Diversity und Diversity Management


Hausarbeit, 2006

14 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

1. Migration – ein Definitionsversuch

2. Ursachen menschlicher Wanderung

3. Typen der europäischen Massenwanderung nach 1945
3.1 Vertreibung und Flucht
3.2 Entkolonialisierung
3.2 Postkoloniale Migration
3.3 Arbeitsmigration
3.4 Flucht- und Asylmigration

4. Entwicklung der Migration
4.1 Migration heute
4.2 Migrationspolitik der Zukunft

5. Das Diversity-Konzept
5.1. Vielfalt statt Einheit
5.1.1 demographisch
5.1.2 ökonomisch
5.2 Unterstützung statt Unterdrückung

Literatur

Einleitung

Die Diskussion um das neue Zuwanderungsgesetz vom 01.Januar 2005 zeigt, dass Zuwanderung ein ernst zunehmendes Thema in Europa ist. Die stetig wachsende Zahl an Personen, die täglich versucht nach Europa zu kommen, gehört seit vielen Jahren zur Realität. Laut den aktuellsten Angaben des Statistischen Bundesamts leben heute ca. 6 Prozent "Ausländer" in Europa. Von einer Gesamtbevölkerung von ca. 377.126.880 Millionen ausgehend bedeutet das konkret: mehr als 21 Millionen Menschen haben ihr Heimatland verlassen, wobei 13 Millionen davon aus so genannten Drittländern (nicht EU-Ländern)stammen.

In den reichen Ländern unseres Kontinents ist ein Grossteil der Bevölkerung gegen weitere Zuwanderungen. Die Angst um den Arbeitsplatz und den Verlust der Identität des eigenen Landes führen u.a. dazu, dass Migranten als Bedrohung angesehen und für eine Reihe von Missständen unsere Gesellschaft verantwortlich gemacht werden. Die Forderungen zur Schließung der EU-Grenzen werden immer lauter und beeinträchtigen zunehmend die Stellung der positiven Faktoren von Migration.

Im Rahmen dieser Arbeit werde ich daher näher auf das Phänomen der Migration eingehen; dabei wird der Schwerpunkt meiner Betrachtung bei der europäischen Migration liegen. Im ersten Teil erläutere ich die verschiedenen Dimensionen von Migration und werde die Ursachen sowie die verschiedenen Phasen von Zuwanderung aufzeigen. Im zweiten Teil gehe ich der Frage nach, wie sich die Migration in Europa entwickelt hat und welche Auswirkungen dies auf die aktuelle Migrationspolitik hat. Den Abschluss meiner Arbeit bilden die Forderung nach einer praktikablen und zukunftsfähigen Migrationspolitik, in der das Diversity-Konzept eine entscheidende Rolle spielen wird, sowie eine kritische Schlussbetrachtung.

Bei der Anfertigung dieser Seminararbeit stütze ich mich auf ausgewählte Literatur und Informationen aus dem Internet.

1. Migration – ein Definitionsversuch

Migration (lat. migare = wandern) heißt der Wortbedeutung nach ganz allgemein die räumliche Bewegung von Menschen. Damit ist vor allem das Verlassen des bisherigen Wohnsitzes/ Wohnortes, in kurzer oder weiter Entfernung gemeint. Formen der räumlichen Bewegung wie Wandern als Sport, Freizeitbeschäftigung, Reisen oder Pendeln sind ausgenommen, da es nicht um einen auf Dauer angelegten bzw. dauerhaft werdenden Wechsel von Personen in eine andere Gesellschaft bzw. eine andere Region handelt. (vgl. Mintzel 1997, S.98 f.) .

Für alle Definitionen sind die Aspekte des Wechsels und der Bewegung zentral. Dennoch gibt es zur Definition von Migration verschiedene Ansätze, weil Migration als ein mehrdimensionaler, empirischer Begriff verstanden werden muss. Die Mehrdimensionalität von Migration zeigt sich in:

- der Richtungsmodalität ( Zu-/Abwanderung)
- der räumlichen Dimension (nah / fern, kontinental / interkontinental)
- in den Auslösefaktoren (beruflich, wirtschaftlich, politisch, klimatisch)
- der zeitlichen Dimension (saisonal, dauerhaft, periodisch)
- in der motivationalen Dimension (freiwillig / unfreiwillig)
- in der individuellen oder kollektiven Größenordnung
- in der Organisiertheit
- der biographischen Lebensphase (altersspezifisch)

Alle Dimensionen unterscheiden sich zudem nach dem Kriterium der Unterschiedlichkeit von Herkunfts- und Zielregion. (vgl. Mintzel 1997, S.99). Zudem muss zwischen der Anzahl der emigrierenden Personen unterschieden werden. In der Literatur werden drei Arten von Migration genannt:

1. Einzel- oder Individualwanderung
2. Gruppen- oder Kollektivwanderung
3. Massenwanderung

Wenn in dieser Arbeit von Migration gesprochen wird, ist stets die Massenwanderung gemeint.

