Caesars Invasion in Italien


Hausarbeit, 2006

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einordnung in den historischen Kontext

2. Eskalation der Auseinandersetzung zwischen Caesar und Pompeius

3. Caesars Übertritt über den Grenzfluss Rubicon – „Alea iacta est!“

4. Die Milde Caesars – Clementia Caesaris….

5. Die Flucht der Pompeianer als Sieg und Niederlage der ´Republikaner´

6. Der Metellus-Skandal

7. Literaturverzeichnis

8. Quellenverzeichnis

1. Einordnung in den historischen Kontext

Nach Caesars Konsulat im Jahr 59 v. Chr. und Pompeius Konsulat im Jahr 55 v. Chr. zerbrach das Triumvirat, ein informelles Zweckbündnis1), zwischen Caesar, Pompeius und Crassus allmählich.2) Mehrere Faktoren beeinflussten diesen Prozess. Crassus, der als ein Puffer zwischen den beiden anderen fun-gierte3), starb im Feldzug gegen die Parther.4) Pompeius verlängerte während seiner Amtszeit zwar noch das Provinzkommando Caesars um weitere fünf Jahre, doch durch den Tod Julias, der Tochter Caesars und der gleichzeitigen Ehefrau des Pompeius, war kein Bindeglied mehr zwischen den beiden Macht-politikern vorhanden.5) Gleichzeitig sah sich der Senat in Rom widerwillig ge-zwungen stärker mit Pompeius zusammenzuarbeiten. Chaotische Verhältnisse ließen den Ruf nach einer Diktatur des Pompeius laut werden (Plut. Pomp. 54,3-5. Cass. Dio Röm. Gesch. 40,48-50,1.) Um diese zu verhindern, aber trotzdem die öffentliche Ordnung wieder herzustellen wählte der Senat Pompeius zum con-sul sine collega, zum Konsul ohne Kollegen.6) Pompeius gelang zwar die Regulierung der Verhältnisse vor allen Dingen durch Ge-richtsprozesse (Cass. Dio Röm. Gesch. 40,53,2-54,4.), allerdings drohte nun ein Konflikt zwischen Pompeius, der Rückhalt im Senat gewann, und Caesar, der seine militärische Macht in Gallien besaß.

Auch Caesar missfiel aufgrund der zu erwartenden Machtfülle eine Diktatur des Pompeius, so dass er zusammen mit Pompeius ein gemeinsames Konsulat bilden wollte (Cass. Dio Röm. Gesch. 40,50,3. Suet. Caes. 26,1.). Als Kompro-miss erhielt Caesar 52 v. Chr. von zehn Volkstribunen das Privileg sich in Ab-wesenheit für das Konsulat im Jahr 48 v. Chr. zu bewerben (Cic. Att. 7,1,4.). Dies bot ihm Schutz vor den Optimaten Cato und Marcellus, dem damaligen Konsul, die ihn möglichst schnell von seinen Kommandos entlassen und dann als einfachen Bürger verurteilen wollten (Suet. Caes. 30,3.).

Caesars Versuch erneut familiäre Bindungen zwischen sich und Pompeius zu schaffen scheiterte jedoch. Stattdessen wechselte Pompeius allmählich die Sei-te, indem er sich während seiner Zeit als consul sine collega, als Konsul ohne Kollegen als Hüter der Republik bzw. der aristokratischen Herrschaft erwies. „Die Einschätzung, dass von Pompeius keine monarchische Gefahr ausgehe, teilten nicht alle, aber die meisten Republikaner, und so zogen sie die Schluss-volgerung, dass man die Zusammenarbeit mit Pompeius gegen die ungleich größere Bedrohung durch Caesar gefahrlos forcieren könne.“ 7)

