Possessivität. Untersuchung eines linguistischen Phänomens


Seminararbeit, 2006

45 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Termini der Possessivität

3 Kategorisierung der Possessivität
3.1 Attributive vs. prädikative Possessivität
3.2 Alienable vs. inalienable Possessivität-
3.3 Grammatikalisierte vs. lexikalisierte Possessivität

4 Ausdrucksweisen der Possessivität
4.1 Possessive Nominalstrukturen
4.2 Prädikative Ausdrucksweisen der Possessivität

5 Artikel-Possessivum-Komplementarität
5.1 Komplementarität
5.2 Ökonomische Motivation
5.2.1 Artikel-Possessivum-Komplementarität aus strukturellen Gründen?
5.2.2 Keine Komplementarität zwischen indefiniten Artikel und Possessiva
5.2.3 Manche Sprachen zeigen keine Artikel-Possessivum-Komplementarität

6 Schluss

Literatur

Abkürzungen

Textkorpora: 1000 definite und indefinite Nominalphrasen

1 Einleitung

Für den Begriff der Possessivität scheint sich zunächst das Konzept des Besitzes, des Eigentums oder der Zugehörigkeit anzubieten. Die allgemeine Gleichsetzung von Besitz und Possessivität wird auch daran deutlich, dass deutsche Schul-grammatiken häufig Possessivpronomen als „besitzanzeigende Fürwörter“ be-zeichnen (Serzisko 1984:2).

Als linguistisches Phänomen ist Possessivität allerdings nicht auf den Begriff des Besitzes beschränkbar. Schon Lyons (1977) stellt fest, dass lediglich eine Minderheit der possessiven Konstruktionen etwas mit Besitz oder Eigentum im wörtlichen Sinne zu tun haben (Lyons 1977:722). Auch Zifonun (2005) ist der Auffassung, dass Possessiva ein viel breiteres Gebrauchsspektrum haben, als mit der oben ge-nannten Festlegung zu erwarten wäre. Bei possessiven Äußerungen wie beispiels-weise seine Demütigung oder sein Erröten kann nämlich selbst bei einer großzügigen Interpretation nicht mehr von „Besitz“ die Rede sein (Zifonun 2005:7).

2 Termini der Possessivität

Bevor wir uns allerdings der eigentlichen Bestimmung der Possessivität und den verschiedenen Eigenarten in den einzelnen Sprachen widmen, sollen an dieser Stelle zunächst die Termini der Possessivität bestimmt und festgelegt werden. Diese Festlegung erscheint mir deshalb sinnvoll, weil der ein oder andere Terminus in den verschiedenen Arbeiten unterschiedliche Phänomene beschreiben. Diese Unklarheiten finden sich schon in den traditionellen Abhandlungen deutscher Grammatiker, die sich hinsichtlich der kategoriellen Zugehörigkeit des Possessivums lange nicht einig waren und zum Teil heute noch nicht sind. Vor allem im Bereich syntaktischer Analysen (z.B. DP-Analyse) herrschen nach wie vor Unstimmigkeiten bei der Kategorisierung. Possessiva können daher als Adjektiv, Pronomen oder als Artikelwort analysiert werden (vgl. Olsen 1996:112 und Löbel 1996:58). Um keine Verwirrung zu stiften, werden deshalb im Folgenden jene Begriffe erklärt und bestimmt, die im Rahmen dieser Arbeit gebraucht werden.

Unter Possessivdeterminativ (auch: Possessivartikel, possessives Attribut, ad-nominaler Possessor) versteht man die zumeist adnominale Realisierung des Possessivums, wie in mein Haus. Sowohl formal als auch semantisch handelt es sich bei Possessivdeterminativen tatsächlich um Artikelwörter, die mit dem folgenden Substantiv im Kasus, Numerus und im Singular auch im Genus überein-stimmen und daher die entsprechenden Flexionsendungen tragen (vgl. Olsen 1989:135 ff.). Außerdem stehen sie an derselben Stelle wie Artikelwörter, also auch vor attributiven Adjektiven (Dudengrammatik 2005:284).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Dudengrammatik (2005:284)

Das possessive Determinativ ist in die Subklassen mein, dein/Ihr, sein, unser, euer/Ihr, ihr ausdifferenziert und bietet somit zu jedem Personalpronomen das entsprechende Pendant. Vergleichbar mit Genitivattributen, sind Possessiv-determinative zudem in verschiedene semantische Relationierungen (θ-Rollen) unterteilbar (Zifonun et al. 1997:35).

