Regulierung von Medienmärkten


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

19 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Fragestellung
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Digitalisierung und Informationsoverflow - Wovon reden wir?
2.1 Digitalisierung
2.2 Informationsoverflow

3 Die Auswirkung der Digitalisierung auf einzelne Industriezweige
3.1 audio- Markt
3.1.1 Rundfunk
3.1.2 Musikmarkt
3.2 audio-visueller Markt
3.2.1 Fernsehmarkt
3.2.2 HDTV
3.2.3 Zukunftstechnik SED
3.2.4 Interaktives Fernsehen
3.3 Visueller Markt
3.3.1 Tageszeitungen
3.3.2 Zeitschriften/ Magazine

4 Digitales Business

5 Konvergenz der Medien und seiner Inhalte

6 Fazit und Ausblick auf die Zukunft der Digitalisierung

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Fragestellung

Seit dem Beginn der Vermarktung der Compact Disc vor ca. 25 Jahren, ist die Digitalisierung auf dem Vormarsch in der Medienbranche. Aus qualitativen und ökonomischen Gründen ist sie aus den einzelnen Industriezweigen der Medienwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der Veränderungen in den Wertschöpfungsketten der Medienbranche sind die Unternehmen gezwungen, ihre Strategien dem neuen Markt anzupassen. Kooperationen und Integrationen mit andern Medienunternehmen müssen entwickelt werden. Aufgrund des Übergreifens der Digitalisierung von der Elektronischen Datenverarbeitung auf andere Zweige, weichen die Sektorengrenzen zusehends auf. Traditionelle Wertschöpfungsketten werden abgelöst oder erweitert. Inhalte geraten von einem Medium zum anderen, vermehren sich und immer mehr Details gelangen zum Rezipienten. Die Auswirkung des Informationsoverflow und der Digitalisierung ist auf allen Märkten der Wirtschaft zu vernehmen. Die Einflüsse auf die Industriezweige der Medienwirtschaft sollen in dieser Arbeit untersucht werden.

1.2 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit beinhaltet einen Versuch der Definierung der Digitalisierung und des Informationsoverflows. Die Einflüsse und Auswirkung auf den Rundfunkmarkt, dem Musikmarkt, der Television und Printmedien, ist Inhalt des dritten Kapitels. Da High Definition Television HDTV zurzeit in aller Munde liegt und die Internationale Funkausstellung eine Ganz Halle dieser Technik widmet, wird ein erheblicher Teil dieser Arbeit ebenso der HD- Technik auf den Grund gehen. Die neue Interaktivität wird bei dem Untersuchen des Fernsehmarktes mit eingebunden. Anschließend wird die Digitale Unternehmenswelt und die Konvergenz der digitalen Medien beleuchtet.

Das Gebiet der Auswirkung der Digitalisierung ist sehr umfangreich. Ebenso betreffen seine Folgen weit mehr, als denen in dieser Arbeit erwähnten Industriezweige. Der Musikmarkt, der Nachrichtenmarkt allgemein, der Video und DVD-Markt sowie die zahlreichen Subunternehmen, welche die Sektoren der Medienwirtschaft tangieren, konnten aufgrund des Umfanges nicht bearbeitet werden. Verfahrenstechniken wie bspw. Multiplexing werden vernachlässigt.

2 Digitalisierung und Informationsoverflow - Wovon reden wir?

2.1 Digitalisierung

Mit der Digitalisierung ergeben sich Veränderungen in den Industriezweigen der Telekommunikation, Medien sowie Informations- und Unterhaltungselektronik. Neue Dienste, wie bspw. Online-Dienste, Interaktive TV Dienste, Enhanced TV und Video-on-Demand, lassen die einzelnen Sektoren ineinander greifen.

