Rechte Jugendkultur: Theater als Präventionsansatz in der politischen Bildung


Examensarbeit, 2006

93 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die rechtsextreme Szene in der BRD, ein Überblick
2.1 Begriffsklärungen
2.2 Die rechtsextreme Jugendszene
2.2.1 Rechtsextreme Jugendorganisationen
2.2.2 Ursachen für den Beitritt in eine rechtsextreme Jugendorganisation

3. Verbot der rechtsextremen Jugendorganisationen versus Präventionsmaßnahmen
3.1 Das Verbot von rechtsextremen Jugendorganisationen
3.2 Grundlagen der Präventionsdidaktik

4. Das Theater als Ansatz einer Präventionsdidaktik

5. Das Theaterstück „Hallo Nazi!“ als didaktisches Konzept
5.1 Der Inhalt
5.2 Die Personen
5.3. Bühnenbild und Ausstattung
5.4 Das didaktische Konzept
5.4.1 Bedingungsfeldanalyse
5.4.2 Das Projekt „Wir machen ‚Theater’ gegen Rechts“
5.4.2.1 Säule 1: Die Vorbereitung
5.4.2.2 Säule 2: Der Theaterbesuch
5.4.3.3 Säule 3. Die Transferleistung

6. Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts

7. Literaturverzeichnis

8. Anhang

1. Einleitung

Während der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland konnte man überall das offizielle Logo und den Slogan „Die Welt zu Gast bei Freunden“ entdecken. Damit offerierte Deutschland, ein weltoffenes, unvoreingenommenes und vorurteilsfreies Land zu sein. Dies trifft mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf den größten Teil der deutschen Bevölkerung zu. Jedoch gibt es auch Ausnahmen.

„Berlin - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat an die Gerichte appelliert, während der Fußball-WM keine Veranstaltungen von Rechtsradikalen in der Nähe von Spielorten zu genehmigen. ‚Die Neonazis haben die Fußballweltmeisterschaft als willkommene Bühne für ihre Propagandazwecke entdeckt und bereits fünf Aufmärsche angemeldet’, sagte GdP-Chef Konrad Freiberg gestern zum Abschluss eines Sicherheitsforums seiner Gewerkschaft. […]“[1]

Bei diesen angemeldeten Demonstrationen werden die Teilnehmer kein homogenes Bild abgeben. Wie auf vielen anderen Demonstrationen der Neonazis wird man auch bei diesen Veranstaltungen neben den Anhängern der rechtsorientierten Parteien, die oftmals als Initiatoren auftreten, ältere Herren und gravierend auffällig viele Jugendliche, sowohl Mädchen als auch Jungen, erblicken. Auch sie bieten ein heterogenes Bild in Bezug auf ihren Kleidungsstil und ihr Aussehen: Einige provozieren in Springerstiefeln, Bomberjacke und kurz geschorenen Haaren, andere treten gutbürgerlich in Hemd und Krawatte auf; einige sind laut und provozierend, andere eher leise im Hintergrund.

Was diese Demonstranten jedoch gemeinsam haben, ist ihre Intention der Ablehnung von Ausländern[2]. Das heißt, sie legen eine offensichtliche oder versteckte rechtsextreme Gesinnung an den Tag. Auch wenn die rechtsextremen Strömungen keineswegs einer einheitlichen Struktur und Organisation folgen, die Vereinigung von Jugendlichen in rechtsextremen Organisationen nicht homogen verläuft und die einzelnen Organisationen oftmals in einem Konkurrenzkampf zueinander stehen, zeigen die angemeldeten Demonstrationen jedoch, dass die verschiedenen Strömungen durchaus in der Lage sind, sich zu konzentrieren und ihre Ideen zu verbinden. Besonders die Jugendlichen verleihen ihrer Meinung üblicherweise lautstark Ausdruck.

Diese Jugendlichen sind es, die sich zu Gruppen zusammenschließen, Städte zu so genannten „national befreiten Zonen“ erklären wollen, ihre Gedanken ungeschoren äußern und Musik hören, die diese Gedanken verklärt, im World Wide Web beinahe unendliche Quellen ihrer feindlichen Gesinnung finden und dort miteinander nahezu ungestört kommunizieren. Oft wird davon gesprochen, dass dieses Bild der rechtsorientierten Jugendlichen in einigen Städten, besonders in den neuen Bundesländern, schon zum Alltag gehöre. Diesem Umstand soll mit der vorliegenden Arbeit entgegengewirkt werden, ohne den mahnenden Zeigefinger zu heben. Vielmehr stehen für mich als angehende Sozialkundelehrerin die Jugendlichen im Vordergrund. Sie, auch die rechtsradikalen Jugendlichen, sollen ernst genommen, die Entwicklungen und Ursachen müssen betrachtet und Lösungsstrategien entwickelt werden. Ich halte die Frage, wie man den Schülern verdeutlichen kann, dass Rechtsextremismus keine Lösung ihrer Probleme darstellt, für essentiell.

Dies ist eine durchaus schwierige Materie, da vielen Schülern das Thema „aus den Ohren hängt“, wie ich in Gesprächen erfahren habe. Sie wollen nicht damit konfrontiert oder ständig als potentielle Nazis behandelt werden.[3] Jedoch ist das Thema aktueller denn je: „Potsdam ist ein Aktionsschwerpunkt der rechtsextremen Szene in Brandenburg. Das räumten gestern Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) und die Leiterin des Verfassungsschutzes, Winfriede Schreiber, ein.“[4]

Ziel der Arbeit ist es also, ein Konzept zu entwickeln, welches dazu beiträgt, den Jugendlichen zu einem politisch mündigen Bürger zu erziehen, der sich in der Gesellschaft gegen extreme, in diesem Fall rechtsextreme, Tendenzen behaupten kann. Es soll eine Möglichkeit aufgezeigt werden, wie die Prävention vor Rechtsextremismus in der Schule stattfinden kann, ohne dass der Lehrer als vordergründig politischer Erzieher agiert. Politische Anleitung zielt immer auch darauf ab, dass der Pädagoge einen geplanten und gesteuerten Lernprozess initiiert und den Schüler in eine bestimmte Richtung lenkt, indem er die Aktivitäten plant, festlegt und steuert und somit das Aktivitätszentrum bei ihm liegt.[5] Im Prozess dieser Arbeit liegt das Aktivitätszentrum beim Sich-Bildenden und ist damit weitestgehend eigenbestimmt.[6] So soll die vorliegende Ausarbeitung eine Anleitung darstellen, die es den Schülern ermöglicht, eigene Erfahrungen zu sammeln und den Lehrern die Chance gibt, Tendenzen zu entdecken und gegenzulenken. Schüler sammeln Erfahrungen, wenn sie ihr Wissen und ihre Person als Ganzes einbringen müssen. Aus diesem Grund nutzt das Konzept ein Medium, das in der Schule nicht häufig angewendet wird. Das Theater stellt für viele Jugendliche eine Herausforderung dar und bietet daher einen geeigneten Grundstock für die Entwicklung eines Präventionskonzepts. Die dabei entstehenden Hindernisse und Herausforderungen können für jeden Schüler und Lehrer bereichernd sein.

Aus diesen Gründen stellt sich für diese Arbeit die Frage, ob das Medium Theater als Grundelement für eine Präventionsmaßnahme gegen Rechtsextremismus fungieren kann und inwieweit die Vor- und Nachbereitung des einzelnen Theaterstückes von Bedeutung sind? Diese Fragen beinhalten den Anspruch, Rechtsextremismus zu begrenzen und die Jugendlichen als politisch mündige Bürger für die Demokratie zu gewinnen. Die Verantwortung darf nicht an andere gesellschaftliche Gruppen abgegeben werden, denn sie gehört auch in die Schule und damit in die Hände von Lehrern und Sozialpädagogen.

