Podcasting – Bedrohung oder Bereicherung klassischer Radiosender in Deutschland?


Seminararbeit, 2006

22 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Ziel der Arbeit
1.2 Vorgehensweise

2 Vorbetrachtung zu Podcasting
2.1 Begriffsklärung
2.2 Funktionsweise
2.3. Spezielle Podcast-Typen

3 Radiokonkurrent Podcasting
3.1 Verfügbarkeit
3.2 Qualität
3.3 Kosten
3.4 Nutzung

4 Fazit

5 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 01: Funktionsweise Podcasting

1 Einleitung

1.1 Ziel der Arbeit

Seit Mitte 2004 gibt es ein neues webgestütztes Medium namens Podcasting. Es handelt sich hierbei um eine Nutzungsform des so genannten Broadcatching, bei dem der Rezipient nicht nur die Quelle, sondern auch den Inhalt selbst auswählt.[1]

Ziel der Arbeit ist es zu klären, ob Podcasting das konventionelle Medium Radio in Deutschland in seiner Existenz bedroht oder eine Bereicherung darstellt, die dem Radio zu einer Neubelebung verhelfen kann.

1.2 Vorgehensweise

Dazu wird im Vorfeld geklärt, was es mit dem Begriff Podcasting überhaupt auf sich hat. Es wird die technische und distributive Funktionsweise diese Mediums beschrieben und auf die einzelnen bis dato entstandenen Typen von Podcasting eingegangen.

Dem folgt die Analyse der Vor- und Nachteile von Podcasting, sowie dessen Möglichkeit als Ersatz für das Radio. Betrachtung finden auf der anderen Seite aber auch die Möglichkeiten für Radiosender, Podcasting für sich selbst nutzbar zu machen.

Schlussendlich wird im Fazit geklärt, ob Radio und Podcasting in Deutschland zukünftig miteinander harmonieren oder in Konkurrenz zueinander stehen werden.

2 Vorbetrachtung zu Podcasting

2.1 Begriffsklärung

Podcasting

Etymologisch betrachtet ist der Begriff Podcasting eine Verschmelzung von iPod, dem bekannten MP3-Player der Firma Apple, und des englischen Begriffs „Broadcasting“ (Rundfunk).[2]

Mit Podcasting ist im weitesten Sinne die Produktion und Verbreitung von selbst erstellten Audiodateien über das Internet gemeint.[3] Eine solche Audiodatei bezeichnet man als Podcast.

Entwickler des Podcasting ist der ehemalige MTV-Moderator Adam Curry[4], der im Sommer 2004 damit begann.

Entstanden ist es aus den Weblogs genannten Online-Tagebüchern[5] und „[…] meint verkürzt, dass Podcasts gesprochene Tagebücher sind“[6], was aber nicht deren gänzliche Bandbreite von Möglichkeiten abdeckt.[7]

Podcast

Ein Podcast kann wie eine selbst produzierte Radiosendung verstanden werden, die sich mit bestimmten Themen befasst.[8] Dabei sind die Dauer und die Qualität des Podcasts vom jeweiligen Ersteller und dessen technischen Voraussetzungen und Fähigkeiten abhängig. Auch gibt es keine Sendezeiten, sondern eher ‚Veröffentlichungstermine’. „Einige Programme erscheinen täglich, andere wöchentlich oder monatlich.“[9] Hängen Podcasts thematisch zusammen, spricht man von Podcast-Episoden.[10]

Dennoch „[...] wird auch innerhalb des Podcast-Verbandes noch diskutiert, für was «Podcast» überhaupt steht.“[11]

RSS-Feed

RSS (Really Simple Syndication) ist ein Dateiformat, das dafür entwickelt wurde, Informationen strukturiert abzulegen und für eine automatisierte Verarbeitung bereitzustellen.[12] So genannte RSS-Reader „[...] können über die RSS-Datei jede Aktualisierung einer Website überwachen und dies auf Wunsch anzeigen.“[13] Ein RSS-Feed (auch Podcast-Feed genannt) ist praktisch eine RSS-Datei, die es dem Benutzer ermöglicht, die gewünschten Web-Inhalte (in diesem Fall Podcasts) mit den schon herunter geladenen zu vergleichen und die neu veröffentlichten Dateien mit Hilfe speziell dafür entwickelter Programme (Podcatcher) automatisch auf das eigene Endgerät zu übertragen.[14] Bei einem RSS-Feed „handelt es sich um reinen Text mit speziellen Markierungen, so genannten Tags.“[15]

enclosure tags

Zu den eben erwähnten tags gehören auch die so genannten enclosure tags. Sie sind ein wichtiger Bestandteil einer RSS-Datei, denn sie beinhalten die Internetadresse der Audiodaten eines Podcasts, um diesen später auch herunterladen zu können.[16]

Podcaster

Als Podcaster wird diejenige Person bezeichnet, die Podcasts erstellt.[17]

Podder

Ein Podder ist eine Person, die erstellte Podcasts konsumiert. Sie stellt damit den Rezipienten des Mediums Podcast dar.[18]

Podosphäre

Die Gemeinschaft von Podcastern und Poddern wird Podosphäre genannt.

