Innovationsmanagement - Das Zusammenspiel zwischen Innovation, Geschäftsmodell und ökonomischem Modell


Studienarbeit, 2007

29 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffserklärung
2.1. Definition und Abgrenzung des Innovationsbegriffes
2.1.1. Der Begriff der Innovation
2.1.2. Innovationsarten
2.1.3. Neuheitsgrad von Innovationen
2.2. Definition des Innovationsmanagements

3. Merkmale von Innovationen
3.1. Neuheitsgrad
3.2. Komplexität
3.3. Unsicherheit
3.4. Konfliktgehalt

4. Aufbau des Innovationsprozesses
4.1. Ideengenerierung (Sourcing-Phase)
4.2. Ideenbewertung (Screening-Phase)
4.3. Ideenumsetzung (Shaping-Phase)

5. Innovationsstrategien
5.1. Markteintrittsstrategien
5.1.1. Pionierstrategie
5.1.2. Strategie des frühen Folgers
5.1.3. Strategie des späten Folgers
5.2. Erwerb der Innovation Dritter
5.2.1. Innovationseinkauf
5.2.2. Lizenznahme
5.2.3. Kauf bzw. Übernahme innovativer Unternehmen

6. Erfolgsfaktoren

7. Innovationsbeispiele
7.1. Xerox
7.2. Contadina

8. Möglichkeit zum Erkennen oder Finden von Innovationen

8.1. Innovation durch Kombination

7. Fazit

1. Einleitung

Durch den steigenden Wettbewerbsdruck auf den Märkten, die beschleunigte Entwicklung der Technologien und die zunehmende Globalisierung von Unternehmen, suchen die Anbieter von Produkten immer häufiger nach Möglichkeiten der Differenzierung gegenüber ihren Konkurrenten. Ein weiterer Grund für die Notwendigkeit des Innovationsmanagements ist die Verkürzung der Produktlebenszyklen, welche durch die fortschreitende wirtschaftliche Entwicklung zustande kommt. Der Schlüssel zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung ist somit die strategische Erneuerung durch Innovationen.

Die folgenden Seiten sollen ein Bild über den Sinn und die Möglichkeiten der Innovationen darlegen.

2. Begriffserklärung

2.1 Definition und Abgrenzung des Innovationsbegriffes

2.1.1. Der Begriff der Innovation

Der Begriff ,,Innovation" stammt von dem lateinischen Wort ,,innovatio" ab, was soviel wie Neuerung, Erneuerung, Neueinführung oder auch Neuheit bedeutet. Als grundlegendes Kriterium für eine Innovation gilt demnach die Neuartigkeit, wobei allerdings zwischen Innovation und Invention unterschieden werden muss.1

Die Invention oder Erfindung ist die notwendige Vorstufe der Innovation. Sie beschränkt sich auf den Prozess der Wissensgenerierung durch F und die erstmalige technische Realisierung,und kann geplant, aber auch zufällig erfolgen. Dagegen ist die Innovation als die erstmalige wirtschaftliche Anwendung einer neuen Problemlösung zu verstehen, das heisst, hier geht es um die ökonomische Optimierung derWissensverwertung".1

Im Unterschied zu der zeitpunktbezogenen Invention ist die Innovation das Ergebnis eines Prozesses oder sogar der Prozess selbst, der alle Phasen von der Ideengewinnung über die Ideenumsetzung bis hin zur Ideenverwertung, oder anders gesagt, der Markteinführung und wirtschaftlichen Nutzung. Innovation, und die wissenschaftliche Untersuchung dieses Gebietes, ist kein neues Thema der Wirtschaft. Schon 1931 hat der österreichische Nationalökonom Alois Schumpeter Innovation als ,,Durchsetzung neuer Kombinationen", mit denen Unternehmen aus Gewinnstreben die ,,ausgefahrenen Bahnen der statischen Wirtschaft" verlassen. Die Durchsetzung neuer Kombinationen bezieht Schumpeter auf die Herstellung eines neuartigen Produktes oder einer neuen Produktionsmethode, die Erschliessung eines neuen Absatzmarktes oder die Neuorganisation eines Unternehmens.2

Dieses traditionelle traditionelle Verständnis von Innovation hat sich insbesondere in den letzten Jahren gewandelt. Neben den radikal- revolutionären Veränderungen, wie sie mit der Anwendung neuer Wirkprinzipien oder einer völligen Neugestaltung von Abläufen und Strukturen verbunden sind, haben zunehmend auch die inkrementell- evulutionären Neuerungen an Beachtung gewonnen, wie beispielsweise

die kontinuierliche Verbesserung einzelner Produkt- oder Prozessparameter.