Methodisch gehe ich dabei zunächst auf die politische Lage der rechtsextremen Szene in Deutschland ein, um im Anschluss die Ursachen für einen Beitritt in eine rechtsorientierte Jugendorganisation zu klären. In einem nächsten Schritt werde ich die Möglichkeiten des Verbotes einer rechten Organisation und des Theaters als Präventionsansatz diskutieren, um anschließend ein Handlungskonzept zu entwickeln, welches das Theater als Medium in den Mittelpunkt stellt. In einem abschließenden Punkt sollen die Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts abgewogen werden, um schließlich in einem Fazit die eingangs gestellten Fragen beantworten zu können.

Bewusst wird in der Arbeit auf eine ausführliche Sachanalyse des Gegenstandes als Extrapunkt verzichtet, da der erste theoretische Teil der Arbeit eine detaillierte Analyse der Sachlage darstellt. Der zweite Teil, die Entwicklung des Konzeptes, ist als eingehende didaktische und methodische Analyse angelegt, so dass auch diese als extra aufgeführtes Kapitel überflüssig erscheint. Letztlich stellt sich die Arbeit der Herausforderung, dem Jugendlichen zu vermitteln, ein eigenständiger Charakter in einer komplexen Gesellschaft zu sein.

2. Die rechtsextreme Szene in der BRD, ein Überblick

2.1 Begriffsklärungen

„Der Analysegegenstand der Rechtsextremismusforschung ist von so vielen schillernden Bedingungen abhängig, dass wohl kaum jemand rasiermesserscharfe Begriffe wird formulieren können.“[7]

Dieses Zitat zeigt, dass die Definition des Begriffes Rechtsextremismus keine leichte Aufgabe darstellt. In Wissenschaft und Öffentlichkeit gibt es unzählige Bezeich-nungen, die versuchen, die politisch rechtsorientierte Denkweise eines Menschen oder einer Gruppe zu bestimmen. Da wären Neo-Faschismus, Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus, Neonazismus, Antisemitismus, um nur einige zu nennen. Die Begriffe werden oftmals inhaltlich undifferenziert verwendet und stellen lediglich Etikettierungen dar, denn kaum jemand wird sich selbst als Neonazi oder Rechtsextremist bezeichnen.[8] Aus diesem Grund ist es sinnvoll, zunächst den Begriff des Extremismus allgemein näher zu beleuchten, um dann speziell die politisch rechten Einflüsse zu betrachten.

Grundlegende Gemeinsamkeit aller Extremisten ist das verfolgte Ziel der homogenen Gemeinschaft, in der eine Interessenidentität zwischen Regierenden und Regierten besteht. Extremistische Strömungen leben, unabhängig vom quantitativen Zuspruch aus der Bevölkerung, in dem Glauben, sie verträten die echten Interessen des Volkes.[9] Politischer Extremismus wiederum gilt als Sammelbezeichnung für unterschiedliche antidemokratische Bestrebungen.[10] Die demokratische Mitte grenzt zwei extremistische Fraktionen ab, Links- und Rechtsextremismus, indem sie deren Haltung gegenüber der so genannten „freiheitlichen demokratischen Grundordnung“ als negativ einstuft. Auch wenn sich diese beiden Richtungen ideologisch stark voneinander unterscheiden, weisen sie doch strukturelle Gemeinsamkeiten auf. So hegen sie offensive und defensive Absolutheitsansprüche, leben Freund-Feind-Stereotype aus, sind fanatisch und konstruieren Verschwörungstheorien, um unter den Mitgliedern Aktionismus auszulösen.[11] Kurz gesagt, politisch motivierter Extremismus „ist gleichbedeutend mit Bestrebungen, deren Zielsetzungen darauf ausgerichtet sind, [die] freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder abzuschaffen.“[12]

Links- und Rechtsextremismus sind wiederum Sammelbezeichnungen, die eine weitere inhaltliche Differenzierung erfordern. Das Unterscheidungskriterium liegt in der Einstellung der beiden Ideologien zur Gleichheit der Bevölkerung. Während die Linksextremisten den Egalitarismus bejahen, lehnen ihn die Rechtsextremisten „zugunsten ihres antiegalitären Differenzprinzips ab.“[13] Somit ist jede Gruppierung oder Person rechtsextremistisch, wenn sie aus rassistischen oder kulturellen Gründen Teile der Bevölkerung ablehnt und ihnen keine oder nur eingeschränkte Rechte zugesteht. Auch wenn sich die rechtsextremen Gruppierungen in ihrer Ausprägung voneinander unterscheiden, streben sie gemeinsam nach einer ethnisch homogenen Gemeinschaft.[14] Sie stufen Menschen mit anderen, nicht ihren Vorstellungen entsprechenden Merkmalen ethnischer, körperlicher oder geistiger Natur als minderwertig ein und verachten diese, wie es der Rassismus handhabt. Hingegen existieren auch Gruppen, die eine Hierarchisierung dieser Art nicht vornehmen. Trotzdem gilt auch bei ihnen, dass eine bestimmte ethnische Angehörigkeit die Einschränkung von Ansprüchen oder einen minderen Rechtstatus und im Gegenzug eine Zuweisung von Exklusivrechten für die eigene ethnische Gruppe nach sich zieht.[15] Neben der Ideologie der Überbewertung der eigenen ethnischen Zugehörigkeit weist der Rechtsextremismus zusätzliche Merkmale auf. So lehnen Rechtsextreme das Nebeneinanderwirken verschiedener Interessengruppen ab und fordern eine Homogenität der Gesellschaft, die mit einer Einheit von Regierenden und Regierten, oft als Volksgemeinschaft bezeichnet, in die sich alle Individuen einzugliedern haben, einhergeht. Folglich wäre erklärt, dass der Begriff des Rechtsextremismus nicht nur eine bestimmte Charakterstruktur anspricht, sondern vielmehr auf ein spezielles Gesellschafts- und Staatsverständnis abzielt. Während in einer Demokratie der Staat eine Wechselbeziehung zwischen Gesellschaft und Regierung eingeht, übt der Staat in der Vorstellung der Rechtsextremisten eine einseitige Dominanz gegenüber der Gesellschaft aus.[16]

Die eben beschriebenen Merkmale der rechtsextremen Ideologie treffen zwar auf die Grundeinstellung aller Rechtsextremen zu, jedoch müssen wiederum Abgrenzungen in der jeweiligen Ausprägung vorgenommen werden. So herrscht bei den Neonazis:

„eine rassistische Prägung verbunden mit der Aufwertung aller „Arier“ und der Abwertung aller „Nicht-Arier“ sowie das Streben nach einem „Führerstaat“ im Sinne eines auf der „Volksgemeinschaft“ gründenden „Vierten Reiches“ vor. Demgegenüber treten die rechtsextremistischen Parteien stärker für einen autoritären Nationalstaat mit weitgehenden Einschränkungen der Gewaltenteilung, des Pluralismus und des Parlamentarismus zugunsten einer stärkeren Homogenisierung der Gesellschaft ein […], auch im politischen Sinne.“[17]

Diese Aussage zeigt deutlich, dass es sinnvoll und notwendig ist, sich den verschiedenen Ausprägungen des Rechtsextremismus zu nähern, um gezielt auf die Personen eingehen zu können. Genau das ist der Punkt, an dem die Präventionsarbeit ansetzen muss.

