Businessplan: Gründung einer Handelsvertretung für Textil- und Modewaren mit einer Vertriebskonzeption für B2B


Diplomarbeit, 2006

70 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Entstehung eines Businessplanes
2.1 Executive Summary
2.2 Unternehmensziele und -profil
2.3 Geschäftsidee
2.3.1 Dienstleistung und Produkte
2.3.2 Kundennutzen / Kundenvorteile
2.3.3 Zielgruppen / Zielkunden
2.3.4 E-Business / E-Commerce
2.4 Branche und Markt
2.4.1 Gesamtmarkt
2.4.2 Modekonsum
2.4.3 Marktsegmente / Zielgruppen
2.4.4 Wettbewerb
2.5 Marketing
2.5.1 Markteintrittsstrategie
2.5.2 Absatz und Vertrieb
2.6 Management und Schlüsselpositionen
2.7 Realisierungsplanung
2.8 Chancen und Risiken
2.9 Finanzwirtschaftliche Planungen
2.9.1 Kapitalbedarfsplanung
2.9.2 Finanzierungsplanung
2.9.3 Umsatzvorschau
2.9.4 Rentabilitätsvorschau
2.9.5 Kostenvorschau
2.9.6 Gewinn- und Verlustrechnung
2.9.7 Liquiditätsvorschau

3 Vertriebskonzeption für B-2-B
3.1 Grundlagen des B-2-B Marketings
3.1.1 Begriff B-2-B-Marketing
3.1.2 Marktstruktur
3.1.3 Käuferverhalten
3.1.4 Vertriebswege
3.1.5 Kommunikation
3.1.6 Übersicht
3.2 Konzeption der strategischen Vertriebssteuerung
3.2.1 Kundenklassifizierung
3.2.2 Normstrategien
3.2.3 Verkaufs- und Kaufprozess
3.2.4 Verkaufstrichter

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Aufbau der Arbeit (eigene Darstellung)

Abb. 2 Deutsche Einfuhrgüter 2004/05

Abb. 3 DOB- und HAKA-Markterhebung für 5 Jahre (1999-2004)

Abb. 4 Gewinner und Verlierer DOB

Abb. 5 Gewinner und Verlierer HAKA

Abb. 6 Frontansicht des Messestandes

Abb. 7 Seitenansicht des Messestandes

Abb. 8 Innenansicht auf den Bereich der Damen-Kollektion

Abb. 9 Innenansicht auf den Bereich der Herren-Kollektion

Abb. 10 Innenansicht auf den Eingangsbereich des Messestandes

Abb. 11 Vogelperspektive des Messestandes

Abb. 12 Kapitalbedarfsplanung

Abb. 13 Finanzierungsplanung

Abb. 14 Umsatzvorschau

Abb. 15 Rentabilitätsvorschau

Abb. 16 Kostenvorschau

Abb. 17 Gewinn- und Verlustrechnung

Abb. 18 Liquiditätsvorschau

Abb. 19 Übersicht B-2-B-Marketing und Konsumgütermarketing

Abb. 20 Das Neunerfeld

Abb. 21 Potential und Potentialklassen

Abb. 22 Der Klassifizierungswürfel

Abb. 23 Von der Klassifizierung zur Normstrategie

Abb. 24 Das Buying Center für ein Verkaufsziel

Abb. 25 Der Verkaufsprozess

Abb. 26 Verkaufstrichter und Verkaufsprozess

Abb. 27 Verkaufstrichter für den Geschäftsbereich Dienstleistungen

1 Einleitung

Die vorliegende Diplomarbeit entstand in Zusammenarbeit mit einem Textilunternehmen in Istanbul / Türkei. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern, die mich bei der Erstellung der Arbeit unterstützt haben. Besonderer Dank gebührt meiner Familie, die mir dieses Studium durch Ihre Unterstützung und Förderung ermöglicht hat.

Des Weiteren bedanke ich mich bei Herrn Prof. Dr. Thomas Plümer für die ausgezeichnete Betreuung meiner Diplomarbeit, seine wissenschaftlichen und motivierenden Ratschläge, welche stets zur Verbesserung der Arbeit beigetragen haben.