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(vgl. Zifonun et al. (1997:35) und Olsen (1989:139))

Des Weiteren wird auf semantischer Ebene zwischen Possessor und Possessum unterschieden. Der Possessor ist dabei derjenige, der die Possessivität ausübt, während das Possessum der ausgeübten Possessivität unterliegt. Der Possessor ist dabei in der Regel eine bestimmte Person, das Possessum hingegen beschreibt in der Regel einen konkreten Gegenstand. Die Relation ist dabei exklusiv, das heißt, für jedes Possessum gibt es genau einen Possessor (vgl. Zifonun 2005:27ff.)

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Nicht zu verwechseln sind hierbei die Termini Possessum und Possessivum. Das Possessivum beschreibt im Allgemeinen einen Ausdruck der Possessivität.

Possessivpronomen stellen eine Subart der Pronomen dar und werden substantivisch verwendet, wie in Dieses Haus ist schön, meines ist schöner. Das Bemerkenswerte an Possessivpronomen ist dabei, dass sie auch mit einem Artikel kombiniert werden können (Glück 2005:502). Wie auch Possessivdeterminative, differenziert das Formenparadigma der Possessivpronomina zwischen Numerus, Kasus und im Singular auch im Genus (Zifonun et al. 1997:35,40).

(4) stark:

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(4’) schwach:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Zifonun et al. (1997:40)

In einigen Sprachen werden diese possessiven Konstruktionen allerdings nicht als freie Wortform, wie im Deutschen oder Englischen, sondern als Affix realisiert.

3 Kategorisierung der Possessivität

Um die Arten der Possessivität besser unterscheiden zu können schlägt Elkady (2001) verschiedene Kategorien vor, die in Form von Begriffspaaren dargestellt werden.

- Attributive vs. prädikative Possessivität
(5) attributiv: das Haus des Mannes
prädikativ: der Mann hat ein Haus
- Alienable vs. inalienable Possessivität
(6) alienabel: das Haus der Nachbarn
inalienabel: der Vater der Kinder
- Grammatikalisierte vs. lexikalisierte Possessivität
(7) grammatikalisiert: das ist sein Haus
lexikalisiert: er besitzt ein Haus

Bei diesen Begriffspaaren handelt es sich allerdings nicht um absolute Gegen-überstellungen, da es keinen völligen Gegensatz der jeweils ein Paar bildenden Begriffe gibt. Es soll hier deshalb darauf hingewiesen werden, nicht in ein so genanntes „Schwarz-Weiß-Denken“ zu verfallen, da es schwer ist, absolute Grenzen der Einordnung zu ziehen.

3.1 Attributive vs. prädikative Possessivität

Hierbei handelt es sich um eine Einordnung auf syntaktischer Ebene, für die es in den meisten Sprachen der Welt Repräsentanten gibt (Elkady 2001:31).

(8) Deutsch:

attributiv: das Haus Peters / von Peter

prädikativ: Peter hat ein Haus

Spanisch:

attributiv: la casa de David

def.ART. Haus POSS Daivd

prädikativ: David tiene una casa

David haben3.Ps.Sg. undef.ART. Haus

Türkisch:

attributiv: özgü.nün evi

Özgü.POSS Haus.Akk.

prädikativ: özgü.nün evi var

Özgü.POSS Haus.Akk. geben.3Ps.Sg.

