Paarsexualität in der Beratung. Was beeinflusst die Sexualität von heterosexuellen Paaren und wie wird damit in der Beratung umgegangen?


Masterarbeit, 2019

92 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definitionen von Sexualitat und Partnerschaft

3. Sexualitat in der Gesellschaft
3.1 Sexualitat damals
3.2 Sexualitat heute
3.3 Asexualitat
3.4 Einfluss der Sexualitat auf die Personlichkeitsentwicklung

4. Sexuelle Storungen
4.1 Diagnose im DSM-5 und ICD-10
4.2 Sexuelle Funktionsstorungen
4.2.1 Appetenzstorungen und Hypersexuality
4.2.2 Sexuelle Storungen beim Mann: Erektions- und Ejakulationsstorungen
4.2.3 Sexuelle Storungen bei der Frau: Vaginismus und Lubrikationsstorungen
4.3 Storungen der Sexualpraferenz
4.4 Medikamentose Behandlung

5. Sexualitat in der heterosexuellen Partnerschaft
5.2 Einflussfaktoren: Kritische Lebensereignisse
5.2.1 Schwangerschaft und Geburt
5.2.2 Wechseljahre und fortgeschrittenes Alter
5.3 Einflussfaktoren: Soziale Faktoren
5.4 Einflussfaktoren: Biologische und biografische Faktoren

6. Beratung und Therapie von Paaren
6.1 Abgrenzung von Beratung und Therapie
6.2 Paar-und Sexualberatung
6.3 Behavioral-integrative Sexualberatung und -therapie
6.4 Systemisch-integrative Paar- und Sexualberatung und -therapie
6.5 Beratung bei speziellen Problemlagen
6.6 Das Hamburger Modell der Paartherapie

7. Fazit und Schlussbemerkungen

8. Literaturverzeichnis

9. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

In einer 2012 durchgefuhrten Studie zum Thema „Trendcheck Verlieben" gaben 72,4% der 1613 befragten Personen an, sie lebten in einer Partnerschaft. Be-fragt wurden Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren. Wahrend bei jungen Menschen zwischen 16 und 29 Jahren nur jede/r Zweite in einer festen Partner­schaft bzw. Ehe war, waren ca. 80% der uber 30jahrigen in einer dauerhaften Beziehung.1

Daruber hinaus gaben in einer anderen Studie ungefahr 95% der befragten Per­sonen an, dass Beziehungen fur sie der primare Ort zur Auslebung ihrer Sexua-litat seien. Lediglich ca. 5% der sexuellen Kontakte findet unter Singles und 1-2% in AuGenbeziehungen statt.2

Doch wie wichtig ist den Menschen sexueller Kontakt? Wichtig sind Attribute wie „Ehrlichkeit", „Treue", oder „gute Mutter/guter Vater", wahrend sexuelle At-traktivitat erst spater genannt wird. Frauen platzieren letztere Eigenschaft auf Platz 10 (32%) und Manner auf Platz 6 (51 %).3 Auch der Sexualforscher Kurt Starke bestatigt diese Tendenz. Er berichtet, dass Sex zwar wichtig sei, jedoch nur fur 16% der Deutschen eine uberragende Bedeutung habe. Wichtiger sei das „Wir-Gefuhl", welches sich nicht alleine auf Sex reduzieren lassen wurde: „Dabei sind Nahe und Zartlichkeit besonders wichtig, tiefes Vertrauen, das in unserer coolen Welt sonst kaum noch erreicht werden kann".4

Da erst die jungste Forschung5 auch auf Sexualitat von homosexuellen Paaren eingeht, wird sich hier vorrangig mit heterosexuellen Paaren beschaftigt. In die-ser Arbeit sollen trotzdem auch andere Lebensformen wie Homo-, Bisexualitat oder Polygamie wahrgenommen und wertgeschatzt werden, weshalb wenn moglich darauf Bezug genommen wird.

In dieser Schrift soil letztendlich die Frage geklart werden, wie in der Beratung mit welchen Problemen der Paarsexualitat umgegangen wird. Dafur soil auch hinterfragt werden, welchen Einfluss sexuelle Storungen und gesellschaftliche Faktoren auf die Sexualitat haben. Welchen Stellenwert nimmt Sexualitat bei Paaren ein und verandert sich dieser mit zunehmendem Alter? Mit welchen se-xuellen Problemen konnen Paare konfrontiert sein? Welche Methoden konnen Beraterinnen und Berater anwenden, die mit Paaren arbeiten?

Um diese Fragen zu klaren, wird zuerst der Begriff Sexualitat, wie auch Partner-schaft, definiert. Darauf folgt ein Kapitel zum Thema Sexualitat und Partner-schaft in der Gesellschaft. Hier geht es unter anderem darum, wie oft Paare durchschnittlich miteinander schlafen und unter welchen sexuellen Schwierig-keiten die Menschen heute leiden. Der Ursprung dieser Sichtweisen und die Entwicklung der Sexualitat und Sexualforschung soil im Abschnitt ..Sexualitat damals" erarbeitet werden. Kontrar zur Sexualitat etablierte sich auch der Be­griff der Asexualitat. Der Themenkomplex um Asexualitat, wie auch die Person-lichkeitsentwicklung von Kindern, wird hier behandelt.

Da auch sexuelle Storungen ein Teil der Paarberatung sein konnen, wird darauf im vierten Kapitel Bezug genommen. Nachdem die Diagnosekriterien beschrie-ben wurden, geht es einerseits um sexuelle Funktionsstorungen und anderer-seits um Storungen der Sexualpraferenz. Letzteres wird nur kurz behandelt, da dies kein primares Thema in der Paarberatung darstellt. Im Gegensatz dazu sind sexuelle Funktionsstorungen ein vorrangiges Problem in der Beratung. Be­raterinnen und Berater benotigen dazu Fachwissen: Wahrend Manner unter Erektionsproblemen oder vorzeitiger Ejakulation (eiaculatio praecox) leiden, ha­ben Frauen oft Probleme mit Lubrikationsstorungen oder Vaginismus. Was bei beiden Geschlechtern auftreten kann, ist der Verlust bzw. die Verringerung der Libido. Um das Themenfeld abzuschlieften, werden die medikamentosen Be-handlungsmoglichkeiten als Erganzung zurTherapie bzw. Beratung aufgezeigt.

Nachdem die vorangegangenen Kapitel eine Art Hintergrundwissen geschafft haben, befasst sich das funfte Kapitel mit dem Hauptthema Sexualitat in der Partnerschaft. An eine Einfuhrung folgt die Erlauterung verschiedener Einfluss-faktoren, die Wirkung auf die Paarsexualitat haben. Beeinflussen konnen neben kritischen Lebensereignissen, einerseits soziale Faktoren wie z.B. Alter, Beruf, Gesundheit, Bildung, etc., andererseits biologische und biografische Faktoren wie z.B. die Religionszugehorigkeit, das Sexualleben.