Als weiterer Begriff sollte der Rechtsextremismus vom Rechtsradikalismus abgegrenzt werden, obwohl dies in der Politik oft nicht getan wird, da er in der öffentlichen Debatte eher zum „unverbindlichen catch-all-term […] zur Bezeichnung aller Strömungen rechts des etablierten Konservatismus […]“[18] geworden ist. Die Unterscheidung ist insofern von Bedeutung, da Radikale zwar die bestehende Gesellschaft verändern wollen, wie es auch der Wunsch der Extremisten ist, jedoch bewegen sie sich dabei „im Rahmen der bestehenden freiheitlich-demokratischen Grundordnung und sind damit nicht extremistisch, sondern Bestandteil des demokratischen Sektors.“[19] Allerdings erscheint kaum noch eine wissenschaftliche Weiterentwicklung des Begriffs und er gilt als eine abgeschwächte und breiter angelegte Form des Begriffs Rechtsextremismus.[20]

Neben dem politisch organisierten Rechtsextremismus, der sich in diversen Parteien äußert, treten unzählige Gruppierungen auf, die besonders von Jugendlichen Anhängern geprägt sind.

2.2 Die rechtsextreme Jugendszene

2.2.1 Rechtsextreme Jugendorganisationen

„Selbstbild und Gruppenidentität der Jugendlichen werden in den Szenen durch Abgrenzungen nach außen erzeugt und aufrechterhalten. Die Bildung von Jugendkulturen wie allgemein Lebensstilformationen ist begleitet von Grenzziehungen.“[21]

Dieses Zitat veranschaulicht den zentralen Punkt der Veränderung der Jugendlichen in der Pubertät. Sie entwickeln mit zunehmendem Alter ein eigenes Gesellschaftsbild und sind bestrebt, sich durch Musik, Kleidung, Sprache und Auftreten von der Elterngeneration abzugrenzen. Das Ausmaß dieser Entwicklung hängt höchst-wahrscheinlich vom sozialen Umfeld und der elterlichen Erziehung ab. Dieser Fakt ist nicht neu, denn Generationen von Jugendlichen wollten sich schon von ihren Eltern unterscheiden und ein neues, eigenes Lebenskonzept entwickeln. Vielmehr stellt sich die Frage, warum Jugendliche sich einer rechten Wertevorstellung anschließen, da diese Jugendkulturen neben Freizeit- und Konsumgebräuchen vor allem bestimmte Gesellschafts- und Menschenbilder offerieren.[22] Das heißt, dass Jugendliche nicht nur die äußeren Merkmale dieser Kultur übernehmen, sondern auch die Wert- und Normvorstellungen nach außen darstellen, auch wenn sie sie nicht verinnerlicht haben.[23]

Obwohl die NPD als einzige rechtsextremistische Partei über eine aktive Jugendorganisation verfügt, sie nennt sich Junge Nationaldemokraten,[24] und daneben diverse Studentenvereine, Sport- und Pfadfindergruppen mit vermutetem rechten Gedankengut existieren, ist es schwer, Jugendorganisationen mit einer funktionierenden Struktur und Leitung ausfindig zu machen. Das liegt nicht zuletzt an einer Verbotswelle, im Zuge derer zwischen 1992 und 2004 19 rechtsextremistische Gruppierungen verboten worden sind.[25] Dadurch abgeschreckt, gründeten sich weniger neue Organisationen und es wurde ruhiger um die bestehenden.

Dennoch treten zwei Strömungen auf, die im Besonderen Jugendliche ansprechen bzw. sich vorrangig aus Jugendlichen zusammensetzen. Gemeint sind die Neonazi- und die Skinheadszene.

Die Neonaziszene besteht vor allem aus männlichen Aktivisten des rechtsextremen Spektrums, die an die Ideologie des Nationalsozialismus anknüpfen und einen autoritären Führerstaat auf rassistischer Grundlage anstreben. Sie organisieren sich überwiegend in regional aktiven Kameradschaften, deren Zahl 2005 bei 160 lag und deren Anhängerzahl auf circa 4100 geschätzt wird.[26]

Die Frage nach der enormen Anziehungskraft der Neonaziszene lässt sich mit der aktionistischen Gruppendynamik erklären, die viele Jugendliche in ihren Bann zieht. „Sie agieren in einer Welt voller Feinde, beseelt von der richtigen Idee, zusammengehalten von unbedingter Kameradschaft und Treue zur Idee.“[27] Die Neonaziszene ist nicht nur von Demonstrationen geprägt, sondern vor allem durch kulturelle Netzwerke, die Computerspiele, Literatur und Zeitschriften vertreiben und damit eine breite Masse erreichen. Ihr Ziel ist es, Jugendliche am Rand der Gesellschaft anzusprechen und für ihre fremdenfeindliche Aggression zu gewinnen. Wie die jährlich gestiegene Anhängerzahl beweist, hat diese Szene damit Erfolg. Während die Zahl der in rechtsextremistischen Parteien organisierten Personen um 2300 auf 21500[28] im Jahr 2005 zurückging, organisieren sich umso mehr Personen in so genannten freien Kameradschaften, die ihnen ein Ersatzzuhause, Freundschafts-bindungen und Erlebnispotential zugleich bieten. Die Kameradschaften sind geprägt durch das entschiedene Befürworten eines nationalsozialistischen Systems und das Eintreten für offenen Rassismus, Fremdenhass und Antisemitismus. Immer öfter wird auch beobachtet, dass sich in diesen Kameradschaften Skinheads organisieren. Die Skinheadszene ist gleichzeitig die zweite Strömung, die überwiegend von Jugendlichen geprägt wird. Die Anfänge der Skinheadbewegung gehen auf die sechziger Jahre in Großbritannien zurück. In dieser Zeit entwickelte sich auf Grund steigender Arbeitslosigkeit und wegfallender sozialer Sicherheit eine Subkultur unter der Arbeiterjugend, die Ende der siebziger Jahre von deutschen Jugendlichen übernommen wurde.[29]

„Die Zahl der subkulturell geprägten und sonstigen gewaltbereiten Rechtsextremisten beträgt 10400, ein Anstieg von vier Prozent. […] Dazu gehören als weitaus größte Gruppe rechtsextremistische Skinheads, die sich durch ihre subkulturelle Prägung von anderen gewaltbereiten Rechtsextremisten […] unterscheiden.“[30]

Wie die Statistik des Bundesverfassungsschutzes zeigt, ist die Gruppe der Skinheads durchaus aktiv und erhält mehr Zuspruch denn je. Obwohl sich die gewaltbereite Szene seit 1968 am Rande des organisierten Rechtsextremismus in kleinen Kreisen entwickelte, schien es die letzten Jahre in der Öffentlichkeit ruhiger um sie zu werden.[31] Das liegt nicht zuletzt am gewandelten Erscheinungsbild, welches die Skinheads heute nicht mehr auf den ersten Blick an ihrem kahlgeschorenen Kopf, dem sie ihren Namen zu verdanken haben, Springerstiefeln und Bomberjacke erkennen lässt. Der Großteil scheint seriöser aufzutreten, ist dabei aber nicht minder aggressiv und gewaltbereit.

An dieser Stelle muss zunächst jedoch erwähnt werden, dass die Skinheadszene nicht pauschal als rechtsextrem eingestuft werden kann, denn weniger Skinheads entwickeln sich zu Nazis als umgekehrt Nazis den Skinheadlook übernehmen.[32] Wenn im Folgenden allerdings von Skinheads die Rede ist, sind grundsätzlich die rechtsextremen Bewegungen gemeint.

