Samuel P. Huntingtons These vom Kampf der Kulturen und seine Darstellung des Islams


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

21 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Samuel P. Huntington
2.1 wichtige biographische Informationen
2.2 aktuelle Veröffentlichungen

3 Die Thesen von Samuel P. Huntington
3.1 Begriffsklärung von Kulturen und Zivilisationen
3.2 Kulturkreise und Kernstaaten
3.3 Kampf des Westens gegen den Rest

4 Huntingtons Islambild
4.1 Die Gewalttätigkeit des Islam
4.2 Das Fehlen des islamischen Kernstaates
4.3 Das Bevölkerungswachstum in den islamischen Ländern

5 Die Versöhnung mit der islamischen Welt

6 Schluss

7 Quellenverzeichnis

Internetquellen

1 Einleitung

Samuel Philipps Huntington veröffentlicht 1993 einen Artikel namens „The Clash of Civilizations“ im amerikanischen Politikmagazin Foreign Affairs. In diesem Artikel beschreibt er ein Szenario der Weltpolitik nach dem Ende des Kalten Krieges. Die Machtbalancen in der Welt haben sich verschoben, nachdem der Kommunismus besiegt ist, droht nun die gelbe und islamistische Gefahr für die westlichen Gesellschaften. Er ist ein renommierter Harvardprofessor, der auch eine zeitlang das amerikanische Außenministerium berät. Seine Thesen finden somit in den USA Gehör und bestimmen zum Teil die Außenpolitik. Der damalige Außenminister von Pakistan Sardar Aseff Ahmad Ali kommentiert den Artikel Huntingtons wie folgt:

„And the thesis of the clash of civilization which is propounded by Harvard Professor Huntington is indeed shocking. It is full of racial undertones. It might easily have been written by Adolf Hitler. I find very little difference between Adolf Hitler “Mein Kampf” and Professor Huntington’s thesis of civilizations going to war. He views the world in very myopic and very narrow terms. This is not the way civilizations have evolved or clashed in the past. And why should it happen in the future? He perceives international relations in total racial terms, that the brown man and the yellow man are going to gang up against the white Christian world, against the white man… We are astounded, we are absolutely astounded in this, that the West which stands for values, human values of human equality and justice should now start propagating a thesis which is totally and shamelessly racialist.” [1]

Huntingtons Thesen haben sehr viel Kritik ausgelöst und werden auch jetzt noch 13 Jahre nach der ersten Veröffentlichung heftig kritisiert. Die aktuellen weltpolitischen Geschehnisse lassen mich manchmal daran glauben, dass Huntingtons Äußerungen zu selbst erfüllenden Prophezeiungen werden. Die Arbeit soll deshalb Huntingtons Thesen noch einmal näher beleuchten und legt dabei vor allem dem Schwerpunkt auf die Darstellung des Islam in seinem Buch „Kampf der Kulturen“. Im Gegenzug nehme ich auch die Thesen von Harald Müller mit in diese Arbeit auf.

Er ist einer der bekanntesten deutschen Huntington Kritiker und bietet in seinem Buch „Das Zusammenleben der Kulturen – Ein Gegenentwurf zu Huntington“ handfeste Argumente gegen einen Clash of Civilizations. Außerdem gibt er einen Ausblick, wie eine Aussöhnung mit der islamischen Welt funktionieren kann.

2 Samuel P. Huntington

Im Sommer 1993 erschien in dem amerikanischen Magazin „Foreign Affairs“ ein Artikel mit dem Titel „The Clash Of Civilisations?“ (zu deutsch: “Kampf der Kulturen?“), der weltweites Aufsehen hervorrief. Der Verfasser Samuel P. Huntington ist Mitbegründer der Zeitschrift „Foreign Affairs“.

