Bilder und Modelle der Erziehung


Hausarbeit, 2005

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Erziehung

3. Bilder von Erziehung
3.1 Erläuterung zweier Bilder im Vergleich
3.2 Grundverständnisse

4. Modelle von Erziehung
4.1 Erläuterung zweier Modelle
4.1.1 Die Funktionale- intentionale Erziehung
4.1.2 Das Pädagogische Verhältnis
4.2 Vergleich der Modelle

5. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis / Internetverzeichnis
Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Erziehe ich mein Kind richtig? Sollte ich mein Kind mehr loben? Wäre eine härtere Bestrafung bei dieser Auseinandersetzung besser gewesen? Diese und andere Fragen stellen sich besorgte Eltern tagtäglich im Umgang mit ihren Kindern. Fast jeder ist seinen Zweifeln ausgesetzt, bei der Wahl der richtigen Erziehungsstrategie. Aber was ist eigentlich Erziehung? Was muss bei einer guten Erziehung beachtet werden? Was für Erziehungsmöglichkeiten gibt es? Wenn man sich mit diesem Thema näher beschäftigt, entstehen immer mehr Fragen. Aber wie kann man sie beantworten? Wir können jeden Menschen fragen, ob er weiß was Erziehung ist und er wird es bejahen, aber erklären kann es kaum jemand.

Um den Fragen auf den Grund zugehen, werde ich zuerst die allgemeingültige Definition für Erziehung von Brezinka nennen und erläutern. Des Weiteren gehe ich auf die Alltagstheorien als erste Zugänge zu dem Begriff Erziehung ein. Anschließend vergleiche ich jeweils zwei Bilder und Modelle der Erziehung miteinander. Dabei lege ich den Schwerpunkt bei den Bildern auf das des Wachsenlassens und Helfens. Im Mittelpunkt der Modelle stehen dann die Funktionale- intentionale Erziehung und das Pädagogische Verhältnis. Die wenig veröffentlichte Literatur zur Funktionalen- intentionalen Erziehung bewirkte bei den Recherchen, dass ich direkter das Pädagogische Verhältnis, insbesondere die beiden Untergruppen des Pädagogischen Bezuges und des Erzieherischen Verhältnisses, erläutern werde.

2. Erziehung

Der Begriff Erziehung umfasst so ein breites Spektrum von Handlungen, die jeder tagtäglich ausführt und dabei bewusst oder unbewusst eine andere Person erzieht. Dabei ist die Art und Durchführung der Erziehung von der Person des Erziehenden abhängig, denn jede Person kann jeden erziehen, ohne dafür eine bestimmte Vorbildung genossen zu haben, ohne ein bestimmtes Grundwissen über eine „gute” Erziehung zu haben und ohne feste Regeln oder Gesetze. Der Erzieher kann sich nach den allgemein üblichen Normen und Werten richten, ist dazu aber nicht verpflichtet. Weiterhin beeinflussen auch politische, religiöse oder gesellschaftliche Ereignisse die Erziehung. ( vgl. Gudjons 2001, S. 182 ff )

Brezinka entwickelte eine Definition von Erziehung, nach der die Erziehung immer eine soziale Absicht ist, mit der Menschen versuchen, also die Absicht haben, die psychischen Dispositionen eines anderen Menschen, zu verbessern, zu erhalten oder zu beseitigen. Diese psychischen Dispositionen sollen dabei nachhaltig und somit lang anhaltend gestaltet werden. Sie lässt sich in dieser Grafik zusammenfassen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Gudjons 2001, S. 188)

Diese Definition gilt als die heute auf der ganzen Welt gültige Erklärung des Erziehungsbegriffs. Durch die allgemeine ( fast oberflächliche ) Form konnte sie als Definition erst anerkannt werden. Kritiker hingegen lehnen wegen dem „…hohen Allgemeinheitsgrad und die hohe Generalisierungsstufe…“ (Gudjons 2001, S. 189) diese Definition ab.