Das Geschäftsvorhaben besteht im Vertrieb von türkischen Textil- und Modewaren an Groß- und Einzelhändler. Hierzu wird eine Agentur gegründet. Zum Beginn der Geschäftstätigkeit wird die Agentur für einen Hersteller tätig. Um eine Übersicht über den Markt zu gewinnen, wird ein Businessplan erstellt. Dieses Instrument wird genutzt, um einen gesamtheitlichen Überblick zu gewinnen und alle Interessentenfelder aufzuzeigen. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Markt, Marketing und einer Vertriebskonzeption für B-2-B. Das Vorgehen sieht wie folgt aus:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 Aufbau der Arbeit (eigene Darstellung)

Das erste Kapitel beinhaltet die Entstehung eines Businessplanes, worin die Vorteile eines Businessplanes hervorgehoben werden. Im Weiteren folgt eine kurze Zusammenfassung aller wichtigen Aspekte des Businessplanes. Diese Zusammenfassung verdichtet die Aussagen des Geschäftsplans in prägnanter Form. Ferner enthält der Hauptteil des Geschäftsplanes eine Reihe von Hauptelementen:

Eine Darstellung des Unternehmens und der beteiligten Personen, eine genaue Schilderung der Geschäftsidee, also des Produktes oder der Dienstleistung, anschließend eine Markt- und Konkurrenzanalyse, dann die Darstellung des geplanten Marketing, schließlich ein Überblick über die Organisation des Unternehmens und, was für eventuelle Kapitalgeber am wichtigsten ist, die Planungsgrundlagen (Kapitalbedarfsplanung, Finanzierungsplanung, Umsatzvorschau, Rentabilitätsvorschau, Kostenvorschau, Gewinn- und Verlustrechnung, Liquiditätsvorschau).

Ein wichtiger Schritt beim Aufbau und Instandhalten eines wirkungsvollen Vertriebsmanagements ist der Aufbau einer Vertriebskonzeption, auf Basis die unternehmensspezifische Marktbearbeitungsmethode etabliert wird.

Geschäftlicher Erfolg ergibt sich aus zahlreichen und sehr unterschiedlichen Einzelaktivitäten. Es ist notwendig, diese zu einem schlüssigen und wiederspruchsfreien Geschäftskonzept zusammenzufügen. Die Erstellung einer Vertriebskonzeption ist Ausgangspunkt und Grundlage für die operative Ausgestaltung der Vertriebsaktivitäten. Auf diese Aspekte geht das zweite Kapitel ein. Dieses Kapitel fasst die wesentlichen Inhalte einer in der Praxis eingesetzten Marktbearbeitungsmethode zusammen, ohne auf spezielle Unternehmensspezifika einzugehen. Auf Basis dieser Methode wird das Unternehmen seinen Vertrieb steuern.

2 Entstehung eines Businessplanes

Der Businessplan ist vergleichbar mit einem Drehbuch. Eine fesselnde Geschichte allein reicht nicht aus. Damit ein Produzent und seine Geldgeber sich der Sache annehmen, muss das Drehbuch professionell aufgebaut sein, der Kostenrahmen stehen und alle Regieanweisungen enthalten - ansonsten landet das Drehbuch schnell in der Schublade.

Ähnlich ist es bei neuen Geschäftsvorhaben. Um Geldgeber, Geschäftspartner und Mitarbeiter zu überzeugen, ist der Businessplan das richtige Instrument. Er zeigt systematisch und nachvollziehbar auf, wo Chancen und Risiken liegen, welche Ressourcen benötigt werden und welche Erfolge zu erwarten sind.

Weiterhin gibt er der eigenen Planung eine scharfe Richtung, er richtet die Strategien konsequent auf ein Ziel aus, ohne allzu große Umwege in Kauf nehmen zu müssen. Er zeigt die eigenen Schwachstellen und somit den Handlungsbedarf geradlinig auf. Ein weiterer Vorteil des Business-Plans liegt in seiner Stärke als Controlling1 -Instrument. Planabweichungen der aktuellen Ist- Situationen können jederzeit identifiziert und korrigiert werden. Daher kann dem Plan ein nachhaltiger und langfristiger Nutzen bescheinigt werden. Dabei muss der Business-Plan individuell auf das jeweilige Unternehmen und die möglichen Kapitalgeber abgestimmt werden, die auch die Hauptadressaten des externen Unternehmensbereichs sind. Standardisierte Lösungen sind hier kaum möglich.2

2.1 Executive Summary

Den deutschen Textilunternehmen bläst seit Jahren ein stürmischer Wettbewerb ins Gesicht. Bedingt durch die Liberalisierung des Welthandels mit Textilien drängen vermehrt ausländische Mitbewerber auf den deutschen Markt.

