Open Access im wissenschaftlichen Publikationswesen. Eine transdisziplinäre Studie zur Akzeptanz anhand der Theorie des geplanten Verhaltens


Magisterarbeit, 2006

178 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit

2 Grundlagen
2.1 Charakterisierung des Untersuchungsgebiets: Das wissenschaftliche Publikationswesen
2.1.1 Akteure
2.1.2 Marktmechanismen und Kostenaspekte
2.1.3 Marktsituation und aktuelle Entwicklungen
2.2 Charakterisierung des Untersuchungsgegenstands: Open Access
2.2.1 Definition und Begriffsabgrenzung
2.2.2 Erscheinungsformen
2.2.3 Finanzierungsmodelle
2.2.4 Potentiale
2.2.5 Problematik und Barrieren
2.2.6 Veränderung der Wertschöpfungskette durch Open Access
2.3 Charakterisierung disziplinenspezifischer Differenzen im wissenschaftlichen Publikationsverhalten
2.3.1 Publikationskulturen unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche
2.3.2 Implikationen für die empirische Studie

3 Bezugspunkte der empirischen Untersuchung
3.1 Explorative Fundierung
3.1.1 Aktueller Forschungsstand
3.1.2 Projektspezifische Vorstudie I: Fokusgruppengespräch und Leitfadeninterviews
3.1.3 Projektspezifische Vorstudie II: Experteninterviews
3.2 Theoretische Fundierung: Die Theorie des geplanten Verhaltens
3.3 Untersuchungsdesign, Hypothesen und Forschungsfragen
3.3.1 Untersuchung der Akzeptanz von Open Access zur Publikation wissenschaftlicher Information
3.3.2 Untersuchung disziplinenspezifischer Unterschiede in der Akzeptanz von Open Access zur Publikation wissenschaftlicher Information
3.3.3 Untersuchung der Bewertung von Open Access im Vergleich zu traditionellen Publikationsmedien

4 Methodik der empirischen Untersuchung
4.1 Stichprobe und Befragungszeitraum
4.2 Datenerhebung
4.3 Datenauswertung

5 Ergebnisse und Diskussion
5.1 Güte der gewählten Items
5.2 Akzeptanz von Open Access zur Publikation wissenschaftlicher Information
5.2.1 Determinanten des Akzeptanzverhaltens
5.2.2 Hypothesenüberprüfung im Gesamtkonstrukt der TOPB
5.3 Disziplinenspezifische Unterschiede in der Akzeptanz von Open Access zur Publikation wissenschaftlicher Information
5.4 Bewertung von Open Access im Vergleich zu traditionellen Publikationsmedien
5.5 Implikationen für die Marktteilnehmer

6 Fazit
6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
6.2 Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang
Abbildungen
Tabellen
Einladungs- und Erinnerungsschreiben
Online-Fragebogen
Online-Fragebogen deutsch
Online-Fragebogen englisch

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1.3/1: Projekteinordnung

Abbildung 1.3/2: Aufbau der Arbeit

Abbildung 2.1.1/1: Content-Intermediation auf dem Markt für wissenschaftliche Publikationen: doppelte Rolle der Wissenschaftler

Abbildung 2.1.1/2: Das System der Wissenschaftskommunikation

Abbildung 2.1.2/1: Zahlungs- und Ressourcenströme im Vergleich

Abbildung 2.1.2/2: Öffentliche und private Finanzierung im Wissenschaftssystem

Abbildung 2.1.3/1: Die Zeitschriftenkrise als sich selbst verstärkender Wirkungskreislauf

Abbildung 2.2/1: Möglichkeiten der Internet-Nutzung in der wissenschaftlichen Kommunikation

Abbildung 2.2.2/1: Erscheinungsformen von Open Access-Publikationen

Abbildung 2.2.6/1: Veränderungen der Wertschöpfungskette und Akteure durch Open Access

Abbildung 3/1: Bezugspunkte der empirischen Untersuchung

Abbildung 3.2/1: Die Theorie des geplanten Verhaltens (erweitert um die Variable des vergangenen Verhaltens)

Abbildung 3.3.1/1: Einordnung der Hypothesen in das theoretische Modell der TOPB

Abbildung 4.1/1: Partizipation nach Fachgebieten und berufliche Position

Abbildung 4.2/1: Aufbau des Fragebogens

Abbildung 5.2.1/1: Items der Verhaltensabsicht

Abbildung 5.2.1/2: Gesamtwert der Verhaltensabsicht

Abbildung 5.2.1/3: Items der Einstellung zum Verhalten (direkte Messung)

Abbildung 5.2.1/4: Gesamtwert der Einstellung zum Verhallten (direkte Messung)

Abbildung 5.2.1/5: Items der Einstellung zum Verhalten (indirekte Messung)

Abbildung 5.2.1/6: Items der subjektiven Verhaltensnorm (direkte Messung)

Abbildung 5.2.1/7: Gesamtwert der subjektiven Verhaltensnorm (direkte Messung)

Abbildung 5.2.1/8: Items der subjektiven Verhaltensnorm (indirekte Messung)

Abbildung 5.2.1/9: Items der subjektiven Verhaltenskontrolle (direkte Messung)

Abbildung 5.2.1/10: Gesamtwert der direkten Verhaltenskontrolle (direkte Messung)

Abbildung 5.2.1/11: Barrieren und Hindernisse bei der Publikation in Form von Open Access

Abbildung 5.2.1/12: Vergangenes Publikationsverhalten in Form von Open Access

Abbildung 5.2.2/1: Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Überprüfung der Determinanten des Akzeptanzverhaltens im Rahmen der TOPB

Abbildung 5.2.2/2: Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Überprüfung der Determinanten des Akzeptanzverhaltens im Rahmen der TOPB unter Berücksichtigung des vergangenen Verhaltens

Abbildung 5.3/1: Erfahrung mit OA in der Vergangenheit: Disziplinenspezifische Unterschiede

Abbildung 5.3/2: Ergebnisse der Regressionsanalyse zur Überprüfung der Determinanten des Akzeptanzverhaltens im Rahmen der TOPB nach Fachgebieten unter Berücksichtigung des vergangenen Verhaltens

Abbildung 5.3/3: Internationalität der Fachgebiete im Vergleich

Abbildung 5.4/1: Entscheidungskriterien für die Wahl eines geeigneten Publikationsmediums

Abbildung 5.5/1: Potentiale, Barrieren und Handlungsempfehlungen für die Akteure

Abbildung A/1: Wer sollte für anfallende Publikationsgebühren aufkommen?

Abbildung A/2: Beeinträchtigung der Publikationsentscheidung durch wahrgenommene Barrie-ren: Zustimmung zu den Einzelitems der Outcome Evaluations

Abbildung A/3: Stärken und Schwächen von OA-Publikationen: Bewertung der Entscheidungskriterien bei der Wahl eines geeigneten Publikationsmediums im Vergleich

Tabellenverzeichnis

Tabelle 2.3.1/1: Charakteristika der einzelnen Wissenschaftsbereiche

Tabelle 2.3.2/1: Charakteristika der ausgewählten Wissenschaftsdisziplinen

Tabelle 5.1/1: Interne Konsistenz der theoretischen Konstrukte der TOPB

Tabelle 5.3/1: Indexwerte der einzelnen Konstrukte nach Fachgebieten

Tabelle 5.4/1: Disziplinenspezifische Unterschiede bei der Wahl eines geeigneten Publikationsmediums: Rangfolge der wichtigsten Entscheidungskriterien

Tabelle A/1: Typische Einnahmen und Kosten von wissenschaftlichen Journals (in Prozent der Gesamtkosten / -einnahmen)

Tabelle A/2: Vor- und Nachteile von Autorengebühren

Tabelle A/3: Bereitschaft wissenschaftlicher Autoren zur Zahlung von Autorengebühren

Tabelle A/4: Übersicht über relevante Studien zum Thema Open Access im wissenschaftlichen Publikationswesen

Tabelle A/5:Übersicht über operationalisierte Items aus der Theorie des geplanten Verhaltens im Fragebogen