2.2 Funktionsweise

Hier wird aufgezeigt, wie das Medium Podcast funktioniert. Dazu erläutert der Autor den kompletten Prozess von der Entstehung eines Podcasts bis zu dessen Nutzung durch den Rezipienten.

Produktion

Zum Produzieren von Podcasts sind mindestens zwei Dinge unerlässlich, die auch bei sonstigen Audioproduktionen Einsatz finden: Ein Mikrofon inklusive Kabel und ein Computer, der die Voraussetzungen für den Audioschnitt erfüllt. Das heißt, dass er über eine Soundkarte und ein Audioschnittprogramm verfügt, dieses auch ohne Probleme ausführen kann und eine Einspielmöglichkeit für externe Quellen wie das Mikrofon besitzt.

Je nach gewünschter Qualität lassen sich die Komponenten erweitern und in ihrer Güte unterscheiden.

Da Computer in den seltensten Fällen über einen guten Mikrofonvorverstärker verfügen, der unablässig für eine gute Qualität ist, werden zunächst externe Aufnahmegeräte oder das Zwischenschalten eines externen Vorverstärkers oder eines Mischpultes empfohlen.[19]

Um die Produktionskosten gering zu halten, stehen für Anfänger kostenlose Audioschnittprogramme wie zum Beispiel Audacity zur Verfügung. Mit Hilfe eines Schnittprogramms kann die Audiodatei später nachbearbeitet werden. In jedem Fall muss die fertige Aufnahme, soweit noch nicht geschehen, für die weitere Verwendung digitalisiert werden.[20] Deshalb sollte das Ausgangsmaterial so hochwertig wie möglich sein, um den Qualitätsverlust der anschließenden digitalen Komprimierung zu überstehen.[21] Das ist nötig, weil selbst nach der Komprimierung einzelne Podcasts bis zu 40 Megabyte groß sein können[22], was die Downloadzeiten erheblich verlängert.

Das gängigste digitale Audioformat in welches die Datei komprimiert werden kann, ist derzeit MP3. Qualitativ hochwertiger und auf die derzeitigen digitalen Apple-Produkte wie iTunes und iPod abgestimmt ist das AAC-Format[23], in das Zusatzdaten wie Kapitelmarken, Bilder und Internetadressen eingefügt werden können[24].

Veröffentlichung

Im nächsten Schritt wird der Podcast öffentlich zugänglich gemacht. Dafür ist grundsätzlich ein Computer mit Internetverbindung notwendig.

Als erstes sollte die zuvor komprimierte Audiodatei auf einen so genannten Server hochgeladen werden, auf den auch zukünftige Nutzer problemlos Zugriff haben.[25]

„Die Internetadresse der Audiodatei auf diesem Server wird neben weiteren Angaben, wie Veröffentlichungsdatum, Inhalte des Casts oder Name des Sprechers in einer Textdatei[, dem bereits erwähnten RSS-Feed,] notiert.“[26] Diesen RSS-Feed hinterlegt der Podcaster dann zum Beispiel auf seiner eigenen Internetseite oder bei einem der Podcast-Portale.[27]

Somit ist der Podcast für jedermann auffindbar und verfügbar. Der RSS-Feed ist auch das Besondere am Podcasting und Dreh- und Angelpunkt für Podcaster und Podder.[28] Aber nur die enclosure tags verwandeln einen RSS-Feed in einen Podcast-Feed, weil dieser die für Podcasts relevanten Daten enthält.[29]

Abonnement

Einen Podcast zu abonnieren bedeutet grundsätzlich, sich mit den neuesten Veröffentlichungen eines Podcasters zu versorgen, was wie folgt funktioniert.

Zunächst muss sich der Podder ein spezielles Programm, einen so genannten Podcatcher, herunterladen und dieses auf seinem Computer installieren. Dem Programm wird nun der gewünschte RSS- oder Podcast-Feed hinzugefügt.[30] Auf Abruf kann das Programm diese Feeds auslesen und auswerten, was bedeutet, dass es die neuen Podcasts mindestens anzeigt. Es besteht auch die Möglichkeit, alle neuen Podcasts automatisch auf ein Endgerät übertragen und in einen MP3-Player einfügen zu lassen.[31]

Nutzung

Ein heruntergeladener Podcast kann bei Anschluss von Boxen oder Kopfhörern und entsprechend installierten Abspielprogrammen direkt über den Computer gehört werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Podcasts auf mobile Endgeräte zu übertragen, die die entsprechenden Dateiformate abspielen können. Damit ist bei der Nutzung die Unabhängigkeit von Zeit und Ort gewährleistet.

