Die Interdisziplinäre Längsschnittstudie des Erwachsenenalters


Hausarbeit, 2004

19 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Gliederung

1 Einleitung

2 Aufbau der Studie
2.1 Geschichte und Ziele
2.2 Charakteristika

3 Ergebnisse
3.1 Ergebnisse zu den individuellen und sozialen Ressourcen
3.2 Ergebnisse zu Familienbeziehungen
3.3 Ergebnisse zur Biografie und Berufsbiografie

4 Ausblick

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Schon in den letzten Jahrzehnten wurde es bekannt und den Menschen immer bewusster, dass unsere Gesellschaft altert. Immer weniger Kinder werden geboren und die durchschnittliche Lebenserwartung steigt stetig an. Für die Alterung wurden unterschiedliche Begründungen gefunden:

Sinkende Geburtenzahlen werden beispielsweise mit der Emanzipation der Frauen, Verbesserungen der sozialen Sicherungssysteme und immer längeren Ausbildungszeiten erklärt.

Die steigende Lebenserwartung ergibt sich unter anderem durch bessere medizinische Versorgung und gestiegenes Ernährungsbewusstsein.

Auf diese Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung muss in unterschiedlichen Bereichen reagiert werden. Betriebe müssen sich langfristig auf ältere Arbeitnehmer einstellen, die Renten- und Pflegeversicherung muss reformiert werden und die Märkte stellen sich auf ältere Konsumenten ein.

Aber auch die Gestaltung des Alters bekommt einen neuen Stellenwert, da die Alten und Hochbetagten verglichen zur Gesamtbevölkerung keine Minderheit mehr darstellen und an Macht (zum Beispiel als Konsumenten und Wähler) gewinnen. Mit der Errichtung von Senioreneinrichtungen und Freizeitangeboten speziell für Alte ist es dabei allerdings nicht getan. Unterschiedliche Studien und Forschungsprojekte beschäftigten sich mit dem Thema. Eine davon ist die Interdisziplinäre Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE), die die Bedingungen des zufriedenen und gesunden Alterns ganzheitlich untersucht. Das Ziel der Studie besteht „in der Untersuchung individueller, gesellschaftlicher und materieller Bedingungen für ein gesundes, selbstbestimmtes und von Lebenszufriedenheit geprägtes Altern“.[1]

Im Anschluss an die Erhebung der Basisdaten wurden unterschiedlichste Aspekte des Lebens der älteren Menschen untersucht. Um die Bandbreite der Ergebnisse zu veranschaulichen, möchte ich in dieser Arbeit exemplarisch einige Studienergebnisse aus den einzelnen Bereichen vorstellen. Zum besseren Verständnis werde ich zunächst auf den Aufbau der ILSE und einige Charakteristika der Studie eingehen. Die methodischen Vorgehensweisen bei den einzelnen Folgestudien werde ich hierbei vernachlässigen. Sie können aber in der in den dazugehörigen Fußnoten angegebenen Literatur nachvollzogen werden.

2 Aufbau der Studie

2.1 Geschichte und Ziele

Die Geschichte der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE) beginnt im Jahre 1990: Der „Wissenschaftliche Arbeitskreis zur Errichtung eines Zentrums für Altersforschung“ empfahl Forschungsprojekte zu fördern, um die Errichtung eines solchen Zentrums voranzutreiben.

Die Untersuchung, die eigentlich im Jahre 1992 hätte beginnen sollen, wurde nach der Wiedervereinigung um die zwei Untersuchungsorte Leipzig und Rostock erweitert. In Westdeutschland sollten Untersuchungsteilnehmer aus Heidelberg, Bonn und Erlangen befragt werden. Aus finanziellen Gründen entschieden sich die Forschungsgruppen keine für die Bundesrepublik repräsentative, sondern eine lediglich für die großstädtische Population aussagefähige Studie zu erstellen.[2] Insgesamt nahmen 1390 Probanden an der ILSE teil.

Ziel der Studie ist es zu klären, wie die Biographie die psychischen und physischen Prozesse im Alter beeinflusst. Hierzu werden individuelle, soziale und situative Bedingungen untersucht. Auch der Einfluss unterschiedlicher gesellschaftlicher, ökonomischer und ökologischer Umweltbedingungen auf Lebensstil und individuelle Entwicklungsmuster soll eruiert werden. Des Weiteren ist die Frage, ob biologische, medizinische und soziologische Variablen im Altersprozess interagieren. Und schließlich soll in Erfahrung gebracht werden, wie die individuelle Gestaltung des Lebensstils zur hohen Lebensqualität im Alter beitragen kann.[3]

2.2 Charakteristika

Um die gesteckten Ziele zu erreichen wurden bei der Durchführung der ILSE bestimmte Ansätze gewählt.

