Analyse einer Gruppendiskussion mit Jugendlichen


Forschungsarbeit, 2001

19 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Hintergrund
2.1 Fragestellung
2.2 Methodenwahl

3 Durchführung
3.1 Auswahl der Interviewpartner
3.2 Auswahl des Diskussionsortes
3.3 Datenaufzeichnung und Dokumentation
3.4 Auswahl der Fragen
3.4.1 Einleitende Fragen (Eröffnungsfragen)
3.4.2 Fragen zur Kindheit / Erziehung (Hinführungsfragen)
3.4.3 Fragen über Werte (Überleitungsfragen)
3.4.4 Ausländerfragen (Schlüsselfragen)
3.5 Fragenreihenfolge und Aufgabenaufteilung

4 Ergebnisse
4.1 Vorstellung der beteiligten Jugendlichen
4.2 Ausschnitte aus der Gruppendiskussion

5 Fazit
5.1 Fehler bei der Durchführung
5.2 Neue Fragestellung

Literatur

1 Einleitung

Das didaktische Ziel des soziologischen Lehrforschungsprojektes „Rechtsextremismus“ der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg unter der Leitung von Prof. Dr. Hummell und Marc Mulia ist das Erlernen der Methodischen Datenerhebung und – Analyse. Während des zweisemestrigen Seminars soll ein möglichst breites Spektrum der qualitativen und quantitativen Datenerhebung dargestellt und vermittelt werden.

Nachdem sich meine letzte Arbeit „Erstellung einer Ausländerfeindlichkeitsskala“ mit einer quantitativen Methode befasste, wird in dieser Arbeit die Gruppendiskussion, eine qualitative Methode behandelt.

Diese Gruppendiskussion wurde von den beiden Lehrforschungsprojektteilnehmern Leonard Koch und Mark Lutter zusammen mit mir inTeamarbeit vorbereitet und durchgeführt. Die Transkription des Interviews bewältigte Mark Lutter während der Urlaubszeit alleine, hierfür noch einmal vielen Dank.

Die Analyse der Diskussion, welche mit sechs Jugendlichen aus der „Kinderheimat“ in Moers (ein Erziehungsheim) durchgeführt wurde, und die abschließende kleine Hausarbeit sollte dann von jedem selbst in Eigenregie angegangen werden.

Diese Arbeit ist als eine Art Dokumentation zu verstehen, welche sowohl die Arbeitsschritte hin zur letztendlichen Diskussion erläutern soll, als auch Probleme und Fehler in der Planung und Durchführung aufzeigen soll, die mir dann leider erst in der Analysephase bewusst geworden sind.

2 Hintergrund

2.1 Fragestellung

Wie in einigen von den mittlerweile fast unzähligen Theoretischen Erklärungsansätzen zum Thema Rechtsradikalismus geäußert wird, spielt der biographische Hintergrund eine Hauptrolle bei der Entwicklung fremdenfeindlicher Einstellungen. So wird das Ergebnis eines Forschungsprojektes, bei dem zwischen 1995 und 1997 an 12-19 jährigen Schülern und Schülerinnen eine empirische Studie zum Thema Sozialpsychologie des Rechtsextremismus durchgeführt wurde, in folgender Weise zitiert:

„Wie die Ergebnisse zeigen, ist eine autoritär-zwanghafte Persönlichkeitsstruktur für die Entstehung des Rechtsextremismus bei Jugendlichen unbedeutend; viel wichtiger sind dabei situative Verunsicherungen und agitatorische Verführung. Zum Syndrom des Rechtsextremismus gehören des weiteren eine ökonomisch bedingte Überzähligkeitsangst, Unsicherheit in Bezug auf den männlichen Körper und bestimmte Eigentümlichkeiten der Gewissensfunktion. Solche Entwicklungsbedingten Konflikte in der Adoleszenz (Identitätsprobleme u.a.) werden dann häufig auf das Fremde oder die Ausländer projiziert und dort abgehandelt.“[1]

Solche Begründungen gehen oft einher mit der Behauptung, die Eltern hätten bei der Erziehung nicht genügend Acht auf die Vermittlung von Werten gegeben, die Schulung des Sozialverhaltens und des Umgangs mit Autoritätspersonen vernachlässigt.