Arabisch:

attributiv: albaytu li-΄ sedat

ART.Haus POSS Sedat

prädikativ: sedat yamliku bayt

Sedat besitzen3.Ps.Sg. Haus

Japanisch:

attributiv: yoshi no ie

Yoshi POSS Haus

prädikativ: yoshi ha ie wo mottei.masu

Yoshi Part. Haus Part. haben.höflich

An den Beispielen wird deutlich, dass es in sehr vielen Sprachen die Möglichkeit der attributiven, sowie der prädikativen Verknüpfung gibt. Für die attributive Verknüpfung verfügen die einzelnen Sprachen über verschieden Techniken, wobei das häufigste Verknüpfungsmittel der Kasus ist, wie beispielsweise im Deutschen der Genitiv. In der Regel wird durch die attributive Vorgehensweise eine Nominalphrase gebildet, wie beispielsweise [NP das Haus [NP Peters]] im Deutschen (Elkady 2001:33). Innerhalb der Nominalphrase haben die einzelnen Konstituenten oft eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten, wie beispielsweise im Somali (siehe (9)).

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Quelle: Serzisko (1984:19)

Durch Prädikation treten der Possessor und das Possessum als verschiedene Satz-glieder auf und bilden somit einen Satz, wie in folgendem Beispiel deutlich wird: [[NP das Haus] gehört [NP Peter]]. Hierbei handelt es sich um eine Unterscheidung der grammatischen Funktionen Subjekt-Objekt. Dabei gilt es auch festzuhalten, dass als Prädikator nicht nur Verben, die zwischen Kopula und Vollverben variieren können, in Frage kommen, sondern auch andere sprachlichen Elemente die Möglichkeit haben, Possessor und Possessum als zwei verschiedene Satzglieder zu einer syntaktischen Einheit zusammenzuschließen (Elkady 2001:34).

3.2 Alienable vs. Inalienable Possessivität

Bei dem Begriffspaar Alienabilität und Inalienabilität handelt sich um die Unterscheidung zwischen Nomina mit veräußerbaren Denotata und Nomina mit nicht veräußerbaren Denotata. Unter Inalienabilität fasst man demnach Wörter wie Vater oder Chef, die eine Relationalität implizieren und somit einen Hinweis auf einen externen Possessor enthalten. Prototypen der Inalienabilität sind dabei Verwandtschafts- und Körperteilbezeichnungen, wobei die ersteren eine Beziehung bzw. Zugehörigkeit ausdrücken, während Körperteilbezeichnungen eine Pars pro toto -Relation implizieren. In diesem Falle ist somit kein Relator notwendig, da inalienable Possessiva die Relation schon in sich tragen (Elkady 2001:36).

Ein alienables Nomen wie Fahrrad hingegen setzt keine relationale Beziehung im Sinne von jemandes Fahrrad voraus. Soll ein alienables Nomen in possessiver Relation auftreten, so ist ein Relator, wie beispielsweise ein Possessivdeterminativ, notwendig. Durch dieses Possessivdeterminativ wird eine Relation hergestellt, durch das es möglich wird, dieses Fahrrad zu identifizieren. Denn während ein Fahrrad durch seine Denotate nur begrenzend charakterisiert wird, so ist durch die Erweiterung von mein eine Identifikation des Fahrrads möglich. Wenn nun der Zuhörer weiß, wie mein Fahrrad aussieht, so ist er auch in der Lage, mein Fahrrad aus einer Gruppe von vielen Fahrrädern zu identifizieren (vgl. Zifonun 2005:3).

3.3 Grammatikalisierte vs. lexikalisierte Possessivität

Die Gesamtheit der sprachlichen Zeichen lassen sich in grammatische und lexikalisierte Zeichen einteilen. Lexikalisierte Zeichen sind dabei autosemantisch, also Inhaltswörter, und drücken somit „konkrete Inhalte“ aus. Grammatische Zeichen hingegen sind Funktionswörter und drücken eine Relation zwischen Sprachzeichen oder Sprachzeichen und Sprechsituation aus (Elkady 2001:39).

Als Beispiel für lexikalisierte Zeichen, die Possessivität ausdrücken, bieten sich vor allem Besitzverben, wie haben oder besitzen, an. Diese Verben implizieren eine possessive Relation, wie in den folgenden Beispielen deutlich wird, in denen eine haben -Konstruktion ähnlich wie eine Konstruktion mit einem Possessivdeterminativ funktionieren kann.