Zum einen konzentriert sich die Befragung auf das mittlere Erwachsenenalter, um so die Entwicklungsprozesse im hohen Erwachsenenalter besser erklären zu können. Hinzu kommt, dass sich die jetzt im mittleren Erwachsenenalter befindlichen Menschen so erheblich von der jetzt im höheren Erwachsenenalter stehenden Kohorte unterscheiden, dass verlässliche Voraussagen über deren Alternsprozesse nicht ohne die neu gewonnenen Daten über die jüngere Kohorte getroffen werden können. Als Beispiele wären die vollkommen unterschiedliche Bildungslaufbahn, unterschiedliche Einkommens- und Vermögensverhältnisse und ein durchschnittlich höheres Maß an Gesundheit zu nennen.[4]

Zweitens spielt das Kohortenmodell eine entscheidende Rolle bei den untersuchten Aspekten.

Eine Kohorte ist dem Duden zufolge "eine nach bestimmten Kriterien ausgewählte Personengruppe, deren Entwicklung und Veränderung in einem bestimmten Zeitablauf soziologisch untersucht wird".[5] Die Kriterien waren in diesem Fall zunächst der Geburtenjahrgang und die Region. Die Geburtenjahrgänge wurden so gewählt, dass eine Kohorte den 2. Weltkrieg noch miterlebt hat und die andere in das fast schon wieder aufgebaute Nachkriegsdeutschland hineingeboren wurde. Daraus ergibt sich folgendes Untersuchungsdesign:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1.[6]

Von dieser Untersuchung erhofft man sich nun, unterschiedliche Verhaltensstrukturen und Einstellungsmuster, biographische und zeitgeschichtliche Einflüsse nachweisen zu können, oder eben nicht. Bezüglich der Untersuchungsteilnehmer aus Ost- und Westdeutschland sollen historische und aktuelle Unterschiede in den verschiedenen Lebensbereichen aufgezeigt oder widerlegt werden.[7]

[...]


[1] Vgl. Marina Schmitt, Mike Martin 2003: Die Interdisziplinäre Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE) über die Bedingungen gesunden und zufriedenen Älterwerdens. In: Fred Karl (Hg.) 2003: Sozial- und verhaltenswissenschaftliche Gerontologie. Alter und Altern als Gesellschaftliches Problem und individuelles Thema. Weinheim: Juventa. (S. 205).

[2] Vgl. Ursula Lehr u.a. 2000: Interdisziplinäre Studie des Erwachsenenalters: Geschichte, theoretische Begründung und ausgewählte Ergebnisse des 1. Messzeitpunktes. In: P. Martin, u.a. (Hg.) 2000: Aspekte der Entwicklung im mittleren und höheren Lebensalter. Ergebnisse der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE). Darmstadt: Steinkopff. (S.1-2).

[3] Vgl. Deutsches Zentrum für Altersforschung, Abteilung für Entwicklungsforschung.

[4] Vgl. Marina Schmitt, Mike Martin 2003. (S. 208).

[5] Duden Fremdwörterbuch 1974. Bibliographisches Institut Mannheim/ Wien/ Zürich. Dudenverlag.

[6] Vgl. P. Martin, M. Martin 2000: Design und Methodik der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters. In: P. Martin, u.a. (Hg.) 2000: Aspekte der Entwicklung im mittleren und höheren Lebensalter. Ergebnisse der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE). Darmstadt: Steinkopff. (S.18).

[7] Vgl. P. Martin, M. Martin 2000. (S.18).

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Die Interdisziplinäre Längsschnittstudie des Erwachsenenalters
Hochschule
Universität Passau  (Lehrstuhl für Soziologie)
Veranstaltung
Hauptseminar: Soziologie des Alterns
Note
1
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V67092
ISBN (eBook)
9783638599788
ISBN (Buch)
9783656812227
Dateigröße
757 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Interdisziplinäre, Längsschnittstudie, Erwachsenenalters, Hauptseminar, Soziologie, Alterns
Arbeit zitieren
Kathrin Kaasch (Autor:in), 2004, Die Interdisziplinäre Längsschnittstudie des Erwachsenenalters, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67092

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