Im letzten Kapitel wird beschrieben, wie auf die vorher genannten Probleme als Berater/in bzw. Therapeut/in eingegangen werden kann. Dafur werden zuerst die Begriffe Beratung und Therapie voneinander abgegrenzt. Dann wird Paar-und Sexualberatung behandelt, woran sich verschiedene Therapie- und Bera-tungsmethoden anschlieGen. Gemeint sind einerseits die behaviorale-integrati-ve und andererseits die systemische Richtung, die Ulrich Clement vertritt. Dar-auf folgt ein Blick auf die Beratung mit speziellen Problemen, wie Auftenbezie-hungen oder Gewalt in der Beziehung. Durch das Hamburger Modell wird schlieftlich eine praktische Methode dargestellt, die inzwischen erprobt ist und kritisiert wurde.

Die Arbeit endet mit einem Fazit, was die Erkenntnisse zusammenfasst und auf die Leitfragen eingeht, sowie abschlieftenden Bemerkungen.

Da die Begriffe Therapie und Beratung oft synonym verwendet werden, wird der Begriff „Fachkraft" eingefuhrt. Gemeint sind damit Therapeutinnen, Therapeu-ten, Beraterinnen und Berater, die mit Paaren arbeiten.

Urn die Thematik greifen zu konnen, benotigt es zuerst Definitionen der ver-schiedenen Begrifflichkeiten. Hierzu dient das folgende Kapitel.

2. Definitionen von Sexualitat und Partnerschaft

Was versteht man unter Sexualitat? Zuerst taucht der Begriff 1820 bei dem Bo-taniker August Henschel auf, als er uber die ..Sexualitat der Pflanzen" schrieb. Der relativ junge Begriff taucht also nicht schon in der Antike oder im Mittelalter auf, sondern erst zur Zeit der Industriellen Revolution und eroffnet damit sprachliche Moglichkeiten. Der osterreichische Psychologe und Psychoanalyti-ker Aigner fasst zusammen:

Die Schaffung eines Terminus fur das lange und anhaltend Verponte oder nicht zu Problematisierende eroffnete [...] nun auch neue Formen des Nachdenkens und Verhandelns daruber. Zuvorwaren wohl Hinnehmen von etwas Gegebenem, bzw. eine breite Palette von Tabus, von Diffusem, von Geheimhaltung und Angst [...] die Bestimmungsstucke dessen, was dann spater als Sexualitat benannt und problematisiert wurde.6

Der junge Begriff der Sexualitat hat bereits viele Definitionsversuche erfahren. Soziologisch wird der Begriff von Anthony Giddens als „ein[] ziemlich allgemei-ne[r] Ausdruck, der sich auf die sexuellen Merkmale und das sexuelle Verhalten von Menschen bezieht"7 formuliert. Jedoch versucht sich auch der Systemtheo-retiker Luhmann an einer Beschreibung, wenn er schreibt: „Es handelt sich um ein Erleben, in dem die Korper als Korper zahlen und ihr Begehren als Begeh-ren des Begehrens."8 Die vorangegangenen weiten Definitionen kann der ame-rikanische Sexualforscher Alfred Kinsey nicht unterstutzen. Fur ihn ist Sexualitat jedes Verhalten, das in den Orgasmus mundet. Diese Fixierung kritisiert der deutsche Soziologe Lautmann und wirft Kinsey eine „Orgasmus-Betriebswirt-schaft" vor.9 Jedoch hat auch er Schwierigkeiten bei der Definition des Begriffs, weshalb er fur eine Beschreibung pladiert, die weder zu weit, noch zu eng, ge-fasst ist:

Sexualitat ist eine kommunikative Beziehung, bei der die Akteure Gefuhle erleben, die eine genitale Lust zum Zentrum haben, ohne sich darauf zu beschranken. Fur das sexuelle Erleben ist ein Orgasmus weder notwendi-ge noch hinreichende Bedingung, und extragenital festgemachte Emotio-nen gehoren dazu.10

Insbesondere im zweiten Abschnitt seiner Beschreibung geht er wiederholt auf die Kinsey'sche Definition ein.

Es stellt sich also heraus, dass auch fur Expertinnen und Experten verschiede-ner Fachrichtungen eine sprachliche Beschreibung schwer scheint. Die Versu-che zeigen, dass das Thema „vielschichtig, multifaktoriell zusammenhangend -und deshalb notwendig interdisziplinar - zu betrachten ist"11 und zusatzlich im-mer noch wahrende Tabuisierung und Scham den Umgang erschweren.

Weiterhin kann die Definition der BZgA (Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung) hinzugezogen werden. Diese ist vielschichtig und geht davon aus, dass Sexualitat biologisches Geschlecht, soziale Geschlechteridentitaten und -rolle, sexuelle Orientierung, Erotik, Genuss, Intimitat und Fortpflanzung (orig. „sex, gender identities and roles, sexual orientation, eroticism, pleasure, intima­cy and reproduction"12 ) beinhaltet. Daruber hinaus zeigt die Bundeszentrale auf, auf welche unterschiedlichen Weisen Sexualitat erfahren und zum Ausdruck gebracht werden kann, wie zum Beispiel Gedanken, Fantasien, Praktiken oder Beziehungen. Diese Dimensionen werden jedoch nicht alle immer erfahren bzw. ausgedruckt13 ; was in einem bestimmten Abschnitt der Sexualitat bedeutsam ist, kann in einem anderen Teil des Lebens in den Hintergrund treten. Dies ist auch bei der Sexualberatung bzw. -therapie mit alteren Menschen zu beach-ten14, worauf zu einem spateren Zeitpunkt eingegangen wird.

Es bleibt festzuhalten, dass es keine vollstandige und ausreichende Beschrei-bung fur Sexualitat gibt, weil der Begriff so komplex ist, dass er schwer in einer einzigen Definition zu fassen ist. Aigner schlieGt seine Suche nach einer Prazi-sierung mit folgenden Worten ab:

Diese ungeheure Vielfalt macht es einerseits schwierig, Sinn und Bedeu-tung fur ein je individuelles Individuum angemessen und richtig - und nicht entlang bestimmter normativer Vorgaben - zu verstehen, andererseits hat es auch etwas Entlastendes, dem je individuellen Gluck und den je indivi-duellen Moglichkeiten von Menschen in einer bestimmten Phase ihres Le­bens gerecht zu werden.15

Nachdem der Begriff der Sexualitat umrissen wurde, soil Partnerschaft in den Blick genommen werden. Auch die in dieser Arbeit gemeinte Bedeutung der Zweierbeziehung, wird von diversen Autoren unterschiedlich beschrieben. So wird sie zum Beispiel als eine Struktur „personlicher Beziehungen zwischen Personen unterschiedlichen und gleichen Geschlechts" verstanden, die sich insbesondere durch „einen hohen Grad an Verbindlichkeit (Exklusivitat) aus-zeichnet, ein gesteigertes Mali an Zuwendung aufweist und die Praxis sexueller Interaktion - oder zumindest deren Moglichkeit - einschlieGt."16 Partnerschaft in diesem Sinne beinhaltet demnach die Option auf Sexualitat und grenzt sie da-durch von familiaren oder freundschaftlichen Beziehungen ab. Daraus lasst sich schlieften, dass Liebesgefuhle oder Romantik nicht von signifikanter Bedeutung sind.

