Unterrichseinheit: Objekte (4. Klasse im Fach Deutsch)


Unterrichtsentwurf, 2006

16 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Didaktische Analyse
1.1 Lernzielanalyse
1.2 Sachanalyse
1.3 Methodische und mediale Vorüberlegungen

2 Planung des Unterrichtsverlaufs

3 Arbeitsblätter

4 Literaturverzeichnis

1 Didaktische Analyse

1.1 Lernzielanalyse

Der Einstieg in die Stunde dient der Wiederholung und somit der Festigung von Subjekt und Prädikat. Der weitere Verlauf der Stunde zielt auf die Eigenschaft des Objekts hin. Die Kinder sehen an den Beispielsätzen, wie sich das Objekt verändert und wovon es abhängig ist.

Mit den Aufgaben wird zum einen das Sprachgefühl der Kinder geübt („Der Junge trägt den Rucksack.“ nicht „Der Rucksack trägt den Jungen.“), aber auch ein Bewusstsein dafür geschaffen, wie die Sätze durch die unterschiedliche Wortstellung wirken können („Der Junge trägt den Rücksack“ [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] „einfache“ Aussage, „Den Rucksack trägt der Junge“ [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Aussage mit der Betonung auf „den Rucksack“).

„Sprachbewusstheit, die man als Aktualisierung einer generellen Sprachaufmerksamkeit verstehen kann, ist eine prozessorientierte Fähigkeit, die es ermöglicht, das Sprechen und Schreiben anderer differenziert und kritisch wahrzunehmen und die Wirkungen und Folgen eigenen Sprachhandelns abschätzen zu können. Sie ist notwendig,

- um mit Sprachverwendungsproblemen besser umgehen zu können,
- um komplexere Sprachstrukturen besser verstehen zu können,
- um sprachliche Äußerungen kritisch einschätzen zu können,
- um Missverständnisse, auch in der interkulturellen Kommunikation, aufklären zu können.“[1]

Im alten Bildungsplan für Grundschulen in Baden Württemberg heißt es: „Die Gliederung des Satzes wird weitergeführt, indem die Satzaussage in Satzkern und die Ergänzungen zum Satzkern weiter differenzieret wird.“[2]

Im neuen Bildungsplan hingegen ist die Einführung des Objektes noch nicht für die 4. Klasse vorgesehen. Unter der Kategorie „Sprachbewusstsein entwickeln“ heißt es: „Die Schülerinnen und Schüler können für Gespräche wichtige Fachbegriffe über (Schrift-) Sprache sinnvoll nutzen: Vokal, Konsonant, Alphabet, Silbe, Wortbaustein, Artikel, Nomen, Verb (Grundform, Personalform), Adjektiv (Grundstufe, Vergleichsstufe), Pronomen, Zeitstufen und Zeitformen (Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft), Subjekt Prädikat.“[3]

Da die Klasse jedoch schon sehr weit ist und dieses Thema bereits angesprochen wurden, kann es durchaus behandelt werden.

1.2 Sachanalyse

Das Stundenthema „Objekt“ gehört zu der Lehre vom Satz, der Syntax.

„Der Terminus Syntax kommt von altgriech. syntaxis und heisst ursprünglich so viel wie „Zusammenstellung“ oder „Anordnung“. Üblicherweise wird in der Grammatik darunter die Lehre von der Anordnung der Wörter zu Sätzen verstanden,...“[4]

„Ein Satz besteht aus Bauteilen (Satzgliedern), die in bestimmter Weise zusammen gefügt sind.“[5] Diese Satzglieder sind Subjekt, Prädikat, Objekt (Akkusativobjekt, Dativobjekt, Präpositionalobjekt, Genitivobjekt) und Adverbiale (Adverbiale der Zeit, des Raumes, der Art und Weise und des Grundes). In der alten Satzgliedlehre zählen auch noch die Attribute zu den Satzgliedern. Jedoch hat diese Satzgliedtheorie einige Mängel. „Insbesondere sind die Attribute selber keine Satzglieder, sondern nur Teile von Satzgliedern, haben also einen kategorial anderen Status. Dabei war in der Theorie nie ganz klar, ob in der alten Linde nur alte oder die alte Attribut ist.“[6]

Meinen Unterricht führe ich auf die Grundsätze der Valenzgrammatik zurück.

