Spanisch in der Dominikanischen Republik


Hausarbeit, 2006

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Allgemeine Informationen zur Dominikanischen Republik
2.1. Geographie
2.2. Geschichte
2.3. Bevölkerung
2.4. Sprachen

3. Das dominikanische Spanisch
3.1. Ursprung
3.2. Sprachliche Besonderheiten
3.2.1. Phonetik und Phonologie
3.2.1.1. Konsonantismus
3.2.1.1.1. Seseo
3.2.1.1.2. Yeísmo
3.2.1.1.3. Realisierung des implosiven /s/
3.2.1.1.4. Realisierung von /r/ und /l/
3.2.1.1.5. Realisierung des finalen und intervokalischen /d/
3.2.1.1.6. Realisierung von /x/ und anlautendem [h-]
3.2.1.1.7. Realisierung des finalen /n/
3.2.1.2. Vokalismus
3.2.1.2.1. Dissimilation und Assimilation
3.2.1.2.2. Wortveränderung durch Präfixe
3.2.1.2.3. Betonungsverschiebungen
3.2.2. Morphosyntax
3.2.2.1. Tempora
3.2.2.2. Pronomen
3.2.2.3. Diminutiv
3.2.2.4. Superlativ
3.2.2.5. Plural
3.2.2.6. Genus
3.2.2.7. Adverbien
3.2.2.8. Numerusangleichung von haber und hacer
3.2.2.9. Queísmo und Dequeísmo
3.2.2.10. Doppelte Verneinung
3.2.3. Lexik
3.2.3.1. Typisch dominikanische Wörter
3.2.3.2. Archaismen
3.2.3.3. Indigenismen
3.2.3.4. Afrikanismen
3.2.3.5. Einflüsse durch Haiti
3.2.3.6. Anglizismen

4. Konklusion

5. Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Das Thema dieser Arbeit ist das Spanische in der Dominikanischen Republik. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil ich schon seit einigen Jahren mit mehreren Dominikanern Kontakt habe und ich mich sehr für die dominikanische Musik sowie die Tänze interessiere. Am Anfang war es sehr schwer für mich, die Dominikaner zu verstehen. Schnell lernte ich, dass sie zwar Spanisch sprechen, aber mit einem so starken Dialekt, dass man manchmal meint, das Spanische nicht wieder zu erkennen. Deswegen möchte ich in dieser Arbeit die sprachlichen Besonderheiten herausarbeiten, die für das heutige dominikanische Spanisch kennzeichnend sind. Hierdurch sollte sich herausstellen, inwieweit sich das Dominikanische vom Kastilischen differenziert.

Dazu werde ich zuerst allgemeine Informationen über die Dominikanische Republik geben, die speziell mit der Entstehung und den sprachlichen Besonderheiten des dominika-nischen Spanisch in Verbindung stehen. Im Folgenden werde ich dann auf den Ursprung des dominikanischen Spanisch eingehen und schließlich die sprachlichen Besonderheiten erar-beiten. Diese werde ich für einen besseren Überblick in die Bereiche Phonetik und Phonolo-gie, Morphosyntax und Lexik unterteilen. Die wichtigste Quelle für die Erarbeitung dieser Besonderheiten wird das Buch ‘Cómo hablamos los dominicanos’ von Orlando Alba sein, weil er viele bedeutsame Grundlagen des Dominikanischen liefert.

Ich erhoffe mir von dieser Ausarbeitung, dass ich mit Hilfe meiner eigenen Erfahrungen die wichtigsten Unterschiede zum Kastilischen herausarbeiten und diese, wenn möglich, durch eigene Beispiele veranschaulichen kann.

2. Allgemeine Informationen zur Dominikanischen Republik

2.1. Geographie

Die Dominikanische Republik liegt in der Karibik östlich von Kuba auf der Insel Hispaniola. Im Westen grenzt sie an Haiti, im Norden an den Atlantik und im Osten und Süden an das Karibische Meer.[1]

2.2. Geschichte

Bis 1492 lebten auf der Insel Hispaniola ausschließlich Indianervölker. Die zur Arawak -Familie gehörenden Taíno repräsentierten die bedeutendste Kultur der Insel bis diese am 5.12.1492 von Christoph Kolumbus entdeckt wurde.

