Einsatz klassischer Mezzanine-Instrumente bei der Unternehmensfinanzierung


Seminararbeit, 2006

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Konzeptionelle Grundlagen des Mezzanine-Kapital
2.1 Begriff des Mezzanine-Kapital
2.2 Equity und Debt Mezzanine
2.3 Private und Public Mezzanine
2.4 Charakteristika

3 Mezzanine-Finanzierungsinstrumente
3.1 Darlehen
3.1.1 Nachrangdarlehen
3.1.2 Partiarisches Darlehen
3.1.3 Verkäuferdarlehen
3.2 Stille Beteiligung
3.3 Wandel- und Optionsanleihe
3.4 Genussschein

4 Anwendungsfelder

5 Ergebnisse und Fazit
5.1 Vor- und Nachteile der Mezzanine-Finanzierung aus Sicht des Kapitalnehmers
5.2 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 2.1: Einordnung von Mezzanine-Kapital

Abb. 2.2: Rendite eines Mezzanine-Instruments

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

In Zeiten von zunehmender Globalisierung und Liberalisierung sowie verstärktem Konkurrenzdenken ist es für heutige Unternehmen unerlässlich geworden sich eine stabile Position im Markt zu sichern, um dem Wettbewerb standhalten zu können. Dabei nimmt vor allem die Wachstumsfähigkeit eine zentrale Rolle ein. Die Kapital- und Finanzmärkte sollen die Unternehmen mit Mitteln versorgen, um die Wachstumsinitiativen zu unterstützen.

Die Reduzierung der Kreditengagements durch die Banken in Verbindung mit Basel II erschwert jedoch den Zugang zum traditionellen Fremdkapital. Insbesondere kleine und mittelständische deutsche Unternehmen (KMU), die im internationalen Vergleich sehr geringe Eigenkapitalquoten[1] aufweisen, beklagen die restriktive Kreditvergabepolitik. Durch eine geschwächte Bonität und dem damit zusammenhängenden schlechteren Rating, wird für diese Unternehmen die Fremdkapitalbeschaffung immer kostspieliger. Schon im Jahr 2003 hat die „Creditreform“ die Unternehmensfinanzierung durch Fremdkapital als Kernproblem erkannt, als sie die Insolvenzzahlen jenes Jahres veröffentlichte. Doch auch die Beschaffung von Eigenkapital, z. B. durch den Gang an die Börse, stellt vor allem im Hinblick auf KMUs nicht immer eine Alternative dar. Ein Ausweg aus diesem Dilemma bietet Mezzanine-Kapital, das eine Zwitterform zwischen Fremd- und Eigenkapital einnimmt.[2]

Ziel dieser Arbeit ist es einen kompakten Überblick über Mezzanine-Finanzierungen zu geben. In Kapitel 2 wird zunächst der Begriff des Mezzanine-Kapitals definiert und es werden wesentliche Charakteristika beschrieben. Kapitel 3 stellt die klassischen Mezzanine-Instrumente vor. Im darauf folgenden Kapitel 4 werden typische Anwendungsgebiete aufgezeigt. Abschließend wird im Kapitel 5 auf wichtige Vor- und Nachteile der Mezzanine-Finanzierung eingegangen sowie ein Resümee gezogen.

2 Konzeptionelle Grundlagen des Mezzanine-Kapital

2.1 Begriff des Mezzanine-Kapital

Der Begriff „Mezzanine“ leitet sich aus dem italienischen Wort „mezzano“ ab, welches ein Zwischen- oder Halbgeschoss eines Gebäudes bezeichnet.[3] Zumeist befindet sich ein solches Zwischengeschoss zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss, gelegentlich auch direkt unterhalb des Daches. Im Hinblick auf die Finanzierungsmittel kann Mezzanine-Kapital in ähnlicher Weise eingeordnet werden. Betrachtet man das Erdgeschoss als Fundament und somit als Eigenkapital eines Unternehmens und ein darüber liegendes Geschoss als Fremdkapital, so wird deutlich, dass Mezzanine-Kapital einen Zwischenform von Eigen- und Fremdkapital darstellt.[4]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.1: Einordnung von Mezzanine-Kapital[5]