Die Valenz- oder Dependenzgrammatik wurde begründet von Lucien Tesinière.

„Nach der Grundidee der Valenztheorie haben lexikalische Elemente – insbesondere Verben – die Potenz, ihre Umgebung syntaktisch und semantisch zu strukturieren, indem sie in komplexen syntaktischen Gefügen eine bestimmte Art und Anzahl von Ergänzungen (Aktanten) verlangen.“[7]

„Die von den Verben zur Satzbildung jeweils geforderte Anzahl von Satzgliedern bezeichnet man als die Wertigkeit (Valenz) eines Verbs.“[8] Dabei unterscheidet man zwischen

- einwertigen Verben, die nur eine Ergänzung fordern:
Er arbeitet.
Ich tanze.
- zweiwertigen Verben, die zwei Ergänzungen fordern:
Ich mag dich.
Tim gratuliert der Tante.
- dreiwertigen Verben, die drei Ergänzungen fordern:
Sie gibt ihm das Heft.
Er legt das Buch auf den Tisch. 8

Die Ergänzungen zum Verb, genauer gesagt zum Prädikat, sind Subjekt, Objekt(e) und Adverbialbestimmung(en). Während es in einem Satz nur ein Subjekt und ein Prädikat gibt, können jedoch mehrere Objekte und mehrere Adverbialbestimmungen auftreten.

Das Objekt besteht in der Regel aus einem Nomen, einer Nominalgruppe oder einem stellvertretenden Pronomen.

Ich telefoniere mit meinem Freund.

Ich telefoniere mit ihm.

Wir gedenken der Toten.

Wir gedenken ihrer.

Im Deutschen wird in vier Fälle (Kasus) unterteilt. Diese sind:

1. Fall: Nominativ (Wörterbuchfall) [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] der Hund
Das ist der Hund.
2. Fall: Genitiv [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] des Hundes
Ich erfreue mich des Hundes.
3. Fall: Dativ [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] dem Hund
Ich helfe dem Hund.
4. Fall: Akkusativ [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] den Hund
Ich füttere den Hund. 9

[...]


[1] Steinig, Wolfgang / Huneke, Hans-Werner: Sprachdidaktik Deutsch, S 159.

[2] Alter Bildungsplan für die Grundschule, Baden Württemberg, S 190.

[3] Bildungsplan für die Grundschule, Baden Württemberg, S 52.

[4] Linke, Angelika, Nussbaumer, Markus, Portmann, Paul R.: Studienbuch Linguistik, S 84.

[5] Duden: Deutsche Grammatik – kurz gefasst, S 41.

[6] Linke, Angelika, Nussbaumer, Markus, Portmann, Paul R.: Studienbuch Linguistik, S 88.

[7] Linke, Angelika, Nussbaumer, Markus, Portmann, Paul R.: Studienbuch Linguistik, S 94.

[8] www.teachsam.de vom 09.02.2006

9 Granzow-Emden, Matthias: Arbeitsblatt 1, siehe Anhang.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Unterrichseinheit: Objekte (4. Klasse im Fach Deutsch)
Hochschule
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Autor
Jahr
2006
Seiten
16
Katalognummer
V68164
ISBN (eBook)
9783638608886
Dateigröße
536 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Den Unterrichtsentwurf habe ich für eine 4. Klasse geplant. Die Stunde lief sehr gut und auch der Dozent und die betreuende Lehrerin waren sehr begeistert.
Schlagworte
Unterrichseinheit, Objekte, Klasse, Fach, Deutsch)
Arbeit zitieren
Sonja Reuter (Autor:in), 2006, Unterrichseinheit: Objekte (4. Klasse im Fach Deutsch), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68164

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