Die Fixierte Rollentherapie nach G. A. Kelly


Hausarbeit, 2006

14 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einführung

2 Definitionen
2.1 Rolle
2.2 Rollenspiel
2.3 Therapie
2.4 Konstrukt

3 Einige Aspekte der Theorie der personalen Konstrukte

4 Die fünf Phasen der Fixierten Rollentherapie
4.1 1.Phase: Selbstcharakterisierung
4.2 2.Phase: Rollensketch
4.3 3.Phase: Vorstellen des Rollensketches
4.4 4.Phase: Spielphase
4.5 5. Phase: Ende des Rollenspiels

5 Kritik und Würdigung

6 Literaturverzeichnis

7 Anlage

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einführung

Kelly wurde am 28.04.1905 in Kansas geboren.

Nach einer Ausbildung zum Schauspiellehrer, sah er seine Berufung daran, im Bereich der Psychologie zu arbeiten. So verbrachte er für ca. 20 Jahre an dem Lehrstuhl für klinische Psychologie and der Ohio State University.

Zu Kellys größten Werken zählt sein zweibändiges Werk „The Psychology of Personal Constructs“, dass er im Jahre 1955 veröffentlich hat.

Auf eine weitere Neuerung durch G.A.Kelly, dem REP-Test („Role- construct- repetory-test“), ein Verfahren zum Erfassen von persönlichen Konstrukten, die dann wiederum zum Verständnis der Persönlichkeit beiträgt, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen.

Ich möchte in meiner Arbeit dagegen den Schwerpunkt auf die Fixierte Rollentherapie (fixed role therapy) legen, die denjenigen Menschen eine Chance auf Besserung bieten sollten, die schon lange Zeit zuvor auf eine Psychotherapie gewartet hatten.

Zuerst werde ich mich jedoch nach einigen Definitionen, zum besseren Verständnis, seine Theorie der personalen Konstrukte anreißen.

2 Definitionen

2.1 Rolle

„Die Rolle ist eine Verhaltensstruktur, die dem Verhalten der Mitmenschen Rechnung trägt.“[1]

2.2 Rollenspiel

„ Rollenspiel, eine Spielart, bei der die Spieler ihre alltägliche soziale […] Identität aufgeben und in `eine andere Haut´ schlüpfen, also absichtlich oder unabsichtlich bestimmte Rollen übernehmen.“[2]

„Ein Rollenspiel ist dadurch gekennzeichnet, dass die Lernenden soziale Realität im Spiel simulieren […] und die Rollen von Akteuren übernehmen, mit deren Interesse sie sich zu identifizieren suchen.“[3]

Rollenspiel eine Methode bzw. ein Spiel, mit dem die Teilnehmer für begrenzte Zeit spielgemäße fiktive Denk- und Handlungsmuster einnehmen und diese in der von ihnen mitgestalteten Spielwelt ausleben. Dadurch, dass alle Beteiligten so tun, als sei die gewünschte Welt real, entsteht beim Spieler tatsächlich der Eindruck von Echtheit. Virtualität und Realität verschwimmen im Rollenspiel. Das stellt an den Spieler natürlich hohe empathische Anforderungen.“[4]

2.3 Therapie

„Die Therapie (v. griech. θεραπεία „Dienst“) bezeichnet in der Medizin die Maßnahmen zur Behandlung von Krankheiten und Verletzungen. Ziel des Therapeuten ist die Heilung, die Beseitigung oder Linderung der Symptome und die Wiederherstellung der körperlichen oder psychischen Funktion.“[5]

2.4 Konstrukt

„Ein Konstrukt im Sinne von Kelly st eine bestimmte Art und Weise, die Welt wahrzunehmen und zu interpretieren bzw. eine Abbildung von der Welt zu schaffen.“[6]

3 Einige Aspekte der Theorie der personalen Konstrukte

Kellys Menschenbild ist geprägt von der Metapher des „Menschen als Wissenschaftler“.