Die nicht-wissenschaftliche Internetseite „educalingo", die damit wirbt einen neuen Blickwinkel auf Sprachen zu werfen17, setzt eine Paarbeziehung mit einer Partnerschaft gleich. Sie verstehen darunter eine sexuelle wie auch soziale Ge-meinschaft zwischen zwei Menschen. Dabei konnen unterschiedliche Wohnsi-tuationen, Fernbeziehungen, Ehen, eingetragene (homosexuelle) Partnerschaf-ten, feste (Liebes-) Beziehungen oder eheahnliche Gemeinschaften gemeint sein. Auch „educalingo" geht auf das Thema Sexualitat in der Paarbeziehung wie folgt ein:

Eine Partnerschaft ist zumindest in ihrem Ursprung sexuell motiviert, wobei die langfristige Entwicklung der Sexualitat des Paares als Definitionskriteri-um ohne Belang ist; der Begriff kann sexuell aktive Paare ebenso einschlie-&en wie sexuell inaktive Paare oder Paare, die in einer offenen Beziehung leben.18

In beiden vorliegenden Definitionen stellt sich heraus, dass Paarbeziehungen grundsatzlich sexuell motiviert sind, der sexuelle Akt jedoch kein zwingendes Kriterium fur eine Partnerschaft ist. Ebenfalls nicht-monogam lebende Men­schen konnen eine Partnerschaft bilden, genau so wie asexuelle Personen (vgl. Kapitel 3.3).

Da nun die Grundlagen zum Verstandnis der Begrifflichkeiten geschaffen wur-den, beschaftigen sich die folgenden Kapitel tiefer mit dem Thema Sexualitat. Welchen Einfluss Sexualitat auf die Gesellschaft hat bzw. welchen Einfluss die Gesellschaft auf Sexualitat hat, wird im nachsten Kapitel aufgeschlusselt.

3. Sexualitat in der Gesellschaft

Die Zeitschrift „Psychologie Heute" bezieht sich auf eine Studie, nach der der Psychologe zu dem Entschluss kommt, dass „Sex lohnt"19. Im Zuge der For-schung wurden 152 junge Frauen und Manner gebeten, 3 Wochen lang Tage- buch uber ihr Sexleben zu fuhren. GemaG der Tagebucheintrage, fuhrte sexuel-le Aktivitat zu einem erhohten Wohlbefinden am darauffolgenden Tag und nicht umgekehrt, weshalb Sex der Wirkfaktor sei.20 Ob die Probandinnen und Pro-banden in einer romantischen Beziehungen waren, hatte fast keinen Einfluss auf den Zusammenhang zwischen Sex und Wohlbefinden.21 Geschlechtsver-kehr, unabhangig davon, mit wem er stattfindet, steigert also die Lebenszufrie-denheit.

Bei naherer Betrachtung stellen sich mehrere Fragen: Mit wem haben Men-schen Sex und wie oft? Sind es meistens ihre Partner, mit denen sie in einer Beziehung leben odersind esAuftenbeziehungen?

Wie oft als ..normal" gilt und wie oft die Deutschen durchschnittlich miteinander schlafen, haben verschiedene representative Umfragen untersucht. Das Neon Magazin befragte hierzu 1000 ausschlieftlich junge Frauen und Manner im Alter von 20 bis 35 Jahren. Die Ergebnisse lassen folgendes Fazit Ziehen: Im Durch-schnitt haben junge Menschen ungefahr 2,6 mal pro Woche Sex.22 Im Vergleich dazu gaben bei 2004 durchgefuhrten Interviews von 776 Menschen (davon 246 30-jahrige) an, sie hatten im Durchschnitt 1,5 mal pro Woche sexuelle Kontakte mit ihrer Partnerin bzw. ihrem Partner (sechs Mal in den letzten vier Wochen).23 Dabei wurde nach Beziehungsdauer differenziert: Menschen die langer mit ihrer Partnerin bzw. ihrem Partner in einer Beziehung waren, hatten weniger Sex. Nach 0-2 Jahren Beziehung lang der Mittelwert noch bei ca. neun Mal, wahrend er nach 21-30 Jahren Beziehung auf ca. funf Mal pro Monat sinkt.24

Eine globale Studie des weltweit groGten Kondomherstellers Durex wurde 2012 durchgefuhrt.25 Untersucht wurde das Sexualverhalten von Menschen unter-schiedlichster Nationen. Im Zuge dessen wurden 29.000 volljahrige Personen in 35 Landern in Form einer Onlineumfrage befragt(in Nigeria als personliches In­terview). Die offiziellen Ergebnisse konnten leider auf Nachfrage nicht zur Verfu-gung gestellt werden, weshalb sich nur auf die Zusammenfassung von Durex Deutschland bezogen werden kann und auf weitere Ausfuhrungen verzichtet wird. Die Forscher kamen zum Ergebnis, dass 64% der Deutschen mit ihrem Sexualleben zufrieden sind. Daruber hinaus wurde herausgefunden, dass der Hauptgrund fur weniger Sex Stress sei. Trotzdem sind weltweit 53% der befrag-ten Personen uberzeugt, dass Sex gegen Stress hilft.26

In diesem Kapitel soil sich jedoch nicht nur damit beschaftigt werden, wie oft Menschen sexuell aktiv sind. Es geht in Kapitel 3.1 zuerst darum, wie sich Se­xualitat und die Sexualforschung vorrangig im letzten Jahrhundert entwickelt hat.

3.1 Sexualitat damals

Der Begriff ..Sexualitat" wird erst seit den 1980er Jahren so verwendet, urn „die Vielfalt sexueller Identitaten, Rollen und Begierden"27 zu betonen und darauf hinzuweisen, „dass jener Lebensbereich, den wir im Alltag leichthin «Sexualitat» nennen, seines essentiellen Kerns entledigt wurde"28. Trotzdem haben seitdem Publikationen zum Thema zugenommen und es wird weiterhin geforscht.

Eine Ubersicht bietet Franz X. Eder, Professor fur Wirtschafts- und Sozialge-schichte an der Universitat Wien. In seinem Werk „Kultur der Begierde" be-schreibt er die Entwicklung der Sexualitat von der „bauerlichen Kultur"29 bis in die fruhen Zweitausender.

