Sind Bücher reine Mädchensache? Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Lesen von Büchern


Hausarbeit, 2001

24 Seiten, Note: B


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. abstract – english

2. Vorwort

3. Allgemein

4. Hypothese: „11-jährige Mädchen lesen Bücher anders als gleichaltrigeBuben!“
4.1. Lesekompetenz – Selbsteinschätzung
4.2. Zugang zu Büchern
4.3. Lesemotivation
4.4. Identifikation
4.5. Leseintensität
4.6. Leseinteressen

5. Hypothesenprüfung

6. Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
6.1. Konsequenz für die Einbindung des Bücherlesens in die Unterrichtsgestaltung

7. Dokumentation des Arbeitsprozesses

8. Verzeichnis Abbildungen

9. Literaturverzeichnis

10. Anhang
Fragebogen
Ergebnisse der einzelnen Fragen in Tabellen

1. Abstract

Meine Untersuchung befasst sich mit der Hypothese, dass 11-jährige Mädchen und Buben Bücher unterschiedlich lesen.

Ich versuche aufzuzeigen, dass sich bei 48 Kindern zweier erster AHS - Klassen, davon 25 Mädchen und 23 Buben, das Buchleseverhalten geschlechtsspezifisch signifikant unterscheidet.

Mittels Fragebogen untersuchte ich wie diese Kinder auf Bücher aufmerksam werden, was sie sich von Büchern erwarten, die Leseintensität und die Auswahl der bevorzugten Literatur.

Meine zuvor aufgestellte Hypothese bestätigte sich, das Buch – Leseverhalten unterscheidet sich bei Mädchen und Buben dieser Altersgruppe teilweise stark. Trotzdem das Buch in dieser Altersgruppe an Bedeutung verliert, andere Freizeitinteressen in den Vordergrund treten, zeigen Mädchen einen generell engeren Bezug zum Buch als Buben.

Durch dieses Ergebnis motiviert, überlege ich Konsequenzen für die Einbindung des Bücherlesens in den Unterricht, um speziell für die männlichen Jugendlichen die Attraktion des Mediums Buch zu erhöhen.

2. Vorwort

Als Reaktion auf die große Unlust gegenüber neuer Klassenlektüre, der Annahme der Schüler im vorhinein, dass das wieder „urfad“ wird und speziell die starke Ablehnung der Buben in meiner Klasse gegenüber jeglichem Buchähnlichem motivierten mich zu diesem Thema zu forschen.

Der – unter Pädagogen sehr populären - Vorannahme, dass Kinder (und hier vor allem männliche Jugendliche) Fernsehen, Computer und Internet soviel interessanter fänden als Bücher, sodass auch das tollste Buch keine Chance mehr hätte, will ich mich nicht anschließen.

Ich möchte nach Möglichkeit den Punkt finden, wo die Schule als Buch – Lesevermittlerin aussteigt um einen Anknüpfungspunkt bieten zu können, speziell die männlichen Schüler wieder – neben allen anderen neuen Medien - dem Medium Buch zuzuführen.

3. Allgemein

10 –14-jährige Schüler wenden generell viel mehr Zeit für Buchlektüre auf als ältere Jugendliche oder Erwachsene, ein Großteil davon geht auf die schulischen Leseanforderungen zurück. Zwischen 10 und 12 Jahren brechen die Lesefreude und auch der Zeitaufwand für das Buchlesen stark ein, die Orientierung an neuen Medien oder an neuen Freundesgruppen weg vom Elternhaus gewinnt an Bedeutung. Da sich speziell in dieser Zeit Vorlieben und Abneigungen stärker herauskristallisieren und meist mehr Zeit außer Haus verbracht wird, werden die potenziellen Buchlesezeiten weniger bzw. kürzer.

Generell zeigt sich in der Fachliteratur, dass Mädchen einen engeren Bezug zum Buch haben als Buben.

Sie wenden mehr Zeit für das Lesen auf und integrieren Bücher leichter in ihr Freizeitverhalten als männliche Jugendliche. Trotzdem hat das Buch im Vergleich zu FreundInnen und zu den übrigen Medien einen eher nachrangigen Stellenwert.

Imageprobleme des Buches sind vermutlich nicht nur mit der ungeliebten schulischen Pflichtlektüre zu erklären, sondern auch mit der altersgemäßen Abgrenzung von Schule und Elternhaus und deren Erwartungshaltungen.

Weiters stellt sich die Frage ob nach wie vor von einer Jungen- und einer Mädchenliteratur gesprochen werden kann, da sich die Grenzen durch genreübergreifende Literaturangebote verwischen.

(vgl. Studie SOLLAT, 1999)

4. Hypothese„11-jährige Mädchen lesen Bücher anders als gleichaltrige Buben!“

Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen die Lesegewohnheiten und Leseinteressen einer Gruppe von 48 elfjährigen AHS – SchülerInnen (23 Buben, 25 Mädchen), wobei ich mich beim untersuchten Medium rein auf das Buch beschränkt habe.

Mittels Fragebogen untersuchte ich wie Kinder auf Bücher aufmerksam werden, was sie sich von Büchern erwarten, die Leseintensität und die Auswahl der bevorzugten Literatur.

Da ich selber mit den befragten Kindern arbeite, konnte ich leicht einen Fragebogen in den Unterricht einbauen beziehungsweise schnell an die geforderten Daten kommen.

Diese Stichprobe erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.

4.1. Lesekompetenz – Selbsteinschätzung

Lesen fällt Kindern mit 11 Jahren in der AHS leicht, nahezu alle der 48 befragten Kinder bejahten dies. Nur 1 Mädchen und 2 Buben gestanden seltene Leseschwierigkeiten ein.

Hier sind keine geschlechtsspezifische Unterschiede ausmachbar.

4.2. Zugang zu Büchern

Abb.1: N = 48

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1:

Die Buch - Empfehlung innerhalb des FreundInnenkreises greift bei Mädchen sehr stark, 16 geben an ein empfohlenes Buch auch lesen zu wollen. Dagegen motiviert die gleiche Empfehlung aus dem Freundeskreis nur 4 Burschen sich mit diesem Buch auseinanderzusetzen, die restlichen 19 lehnen dies eher ab.

Hierbei stellt sich jedoch die Frage ob Mädchen nicht generell mehr über in der Freizeit Gelesenes miteinander sprechen und so ihre Lektüre bewerben, Buben dagegen allgemein eher andere Gesprächsthemen bevorzugen.

Den 11-Jährigen beiderlei Geschlechts ist Selbstständigkeit bei der Buchauswahl sehr wichtig, 20 der Mädchen lassen ihre Eltern nicht (mehr) die Bücher für sie aussuchen und genauso 19 der Buben. Nur mehr jeweils 2 Kinder jeden Geschlechts stimmen zu, dass ihre Eltern alle Bücher für sie wählen dürfen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Sind Bücher reine Mädchensache? Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Lesen von Büchern
Hochschule
University of Derby  (Education)
Veranstaltung
Master of Education
Note
B
Autor
Jahr
2001
Seiten
24
Katalognummer
V6541
ISBN (eBook)
9783638140843
Dateigröße
874 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Buchleseverhalten Mädchen Buben
Arbeit zitieren
Sylvia Nösterer (Autor:in), 2001, Sind Bücher reine Mädchensache? Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Lesen von Büchern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6541

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