2.2 Equity und Debt Mezzanine

Mezzanine-Kapital kann in unterschiedlichen Ausgestaltungsformen auftreten. Man unterscheidet zwischen Equity Mezzanine (Quasi-Eigenkapital) und Debt Mezzanine (Quasi-Fremdkapital). Beide Formen werden zum wirtschaftlichen Eigenkapital zugeordnet. Im Hinblick auf die bilanzielle Bewertung unterscheiden sich die beiden Arten. Im Gegensatz zum Equity Mezzanine, wird Debt Mezzanine bilanziell als Fremdkapital bewertet. Vereinfachend lässt sich sagen, dass die Kosten einer Mezzanine-Finanzierung umso höher sind, je mehr sich diese Finanzierung als Equity Mezzanine auszeichnet. Aufgrund dessen ist Equity Mezzanine hauptsächlich bei niedriger Eigenkapitalquote zu empfehlen, wohingegen Debt Mezzanine bei geringem Verschuldungsgrad anzuraten ist.[6]

Unter Equity Mezzanine sind beispielsweise atypisch stille Beteiligungen, Wandel- und Optionsanleihen oder Genussscheine zu verzeichnen. Debt Mezzanine zeigt sich zum Beispiel in Form von Nachrangdarlehen, Verkäuferdarlehen und partiarischen Darlehen sowie in Form von typisch stillen Beteiligungen.[7] Auf die genannten Mezzanine-Formen wird im Kapitel 3 näher eingegangen.

2.3 Private und Public Mezzanine

Neben der Unterscheidung zwischen Equity und Debt Mezzanine gibt es eine weitere Unterscheidung nach öffentlich platzierten bzw. kapitalmarktorientierten Mezzanine-Instrumenten (Public Mezzanine) und privat platzierten Mezzanine-Instrumenten (Private Mezzanine). Bei Private Mezzanine handelt es sich um individuell vereinbarte Verträge, die gezielt für ein bestimmtes Unternehmen erstellt wurden. Die in Kapitel 2.2 genannten Mezzanine-Instrumente fallen alle in den Bereich der Private Mezzanine.[8] In Europa am weitesten verbreitet ist Private Mezzanine. Daher wird im Folgenden auf die Instrumente des Public Mezzanine nicht näher eingegangen.[9]

2.4 Charakteristika

Obgleich Mezzanine-Instrumente in den unterschiedlichsten Formen auftreten, lassen sich einige typische Merkmale dieser Finanzierungsformen aufzeigen.

Ein wichtiges Merkmal ist die sogenannte Nachrangigkeit. Im Insolvenzfall bedeutet dies eine nachrangige Behandlung des Mezzanine-Gebers im Vergleich zu anderen Gläubigern. Allerdings besteht eine Vorrangigkeit gegenüber den „echten“ Eigenkapitalgebern.[10]

Mezzanine-Kapital zeichnet sich außerdem durch seine zeitliche Befristung aus. In der Regel wird es für drei bis zehn Jahre überlassen.[11]

Daneben können die auf das Mezzanine-Kapital gezahlten Zinsen vom Mezzanine-Nehmer steuer- und handelsrechtlich als Betriebsaufwand qualifiziert werden und sind somit abzugsfähig. Die Steuererleichterung gilt nur, insofern die Mezzanine-Finanzierung steuerlich als Fremdkapital behandelt wird. Diese Vorgehensweise ist in der Regel aber üblich.[12] Eine Ausnahme bildet lediglich die atypisch stille Beteiligung, bei der die Zahlungen für die Kapitalüberlassung nicht abzugsfähig sind.[13]

Ein weiteres Charakteristikum ist die Rückzahlung des Mezzanine-Kapitals aus zukünftigen Cashflows. Eine stabile, vorhersehbare Cashflow- Entwicklung beim Mezzanine-Nehmer ist daher Voraussetzung.[14] In diesem Zusammenhang steht typischerweise auch die Anforderung an ein kompetentes und starkes Management.

