Freier - Identität zwischen den Zeilen


Thèse de Bachelor, 2007

43 Pages, Note: sehr gut


Extrait


Inhalt

I Einleitung

II Quellenkritik
II.1 Stand, Probleme und Tendenzen der gegenwärtigen Literatur
II.2 Methodische Probleme bei der Datenerhebung durch Interviews
II.3 Methodische Probleme bei der Datenerhebung durch Feldforschung
II.4 Abschluss Quellenkritik

III Freier als Kunden
III.1 Definition
III.2 Orte
III.3 Preise und Leistungen
III.4 Leistungen

IV Freier als soziales Phänomen
IV.1 Jedermann-Hypothese
IV.2 Freierzahlen
IV.3 Wissenstransfer
IV.4 Motive
IV.5 Freieridentität

V Freierforen im Internet
V.1 Inhalte
V.2 Fremdkörper in den Freierforen
V.3 Freierforen und Gruppenidentität

VI Schlussbemerkung

VII Literaturverzeichnis

I Einleitung

Mit der vorliegenden Arbeit schließe ich meine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Freier ab. Diese Auseinandersetzung hat in drei Phasen stattgefunden: Eine erste Recherche, deren Ergebnisse ich in der Seminararbeit Freier- Kunden im Dienstleistungsgewerbe und soziales Phänomen (2005) zusammengefasst habe, eine zweite Recherche, die ich in Zusammenarbeit mit dem Museum für Arbeit durchgeführt habe und die daher einen starken Praxisbezug hatte, und abschließend die Auswahl und Auswertung von Texten aus Internetforen, deren Ergebnisse ich in dieser Arbeit mit der Seminararbeit zusammengeführt habe.

Bei meiner ersten Recherche orientierte ich mich zunächst an einem Themenvorschlag aus einer vorbereitenden Sitzung, „Machismo und Freier-Verhalten im Mittelmeer-Raum“, wobei sich schnell herausstellte, dass in diesem engen thematischen Rahmen kaum Literatur existiert. Daher verzichtete ich auf die geografische Eingrenzung und berücksichtigte Literatur über Freier in ganz Europa und nahm, statt des mediterranen Machismo, allgemein „Männlichkeitskonzepte“ ins Visier. Trotz dieser thematischen Verbreiterung musste ich Quellen aus unterschiedlichen Disziplinen zu Rate ziehen, um dem Thema gerecht zu werden. Das Ergebnis meiner ersten Arbeitsphase war ein kategorisches Raster, in das ich Erkenntnisse aus der zweiten und vor allem der dritten Arbeitsphase eingliederte und das dadurch an Qualität gewann. Während der Freier als Kunde von Dienstleistungen sich sehr leicht durch Kategorien der klassischen Wirtschaftsethnologie erfassen lies, blieb der Freier als soziales Phänomen schwer zu greifen. Dies führe ich auf methodische Probleme bei der Gewinnung quantitativer und vor allem qualitativer Daten zurück: Einerseits hingen die Ergebnisse der jeweiligen Forschung überproportional stark vom methodischen Vorgehen der Forschenden ab und andererseit sah ich mich, obwohl ich vor allem mit Literatur zu tun hatte, die sich mit Phänomenen aus dem eigenen Kulturkreis der Forscher beschäftigte, immer wieder mit „traditionellen“ Problemen der Ethnologie, wie Ethnozentrismus und vor allem Exotismus konfrontiert. Dem Rechnung zu tragen, habe ich an den Anfang dieser Arbeit eine intensive Quellenkritik gestellt, die im fortlaufenden Text dann immer wieder aufgegriffen und spezifiziert wird. Im Anschluss an die Quellenkritik werde ich den Freier in seiner Rolle als Kunde sexueller Dienstleistungen beschreiben. Dem füge ich einen Diskurs über die vom Freier gefragten Leistungen und bezahlten Preise an. Anschließend beschreibe ich den Freier als soziales Phänomen und die Gründe dafür, dass er als solches sehr schwer zu greifen bleibt. Dieses Thema vertiefe ich, indem ich abschließend Freierforen im Internet als Plattformen beschreibe, auf denen Freier miteinander ins Gespräch kommen können, ohne dafür die oftmals dringend gewünschte Anonymität aufgeben zu müssen. Den Abschluss der Arbeit bildet eine sehr persönliche Reflektion über Sinn- und Unsinn wissenschaftlichen Arbeitens und der Textproduktion nach wissenschaftlichen Kriterien.

