ADS - Probleme und Lösungswege für den Unterricht


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

14 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 ADS – eine Definition

3 Symptome

4 Ursachen von ADS

5 Verhalten der Kinder im Unterricht

6 Prinzipien im Unterricht
6.1 Strukturen und Rituale
6.2 Differenzierung
6.3 Sinne ansprechen
6.4 Bewegung
6.5 Selbstständige Kontrolle
6.6 Regeln

7 Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus

8 Therapiemöglichkeiten
8.1 Medikamentöse Behandlung
8.2 Verhaltensmodifikation
8.3 Familientherapie

9 Fazit

10 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Es ist nichts neues, dass es in jeder Zeit Kinder gibt und gab, die Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Schon im Struwwelpeter werden Kinder beschrieben, die dieselben Verhaltensmuster zeigen, wie sie heute ADS-Kindern zugerechnet werden.

Die Stichwörter „Hyperaktivität“, „ADS“, „ADD“ (attencion-deficit-disorder) oder „POS“ (Psychoorganisches Syndrom) findet man immer häufiger in dem Medien, und somit auch in aller Munde.

Doch was heißt eine derartige Diagnose für die Kinder respektive ihre Eltern, Erzieher, Lehrer? Was sind die Symptome? Worin liegen die Ursachen für diese Verhaltensauffälligkeiten? Wie soll in der Schule damit umgegangen werden?

Auf diese und weitere Fragen sollen in dieser Arbeit Antworten gefunden werden.

2 ADS – eine Definition

Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) ist eines der am häufigsten auftretenden Verhaltens- und Lernstörungen. Diese Störung kann in jedem Alter auftreten, die Ausprägungen sind dann aber, je nach Alter und Geschlecht, andere.

Allgemein auftretende Symptome sind die Beeinträchtigung der Konzentrationsfähigkeit, vermehrte Impulsivität und, unter Umständen, Hyperaktivität. „Kinder, die unter AD/HS leiden, haben Mühe, aufmerksam zu sein, still zu sitzen, ihre Gefühle zu steuern und erst zu denken, bevor sie etwas sagen.“ (HOLOWENKO, S. 19) Tritt bei einem Patienten keine extreme Unruhe auf, so spricht man von ADS ohne Hyperaktivität.

3 Symptome

Wie bei jedem Syndrom, gibt es auch beim Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom viele Symptome die auftreten können, aber nicht alle Symptome müssen beim Einzelnen erkennbar sein, damit ADS diagnostiziert wird. In sehr vielen Fällen liegt jedoch eine Komorbidität vor, was bedeutet, dass der Betroffene mehrere Symptome gleichzeitig aufweist (HOLOWENKO, 1999).

In der Entwicklung der Kinder gibt es Phasen, in denen es ihnen sehr schwer fällt, sich zu konzentrieren, ruhig zu sitzen, sich nicht ablenken zu lassen. Mit dem Alter steigen aber auch diese Fähigkeiten. Nicht aber bei Kindern mit AD(H)S. Sie haben in den genannten Bereichen zum Teil sehr große Probleme.

Schon im Kleinkindalter zeigen sich Symptome: zu diesen zählen Schlafschwierigkeiten oder auch das Auslassen der Krabbelphase; diese Kinder lernen also zu laufen, ohne vorher gekrabbelt zu sein.

Im Kindergartenalter sind die betroffenen Kinder von ihren Altersgenossen dadurch zu unterscheiden, dass sie angefangene Spielaktivitäten wechseln, ohne diese vorher zu beenden, sie haben zum Teil große Schwierigkeiten wenn es um das Aufräumen geht, sie fallen aber auch dadurch auf, dass es ihnen kaum möglich ist, still zu sitzen. Außerdem können sie Grenzen und Regeln, die für alle gelten kaum einhalten. Diese Verhaltensweisen machen es den Kindern auch sehr schwer Anschluss und Freunde zu finden, sie werden aufgrund ihres Verhaltens leicht an den Rand der Gruppe gedrängt.

Zu beginn der Schulzeit kann man eine Verhaltensänderung bei den Kindern feststellen, da sie mit neuen Eindrücken konfrontiert werden, wenn diese neuen Eindrücke aus dem Schulaltag aber auch nichts neues mehr bieten, wird das neue Verhalten sehr schnell wieder von alten Mustern verdrängt. Diese Kinder können den gegebenen Anforderungen nach Ruhe und Konzentration nicht gerecht werden. Auch fällt es ihnen äußerst schwer, Aufgabenstellungen zu verstehen und sich eine Strategie, nach der sie arbeiten, zurechtzulegen.