Tabelle A/6: Positionen nach Fachgebieten

Tabelle A/7: Mittelwerte der Items des Konstrukts Verhaltensabsicht

Tabelle A/8: Mittelwerte der Items des Konstrukts Einstellung zum Verhalten (direkte Messung)

Tabelle A/9: Mittelwerte der Items des Konstrukts Einstellung zum Verhalten (indirekte Messung)

Tabelle A/10: Indexwert der indirekt ermittelten Einstellung

Tabelle A/11: Zusammenhang zwischen direkt und indirekt ermittelter Einstellungskomponente: Ergebnis der bivariaten Korrelation nach Pearson

Tabelle A/12: Mittelwerte der Items des Konstrukts subjektive Verhaltensnorm (direkte Messung)

Tabelle A/13: Mittelwerte der Items des Konstrukts subjektive Verhaltensnorm (indirekte Messung)

Tabelle A/14: Wichtigkeit der einzelnen Bezugspersonen im Konstrukt der subjektiven Norm (indirekte Messung)

Tabelle A/15: Indexwert des Konstrukts subjektive Verhaltensnorm (indirekte Messung)

Tabelle A/16: Zusammenhang zwischen direkt und indirekt ermittelter subjektiver Verhaltensnorm: Ergebnis der bivariaten Korrelation nach Pearson

Tabelle A/17: Mittelwerte der Items des Konstrukts subjektive Verhaltenskontrolle (direkte Messung)

Tabelle A/18: Wahrgenommene Barrieren - Mittelwerte der Kontrollüberzeugungen des Konstrukts subjektive Verhaltenskontrolle (indirekte Messung)

Tabelle A/19: Wahrgenommene Barrieren - Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit, in Form von OA zu publizieren: Mittelwerte der Einzelitems (Outcome Evaluations)

Tabelle A/20: Zusammenhang zwischen direkt und indirekt ermittelter subjektiver Verhaltenskontrolle: Ergebnis der bivariaten Korrelation nach Pearson

Tabelle A/21: Zusammenhang zwischen den direkt ermittelten Konstrukten der TOPB:: Ergebnis der bivariaten Korrelation nach Pearson

Tabelle A/22: Ergebnisse der Regressionsanalyse auf Basis des Grundmodells der TOPB (ohne Berücksichtigung des vergangenen Verhaltens)

Tabelle A/23: Ergebnisse der Regressionsanalyse auf Basis der TOBP unter Berücksichtigung des vergangenen Verhaltens

Tabelle A/24: Ergebnisse der einfaktoriellen ANOVA zur Identifikation signifikanter Unterschiede der TOPB-Konstrukte zwischen den einzelnen Fachgebieten

Tabelle A/25: Ergebnisse des Duncan's Multiple Range Tests zur Ermittlung homogener Untergruppen bzgl. der TOPB-Konstrukte zwischen den Fachgebieten

Tabelle A/26: Ergebnisse der Regressionsanalyse für das Fachgebiet NDL

Tabelle A/27: Ergebnisse der Regressionsanalyse für das Fachgebiet WI

Tabelle A/28: Ergebnisse der Regressionsanalyse für das Fachgebiet Medizin

Tabelle A/29: Ergebnisse des Chi²-Tests zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Fachgebiet und internationaler Ausrichtung

Tabelle A/30: Ergebnisse des Chi²-Tests zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Fachgebiet und Publikationssprache

Tabelle A/31: Mittelwerte der Wichtigkeit ausgewählter Entscheidungskriterien bei der Wahl eines geeigneten Publikationsmediums

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

“Professionally our methods of transmitting and reviewing the results of research are generations old and by now are totally inadequate for their purpose. But there are signs of a change as new and powerful instrumentalities come into use. The world has arrived at an age of cheap complex devices of great reliability: and something is bound to come of it.”[1]

- VANNEVAR BUSH, Juli 1945 -

1 Einleitung

Die Entstehung und Verbreitung des Internet hat in diversen Branchen bereits nachhaltige Veränderungen in den Wertschöpfungsketten von Unternehmen herbeigeführt. Insbesondere in der Medienindustrie, deren Produkte vollständig digitalisierbar sind, werden diese Veränderungen deutlich sichtbar. Beispielhaft sei hier auf die Entwicklungen in der Musikbranche hingewiesen, die sich im Zuge der Digitalisierung großen Problemen gegenüber sieht und ihre Geschäftsmodelle und Strategien den neuen Herausforderungen anpassen muss.

So sieht sich auch die Wissenschaftskommunikation, der mit dem Internet eine vollkommen neue Plattform zur Verfügung steht, mit einem ähnlichen Wandel konfrontiert.[2] Analog zur Musikindustrie entwickeln sich auch in dieser Branche neue Organisationsstrukturen und Geschäftsmodelle, die neben rein elektronischen Publikationsmöglichkeiten auch Open Access -Initiativen beinhalten und gerade im Kontext der aktuellen Zeitschriftenkrise, steigender Journalpreise und sinkender Bibliotheksetats zunehmend diskutiert werden.

Die Grundidee solcher Open Access-Modelle besteht im freien und kostenlosen Zugriff auf wissenschaftliche Publikationen über das Internet für Jedermann[3] und hebt sich damit von den im wissenschaftlichen Publikationswesen etablierten traditionellen, zumeist abonnementbasierten und damit kostenpflichtigen Publikationsmedien ab.

Obwohl das Thema Open Access (OA) bereits in den vergangenen Jahren in der wissenschaftlichen Gemeinschaft intensiv diskutiert wurde und auf diesem Feld zahlreiche Studien vorliegen, die sich sowohl mit den Chancen und Grenzen dieser Publikationsform als auch mit den allgemeinen Marktentwicklungen und beteiligten Akteuren befassen, konnte sich OA im wissenschaftlichen Publikationswesen bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht nachhaltig durchsetzen.

1.1 Problemstellung

“Authors want their work to be noticed, read and built upon.” - “Why then, when presented with new means of increasing the level of notice taken of their work are authors resistant to adopting it?”[4]

Diese ganz zentrale Fragestellung liegt der vorliegenden Arbeit zugrunde. Denn obwohl bereits eine Reihe innovativer Publikationsalternativen existiert, sind es vor allem die Wissenschaftler als zentrale Anbieter und Nachfrager auf dem Markt für wissenschaftliche Information und Kommunikation, die die OA-Angebote bislang noch kaum nutzen.[5]

Zwar belegen bisherige Studien zur Einstellung der Scientific Community gleichermaßen, dass OA seitens der Wissenschaftler überwiegend positiv beurteilt wird[6] und insbesondere der Grundgedanke des freien und ubiquitären Zugangs auf breite Zustimmung stößt, doch scheint es darüber hinaus weitere Faktoren zu geben, die die Akzeptanz und Nutzung von OA-Angeboten beeinflussen. So äußern Wissenschaftler unter anderem Bedenken bezüglich der Qualität und Langzeitarchivierungsmöglichkeiten der neuen Angebote.[7] Doch dadurch allein lässt sich die Zurückhaltung nicht erklären. Vielmehr ist auch nach Faktoren zu suchen, die in den komplexen Strukturen der Wissenschaftskommunikation selbst und in deren Rahmenbedingungen begründet liegen. Björk beschreibt die Situation in seiner Studie zu OA-Barrieren wie folgt:

“Trying to get researchers to support the move towards open access, which most agree would be good for the advancement of science in prin-ciple, is like trying to get people to behave in a more ecological way. While most people recognise the need to save energy and recycle waste it takes much more than just awareness to get them to change their habits on a large scale. It takes a combination of measures of many different kinds, such as technical waste disposal infrastructure, legislation and taxation to get massive behavioural changes underway.”[8]

Was also sind die Faktoren, die die Zurückhaltung der Wissenschaftler gegenüber OA erklären? Wie können diese überwunden werden und wie müssen die entsprechenden Angebote angepasst werden, um sich zu einer von den Wissenschaftlern akzeptierten Publikationsalternative zu entwickeln?