Um diese Annahmen einmal zu überprüfen, haben wir und als Untersuchungsgegenstand Jugendliche aus der Kinderheimat in Moers, einem Erziehungsheim, auserkoren.

Diese müssten demnach, weil Jugendliche in Heimen meist aus zerrüttelten Familienverhältnissen stammen und/oder andere traumatische Kindheitserlebnisse durchlebt haben, potentiell anfällig für rechtsideologisches Gedankengut sein.

2.2 Methodenwahl

Als Datenerhebungsmethode haben wir uns für eine Gruppendiskussion entschieden, weil dieses Erhebungsinstrument einige Vorteile mit sich bringt, welche die Aussagebereitschaft der Befragten beeinflussen könnte. So trägt die Gruppensituation zum Abbau psychischer Kontrolle bei, erleichtert die Erörterung intimer Fragen und kann dadurch tiefer liegende Meinungen zum Vorschein bringen. Ein weiterer Vorteil ist neben der freundlichen und entspannten Atmosphäre und der Nähe zur alltäglichen Gesprächssituation nicht zuletzt der größere Materialgewinn mit geringem Aufwand. (Spöhring 1989)[2]

Obwohl die Gruppendiskussion zu den Qualitativen Methoden zu zählen ist (und es auch weiterhin bleibt) haben wir in unserem speziellen Fall eine eher quantitative Strategie der Gruppendiskussion (Lamnek 1998)[3] angewendet, da wir einen Leitfaden mit vorher festgelegten Fragen erstellten, die dann der Reihe nach abgehandelt werden sollten.

Dies sollte zu einen den Zweck erfüllen, dass nicht vom Thema abgeschweift wird, zum anderen wollten wir den Jugendlichen nicht verraten, dass wir eigentlich ihre Einstellung zu rechtsextremen Gedankengut untersuchen wollten. Damit wollten wir verhindern, dass die Befragten Jugendlichen bewusst sozial erwünscht antworten.

3 Durchführung

3.1 Auswahl der Interviewpartner

Die Auswahl der Jugendlichen, welche bei der Gruppendiskussion mitwirken sollten, umfasste folgende Richtlinien:

- Das Alter sollte zwischen 15 und 18 Jahren liegen
- Mitwirken von Jugendlichen beiderlei Geschlechts
- Es sollten sowohl Jugendliche mitwirken, die schon länger in der Kinderheimat leben, als auch solche, die erst kürzer dort sind
- Ausländische Diskussionsteilnehmer sind erwünscht, um gegebenenfalls von eigenen Erfahrungen (positiv oder negativ) zu berichten.
- Diskussionsbereitschaft auf freiwilliger Basis wird vorausgesetzt.

[...]


[1]www.193.175.239.100/information/themen/fokus/rechtsradikalismus/rechtsradikalismus.pdf

[2] vgl. W.Spöhring: Qualitative Sozialforschung, Stuttgart 1989

[3] vgl Lamnek: Gruppendiskussion – Theorie und Praxis, Weinheim 1998

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Analyse einer Gruppendiskussion mit Jugendlichen
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Institut für Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Lehrforschungsprojetk Rechtsextremismus
Note
2,7
Autor
Jahr
2001
Seiten
19
Katalognummer
V6364
ISBN (eBook)
9783638139540
Dateigröße
548 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Analyse, Gruppendiskussion, Jugendlichen, Lehrforschungsprojetk, Rechtsextremismus
Arbeit zitieren
Hans-Christian Rasch (Autor:in), 2001, Analyse einer Gruppendiskussion mit Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6364

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