Er verbindet damit gewöhnliche Menschen, die Beobachter von Ereignissen sind, die Konstrukte formulieren und diese verwenden um die Zukunft vorherzusagen.

Jeder von uns Menschen versucht die Welt zu verstehen, Ereignisse vorherzusagen und sie zu kontrollieren, d.h. es werden Hypothesen aufgestellt, überprüft und im Anschluss entweder verworfen, neu aufgestellt oder beibehalten.

Zusammengefasst bedeutet dies, dass „[…] jeder Mensch sich im Grunde wie ein Wissenschaftler verhält. Er will Dinge vorhersagen und kontrollieren, und dazu stellt er Hypothesen auf und überprüft sie im Alltagshandeln; wenn sie sich bewähren, behält er sie bei, wenn nicht, dann verwirft er sie und stellt neue, bessere auf.“[7]

Grundsätzlich, ist Kelly der Meinung, sind die Menschen in der Lage ihre gegenwärtigen Konstrukte aufzugeben und durch alternative zu ersetzen, was er unter dem Begriff des „Konstruktiven Alternativismus“ zusammenfasst.

Nun besteht aber die Möglichkeit, dass der Mensch aufgrund von Angst und Bedrohung, in seinem Handeln gestört ist, ständig neue Wege sucht zur Konstruktion oder zum Festhalten an alten Konstrukten. Er beschäftig sich damit seine Hypothesen endlos zu überprüfen. Und obwohl sie sich nicht bewahrheitet haben, hält er an ihnen fest und ändert nichts.

Hier setzt die Fixierte Rollentherapie ein, auf die ich im nächsten Punkt genauer eingehen möchte.

4 Die fünf Phasen der Fixierten Rollentherapie

Die fixierte Rollentherapie ist somit ein experimentelles Verfahren zur Aktivierung einer Persönlichkeitsveränderung.

Für einen bestimmten Zeitraum (meist einige Wochen) spielt der Klient eine festgelegte (fixed) Rolle einer fiktiven Person.

„[…]ihm wird die Chance geboten, neue Wege und Möglichkeiten, Ereignisse zu deuten, auszuprobieren und zwar unter dem vollen Schutz `des tun als ob.“[8]

Laut Kelly ist der Klient nämlich Gefangener seines eigenen Konstruktsystems. Diese besondere Therapieform soll dazu dienen, festgefahrene Konstrukte zu lösen und den Klienten für neue Konstruktdimensionen aufzuschließen.

Wie jede einzelne dieser fünf Phasen jedoch genau aussieht, werde ich im Anschluss Schritt für Schritt erläutern.

Zuvor möchte ich aber noch darauf hinweisen, dass die Fixierte Rollentherapie auf zwei Prinzipien der Personalen Konstrukttheorie Kellys beruht.

Zum einen auf der Metapher vom Mensch als Wissenschaftler. Zum anderen auf das Korollarium der Teilnahme am sozialen Prozess, was besagt, dass der Klient in der Lage sein muss, die Welt durch die Konstrukte eines anderen zu sehen; nur in dem Maße, in dem er dazu in der Lage ist, kann er eine andere Rolle spielen.

[...]


[1] Kelly, G.A., 1955. 97

[2] Böhm, W., 1988, 505

[3] Bonz, B. , 1995,.278

[4] www.wikipedia.de , 10.10.06

[5] ebd.

[6] Laux, 2003, 101

[7] Sader und Weber, 1996, 48

[8] Pervin, 2005, 501

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Fixierte Rollentherapie nach G. A. Kelly
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V64989
ISBN (eBook)
9783638576604
ISBN (Buch)
9783656796978
Dateigröße
526 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Fixierte, Rollentherapie, Kelly
Arbeit zitieren
Julia Zenkert (Autor:in), 2006, Die Fixierte Rollentherapie nach G. A. Kelly, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64989

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