Digitalisierung ist der Prozess der Codierung von Information wie Schrift, Bild, Ton in digitale (schrittweise, ziffernmäßige) Form. Hierbei wird die Information in einen Binärcode umgewandelt. Zum anderen wird der Begriff auch bei der Umwandlung von Analog- in Digital-Elektronik angewandt, sowie zur Transformation eines analogen in ein digitales Signal. Der Terminus ist aus dem historischen Prozess seiner Entwicklung heraus schwer zu definieren. Mit dem Beginn des Morsens ab 1837 hinweg über Funktechnik, Telefon, Telegraphie, Fernschreiber, Telefax, Email und Live Streams, wuchs der Begriff der Digitalisierung in die Geschichte hinein. Medien sind Daten- und Wissensspeicher mit dem Ziel der Informationsverbreitung. Die Informationsverbreitung erfolgt aus Gründen des unternehmerischen Interesses und des Zweckes der Grundbildung und Grundinformationen. Um die Verbreitung und Übertragung zu optimieren sind private und öffentlich rechtliche Unternehmen an einer Digitalisierung der Medien interessiert. Analoge Verbreitung, Speicherung und Erlangung von Wissen ist im Gegensatz zur digitalen Variante in vielen Gebieten unterlegen. Analoges Wissen kann nicht einheitlich gespeichert werden: Bilder auf Papier, Videos/ Filme auf Videokassetten/ Filmrollen, Tonaufzeichnung auf Audio-Kassetten, Texte auf Papier. Im Allgemeinen kann man sagen, dass der Platzbedarf für die analoge Speicherung bedeutend größer ist, als die Speicherung in digitaler Form. Es gibt zwar die analoge Platz sparende Variante wie die Mikrofilmaufzeichnung, doch die Effizienz mangelt. Die digitale Eingabe von Bildern, Büchern, Nachrichten, Mitschnitten, Streams hat die Vorteile des schnellen Zugriffs, besonderer Suchfunktionen, Speicherung über eine gemeinsame Schnittstelle (Computer/Datenbank) und eine erleichterte Organisation der Daten.

Beschleunigung ist einer der bedeutendsten Vorteile der Digitalisierung. Schnelle Verbreitung spiegelt sich unter anderen in Entwicklungszeiten von Bildern wider. 200 Bilder sind in ca. 5 Minuten auf eine CD-Rom gebrannt. Das Zusammenstellen einer Zeitung, ihr Druck und Ihre Verbreitung ist im analogen viel zeitaufwendiger, als das beispielsweise ‚online stellen’ von News und (Live-) Streams.

2.2 Informationsoverflow

Die zu erhaltenden Informationen über den Bereich der Medien werden immer mulidimensionaler. Sie greifen ineinander und verstärken die Schwierigkeit bei der Suche nach entscheidenden Fakten und relevanten Quellenangaben zu einem Themengebiet. Der Rezipient muss sich die Frage stellen: Welche Information soll ich wahrnehmen, welche aufnehmen und welche multiplizieren? Zu viele Informationen gehen nach der in Kenntnisnahme wieder verloren. Dies ist eine Folge der regelrechten Bombardierung der Zuseher- und Hörerschaft mit medialen Programmen. Doch nehmen diese die bewussten oder unbewussten Informationen noch auf? Übereinstimmend kann dies in der Medienbranche wohl keiner sagen. So läuft der Begriff des Informationsoverflows kritisch auf die Punkte des Verstehens, des sinnvollen Verarbeitens und des Empfanges/ Ankommens der Informationen auf Publikumsseite hinaus.

Ein äußerst anfälliger Punkt des Informationsoverflows ist die Kriminalität. Wo wir nicht Herr der Informationsmasse werden, breiten sich Schleichwege für andere aus. Pornographie, Missbrauch in verschiedenster Weise, extremistische Propaganda, Falschmeldungen und Betrügereien kommen immer öfter zum Vorschein. Mediengesetzte wie bspw. das ‚Gesetz zur Regelung der Rahmenbedingung für Informations- und Kommunikationsdienste’ und neue Verordnungen im Strafrecht sollen dem entgegenwirken. Das breite Publikum bleibt dennoch skeptisch. Als Folge des Informationsoverflows muss die Forderung nach Eigenverantwortung und Selbstkontrolle stehen.

3 Die Auswirkung der Digitalisierung auf einzelne Industriezweige

3.1 audio- Markt

3.1.1 Rundfunk

Die Vielfalt der Radioprogramme steht hinter den TV-Programmen zurück. Bis Anfang September 2005 gab es ca. 50 digitale Radioprogramme. 22 davon bieten die öffentlich-rechtlichen an. Bei der IFA 2005 Begann die ARD mit der europaweiten Ausstrahlung von über 50 Radioprogrammen per Satellit. In Zukunft werden sich auch weitere Sendeanstalten der Digitalisierung nicht entziehen können.