Zur Zeit des Mittelalters wurde die „Unkeuschheit wider die Natur" mit strengen, meist todlichen Strafen verurteilt. Dabei wurde nach der Harte der Straftat diffe-renziert: Weniger „schlimm" wurden „Geschlechtsverkehr mit Tieren sowie gleichgeschlechtliche Akte"30 angesehen, wahrend sich „im Maximum auch se-xuelle Handlungen mit Toten, «widernaturliche» heterosexuelle Akte wie den Analverkehr und sogar Masturbation"31 befanden. Im Gegensatz dazu wurde Vergewaltigung z.B. in Osterreich, genannt „Notzucht", in der Ehe nicht bzw nur mild bestraft.32

Die Sexualforschung, die bis dahin zunehmende Kenntnisse der Anatomie und damit Fortschritte erfahren hatte, wurde von der Kirche und Regierung im 18. Jahrhundert nicht gefordert. Erst durch die Einfuhrung des Begriffes „Sexualitat" (Vgl. Kapitel 2) und weiterer Studien stand nicht mehr der korperliche Akt, son-dern Sexualitat als Teil der Personlichkeit im Mittelpunkt, sowie ihr Erlebnis-wert.33

Wissenschaftlich wurde sich nach dem zweiten Weltkrieg zuerst in den USA mit der Thematik auseinandergesetzt. Der amerikanische Forscher Alfred C. Kin-sey, der als Pionier in der Sexualforschung gilt, interviewte mit seinem Team zwischen 1938 und 1953 zwolftausend Manner und Frauen und veroffentlichte seine Arbeit in den Jahren 1948 (Manner) und 1953 (Frauen). Die Ergebnisse schlossen Themen wie Homosexualitat, Masturbation, Oralverkehr und Ge-schlechtsverkehr vor der Ehe mit ein.34 Die Bevolkerung war von den Studien uberrascht, die „zeigten, dass Sexualitat in alien Varianten selbstverstandlich praktiziert wurde und dass es breite Ubergange vom Normalen zum Abnormen gibt."35 Die Auseinandersetzung mit Sexualitat fuhrte dazu, dass „Verbote" (Ma­sturbation, Homosexualitat etc.) aufgehoben wurden. Dadurch dass das Abnor­mal zur Norm wurde, wurden jedoch die Menschen, die das neue ideale sexu-elle Verhalten nicht praktizieren wollten, zu Auftenseitern. Die „sexuelle Revolu­tion" in den 1960er und 1970er Jahren fuhrte gefordert durch die Antibabypille zu einem „Zwang zur Ungezwungenheif36. Da Frauen nun zwar ungewollte Schwangerschaften verhindern konnten, war ihnen jedoch die Ausrede ver-wehrt, keinen Sex aufgrund einer eventuellen Schwangerschaft haben zu wol-len. Manner und Frauen waren unter Druck geraten, „auGergew6hnliche" Se­xualitat zu praktizieren. Die sexuelle Revolution fuhrte zu einer neuen Form der sozialen Kontrolle und Regulierung, aus der sich viele Jahre spater teilweise Aversionen gegen Sexualitat entwickelten.37

Einen Widerspruch zwischen der Sexualitat, wie sie in den Medien dargestellt wurde und der Wirklichkeit, stellte Schmidt in seiner Studie 1998 uber das menschliche Sexualverhalten heraus. Die meisten der Befragten hatten nur einen oder keinen Sexualpartner im vergangenen Jahr und lediglich 3-4% der verheirateten Menschen hatten eine Auftenbeziehung. Die Ergebnisse wurden, gleich wie bei dem Kinsey-Report 50 Jahre zuvor, mit Uberraschung aufgenom-men. Jedoch waren die Menschen in diesem Fall eheichtert, dass andere ge-nau so wenig sexuell „Besonderes" machten wie sie selbst. Dadurch sank der Leistungsdruck.38 Diesen Prozess bezeichnet Sigusch als „neosexuelle Revolu­tion".39

Sexualitat und Sexualforschung entwickelten sich also im letzten Jahrhundert maGgeblich. Wahrend Kinsey mit seinen Studien eine Akzeptanz fur bis dahin „abnormale" Sexualtechniken schaffte, entwickelte sich die Offenheit der sexu-ellen Revolution zuletzt zuruck. Viele Menschen hatten dann nur noch wenige Sexualpartner und lebten so, wie es in den 1960er und 1970er Jahren als „se-xuell verklemmt"40 bezeichnet wurde.

3.2 Sexualitat heute

Heterosexuelle Manner heirateten 2017 mit durchschnittlich 34,2 Jahren (2013: 33,6 Jahren), wahrend Frauen im Alter von 31,7 Jahren (2013: 30,9 Jahren) Ehen schlossen.41 Das Scheidungsalter (2017: 45,3 Jahre; 2000: 39,9 Jahre) und die Ehedauer (2017: 15 Jahre; 2000: 12,9 Jahre) nehmen zu42. Die Zahl der Partnerschaften nimmt ab, und immerweniger Paare haben Kinder.43

Nicht nur Beziehungen an sich, sondern auch die Paarsexualitat hat sich veran-dert. Aigner kritisiert eine Entwicklung hin zur Lustlosigkeit. Dadurch, dass die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, vor Naturkatastrophen, vor der Zu-kunft allgemein etc. fur die Menschen im Vordergrund steht, suchen sie sich ihre Partner/innen als eine Art Zufluchtsstatte. Dies fuhrt dazu, dass Eigen-schaften wie Nahe und Geborgenheit am wichtigsten sind und die eigene Auto-nomie, sowie sexuelles Begehren in den Hintergrund rucken. Aigner bezeichnet diese Art der Beziehung als geschwisterlich, in der Sexualitat an Bedeutung verliert, da andere Eigenschaften wichtiger sind. Diese Paare verstehen sich gut, haben gemeinsame Plane, wie die Grundung einer Familie, wollen sich nicht trennen - jedoch fehlt die Lust.44

Daruber hinaus stehen sich Tabuisierung und medialer Uberfluss gegenuber. Aigner fasst zusammen, dass „wir trotz permanenten sexuellen Reizbombarde-ments stets »ganz anstandig« bleiben und funktionieren sollen, als ob uns das alles gar nichts anginge". Dieser Uberfluss an Sexualitat in den Medien, in de-nen uber alle Facetten von Sexualitat gesprochen werden, ziehe Langeweile nach sich. Wenn der Sex nicht mehr privat sei, ginge der Reiz des „Geheimnis-vollen" und Raum fur Fantasien verloren. Da alles in Bezug auf Sexualitat offen-gelegt wird, kann kein Begehren mehr stattfinden.45 Ebenfalls kann der Ruck-gang der Sexualitat als Enttauschung uber die sexuelle Revolution verstanden werden. Die Menschen realisierten, dass der standige Wechsel von Partnerin-nen bzw. Partnern und das Praferieren von Quantitat uber Qualitat auch negati­ve Auswirkungen auf die Paarbeziehung hatte. Dam it kann begrundet werden, warum Sexualitat aus Beziehungen ausgelagert wird, u.a. in Form von Mastur­bation. Auch Folge dieser schlechten Erfahrungen mit der Paarsexualitat sind „Fluchten in die Unverbindlichkeif wie Sex im Chat oder am Telefon.46

Paare versuchen die entstandene Lustlosigkeit und Langweile, die mit langer Beziehungsdauer und weniger Sex einhergeht47, mit besonders „aufregendem Sex" zu bekampfen. Diese Form der Sexualitat kann langfristig nicht funktionie­ren. Stattdessen kann es Paaren helfen, sich bewusst zu machen, dass Peri-oden sexueller Langeweile und Desinteresse zu einer Beziehung dazu gehoren. Sie wechseln sich mit Phasen der Erotik und sexueller Lust ab. Die Nahe, die durch standiges Zusammensein (Wohnen, Schlafen, Kinder aufziehen, Freizeit gestalten, etc.) geschaffen wird, lasst sich mit „aufregender" Sexualitat nicht vereinbaren, sodass laut Vetter Entfernung (raumliche Trennungen, ein Streit etc.) geschaffen werden muss, urn intensive Sexualitat erfahrbar zu machen.48

Paarbeziehungen heute sehen sich also mit sexueller Lustlosigkeit aus ver-schiedenen Grunden konfrontiert und erleben sexuelle Langeweile. Es kommen immer mehr junge Paare in die Therapie bzw. Beratung, die beide berufstatig und karriereorientiert sind, sowie unter Stress stehen. Auch diese Paare leiden unter sexueller Lustlosigkeit, jedoch aufgrund der Rahmenbedingungen in ih-rem Leben. Dann kann Beratung - nicht Therapie - helfen zu begreifen, dass diese Form der Alltagsgestaltung keinen Platz fur aufregende Sexualitat be-reithalt. Wenn von diesem Druck entlastet wird, kann neben weiteren lustvollen Aktivitaten auch lustvolle Sexualitat entstehen.49 Eine Form, urn mit diesem Druck umzugehen, der verlangt, dass lustvolle Sexualitat in einer intakten Be-ziehung funktionieren muss50, bietet die Methode des Hamburger Modells der Paartherapie (Vgl. Kapitel 6.6).