Da die Verarbeitung der Sinneseindrücke, also dessen, was die Kinder hören und sehen, nicht optimal verarbeitet werden, sind bei diesen Kindern auch häufig Teilleistungsstörungen wie Lese-Rechtschreibschwäche oder Dyskalkulie auf.

Mit Blick auf den Rahmen dieser Arbeit soll zu den Verhaltensauffälligkeiten im Jugend- und Erwachsenenalter hier nur so viel gesagt werden, dass die Hyperaktivität sehr wahrscheinlich zurückgeht, die Schwierigkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeit und Impulsivität bleiben aber erhalten.

4 Ursachen von ADS

Die meisten Wissenschaftler sind sich heute einig, dass ADS eine genetische Ursache hat. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher unter anderem durch Beobachtungen von Zwillingen. „So belegen Recherchen bei eineiigen Zwillingen, dass sie (…) im Gegensatz zu zweieiigen Zwillingen, zu einem wesentlich höheren Prozentsatz immer beide von dem Leiden betroffen sind.“ (FARNKOPF, S.24).

Viele Eltern sind dadurch erleichtert, bedeutet es schließlich für sie, dass sie keine groben Erziehungsfehler begangen haben oder ihr Kind sie mutwillig terrorisiert.

Nach Meinung der Experten liegt die Ursache in einer Störung der neurologischen bzw. der biochemischen Prozesse im Gehirn, wodurch die Reizweiterleitung nicht wie normal ablaufen kann (FARNKOPF, 2002).

Erziehung ist somit nicht die Ursache, kann aber den Verlauf dieses Syndroms entscheidend beeinflussen. Alles, was erlebt wird, prägt das ADS-Kind wie alle anderen Menschen auch. Das bedeutet für die Behandlungsmöglichkeiten, dass die Bedingungen, denen das Kind im Alltag ausgesetzt ist, entscheidend sind für die ausgeprägten Auffälligkeiten, und dass Bedingungen zu einer individuellen Therapie sehr viel beitragen können. Hier ist die Einsicht wichtig, dass genetische Faktoren Anlagen für eine Krankheit sind, dass dies aber nicht gleichzeitig das Schicksal der Kinder bedeuten muss.

5 Verhalten der Kinder im Unterricht

Aufgrund ihres Verhaltens können viele ADS-Kinder schulischen Aufgaben oft nicht gerecht werden. Viele werden daher schon früh in die Sonderschule verwiesen. Der Lehrer muss bei diesen Kindern aber erkennen, dass das Versagen dieser Kinder nicht auf einer allgemeinen Leistungsverweigerung basiert. Vielmehr ist die Konzentrationsstörung die Ursache dafür, wenn sie eine ihnen gestellte Aufgabe nicht bewältigen.

Dieses Versagen löst eine große Frustration bei den Kindern aus. Diese Frustration wiederum versuchen sie dann durch eine ständige, angebliche, Lustlosigkeit zu überdecken.

Da den betroffenen Kindern die Fähigkeit zur Selbststeuerung fehlt, können sie sich nicht, selbst wenn sie es wollten, lang anhaltend auf eine Sache konzentrieren. Somit ist es für sie sehr wichtig, eine Steuerung von außen zu erhalten. Zu dieser äußeren Steuerung gehören beispielsweise das vertraute Klassenzimmer, der Lehrer und ein durchstrukturierter Tagesablauf. Neben der Hilfe zur Steuerung, ist es ebenso wichtig den Kindern Strategien zur Bewältigung ihrer Arbeit an die Hand zu geben und diese mit ihnen zu trainieren. Die Kinder sind nicht in der Lage, solche Strategien selbstständig zu entwickeln. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Der Arbeitsprozess der Kinder ist sehr sprunghaft, es fällt ihnen unheimlich schwer, Relevantes von Unwichtigem zu unterscheiden, weshalb sie selten Erfolge erzielen, was wiederum ein weiteres Frustrationserlebnis zur Folge hat (FARNKOPF 2002).

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
ADS - Probleme und Lösungswege für den Unterricht
Hochschule
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Veranstaltung
Hauptseminar: „Kinder- und Jugendpsychologie“
Note
1,5
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V67321
ISBN (eBook)
9783638602556
ISBN (Buch)
9783638810432
Dateigröße
438 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Probleme, Lösungswege, Unterricht, Hauptseminar, Jugendpsychologie“
Arbeit zitieren
Eva Wallner (Autor:in), 2006, ADS - Probleme und Lösungswege für den Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67321

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