Abb. 01 veranschaulicht noch einmal zusammenfassend den gesamten Prozess von der Entstehung bis zur Nutzung eines Podcasts.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] Vgl. Wikipedia: Broadcatching. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Broadcatching, verfügbar am 20.01.2006

[2] Vgl. Deutsche Welle: Podcasting – eine Alternative zum Radio?. URL: http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1413998,00.html, verfügbar am 17.01.2006

[3] Vgl. Wikipedia: Podcasting. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Podcasting, verfügbar am 12.01.2006

[4] Vgl. Deutsche Welle: Podcasting – eine Alternative zum Radio?. URL: http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1413998,00.html, verfügbar am 17.01.2006

[5] Vgl. ebd.

[6] 3sat: Podcasting – Wieso, Weshalb, Warum?. URL: http://www.3sat.de/neues/sendungen/magazin/78758, verfügbar am 17.01.2006

[7] Vgl. ebd.

[8] Vgl. Wikipedia: Podcasting. URL: http:// de.wikipedia.org/wiki/Podcasting, verfügbar am 12.01.2006

[9] Wegener, Erik: Das Überall-Radio. In: Berliner Zeitung. – Berlin: Berliner Verlag. – 62(2006)2, S.26

[10] Vgl. Wikipedia: Podcasting. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Podcasting, verfügbar am 12.01.2006

[11] Schink, Peter: Verband für Internetradio gegründet. URL: http://www.netzeitung.de/internet/354072.html, verfügbar am 17.01.2006

[12] Vgl. Volz, Rainer: Virtuelle Projekte – RSS kurz gefasst. URL: http://www.vrtprj.de/content/istandards/rssguide_de.html, verfügbar am 20.01.2006

[13] Uckan, Alp: Was ist RSS?. URL: http://uckan.info/wasistrss.htm, verfügbar am 20.01.2006

[14] Vgl. Wikipedia: RSS. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/RSS, verfügbar am 20.01.2006

[15] podcast.de: Das deutschsprachige Podcast-Portal. URL: http://www.podcast.de, verfügbar am 12.01.2006

[16] Vgl. ebd.

[17] Vgl. ebd.

[18] Vgl. ebd.

[19] Vgl. Podcast Wiki: Produzieren. URL: http://wiki.podcast.de/Produzieren, verfügbar am 12.01.2006

[20] Vgl. podcast.de: Das deutschsprachige Podcast-Portal. URL: http://www.podcast.de, verfügbar am 12.01.2006

[21] Vgl. Mohr, Fabian: Das Radio hat jetzt die Chance zur Wiedergeburt (2/2). URL: http://goa2003.onlinejournalismus.de/praxis/podcasting2.php, verfügbar am 17.01.2006

[22] Vgl. podcast.de: Das deutschsprachige Podcast-Portal. URL: http://www.podcast.de, verfügbar am 12.01.2006

[23] Vgl. Podcast Wiki: Produzieren. URL: http://wiki.podcast.de/Produzieren, verfügbar am 12.01.2006

[24] Vgl. Wikipedia: Enhanced Podcast. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Enhanced_Podcast, verfügbar am 12.01.2006

[25] Vgl. podcast.de: Das deutschsprachige Podcast-Portal. URL: http://www.podcast.de, verfügbar am 12.01.2006

[26] Ebd.

[27] Vgl. Podcast Wiki: Veröffentlichen. URL: http://wiki.podcast.de/Ver%C3%B6ffentlichen, verfügbar am 12.01.2006

[28] Vgl. Podcast Wiki: Abonnieren. URL: http://wiki.podcast.de/Abonnieren, verfügbar am 12.01.2006

[29] Vgl. podcast.de: Das deutschsprachige Podcast-Portal. URL: http://www.podcast.de, verfügbar am 12.01.2006

[30] Vgl. Podcast Wiki: Abonnieren. URL: http://wiki.podcast.de/Abonnieren, verfügbar am 12.01.2006

[31] Vgl. podcast.de: Das deutschsprachige Podcast-Portal. URL: http://www.podcast.de, verfügbar am 12.01.2006

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Podcasting – Bedrohung oder Bereicherung klassischer Radiosender in Deutschland?
Hochschule
Hochschule Mittweida (FH)  (Fachbereich Medien)
Veranstaltung
Programmproduktion Audio
Note
2
Autor
Jahr
2006
Seiten
22
Katalognummer
V66171
ISBN (eBook)
9783638588652
ISBN (Buch)
9783638864954
Dateigröße
494 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Erstellt im Rahmen des Masterstudiums Media Management.
Schlagworte
Podcasting, Bedrohung, Bereicherung, Radiosender, Deutschland, Programmproduktion, Audio, Radio, Podcast, RSS-Feed
Arbeit zitieren
Dipl.-Ing. Rico Scholz (Autor:in), 2006, Podcasting – Bedrohung oder Bereicherung klassischer Radiosender in Deutschland?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66171

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