2.1 wichtige biographische Informationen

Samuel Phillips Huntington wurde am 18. April 1927 als Albert J. Weatherhead III in New York geboren. Er ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler, Professor und Lehrstuhlinhaber der Harvard Academy of International and Area Studies. Von 1977-1978 diente er dem Weißen Haus als Koordinator für Sicherheitsplanung im nationalen Sicherheitsrat. Von 1986-1987 trägt er für 1 Jahr die Präsidentschaft der American Political Science Association (APSA).[2]

1993 veröffentlichte er den Artikel „The Clash of Civilizations“ in dem Magazin Foreign Affairs. Die weltweite Resonanz und die heftigen Diskussionen um die in seinem Artikel aufgestellte These veranlassten ihn, diese weiter auszuführen und zu begründen. Das Ergebnis ist ein über 500 Seiten starkes Buch, das monatelang in den Bestsellerlisten zu finden war. Nach dem 11. September 2001 wurde Huntingtons Werk erneut vor dem Hintergrund der Terroranschläge diskutiert.

2.2 aktuelle Veröffentlichungen

Sein neustes Buch nach dem 11. September ist „Who are we- Die Krise der amerikanischen Identität“ und löst wiederum heftige Kritik aus, da es von vielen Lesern als rassistisch eingestuft wird. Huntington bekräftigt in dem Buch, dass die USA ihren wirtschaftlichen Erfolg den weißen Protestanten aus England, den Pilgervätern zu verdanken haben.

Die Nachfolger dieser weißen Männer haben heut allerdings nicht mehr so viel zu sagen. Besonders der Einfluss der sog. Latinos der Einwanderer aus Mittel- und Südamerika wächst.

In vielen Bundesstaaten wird dadurch schon die Zweisprachigkeit verordnet. Der christliche Arbeitsethos der bisher bestimmenden WASPs[3] aus dem Norden der USA wird durch die Laisser-faire- Haltung aus dem Süden ersetzt. Die Rezensentin Dagmar Pöpping äußerte sich am 08.12.2004 in der Frankfurter Rundschau wie folgt: „Huntington befasst sich mit den inneren Gefahren, denen die USA ausgesetzt sind. Besonders zu schaffen machen dem Land die mexikanischen Einwanderer, die sich nicht der weißen, angel-sächsischen, protestantischen Mehrheitskultur unterwerfen und damit die ureigenste Identität des Landes in Frage stellen. Das sei rückwärtsgewandt und propagandistisch...“ [4]

Im deutschen politischen Magazin „Cicero“ veröffentlichte Huntington im August 2005 einen Artikel mit dem Titel „Gott ist wieder da“. Darin erklärt er, dass in allen Teilen der Erde, außer in Westeuropa die Religion wieder an Einfluss gewinnt. Er vergleicht Islamismus mit christlichem Fundamentalismus und zeigt anhand von Beispielen, dass weltweit die politischen Führer nationale Ordnung auf religiösen Werten basierend aufbauen wollen.[5]

[...]


[1] http://www.jochen-hippler.de/Aufsatze/Clash_of_Civilizations_-_Polem/clash_of_civilizations_-_polem.html (Stand 18.08.06)

[2] Die APSA ist die führende professionelle Organisation, die sch mit den Studien der Politikwissenschaft befasst. Sie hat 50.000 Mitglieder in über 80 Ländern.

[3] White-Anglo-Saxon-Peoples

[4] http://www.perlentaucher.de/buch/17802.html (Stand 15.08:06)

[5] Vgl.: http://www.cicero.de/97.php?ress_id=1&item=731 (Stand 15.08.06)

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Samuel P. Huntingtons These vom Kampf der Kulturen und seine Darstellung des Islams
Hochschule
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  (Institut für Politikwissenschaft)
Veranstaltung
Proseminar: „Das deutsche “Islam”-Bild: Vorstellungen und Konzeptionen“
Note
2,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
21
Katalognummer
V66443
ISBN (eBook)
9783638590389
ISBN (Buch)
9783640101603
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Samuel, Huntingtons, These, Kampf, Kulturen, Darstellung, Islams, Proseminar, Vorstellungen, Konzeptionen“
Arbeit zitieren
Daniela Steinbiß (Autor:in), 2006, Samuel P. Huntingtons These vom Kampf der Kulturen und seine Darstellung des Islams, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66443

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