Die Bekleidungshersteller lassen ihre Kollektionen zunehmend in der Türkei fertigen. Mit den niedrigen Herstellungskosten dort können die Textilunternehmen hierzulande nicht mithalten.

Die Agentur tritt als Vermittler von türkischen Bekleidungshersteller und hochwertiger Designer Mode am Markt auf. Anfänglich werden Leistungen eines türkischen Bekleidungsherstellers vermittelt. Dieses Unternehmen entwickelt und produziert hochwertige Strickwaren der Damen- und Herrenoberbekleidung. In über 8 Länder exportiert das Bekleidungsunternehmen seine Produkte bereits. Durch die Gründung der Agentur soll zukünftig der Umsatz und der Auslandsanteil steigen.

Die Agentur wird als Einzelunternehmen gegründet, da die Gründungskosten relativ günstig sind. In der Startphase wird die Agentur ohne zusätzliches Personal auskommen. Standort der Unternehmung ist Bielefeld, da zahlreiche international agierende Einkaufsgenossenschaften, -verbände und Marketingkooperationen ihren Sitz in Bielefeld haben.

Die Agentur wird hochwertige türkische Designer Mode an den gehobenen Mode-Einzelhandel im Umkreis von 50 Kilometern und nach der Einführungsphase auch darüber hinaus vermitteln. Mit ausgesuchten türkischen Herstellern von hochwertiger Designer Mode werden Handelsvertreter-Verträge abgeschlossen und die Vermittlung erfolgt auf Provisionsbasis. Ziel ist es langfristig Stammkunden aufzubauen.

Eine direkte Konkurrenz im Einzugsgebiet ist nicht vorhanden. Die wichtigste Grundlage für einen erfolgreichen Start des Unternehmens ist sich am Markt schnellstmöglich einen Namen als Vermittlungsunternehmung von Textil- und Modewaren zu schaffen, welche dem Kunden immer den besten und kompetentesten Service bietet und vermittelt.

2.2 Unternehmensziele und -profil

Das Unternehmen platziert ihre Dienstleistung im Textilgewerbe und ist einerseits Vermittler zwischen der deutschen Bekleidungsindustrie und den türkischen Textilunternehmen sowie Mode-Designern, andererseits Textilhersteller von Strickwaren für Damen- und Herren-Oberbekleidung. Mode ist für das Unternehmen nicht nur der Spaß an neuen Trends, sondern eine Lebenseinstellung, die es ermöglicht, mit sicherem Gespür Trends bereits im Voraus zu erkennen. Da das Engagement im Umgang mit den Kunden und Produkten zu den Stärken des Unternehmens zählt, wird es möglich sein die Lust an neuen Trends auch bei den Kunden zu wecken und eine fruchtbare Zusammenarbeit zum Ergebnis zu haben. Bei der Wertschöpfung und Kundenorientierung stehen im Mittelpunkt, hohe Qualität im Dienst am Kunden zu bieten und die grundlegende Verpflichtung zur Qualität der Produkte.

Gegründet wird das Unternehmen als Einzelfirma mit Ausrichtung primär auf die Bundesrepublik Deutschland und sekundär auf die europäischen Nachbarländer als Absatzgebiet. Gegebenenfalls wird das Unternehmen später in eine GmbH umgewandelt. Lokaler Sitz der Firma ist zunächst ein Büro in Bielefeld. Es wird eine Bürofläche von ca. 50 m² in einer Bürogemeinschaft angemietet. Die Ausstattung des Büros orientiert sich nach dem Geschäftszweck und wird mit dem Eigenkapital des Gründers finanziert. Für finanzierungs- und steuerrechtliche Fragen steht die Sparkasse als Ansprechpartner und Berater zur Verfügung. Sie bietet Sicherheit im finanzrechtlichem Rahmen. Die Geschäftsführung wird der Gründer übernehmen. Zielgruppe der Agentur sind Modeunternehmen mit einer Fokussierung auf hochwertige Mode.

Ein bedeutender Leistungsbereich der Agentur ist ein Textilunternehmen in der Türkei - welches Bekleidungshersteller ist und Strickwaren für Damen und Herren fertigt.

