Die Politik der Gesellschaft


Referat (Ausarbeitung), 2006

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was ist Politik?

3. Kommunikation

4. Systemdifferenzierung
4.1 Autopoiesis

5. Soziale Systeme

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Ich möchte in dieser Ausarbeitung auf die wesentlichen Kernaspekte der Systemtheorie von Luhmann eingehen, welche ich mit Hilfe eines Mind-Maps verdeutlichen möchte. Luhmann beschäftigt sich in seinem Werk „Die Politik der Gesellschaft“ besonders mit dem Medium der Kommunikation und stellt diese als die Basis von sozialen Systemen dar. Daraus hervor geht die „politische“ Kommunikation, die besonders durch ihre Beschaffenheit der Macht als notwendiges Medium impliziert. Zu jedem System in der Systemtheorie gehört eine Operation, die die verschiedenen Systeme inhaltlich miteinander verknüpft. Dieses lässt sich im Kern besonders mit einem Mind-Map veranschaulichen. In den Kern dieses Mind-Maps möchte ich daher Luhmann mit seiner Systemtheorie stellen. In der er davon ausgeht, dass die Gesellschaft ein besonderer Typ eines sozialen Systems ist. Die Gesellschaft ist nämlich das soziale System, dass alle Kommunikationen einschließt, so dass es ohne Gesellschaft auch keine Kommunikation gibt.

Besonders in der Politik wird Kommunikation durch Machtstrukturen geregelt. Z.B. bei der Frage: Wer hat die Befugnis Entscheidungen zu treffen? Oder wer sagt was richtig und was falsch ist? Hierbei muss man sich erst einmal die Frage stellen, was Politik eigentlich ist und was diese an Vorraussetzungen braucht.

Des Weiteren, möchte ich auch der Frage nachgehen ob Luhmanns Theorie ein Indikator für Demokratie darstellt.

2. Was ist Politik?

Wichtigster Bestandteil der Politik ist die Gesellschaft. Eine Gesellschaft ist eine Gruppe von Menschen, die eine ähnliche Weltanschauung hat. Faktoren wie Sprache, Rechtsauffassungen, Erziehungsziele, Religion und deren Geschichte prägen eine Gruppe von Menschen in einem Territorium, diese Gruppe bildet eine Gesellschaft.

Politik besteht immer dann, wenn eine Gruppe von Menschen zusammen auf einem begrenzten Raum lebt und gemeinsam eine gerechte Form von Ordnung anstrebt. Menschen können nicht ohne eine bestimmte Ordnung zusammenleben, denn ohne diese besteht Chaos.

1. „Politik ist der Kampf um die rechte Ordnung“[1].
Damit eine Gemeinschaft, also eine Gruppe von Menschen, gesellschaftsfähig wird, muss sie sich überlegen, wie die einzelnen Probleme, die bei dem Zusammenleben entstehen, gelöst werden können. Man braucht also Entscheidungen zu Fragen die anfallen. Entscheidungen werden bestehen aus der Operation der Kommunikation. Wenn jeder, der in einer Gesellschaft lebt, die Befugnis hätte diese Entscheidungen für sich selber zu treffen, wären wir wieder beim Ausgangspunkt, wir hätten Chaos. Also muss die Befugnis der Kommunikation oder besser gesagt, der Entscheidung reguliert werden.
2. Politik ist der Versuch aus einer Gemeinschaft eine Gesellschaft zu machen.
Damit Meinungsverschiedenheiten vermieden werden und sich eine klare Regelung finden lässt, was ja Ordnung bedeutet, muss es also Gesetze geben, die für alle gelten und dem Gemeinwohl entsprechen. Zwangsläufig muss es in einer Gesellschaft die Möglichkeit geben, dass Probleme, die die Gesellschaft betreffen, gelöst werden können. Damit sichergestellt wird, dass die Probleme im Sinne der Gesellschaft gelöst werden, muss man über Lösungsvorschläge diskutieren und über sie abstimmen.
3. Eine Gesellschaft braucht Gesetze, Regeln und Normen.
Wenn ein Gesetz so diskutiert worden ist, dass es die Meinung der Mehrheit entspricht, wird dieses Gesetz durch die Mehrheit beschlossen. Damit das Gesetz eingehalten wird, benötigt man eine Gewalt.
4. Politik benötigt Gewalt.
In großen Gesellschaftsformen ist es unmöglich, dass jeder über alle Gesetze und Regeln abstimmen (kommunizieren) kann. Machtanteile müssen also auf bestimmte Personen verteilt werden. Auf Personen, die besonders geeignet sind, um bestimmte Entscheidungen treffen zu können.
5. Politik ist das Verteilen von Macht auf befugte Personen.
Politik ist, wenn man sich Gedanken macht wie man die Gesellschaft verändern kann und aktiv versucht, diese Gedanken zu kommunizieren, Politik ist inhaltliche Arbeit. Welche Mittel hierzu benötigt werden spielen zur Frage was Politik ist erst einmal keine Rolle. Sie spielen dann eine Rolle, wenn Entscheidungen wirksam werden sollen. Also was benötigt Politik?