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(10)

4 Ausdrucksweisen der Possessivität

4.1 Possessive Nominalkonstruktionen

Unter possessive Nominalkonstruktionen fallen Possessivsubstantive, wie Besitzer oder Eigentum. Eine Möglichkeit von Possessivsubstantiven, wie sie vor allem für das Deutsche typisch ist, ist die Reduzierung von Phrasen durch Wortbildungs-mechanismen, wie beispielsweise die Katze des Nachbars bzw. die Katze vom Nachbar, in eine ein-Wort-Konstruktionen, wie Nachbarskatze. Auch Possessiv-komposita wie Rotschwänzchen, die eine Pars pro toto -Relation implizieren, können im weiteren Sinne zur Gruppe der Possessivsubstantive gezählt werden. Des Weiteren zählen zu possessiven Nominalkonstruktionen Possessivpronomen, die substantivisch verwendet werden, wie beispielsweise Konstruktionen wie sein Sieg. Sein kann in einer solchen Konstruktion einerseits als Artikelwort, possessives Attribut, aber auch adjektivisch analysiert werden (vgl. Dudengrammatik 2005:283ff.).

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(11)

Quelle: Dudengrammatik (2005:283-286)

Solche adnominalen Possessor-Konstruktionen finden sich in allen Sprachen, die dieser Arbeit als Vergleichsprachen zur Verfügung standen, wie die folgenden Beispiele aufzeigen.

(12)

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Am rumänischen Beispiel in (12) wird deutlich, dass Possessivdeterminative auch postnominal auftreten können. Dennoch, und das gilt ebenso für Genitivattribute, wird eine pränominale Stellung der Possessiva von den meisten europäischen Sprachen[1] bevorzugt. Diese Auffälligkeit kann auf die Definitheitshierarchie zurückgeführt werden. Der zweiter Faktor, der bei der prä- oder postnominalen Stellung von Possessiva eine Rolle spielt ist die Belebtheitshierarchie (Zifonun 2005:23).

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(13)

Quelle: Zifonun (2005:23)

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(14)

Quelle: Zifonun (2005:23)

Aus diesen Hierarchien ist demnach zu folgern, dass ein Ausdruck, der in beiden Hierarchien einen hohen Rang hat, mit hoher Wahrscheinlichkeit pränominal ge-stellt wird. Allerdings finden sich hier auch semantisch begründbare Ausnahmen, die im Folgenden aufgezeigt werden.

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(15)

Quelle: Zifonun (2005:25)

Neben den in (12) gezeigten Beispielen adnominaler Possessiv-Konstruktionen, findet man allerdings auch Sprachen, die neben Possessivdeterminativen auch einen Artikel aufzeigen.

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(16)

Während diese Sprachen die Kombination aus Artikel und Possessivdeterminativ aufweisen können, ist diese Kombination in den meisten anderen Sprachen ungrammatisch.

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(17)

Haspelmath (1999) nimmt an, dass diese Artikel-Possessivum-Komplementarität auf Ökonomische Motivation zurückzuführen ist, da das Possessivum ebenso wie der definite Artikel Definitheit ausdrücken kann. Dieser entfällt in den meisten Sprachen dadurch, weil der definite Artikel als Marker für Definitheit nicht mehr gebraucht wird, da der Hörer bei possessiven Nominalkonstruktionen automatisch Definitheit annimmt. Dieses Phänomen wird im fünften Kapitel genauer behandelt und analysiert.

Mit einer weiteren interessanten Auffälligkeit bei adnominalen Possessiv-Konstruktionen befasst sich Zifonun (2005). In einem Vergleich zwischen dem Deutschen, Englischen, Französischen, Italienischen, Polnischen und Ungarischen fand sie heraus, dass die attributiven Konstruktionen dieser Sprachen mit der semantischen Funktion Possessiv (Possessor, Possessum), Patiens, Subjektiv oder Objektiv[2], „pronominalisiert“ werden können (Zifonun 2005:Kap. 2.1.1). Das heißt also, dass Präpositionalphrasen durch Possessivdeterminative verkürzt werden können, wie die folgenden Beispiele aufzeigen.