Ein wichtiges Thema in Bezug auf Sexualitat ist Scham. Menschen schamen sich erstens fur ihren eigenen Korper, zweitens ist es ihnen peinlich uber Se­xualitat zu sprechen. Frauen und Manner, schamen sich ihren Intimbereich der/dem Partner/in zu zeigen, wenn sie ihre Geschlechtsorgane als „eklig" emp-finden oder die Befurchtung haben, diese konnten schlecht riechen etc. Diese Scham entsteht nicht aufgrund von Partnerschaftsproblemen, sondern resultiert aus mangelnder Selbstakzeptanz. Personen, die sich von den Idealen der Medien beeinflussen lassen und fruher erfahrene Nahe und den eigenen Korper als negativ empfanden, sind verunsichert. Die genannten Vorstellungen von Idealkorpern hindern Paare auch in der Therapie und Beratung daran, unge-hemmt uber Sexualitat zu sprechen. Wenn der alter werdende Korper als unas-thetisch angesehen wird, hat dies negative Konsequenzen fur das sexuelle Le­ben des Paares.51 Diese Scham ist laut der Sexologin Ann-Marlene Henning in der Kindheit angelernt. Kinder wurden in ihrem unbefangenen, freien und ver-gnugten Umgang mit ihrem Korper gebremst und erfuhren mit Satzen wie „So etwas macht man nicht!" tiefe Ablehnung. Sie lernen sich Jalsch" zu fuhlen und entwickeln ein Gefuhl der Scham.52 Wenn Paare aus Scham nicht mehr uber ihre sexuellen Schwierigkeiten sprechen mochten, ist es die Aufgabe der Fach-kraft, das Gesprach aufrechtzuerhalten. Gezielte Fragen konnen es Mannern und Frauen erleichtern, uber Sexualitat zu sprechen, auch wenn offene Fragen stets Vorrang behalten sollen.53

Sexualitat und Partnerschaft haben sich also in den letzten Jahrzehnten veran-dert. Wahrend in den 19060/70er Jahren ein Umdenken zu sexueller Befreiung fuhrte, wurde Sexualitat in den letzten Jahren eher konservativer und wird heute in Partnerschaften oft als langweilig erlebt. Hinzu kommt das weit verbreitete Problem der Lustlosigkeit. Manche Frauen und Manner, die kein Bedurfnis nach Sexualitat haben, bezeichnen sich als asexuell. Diese Thematik soil im folgen-den Kapitel untersucht werden.

3.3 Asexualitat

Als Gegenstuck zu der Sexualitat, wie sie bisher beschrieben wurde, taucht Asexualitat vermehrt in der Literatur auf. Wahrend eine anerkannte Hauptdefini-tion Asexualitat als ein Fehlen sexueller Anziehung54 beschreibt, fasst AVEN den Begriff weiter. Das Asexuality Visibility and Education Network wurde 2001 (in Deutschland 2005) gegrundet und ist seitdem zur weltweit groftten asexuel-len Gemeinschaft angewachsen.55 Sie betonen die Unterschiedlichkeiten von Asexuellen in folgendem Abschnitt:

„Fur manche ist Erregung ein ziemlich gewohnlicher Vorgang, obwohl er nicht mit der Suche nach einem Sexualpartner bzw. Sexualpartnern ver-bunden ist. Fur andere ist Erregung lediglich ein Argernis. Manche mastur-bieren, haben aber kein Verlangen nach Geschlechtsverkehr mit einem Partner. Andere asexuelle Menschen empfinden wenig oder keine Erre­gung. [...] Manche haben keinen Hang zu Beziehungen und bleiben lieber fur sich. Die meisten sind gesellschaftlich aktiv und unterhalten Netzwerke von Freundschaften, die Vertrautheit und Unterstutzung bieten konnen. Manche Asexuelle bilden romantische Beziehungen, manche heiraten."56

Damit unterstreichen die Autoren die Heterogenic von Menschen, die sich als asexuell bezeichnen. In Bezug auf die Verbreitung sollen vor allem die Studien und Publikationen des kanadischen Psychologen Anthony Bogaert herangezo-gen werden, der sich intensiv mit dem Thema Asexualitat beschaftigt hat. In der von ihm durchgefuhrten Studie „Asexuality: Prevalence and Associated Factors in a National Probability Sample" gaben 195 Personen, der insgesamt 18.000 befragten Briten an, sie seien asexuell. Damit war gemeint, dass sie keine se-xuelle Anziehung zu Menschen, unabhangig des Geschlechts, verspurten.57 Daruber hinaus waren zum Zeitpunkt der Befragung 33% der asexuellen Perso­nen in einer Langzeitbeziehung (z.B. Ehe), wahrend vergleichsweise 64% der sexuellen Menschen eine dauerhafte Partnerschaftfuhrten.58

Wie sich asexuelle Menschen in der Gesellschaft fuhlen, beschreibt Alex Schneider (Pseudonym) in einem Leserbrief an „Zeit Online". Er spricht neben seinem Weg zur Asexualitat auch von dem Wunsch nach einer Beziehung mit einem romantischen Partner. Zwar gabe es Wissen urn die Existenz von Ase­xualitat, jedoch sei die Bereitschaft mit einem asexuellen Menschen zusammen zu sein, gering. Das Umfeld wurde meist geschockt reagieren, auf die Aussage, dass ein Leben ohne Sexualpartner vorstellbar sei oder wurde vorsichtig nach Missbrauchserfahrungen fragen59. Darauf antwortet der Autor: „lch bin nicht asexuell, weil ich schlechte Erfahrungen mit Sex gemacht habe - ich habe eine schlechte Erfahrung mit Sex gemacht, weil ich asexuell bin."60 Obwohl es sich hier urn eine personliche Meinung handelt, ist davon auszugehen, dass viele asexuelle Menschen diese Erfahrungen und Gedanken teilen.