Neben diesen Fragen ist außerdem zu klären, in wessen Hand diese Veränderungen liegen:

„[] it had become clear by the turn of the millenium, that the enthusiasm and collaborative spirit of researchers involved in OA efforts was not, alone, enough to offer viable competition to the traditional subscription based delivery channels.“[9]

1.2 Zielsetzung

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, Gründe aufzudecken, warum sich das OA-Prinzip bis zum heutigen Zeitpunkt trotz einer grundsätzlich positiven Bewertung seitens der Wissenschaftler noch nicht nachhaltig durchgesetzt hat. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der Einstellung der Wissenschaftler, da diese als Anbieter und Nachfrager auf dem Markt für wissenschaftliche Publikationen die zentralen Akteure darstellen. In der Annahme, dass die Haupttreiber auf diesem Markt in engem Zusammenhang mit der Einstellung und den Handlungen der Hauptakteure stehen[10], sollen mit Hilfe einer empirischen Untersuchung Faktoren identifiziert werden, die das Veröffentlichungsverhalten der Wissenschaftler beeinflussen. Darüber hinaus soll herausgefunden werden, welche dieser Faktoren für die geringe Nutzung von OA-Publikationsmedien aus Sicht der Autoren ausschlaggebend sind. Dabei werden sowohl die Einstellung der Wissenschaftler selbst als auch die Rahmenbedingungen des wissenschaftlichen Kommunikationswesens berücksichtigt.

Auf dieser Basis können anschließend Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Akteure auf dem Markt für wissenschaftliche Publikationen abgeleitet werden. Dabei stehen insbesondere solche Empfehlungen im Vordergrund, die dazu beitragen können, OA-Angebote zu verbessern, attraktiver zu gestalten und sie zu einer von den Wissenschaftlern akzeptierten Publikationsalternative zu etablieren.

1.3 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit ist Teil eines internationalen sowie transdisziplinären Forschungsprojektes am Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Ludwig-Maximilians-Universität München, das den Wandel der Wissenschaftskommunikation durch digitale Technologien untersucht und in dessen Rahmen bereits eine explorative Vorstudie zur Einstellung von Wissenschaftlern gegenüber OA durchgeführt wurde.[11] Parallel zur vorliegenden Arbeit entstand innerhalb desselben Projektes eine weitere Arbeit mit dem Titel OA im wissenschaftlichen Publikationswesen - eine internationale Studie zur Akzeptanz unter Wissenschaftlern anhand der 'Unified Theory of Acceptance and Use of Technology'[12], die sich derselben Problemstellung wie diese Arbeit widmet und mit deren Autor die hier beschriebene empirische Studie gemeinsam durchgeführt wurde. Die beiden Arbeiten unterscheiden sich in ihrem Untersuchungsgebiet sowie in der ihnen zugrunde liegenden theoretischen Fundierung, wie Abbildung 1.3/1 veranschaulicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1.3/1: Projekteinordnung

Die Ergebnisse der beiden Studien ergänzen sich, indem sie dieselbe Problemstellung aus zwei unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Gemeinsam liefern sie durch einen transdisziplinären Vergleich (Medizin, Wirtschaftsinformatik, Neue(re) Deutsche Literatur) auf der einen und einen internationalen Vergleich (Wirtschaftsinformatik Deutschland, Information Systems USA) auf der anderen Seite eine breite Grundlage für weitere Forschungsansätze.

In Kapitel 2 werden neben einer Einführung in die Grundlagen des wissenschaftlichen Publikationswesens und des Untersuchungsgegenstands OA auch disziplinenspezifische Unterschiede im Publikationsverhalten betrachtet. Anschließend werden in Kapitel 3 die explorativen und theoretischen Bezugspunkte der empirischen Untersuchung dargestellt und das Untersuchungsdesign abgeleitet. In Kapitel 4 wird die Methodik der empirischen Studie vorgestellt, deren Ergebnisse in Kapitel 5 ausführlich dargestellt und erläutert werden. An dieser Stelle werden zunächst die aufgestellten Hypothesen ausgewertet, bevor in Kapitel 6 die Ergebnisse der empirischen Studie zusammengefasst sowie Handlungsempfehlungen für die Marktteilnehmer generiert werden. Abschließend werden weitere Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich von OA und Implikationen für weitere Forschungsansätze diskutiert.

Der Aufbau der Arbeit ist in Abbildung 1.3/2 übersichtlich dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1.3/2: Aufbau der Arbeit

2 Grundlagen

2.1 Charakterisierung des Untersuchungsgebiets: Das wissenschaftliche Publikationswesen

Um dem Leser zunächst ein grundsätzliches Verständnis des Untersuchungsgebietes zu vermitteln, wird in diesem Kapitel eine knappe Einführung in die Grundlagen des wissenschaftlichen Publikationswesens gegeben. Nach einer kurzen Vorstellung der beteiligten Akteure und deren Zusammenwirken werden grundlegende Marktzusammenhänge, Kostenaspekte und Besonderheiten aufgezeigt sowie ein Einblick in aktuelle Marktentwicklungen gegeben. Dabei wird sich in den folgenden Ausführungen allerdings auf solche Marktaspekte beschränkt, die für das Verständnis der vorliegenden Studie von Bedeutung sind, da eine umfassendere Darstellung dieses spezialisierten und äußerst komplexen Marktes den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.

2.1.1 Akteure

Zunächst werden die Akteure des wissenschaftlichen Publikationswesens vorgestellt, um anschließend ihr Zusammenwirken aufzuzeigen und einen Einblick in die Aufgaben zu vermitteln, die diese auf dem Markt wahrnehmen.

Wissenschaftler als zentrale Anbieter und Nachfrager:

Als zentrale Anbieter und Nachfrager auf dem Markt für wissenschaftliche Publikationen nehmen die Wissenschaftler eine Sonderstellung ein, die auf anderen Märkten in dieser Art und Weise nicht zu finden ist. Sie treten sowohl in der Rolle des Produzenten (Autoren) als auch in der Rolle des Rezipienten (Leser) des auf dem Markt gehandelten Content – der wissenschaftlichen Information – auf, verfolgen in beiden Rollen allerdings mitunter unterschiedliche Ziele.

So streben wissenschaftliche Autoren in erster Linie danach, ihre Forschungsergebnisse innerhalb der Peergroup mitzuteilen, durch möglichst viele Veröffentlichungen in möglichst hochrangigen Journals Karrierefortschritte zu erzielen sowie Forschungszuschüsse und persönliches Prestige zu gewinnen.[13]

Als Leser möchten Wissenschaftler auf qualitätsgeprüften Content zugreifen und aus der zunehmenden Flut wissenschaftlicher Veröffentlichungen nicht mehr als die wichtigsten Artikel lesen. Um eine geringere Lesebelastung zu erreichen, wünschen sie sich daher verbesserte Informationssysteme.[14]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2.1.1/1: Content-Intermediation[15] auf dem Markt für wissenschaftliche Publikationen: doppelte Rolle der Wissenschaftler[16]

Abbildung 2.1.1/1 veranschaulicht die doppelte Rolle der Wissenschaftler als Anbieter und Nachfrager auf dem Markt für wissenschaftliche Publikationen. Zwischen Angebot und Nachfrage vermitteln Intermediäre, zu denen neben den Verlagen auch Herausgeber, Gutachter, Bibliotheken, Druckereien sowie Handel und Logistik gehören und deren Rollen im Folgenden näher beschrieben werden.

Verlage:

Neben den Wissenschaftlern nehmen vor allem die Verlage eine zentrale Rolle auf dem wissenschaftlichen Publikationsmarkt ein.[17] Sie stehen untereinander auf zwei unterschiedlichen Märkten in Konkurrenz, dem Leser- und dem Autorenmarkt.[18] Zu ihren Aufgaben gehören Qualitätskontrolle (Peer Review), Selektion, Distribution, Archivierung und Marketing-Aktivitäten.[19] Durch die Auswahl aus dem Angebot an wissenschaftlichen Ergebnissen anhand bestimmter Kriterien fungieren sie gewissermaßen als „Entscheidungsinstanz über die Inhalte gedruckter wissenschaftlicher Kommunikation“[20], indem sie „durch ihre Selektion über den Zugang der Öffentlichkeit zu wissenschaftlichen Erkenntnissen“[21] entscheiden.

