Streetwork in der Drogenszene


Hausarbeit, 2006

21 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1) Einleitung

2) Klärung von Begriffen

3) Streetwork als Teil der Kinder- und Jugendhilfe

4) Streetwork
4.1) Begriffserklärung
4.2) Historische Entwicklung
4.3) Anforderungen / Kompetenzen an Streetworker
4.4) Streetworking mit Drogenabhängigen
4.4.1) Ziele und Aufgaben
4.4.2) Methoden

5) Perspektiven und Effektivität des Streetworking in der Drogenszene

6) Gefahren des Streetworking

7) Persönliche Stellungnahme

8) Literaturverzeichnis

1) Einleitung

Jeder junge Mensch ist heute positiven und negativen Einflüssen der Umwelt ausgesetzt, denen er sich nur schwer entziehen kann. Haben junge Menschen dann auch noch Probleme, zum Beispiel mit dem eigenen Aussehen, in der Schule, mit Freunden oder Eltern, sind sie leicht für Drogen empfänglich. Andere probieren es nur mal aus um ihre Erfahrungen zu sammeln oder weil „alle“ das machen, andere wiederum kommen gar nicht mehr weg von ihnen und rutschen immer mehr in die Drogenszene hinein. Viele von ihnen haben den Wunsch aufzuhören, haben aber Angst in einer öffentlichen Stelle um Hilfe zu bitten. Anderen wiederum geht es zwar schlecht durch Drogen, aber sind sie in ihren Augen ein Mittel zur Befriedigung ihrer Sucht. Hier beginnt die Arbeit eines Streetworkers.

Diese Arbeit behandelt das Thema des Streetworking in der Drogenszene. Es gibt viele verschiedene Arten von Drogen. Einige sind legal, wie zum Beispiel Zigaretten und Alkohol, andere sind illegal, wie Heroin, Cannabis oder LSD. Klar ist, dass alle Drogen gefährlich sind, aber die illegalen sind dabei am gefährlichsten. Ich werde mich im Weiteren auf die illegalen und somit auch die gefährlicheren Drogen beziehen.

Gegliedert ist diese Arbeit in vier Abschnitte. Im Anschluss an die Einleitung werden Begriffe, wie Sucht, Drogen oder Abhängigkeit geklärt. Da das Streetworking Teil der Kinder- und Jugendhilfe ist, werde ich diese im zweiten Teil näher erläutert. Danach werde ich das Streetworking als Handlungsmethode ausführlicher beleuchten, wobei ich den Begriff Streetwork erklären werde, die historische Entwicklung des Streetworking ausarbeite und Anforderungen an einen Streetworker und dessen Kompetenzen darstelle. Insbesondere gehe ich in diesem Teil der Hausarbeit auf das Streetworking mit drogenabhängigen Jugendlichen ein und werde Ziele, Aufgaben und Methoden aufzeigen. Im letzten Bereich dieser Arbeit werde ich mich mit den Perspektiven und der Effektivität des Streetworking in der Drogenszene auseinander setzen und klar stellen, welche Chancen und Risiken es gibt. Im Anschluss daran befindet sich meine persönliche Stellungnahme.

Ich werde in der vorliegenden Arbeit ausschließlich die männliche Form nutzen, es sind allerdings beide Geschlechter gemeint.

2) Klärung von Begriffen

Im ersten Teil dieser Hausarbeit werden häufig verwendete Begriffe geklärt, um die Bedeutung dieser Begriffe für diese Arbeit aufzuzeigen.

Drogen

Stimmer sagt, dass man Drogen in vier Kategorien einteilen kann. Zum Ersten ist es eine ursprüngliche Bezeichnung für getrocknete Pflanzen oder deren Teile, die direkt als Heilmittel verwendet oder aus denen Wirkstoffe isoliert wurden. Des Weiteren sagt er, werden grundsätzlich unter dem Begriff Drogen alle pflanzlichen und chemischen Substanzen zusammengefasst, die über das zentrale Nervensystem die subjektive Befindlichkeit eines Konsumenten beeinflussen. Genussmittel wie Kaffee, Tabak und Alkohol, aber auch sedierende und schmerzlindernde Medikamente, Schlaf- und Beruhigungsmittel und Schnüffelstoffe zählen dann auch zu Drogen. Jedoch werden heute im alltäglichen Sprachgebrauch meist diejenigen Substanzen als Drogen bezeichnet, deren Herstellung, Verkauf, Erwerb und Konsum illegal sind. Darüber hinaus, so Stimmer, kann zwischen legalen Drogen, wie Tabak und Alkohol und illegalen Drogen unterschieden werden, hier wiederum zwischen weichen Drogen, wie Haschisch, Cannabis, Ecstasy und harten Drogen, wie Heroin und Kokain. (Stimmer)