II Quellenkritik

II.1 Stand, Probleme und Tendenzen der gegenwärtigen Literatur

Bücher über Prostitution gibt es aus den verschiedensten Fachrichtungen. Der Fokus ist meist auf die Prostituierten gerichtet. Freier werden kaum erwähnt oder tauchen nur indirekt, in der Schilderung des Milieus auf. Meist geben Prostituierte, Zuhälter und Clubbesitzer ihre Version des Freiers an die Forscher weiter und repräsentieren so den Freier in weiten Teilen des wissenschaftlichen Diskurses[1].

Die wenigen Quellen, die explizit den Freier thematisieren, gehen unterschiedlich mit dieser Unterrepräsentation um. Die Studie der Prostituierten-Organisation Hydra (1991) stellt gleich im Vorwort fest, dass um Prostitutionskunden „ein großes Geheimnis“ besteht, „sie [...] der tabuiisierte Teil des Prostitutionsgeschäftes“ sind und dass „auch die Wissenschaft [...] bislang nicht viel zur Erhellung des Dunkels um die Freier“[2] beigetragen hat. Die Frage nach den Gründen hierfür wird gleichgestellt mit der Frage nach den Gründen für die Anonymität und Konturlosigkeit der „Masse [...] Freier“[3]. Als Antworten werden „Angst vor Diskriminierung“ und „Kapitulation vor der die Prostitution veruteilenden öffentlichen Moral“[4] genannt. Letztendlich wird die Unterrepräsentation des Freiers im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs damit erklärt, dass der Freier selbst kein Interesse an Öffentlichkeit hat, sogar im Gegenteil, dass er daran interessiert ist, nicht zum Thema der Öffentlichkeit zu werden.

Die psychosoziologische Studie von Kleiber/Velten (1994) geht auf die Frage nach der Unterrepräsentation des Freiers in wissenschaftlicher Literatur nur am Rande ein und spricht von einer „untersuchungstechnischen“[5] Problematik, die weiter nicht beschrieben wird.

Die Journalistin Tamara Domentat (2003) schreibt „Nachdem jahrzehntelang [...] Prostituierte wissenschaftlich [...] ausgeleuchtet wurden, richten sich inzwischen auch vereinzelte erkenntnistheoretische Lichtkegel auf die Nachfrageseite. Doch die Wissenschaft betreibt [...] nur punktuelle Grundlagenforschung, denn die andere Seite der Gleichung [...] rückte erst mit dem Aufkommen von AIDS, dem in den USA allgegenwärtigen Gender-Diskurs und einem neuen Täter-Opfer-Denken im Namen der „political correctness“ weltweit verstärkt ins Visier der Wissenschaft“[6]. Domentat gibt also keine Erklärung für die Abwesenheit der Freier in der bisherigen Literatur, erklärt aber sein Auftauchen in der neueren Literatur.

Solche „punktuelle Grundlagenforschung“ betreibt auch Udo Gerheim, Soziologe an der Universität Bremen, mit dem ich während der Arbeit an der Ausstellung im Museum für Arbeit in Kontakt kam. Er arbeitete an einer Dissertation über Freier und hat in diesem Zusammenhang etwa 30 Interviews mit Freiern geführt, die er in einschlägigen Internetforen angesprochen hatte.

Die einzige ethnologische Studie, in der Kunden von Prostituierten als elementarer Teil des Phänomens Prostitution beschrieben werden, ist eine Studie von Angie Hart (1998), die in einem Rotlichtviertel einer andalusischen Stadt forschte. Hart bemerkt in der Einführung ihres Buches: „Their roles“, die Rollen der Freier, „in prostitution have been largely ignored in academic and popular texts“[7]. Sie verfolgt diesbezüglich verschiedene Erklärungsansätze: Ein Großteil der anthropologischen Literatur über Prostitution läßt sich einem Kanon feministisch inspirierter Gender-Studien zuordnen[8]. Die feministisch motivierten Anthropologinnen, die diese Studien durchführten, waren selbstverständlich daran interessiert, durch ihre Arbeit ein Bewusstsein für die Situation der Prostituierten zu schaffen und deren Position dadurch zu stärken, daher konzentrieten sie sich auf deren Perspektiven. Ein zweiter Erklärungsansatz von Hart ist die tief verankerte gesellschaftliche Tabuisierung und Stigmatisierung des Freiers, sowohl in der spanischen Gesellschaft, in der sie geforscht hat, als auch in der britischen Gesellschaft, aus der sie stammt[9]. Eine Tabuisierung, die so weit geht, dass selbst die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema abschreckt und unter der auch sie selbst, im Anschluss an ihre Forschung, zu leiden hatte. Diese Unterrepräsentation des Freiers in der wissenschaftlichen Literatur wurde für Hart letztendlich zum zentralen Motiv, den Freier in der eigenen Arbeit so weit wie möglich ins Zentrum zu rücken[10].