Es hat also jeder Mensch, der in einer Gesellschaft lebt, die Möglichkeit politisch aktiv zu sein und dabei ist es egal, aus welcher sozialen Schicht er kommt und wie viel Einfluss, also Macht, er hat. Vorraussetzung hierfür ist auch nicht eine Demokratie, denn jeder, der seine politischen Gedanken kommuniziert, ist politisch aktiv.

Ich bin der Meinung, dass das Wesen der Politik aus der Philosophie kommt. Philosophie ist ja wenn man über Thesen, Utopien, Ideen usw. diskutiert, ohne sie in die Tat umsetzen zu wollen. Politik interessiert sich nun genau an den Theorien, die für die Gesellschaft umsetzbar sind. Diese können aber erst dann erkannt werden, indem man die Utopien als Utopien entlarvt. Dabei ist es nicht wichtig, ob man sich diese Theorien selber überlegt, so wie es vielleicht ein Diktator machen würde, oder ob man sie wie in einer Demokratie gemeinsam kommuniziert. Politik ist also im ersten Schritt das kommunizieren von Theorien zur Veränderung der Gesellschaft und der zweite Schritt wäre diese durchsetzen zu wollen. D.h. das man im zweiten Schritt die Macht die man hat ausnutzt, um seine Theorie durchzusetzen. Wenn jemand jetzt so wenig Macht besitzt, dass er noch nicht einmal erhört wird, war er trotzdem politisch aktiv. Macht ist also etwas, was Politik auf jeden Fall benötigt, aber es ist nicht das Wesen der Politik, denn das ist das Streben nach einer verbindlichen Ordnung. Also besonders auf das „Streben“ nach Ordnung und dem Inhalt der „Ordnung“ kommt es bei der Frage auf "was ist Politik?", an.

3. Kommunikation

Für Luhmann ist Kommunikation der notwendigste Bestandteil von sozialen Systemen. Die Politik ist für Luhmann ein System von vielen. Kommunikation ist der Ausgangs und Endpunkt jeder Operation. Kommunikation besteht aus der Synthese dreier Selektionen, Mitteilung, Informationen und dem Verstehen der Differenz zischen Information und Mitteilung. Mit anderen Worten, Kommunikation ist nur eine Information, wenn diese verstanden wurde. Wenn ich zum Beispiel zu einer Person sage, dass es sehr kalt draußen ist, sich diese aber nicht warm anzieht beim rausgehen, dann hat diese Person meine Information nicht verstanden.

In Grafik 1 wird gezeigt, dass Luhmann als erstes von der Kommunikation ausgeht, die durch die Operation mit der Gesellschaft und somit der öffentlichen Meinung ständig in Interaktion steht. Kommunikation findet so lange statt, bis eine Einigung gefunden wurde oder sich ein neues Problem darstellt. Nach Luhmann ist es die Kommunikation, die das soziale in einem System darstellt. „Da jede einzelne Kommunikation ein Ereignis ohne Dauer ist, schafft die Kommunikation ständig neue Sinninhalte. Die Sequenz realisiert sich nur in einem Kommunikationsprozess, in dem jeder Kommunikation eine weitere Kommunikation folgt. (…) „Soziale Systeme realisieren keine andere Operation als Kommunikation. Da jede Kommunikation eine interne Operation eines sozialen Systems ist, gibt es keine Kommunikation zwischen den sozialen Systemen und ihrer Umwelt. Da ein soziales System Kommunikation durch Kommunikation produziert, ist es gegenüber der Umwelt geschlossen; es erhält keine Information aus der Umwelt.“[2]

Kommunikation ist also auch immer einer Operation und Operationen sind das Wesen von sozialen Systemen.

[...]


[1] Suhr/v d. Gablenz 1950/1965

[2] GLU, Glossar zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, Von Claudio Baraldi, Giancarlo Corsi, und Elena Esposito, Suhrkamp Verlag Frankfurt am Mein 1997, Seite 91.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Politik der Gesellschaft
Hochschule
Universität Lüneburg  (Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Die Gesellschaft und Ihre Funktionssysteme
Note
1,0
Autoren
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V64835
ISBN (eBook)
9783638575454
ISBN (Buch)
9783638925754
Dateigröße
533 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Politik, Gesellschaft, Ihre, Funktionssysteme
Arbeit zitieren
Torben Zimpel (Autor:in)Filiz Rude (Autor:in), 2006, Die Politik der Gesellschaft , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64835

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