Im Kabel und über Satellit werden Radiosender im DVB- Modus gesendet und können mit den bisher verfügbaren Set-Top-Boxen hörbar gemacht werden. Dank der hochwertigen Technik bei der Übertragung, sind Ausstrahlungen in Mehrkanaltechnik zukünftig realisierbar. Die Übertragungsverfahren im Radiobereich nennt sich ‚Digital Audio Broadcasting’. Die Vorteile des DAB-Systems sind der störungsunempfindlichere mobile Empfang und die Ausstrahlung via Internet. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Energieeinsparung. Für die digitale Ausstrahlung in UKW Qualität wird nur ein zehntel der Energie als bei der analogen Übertragung benötigt (Pasch, 2003). Im Juli 2003 beschloss die Internationale Telekommunikations-Union

(ITU)1 einen weltweiten Digitalstandard für die Kurz- und Mittelwellenübertragung (ebd.). ‚Digital

Radio Mondial“ (DRM) ist vor allem für energiezehrende Sender von Bedeutung. Die Betriebskosten reduzieren sich auf fast 20 Prozent der analogen Nutzung eines UKW Sendebereiches bei gleicher Ausbreitung (ebd.).

Die bislang getrennten Sektoren des Internet und des Radios schmelzen bei der Darstellung des neuen Inhalts zusammen. Radio wird sichbar. Gewinnspiele, Hit-Naming2, Live-Mitschnitte aus dem Studio und die Abgabe eines Songwunsch sind nur einige Beispiele des Internetangebotes der Radiostationen.

Bei soviel digitalem Vorteil, sieht die Bund-Länder-Initiative Digitaler Rundfunk keinen Grund, analoges Radio aufrecht zu erhalten. Die analoge Übertragung von Radiostationen wird sich bald dem Ende entgegen bewegen. Das Radiogerät hat einen entscheidenden Nachteil gegenüber der neuen Fernsehtechnik. Die heutige Empfangsgeräte der digitalen Übertragung schliessen die analoge nicht aus. Das UKW-Netz soll im Jahre 2015 stillgelegt werden (Information der Bund- Länder-Initiative Digitaler Rundfunk). Bei ausschließlicher Einführung der digitalen Übertragung, werden die Heimgeräte ohne Digitalreceiver wertlos. Es gibt bis dato noch kein Zusatzgerät, welches einen UKW -Empfänger zum Digitalen Radio umrüstet. Damit werden analoge Empfangsgeräte wie Autoradios, Transistorenradios, Tuner in Stereoanlagen, Audiowecker und andere Geräte funktionslos (Pasch, 2003). Umgekehrt können aber einige der DAB-Empfänger UKW empfangen.

Eine Weiterentwicklung ist das ‚Digital Multimedia Broadcasting’ (DMB). Damit ist die Grundlage für die Kommerzialisierung der Übertragung von Bewegtbildern bzw. Videos u.a. auch an Mobiltelefone und Personal Digital Assistance (PDA) möglich. Damit scheint das interaktive Radio nicht weit entfernt.

Bis 2015 muss die Beliebtheit des digitalen Hörgenusses und die finanzielle Bereitschaft entsprechende Receiver zu erwerben bei den Hörern enorm gesteigert werden. Bereits eine viertel Milliarde Euro wurde in das Digitalradio gesteckt, aber Hörer gibt es zu wenige (Pasch, 2003).

3.1.2 Musikmarkt

Bis vor kurzen wurde die Wertschöpfungskette des Musikmarktes noch souverän von den Tonträgerindustrien regiert. Große internationale Medienkonzerne beherrschten die Preis- und Produktpolitik des Musikmarktes.

[...]


1 Die ‚International Telecommunication Union’ mit Sitz in Genf beschäftigt sich mit den technischen Aspekten der Telekommunikation. Sie trat aus dem 1865 gegründeten Internationalen Telegraphenverein hervor und ist heute Teil der Vereinten Nationen.

2 Bei Interesse ist es bei vielen Sendern möglich, den aktuellen Titel und den Interpreten nachzulesen

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Regulierung von Medienmärkten
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Veranstaltung
Regulierung medialer Märkte
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V69139
ISBN (eBook)
9783638619004
Dateigröße
383 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Regulierung, Medienmärkten, Regulierung, Märkte
Arbeit zitieren
Franziska Thöne (Autor:in), 2004, Regulierung von Medienmärkten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69139

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