Für die Wissenschaftler führt eine angenommene Publikation bei einem renommierten Verlag zu einem Reputationsgewinn. Ähnliches gilt auch für das Editorial Board der verschiedenen Verlagspublikationen, das ebenso wie die Wissenschaftler für seine Arbeit im Rahmen des Peer Review-Prozesses in der Regel keine finanzielle Gegenleistung vom Verlag erhält:

„We were brought up in the tradition of accepting the publisher as a guarantor of quality. In reality the quality is provided by us, the researchers, by means of the peer review process organized by us, for us. But we still need the publisher for its trademark.”[22]

Die besondere Stellung der Verlage wird deutlich, wenn man sich ihre zentrale, nahezu monopolartige Marktposition vor Augen führt:

„Die Angebotsposition der Verlage ist einzigartig: Der Käufer hat den Preis zu akzeptieren, den das Journal für sein erworbenes Recht auf Abdruck fordert, ihm steht keine Alternative zur Verfügung. Da sich wissenschaftliche Zeitschriften in der Regel an eine atomistisch kleine Gruppe von Spezialisten wenden, ist ein Titel nicht beliebig substituierbar und damit kaum mit sonst üblichen Regulierungsmechanismen steuerbar. Diese Situation gibt den Zeitschriftenanbietern die Möglichkeit, ein monopolartiges Preisdiktat einzuführen, dem die Kunden nicht ausweichen können.“[23]

Zu den Marktstrategien der kommerziellen Verleger gehören neben der Versorgung der Forscher und Autoren mit den besten qualitätsgesicherten Publikationen unter anderem die Verdrängung kleinerer Konkurrenten vom Markt durch Big Deals[24], Reputationsanreize sowohl für Wissenschaftler als auch für Editoren, Übernahmen von oder Zusammenschlüsse mit Wettbewerbern sowie damit häufig einhergehende empfindliche Preiserhöhungen.[25]

Im Zuge der Digitalisierung rückt allerdings auch die Rolle der Verlage in ein neues Licht. Während sie bislang noch einen eindeutigen Mehrwert durch Schriftsetzung, Druck und Distribution geleistet haben, sind die Wissenschaftler inzwischen selbst in der Lage, ihre Forschungsergebnisse in einem geeigneten Format über das Internet zu verbreiten.[26] So ist anzunehmen, dass sich für die Verlage langfristig eine Veränderung in der Wertschöpfungskette ergeben wird, in deren Folge Aspekte wie Qualitätssicherung und Reputationswirkung stärker in den Fokus der Verlagsaktivitäten rücken, während sich bisherige Aktivitäten wie Druck und Distribution auf andere Akteure verlagern könnten.[27]

Bibliotheken:

Die Bibliotheken nehmen als Käufer und Distributoren ebenfalls eine Doppelrolle ein. Im Gegensatz zu den Verlagen handeln sie jedoch „nicht primär nach ökonomischen Gesichtspunkten, sondern verfolgen das staatlich geförderte Ziel des Aufbaus eines Wissensspeichers“[28], da die Kosten für die Bibliotheken zum größten Teil von öffentlicher Hand getragen werden.[29] Die Bibliothekskunden erwarten die Bereitstellung der wissenschaftlichen Publikationen über die Bibliothek. Der Abonnementpreis ist für sie dabei nebensächlich, da er nicht an die Kunden weitergegeben wird, sondern sich lediglich in der Zahl der verfügbaren Publikationen niederschlägt.[30] Zu den Aufgaben der Bibliotheken zählen die Erschließung und Archivierung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die sie den Wissenschaftlern innerhalb des ihnen vorgegebenen Budgets möglichst einfach und umfassend zur Verfügung stellen sollen.

Sonstige Akteure:

Zu den übrigen Akteuren gehören die zumeist ehrenamtlich arbeitenden Editoren, die für den Peer Review-Prozess zur Verfügung stehen und sich durch ihre Tätigkeit neben einem Reputationsgewinn außerdem einen Einfluss auf die Publikationsmöglichkeiten auf ihrem Fachgebiet erhoffen.[31] Daneben spielen die verschiedenen Forschungseinrichtungen eine Rolle, deren Ziel in der Förderung und Verbreitung von Forschungsergebnissen liegt[32], sowie die unterschiedlichen Fördergesellschaften, die diese Ziele zumeist finanziell unterstützen.

Auch wenn im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht detailliert auf die Aufgaben und Funktionen aller Marktteilnehmer eingegangen werden kann, so soll die Abbildung 2.1.1/2 dem Leser dennoch eine grundsätzliche Einordnung der Akteure in das Gesamtsystem der Wissenschaftskommunikation ermöglichen, innerhalb dessen die drei mittleren Gruppen die Hauptwertschöpfungskette der Kreation, Produktion und Distribution bilden und das im Rahmen der für den Markt relevanten Regelungen und Rahmenbedingungen abläuft sowie von einer unterstützenden Infrastruktur untermauert wird.[33]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2.1.1/2: Das System der Wissenschaftskommunikation[34]

2.1.2 Marktmechanismen und Kostenaspekte

Der Markt für wissenschaftliche Publikationen als „zentrales Steuerungsinstrument des wissenschaftlichen Informationszuwachses in Form eines ökonomischen Filters“[35] lässt sich in zwei divergente Märkte gliedern, den Markt für wissenschaftliche Inhalte auf der Produktionsseite sowie den Zeitschriftenmarkt auf der Absatzseite. Auf dem Inhaltemarkt gehen Verlage mit Autoren, Herausgebern und Gutachtern Verträge ein, „die dem Ziel [] nach gutverkäuflichen und innovativen Produkten nachkommen“[36]. Auf dem Zeitschriftenmarkt geht es um Vertrieb und Distribution der erstellten Inhalte. Hier „wird das ehrenamtlich erstellte, wissenschaftliche Informationsgut zur Ware, für die wissenschaftliche Leser direkt oder über ihre Bibliotheken bezahlen müssen“[37].[38]

Die Content-Bereitstellung auf dem Inhaltemarkt ist wesentlich vom Reputationsmechanismus und anderen Anreizsystemen auf dem Markt für wissenschaftliche Kommunikation geprägt, in deren Folge die Wissenschaftler klare Publikationspräferenzen und -muster aufweisen und die teilweise im Widerspruch zum eigentlichen Ziel der wissenschaftlichen Kommunikation – der weiten Verbreitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen – stehen:

„There are important, and in some ways highly negative, institutional incentives underpinning the creation of scholarly content. Promotion, tenure and funding allocations in universities and research institutions are often linked to publication in a few, leading, refereed journals. Scholarly communication and widespread dissemination of scholarship, on the one hand; and publishing in a few key refereed journals for the purpose of funding, promotion and tenure, on the other are different and increasingly divergent, if not conflicting goals.”[39]

Dieser Gesichtspunkt ist in der vorliegenden Studie von besonderer Bedeutung, da die Wissenschaftler offensichtlich nicht nur im Sinne der Wissensverbreitung handeln, sondern ganz bestimmten Marktmechanismen unterliegen, die wesentlichen Einfluss auf ihre Publikationsentscheidung haben. So sieht auch Björk im akademischen Anreizsystem ein mögliches Hindernis für neue, innovative Publikationsmodelle:

„The behaviour of academics as they choose to which journals and conferences they submit their papers is conditioned, to a very high degree, by the academic reward system. In most universities, publishing in the leading established journals in one's field is highly rewarded. Often, the systems are quite explicit and include shortlists of journals, numerical weighting schemes etc. Prestige counts much more than wide and rapid dissemination, and easy access.”[40]

Die Produktionsseite des Zeitschriftenmarktes zeichnet sich durch hohe First-Copy-Costs[41] sowie Marketing- und Distributionskosten auf der einen, und geringe – bei digitalen Angebotsformen sogar gegen null tendierende – Reproduktions- und Distributionskosten auf der anderen Seite aus.[42] Der wissenschaftliche Publikationsmarkt funktioniert bislang fast ausschließlich nach dem Reader-Pays -Modell, obwohl sich im Zuge der Digitalisierung und der damit einhergehenden Verbreitung von elektronischen Publikationen mit dem Author-Pays -Modell ein neues Kostenmodell auf dem Markt entwickelt hat, dem die Wissenschaftler allerdings bislang noch mit Skepsis gegenüberstehen.[43] Während im Reader-Pays -Modell die Leser bzw. Bibliotheken für den Bezug der Publikationen aufkommen müssen[44], sieht das Author-Pays -Modell Autorengebühren für kosten- sowie barrierefrei zugängliche Publikationen vor. Dieses Modell wird im Zusammenhang mit OA-Geschäftsmodellen zunehmend diskutiert und in Kapitel 2.2.3 dieser Arbeit näher beschrieben.