Geprägt ist die Skinheadszene durch eine lose Struktur, die vor allem gewaltbereite Jugendliche anzieht, welche sich in cliquenähnlichen Gruppen ohne feste Organisation zusammenfinden. Dabei scheint die Jugendlichen vor allem die fehlende hierarchische Struktur zu faszinieren, da sie sich keinem Anführer unterordnen müssen. Die meisten der gewaltbereiten rechten Skinheads sind zwischen 16 und 24 Jahre alt. Erschreckend ist, dass der Anteil der unter 16-jährigen rechten Skinheads ständig zunimmt. Die so genannten „Jungglatzen“ sind lediglich zwischen 12 und 13 Jahre alt.[33]

Im Mittelpunkt stehen der Zusammenhalt in einem Freundeskreis und die gemeinsame Freizeitgestaltung, die durch die Teilnahme an rechtsextremistischen Feiern und Konzerten gekennzeichnet ist. Besonderes auffallend ist, dass die Szene keine geschlossene Ideologie vertritt. Ihr diffuses rechtsextremistisches Weltbild wird von fremdenfeindlichen, nationalistischen, antisemitischen und einer den Nationalsozialismus verherrlichenden Einstellungen bestimmt. Aggressivität und Gewaltbereitschaft sind in dieser Szene noch stärker ausgeprägt „als im strategisch denkenden neonazistischen Lager“[34]. Nicht ohne Grund stellen die Skinheads die überwiegende Mehrheit der 10000 im Jahr 2004 registrierten gewaltbereiten Rechtsextremen dar.[35] Die Beteiligung an Demonstrationen lässt sich nicht mit einer von ihnen vertretenen Ideologie, sondern mit dem Wunsch nach Aktionismus erklären, da die Anhänger dieser Szene einen ausgeprägten Erlebnisdrang zu haben scheinen.[36] Das zeigt auch, dass die aktionistischen Strategien, mit denen die jungen Menschen „rekrutiert“ werden sollen, fruchten. Die Jugendlichen reizt es an „Events“ wie Kameradschaftstreffen, Demonstrationen, regelmäßiges Besuchen von Sportstudios oder Kampfsportkursen, Wehrsportübungen, Hausbesetzungen und Aufgreifen von tagespolitischen Themen teilzunehmen.[37]

Dass sich viele Skinheads nicht der rechtsextremen Szene zuordnen wollen, birgt zwei Gefahren in sich. Zum einen äußern sich deren diffuse Vorstellungen in einem platten Feindbild, gegen das sie mit aggressiven Parolen und Aktionen vorgehen.[38] Das Problem der Prävention besteht in diesem Fall im Greifbarmachen des Problems und im Herausfiltern der Strukturen, an denen die Arbeit ansetzen kann.

Zum anderen „resultiert die Gefährlichkeit der Szene daraus, dass Jugendliche über die Zugehörigkeit zu diesem Milieu mit rechtsextremistischem Gedankengut in Berührung kommen und in falscher Verheißung von Gemeinschaft und angeblicher rassischer Überlegenheit die Lösung für die eigenen individuellen Probleme suchen.“[39] Daraus ergibt sich das zweite Problem, dass Jugendliche ihr aggressives Potential mit einer „erlernten“ politischen Einstellung verbinden und sich daraus eine explosive Mischung ergeben kann, die schwer zu kontrollieren wäre.

Das Verhältnis der beiden beschriebenen Strömungen zueinander ist ambivalent. Es gibt Fälle, in denen beide Gruppen miteinander kooperieren, jedoch scheinen die Vorstellungen zu weit auseinander zu gehen, als dass sie als eine Bewegung bezeichnet werden kann. Während die Neonazis nach einer gewissen politischen Ordnung streben, richten die Skinheads ihr Handeln eher an persönlichen Bedürfnissen aus, was aus Sicht der Neonazis einen ungenügenden Charakterzug darstellt. Ungeachtet dessen ist die Neonaziszene auf die zahlenmäßig stärkere Skinheadszene angewiesen. Um zum Beispiel bei Demonstrationen größtmögliche öffentliche Beachtung zu erhalten, nutzen sie die subkulturellen Strömungen, um für ihre politischen Ziele zu werben.[40]

Wie also erwähnt, gibt es durchaus Zusammenschlüsse von Jugendlichen in rechtsorientierten Organisationen. Diese dürfen nicht unter dem Oberbegriff Jugendorganisation vereinheitlicht werden. Dennoch sprechen sie junge Menschen an und stellen folglich eine große Herausforderung für die Politik und vor allem Pädagogik dar.

2.2.2 Ursachen für den Beitritt in eine rechtsextreme Jugendorganisation

„Stark durch gemeinsamen Feind […] Die auf Rassen, Nationalitäten […], politischen Vorurteilen basierenden Diskriminierungen bestimmter Bevöl-kerungsgruppen […] bieten dem jeweils Herrschenden in Krisenzeiten oder bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch die Möglichkeit, die Schuld […] diesen Minderheiten zuzuschreiben, um so vor einer tiefergehenden Analyse der tatsächlich verursachenden Bedingungen abzulenken.“[41]

Dies wäre ein einfacher Erklärungsansatz, warum Menschen sich einer rechtsextremen Organisation anschließen. Sie erfahren dort ein Gemeinschaftsgefühl, bedingt durch den gleichen Frust oder die gleiche Angst vor einer Krise, und schieben die Schuld einer Minderheit zu. Dies als einzigen Grund zu betrachten, würde für diese Arbeit jedoch ein zu undifferenziertes Bild abgeben. Deshalb ergeben sich zunächst folgende Fragen: Welche Bedürfnisse haben Jugendliche, was sind ihre Wünsche, was ihre Ängste? Bei der Suche nach Erklärungsansätzen sollen mehrere Aspekte der Gesellschaft genauer in Augenschein genommen werden, da die Suche nach Erklärungsmustern nicht auf einer einzelnen Ebene vonstatten gehen darf. Denn:

„Wer glaubt, Jugendliche würden sich rechtsextremen Kreisen anschließen, weil sie primär deren Weltanschauung gutheißen, befindet sich auf dem Holzweg. Das ideologische Moment ist nicht so entscheidend […]. Natürlich vertreten sie rechtsextremes Gedankengut und klopfen die stärksten Sprüche, doch es muss jeweils die Frage gestellt werden, was ideologisch gesehen dahinter steckt.“[42]

Diese Frage ist von zentraler Bedeutung, wenn man sich mit einem Präventionsansatz auseinandersetzen will. Denn die Herangehensweise hängt davon ab, ob man einen ideologisch überzeugten oder lediglich einen nach Identität suchenden Jugendlichen betreut.

Es gibt unzählige Theorien, die zu erklären versuchen, was zum Phänomen des Rechtsextremismus führt, auf die im Folgenden jedoch nicht intensiv eingegangen werden kann, da das den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Viele Wissenschaftler suchen die Hauptursachen für die Orientierung an rechtsextremen Organisationen im Prozess der Modernisierung, die unsere Gesellschaft zur Risikogesellschaft werden lässt, durch die wir mehr und mehr Entscheidungsmöglichkeiten erhalten, aber auch mehr Unsicherheit, Unruhe und Ungerechtigkeit.[43] Diesen Ansatz, der auf eine Theorie von Wilhelm Heitmeyer zurückgeht, nennt die Forschung Desintegrations- oder Modernisierungsopferansatz.[44]

Die Jugendarbeitslosenquote betrug im April 2006 6,6 Prozent.[45] In Zahlen sind das 107000[46] arbeitslose Jugendliche. Die Phase der Modernisierung begann Anfang der 80er Jahre und hält seitdem an. Sie ist gekennzeichnet durch ein gesteigertes Leistungs- und Kosten/Nutzen-Denken, einhergehend mit sozialen Existenz- und Abstiegsängsten.[47] Stellten diese Zahlen eines der grundlegenden Merkmale der Modernisierung dar und würden der hohen Arbeitslosigkeit alle negativen Folgen zugeschrieben, so könnte man behaupten, dass die schlechte wirtschaftliche Lage vieler Jugendlicher die Hauptursache für den regen Zuspruch zur rechtsextremen Jugendszene bedeutet. Wilhelm Heitmeyer meint, dass die Handlungsunsicherheiten durch fehlende familiäre Bindungen zustande kommen. Den Jugendlichen fehle der Halt und die Haltsuche führe zu rechtsextremen Konzepten, die Kontinuität und Stabilität versprechen.[48] Da jedoch nicht jeder junge arbeitslose Mensch auch gleichzeitig ein Rechtsextremer oder politisch rechts denkender Bürger ist, kann dies also nicht die alleinige Ursache sein.

