Die Flottenbaupolitik des Themistokles

Entwicklung und Folgen


Seminararbeit, 2006

15 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Die Verfassung in Athen vor den Perserkriegen
1.1 Die Reformen Drakons
1.2 Die Reformen Solons
1.3 Die Tyrannis der Peisistratiden
1.4 Die Reformen Kleisthenes

2. Der Beginn der Perserkriege:

3. Der Flottenbau
3.1 Der schwierige Weg bis zum Flottenbau
3.2 Die Finanzierung der Flotte
3.3 Ihr Einsatz in den Perserkriegen

4. Die Auswirkungen der Flotte auf die weitere Entwicklung Athens
4.1 Der delisch-attische Seebund
4.2 Die Konsolidierung der Demokratie

Fazit

Quellen- und Literaturverzeichnis

Quellen

Literatur

Einleitung

In meiner Hausarbeit möchte ich die Rolle des Flottenbaus in der athenischen Demokratie­entwicklung herausarbeiten. Die Arbeit soll zeigen, dass der von Themistokles initiierte Flottenbau weder den Anfang der Demokratisierung Athens noch sein Ende darstellt. Es wird sich zeigen, dass ohne die vorangegangenen Entwicklungen, die drei aufeinander aufbauenden Reformen Drakons, Solons und Kleisthenes’, eine Demokratisierung Athens nicht möglich gewesen wäre.

Dazu werde ich als erstes die politische Ausgangslage beschreiben und näher auf die Reformen eingehen. Als nächstes gehe ich kurz auf den Beginn der Perserkriege ein, die für die Gründung des delisch-attischen Seebunds der sich zu einem wichtigen Motor der Demokratisierung entwickelt, von entscheidender Bedeutung waren.

Dann wird der Beginn des Flottenbaus beschrieben und ein Blick auf die Probleme geworfen, die dieses Vorhaben aufwarf. Dazu gehören die Widerstände innerhalb der Polis, gegen die sich Themistokles behaupten musste und die Frage wie ein solches Großprojekt überhaupt finanziert werden konnte. Anschließend wird ein Blick auf den ersten Einsatz der Flotte während der Perserkriege und dann auf die Bedeutung der Flotte für den delisch-attischen Seebund geworfen. Der wie bereits erwähnt, einen wichtigen Faktor für die weitere Demokratisierung darstellte und ohne die Flotte nicht lebensfähig gewesen wäre.

1. Die Verfassung in Athen vor den Perserkriegen

Bevor man sich mit der Entwicklung und den Folgen des Flottenbaus beschäftigt, muss man sich die Situation vor den Perserkriegen vergegenwärtigen. Welche politische Entwicklung hat Athen vor den Perserkriegen durchgemacht? Was für eine politische Ausgangslage hat sich für die Zeit des Flottenbaus aus diesen Entwicklungen gebildet? Zwischen den ersten Reformen, die eine Grundlage für eine Demokratiebildung in Athen darstellten, und der tatsächlichen Demokratisierung liegen über 160 Jahre. Es handelt sich also nicht um eine Anhäufung kurzfristig nacheinander eintretender Ereignisse, sondern um eine lange Entwicklung. Die Reformen des Solon stellten den Beginn dieser Entwicklung dar. Mit ihm wird das Ende des Adelsstaates eingeläutet, der bis zu diesem Zeitpunkt die Regierungsform Athens darstellte.

In der so genannten „vorsolonischen Zeit“ war das gesamte Land unter wenigen Reichen aufgeteilt, die Armen lebten in einer sklavischen Abhängigkeit. Sie mussten eine Pacht, für die sie mit ihrem Körper hafteten, an die Grundherren abführen, um auf deren Boden die Felder bestellen zu dürfen. Die Ämter des Staates wurden mit denen besetzt, die Herkunft und Reichtum vorweisen konnten. Die wichtigsten Ämter waren Basileus, der die öffentlichen Opfer und religiösen Feste leitete, Polemarchos, der Schlachtenführer und die sechs Thesmotheten, die Gesetzgeber. Sie wurden die neun Archonten genannt und bildeten zusammen den Areopag (Rat).[1]

1.1 Die Reformen Drakons

Die ersten uns bekannten Änderungen dieser Verfassung gehen auf Drakon 621 v. Chr. zurück. Die politischen Rechte durften nach seiner Reform nur diejenigen wahrnehmen, die sich als Schwerbewaffnete (hoplítai) ausrüsten konnten. Um ein höheres Amt bekleiden zu können, musste man je nach Amt in unterschiedlicher Höhe, ein schuldenfreies Vermögen einer festgesetzten Größe nachweisen können.[2] Diese Neuordnung der Ämterzuteilung änderte aber nichts an der Situation der Armen.[3] Die aus diesem Ungleichgewicht entstandenen Spannungen gipfelten in einem Bürgerkrieg.