Besonderheiten des Marktes:

Grundsätzlich weist der Markt für wissenschaftliche Publikationen durchaus Parallelen mit dem kommerziellen Publikationswesen auf, da beide mit der „Verteilung von Information an möglichst viele Abnehmer“[45] dasselbe Hauptziel verfolgen und sich dazu derselben Mechanismen bedienen. Doch bei genauerem Hinsehen lassen sich einige Merkmale des wissenschaftlichen Publikationswesens erkennen, in denen es sich deutlich vom kommerziellen unterscheidet. Auffällig sind in erster Linie sicherlich die Zahlungsströme, die in Abbildung 2.1.2/1 im Vergleich zum traditionellen Publikationswesen dargestellt sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2.1.2/1: Zahlungs- und Ressourcenströme im Vergleich[46]

Während der Zahlungsstrom im kommerziellen Publikationswesen grundsätzlich entgegengesetzt zum Güterstrom verläuft, so entfällt im wissenschaftlichen Publikationswesen auf der ersten Produktionsstufe der Zahlungsstrom entweder vollständig oder er verläuft in Form von Autorengebühren genau in umgekehrter Richtung vom Autor zum Verlag. Ein Grund hierfür liegt sicherlich in den bereits oben angesprochenen Anreizstrukturen und den daraus resultierenden Publikationszielen:

„In academic institutions, a scholar’s tenure, promotion, salary, and reputation depend critically on publishing in prestigious journals and having her work widely cited. Thus authors are willing to supply their papers for free, or even pay to have them published in the most prestigious journal that will accept them.“[47]

Eine weitere Marktbesonderheit besteht darin, dass sich das wissenschaftliche Publikationswesen im Gegensatz zu anderen Märkten ganz massiv auf freiwillige, unbezahlte Leistungen stützt, wie die der Autoren, Editoren und Gutachter. Auch differieren die Preise für qualitativ vergleichbare Verlagspublikationen aufgrund der außerordentlichen Marktstellung kommerzieller Verlage unvergleichlich stark. Durch einen garantierten Abnehmermarkt entfällt das unternehmerische Risiko weitestgehend, denn die Bibliotheken sind im Interesse ihrer Kunden daran interessiert, eine bestimmte Zeitschrift nur vollständig und über einen längeren Zeitraum zu beziehen. Der Erwerb einzelner Zeitschriftenausgaben ist nicht üblich und entspricht auch nicht dem Prinzip der umfassenden Erschließung und Archivierung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Anstatt von einem Abnehmermarkt spricht Schneider in Bezug auf die Marktmacht der Verleger etwas überspitzt von einem „Abhängigenmarkt“, auf dem der Lieferant mangels Alternativen prinzipiell jeden beliebig hohen Preis einfordern kann.[48]

Charakteristisch ist zudem die Existenz des Peer Review, in dem Harnad eine Art „invisible hand of journal literature“[49] sieht und der als Korrekturmechanismus „das Ausufern von irrelevanten Publikationen wirkungsvoll eindämmt“[50]. So durchlaufen wissenschaftliche Beiträge zunächst einen Auswahl- und Qualitätssicherungsprozess, bevor sie angenommen und veröffentlicht werden. Dieses Begutachtungsverfahren ein zentraler Bestandteil des wissenschaftlichen Publikationswesens und spielt daher auch in Bezug auf OA eine wesentliche Rolle.

Ein weiterer Abgrenzungspunkt vom kommerziellen Publikationswesen besteht darin, dass die Autoren wissenschaftlicher Veröffentlichungen als Angestellte einer Hochschule in der Regel ein festes Gehalt beziehen und ihre Publikationen in erster Linie zur Sicherung von Karriere und Reputation dienen[51] anstatt unmittelbar zum Erhalt eines Einkommens.

Nicht zuletzt ist dieser Markt auch geprägt von einem außergewöhnlichen Paradoxon. Denn obwohl die Forschung der Wissenschaftler an öffentlichen Universitäten aus staatlichen Mitteln finanziert wird, muss der Staat die Ergebnisse eben dieser Forschung, die über die Verlage an die Bibliotheken verkauft werden, ein zweites Mal erwerben, da auch die Bibliotheksbudgets von öffentlicher Hand getragen werden. Diese Imperfektion des Marktes ließe sich wohl nur durch eine grundsätzliche Neuverteilung der finanziellen Ressourcen im Wissenschaftssystem aufheben[52], dessen Strukturen allerdings äußerst starr und nur schwer veränderbar sind. Einen möglichen Ansatz für einen Ausweg aus diesem Dilemma wollen OA-Angebote bieten, in deren Fall der kostenpflichtige Erwerb der Forschungsergebnisse über Abonnements entfallen würde.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2.1.2/2: Öffentliche und private Finanzierung im Wissenschaftssystem[53]

Abbildung 2.1.2/2 veranschaulicht die Finanzierungsstruktur des heutigen Wissenschaftssystems und verdeutlicht die Ausnahmestellung der Verleger in diesem fast ausschließlich von öffentlicher Hand getragenen System.

2.1.3 Marktsituation und aktuelle Entwicklungen

Die Marktentwicklungen der vergangenen Jahre sind insbesondere gekennzeichnet von Konzentrationsprozessen im wissenschaftlichen Verlagswesen[54], die mit Preissteigerungen durch die Verlage bei gleichzeitig sinkenden bzw. stagnierenden Bibliotheksetats einhergehen. Diese beiden Entwicklungen resultieren in einer „Krise der wissenschaftlichen Informationsversorgung“[55], kurz „Zeitschriftenkrise“[56], die „als Teufelskreis verstanden werden [kann], in dem sich [] steigende Zeitschriftenpreise und hohe Gewinnvorgaben seitens der Verlage einerseits und Abbestellungen von Zeitschriften bei vorgegebenen Bibliotheksetats andererseits gegenseitig verstärken“[57]. Abbildung 2.1.3/1 veranschaulicht dieses Phänomen und verdeutlicht den Selbstverstärkungsmechanismus der genannten Faktoren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2.1.3/1: Die Zeitschriftenkrise als sich selbst verstärkender Wirkungskreislauf[58]

Je stärker die Verlage die Subskriptionspreise für ihre Publikationen erhöhen, desto mehr Abonnements müssen von den Bibliotheken abbestellt werden, deren Budgets vorgegeben sind und weitgehend stagnieren. Je mehr Abonnements die Bibliotheken abbestellen, desto mehr müssen die Verlage wiederum die Preise der noch verbleibenden Abonnements anheben, um die vorgegebenen Umsatzziele erreichen zu können.[59] Diese „Preisspirale“[60] wirkt sich negativ auf den gesamten Publikationsprozess aus und zeigt einmal mehr die besondere Marktstellung der Verlage auf dem Markt für wissenschaftliche Publikationen auf:

„Solch eine Logik kann sich nur ein Monopolist leisten. Wird die Nachfrage kleiner, erhöht er einfach den Preis seines Produkts. Im normalen Wirtschaftsleben wäre es genau umgekehrt. Aber Wissen ist eben keine Ware wie jede andere.“[61]

Zwar rechtfertigen die Verlage ihre Preissteigerungen mit Umfangserweiterungen, steigenden Kosten des Peer Review-Prozesses sowie mit den hohen Investitionen, die sie seit Mitte der neunziger Jahre in den Aufbau elektronischer Publikationssysteme getätigt haben, doch könnte der Anstieg der Produktionskosten seitens der Verlage bereits durch weniger als die Hälfte der zu beobachtenden Preissteigerungen kompensiert werden.[62] Das zeigt sich schon in den häufig deutlichen Preisunterschieden zwischen Publikationen wissenschaftlicher Gesellschaften und solchen kommerzieller Verlage, die trotz vergleichbarer Produktionskosten zustande kommen und die Rechtfertigung der überproportionalen Preiserhöhungen durch kommerzielle Verlage allein durch steigende Produktionskosten fraglich erscheinen lassen.