Was tun folglich rechtsextreme Organisationen, um Jugendliche an sich zu binden? Sie handeln nicht anders als andere, nicht rechtsextreme Organisationen. Sie verstehen es, nicht offensichtlich mit der rechtsextremen Einstellung zu werben, sondern „durch persönliche Gespräche, durch praktische Lebenshilfe […], durch vielfältige Freizeitangebote und schließlich durch das Aufgreifen der Unzufriedenheit mit ihrer Situation unternehmen die rechtsextremen Jugendorganisationen den Versuch, an den Interessen und Bedürfnissen der Jugendlichen anzusetzen.[49] Diese suchen nach einer Identität, Halt, einem Vorbild, nicht zuletzt einer sinnvollen Aufgabe. Sie wollen sich und ihre Position in der Gesellschaft beweisen und festigen. Rechtsextreme Organisationen vermitteln dabei den jungen Menschen das Gefühl, gebraucht zu werden, eine wichtige Rolle zu spielen und sich mit ihrer ganzen Person einbringen zu können. Dabei ist es unwichtig, aus welcher sozialen Schicht der jeweilige Jugendliche stammt.[50] Gerade die subjektiven Merkmale spielen in der zunehmend modernisierten Welt eine tragende Rolle. In kaum einem anderen Land hängen die Bildungschancen so stark von der Herkunft der Schüler ab wie in Deutschland.

„Für die zu den unteren sozialen Schichten bzw. zur Arbeiterklasse gehörenden Menschen wird angenommen, dass sie eher zur wirtschaftlichen und sozialen Unzufriedenheit neigen und über eine Persönlichkeitsstruktur verfügen, die es extremen politischen Bewegungen leicht macht, an diese Unzufriedenheit anzuknüpfen.“[51]

Geht man von dieser Annahme aus, so erschließt sich die Tatsache, dass rechtsextreme Jugendorganisationen leichtes Spiel mit Jugendlichen haben, die vor einer ungewissen, von Ängsten geprägten Zukunft stehen und in einer rechtsextremen Organisationen ein vielfältiges Angebot erhalten. Das beginnt mit Zeltlagern mit Lagerfeuerromantik und endet bei sportlichen Aktivitäten. Die Kameraden kümmern sich um sie, haben ein offenes Ohr und nehmen sie in eine Gemeinschaft auf. Auch wenn sie dort weitestgehend ihre Identität aufgeben müssen, fühlen sie sich dennoch verstanden und gut aufgehoben. Man könnte das Gegenargument anbringen, dass dies auch von nicht rechtsorientierten Jugendeinrichtungen geleistet wird. Jedoch stellt eine Alternative zu einer rechtsextremen Organisation noch keine Lösung dar. Denn Jugendliche orientieren sich nicht grundsätzlich aus Mangel an Wahlmöglichkeiten an diesen Organisationen.

Wie schon erwähnt, schließen sich die wenigsten Jugendlichen aus reiner Ideologie einer rechtsextremen Organisation an. Sind sie jedoch erst einmal Mitglied, lenkt der positiv erlebte Gruppenzusammenhalt von den eigenen Problemen ab und die Ideologie liefert einen Schuldigen. Dadurch erhöht sich die Antipathie gegenüber dem „Feind“ und der Glaube an die Ideologie wird gestärkt, so dass es erst nach und nach zu einer nationalsozialistischen Identifikation kommt.[52] Das folgende kurze Beispiel zeigt, wie leicht die Rekrutierung von jungen, nach ihrem Weg suchenden Menschen funktioniert:

„Der JN-Stammtisch fand jeden Montag ab 19 Uhr in einer Nürnberger Kneipe statt. Ich war nicht sicher, ob ich hingehen sollte. […] Obwohl sich die Anwesenden kannten und ich nicht bloß ein „Neuer“, sondern auch der Jüngste war, fühlte ich mich nur kurz als Fremder. […] gab mir eine Sonderausgabe der damaligen JN-Schülerzeitung „Frontal“, die im Comicstil aufgemacht war. Damit ging der politische Teil des Abends auch schon zu Ende […]. […] Dies war also mein erster "offizieller" Kontakt zur rechten Szene. Warum ist es nicht mein einziger geblieben, warum bin ich auch zum nächsten Stammtisch gegangen? Es gab dafür mehrere Gründe, die zunächst nichts oder nur wenig mit den politischen Vorstellungen der NPD zu tun hatten. Plötzlich zeigten Leute größeres Interesse an mir und ließen erkennen, dass ich zu ihnen passen würde. Sie kamen für mich aus einer neuen, faszinierenden Welt, und mir als 13-Jährigem war es sehr wichtig, zu einer Gemeinschaft von Älteren Zugang gefunden zu haben und von ihnen aufgenommen zu werden. Schon bei meinem zweiten Besuch wurde ich begrüßt, als ob ich dazugehören würde.“[53]

Wie dieser Erfahrungsbericht zeigt, ist der Einstieg in eine rechtsextreme Kameradschaft alles andere als kompliziert und für viele Jugendliche reizvoll. Gerade bei Neuzugängen legt die Kameradschaft großen Wert auf das Gemeinschaftsgefühl, so dass der alte Bekanntenkreis schnell vergessen ist.[54] Der Jugendliche sieht sich nicht mehr als Individuum, sondern als Teil des Kollektivs, fühlt sich geborgen, ist integriert und wird nach und nach unbemerkt indoktriniert. Ein Phänomen, das besonders gravierend erscheint, wenn man bedenkt, dass viele Jugendliche heute immer mehr Individualität und Selbstbestimmungsrecht einfordern. Doch scheint ihnen der Beitritt in die Kameradschaft wichtiger zu sein als ihre Persönlichkeitsrechte.

„Soziologisch gesehen, entstammen Skinheads meist den unteren sozialen Schichten mit formal geringer Bildung und konnten in Schule und Beruf keine Erfolge vorweisen.“[55] Schließen sie sich einer Skinheadgruppe an, versuchen sie darüber ihre Defizite auszugleichen und ein Selbstwertgefühl zu entwickeln. Das gelingt vor allem durch Alkoholexzesse und starken Männlichkeitskult.[56] Aus diesem Grund verzeichnen Skinheadkonzerte in der letzten Zeit einen regen Zulauf und nehmen zahlenmäßig ständig zu, 2004 waren es 137[57]. Diese Konzerte sind nicht nur wichtiger Treffpunkt, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, sondern auch Umschlagplätze rechtsextremer Musik, die die Jugendlichen in exzessiven „Saufgelagen“ zu hasserfüllten und aggressiven Taten anregt.

Warum die rechtsextremen Organisationen gerade in den neuen Bundesländern einen derart regen Zulauf verzeichnen, soll an dieser Stelle nicht ausführlich bearbeitet werden. Würde man die These anbringen, dass im Rahmen des „Modernisierungsopferansatzes“ die Jugendlichen auf Grund der schlechteren wirtschaftlichen Lage in den neuen Bundesländern, stärker von Zukunftsängsten geprägt und damit eher dem extremen Gedankengut ausgeliefert sind, würde dies ein zu undifferenziertes Bild ergeben. Aus diesem Grund gehe ich nicht näher auf die Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern ein und sehe den Handlungs-bedarf als gesamtdeutsch an.

