Entwicklung von Emotionen


Hausarbeit, 2003

18 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Gliederung

0. Einleitung

1. Verständnis von Emotion
1.1 Was versteht man unter einer Emotion?

2. Theoretische Überlegungen zur Entstehung von Emotionen
2.1 Evolutionsbiologische Ansätze
2.2 Kognitionspsychologische Ansätze
2.3 Behavioristisch-lerntheoretische Ansätze
2.4 Psychophysiologische Ansätze

3. Entwicklung von Emotionen
3.1 Mutter- Kind- Interaktionen
3.2 Entwicklung des Gesichtsausdrucks
3.3 Entwicklung der physiologischen Reaktione
3.4 Entwicklung von Gefühlen

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Erklärung

0. Einleitung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der emotionalen Entwicklung. Im täglichen Leben spielt der Begriff Emotion eine sehr wichtige Rolle. Viele Handlungen des Menschen werden durch Emotionen auf viele verschiedene Weisen beeinflusst. Die gleiche Emotion hat unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Menschen und sogar unterschiedliche Auswirkungen auf denselben Menschen in unterschiedlichen Situationen. Emotionen beeinflussen gewöhnlich alle Aspekte des Individuums, den ganzen Menschen.

Ich beginne meine Arbeit mit der Klärung des Begriffs „Emotion“.

Angesichts der Tatsache, dass die psychologische Emotionsforschung auf eine etwa hundertjährige Tradition zurückschauen kann, sollte man erwarten, dass inzwischen Einigkeit darüber besteht, was unter Emotionen verstanden wird. Dennoch ist"Emotion“ eines der am schlechtesten definierten Konzepte in der Psychologie. Fast jeder denkt, er versteht, was es bedeutet, bis er versucht, es zu definieren. Dann behauptet praktisch niemand mehr, es zu verstehen. (vgl. Scmidt-Atzert 1996, S.18ff.)

Dann fahre ich fort mit theoretischen Ansätzen wichtiger Psychologen. Ich befasse mich u.a. mit dem evolutionstheoretischem Ansatz von Darwin, den verhaltenstheoretischen Ansätzen von Schlachter und Singer und schließlich

mit der James-Lange-Theorie der Emotionen.

Nach diesen Überlegungen widme ich mich der Frage, welche empirischen Befunde im zentralen Forschungsbereich „ Mutter-Kind-Interaktion und emotionale Entwicklung“ vorliegen. Über emotionale Entwicklung der Kinder können wir am meisten aus Studien über Mutter-Kind-Interaktionen erfahren.

Danach versuche ich wesentliche Veränderungen im Gesichtsausdruck zu beschreiben. Die Frage ist, wie Kinder ein Verständnis dafür gewinnen, was in anderen Menschen vorgeht. Die Äußerung von Emotionen kann man häufig im Gesicht oder in der Stimme desjenigen sehen oder hören, bei dem sie auftreten. Deshalb kann man behaupten, dass schon kleine Kinder Emotionen anderer erkennen.

In dem nächsten Bereich meiner Hausarbeit beschreibe ich die physiologischen Reaktionen. Für das Studium der Emotionsentwicklung in der frühen Kindheit, stehen eine Reihe von Indikatoren aus diesem Bereich.

Die Entwicklung von Gefühlen ist der letzte Punkt, mit dem ich mich beschäftigen werde. Hier ist die Frage zu klären, ob schon die kleinen Kindern Gefühle erkennen können und ob die Säuglinge eine Fähigkeit haben, in speziellen Gefühlsausdrücken eine Bedeutung zu sehen und zu erkennen, dass sie sich differentiell auf spezifische Objekte beziehen.

Die Literatur, auf die ich mich im Folgenden stütze, ist im Literaturverzeichnis angegeben.

1.Verständnis von Emotionen

1.1 Was versteht man unter einer Emotion?

Da es in der vorliegenden Arbeit um das Thema Emotionen gehen soll, stellt sich die Frage, was genau unter einer Emotion zu verstehen hat. Wohl jeder hat eine Vorstellung von Emotionen.

Um eine Definition für Emotionen zu finden, gilt die Frage zu beantworten, ob es eine einheitliche Definition für Emotion in der aktuellen Forschung überhaupt gibt. Meyer, Reisenzein und Schützwohl beantworten diese Frage mit einem klaren „ Nein“. „ Eine allgemein geteilte, exakte Definition von ‚ Emotion ’existiert gegenwärtig nicht.“ ( Meyer, Reisenzein, Schützwohl 2001, S. 50)

Sie führen aus, dass es einer einheitlichen Definition auch nicht bedarf, da „ eine solche Definition (…) nicht die Voraussetzung der wissenschaftlichen Emotionsforschung ist, sondern deren Resultat.“ ( Meyer, Reisenzein, Schützwohl 2001, S. 50) Das heißt die Frage „ Was ist eine Emotion?“ ist selbst ein zentraler Forschungsgegenstand der Emotionspsychologie. Daher ziehen sie eine Arbeitsdefinition von Emotion vor, um den Forschungsgegenstand klar abzugrenzen und die für die meisten Wissenschaftler akzeptabel erscheint. Demnach lautet ihre Arbeitsdefinition für Emotionen:

1. Emotionen sind zeitlich datierte, konkrete einzelne Vorkommnisse von zum Beispiel Schuld, Scham, Eifersucht, Stolz, Ärger, Freude, Neid, Traurigkeit, Enttäuschung, Mitleid, Überraschung, Erleichterung sowie weiterer Arten von psychischen Zuständen, die den genannten genügend ähnlich sind.
2. Diese Phänomene haben folgende Merkmale gemeinsam:
a) Sie sind aktuelle psychische Zustände von Personen
b) Sie haben eine bestimmte Qualität, Intensität und Dauer
c) Sie sind in der Regel objektgerichtet
d) Personen, die sich in einem dieser Zustände befinden, haben normalerweise ein charakteristisches Erleben ( Erlebensaspekt von Emotionen), und häufig treten auch bestimmte physiologische Veränderungen ( physiologischer Aspekt von Emotionen ) und Verhaltensweisen (Verhaltensaspekt von Emotionen ) auf.( vgl. Meyer, Reisenzein, Schützwohl 2001, S. 24)

Der erste Teil der Definition gibt Beispiele für Emotionen, die uns dem Alltag vertraut sind und uns daher einleuchten. Der zweite Teil der Definition zählt einige definierende Merkmale von Emotionen auf, die ich nun kurz näher erläutern werde:

Zur a):
Im Gegensatz zu emotionalen Dispositionen befasst sich die Emotionspsychologie meist mit aktuellen emotionalen Zuständen. Ein Beispiel zur Demonstrierung des Unterschiedes: „ Daniel ärgert sich über Anke“ kann einerseits bedeuten, dass Daniel gerade eine Episode von Ärger durchmacht (z. B. schimpft er auf Anke), solche Episoden sind meist von relativ kurzer Dauer. Andererseits kann es aber auch bedeuten, wenn Daniel fernsieht und Anke ganz vergessen hat, in ihm aber eine erhöhte Bereitschaft besteht, eine Ärgerepisode zu haben, falls geeignete Umstände eintreten (z. B. wenn er Anke wieder sieht oder an sie erinnert wird). Letzteres wäre eine emotionale Disposition.
Zur b):
Qualität: das wichtigste Gruppierungsmerkmal, „ Ärger“, „Angst“, sind z. B. Namen für solche Qualitätstypen, wobei sich einige sehr ähnlich sind.
Intensität: Man unterscheidet z. B. starke und schwache Emotionen. Diese Charakterisierung verwendet man meist um Emotionen näher zu beschreiben, die man bereits ihrer Qualität nach gekennzeichnet hat.
Dauer: Gruppierung der Emotionsvorkommnissen nach ihrer zeitlichen Dauer, z. B. ob sie langsam oder schnell zu einem Intensitätsmaximum ansteigen.
Zur c):
Man freut sich über etwas, ist stolz auf etwas oder hat Angst vor etwas. Dieses „etwas“ ist das Objekt der Emotionen. Dabei muss man beachten, dass dieses Objekt nicht unbedingt real zu existieren braucht. Wenn man sich z. B. vor dem Versagen bei einer Prüfung fürchtet, handelt es sich nur um eine Möglichkeit, die vielleicht niemals eintritt. Somit sind die Überzeugung und die Sichtweise einer Person über Ereignisse genauso entscheidend für Emotionen wie die Ereignisse selbst.
Zur d):
Erlebensaspekt: Dies ist die subjektive Komponente von Emotion, das Empfinden eines Gefühls. Das Gefühl einer Emotion ist anders als das eines Gedankens oder einer Vorstellung. Was diesem Gefühl nun seine charakteristische, spezifische Qualität verleiht, versucht die Emotionspsychologie zu beantworten.

Physiologischer Aspekt: Dieser bezieht sich einerseits auf körperliche Veränderungen, die durch das autonome Nervensystem ausgelöst werden (z. B. Erröten, Veränderungen der Herzrate, der Atmung, Schwitzen der Hände…), andererseits auf Vorgänge im ZNS, im Gehirn.

Verhaltensaspekt: Dieser umfasst den Gesichtsausdruck, die Gestik, die Körperhaltung, die Körperorientierung (in Bezug auf einen Interaktionspartner), Körperbewegungen (z. B. plötzliches Zusammenzucken), sowie Merkmale der Sprechstimme. Auch beobachtbare, zielgerichtete Handlungen wie Flucht- oder Angriffsverhalten kann man hierzu zählen. (vgl. Meyer, Reisenzein, Schützwohl 2001, S. 26ff.)

Eine zusammenfassende Definition stellt Zimbardo vor: „ Emotion ist ein komplexes Muster von Veränderungen, das physiologische Erregung, Gefühle, kognitive Prozesse und Verhaltensweise einschließt, die in Reaktion auf eine Situation auftreten, welche ein Individuum als persönlich bedeutsam wahrgenommen hat.“ (Zimbardo 1995, S. 442)

2. Theoretische Überlegungen zur Entstehung von Emotionen

Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Theorien zur Entstehung von Emotionen.

Ulich (1992)gibt folgende Umschreibung:

„ Die unterschiedliche Ansätze stimmen vor allem in zwei Punkten überein: 1. Emotionen sind leib- seelische Zuständlichkeiten einer Person, an denen sich 2. je nach Betrachtungsebene verschiedene Aspekte oder Komponenten unterscheiden lassen: eine subjektive Erlebniskomponente, eine neuro- physiologische Erregungskomponente, eine kognitive Bewertungskomponente und eine interpersonale Ausdrucks- und Mitteilungskomponente.“ (S. 35)

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Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Entwicklung von Emotionen
Hochschule
University of Sheffield
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
18
Katalognummer
V64751
ISBN (eBook)
9783638574877
ISBN (Buch)
9783656776505
Dateigröße
424 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Emotionen
Arbeit zitieren
Olesja Klipert (Autor:in), 2003, Entwicklung von Emotionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64751

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