Zum Unternehmen:

Das Unternehmen ist eine Strickwarenfirma, die nach eigenen Entwürfen Damen- und Herren-Oberbekleidung herstellt. Die 1990 gegründete Firma ist eine der führenden Textilwarenfirmen in der Türkei, die im Verlauf der letzten Jahre gehobene Mittelstandpositionen auf dem Markt errungen hat. Die ausschließlich vom firmeneigenen Designer entwickelten Kollektionen stehen unter der Prämisse der günstigsten Qualitäts-Preis-Relation, ohne dabei auf aktuellstes Design zu verzichten.

Hochwertigste Garne von besonderer Geschmeidigkeit und äußerste Sorgfalt bei der Endverarbeitung sind die unverkennlichen Gütezeichen der Firma. Bei einer Produktionskapazität von über 200.000 Kleidungsstücken pro Jahr ist die Firma in der Türkei führend im Hinblick auf modernste Technik in der Produktion, kaufmännische Beweglichkeit und modische Kreativität bei den Produkten. Die Fertigungsanlagen bestehen aus hochmodernen elektronisch gesteuerten Maschinen jüngster Generation. Auf diese Weise können alle Entwurfs- und Gestricksarten produziert werden, einschließlich der nahtlosen Fertigung (knit and wear), die heute als höchster Ausdruck des technologischen Fortschritts gilt.

Das Unternehmen ist auf dem türkischen Markt unter zwei Labels mit Marktartikeln der Damen- und Herrenbekleidungsbranche im Eigenmarken- Portfolio vertreten. Der Produktionsumfang setzt sich aus 50% für Kunden im Inland und 50% für Kunden im Ausland zusammen. Die Kollektionen werden in erster Linie nach Russland, Griechenland und in andere europäische Ländern exportiert. In exklusiver Lizenz wird außerdem für die prestigereichen Modemarken der Türkei als Hersteller produziert.

Das Ziel ist es, durch die quantitativen und qualitativen Produktionen, jahrelangen Erfahrungen, sowie der Infrastruktur und branchenspezifischen Vorstellungen nicht nur in der Türkei, sondern auch im Ausland die Kollektionen, mit Unterstützung der Agentur, unter einem neuen Label zu vermarkten.

Als erstes plant die Agentur die Etablierung am deutschen Textilmarkt. Dazu ist es zunächst nötig, Referenzkunden und Kooperationspartner zu gewinnen. Besonders werden dabei Unternehmen mit führender Leistungsgemeinschaft mittelständischer Handelsunternehmen der Textil- und Bekleidungsbranche mit internationaler Ausrichtung angesprochen. Dabei findet zunächst eine Fokussierung auf die regionalen Unternehmen am Standort der Agentur statt. Für das erste halbe Jahr wird aktiv die Zeit genutzt, Kontakte zu verschiedenen Unternehmen aufzubauen.

Die nachfolgende Darstellung zeigt, welche Schritte zur Umsetzung des Geschäftsplans bereits erledigt worden sind und wie die weiteren Meilensteine aussehen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.3 Geschäftsidee

Das A und O des Geschäftsplans ist natürlich die Geschäftsidee. Im folgenden wird diese Idee näher erläutert. Ferner wird auf Dienstleistung und Produkte, sowie Vorteile für die Kunden und, für den geplanten Markterfolg auf die Zielgruppen eingegangen.

2.3.1 Dienstleistung und Produkte

Die Türkei ist der drittwichtigste Exporteur von Textilien in die EU nach China sowie Mittel- und Osteuropa. Europa ist ein hart umkämpfter Modemarkt, auf dem sich die türkischen Hersteller durch hohe Qualitätsstandards erfolgreich gegen die Flut preiswerter Waren aus dem Fernen Osten behaupten. Der Anspruch lautet: Höchste Qualität direkt auf die Kunden zugeschnitten. Das erfordert eine schnelle Reaktion auf aktuelle Modetrends. Oft vergehen nur drei bis vier Wochen vom Design einer neuen Kollektion bis zur Auslieferung. Deutschland, das allein im ersten Halbjahr 2005 Textilien im Wert von 1,2 Mrd. Euro aus der Türkei importierte, ist ein wichtiger Markt.3

Die türkischen Textilhersteller produzieren nicht nur Qualitätsware für namhafte Mode-Labels, sondern viele kreieren auch eigene Marken. So arbeitete eine Unternehmerin mit dem von ihr gegründeten Unternehmen von 1990 an zunächst ausschließlich für einzelne Marken.