Nun begann eine Zeit der Eroberung und Hispanisierung der Insel, was gleichzeitig Aus-beutung und Massensterben der Indianer zur Folge hatte. Nach 20 Jahren lebten nur noch etwa 6,6% der ursprünglich ca. 380.000 Indianer. Noch während des 16. Jahrhunderts starben sie schließlich ganz aus.[2] Aufgrund des Verlustes der indianischen Zwangsarbeiter brachten die Eroberer ab Beginn des 16. Jahrhunderts afrikanische Sklaven auf die Insel. Im Jahr 1570 gab es ca. 12.000 bis 20.000 afrikanische Sklaven bei ungefähr 4.500 spanischen Einwohnern.[3]

Hispaniola und die 1496 gegründete Hauptstadt Santo Domingo wurden gleich zu Beginn der Kolonisation Zentrum der neuen Welt. Die Bedeutung Santo Domingos nahm zwar mit der Eroberung der amerikanischen Festlandküsten ab circa 1527 ab, blieb aber ein wichtiger administrativer Knotenpunkt.[4]

Die anderen Kolonialmächte England und Frankreich versuchten ab dem 16. Jahrhundert immer wieder diesen Knotenpunkt und damit auch die Vorherrschaft der Spanier in Amerika zu zerstören.[5] 1697 mussten die Spanier den westlichen Teil Hispaniolas an Frankreich abtre-ten und 1795 schließlich auch den östlichen Teil.

1804 wurde Haiti unabhängig von Frankreich und eroberte daraufhin auch den östlichen Teil Hispanolas.1844 erkämpften dann die Einwohner des östlichen Teils die Unabhängigkeit von Haiti und gaben dem Land den Namen Dominikanische Republik.[6] Doch Haiti versuchte in den nächsten Jahren immer wieder den östlichen Teil zurückzuerobern. Dies hatte zur Fol-ge, dass Spanien zwischenzeitlich wieder über die Dominikanische Republik herrschte, bis sie 1865 endgültig unabhängig wurde.

1905 und 1907 kam es zu Militärinterventionen durch die USA, die dann bis 1940 die Finanzkontrolle des Landes übernahm. Außerdem wurde die Dominikanische Republik von 1916 bis 1924 durch US-amerikanische Truppen besetzt.

1930 hat der Diktator Trujillo die Macht ergriffen. Er regierte das Land bis er schließlich 1961 ermordet wurde. Im folgenden Jahr gab es die ersten freien Wahlen. Seit 2004 hat der Präsident Leonel Fernández Reyna die Regentschaft übernommen.[7]

2.3. Bevölkerung

Im Juli 2006 gab es ungefähr 9,2 Millionen Einwohner[8], von denen circa 11% mit weniger als 2$ pro Tag leben.[9] Die Bevölkerung setzt sich aus 73% Mulatten, 16% Weißen und 11% Schwarzen zusammen.[10]

2.4. Sprachen

Die Amtssprache der Dominikanischen Republik ist Spanisch.[11] Die Untersuchung dieser Sprache erfolgt im nächsten Kapitel.

Außerdem spricht ein kleiner Teil der Bevölkerung Haitianisch, eine französische Kreol-sprache. Auf der einen Seite gibt es Dominikaner mit haitianischer Abstammung aus der Zeit der französischen bzw. haitianischen Besetzung von 1795 bis 1844 und aus der Zeit der im 20. Jahrhundert beginnenden haitianischen Immigration. Die meisten von ihnen sind bilin-gual, d.h., dass sie nicht nur Spanisch sondern auch immer noch Haitianisch sprechen.[12] Auf der anderen Seite wandern heute immer mehr Haitianer aufgrund der schlechten politischen und wirtschaftlichen Situation Haitis in das direkte Nachbarland ein. Da der größte Teil von ihnen illegal eingewandert ist, gibt es nur inoffizielle Schätzungen, die besagen, dass heute etwa 1 Million Haitianer in der Dominikanischen Republik leben.[13]

Des weiteren wird auf der Halbinsel Samaná Englisch und eine Kreolsprache - eine Mischung aus Spanisch, Französisch und Englisch - gesprochen. Die englischsprachige Ge-meinde auf der Halbinsel sind Nachfahren von ehemaligen Sklaven aus den USA, die 1824 nach Samaná eingewandert sind. Zu dieser Zeit lebten auf Samaná außerdem spanischspra-chige Familien und Sklaven sowie englische und französische Piraten, die seit dem 16. Jahr-hundert in dieses Gebiet eingedrungen waren. Durch diese sprachliche Vielfalt ist schließlich eine Kreolsprache entstanden, die heute im Gegensatz zum Englisch in dieser Region von den Muttersprachlern kaum geschätzt wird.[14]