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(18)

Quelle: Zifonun (2005:42)

Neben den selbständigen Formen der Possessiv-Konstruktionen kann Possessivität auch in Form von Affixen bzw. Klitika, wie beispielsweise im Ungarischen oder Türkischen ausgedrückt werden. Um im Türkischen Possessivität auszudrücken wird deshalb ein Nomen mit den jeweiligen Suffixen kombiniert.

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(19)

Quelle: Stein (2001:35)

Neben dem Anhängen von Suffixen, kann im Türkischen die Possessivität durch den zusätzlichen Gebrauch von Possessivdeterminativen verstärkt werden.

4.2 Prädikative Ausdrucksweisen der Possessivität

Neben den oben aufgezeigten Ausdrucksweisen der Possessivität, die sich auf Wortformen oder Phrasen beschränken, kann Possessivität auch prädikativ ausgedrückt werden. Während im Deutschen das Syntagma eines prädikativen possessiven Ausdrucks nur mit einem Verb auftreten kann, gibt es auch Sprachen wie das Arabische, die auch verblose prädikative Ausdrücke zulassen (Elkady 2001:86).

Im Deutschen drücken vor allem Besitzverben, wie haben oder besitzen, Possessivität aus. Diese zumeist transitiven Verben treten in der Regel als Possessor-Possessum-Relation auf. Die zwei Lehrstellen der transitiven Verben werden mit zwei Nominalphrasen gefüllt, die die Satzgliedfunktionen von Subjekt und Objekt annehmen (Elkady 2001:86).

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(20)

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(20’)

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(20’’)

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Neben besitzanzeigenden Verben gibt es aber auch Verben, die einen Wechsel des Besitzes anzeigen und somit die semantischen Funktionen Source und Goal beinhalten. Bei diesen Verben handelt es sich zum einen um ditransitive Verben, wie schenken oder leihen, oder transitive Verben wie sich kaufen, sich leihen oder sich aufheben, die ein Reflexivpronomen mitführen.

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(21)

5 Artikel-Possessivum-Komplementarität

In vielen Sprachen wird eine definite Nominalphrase durch einen definiten Artikel gekennzeichnet. Auffällig ist nun, dass in vielen Sprachen der definite Artikel nicht auftritt, wenn ein Possessivum gebraucht wird.

[...]


[1] Manzelli (1990) fand bei einer Untersuchung von europäischen Sprachen heraus, dass 75% dieser untersuchten Sprachen eine eindeutige Präferenz für die (allerdings nicht unbedingt ausschließliche) pränominale Stellung zeigen.

[2] Die semantischen Funktionen Subjektiv und Objektiv entsprechen den Subjekt- bzw. Objekt-Argumenten

Ende der Leseprobe aus 45 Seiten

Details

Titel
Possessivität. Untersuchung eines linguistischen Phänomens
Hochschule
Universität Stuttgart  (Institut für germanistische Linguistik)
Veranstaltung
Hauptseminar "Typologie II"
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
45
Katalognummer
V65363
ISBN (eBook)
9783638579551
ISBN (Buch)
9783656801672
Dateigröße
663 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Possessivität, vor allem in Bezug auf die Kategorisierung sowie deren Ausdrucksweisen. Ein weiterer wichtiger Punkt im Bezug auf Possessivität stellt die Artikel-Possessivum-Komplementarität dar. Um Vergleichsdaten für das Deutsche nutzen zu können, wurde dafür eigens eine Textkorpora von 1000 definiten und indefiniten Nominalphrasen erstellt, die dieser Arbeit anhängt.
Schlagworte
Possessivität, Hauptseminar, Typologie
Arbeit zitieren
Constanze Zürn (Autor:in), 2006, Possessivität. Untersuchung eines linguistischen Phänomens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65363

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