Die produzierten Textilien werden in Kaufhäusern im In- und Ausland, vor allem aber in den Ländern Deutschland, Holland, Spanien, Österreich, Russland, Dänemark, Belgien und Frankreich zum Verkauf angeboten.

Insbesondere besteht eine sehr enge und lange Geschäftsbeziehung mit dem türkischen Modeunternehmen Koton, da die Unternehmerin seit der Gründung bis zur heutigen Entwicklung der Marke Koton als exklusiver Hersteller von Strickwaren für die Damen- und Herrenoberbekleidung tätig ist.

Koton startet mit Shops bei SinnLeffers:

Die Münchener Koton Textil Group GmbH, Tochter der türkischen Koton Teks San TIC in Istanbul, verstärkt ihre Präsenz auf dem deutschen Markt. Anfang 2005 eröffnen laut Geschäftsführer Frank Beeck zunächst vier Shop-in-Shops der DOB-Marke Koton in Filialen der Hagener SinnLeffers AG auf Flächen von rund 35m². Außerdem soll im nächsten Jahr der erste Flagship-Store in Deutschland eröffnet werden. Derzeit werde nach rund 600m² großen Standorten in den Toplagen deutscher Top 7-Städte wie Köln und München gesucht. Kotons Kernzielgruppe sind Frauen zwischen 20 und 35. Beeck vergleicht die modische Ausrichtung mit Marken wie Esprit, S.Oliver und Street One. Bislang hat Koton hier zu Lande 300 Wholesale-Kunden. Der Umsatz der türkischen Muttergesellschaft hat sich in den vergangen vier Jahren versiebenfacht, in diesem Jahr werde er voraussichtlich bei 90 Mill. Dollar (67,8 Mill. Euro) liegen. Neben den eigenen Labels ist das Unternehmen im Private Label-Bereich aktiv.4

Die Grenzen zwischen Handel und Herstellern verwischen und verstärken den Wettbewerb, der geprägt ist von hohen preisgünstigen Importen aus dem Ausland. Als Reaktion darauf hat die Bekleidungsbranche in Deutschland ihre Beschaffungs- und Absatzmärkte globalisiert. Bereits 90 Prozent der Kleidung wird im Ausland produziert.5 Durch die Kooperation des türkischen Unternehmens als Hersteller und der Agentur als deutsche Niederlassung wird strategisch ein wichtiger Standort in Deutschland erschlossen. Mit der geplanten Einführung der Eigenmarke wird eine Expansion auf weitere Länder in Europa bis 2008 angestrebt.

Im speziellen werden für Kunden folgende Dienstleistungen angeboten:

- umfassende Beratung
- Zusammenstellung eines individuellen Produktsortiments sowie
- Unterstützung bei Marketing- und Werbeaktionen

Generell umfasst das Leistungsangebot:

- eine enge Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und die Repräsentation der von der Agentur vertretenen Firmen
- Kundengewinnung / Kundenbetreuung
- Unterhaltung eines Bürobetriebes (ständige Erreichbarkeit und Abwicklung aller anfallenden Verwaltungsarbeiten)
- sonstige Kundendienste (Reklamationsbearbeitung)

Ziel ist es, jedem Kunden durch einen umfassenden Service, die Bereitstellung individueller Produkte und Dienstleistungen sowie eine Optimierung seines Angebotes aufzuzeigen. Durch die ständige Erreichbarkeit, kann kompetent auf Fragen und Probleme reagiert werden.

2.3.2 Kundennutzen / Kundenvorteile

Die Agentur wird zukünftig von mehreren Auftraggebern (Herstellern) damit betraut, deren Produkte, speziell Textil- und Modewaren, an Kunden zu vermitteln und Verträge in deren Namen abzuschließen. Er vermittelt zwischen festen und wechselnden Geschäftspartnern auf der Abnehmerseite. Auf der Lieferantenseite werden zum Beginn der Geschäftstätigkeiten, Vermittlungen für ein Unternehmen getätigt. Verhandlungen mit weiteren Geschäftspartnern werden sich nach der geschäftlichen Entwicklung sowie den Anforderungen der Kunden richten.