Die beschriebene Preisentwicklung schlägt sich insbesondere in einem drastischen Rückgang an Einzelabonnements nieder, den die Verlage durch erhöhte Subskriptionspreise für institutionelle Abonnenten wie Bibliotheken aufzufangen versuchen. So stehen die Bibliotheken doppelt unter Druck, indem sie sich einerseits den steigenden Abonnementpreisen gegenüber sehen und andererseits einer verstärkten Nutzung durch diejenigen Kunden, die ihre Einzelabonnements kündigen mussten und somit verstärkt auf die Informationsversorgung durch die Bibliotheken angewiesen sind. Die Zeitschriftenkrise wird häufig auch als „library problem“[63] bezeichnet, da die Bibliotheken immer größere Probleme haben, im Rahmen ihrer Budgets dem Informationsversorgungsauftrag in angemessenem Umfang nachzukommen.[64] Die beschriebene Krise geht allerdings weit über die Bibliotheken hinaus und betrifft vielmehr das Grundprinzip und die Basis aller wissenschaftlichen Forschung:

„[Es] wird das eigentliche Ziel wissenschaftlichen Veröffentlichens unterlaufen, denn für jeden Artikel, für seine Autoren und Autorinnen und für deren Forschungseinrichtungen geht ein großer Teil des potenziellen Impacts verloren, der sich im Falle der Veröffentlichung in wissenschaftlichen Fachzeitschriften nicht in Honoraren und Verkaufszahlen ausdrückt, sondern der darin besteht, dass diese von anderen Forschern und Forscherinnen rezipiert und zitiert werden, um die eigene Forschung auf den bestehenden Wissensbeständen aufbauen zu können.“[65]

Die im Zuge der Digitalisierung entstandenen neuen Technologien und damit verbundenen alternativen Publikationsmöglichkeiten haben bislang keine entscheidende Verbesserung der Situation im wissenschaftlichen Publikationswesen erwirken können. Allein durch die Umstellung auf vermeintlich billiger produzierbare (kostenpflichtige) elektronische Zeitschriftenausgaben ließ sich die Zeitschriftenkrise bis heute nicht überwinden, denn die ursprünglich antizipierten Preissenkungen durch geringere Produktionskosten seitens der Verlage sind bislang weitestgehend ausgeblieben.[66] Vielmehr bieten die meisten kommerziellen Verlage ihre Online-Ausgaben inzwischen parallel zur Printausgabe (und nicht anstatt dieser) an, wodurch Kosten nicht eingespart werden, sondern zusätzlich entstehen.

Die oben beschriebene „Störung der Balance zwischen den Akteuren der traditionellen Wertschöpfungskette“[67] verdeutlicht die Dringlichkeit der Suche „nach neuen Perspektiven für die Produktion, Distribution und Archivierung wissenschaftlicher Information“[68], um den Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen auch zukünftig angemessen sicherstellen zu können. Allerdings sind bei den großen Verlagen „bisher keine neuen Geschäftsmodelle erkennbar, die dem Innovationspotential der Internettechnologie gerecht werden“[69]. Bislang sind es überwiegend die kleineren Verlage, die „durch den Einsatz neuer Produktions- und Verbreitungstechnologien zur Neugestaltung des Publikationsprozesses beitragen und damit die Probleme klären helfen wollen“[70]. Diese bemühen sich einerseits um neue Kooperationsformen zur Produktion und Distribution wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie andererseits um die „Herausgabe von Zeitschriften als Konkurrenzprodukte zu überteuerten Zeitschriften, um Einfluss auf die Preisentwicklung zu nehmen“[71].

An dieser Stelle setzt auch die OA-Bewegung an. Zwar ist „aus makroökonomischer Perspektive noch offen, wie genau die Open-Access-Bewegung das wissenschaftliche Publikationswesen verändern wird“[72], doch sind auch hier zunächst Konkurrenzprodukte zu überteuerten Verlagsangeboten denkbar. Als äußerstes Extrem der OA-Initiative taucht auch immer wieder die Forderung nach „100 Prozent OA“ auf, die insbesondere von Stevan Harnad vertreten wird[73], doch zunächst muss sich diese Publikationsalternative als solche erst einmal etablieren, bevor solch weit reichende Forderungen laut werden können.

Das folgende Kapitel charakterisiert zunächst die Grundidee der OA-Angebote, ihre Erscheinungstypen und Finanzierungsmodelle sowie mit ihnen verbundene Chancen und Probleme, bevor ein Ausblick auf mögliche Veränderungen in der Wertschöpfungskette durch OA gegeben wird.

2.2 Charakterisierung des Untersuchungsgegenstands: Open Access

Die Forderung nach OA geht als Reaktion auf die oben beschriebenen Marktentwicklungen und dem damit einhergehenden zunehmend eingeschränkten Zugang zu wissenschaftlicher Information[74] hervor und wird durch die neue Technologie des Internet ermöglicht. Die Budapest Open Access Initiative (BOAI) beschreibt die Ziele sowie die durch das Internet entstehenden Möglichkeiten von OA wie folgt:

“An old tradition and a new technology have converged to make possible an unprecedented public good. The old tradition is the willingness of scientists and scholars to publish the fruits of their research in scholarly journals without payment, for the sake of inquiry and knowledge. The new technology is the internet. The public good they make possible is the world-wide electronic distribution of the peer-reviewed journal literature and completely free and unrestricted access to it by all scientists, scholars, teachers, students, and other curious minds. Removing access barriers to this literature will accelerate research, enrich education, share the learning of the rich with the poor and the poor with the rich, make this literature as useful as it can be, and lay the foundation for uniting humanity in a common intellectual conversation and quest for knowledge.”[75]

Das Internet tritt also als technologischer Treiber für die Entwicklung von OA-Angeboten auf, wobei es in seiner Vielfalt an Anwendungen und Funktionen in der wissenschaftlichen Kommunikation auf unterschiedliche Weisen zur Anwendung kommen kann. So kann die Internettechnologie zur interpersonalen Kommunikation zwischen den Wissenschaftlern, zum öffentlichen Diskurs sowie zu der im Fokus der OA-Initiative stehenden Distribution wissenschaftlicher Information genutzt werden – sowohl im Bereich der Forschung als auch zum Zwecke der Veröffentlichung, wie in Abbildung 2.2/1 dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2.2/1: Möglichkeiten der Internet-Nutzung in der wissenschaftlichen Kommunikation[76]

Hier wird einmal mehr die doppelte Rolle der Wissenschaftler als Leser (Forschung) und Autor (Veröffentlichung) deutlich. Die hier vorliegende Arbeit setzt sich zwar mit dieser doppelten Rolle der Wissenschaftler auseinander, die durchgeführte empirische Studie konzentriert sich aufgrund des zugrunde liegenden Forschungsdesigns allerdings auf die Autorenperspektive und klammert die Leserperspektive weitestgehend aus.

Zunächst sollen an dieser Stelle der Begriff OA definiert und seine Kernelemente identifiziert werden, um eine einheitliches Begriffsverständnis als Grundlage für die nachfolgenden Kapitel sowie für die durchgeführte empirische Studie zu liefern.