2. Ursachen menschlicher Wanderung

Das 19. und 20. Jahrhundert waren in Europa eine Epoche großer Auswanderungen. Mehr als 50 Millionen Menschen wanderten zwischen 1815 und 1930 nach Übersee aus. Doch Migration ist kein neues Phänomen der Neuzeit. Bereits in der Frühzeit der Menschheit gab es globale Migrationsbewegungen aus den unterschiedlichsten Gründen. Allgemein gesprochen wäre die Aussage, dass Migranten ihre persönliche Situation verbessern möchten, zutreffend. In der frühen Geschichte der Menschheit entstanden Wanderungsbewegungen immer dann, wenn die zugänglichen Ressourcen für die Bevölkerung knapp wurden. Dieser Auslöser wird auch weiterhin einer der zentralen Migrationsfaktoren bleiben, allerdings ist das Aufkommen eines vergleichenden Bewusstseins eine neuzeitliche Erscheinung. Moderne Kommunika-tionsmittel und verbesserte Reisemöglichkeiten ermöglichen den Menschen einen Blick in die vielfältigen Gefälle der Länder und erzeugen zugleich den Wunsch seine eigene desolate Situation zu verbessern.

Unzureichende Ressourcen stehen stets im Zusammenhang mit der Anzahl der Bevölkerung, welche auf die zu teilenden Ressourcen zurückgreifen müssen. Daher ist bei Migration die demographische Entwicklung der Bevölkerung ebenfalls als ein wichtiger Faktor anzusehen. So wandern die Menschen aus überbevölkerten in unterbevölkerten Regionen sowie aus Regionen mit einem hohen Bevölkerungs-Wachstum in Regionen mit einem niedrigen Wachstum ab.

Heutzutage beeinflussen zudem die wirtschaftliche, politische und kulturelle Situation eines Landes die menschlichen Wanderungen. Demnach emigrieren Menschen aus Regionen mit niedrigen Menschenrechtsstandard, niedrigem ökonomischen Standard oder niedriger kultureller Identität in Regionen mit einem allgemein höheren Lebensstandard (vgl. Galtung 2000, S. 9 ff.).

Bei all den genannten Ursachen der Migration unterscheidet man zwischen „Push“- und- „Pull“ -Faktoren“[1], zu deutsch „Schub“- und „Sog“-Faktoren, die Menschen dazu bewegen oder zwingen, ihre Heimat zu verlassen. „Push“-Faktoren veranlassen Menschen ihre Heimat zu verlassen, wenn die Bedingungen am Herkunftsort als unerträglich oder bedrohlich empfunden werden. Dies kann beispielsweise durch Naturkatastrophen, Armut, soziale Diskriminierung, Kriege, Staatsstreiche oder Revolutionen und politische Verfolgung verursacht werden. Somit kann „Push“ als ein Überbegriff für Vertreibung gelten, wo Vertriebene nicht durch eigene Motive oder Entscheidungen ihre Heimatregion verlassen, sondern durch Gewalt zu Flüchtlingen werden. „Pull“ bezieht sich auf Faktoren der Anziehung. Sie entstehen in den Zielländern, indem begehrte Güter wie Arbeit, Wohlstand, Freiheit etc. angeboten werden, was auf Angehörige anderer Staaten anziehend wirkt. Während bei Fluchtbewegungen die Schubfaktoren überwiegen, scheinen bei der Migration auf Dauer, Arbeitsmigration auf Zeit oder bei der “Wirtschaftsflucht” die Verheißungen des Ziellandes auf ein besseres Leben ausschlaggebend zu sein (vgl. Nuscheler 1995, S. 32).

[...]


[1] nach dem push-pull-modell von Everett S. Lee

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Diversity und Diversity Management
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Interkulturelle Kommunikation)
Veranstaltung
Interkulturelle Kommunikation
Note
2,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V66250
ISBN (eBook)
9783638589215
ISBN (Buch)
9783656816447
Dateigröße
499 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Diversity, Management, Interkulturelle, Kommunikation
Arbeit zitieren
Yvonne Spindler (Autor:in), 2006, Diversity und Diversity Management, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66250

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