Der Inhalt der Geschäftstätigkeit liegt im Verkauf und in der Beratung von Kunden. Zu diesen zählen zunächst hauptsächlich Einzel- und Großhändler sowie Fachgeschäfte in der Region Ostwestfalen, und nach der Einführungsphase auch darüber hinaus. Zu den zentralen Dienstleistungen zählt die Vorstellung neuer Produkte, die Beratung hinsichtlich neuer Kollektionen sowie Abnahme-, Liefer- und Zahlungskonditionen. Der Gründer führt sämtliche Gespräche und Verhandlungen bis hin zur Auftragserteilung.

Der Agentur ist bewusst, dass es für die vermarkteten Produkte und Dienstleistungen einen noch zu erschließenden Markt gibt. Durch die Zusammenarbeit mit renommierten Herstellern der türkischen Bekleidungsbranche wird die Firma in der Lage sein, zukünftige Kunden entscheidende Wettbewerbsvorteile zu sichern. Unter der Nutzung von kaufmännischen und persönlichen Qualifikationen sowie beruflichen Erfahrungen des Gründers, schafft diese Tätigkeit einen sicheren und zukunftsweisenden Arbeitsplatz. Bei der angestrebten Erzielung von Kundenzufriedenheit und Kundenbindung kann diese Tätigkeit, die eine große Herausforderung für den Gründer darstellt, geprägt von Verantwortung und hohem Qualitätsbewusstsein, ein hohes Maß an Selbstbestätigung und Erfolgsgefühl vermitteln.

Zu den wichtigsten Aufgaben der Handelsvertretung gehören die qualifizierte und umfassende Kundenberatung, die Neukundengewinnung, die Pflege des vorhandenen Kundenstammes sowie die Marktbeobachtung. Durch Markt- und Warenkenntnisse wird die Agentur in der Lage sein, für jeden Interessenten ein passendes Angebot an Waren zusammen zu stellen. Da die Firma als Vertreter mehrerer Anbieter tätig sein wird, können Kunden weitaus objektiver beraten werden, da nicht der unbedingte Verkauf von Produkten eines Herstellers im Vordergrund steht. Der Handelsvertreter möchte nicht an den Bedürfnissen der Abnehmerseite vorbei verkaufen und wird deren Wüsche und Vorschläge an die Hersteller herantragen. Für die Kunden ist die Agentur ein wichtiger und kompetenter Geschäftspartner, der ein umfassendes Produktsortiment anbieten kann, das es diesen ermöglicht, Waren unterschiedlicher Qualität und Preislagen zu beziehen. Im Falle von eventuellen Reklamationen steht der Geschäftsführer als Ansprechpartner selbstverständlich zur Verfügung.

2.3.3 Zielgruppen / Zielkunden

Die Agentur steht nicht nur für eine Monomarke, sondern für eine Vielzahl von Marken, die unterschiedliche Mode- und Bekleidungsbedürfnisse von Frauen und Männer bedienen. Kernkompetenzen sind die Herstellung und der Vertrieb von zeitgemäßen Kollektionen, maßgeschneidert für fest umrissene Zielgruppen.

Die Hauptzielgruppen B-2-B sind:

- Einzelhandel
- Großhandel
- Fachgeschäfte (Bekleidung allgemein)

Hier kommen sowohl kleine wie auch größere Firmen als Kunde in Betracht. Allerdings werden zunächst die Unternehmen im Umkreis von 50 Kilometern angesprochen. Nach Erschließung dieses Gebietes wird auch überregional verkauft.

Zum Aufbau der Handelsvertretung werden auf bereits bestehende Kontakte zurückgegriffen, die aus der Beteiligung als Aussteller auf der Messe CNR6 Istanbul Moda Show im Februar 2006 bestehen. Vor allem werden dabei in der ersten Phase europäische Modeunternehmen angesprochen. Denn aus diesem Bereich kommen bereits die ersten Referenzkunden.

Denkbar als Zielkunden sind aber auch Endverbraucher (B-2-C), denn das Internet-Shopping boomt. Aber neben gängigen Produkten wie Büchern und DVDs, bei denen die Exemplare identisch sind und es daher keiner speziellen Probe bedarf, werden auch Gegenstände interessanter, die die Kunden normalerweise vorher sehen und anprobieren wollen, beispielsweise Kleidung. Studien kommen zu dem Schluss, dass sich das Einkaufsverhalten ändert. Die Konsumenten gehen teilweise noch ins Geschäft, um beispielsweise den Dolce & Gabbana - Anzug anzuprobieren, aber den Kauf tätigen sie dann im Internet, wo sie bis zu fünfzig Prozent einsparen. Einige unabhängige Quellen bestätigen, dass der gesamte Sektor mit dem Internet Shopping wächst. Laut Ledbury Research7 würden fünf Prozent der Menschen Kleidung und Mode online kaufen, im Vergleich mit 23 Prozent, die Schmuck und 58 Prozent, die Wein online kaufen würden. IMRG8 hat herausgefunden, dass der Verkauf von Modegegenständen um 475 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden konnte.9