2.2.1 Definition und Begriffsabgrenzung

Zum Begriff „Open Access“ existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Definitionen, nicht zuletzt deshalb, da sich das OA-Konzept erst in einer vergleichsweise frühen Entwicklungsphase befindet. Dennoch gibt es einige Kerndokumente, die aufeinander aufbauen und eine gemeinsame Begriffsdefinition bilden.[77] Die wichtigsten dieser Dokumente werden im Folgenden dargelegt und anhand ihrer Definitionen die Kernelemente des OA-Prinzips identifiziert.[78]

Die Grundlage aller OA-Definitionen bildet die Budapest Open Access Initiative, die aus einem vom Open Society Institute im Dezember 2001 veranstalteten Treffen mit dem Ziel einer internationalen Verbesserung des Online-Zugangs zu Zeitschriftenliteratur[79] hervorging und die bis heute einflussreichste OA-Definition liefert:[80]

„The literature that should be freely accessible online is that which scholars give to the world without expectation of payment [] By ‘open access’ to this literature, we mean its free availability on the public internet, permitting any users to read, download, copy, distribute, print, search, or link to the full texts of these articles, crawl them for indexing, pass them as data to software, or use them for any other lawful purpose, without financial, legal, or technical barriers other than those inseparable from gaining access to the internet itself. The only constraint on reproduction and distribution, and the only role for copyright in this domain, should be to give authors control over the integrity of their work and the right to be properly acknowledged and cited.”[81]

Die Kernelemente von OA lassen sich demnach zusammenfassen als freier Zugang zu wissenschaftlicher Information in Form digitaler, unentgeltlich bereitgestellter Veröffentlichungen über das Internet.[82]

Die wichtigsten Erweiterungen zur Definition der BOAI liefern das Bethesda Statement on Open Access Publishing sowie die von führenden Wissenschaftlern unterzeichnete Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities aus dem Jahr 2003. Beide spezifizieren die genauen Rechte, die die Nutzer von Open Access-Publikationen erhalten sollen, und fordern darüber hinaus die Ablage in einem geeigneten Online-Speicher. Peter Suber, ein aktiver Vertreter der OA-Bewegung, fasst diese drei zentralen Definitionen als „BBB-Definition“ zusammen und weist den Wegfall von Kosten- sowie Zugangsbarrieren als die Kernelemente aller Open Access-Publikationen aus:[83]

Open-access [] literature is digital, online, free of charge, and free of most copyright and licensing restrictions.”[84]

Auf diese Zusammenfassung der drei elementaren OA-Definitionen baut auch die vorliegende Arbeit auf, wobei der Leser immer im Auge behalten sollte, dass OA eine Zugangsform zu wissenschaftlicher Information ist und als solche weder ein eigenes Geschäftsmodell[85], noch eine Lizenz oder den Inhalt von Publikationen darstellt.[86] An dieser Stelle sei zur Klarstellung auch darauf hingewiesen, dass OA-Publikationen nicht mit bloßen elektronischen Veröffentlichungen gleichzusetzen sind. So stellen beide zwar wissenschaftliche Information in digitaler Form über das Internet zur Verfügung, doch unterscheiden sich OA-Publikationen von erstgenannten in der Bedingung des kosten- und barrierefreien Zugangs ganz wesentlich.

2.2.2 Erscheinungsformen

OA-Publikationen umfassen grundsätzlich zwei unterschiedliche Erscheinungsweisen, die Veröffentlichung von Artikeln in OA-Zeitschriften[87] sowie deren Selbstarchivierung in Form von Preprints oder Postprints.[88] Abbildung 2.2.2/1

zeigt eine entsprechende Übersicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2.2.2/1: Erscheinungsformen von Open Access-Publikationen[89]

Open Access-Zeitschriftenartikel:

OA-Zeitschriften sind digitale sowie frei zugängliche wissenschaftliche Publikationen, die sich gewöhnlich der gleichen Qualitätsprüfungsmechanismen bedienen wie traditionelle wissenschaftliche Zeitschriften[90] und Lizenzen wie beispielsweise Creative Commons[91] nutzen. Gewöhnlich verbleibt das Copyright der Artikel beim Autor.[92] Veröffentlichungen in solchen Journals werden demnach definiert als „qualitätsgeprüfte wissenschaftliche Zeitschriftenbeiträge, die in speziellen Journals im Internet für alle Leser entgeltfrei zugänglich sind”[93]. Das Directory of Open Access Journals, das von der Universität Lund herausgegeben wird, verzeichnet derzeit 2.346 OA-Journals mit 105.724 Artikeln.[94]

Anbieter von OA-Zeitschriften umfassen sowohl reine OA-Verlage, die allein zu diesem Zweck gegründet wurden und ausschließlich OA-Publikationen herausgeben[95], als auch traditionelle Verlage[96], die OA-Publikationen zusätzlich zu ihren konventionellen Veröffentlichungen anbieten. Daneben existiert noch eine Reihe „nicht-taditioneller“ Herausgeber, wie beispielsweise Institute, Forschungseinrichtungen, Bibliotheken oder Fachverbände, die im Zuge der Digitalisierung in die Lage versetzt wurden, selbstständig Artikel zu veröffentlichen.[97]

[...]


[1] Bush (1945), S. 101.

[2] Vgl. u.a. Rowlands / Nicholas / Huntington (2005), S. 481.

[3] Zur Definition von Open Access vgl. Kapitel 2.2.1.

[4] Swan / Brown (2004), S. 71.

[5] Vgl. Swan (2006), S. 53.

[6] Vgl. hierzu u.a. Deutsche Forschungsgemeinschaft (2005) sowie Rowlands / Nicholas / Huntington (2004).

[7] Vgl. Rowlands / Nicholas / Huntington (2004), S. 1.

[8] Björk (2004), S. 19.

[9] Björk (2004), S. 5.

[10] Vgl. Wellcome Trust (2003), S. 28.

[11] Vgl. hierzu Wolf (2005) sowie Kapitel 3.1 der vorliegenden Arbeit.

[12] Siehe Mann (2006).

[13] Vgl. Swan / Brown (2005), S. 23 und Meier (2002), S. 78.

[14] Vgl. Meier (2002), S. 78.

[15] Content-Intermediation wird hier in Anlehnung an von Walter (2005) definiert als „der Handel mit und die Vermittlung von Medieninhalten (Content) zwischen Angebot und Nachfrage auf unvollkommenen Content-Mätkten mit dem Ziel der Reduktion von Marktimperfektionen“.

[16] Eigene Grafik in Anlehnung an von Walter (2005), S. 13.

[17] Die folgenden Ausführungen beziehen sich vorrangig auf kommerzielle Verlage. Daneben gibt es nicht gewinnorientierte Verleger wie Fachgesellschaften oder Universitätsverlage, deren Ziele und Strukturen sich von den kommerziellen Verlegern z.T. unterscheiden.

[18] Bergstrom / Bergstrom (2004), S. 2.

[19] Vgl. Björk / Turk (2000), S. 3.

[20] Meier (2002), S. 37.

[21] Meier (2002), S. 37.

[22] Kzysztof (2001), S. 26.

[23] Meier (2002), S. 40-41.

[24] Big Deal bezeichnet das Verlagskonzept eines gebündelten Zeitschriftenangebots, für das die Abonnenten eine Lizenz erwerben. Der Bündelpreis an Zeitschriften liegt unter dem Gesamtpreis der einzelnen Zeitschriften und der Lizenzpreis wird für einen bestimmten Zeitraum ohne Preiserhöhungen garantiert. Auf diese Weise sind die Abonnenten verpflichtet, auch die kleineren und weniger attraktiven Publikationen des anbietenden Verlags zu beziehen, da sie im Bündel enthalten sind. Dadurch wird es insbesondere kleineren Anbietern erschwert, mit Nischenpublikationen auf den Markt zu stoßen. Der Big Deal ist ein gängiges Verlagskonzept der großen, marktführenden Verlagshäuser wie beispielsweise Elsevier. Vgl. Wellcome Trust (2003), S. 6.

[25] Vgl. Wellcome Trust (2003), S. 28.

[26] Vgl. Björk / Turk (2000), S. 2-3.

[27] Vgl. hierzu auch Kapitel 2.2.6.

[28] Meier (2002), S. 40.

[29] Diese Betrachtung bezieht sich auf staatlich finanzierte Bibliotheken, die Situation an Privatuniversitäten verhält sich mitunter anders, da diese einen Kompromiss zwischen Wissensspeicher und Wirtschaftlichkeit finden müssen.