Da eine nicht zu vernachlassigende Minderheit von ca. 1%61 der Menschen sich als asexuell bezeichnen, ist diese Thematik auch fur die Paar- und Sexualbera-tung von Relevanz. Insbesondere wenn sexuelle und asexuelle Personen ein Paar bilden, kann es zu Konflikten kommen. Diese Hypothese wird von der Ful-le an Fragen gestarkt, die AVEN Deutschland in Bezug auf Partnerschaften zwi-schen sexuellen und asexuellen beantwortet. Darunter befinden sich Bedenken wie zum Beispiel: „lch habe gerade herausgefunden, dass ich asexuell bin, be-deutet das, meine Beziehung mit meinem sexuellen Partner ist vorbei?"62

Auf verschiedene Vorstellungen von Sexualitat und weitere Aspekte der Paarse-xualitat wird im sechsten Kapitel, wenn es urn die Beratung von Paaren geht, Bezug genommen. Im folgenden Kapitel wird der Einfluss der Sexualitat auf die Personlichkeitsentwicklung im Kindes- und Jugendalter betrachtet.

3.4 Einfluss der Sexualitat auf die Personlichkeitsentwicklung

Sexualitat in der kindlichen Entwicklung wird deshalb in diese Arbeit aufgenom-men, weil sie das Ineinandergreifen von Sexualitat, Biographie, Kultur und Ge-sellschaft gut darstellt. Dieser Aspekt ist auch dafur verantwortlich, ob Men-schen im Erwachsenalter mit ihrer Sexualitat zufrieden sind und hilft Berater/in-nen und Therapeut/innen dabei, Ratsuchende bzw. Patient/innen besser zu ver-stehen.63 Dafur wird sich im Folgenden auf die psychoanalytische Theorie nach Sigmund Freund bezogen, die der Psychologe Josef Aigner ausfuhrt. In derTa-belle sind die Phasen der psychosexuellen Entwicklung, sowie ihre idealtypi-sche Bedeutung dargestellt. Diese werden im Folgenden beleuchtet und jeweils ein Bezug zur erwachsenen Sexualitat geschaffen. Aigner verzichtet hierbei auf genaue Zeitangaben, da die Phasen flieftend ineinander ubergehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Phasen der psychosexuellen Entwicklung. Moderne psychoanalytische Version inAn-lehnung an Freud64, angepasst

Borneman bezeichnet die erste Stufe der Libidoentwicklung, seit seinen Studien 1960, als kutane Phase (vom lateinischen cutis, die Haut)65. Die Haut ist ein le-benswichtiges Kontaktorgan gegenuber den bestandigen, haltenden und beru-higenden ersten Bezugspersonen. Aigner selbst wurde auf die Wichtigkeit der ersten Beruhrung von Neugeborenen hingewiesen. Sein Sohn wurde ihm direkt nach der Geburt auf die nackte Haut gelegt, da dies von besonderer Bedeutung sei und das Baby beruhige.66 In der Paar- und Sexualtherapie hat dies nicht nur fur die kindliche Entwicklung, sondern auch fur die spatere Sexualitat eine Be- deutung. Wenn die Ratsuchenden Zuhause einfache Korper-Streichelubungen durchfuhren sollen (vgl. Hamburger Modell, Kapitel 6.6), erleben sie zum Teil in­tensive Gefuhle, die negativ (Trauer) oder positiv (Wohlfuhlen) sein konnen.67 Erinnerungen an die fruhe Kindheit spenden dann Sicherheit. Wenn das Ver-trauen zum Partner stimmt, kann wieder erlebt werden, dass Sexualitat nicht nur Fokussierung auf genitale Befhedigung ist. Aigner schlieftt damit ab, dass Bornemans kutane Phase somit einen wichtigen Start in sinnliches Erleben und eine Bedingung erotischen Erlebens darstellt.68

In der zweiten aufgefuhrten Phase, der oralen Phase, geht es urn die Oralitat von Sauglingen: Alles, darunter auch der Schnuller oder die Brustwarze der Mutter, wird in den Mund genommen, urn so die Welt zu begreifen. Genugend verlassliche Zuwendung und Befhedigung der Bedurfnisse sind wichtig fur den Aufbau des „Urvertrauens"69, das Gewissheit in Bezug auf ausreichende Sicher­heit und Zuwendung vermittelt. Diese Dimension ist auch fur die spatere Sexua­litat bedeutend und wirft zwei verschiedene Beziehungsstile auf. Manche Men-schen „verschlingen" ihren Partner und versuchen durch Einverleibung stets al­les unter Kontrolle zu halten. Andere konnen sich darauf verlassen, dass genug Nahrung (= Zuwendung) fur sie vorhanden ist und sind gelassen. Insbesondere der erste Stil kann zu schwierigen Beziehungskonstellationen oder sexuellen Storungenfuhren.70

Wahrend der analen Phase lernt das Kind seine Ausscheidungen zu kontrollie-ren und bewusst „herzugeben" bzw. „zuruckzuhalten". Damit einher geht auch eine neue Form der Beziehungsregulation: Das Kind entwickelt eine gewisse Autonomie und Selbstbestimmung. Es versucht, durch Zuruckhaltung einen Lustgewinn zu verwirklichen und gleichzeitig das wahrgenommene Selbstbe-wusstsein und Durchsetzung gegenuber den Bezugspersonen zu testen.71 In der Erwachsenensexualitat geht es analog dazu, „um eine Spannungsregulati-on des (sich) Hergebens, Hingebens und des (sich) Zuruckhaltens, urn damit gegebenenfalls noch die (erotische) Spannung zu steigern".72 Parallel dazu wur-de ein leichtes Hergeben bei sexuellen Kontakten, aufgrund von Unsicherheiten und einem Anerkennungsbedurfnis, auf kein gesundes Selbstbewusstsein deu-ten.73

In der nachsten aufgefuhrten Phase, der genital-phallischen, geht es zusam-mengefasst urn die Bildung der Geschlechtsidentitat von Jungen und Madchen. Das Kind lernt dabei im Laufe seiner Entwicklung in den meisten Fallen, dass es sich vom anderen Geschlecht unterscheidet und dass das in Ordnung sei. Aigner berichtet davon, dass viele Ratsuchende in der Paar- und Sexualthera-pie gerade in der Hinsicht der (Un-)Gewissheit des eigenen Geschlechts unsi-cher sind und sich dies auf die sexuelle Interaktion auswirkt74.