Die technologischen Sprünge bieten Unternehmen natürlich die grösste Chance, die relative Wettbewerbsposition zu ihren Gunsten zu verschieben.1

2.1.2. Innovationsarten

Nach Wahren3 ist der Ausgangspunkt, in welche Arten Innovation gegliedert werden kann, das „Objekt“, auf das sich die Innovation bezieht. Er unterscheidet dabei in die folgenden fünf Arten:

(1) Produktinnovation

Dies ist die wohl bekannteste Form der Innovation. Der Begriff „Produkt“ ist hier weit zu fassen. Einerseits geht es um materielle Produkte, wobei dies Vorprodukte (z.B. Kunststoffe), Zwischenprodukte (z.B. Zulieferteile) sowie Endprodukte (z.B. Automobil) sein können. Andererseits geht es um immaterielle Produkte bzw. Dienstleistungen (z.B. Versicherungsprodukte).

(2) Prozessinnovation

Bei dieser Form der Innovation werden Verfahren, Systeme und betriebliche Prozesse durch die Einführung neuer Technologien in einer innovativen Art verändert, neu gestaltet bzw. optimiert. Ziel ist es, den Unternehmensablauf kostengünstiger, kundenorientierter, schneller, flexibler und sicherer zu organisieren.

(3) Marktinnovation

Marktinnovationen beziehen sich auf die Art und Weise, wie Unternehmen im Markt auftreten, insbesondere wie sie ihre Kunden bedienen und ansprechen. Diese Art der Innovation wird auch als Geschäftskonzeptinnovation bezeichnet.

(4) Strukturinnovation

Hier steht die Optimierung oder Neugestaltung von Organisations-, Führungs- und Managementstrukturen im Vordergrund (z.B. Maßnahmen zur Dezentralisierung von Entscheidungen, Etablierung einer Projektmanagementorganisation). Ziel dieser Innovation ist es, das Zusammenwirken der Beschäftigten effizienter und effektiver zu gestalten.

(5) Sozialinnovation

Diese Form der Innovation konzentriert sich auf den Humanbereich eines Unternehmens. Einerseits geht es um Veränderungen im Bereich des Betriebsklimas sowie die Schaffung sicherer, den Bedürfnissen der Menschen angepasster Arbeitsbedingungen; andererseits um Innovationen, die mit dem Begriff „Personalentwicklung“ umschrieben werden (z.B. die Realisierung von Job Enrichment-Programmen). Ziel ist es, Mitarbeiter besser zu qualifizieren und möglichst sinnvoll sowie dauerhaft in das Unternehmen zu integrieren.1

2.1.3. Neuheitsgrad von Innovationen

In der Literatur herrschen auch hier unterschiedliche Definitionen des Neuheitsgrades von Innovationen bzw. Innovationsgrades vor. Einerseits wird zwischen Basisinnovationen (= eine Neuerung, die am Markt und in der Technologie vollkommen neuartig ist und zur Grundlage einer Reihe von Folgeinnovationen wird) und Pionierinnovationen (= erstmalige Einführung eines am Markt neuen Produktes oder Verfahrens, das eine bisher nicht vorhandene Funktion erfüllt) unterschieden. Andererseits wird zwischen drei Typen von Innovation unterschieden.

(1) Neuinnovationen/ echte Innovationen

Bei Neuinnovationen werden neue, bislang nicht da gewesene Ideen oder Technologien realisiert. Generiert werden Neuinnovationen zumeist im Rahmen von zeit-und kostenintensiven Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (z.B. den Walkman).

(2) Anpassungsinnovationen/ „quasi“-Innovationen

Hierbei handelt es sich um so genannte Verbesserungsinnovationen. Etwas bereits Vorhandenes wird in seiner Funktionalität verbessert, technisch oder optisch aufgefrischt, in einer anderen Form hergestellt oder in einen anderen Kontext gestellt (z.B. das neue Persil, das neue Windows).