II.2 Methodische Probleme bei der Datenerhebung durch Interviews

Gleich am Anfang ihrer Studie über Strassenprostitution beschreiben McKeganey und Barnard (1996) die Probleme, Freier im Feld anzusprechen: Die meisten Freier, mit denen sie auf der Strasse, also im Feld, in Kontakt kommen, erklären sich nicht zu einem Interview bereit oder leugnen ihr „Freier sein“[11]. Erst der Umweg über eine urologische Klinik und Annoncen in Zeitungen ermöglicht es ihnen, mit einer angemessenen Anzahl Männer ins Gespräch zu kommen. Dieser problematische Zugang zum Forschungsfeld „Freier“ kommt in sämtlichen mir vorliegenden Quellen zur Sprache. Daher werde ich, bevor ich auf Ergebnisse der Studien eingehe, die zugrunde liegende Methodik kritisch beleuchten.

Die Hydra-Studie wurde von Teilnehmern eines Prostituiertenprojektes durchgeführt und ist auf der Basis von „38 Interviews mit Kunden von weiblichen Prostituierten“ entstanden. „Die Interviews wurden im Zeitraum von Oktober 1989 bis August 1990 geführt. Der Kontakt zu den Interviewpartnern entstand über unterschiedliche Wege“. Zunächst sprachen die forschenden Prostituierten Freier an, die sie persönlich kannten und schickten standardisierte Briefe mit Rückantwortschein an Männer, zu denen sie schriftlichen Kontakt pflegten. Darüber hinaus suchten sie „in ausgewählten Zeitungen und Zeitschriften Berlins mit eindeutigen Texten Interviewpartner“ für die Studie. Die ausgewählten Zeitungen und Zeitschriften waren die Tageszeitungen TAZ, BZ und Tagesspiegel, die Stadtillustrierten Zitty, TIP und Prinz und das Anzeigenmagazin Zweite Hand. Die Anzeigentexte waren inhaltlich und grafisch dem jeweiligen Medium angepasst. Zusätzlich zu den Anzeigen hat der Stadtkanal 4 mehrmals eine Suchanzeige gesendet[12]. Mit den so gewonnenen Interviewpartnern wurden entlang eines zuvor entwickelten Leitfades Interviews geführt. Der Leitfaden fragte nach Sozialdaten, ersten und späteren Kontakten zu Prostituierten, sexuellen Vorlieben, dem persönlichen Verhältnis des Interviewpartners zu Prostituierten, Zuhältern, Clubbesitzern und zum Geld. Außerdem wurden Fragen zum Selbstbild als Freier, zum politischen Verständnis, zum Gesundheitsbewusstsein und zur Kondomakzeptanz gestellt[13].

Ich möchte darauf hinweisen, dass bei einem solchen Vorgehen längst nicht alle Freier angesprochen werden, und dass die Freier, die sich zu einer Zusammenarbeit bereit erklären, nur eine Auswahl darstellen. Die hier zu Wort kommenden Freier können als moderat bezeichnet werden. Freier mit stark sexistischen Ansichten werden sich kaum zu einer Face-to-Face Zusammenarbeit mit Prostituierten bereit erklären. Die strukturierten Interviews ermöglichen zwar eine stringente Auswertung, geben den Ergebnissen aber bereits einiges an Form vor.