Die odipale Phase ist dadurch gepragt, dass Madchen und Jungen Eifersucht und Abneigung gegenuber dem gleichgeschlechtlichen Elternteil empfinden. Dies geschieht deshalb, weil die Mutter fur den Jungen bzw. der Vater fur das Madchen als Liebesobjekt wahrgenommen wird. Die Mutter bzw. der Vater ist oft unbewusste „Vorlage" fur die spatere Partnerwahl und Menschen suchen in ihrem Partner einen Elternersatz. Aus diesem Grund wird auch in Paar- und Se-xualtherapien die Bedeutung der Eltern thematisiert, da sie fast immer von grower Bedeutung fur das Verstandnis paarsexueller Probleme sind.75

Die Latenzphase, in der sich eine Beruhigung der Thebentwicklung einstellt, dient dazu, (Geschlechter-)Rollen einzuuben und ist kulturabhangig unter-schiedlich stark ausgepragt.76

Darauf folgt der hier als letzter aufgefuhrte Abschnitt der Pubertat bzw. Adoles-zenz. Der vorhin angefuhrte Odipus-Konflikt findet nun seinen Ausklang, wenn sich Madchen und Jungen von Erwachsenen, insbesondere ihren Eltern, ab-wenden. Jugendliche in dieser Entwicklungsphase inszenieren sich u.a. durch auffallige Kleidung, Frisuren, Tatowierungen, usw., die nicht von einem Erzie-hungssystem, sondern von der aktuellen Mode bestimmt werden. Auch hier wird das Selbstverstandnis als heranwachsende Frau bzw. heranwachsender Mann beeinflusst.77 Aigner richtet seine abschlieGende Bemerkung an profes-sionelle Fachkrafte: Es gilt, „die jungen Moden, dieAbstoftungs- und Identifikati-onsprozesse, die Ideale und Traumerein, die unsere Klientinnen und Patienten mitbringen, auf ihre Bedeutung fur das spatere Sexualleben hin zu durchleuch-ten".78

Es konnte gezeigt werden, dass eine klarer Zusammenhang zwischen kindli-cher Sexualitat und Erwachsenensexualitat besteht. Schwierigkeiten in der Ent-wicklung, konnen sich auf die Sexualitat und Partnerschaft zu einem spateren Zeitpunkt auswirken und eventuell sogar zu sexuellen Storungen fuhren.

Auf letztere soil im nachsten Kapitel eingegangen werden, da auch sie haufig Thema in der Paar- und Sexualberatung sind.

4. Sexuelle Storungen

Bevor es urn Paarbeziehungen geht, wird sich zuerst mit sexuellen Storungen befasst. Diese sind deshalb bedeutsam, weil sie Grund fur sexuelle Probleme in Beziehungen sein konnen bzw. der Anlass zum Aufsuchen einer Beratungsstelle.

Wem eine sexuelle Storung nach dem ICD-10 (International Classification of Di­seases) Oder DSM-5 (Diagnostical and Statistical Manual of Mental Disorders) diagnostiziert wird, worauf im darauffolgenden Kapitel eingegangen wird, der gilt als nicht gesund. Fur die WHO (World Health Organization) ist Gesundheit ein Zustand korperlichen, sozialen und geistigen Wohlbefindens79, wobei letzte-res von der Psychologie allgemein als Gemeinschafts-, Arbeits- und Liebesfa-higkeit verstanden wird.80 Unter Sexualstorungen werden zwei Gruppen zusam-mengefasst: Sexuelle Funktionsstorungen (vgl. Kapitel 4.2) und Storungen der Sexualpraferenz (vgl. Kapitel 4.3). Hermann Lang fasst 2009 noch „Storungen der Geschlechtsidentitat (Transsexualitat)"81 zum Uberbegriff der Sexualstorun­gen und bezieht sich damit auf die noch gultige Fassung des ICD-10. Hier fin-den sich unter F64 „Storungen der Geschlechtsidentitat" einerseits Transsexua-lismus (F64.0) und andererseits Transvestitismus (F64.1)82. Da die angefuhrten Storungen in dieser Form wahrscheinlich nicht mehr in der Revision des ICD-11 vorkommen83 und daruber hinaus nicht mehr aktuell sind, wird von der Klassifi-kation als Sexualstorung Abstand genommen.

Der Teil der sexuellen Funktionsstorungen wird in dieser Arbeit so ausfuhrlich behandelt, weil spezifisches Fachwissen fur Sozialarbeiter/innen und andere Professionelle, die mit Paaren arbeiten, besonders wichtig ist. Nur wenn die Fachkraft sich selbst auskennt, kann sie ihre Klientinnen und Klienten ange-messen informieren und beraten.

Urn zu verstehen, welche Kriterien eine sexuelle Storung beinhalten muss, wird sich zuerst mit den Diagnosen des ICD-10 und DSM-5 befasst. Dort sind sexu­elle Funktionsstorungen, wie auch Storungen der Sexualpraferenz definiert. Letztere sind von geringerer Relevanz fur diese Arbeit, sodass der Abschnitt dazu weniger intensiv behandelt wird. Abgeschlossen wird mit medikamentosen Behandlungsmethoden, die nur einen Teil der Moglichkeiten in der Therapie darstellen. Auf Beratung und Gesprachstherapie wird im spateren Verlauf ge-nauer eingegangen.

4.1 Diagnose im DSM-5 und ICD-10

Seit der Erforschung des sexuellen Reaktionszyklus durch Masters und John­son ist es gangig, die sexuellen Storungen an den funf Phasen zu ohentieren. Hierfur soil das Modell kurz erlautert werden.

Masters und Johnson teilten den Sexualakt zuerst in vier Phasen ein: Erre-gungs-, Plateau-, Orgasmus- und Ruckbildungsphase. Ca. zehn Jahre spater fugte die Sexualtherapeutin Singer Kaplan die erste Phase der Appetenz hinzu, wodurch das erweiterte Modell Eingang in die Klassifikationssysteme ICD und DSM fand.84 Beschrieben werden vor allem korperliche Reaktionen, die bei-spielhaft aufgefuhrt werden sollen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Sexueller Reaktionszyklus nach Masters und Johnson (1967)85, gekurzt

Die Appetenzphase wird u.a. von Faller und Lang als Erwachen des sexuellen Begehrens beschrieben. Dieses ruft sexuelle Phantasien, sowie das Verlangen, sich sexuell zu betatigen, hervor.86

In den in Deutschland gangigen Klassifikationssystemen DSM-5 und ICD-10 fin-den sich die Diagnosekritehen fur sexuelle Storungen und Funktionsstorungen. Letztere sind im ICD-10 (F52)87, wie auch im DSM-5 als „Sexuelle Funktionssto­rungen"88 aufgefuhrt. Alle sexuellen Funktionsstorungen, die im DSM-5 aufge-fuhrt sind, gleichen sich in den Kritehen B bis D. Diese besagen, dass

1. die Symptome mindestens uber einen Zeitraum von 6 Monaten hinweg bestehen mussen,
2. die Symptome Leiden verursachen und
3. die sexuellen Funktionsstorungen nicht besser durch andere nichtsexuel-le psychische Storungen beschrieben werden konnen bzw. von anderen Faktoren (Belastungen in der Beziehung, Medikamente) herruhren.89

Aufgefuhrt sind dabei folgende Storungen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: Sexuelle Funktionsstorungen im ICD-1090 91 und DSM-592

Die Tabelle zeigt, dass sich beide Klassifikationssysteme ahneln. Lediglich ge­steigertes sexuelles Verlangen (Vgl. Kapitel 4.2.1) und sexuelle Aversion, also die Abneigung gegen Geschlechtsverkehr, sind im DSM-5 nicht mehr zu finden. Hier lasst sich die vorangegangene Aussage verifizieren, dass die Storungen den Phasen nach Masters und Johnson zuzuordnen sind. In der Appetenzpha- se beispielsweise findet sich die Storung F52.0, wahrend in die Orgasmuspha-se etwa Orgasmusstorungen oder Ejaculatio paecox eingegliedert werden kann (Vgl. Kapitel 4.2).