Mit Sicherheit trifft keine Ursache 100%ig auf jeden Jugendlichen zu. Auch Jugendliche aus sozial gut situierten, gefestigten Elternhäusern schließen sich rechtsextremen Organisationen an. Die dargelegten Ursachen sollen nur einen kurzen Überblick über Möglichkeiten geben, warum Jugendliche sich einer rechtsextremen Organisation zuwenden könnten

3.Verbot der rechtsextremen Jugendorganisationen versus Präventionsmaßnahmen

3.1 Das Verbot von rechtsextremen Jugendorganisationen

Bevor ich zur Entwicklung einer in der Schule anwendbaren Präventionsmaßnahme gegen Rechtsextremismus komme, halte ich es für sinnvoll, kurz zu erläutern, warum es entscheidend ist, das Problem des Rechtsextremismus nicht durch Verbote scheinbar zu beseitigen, sondern es zu thematisieren und offen anzugehen.

Der organisierte Rechtsextremismus und die fremdenfeindliche, rassistisch motivierte Gewalt hatten sich spätestens Anfang der 90er Jahre in der Bundesrepublik verankert und waren nicht mehr zu verharmlosen. Jedoch schienen die Politik und der Staat mit einer plötzlichen Welle von Gewalt und Fremdenfeindlichkeit überfordert und hatten dem Phänomen unmittelbar wenig entgegenzusetzen.[58]

Aus diesem Grund entschied sich die Regierung, eine Reihe Verbote gegen neonazistische Vereine und Organisationen auszusprechen, da sich die Politik augenscheinlich nur im Stande sah, in dieser Art und Weise gegen eine weitere Ausweitung des Problems vorzugehen. Dies war jedoch ein Trugschluss. Die Neonazikader suchten sehr schnell, seit Mitte der neunziger Jahre intensiv, nach Alternativen und gründeten so genannte „freie“, „autonome“ oder „unabhängige Kameradschaften“. Diese agieren nur lokal oder regional, setzen sich aus maximal 25 Mitgliedern zusammen und verfügen über lose Strukturen.[59] Das Besondere daran ist, dass sich die Kameradschaften, auf Grund der geringen Mitgliederzahl, schnell zusammenfinden, aber auch wieder auflösen können, so dass sie auf diese Weise einem Verbot entgegenwirken oder sich die wenigen Mitglieder im Falle eines Verbotes unverzüglich in anderen Kameradschaften zusammenfinden können.

Juristisch gesehen, kann ein Organisationsverbot auf Grund eines Verstoßes gegen Artikel 21 Absatz 2 des Grundgesetztes vollzogen werden: „Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig. […].“[60] Da jedoch ein Verbotsverfahren strengen Richtlinien und bürokratischen Wegen unterworfen ist, bedarf es eines zu langen Zeitraums, um eine rechtsextreme Organisation unerwartet zu treffen.

Dies wäre ein Grund, der gegen eine Verbotsstrategie im Kampf gegen den Rechtsextremismus spricht. Ein weiterer Grund zeigt folgende Untersuchung.

Es „zeigt sich also, dass in jenen Ländern das Niveau fremdenfeindlicher und rechtsextremistischer Gewalttaten besonders hoch ist, in denen rechte Parteien eher schwach sind (z.B. Deutschland, Großbritannien). Dagegen sind Länder mit ´effektiven´, einflussreichen rechten Parteien (z.B. Frankreich, Österreich) durch geringeres Gewaltniveau gekennzeichnet. Die Erklärung aus der Bewegungs-forschung liegt darin, dass fremdenfeindliche, rechtsextreme Gewalt und fremdenfeindliche, rechtsextreme Parteien die beiden wichtigsten Mobilisie-rungskanäle dieser Szene sind und- nach dem Gelegenheitsstrukturansatz- von deren Akteuren und Anhängern als strategische Alternativen genutzt werden. Akzeptiert man diese Erklärung, folgt daraus, dass Rechtsparteien den weit verbreiteten, diffusen fremdenfeindlichen Positionen eine offizielle Stimme verleihen, dadurch für eine Enttabuisierung dieser Position in der Gesellschaft sorgen und durch die offensive Thematisierung der Zuwanderungsängste die Gewaltbereitschaft zurückdrängen. In Gesellschaften mit effektiven Rechts-parteien […] muss das Mobilisierungspotential nicht unter der Decke gehalten und in dunkles Sektierertum und dumpfe Kanäle anonymer Gewalt abgedrängt werden.“[61]

Die Untersuchungsergebnisse sollen kein Plädoyer für die Handlungserlaubnis der rechtsorientierten Parteien in Deutschland sein. Damit soll lediglich ausgedrückt werden, dass eine Verbotsstrategie aus reinem Aktionismus keine langfristigen Erfolge bewirken kann. Verbote bestärken Jugendliche nur in ihrem Denken und schaffen womöglich Märtyrer oder neue Gruppierungen. Ferner richtet sich ein Verbot nicht gegen die eigentlichen Ursachen von Rechtsextremismus. Gibt es auch moralische Verpflichtungen gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus, sollte man sich im Widerstand gegen den Rechtsextremismus auch auf andere Strategien besinnen, langfristig die Ursachen angehen, die Jugendlichen als Individuum wahrnehmen und Präventionskonzepte entwickeln. Es ist faktisch leicht zu erkennen, dass Maßnahmen gegen Rechtsextremismus nicht nur auf der parlamentarischen Ebene angelegt sein dürfen, sondern vielmehr dort ansetzen müssen, wo die materiellen und geistigen Grundlagen dafür geschaffen werden.[62] Das entwickelte Konzept versucht sich speziell an diese Bedürfnisse zu wenden.

3.2 Grundlagen der Präventionsdidaktik

Die politische Bildung arbeitet auf dem Fundament unseres Grundgesetzes. Diese Herausforderung verlangt das Beziehen einer politischen Position und damit das Ziehen einer Grenze. Zunächst muss man erkennen, dass Rechtsextremisten die freiheitlich verfasste Bundesrepublik bekämpfen und sich daraus Inhalte für die politische Bildung ergeben. Die Jugendbildung ist sowohl auf rationaler als auch auf emotionaler Ebene eine Herausforderung. Aber „[d]ie bewusst kritisch-distanzierte Behandlung des Rechtsextremismus bedeutet keine Einengung von Grundrechten, sondern […] zählt zum übergeordneten Ziel. Schutz der Menschenrechte und Schutz der Menschenwürde bleibt gefordert.“[63]

Solange die Jugendarbeit die rechtsextremistischen Tendenzen von Jugendlichen lediglich als Problem ansieht und nur reaktiv auf aktuelle Anlässe konzentriert tätig ist, kann eine weit reichende Prävention nicht greifen. Die Jugendlichen dürfen nicht als die „Bösen“ angesehen werden, vielmehr sollen sie ein Selbstbewusstsein und eine Erkenntnisgrundlage entwickeln, die ihnen den Anschluss an eine rechtsextreme Organisation absurd vorkommen lassen würden. Dass dies ein hochgestecktes Ziel ist, erkennt man daran, dass viele Konzepte zur Prävention lediglich auf eine „antifaschistische Jugendarbeit“ abzielen, die vorrangig die Zugänge zu organisierten Gruppen verhindern will.[64] Diese Feststellung von Wilhelm Heitmeyer stammt aus dem Jahr 1989, ist aber aktueller denn je. Aus diesem Grund halte ich eine Entwicklung in der Präventionsdidaktik für notwendiger als jemals zuvor, da:

„Ohne Hoffnung kann kein Mensch menschenwürdig leben. […] Nun gibt es in unserem Staat viele Probleme, die Unzufriedenheit erzeugen und nach Abhilfe rufen […]. Rechtsextremisten wecken und nähren die Hoffnung, dass sie solche Probleme mit starker Hand lösen könnten und lösen würden.“[65]