1.2 Die Reformen Solons

Im Jahr 594 wurde Solon zum Archon gewählt, seine Aufgabe bestand darin als Schiedsrichter die in zwei feindliche Lager zerfallene Bevölkerung Attikas zu versöhnen. Als erstes unterband er die Pacht, mit leiblicher Haftung. Danach teilte er die Bürger, auf der Grundlage ihres Vermögens, in 4. Klassen ein: Pentakosiomedimnoi (Großgrundbesitzer), Hippeis (Ritter), Zeugiten (Jochbauern) und Theten (Arbeiter).[4] Die Verwaltung der hohen Ämter - die neun Archonten, die Tamiai (Finanzverwalter), die Poleten (Staatsmakler), die elf héndeka (Justizaufseher) und die Kolakretai (Kassenverwalter) - wies er den Pentakosiomedimnoi, Hippeis und Zeugiten zu. Die Ämter wurden auf die Klassen entsprechend der abgestuften Vermögenseinteilung verteilt. Den Angehörigen der Thetenklasse gab er nur Anteil an der Volksversammlung (ekklēsía) und den Gerichten (dikastēria). Angehörige dieser Klasse durften kein Amt übernehmen.[5] Diese Maßnahmen waren noch weit von einem demokratischen System entfernt, sie ermöglichten aber erstmals einer breiten Schicht innerhalb Athens sich am politischen Geschehen zu beteiligen. Diese Neuregelung konnte den Frieden in Athen aber nicht lange sichern, bereits fünf Jahre später brach der Bürgerkrieg erneut aus.

1.3 Die Tyrannis der Peisistratiden

Innerhalb der athenischen Machtkämpfe bekam Peisistratos nach und nach die Oberhand, woraufhin er im Jahr 562 seine Tyrannis errichten konnte. Er konnte sein Amt nicht durchgehend ausführen, da er sechs Jahre später von Megakles vertrieben wurde. Der ihn aber, als er selbst unter Druck geriet, nach zwölf Jahren zurückholte. Nach einer zweiten Vertreibung konnte er seine Macht endgültig sichern und nach seinem Tod übernahmen seine Söhne die Staatsgeschäfte. Das zeigt deutlich, dass die Reformen des Solon nicht greifen konnten. Diesen Reformen folgte eine politisch unbeständige Zeit, in der die Geschicke Athens unter einigen wenigen hin und her gereicht wurden. Die Tyrannis der Peisistratiden wurde mit Hilfe der Spartaner, im Jahre 510, gestürzt. Nach ihrem Sturz kam es zwischen Isagoras, einem Tyrannenfreund, und Kleisthenes zu einem Machtkampf wobei sich die politischen Bünde des Isagoras gegen die des Kleisthenes durchsetzten. Laut Aristoteles brachte Kleisthenes das Volk auf seine Seite „indem er die Herrschaft im Staat auf die Menge übertrug.“[6]

[...]


[1] vgl. Aristoteles, Staat, 3.

[2] Für das Amt des Archon waren das 10 Minen und für die der Strategen und Hipparchen 100

Minen. vgl. Aristoteles, Staat, 4.

[3] vgl. Dahlheim, Antike, S. 142.

[4] vgl. Bleicken, Demokratie, S. 23.

[5] vgl. Aristoteles, Staat, 21 f.

[6] Zit. Ebd., 20.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Flottenbaupolitik des Themistokles
Untertitel
Entwicklung und Folgen
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Note
2
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V65804
ISBN (eBook)
9783638582919
ISBN (Buch)
9783640864539
Dateigröße
485 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Flottenbaupolitik, Themistokles
Arbeit zitieren
Lars Steffes (Autor:in), 2006, Die Flottenbaupolitik des Themistokles, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65804

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