Das Vorgehen von Kleiber/Velten ist ähnlich. Sie haben bei ihrer Forschung eine Kombination von Aufklärung, Beratung [in diesem Fall speziell zur AIDS-Prävention; Anm. d. V.] und Forschung angestrebt[14]. Die Autoren sind sich im Klaren darüber, „dass nur bestimmte, nämlich besonders auskunftsbereite Personen dazu bereit sein werden, ihre sexuellen Geheimnisse preiszugeben“[15]. Kleiber/Velten haben eine Kombination von Datenerhebung per Interview und Fragebogen angewandt. Die semi-strukturierten Interviews orientieren sich an einem im Vorfeld entwickelten Interviewleitfaden und fragten bestimmte thematische Felder ab. Der zusätzlich angewandte Fragebogen erhob systematisch quantitative Daten[16]. Die Informanten wurden auch hier größtenteils über Zeitungsannoncen gewonnen und die Texte den entsprechenden Medien angepasst. Angestrebt wurden Interviews im Sozialpädagogischen Institut Berlin. Waren die Freier dazu nicht bereit, gaben sich die Forscher auch mit Telefoninterviews zufrieden. Außerdem wurde der Fragebogen über verschiedene Multiplikatoren (Ärzte, AIDS-Berater und Taxifahrer) im Schneeballsystem an Männer verteilt. So konnten ingesamt fast 600 Freier befragt werden, etwa 2/3 davon jedoch nur telefonisch[17]. Die Problematik ist hier ähnlich wie in der Hydra-Studie: Die Ergebnisse sprechen weniger über „den Freier“, sondern viel mehr über „den Freier der für die Untersuchung gewonnen werden konnte“. Die Autoren sind sich darüber im Klaren, dass das Ziel ihrer Forschung nicht die Gewinnung repräsentativer Daten, sondern „erster Erkenntnisse“[18] ist.

II.3 Methodische Probleme bei der Datenerhebung durch Feldforschung

Angie Hart erhob ihre Daten im Rahmen einer einjährigen Feldforschung in einem Rotlichtviertel. Während dieser Zeit führte sie zahlreiche informelle Gespräche und Interviews und beobachtete Freier und Prostituierte auf der Strasse, in Kneipen, Bars und Clubs[19]. Dennoch leidet ihre Forschung unter der selben Problematik, wie auch die von Kleiber/Velten und dem Hydra-Team: Sie hatte nur dort Zugang zum Wissen, wo er ihr gewährt wurde. Trotz ihres langen Aufenthaltes in „ihrem Viertel“, konnte sie nur zu bestimmten Prostituierten und zu bestimmten Klienten Kontakt aufnehmen. Dies zeigt sich in ihren Klientenportraits: Ihre männlichen Informanten sind überwiegend ältere Männer, die bereits in Rente sind[20]. Jüngere, berufstätige Männer kommen nicht zu Wort, sie tauchen allenfalls im Hintergrund auf.

Auch Angie Hart konnte also nur bestimmte Männer für eine Zusammenarbeit gewinnen. Trotz eines wesentlich umfassenderen Forschungsansatzes mit teilnehmender Beobachtung und offener sowie semi-strukturierter Interviews. Der Zugang zum Forschungsfeld blieb also auch in diesem Fall sehr eingeschränkt und ist ein grundsätzliches Problem des Themas.

II.4 Abschluss Quellenkritik

Die angeführten Beispiele zeigen auf, dass die Beschäftigung mit dem Thema Freier grundsätzlich nur stichprobenartigen Charakter haben kann. Das Feld ist zu weit und zu undurchsichtig, um systematisch und ganzheitlich erschlossen werden zu können. Als Grund für das geringe Interesse der Wissenschaft am Thema „Freier“ muss jedoch auch die Tatsache genannt werden, dass sich „der Freier“, so weit es ihn gibt, in seiner schlecht beleuchteten Nische recht wohl zu fühlen scheint und im Gegensatz zu „der Prostituierten“ wenig Interesse hat, eine breite Öffentlichkeit auf seine Situation aufmerksam zu machen. Genau das Gegenteil ist der Fall, wie ich in Kaptitel III – Freier als soziales Phänomen, erläutern werde.

Abschließend möchte ich eine weitere wichtige Quelle ansprechen, die ich im Rahmen meiner Arbeit zu Rate gezogen habe: Das Internet. Dort stehen Freiern verschiedene Foren und Chats zur Verfügung[21]. Während ich das Internet am Anfang meiner Arbeit vor allem dazu genutzt habe, einzelne Punkte aus den nach wissenschaftlichen Kriterien erschlossenen Quellen zu ergänzen, habe ich mich später auf diese Foren und Chats an sich konzentriert. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind ich in Kapitel IV.6 Freier im Internet zusammengefasst.