Aufgrund des eigenkapitalähnlichen Charakters von Mezzanine-Instrumenten wird auf eine übliche Besicherung - wie beispielsweise bei der Fremdkapitalvergabe durch eine Bank - weitestgehend verzichtet. Um dieses erhöhte Risiko des Mezzanine-Gebers zu kompensieren, setzt sich die Rendite in der Regel aus drei Einheiten zusammen. Während der Laufzeit erhält der Investor eine laufende Verzinsung (European Interbank Offered Rate (EURIBOR) + Marge). Zusätzlich kann es am Ende der Laufzeit eine endfällige Verzinsung sowie einen (Equity) Kicker geben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.2: Rendite eines Mezzanine-Instruments[15]

Um den Cashflow während der Laufzeit nicht zu sehr zu belasten, ist eine geringe laufende Verzinsung üblich. Damit ermöglichen die Mittel aus dem noch bleibenden Cashflow evtl. weitere Investitionen. Oftmals wird aufgrund der anfangs niedrigen Verzinsung eine auflaufende Verzinsung am Laufzeitende vereinbart. Außerdem wird häufig noch ein (Equity) Kicker vergütet. Dieser Kicker ermöglicht dem Investor eine Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens, indem er z. B. vergünstigt Unternehmensanteile erwerben kann.[16] Vereinbart werden können auch vertraglich geregelte Nebenbedingungen (sogenannte Covenants), die z. B. einen Rückzug des (Equity) Kickers von Seiten der Gesellschafter zulassen, um einer zu großen Streuung ihrer Unternehmensanteile entgegenzuwirken.[17]

[...]


[1] Die geringen Eigenkapitalquoten haben vor allem damit zu tun, dass in der Vergangenheit der Zugang zu Fremdkapital wesentlich einfacher und vergleichsweise günstig war.

[2] vgl. Brokamp, Jürgen et al. (2004), S. 9, 10.

[3] vgl. Schäfer, Henry (2002), S 220.

[4] vgl. Müller, Oliver (2003a), S. 13.

[5] in Anlehnung an Börner, Anton F. (2005), S. 1.

[6] vgl. Börner, Anton F. (2005), S. 2.

[7] vgl. Brokamp, Jürgen et al. (2004), S. 12.

[8] vgl. Link, Gerson / Reichling, Peter (2000), S. 267.

[9] vgl. Müller, Oliver (2003b), S. 67.

[10] vgl. IHK Aachen (2004), o. S.

[11] vgl. Golland, Frank et al. (2005), S. 2.

[12] vgl. Golland, Frank et al. (2005), S. 23.

[13] vgl. Reichling, Christian (2006), S. 1.

[14] vgl. Müller, Oliver (2003b), S. 67.

[15] in Anlehnung an Brokamp, Jürgen et al. (2004), S. 13.

[16] vgl. Golland, Frank et al. (2005), S. 3.

[17] vgl. Link, Gerson / Reichling, Peter (2000), S. 266, 267.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Einsatz klassischer Mezzanine-Instrumente bei der Unternehmensfinanzierung
Hochschule
Hochschule Pforzheim
Veranstaltung
Kapitalmarktfinanzierung
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V66740
ISBN (eBook)
9783638599535
ISBN (Buch)
9783638768085
Dateigröße
464 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Einsatz, Mezzanine-Instrumente, Unternehmensfinanzierung, Kapitalmarktfinanzierung
Arbeit zitieren
Christina Frank (Autor:in), 2006, Einsatz klassischer Mezzanine-Instrumente bei der Unternehmensfinanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66740

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