Sucht

Die Sucht ist ein Zustand, in dem man bestimmte schädliche Gewohnheiten nicht mehr ändern kann (vor allem das Rauchen, das Trinken von Alkohol, die Einnahme von Drogen). Auch kann man die Sucht als ein übertriebenes Verlangen beschreiben, etwas zu tun.

Abhängigkeit

Der Begriff Abhängigkeit steht in der Medizin für das unabweisbare Verlangen nach bestimmten Stoffen oder Verhaltensformen, durch die ein kurzfristig befriedigender Erlebniszustand erreicht wird. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines Individuums.

Jugend

Die Jugend ist ein gesellschaftlich und historisch bestimmter Lebensabschnitt zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Die Jugendzeit ist in der abendländischen Geschichte seit der Antike als relativ eigenständige Lebensphase bekannt. Bis Ende des 19.Jahrhundert war sie ein Privileg männlicher Heranwachsender der Oberschicht, bei allen anderen sozialen Gruppen schloss sich der Eintritt in das Erwachsenenalter mehr oder minder unmittelbar an die Kindheit an. In modernen Gesellschaften hat sich dieser Lebensabschnitt immer mehr verlängert, da der Eintritt ins Erwachsenenalter, ungenau dadurch bestimmt, wann eine Person in das Berufsleben eintritt oder eine eigene Familie gründet, immer später erfolgt.

Nachdem die Schwerpunktbegriffe dieser Hausarbeit näher erläutert wurden, wird nun im weiteren Teil die Kinder- und Jugendhilfe, dessen Teil das Streetworking ist, ausgearbeitet.

3) Streetwork als Teil der Kinder- und Jugendhilfe

Die Kinder- und Jugendhilfe stellt einen Ausschnitt der Sozialpädagogik dar und richtet sich an Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Hier gilt es, junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern, Benachteiligungen zu vermeiden und abzubauen, sowie für positive Lebensbedingungen und eine kinderund jugendfreundliche Umwelt zu sorgen. Die Formen der Hilfen reichen von Beratung, Einzelbetreuung, sozial-pädagogischer Familienhilfe über die Unterbringung von Kindern außerhalb ihrer Familie bis hin zu Familien- und Jugendgerichtspflege. Träger der Kinder- und Jugendhilfe sind öffentliche Einrichtungen, wie zum Beispiel Jugendämter, freigemeinnützige Einrichtungen, wie beispielsweise Wohlfahrtsverbände oder Jugendverbände, sowie privatgewerbliche Einrichtungen wie Kinderheime oder Mutter-Kind-Heime.

Den gesetzlichen Rahmen erhält die Kinder- und Jugendhilfe durch das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG).

Tätigkeitsfelder der Jugendhilfe, so der 8. Jugendbericht, sind Tageseinrichtungen für Kinder, Familienbildung, Jugendarbeit, Jugendhilfe und Schule, Jugendhilfe und Arbeit und Erziehungshilfen. (Achter Jugendbericht, 1990, S.94 -158) Der

Jugendarbeit ist die mobile Jugendarbeit, also das Streetworking untergeordnet, auf das im nächsten Teil der Hausarbeit eingegangen wird. Laut Jordan und Sengling hat der 8. Jugendbericht von 1990 zuletzt die Standards einer zeitgemäßen Jugendhilfe unter dem Oberbegriff „Lebensweltorientierung“ treffend zusammengefasst. Dieses Konzept beinhaltet die Prävention (Orientierung an lebenswerten, stabilen Verhältnissen und Hilfe bei der Bewältigung kritischer Lebensphasen), die Regionalisierung (Arbeit in lokalen Strukturen und die Entwicklung kleinräumiger Förderungs- und Unterstützungsstrukturen), die Alltagsorientierung (Respektierung der Lebenserfahrung der Handlungsadressaten), die Partizipation ( Beteiligung der Betroffenen am Hilfeprozess, Sicherung von Rechtspositionen, Prinzip der Freiwilligkeit in den Hilfen) und Integration (Prinzip der Normalisierung gegenüber Ab- und Ausgrenzung).