2.3.4 E-Business / E-Commerce

Geschwindigkeit, Verfügbarkeit, Trend und Gefallen - das sind entscheidende Faktoren für die Textil- und Modebranche. Und dabei handelt es sich um genau jene Bereiche, in denen das Internet seine besondere Stärke entfalten kann. Via Internet kann man Geschäftsvereinbarungen rascher unter Dach und Fach bringen oder z.B. Termingeschäfte schneller abwickeln, und Bestellungen für Lieferungen aus fernen Ländern lassen sich schneller platzieren.

Das Internet bringt für die Textilbranche enormen Zeitgewinn: Bestellungen per E-Mail oder mittels Anbindung an elektronische Marktplätze sind blitzschnell getätigt. Der Hauptvorteil elektronischer Beschaffung besteht darin, dass sich die entsprechenden Geschäftsvorgänge standardisieren lassen, was Kostenersparnisse mit sich bringt.

Zur Realisierung der Internetpräsenz der Agentur wird das Content Management System10 Joomla! eingesetzt. Es eignet sich ausgezeichnet für kleinere und mittlere Auftritte, aber auch große Portale sind mit diesem System bereits realisiert worden. Joomla! ist sehr einfach zu bedienen und sorgt damit für schnellen Erfolg beim Anwender. Ein weiteres Merkmal ist seine Flexibilität. Mit Hilfe einer Fülle von Erweiterungen lassen sich viele zusätzliche Funktionalitäten in Joomla! integrieren.

Joomla! bietet folgende Vorteile:

- jederzeit und von überall Zugriff auf die Website (PC mit Browser und InternetAnschluss)
- Navigation wird automatisch erzeugt
- Inhalte können zeitgesteuert verwaltet werden
- Verfügung über eine Benutzer- und Rechteverwaltung
- keine Software wird benötigt
- keine Programmierkenntnisse werden benötigt
- Inhalte können mehrfach benutzt werden
- Layout wird zentral verwaltet und bietet viel Raum für Veränderung

Als Open-Source-Produkt11 ist Joomla! lizenzkostenfrei. Das System ist mit Abstand das am weitesten verbreitete Open Source Web Content Management System der Welt. Das Entwicklerteam geht momentan von etwa 5.000.000 Installationen auf öffentlichen Webservern aus. Es gibt 25.000 registrierte Entwickler mit 1.000 Projekten, die Joomla erweitern.

[...]


1 Controlling ist ein umfassendes Steuerungs- und Koordinationskonzept zur Unterstützung der Geschäftsleitung und der führungsverantwortlichen Stellen bei der ergebnisorientierten Planung und Umsetzung der unternehmerischen Aktivitäten.

2 Vgl. [HTW].

3 Vgl. [LG].

4 Vgl. [TWN01].

5 Vgl. [BRB].

6 Istanbul International Exhibition Centre = Internationale Messe und Ausstellungen.

7 http://www.ledbury-research.com

8 http://www.irmg.org

9 Vgl. [ZDN].

10 Ein Content Management System ist ein Anwendungsprogramm, das die gemeinschaftliche Erstellung und Bearbeitung des Inhalts von Text- und Multimedia-Dokumenten ermöglicht und organisiert.

11 Open-Source-Produkt = frei verfügbares Produkt.

Ende der Leseprobe aus 70 Seiten

Details

Titel
Businessplan: Gründung einer Handelsvertretung für Textil- und Modewaren mit einer Vertriebskonzeption für B2B
Hochschule
Fachhochschule Bielefeld
Note
1,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
70
Katalognummer
V66630
ISBN (eBook)
9783638591645
ISBN (Buch)
9783638711203
Dateigröße
5924 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gründung, Handelsvertretung, Bereich, Textil-, Modewaren, Vertriebskonzeption, B-2-B
Arbeit zitieren
Cüneyt Bagit (Autor:in), 2006, Businessplan: Gründung einer Handelsvertretung für Textil- und Modewaren mit einer Vertriebskonzeption für B2B, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66630

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