3. Das dominikanische Spanisch

3.1. Ursprung

Die spanische Sprache wurde mit den Eroberern auf die Insel Hispaniola gebracht. Durch ver-schiedene Einflüsse ist allerdings ein eigener Dialekt entstanden, der sich durch zahlreiche Merkmale vom Kastilischen unterscheidet.[15]

Das Dominikanische wurde hauptsächlich durch das andalusische Spanisch geprägt, da der größte Teil der ersten spanischen Einwanderer aus Andalusien stammte. Bis 1579 kamen 48% der Siedler aus dieser Region.[16] Die andalusischen Einflüsse betreffen vor allem die Phonetik und Phonologie. Noch heute weist das Dominikanische die Lautmerkmale auf, die für den andalusischen Dialekt des 16. Jahrhunderts kennzeichnend waren. Darunter fallen der Seseo, der Yeísmo, das Verstummen oder die Aspiration des implosiven /s/, die Konfusion von /l/ und /r/, die Beibehaltung des anlautenden [h-] und das Verstummen des intervokalischen /d/.[17]

Außerdem gab es Einflüsse durch die afrikanischen Sprachen der Sklaven und durch die der Indianervölker, hauptsächlich der Taíno. Diese Einflüsse betreffen aber fast ausschließlich die Lexik.[18] Was diesen Punkt angeht, gibt es zusätzlich Einflüsse durch Haiti und ganz aktuell immer größere Einflüsse durch das Englische der USA. Zudem gibt es im dominika-nischen Sprachgebrauch Wörter, deren ursprüngliche Bedeutung bewahrt wurde, während in Spanien ein Sprachwandel stattgefunden hat.[19]

Ferner gibt es im dominikanischen Spanisch ganz besondere Charakteristika, wie z.B. die Schöpfung neuer, dem Kastilischen unbekannte Wörter oder die Vereinfachung der Syntax.

Durch das Zusammenwirken all dieser Aspekte hat sich in der Dominikanischen Republik ein eigener Dialekt entwickelt, auf dessen Besonderheiten ich im nächsten Kapitel weiter ein-gehen werde.

[...]


[1] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Dominikanische_Republik

[2] Vgl. Klump (2002: 21-25)

[3] Vgl. Klump (2002: 34)

[4] Vgl. Klump (2002: 27, 29)

[5] Vgl. Klump (2002: 36)

[6] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Hispaniola

[7] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Dominikanischen_Republik

[8] Vgl. https://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/dr.html#People

[9] Vgl. http://www.prb.org/pdf06/06WorldDataSheet.pdf

[10] Vgl. http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/DominikanischeRepublik.html

[11] Vgl. http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/DominikanischeRepublik.html

[12] Vgl. Ortiz López (1999: 320, 323),

http://www.staff.uni-mainz.de/klump/20041202-10094902-Haitianisch%20in%20R.D.pdf

[13] Vgl. http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/DominikanischeRepublik/Aussenpolitik.html

[14] Vgl. Alba (1982: 123-125)

[15] Vgl. http://www.glj.com.do/libros/comohablamos/CAPITULO1.pdf

[16] Vgl. Klump (2002: 33-34)

[17] Vgl. Klump (2002: 59, 86)

[18] Vgl. http://www.glj.com.do/libros/comohablamos/CAPITULO1.pdf

[19] Vgl. http://www.glj.com.do/libros/comohablamos/CAPITULO4.pdf

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Spanisch in der Dominikanischen Republik
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Proseminar: Spanisch in Spanien und in der Welt
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
18
Katalognummer
V70006
ISBN (eBook)
9783638623087
ISBN (Buch)
9783638768917
Dateigröße
470 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Dominikanischen, Republik, Proseminar, Spanien, Welt, Dominikanisches Spanisch, Dominikanische Republik, Dominicano, Spanisch, Lateinamerikanisches Spanisch
Arbeit zitieren
Lisa Elsner (Autor:in), 2006, Spanisch in der Dominikanischen Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70006

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