[30] Vgl. Meier (2002), S. 40.

[31] Vgl. Meier (2002), S. 38.

[32] Vgl. Wellcome Trust (2003), S. 28.

[33] Vgl. Houghton (2002), S. 4 und Kiley / Terry (2006), S. 1.

[34] In Anlehnung an Houghton (2000), S. 12.

[35] Meier (2002), S. 35.

[36] Meier (2002), S. 35.

[37] Meier (2002), S: 39.

[38] Vgl Meier (2002), S. 35 u. S. 39.

[39] Houghton (2002), S. 7.

[40] Björk (2004), S. 15.

[41] Fixkosten zur Erstellung des ersten Exemplars.

[42] Für die genaue Zusammensetzung der Kosten und Einnahmen traditioneller Journals siehe Tabelle A/1 im Anhang.

[43] Vgl. u.a. Rowlands / Nicholas / Huntington (2004).

[44] Genau genommen müsste es „Library-Pays-Modell“ heißen, da in erster Linie die Bibliotheken für die Kosten der Zeitschriftenabonnements aufkommen müssen.

[45] Schneider (2004), S. 3.

[46] Eigene Abbildung in Anlehnung an Bergstrom / Bergstrom (2004), S. 1.

[47] Bergstrom / Bergstrom (2004), S. 1.

[48] Vgl. Schneider (2004), S. 3 u. Krzysztof (2001), S. 25.

[49] Harnad (1998), S. 1.

[50] Schneider (2004), S. 3.

[51] Vgl. Schneider (2004), S. 3.

[52] Vgl. Meier (2002), S. 194.

[53] Quelle: Neumann (2006), S. 328.

[54] Vgl. Glückler (2005), S. 17.

[55] Glückler (2005), S. 18.

[56] Der Begriff „Zeitschriftenkrise“ ist zwar die allgemein gebräuchliche Kurzbezeichnung, jedoch weiter gefasst als die Bezeichnung „Krise der wissenschaftlichen Informationsversorgung“, die im Gegensatz zu „Zeitschriftenkrise“ den Gegenstand des wissenschaftlichen Publikationswesens klar eingrenzt. Der Begriff „Zeitschriftenkrise“ meint darüber hinaus auch die Krise im kommerziellen Publikationswesen, das sich ähnlichen Problemen gegenübersieht wie die das wissenschaftliche Publikationswesen. Dennoch gibt es aufgrund der unterschiedlichen Markmechanismen auch hier Unterschiede. Wenn im Folgenden der Begriff „Zeitschriftenkrise“ genutzt wird, so geschieht das in Bezug auf die Krise des wissenschaftlichen Publikationswesens, da der Begriff auch hier üblich ist.

[57] Neumann (2006), S. 321-322.

[58] Quelle: Neumann (2006), S. 322.

[59] Vgl. Neumann (2006), S. 322.

[60] Glückler (2005), S. 18.

[61] Glückler (2005), S. 18.

[62] Vgl. Meier (2002), S. 31-33.

[63] ARL / AAU (1998), S. 1.

[64] Vgl. Andermann (2003), S. 637.

[65] Mruck / Gradmann / Mey (2004), S. 5 in Anlehnung an Harnad (2003).

[66] Vgl. Neumann (2006), S. 322.

[67] Glückler (2005), S. 17.

[68] Glückler (2005), S. 17.

[69] Glückler (2005), S. 23.

[70] Glückler (2005), S. 23.

[71] Glückler (2005), S. 8.

[72] Neumann (2006), S. 323.

[73] Vgl. Neumann (2006), S. 323.

[74] Vgl. Armbruster (2005), S. 3.

[75] BOAI (2002).

[76] Eigene Grafik in Anlehnung an Eisend (2002), S. 310.

[77] Vgl. Bailey (2006), S. 1 in Anlehnung an Suber (2006).

[78] Für eine detaillierte Beschreibung der gängigen OA-Definitionen siehe u.a. Bailey (2006).

[79] Vgl. Glückler (2005), S. 28.

[80] Vgl. Bailey (2006), S. 1.

[81] BOAI (2002); diese Definition umfasst sowohl qualitätsgeprüfte Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Journals als auch sämtliche nicht qualitätsgeprüften Preprints.

[82] Darüber hinaus nennt die BOAI eine Vielzahl von erlaubten Verwertungsarten der bereitgestellten Information (”permitting any users to read, download, copy, distribute, print, search, or link to the full texts of these articles, crawl them for indexing, pass them as data to software, or use them for any other lawful purpose”) und schlägt mit der Selbstarchivierung und mit OA-Journals zwei Strategien zur Realisierung des OA-Prinzips vor. Für den genauen Wortlaut siehe BOAI (2002).

[83] Vgl. Suber (2004).

[84] Suber (2006); Hervorhebungen durch die Autorin.

[85] Vielmehr gibt es unterschiedlichste Geschäftsmodelle, die mit dem OA-Prinzip vereinbar sind.

[86] Vgl. Suber (2006).

[87] Darüber hinaus sind auch Open Access-Monographien, -Bücher etc. denkbar.

[88] Vgl. u.a. Swan / Needham / Probets / Muir / O’Brien / Oppnheim / Hardy / Rowland (2005), S. 2; Mugabushaka / Fournier (2005), S. 3; BOAI (2002).

[89] Eigene Grafik in Anlehnung an Mugabushaka / Fournier (2005), S. 3.

[90] In den meisten Fällen wird der Peer Review-Prozess durchlaufen.

[91] Creative Commons ist eine weltweit agierende Non-Profit-Organisation, die Autoren und anderen Urhebern kreativer Werke hilft, ihre Schöpfungen digital zu verbreiten und das Ziel verfolgt, einen Fundus allgemein zugänglicher Inhalte im Internet zu schaffen. Der Urheber kann frei zwischen unterschiedlichen Lizenzen wählen, mit denen er sein Werk belegen will. Für weiterführende Informationen zu Creative Commons und den einzelnen Lizenzen siehe Creative Commons (2006) unter http://de.creativecommons.org/ und Wikipedia (2006c).

[92] Vgl. Bailey (2006), S. 11.

[93] Mugabushaka / Fournier (2005), S. 3; diese Definition schließt neben Veröffentlichungen in ausgewiesenen Open Access-Journals unter dem Stichwort Open Choice auch solche Veröffentlichungen ein, die in traditionellen (kostenpflichtigen) Journals gegen eine Autorengebühr entgeltfrei zugänglich gemacht werden. Vgl. hierzu OECD (2005), S. 57 u. Hess / Rauscher (2006), S. 14-15.

[94] DOAJ (2006): siehe www.doaj.org (Stand 2006-08-22).

[95] z.B. BioMed Central, PLoS.

[96] z.B. Springer.

[97] Vgl. Bailey (2006), S. 11-13.

Ende der Leseprobe aus 178 Seiten

Details

Titel
Open Access im wissenschaftlichen Publikationswesen. Eine transdisziplinäre Studie zur Akzeptanz anhand der Theorie des geplanten Verhaltens
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien)
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
178
Katalognummer
V69904
ISBN (eBook)
9783638607957
ISBN (Buch)
9783656661405
Dateigröße
3322 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Entstehung und Verbreitung des Internet hat in diversen Branchen bereits nachhaltige Veränderungen in den Wertschöpfungsketten von Unternehmen herbeigeführt. Insbesondere in der Medienindustrie, deren Produkte vollständig digitalisierbar sind, werden diese Veränderungen deutlich sichtbar. Beispielhaft sei hier auf die Entwicklungen in der Musikbranche hingewiesen, die sich im Zuge der Digitalisierung großen Problemen gegenüber sieht und ihre Geschäftsmodelle und Strategien den neuen Heraus...
Schlagworte
Open, Access, Publikationswesen, Studie, Akzeptanz, Theorie, Verhaltens
Arbeit zitieren
M. A. Jenni Schmalenbach (Autor:in), 2006, Open Access im wissenschaftlichen Publikationswesen. Eine transdisziplinäre Studie zur Akzeptanz anhand der Theorie des geplanten Verhaltens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69904

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