgemeinschaft Politische Bildung Online: 50 Jahre 68er Bewegung. Online im Internet

58 vgl. Hieb, Saskia: Die Frauenbewegung in Deutschland. Von der Nachkriegszeit bis heute. Online im Internet

59 Rechtlich ist die Frau dem Mann seit 1949 gleichgestellt.

60 Beck, Ulrich: Risikogesellschaft: Auf dem Weg in eine neue Moderne. 1986. S 165

61 vgl. Beck, Ulrich: Risikogesellschaft: Auf dem Weg in eine neue Moderne.1986. S. 165

62 vgl. Hertrampf, Dr. Susanne: Ein Tomatenwurf und seine Folgen: Eine neue Welle des Frauenprotestes in der BRD. Online im Internet

63 vgl. Kiener, Wolfgang; Weise, Frater Johannes: Die Individualismus-Falle. 2008. S. 9

64 vgl. Kiener, Wolfgang; Weise, Frater Johannes: Die Individualismus-Falle. 2008. S. 9

65 vgl. Beck, Ulrich: Riskante Freiheiten. 1994. S. 343

66 vgl. Anhang 6: SINUS-Milieus in Deutschland 2020

67 vgl. Beck, Ulrich: Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. 1986. S. 216/217

68 Müller, Hans-Peter: Die Pluralisierung sozialer Milieus und Lebensstile. Online im Internet

69 vgl. Anhang 6: SINUS-Milieus in Deutschland 2020

70 vgl. Beck-Gernsheim, Elisabeth: Riskante Freiheiten. 1994. S. 135

71 vgl. Schimank, Uwe: Individualisierung der Lebensführung. 31.05.2012. Online im Internet

72 vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland: Privathaushalte nach Haushaltsgröße im Zeitvergleich. Online im Internet.

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Details

Titel
"Wir for future". Absage an das Streben nach Individualismus für eine nachhaltige Gesellschaftsordnung?
Jahr
2020
Seiten
44
Katalognummer
V704484
ISBN (eBook)
9783346191434
ISBN (Buch)
9783346191441
Sprache
Deutsch
Schlagworte
individualismus, gesellschaftsordnung, Nachhaltigkeit
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, "Wir for future". Absage an das Streben nach Individualismus für eine nachhaltige Gesellschaftsordnung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/704484

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