Auch Storungen der Sexualpraferenz finden sich in beiden Systemen, wobei das DSM diese Kategorie „Paraphile Storungen" nennt. Darunter fallen in bei­den Buchern Fetischismus, Transvestitismus, Exhibitionismus, Voyeurismus, Padophilie, Sadomasochismus, sowie im DSM-5 noch zusatzlich Frotteurismus (Erregung durch das Beruhren oder Sich-Reiben an einer Person93 ).94 Auch hier haben alle Storungen gemeinsam, dass die Symptome uber einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten auftreten mussen und sie Leiden oder „Beeintrachtigung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen"95 hervorru-fen. Die einzelnen Storungen, die fur das Thema der Arbeit von Bedeutung sind, werden spater genauer erlautert.

Nachdem die allgemeinen Kriterien und Storungen aufgelistet wurden, wird sich im Kapitel 4.2 mit dem Teil der sexuellen Funktionsstorungen befasst. Dabei wird insbesondere auf Probleme eingegangen, unter denen beide Geschlechter leiden konnen. Im Anschluss daran wird sich gesondert mit Frauen bzw. Man-nern beschaftigt.

[...]


1 Vgl. Institut fur Demoskopie Allensbach (2012), online

2 Vgl. Schmidt et al. (2004), S. 121

3 Vgl. Ohne Namen (2012b) in Sydow, Seiferth (2015), S. 5

4 Vgl. Preuk (2010), online

5 Vgl. Herkommer u.a. (2018), online

6 Aigner(2013), S. 19

7 Giddens (1999), S.644zitiert nach Lautmann (2002), S. 21

8 Luhmann (1989), S. 128

9 Vgl. Lautmann (2002), S. 22

10 Lautmann (2002), S. 24-25

11 Vgl. Aigner (2013), S. 25

12 WHO (2006), S. 5, online

13 ebenda

14 Vgl. Aigner (2013), S. 26

15 Aigner (2013), S. 26

16 Willi (1997) zitiert nach Lenz (2009), S. 48

17 Vgl. Educalingo (2019), Uber educalingo, online

18 Educalingo (2019), Partnerschaft, online

19 Kashdan zitiert nach Saum-Aldehoff (2019), online

20 Kashdanetal. (2018), S. 569

21 Kashdanetal. (2018), S. 571

22 Neon Magazin (2008), S. 53

23 Schmidt et al. (2004), S. 120

24 Schmidt et al. (2004), S. 125

25 Durex (2019), online

26 ebenda

27 Eder (2002), S. 12

28 ebenda

29 Vgl. Eder (2002), S. 29

30 Vgl. Weingand in Invertito (1999), S. 103

31 ebenda

32 Vgl. Codex Juris Bavarici Criminalis, S. 204

33 Vgl. Vetter (2007), S. 4

34 Vgl. Vetter (2007), S. 6-7

35 Vetter (2007), S. 7

36 Sigusch in Sigusch (2007), S. 9

37 Vgl. Vetter (2007), S. 7-8

38 Vgl.Vetter (2007), S. 8-9

39 Vgl. Sigusch in Sigusch (2007), S. 10

40 Vgl. Vetter (2007), S. 7

41 Vgl. Statistisches Bundesamt, Eheschlieliungen, online

42 Vgl. Statistisches Bundesamt, Ehescheidungen, online

43 Vgl. Statistisches Bundesamt, Paare, online

44 Vgl. Aigner (2013), S. 53-54

45 Aigner (2013), S. 55-56

46 Vgl. Vetter (2007), S. 9

47 Vgl. Schmidt et al. (2004), S. 125

48 Vgl. Vetter (2007), S. 9-10

49 Vgl. Hauch in Hauch (2013), S. 15

50 Vgl. Sennarch (2013), S. 24

51 Vgl. Aigner (2013), S. 146

52 Vgl. Ambos zitiert nach Henning (2017), online

53 Vgl. Gromus (2002), S. 49

54 Vgl. Bogaert (2012), S. 13

55 Vgl. AVEN (2016), uberAVEN, online

56 AVEN (2017), Informationen uber Asexualitat, online

57 Vgl. Bogaert (2004), S. 297

58 Vgl. Bogaert (2004), S. 282

59 Vgl. Schneider (2015), online

60 ebenda

61 Vgl. Bogaert (2004), S. 297

62 Vgl. AVEN (2015), Fragen Asexueller in Beziehung mit Sexuellen, online

63 Vgl. Aigner (2013), S. 33

64 Vgl. Aigner (2013), S. 34

65 Vgl. Borneman (2015), o. S. („Die kutane Phase")

66 Vgl. Aigner (2013), S. 35

67 Vgl. Aigner (2013), S. 36

68 ebenda

69 Erikson (1971) in Aigner (2013), S. 37

70 Vgl. Aigner (2013), S. 36-37

71 Vgl. Aigner (2013), S. 37-38

72 Aigner (2013), S. 38

73 Vgl. Aigner (2013), S. 38

74 Vgl. Aigner (2013), S. 39-40

75 Vgl. Aigner (2013), S. 40-42

76 Vgl. Aigner (2013), S. 43

77 Vgl. Aigner (2013), S. 45

78 Aigner(2013),S. 46

79 Vgl. WHO (2014), S. 1, online

80 Vgl. Vetter (2007), S. 20

81 Lang in Lang [Hrsg.] (2009), S.13

82 Dilling et al [Hrsg.] (2011), S. 294

83 Vgl. WHO (2019), online

84 Vgl. Vetter (2007), S. 53

85 Vgl. Masters und Johnson (1967) zitiert nach Vetter (2007), S. 49

86 Vgl. Faller, Lang (2019), S. 326

87 Vgl. Dilling et al [Hrsg.] (2011), S. 262

88 Vgl. Falkai, Wittchen [Hrsg.] (2015), S. 577

89 Vgl. Falkai, Wittchen [Hrsg.] (2015), S. 576-611

90 Vgl. Falkai, Wittchen [Hrsg.] (2015), S. 1115

91 Vgl. Dilling et al [Hrsg.] (2011), S. 262-266

92 Vgl. Falkai, Wittchen [Hrsg.] (2015), 579-618

93 Vgl. Falkai, Wittchen [Hrsg.] (2015), S. 951

94 Vgl. Dilling et al [Hrsg.] (2011), S. 298-302; Falkai, Wittchen [Hrsg.] (2015), S. 942-971

95 Falkai, Wittchen [Hrsg.] (2015), S. 946

Ende der Leseprobe aus 92 Seiten

Details

Titel
Paarsexualität in der Beratung. Was beeinflusst die Sexualität von heterosexuellen Paaren und wie wird damit in der Beratung umgegangen?
Hochschule
Katholische Fachhochschule Mainz
Note
2,0
Autor
Jahr
2019
Seiten
92
Katalognummer
V704262
ISBN (eBook)
9783346220295
ISBN (Buch)
9783346220301
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sexualität Paarsexualität Paarberatung Heterosexuell Beratung Paarberatung Sexualtherapie Sexualberatung
Arbeit zitieren
Christine Kupprion (Autor:in), 2019, Paarsexualität in der Beratung. Was beeinflusst die Sexualität von heterosexuellen Paaren und wie wird damit in der Beratung umgegangen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/704262

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