Ziele und Aufgaben der Jugendhilfe haben Jordan und Sengling zusammengefasst: - allgemeine Förderung und Unterstützung

- Stärkung der Erziehungsfähigkeit der Familie (z.B. Familienbildungsstätten, Beratung)
- Pädagogische Förderung im Kleinkind- und Vorschulalter (z.B. Krippen, Krabbelstuben)
- Freizeitangebote für junge Menschen / soziokulturelle Bildung (z.B. Jugendzentren, Ferienreisen, Kreativhäuser)
- Förderung der sozialen, beruflichen und schulische Integration (z.B. Lernhilfen, Benachteiligungsprogramme)
- Ausgleich und Abbau von Entwicklungsdefiziten (z.B. Erziehungsberatung)
- Ausgleich von Benachteiligungen bei sozial schwachen und Ein- Elternteil- Familien (z.B. Familienhilfe, Arbeit in sozialen Brennpunkten)
- Unterbringung junger Menschen außerhalb der eigenen Familie (z.B. Pflegefamilien, Heime)
- Ausgleich oder Begrenzung geistiger und körperlicher Behinderung (z.B. Frühförderung, Rehabilitationsangebote)

Die Leistungen der Jugendhilfe, so Jordan und Sengling, wenden sich als Angebote an Kinder, Jugendliche und ihre Familien und beruhen auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit. (Jordan/Sengling, 2000, S.11-17)

Im nächsten Teil dieser Hausarbeit wird der Bereich der mobilen Jugendarbeit, also die des Streetworking näher erläutert.

4) Streetwork

Der Abschnitt des Streetworking ist untergliedert in eine Begriffserklärung, eine Darstellung der historischen Entwicklung und welche Anforderungen an einen Streetworker gestellt werden beziehungsweise welche Kompetenzen er aufweisen sollte. Im Anschluss daran wird das Streetworking in der Drogenszene dargestellt, mit ihren Aufgaben, Zielen und Methoden.

4.1) Begriffserklärung

Für dieses Arbeitsfeld werden schon von vornherein unterschiedliche Begriffe verwendet, die eine eindeutige Definition fast ausschließen. So spricht man beispielsweise von Streetwork, mobiler oder aufsuchender Jugendarbeit, Straßensozialarbeit oder auch Straßenarbeit. Alle Begriffe meinen das gleiche und wirken trotzdem verwirrend. In dieser Arbeit wird der Begriff Streetwork verwendet, um den historischen Hintergrund nicht außer Acht zu lassen.

Streetworker arbeiten im sozialräumlichen Zusammenhang mit „ihrer“ Szene. Das heißt, wenn sie im Drogenbereich tätig sind, arbeiten sie mit Drogenkonsumenten eng zusammen. Ein Streetworker arbeitet auch nicht in Räumlichkeiten eines Amtes oder einer Beratungsstelle, sondern geht in die Lebensfelder der jeweiligen Zielgruppe. Sein Arbeitsplatz liegt daher in Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen, in Fußgängerzonen, Schnellrestaurants, Bars, Kneipen, Spielhallen, Diskotheken, Rotlichtvierteln, Jugendfreizeiteinrichtungen oder eben auf der Straße. Ebenso suchen Streetworker ihre Zielgruppe auch in ihren privaten Rückzugsräumen auf. Im Gegensatz zu einem Berater wartet ein Streetworker nicht darauf, dass er von Szeneangehörigen konsultiert wird. Er begibt sich von allein in das Umfeld und versucht, die Konsumenten zu erreichen, die den Beratungsstellen kein oder wenig Vertrauen entgegen bringen. (Steffan, 1988, S. 7 - 12)

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Streetwork in der Drogenszene
Hochschule
Universität Lüneburg
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
21
Katalognummer
V70044
ISBN (eBook)
9783638628853
ISBN (Buch)
9783640235117
Dateigröße
479 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Streetwork, Drogenszene, historische Enwicklung, Drogen, Ziele, Aufgaben, Perspektive, Effektivität, Gefahr, Methoden, Kinder- und Jugendhilfe, Kompetenzen, Anforderung
Arbeit zitieren
Franziska Marr (Autor:in), 2006, Streetwork in der Drogenszene, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70044

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