Besonders die Illusion vom „großen starken Mann“, der den Jugendlichen verspricht, ihre Probleme zu lösen, und scheinbar die Patentlösung für alle Konflikte parat hat, ist problematisch, da sie eine besondere Faszination auf die Jugendlichen ausübt. Sie befinden sich scheinbar in einer ausweglosen Situation und erhalten plötzlich von einem imaginären Anführer Unterstützung. An diesem Punkt soll das entwickelte Konzept ansetzen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, mit Jugendlichen präventiv zu arbeiten. Der überwiegende Teil dieser Maßnahmen zielt darauf ab, ihnen die Demokratie als sinnvolles Ordnungsmodell gesellschaftlichen Zusammenlebens näher zu bringen. Dabei darf nicht nur theoretisch gelernt, sondern sollte praktisch gehandelt werden. Die Jugendlichen müssen Demokratie beobachten und erleben. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. So sollten zunächst die Ziele und Praktiken nationalistischer Gruppen thematisiert werden, um im Anschluss anhand eigener Positionen und Wertevorstellungen Kriterien für die Bewertung dieser Gruppen entwickeln zu können. Eine andere Möglichkeit ist die intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, so dass die Jugendlichen eine wissenschaftliche Grundlage erhalten, mit der sie die Gefahren radikaler Systeme erkennen können. Im Mittelpunkt der Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus stehen das Bewusstmachen und das Unterstützen der jungen Menschen, so dass sie in der Gesellschaft ihre Suche nach dem Sinn vollziehen können und sich nicht auf radikale Gruppen verlassen müssen.

Von grundlegender Bedeutung für einen Präventionsansatz ist die Erkenntnis über die Motive von Rechtsextremismus. Prinzipiell wurden diese schon in einem Kapitel benannt. Hinzu kommt allerdings noch, dass nicht jede Ursache auf jeden Jugendlichen anzuwenden ist. Hier muss von Fall zu Fall unterschieden und das Konzept entsprechend angepasst werden. Enorm wichtig erscheint zunächst die Tatsache, dass das Thema öffentlich angesprochen wird. Oftmals tabuisieren oder bagatellisieren Lehrerkollegien das Problem Rechtsextremismus. Doch gerade Lehrer haben eine Vorbildfunktion und müssen so das Problem untereinander offen ansprechen, um für die Schüler als Ansprechpartner wahrgenommen zu werden. Das Argument „man will keine schlafenden Hunde wecken“[66] darf nicht gelten. Heranwachsende Schüler befinden sich in einer Phase, in der sie Alles und Jeden in Frage stellen. In dieser Situation ist es für den Lehrer von zentraler Bedeutung, den Jugendlichen die Möglichkeiten, aber auch Grenzen der Demokratie aufzuzeigen. Dabei darf der Pädagoge nicht mit dem moralischen Zeigefinger auf einzelne Personen oder Ereignisse zeigen, sondern muss sich möglichst neutral mit den Schülern auf einer Ebene beschäftigen, sie ernst nehmen, nach ihrer Meinung fragen und auch in Frage stellen. Jugendliche sind durchaus in der Lage, zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik zu unterscheiden und honorieren Offenheit und Ehrlichkeit. Dies ist ein Punkt, an dem das Konzept ansetzen kann, denn Sozialkunde- oder Politikunterricht[67] sollte mehr leisten, als sich auf die reine Stoffvermittlung zu beschränken. Gerade in diesem Fach müssen die Schüler aktive Partizipation kennen lernen, denn nur in diesem Fall entwickeln sie Eigeninitiative und Selbstbewusstsein und können scheinbaren Verlockungen extremer Organisationen widerstehen. Des Weiteren stellt sich die Frage, wie der Lehrer mit Jugendlichen umgehen soll, die sich bereits rechtsextrem orientieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie lediglich provokante Kleidung oder Nazi-Symbole tragen, sich mit dem Hitlergruß und rassistischen Schmierereien brüsten oder verbale und körperliche Gewalt gegenüber ausländischen Mitschülern anwenden. Die Grenzen sind fließend und damit bleibt die Frage und die zentrale Herausforderung für den Pädagogen: Wie kann pädagogische Arbeit mit diesem Phänomen umgehen? Es entsteht ein Konflikt zwischen der eigenen Position gegenüber dieser politischen Einstellung auf der einen und des Neutralitätsgebotes auf der anderen Seite.[68] Gerade diese Gradwanderung zwischen einer klaren, aber nicht aufdrängenden Gegenposition des Pädagogen und des dennoch sichtbaren Ernstnehmens der Jugendlichen ist die zentrale Herausforderung im Bereich der Präventionspädagogik. Denn nur wenn die Schüler erkennen, dass ihre Positionen ernst genommen und nicht nur sanktioniert werden, kann ein Dialog entstehen. Sie müssen die Auseinandersetzung und den konstruktiven Streit erlernen. Dies erfolgt dann, wenn Ansichten, Vorurteile und Mentalitäten nicht unterdrückt werden und der belehrende Habitus möglichst zurückgehalten wird.

[...]


[1] Berliner Morgenpost. URL:http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/05/06/politik/827334.html [Stand: 7.5.2006].

[2] Auf Grund der flüssigeren Lesbarkeit des Textes verwende ich stets die männliche Form der Bezeichnungen, beziehe dabei die weibliche Form aber selbstverständlich mit ein.

[3] Vgl. Interviews mit Wolfram Scheller und Stephan von Soden, den Darstellern des Theaterstückes „Hallo Nazi!“ in der Fassung der Uckermärkischen Bühnen Schwedt (ubs.) im Mai 2006.

[4] Beyerlein, Andrea (2006): Jeder sechste Neonazi-Schläger lebt in Potsdam. Berliner Zeitung Nr. 113 vom 16. Mai 2006 S. 23

[5] Vgl. Rössner, Lutz: Praxis des politischen Unterrichts. Der politische Bildungsprozess. Diesterwegverlag. Frankfurt/Main 1969. S. 3.

[6] Vgl. Rössner 1969. S. 4.

[7] Brodkorb, Mathias: Metamorphosen von rechts. Eine Einführung in Strategie und Ideologie des modernen Rechtsextremismus. Verlag Westfälisches Dampfboot. Münster 2003. S. 14.

[8] Vgl. Jaschke, Hans-Gerd: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Begriffe, Positionen, Praxisfelder. 2. Auflage. Westdeutscher Verlag. Wiesbaden 2001. S. 23.

[9] Vgl. Kailitz, Steffen: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland. Auf dem Weg zur „Volksfront“? Konrad.Adenauer-Stifung. St. Augustin 2005. S. 10.

[10] Vgl. Pfahl- Traughber, Armin: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik. Verlag C.H. Beck. München 1999. S. 12.

[11] Vgl. Brodkorb 2003. S. 14 ff.

[12] Ministerium des Innern und für Sport Rheinland Pfalz: Gemeinsam stark gegen Rechtsextremismus. o.V. Mainz 2002. S. 5.

[13] Ebd. S. 14.

[14] Vgl. Kailitz 2005. S. 11.

[15] Vgl. Pfahl-Traughber 1999. S. 14 f.

[16] Vgl. ebd. S. 15 f.

[17] Pfahl-Traughber 1999. S. 18.

[18] Jaschke 2001. S. 27.

[19] Brodkorb 2003. S. 15.

[20] Vgl. Jaschke 2001. S. 27.

[21] Borrmann, Stefan: Soziale Arbeit mit rechten Jugendcliquen. Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden 2005. S. 46.

[22] Vgl. Ebd. S. 47.

[23] Vgl. Ebd. 47 f.

[24] Vgl. Angerstorfer, Dr. Andreas/Dengg, Annemarie: Rechte Strukturen in Bayern 2005. Eine Dokumentation mit Schwerpunkt Oberbayern, Oberpfalz und Niederbayern. 2. aktualisierte Auflage. Friedrich-Ebert-Stiftung. München 2005. URL: http://www.bayernforum.de/publikationen/publikationen.htm. [Stand: 26.5.2006].

[25] Vgl. Kailitz 2005. S. 43.