(3) Imitationen/ „me-too“-Produkte

Hierbei werden bereits auf dem Markt befindliche Produkte anderer Hersteller, sei es in ihrer Funktion, ihrem Aussehen oder Herstellungsverfahren nachgeahmt. Dies sind Innovationen subjektiver Neuheit (z.B. der Videorecorder von Matsushita).1

2.2. Definition des Innovationsmanagements

Etymologisch leitet sich der Begriff von ,,manum agere", an der Hand führen, ab. Unter dem Management oder der Unternehmensführung wird die Gesamtheit aller grundlegenden Handlungen verstanden, die sich auf die zielgerichtete Steuerung eines Unternehmens bezieht. Handlungsträger sind in erster Linie die Mitglieder der obersten Führungsebene. Management beinhaltet demnach sowohl institutionale als auch funktionale Aspekte:

Als Institution bezieht es sich auf diejenigen Personen, die eine Führungsposition im Unternehmen haben. Als Funktion meint es die dispositiven Tätigkeiten, die diese Personen wahrnehmen,also das ,,Managen" oder ,,Führen"

Der Management- oder Führungsprozess umfasst ausgehend von den Unternehmenszielen die Planung, Durchführung, Steuerung und Kontrolle der Aktivitäten im Unternehmen. Um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele erreicht werden, gehören zum Führungsprozess zyklische Rückkopplungen in Form von laufenden Soll-Ist-Vergleichen, die gegebenenfalls erforderliche Korrekturmassnahmen sowie Plan-und Zielanpassungen ermöglichen.2

3. Merkmale von Innovationen

Neben den oben beschriebenen Eigenschaften von Innovationen, kann man diese auch genauer danach charakterisieren, wodurch sie sich von Routineaufgaben unterscheiden.

3.1. Neuheitsgrad

Das eindeutigste Merkmal einer Innovation ist der Neuheitsgrad. Er variiert von der geringfügigen Veränderung bis hin zur fundamentalen Neuerung. Der Grad der Neuerung ist deshalb von grösster Bedeutung, weil mit ihm hohe Anforderungen an das Management von Innovationen verbunden sind. Ausserdem ist ein hoher Neuheitsgrad insofern von Bedeutung, dass er im Allgemeinen einen Vorsprung und damit Wettbewerbsvorteil vor der Konkurrenz darstellt, und mit einer kurzfristigen Monopolstellung des Unternehmens verbunden ist.1

3.2. Komplexität

Innovationen sind in der Regel durch eine unklare Problemstruktur einen nicht-linearen zeitlichen Verlauf der einzelnen Innovationsphasen gekennzeichnet. Darüberhinaus sind sie mit vielfältigen anderen Aktivitäten im Unternehmen verbunden.8

Die Komplexität besteht zum Einen in der zeitlichen Dimension (Dynamik), wie etwa der Veränderung von Sachverhalten wie Gesetzgebung und Technologiesprüngen, und zum Anderen in der quantitativen und qualitativen Dimension (Kompliziertheit).

[...]


1 www.wikipedia.com stichwort „Innovation“ Brown/Oettinger „Ergebnis Innovation“ München Wien 1998 S. 8 ff

1 Vahs, D./ Burmester, R.: Innovationsmanagement, Stuttgart 1999, S. 43

2 Schumpeter, J. A.: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung , in Vahs, D./ Burmester, R.:

Innovationsmanagement, S. 3

3 Pleschak, F./ Sabisch, H.: Innovationsmanagement, Stuttgart 1996, S.6

4 Vgl. Titelnot (1999), S. 23

5 Vgl. Hübner (2002), S. 12 f.; Wahren (2004), S. 16 ff.

6 Schneck, O.: Lexikon der Betriebswirtschaft, München 1998, S. 477

7 Pleschak, F./ Sabisch, H.: Innovationsmanagement, S. 5

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Innovationsmanagement - Das Zusammenspiel zwischen Innovation, Geschäftsmodell und ökonomischem Modell
Hochschule
Hochschule Aalen
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
29
Katalognummer
V70254
ISBN (eBook)
9783638628907
ISBN (Buch)
9783638674133
Dateigröße
423 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Innovationsmanagement, Zusammenspiel, Innovation, Geschäftsmodell, Modell
Arbeit zitieren
Stefan Wagner (Autor:in), 2007, Innovationsmanagement - Das Zusammenspiel zwischen Innovation, Geschäftsmodell und ökonomischem Modell, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70254

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