Einen ersten Einblick in den Begriff Erziehung bilden die Alltagstheorien. Sie werden bewusst oder unbewusst als so genannte Hilfestellungen für die Erziehung genutzt. (vgl. Hierdeis 1992, S. 90. S. 157 ff)

Mach dir nichts daraus, andere Mütter haben auch schöne Töchter! Dummheit schützt vor Strafe nicht! Lügen haben kurze Beine! Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Du bekommst noch ganz viereckige Augen vom vielen fernsehen! Dunkles Licht ist schlecht für die Augen! Wer nicht hören will, muss fühlen! Und sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt! Bis du verheiratest bist, ist’s wieder gut! Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz! Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel zu schweigen! (www.mamas-klassiker.de)

Sie beruhen auf Erfahrung und Wissen, die von Mensch zu Mensch weiter gegeben werden, um die unmittelbar gegebene Realität zu bewältigen. Damit stehen sie im genauen Gegensatz zu wissenschaftlichen Theorien. Denn die wissenschaftlichen Theorien entstehen in einer Distanz zur Lebenswelt und ergeben sich durch vorhandene Forschungsergebnisse und methodisch gewonnene Erkenntnisse. (vgl. Hierdeis 1992, S. 90, S157ff )

3. Bilder von Erziehung

Weitere Versuche von Begriffserläuterungen stellten u.a. Scheuerl und Kron in den Bildern von Erziehung dar. Kron geht dabei von 6 Bildern aus und nennt sie Ziehen, Führen, Regieren, Wachsenlassen, Anpassen und Helfen. (Gudjons 2001, S 185)

3.1 Erläuterungen zweier Bilder im Vergleich

Im Weiteren werde ich genauer auf die beiden Bilder des Wachsenlassens und Helfens

nach Rousseau und Pestalozzi eingehen.

Der Ursprung des Bildes Wachsenlassen entwickelte sich zu der Zeit der Aufklärung und wurde durch Jean Jacques Rousseau (1712 - 1778) geprägt. Das Bild Helfen (oder auch Lebenhelfen bzw. Hilfe zur Selbsthilfe) wurde erstmals von Johann Heinrich Pestalozzi (1746 - 1827) praktiziert und beschrieben. ( Kron 2001, S. 203 ff)

Rousseau hatte den Grundgedanken, „… dass der Mensch grundsätzlich, d.h. von Geburt an gut sei...” ( Kron 2001, S. 203 ). Pestalozzi hingegen geht von der Hilflosigkeit des Menschen aus. (vgl. ebd.)

Im Bild der Hilfe wird ausgesagt, „... dass […] Kinder, Kranke, Behinderte keine `Halbmenschen` oder `Untermenschen` sind und daher einer `Sonderbehandlung´ bedürfen, sondern das diese Menschen als eine positive Aufgabe begriffen werden können.” (Kron 2001 S. 206 ). Er ist der Meinung, man sollte auf die Erfahrungen der Kinder, ob nun positive oder negative, mit Hilfe einwirken. Rousseau hingegen war der Meinung, das Kinder von alleine heranwachsen können und erst gesellschaftliche Einflüsse negativ auf die Erziehung einwirken würden. Dies wird im pädagogischen Bereich auch als „negative Erziehung” bezeichnet. Aus diesem Grund hält Rousseau die beste Erziehung, als die Erziehung, die „ ... fern der Gesellschaft und von deren negativen Einflüssen abgeschirmt stattfinden muss.” (Kron 2001, S. 203 ).

Rousseau schrieb das berühmte Werk „Emile“. Es wurde erstmals 1762 veröffentlicht. Darin bestärkt er seine Theorie des Wachsenlassens und in diesem Zusammenhang die „negative Erziehung”. Emile wird separat von der Gesellschaft erzogen und unterrichtet. Pestalozzi erklärt die Hilflosigkeit in seinem Werk „Stanser Brief”, das im Jahre 1799 erschienen ist. Er beschreibt, wie er Kinder aufgenommen hat, die herumgestreunt und verwahrlost waren und ihnen die alltägliche Hilfe und Fürsorge zukommen lies, die sie sonst nicht gehabt hätten. (vgl. ebd.)

Der Erzieher bei dem Bild der Hilfe stellt sich neben die Kinder. Er versucht sich in die Probleme hineinzudenken und „... lernt dabei mit den Augen der Kinder oder in deren Perspektive zu sehen.” (Kron 2001, S. 206).

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Bilder und Modelle der Erziehung
Hochschule
Universität Rostock  (Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik)
Veranstaltung
Einführung in die Allgemeine Erziehungswissenschaft
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
15
Katalognummer
V64587
ISBN (eBook)
9783638573627
ISBN (Buch)
9783656812517
Dateigröße
572 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bilder, Modelle, Erziehung, Einführung, Allgemeine, Erziehungswissenschaft
Arbeit zitieren
Tina Mainz (Autor:in), 2005, Bilder und Modelle der Erziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64587

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