[26] Vgl. Bundesministerium für Inneres: Verfassungsschutzbericht 2005. URL: www.verfassungsschutz.de. [Stand. 26.5.2006]. S.50.

[27] Jaschke 2001. S. 38.

[28] Vgl. Bundesministerium für Inneres: Verfassungsschutzbericht 2005. S. 50.

[29] Vgl. Neubacher, Frank: Jugend und Rechtsextremismus in Ostdeutschland: Vor und nach der Wende. Forum Verlag Godesberg. Bonn 1994. S. 42 f.

[30] Neubacher 1994. S.49.

[31] Vgl. Jaschke 2001. S. 75.

[32] Vgl. Borrmann 2005. S. 52.

[33] Vgl. Angerstorfer 2005. URL: http://www.bayernforum.de/publikationen/publikationen.htm. [Stand: 26.5.2006].

[34] Pfahl-Traughber 1999. S. 67.

[35] Vgl. Bundesministerium für Inneres: Verfassungsschutzbericht 2005. URL: http://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af_rechtsextremismus/zahlen_und_fakten.html/zuf _rechtsextremistische_skinheadszene.html. [Stand. 26.5.2006].

[36] Vgl. Bundesministerium für Inneres: Verfassungsschutzbericht 2005. S. 55.

[37] Vgl. Angerstorfer 2005. URL: http://www.bayernforum.de/publikationen/publikationen.htm. [Stand: 26.5.2006].

[38] Vgl. Bundesministerium für Inneres: Verfassungsschutzbericht 2005. S. 67.

[39] Ebd. S. 56.

[40] Vgl. Bundesministerium für Inneres: Verfassungsschutzbericht 2005. S. 56.

[41] Ostermann, Änne/Nicklas, Hans: Vorurteile und Feindbilder. Materialien, Argumente und Strategien dazu, warum Menschen einander missverstehen und hassen. Zugleich eine Einführung in die politische Psychologie. Urban & Schwarzenberg. München u.a. 1982. S. 24.

[42] Meyer, Alwin/Rabe, Karl-Klaus: Unsere Stunde, die wird kommen. Rechtsextremismus unter Jugendlichen. Lamuv Verlag. Göttingen 1980. S. 79.

[43] Vgl. Butterwegge, Christoph: Entschuldigungen oder Erklärungen für Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt? Bemerkungen zur Diskussion über die Entstehungsursachen eines unbegriffenen Problems. In: Butterwegge, Christoph/Lohmann, Georg (Hrsg.): Jugend Rechtsextremismus und Gewalt. Leske & Budrich. Opladen 2001. S. 24.

[44] Vgl. Der Bundesminister des Innern: Extremismus und Gewalt. Texte zur Inneren Sicherheit. Band 3. Bonn 1994. S. 60.

[45] Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland: Arbeitslosenquote. URL: http://www.destatis.de/indicators/d/arb210ad.htm. [Stand: 29.05.2006].

[46] Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland: Registrierte Arbeitslose. URL: http://www.destatis.de/indicators/d/arb110ad.htm. [Stand: 29.05.2006].

[47] Vgl. Bergmann, Werner/Erb, Rainer (Hrsg.): Neonazismus und rechte Subkultur. Metropolverlag. Berlin 1994. S. 187.

[48] Vgl. Butterwegge 2001. S. 25.

[49] Meyer 1980. S 74.

[50] Vgl. ebd. S. 75.

[51] Stöss Prof. Dr., Richard u.a.: Abschlussbericht des Forschungsprojektes “Gewerkschaften und Rechtsextremismus.“ Freie Universität Berlin. Otto-Suhr-Institut. Berlin 2004. S. 117.

[52] Vgl. Stöss 2004. S. 79 ff.

[53] Fischer, Jörg: Falsche Freunde schon mit 13 ... oder: Wie rechtsextreme Organisationen Jugendliche rekrutieren. In: Christoph Butterwegge /Georg Lohmann (Hrsg.).: Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt. Analysen und Argumente. Leske & Budrich. Opladen 2001. S. 102 ff.

[54] Vgl. ebd. S. 103.

[55] Pfahl-Traughber 1999. S. 69.

[56] Vgl. ebd. S. 69.

[57] Vgl. Angerstorfer. München 2005. URL: http://www.bayernforum.de/publikationen/publikationen.htm. [Stand: 26.5.2006].

[58] Vgl. Esser, Frank; u.a.: Fremdenfeindlichkeit als Medienthema und Medienwirkung. Deutschland im internationalen Scheinwerferlicht. Westdeutscher Verlag. Wiesbaden 2002. S. 106.

[59] Vgl. Das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2004. Potsdam 2005. S. 51.

[60] Hesselberger Dieter: Das Grundgesetz. Kommentar für die politische Bildung. 11. Auflage. Luchterhand. Neuwied 1999. S. 189.

[61] Esser 2002. S. 213 f.

[62] Vgl. Butterwegge, Christoph: Strategien gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt. In Butterwegge Christoph u.a.: Rechtsextremisten in Parlamenten. Forschungsstand, Fallstudien, Gegenstrategien. Leske & Budrich. Opladen 1997. S. 10 ff.

[63] Der Bundesminister des Innern: Extremismus und Fremdenfeindlichkeit. Texte zur Inneren Sicherheit. Band 2. Bonn 1992. S. 45 ff. und Zitat auf S. 46.

[64] Vgl. Heitmeyer, Wilhelm: Rechtsextremistische Orientierungen bei Jugendlichen. Empirische Ergebnisse und Erklärungsmuster einer Untersuchung zur politischen Sozialisation. 3. ergänzte Auflage. Juventa Verlag. Weinheim/München 1989. S. 199.

[65] Landesinstitut für Schule und Weiterentwicklung Forum Wir e.V. (Hrsg.): Rechtsextremismus. Erscheinungsformen, Ursachen, Entwicklungen. Köln 1990. S. 42.

[66] Krüger, Heinz- Hermann/Pfaff, Nicolle: Jugendkulturelle Orientierungen, Gewaltaffinität und Ausländerfeindlichkeit. Rechtsextremismus an Schulen in Sachsen Anhalt. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Aus Politik und Zeitgeschichte. B45. November 2001. S. 22.

[67] Für das Unterrichtsfach Politik gibt es eine Reihe von Bezeichnungen, die sich in den einzelnen Bundesländern unterscheiden. Der Einfachheit halber verwende ich im Folgenden den Begriff Sozialkunde, wie das Fach in der Sekundarstufe I im Land Berlin bezeichnet wird.

[68] Vgl. Hafeneger, Benno: Rechtsextremismus: Herausforderung für Pädagogik, Jugendarbeit und Schule. In: Butterwegge, Christoph u.a. (Hrsg.). Rechtsextremismus im vereinten Deutschland. Randerscheinung oder Gefahr für die Demokratie? Steintor. Bremen 1990. S. 153 f.

Ende der Leseprobe aus 93 Seiten

Details

Titel
Rechte Jugendkultur: Theater als Präventionsansatz in der politischen Bildung
Note
1,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
93
Katalognummer
V69359
ISBN (eBook)
9783638602181
Dateigröße
789 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Theater als Präventionsansatz in der Politischen Bildung. Es wird untersucht, ob das Theaterstück "Hallo Nazi" und das Medium Theater an sich, einen Beitrag dazu leisten können. Neben einer ausführlichen fachlichen Auseinanderstzung mit dem Thema Rechte Jugendkultur findet eine Analyse des Theaterstückes statt und wird versucht eine ausführliche Umsetzung in der Schule zu erstellen.
Schlagworte
Rechte, Jugendkultur, Theater, Präventionsansatz, Bildung
Arbeit zitieren
Melanie Schauer (Autor:in), 2006, Rechte Jugendkultur: Theater als Präventionsansatz in der politischen Bildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69359

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