III Freier als Kunden

Im folgenden Abschnitt werde ich den Freier als Besucher des Marktes sexueller Dienstleistungen definieren und diesen Markt beschreiben. Anschließend werde ich die Faktoren herausarbeiten, die bei der Preisgestaltung auf diesem Markt zum Tragen kommen.

III.1 Definition

Keine meiner Quellen gibt eine klare Definition des Freiers. Ich definiere ihn in dieser Arbeit als Mann, der sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nimmt oder sich zumindest über den Markt für sexuelle Dienstleistungen informiert. Im folgenden werde ich die einzelnen Elemente dieses Marktes beschreiben, dabei beginne ich mit den Orten, an denen Freier mit Prostutuierten ins Geschäft kommen.

III.2 Orte

Oft taucht heterosexuelle Prostitution dort auf, wo sich viele Männer und keine oder nur sehr wenige Frauen aufhalten. Auf solche Orte bin ich vor allem am Anfang meiner Literaturrecherche gestoßen. Jedoch fand ich keine spezifische Untersuchung eines solchen Phänomens. Es sind nur Randbemerkungen, die Etablissements in der Umgebung von Kasernen oder entlang wichtiger Frachtverkehrsstrassen erwähnen. Der Arikel von Hanna Snellmann (1999)[22] schildert das Phänomen Prostitution in einem entlegenen Holzabbaugebiet in Finnland, allerdings ohne auf die Freier im Detail einzugehen.

Die Etablissements, deren Freier genauer unter die Lupe genommen wurden, befinden sich fast ausschließlich in städtischen Ballungsgebieten. Dabei kann kategorisch unterschieden werden, zwischen dem Ort, an dem der Kontakt zwischen Freier und Prostituierter hergestellt wird und dem Ort, an dem die sexuellen Handlungen durchgeführt werden. Oft entsprechen beide Orte einander, dies ist jedoch nicht selbstverständlich.

Die Hydra-Studie (1991) trifft diese kategorische Unterscheidung nicht. Sie klassifiziert allgemein Prostitutionsarbeitsstätten[23] nach folgendem Schema: Einmal gibt es Clubs/ Privatwohnungen. Das sind „kleine Wohnungen in normalen Wohnhäusern mit ein bis vier Zimmern, die zum Geschlechtsverkehr speziell eingerichtet sind [...]. Meistens sind hier nur wenige Frauen tätig“[24]. In solchen Clubs und Privatwohnungen kann der Kontakt hergestellt werden. Oft findet in diesem Fall die Kontaktaufnahme aber über Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften statt, auf die der Freier telefonisch reagiert. Dies ist auch der Grund, warum die von Hydra befragten Freier vorwiegend in diesen Bereichen der Prostitution aktiv sind: Sie lesen ohnehin entsprechende Anzeigen in den Printmedien und sind deshalb auch auf die Anzeige von Hydra gestoßen.

[...]


[1] Hart, S. 35

[2] Hydra, S. 11

[3] ebd., S. 12

[4] ebd., S. 12

[5] Kleiber/Velten, S. 83 f

[6] Domentat, S. 83 f

[7] Hart, S. 4

[8] ebd., S. 6; 77 ff; 83 f

[9] ebd., S. 1 ff

[10] ebd., S. 26

[11] McKeganey & Barnard, S. 14

[12] Hydra, S. 26 ff

[13] ebd., S. 29

[14] Kleiber/Velten, S. 40

[15] ebd., S.41

[16] ebd., S.42

[17] ebd., S.48

[18] ebd., S. 45

[19] Hart, S. 49 ff

[20] ebd., S. 44 ff

[21] www.hurenforen.de; www.worldsexguide.de; www.freierforen.de; www.fickberichte.de (23.02.2005; 14.03.2006)

[22] Snellmann, S. 97f

[23] Hydra, S. 87 ff

[24] ebd., S. 90

Fin de l'extrait de 43 pages

Résumé des informations

Titre
Freier - Identität zwischen den Zeilen
Université
University of Hamburg  (Institut für Ethnologie)
Note
sehr gut
Auteur
Année
2007
Pages
43
N° de catalogue
V67064
ISBN (ebook)
9783638585194
ISBN (Livre)
9783656801023
Taille d'un fichier
630 KB
Langue
allemand
Mots clés
Freier, Identität, Zeilen
Citation du texte
Wolf Schmid (Auteur), 2007, Freier - Identität zwischen den Zeilen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67064

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