Als sich das Ende seiner Statthalterschaft in Gallien andeutete, wollte Caesar 51 v. Chr. sein Imperium in Gallien vom Senat bis 48 v. Chr. bzw. dem Be-ginn seines zweiten Konsulats verlängern lassen (Plut. Pomp. 29,1. App. b.c. 2,97.). Im Senat kam es aus diesem Grund gegen Ende der 50er Jahre zu einem Konflikt um eine vorzeitige Abberufung Caesars aus Gallien. Marcellus forder-te nach Caesars Sieg von Alesia dessen Heer zu entlassen, wollte das Plebiszit über Caesars Konsulatsbewerbung aufgrund Pompeius späteren Gesetzes zur Neuordnung der Provinzverwaltung für ungültig erklären und sofort einen Nachfolger festlegen (Suet. Caes. 28,2). Die Mehrheit der Senatoren lehnte zwar Marcellus Forderung, aber auch Caesars Anfrage sein Prokonsulat zu verlängern ab.

Pompeius geriet nun zwischen alle Fronten. Er war zwar der Meinung, dass al-le dem Senat gehorchen müssten (Cic. fam. 8,4,4.), doch er forderte weder eine Caesar geliehene Legion zurück noch stellte er sich in der Nachfolgedebatte bezüglich Galliens auf die Seite der Caesar Gegner. Der Wille zum Ausgleich und zur Ordnung behinderte ihn dabei eindeutig politisch Stellung zu bezie-hen8). Das Misstrauen Caesars gegenüber seinem einstigen Verbündeten Pom-peius beruhte allerdings auf Gegenseitigkeit, zudem ließ sich Pompeius vom Senat stückweise vereinnahmen. Am 29. September 51 v. Chr. beschloss der Senat mit Zustimmung des Pompeius die Abgabe der Provinzen Caesars zum 1. März 50 v. Chr. (Cic. fam. 8,8.).

Die Zweckgemeinschaft zwischen Pompeius und Caesar war endgültig zer-brochen (Cic. fam. 8,8,9.) und die einzige Möglichkeit den Bürgerkrieg noch abzuwenden war beiden das Oberkommando für den Partherkrieg anzutragen, doch die Caesargegner wollten Pompeius in Rom halten (Cic. Att. 5,18,1. 6,1,14. Cic. fam. 8,10,2. 14,4.).

Caesar bereitete sich derweil auf den Kampf gegen Pompeius und dessen Ver-bündete im Senat vor. Trotz Kriegsende hob er Truppen aus und rüstete auf (Cass. Dio Röm. Gesch. 40,60,1.). Caesar erhöhte den Sold seiner Legionen um das Doppelte, um eine Entlassung seiner Soldaten seitens des Senats vorzu-beugen (Suet. Caes. 26,3.). Um die Plebejer zu beruhigen wurden Gerüchte über besondere Bauten und vorbereitete Feste anlässlich Caesars verstorbener Tochter Julia verbreitet8).

Trotzdem zog Caesar dem Krieg zunächst eine politische Lösung vor, da er die materielle Übermacht der Koalition zwischen Pompeius und der Oligarchie des Senats fürchtete9). Caesar bestach den Konsul Lucius Aemelius Lepidus Paulus und den Volkstribunen Gaius Scribonius Curio, um seine Interessen in Rom vertreten zu sehen. Curio forderte sogleich, dass „alle Personen die in Waffen stünden, müssten diese niederlegen und ihre Legionen aufgeben, oder man sol-le auch Caesar nicht seiner Waffen berauben und den Streitkräften seiner Geg-ner ausliefern“ (Cass. Dio Röm. Gesch. 40,62,3.). Der Antrag wurde abgelehnt, da Pompeius in diesem Falle auch sein Heer hätte abgeben müssen. Allerdings hatte dies den Preis, dass man Caesar nicht aus einem Amt entheben konnte (Cic. fam. 8,11,3.).

Caesar musste wiederum nun endlich die von Pompeius geliehene Legion und eine weitere für einen angeblichen Krieg im Osten abtreten10). Berichte, wo-nach diese Legionen in keinem guten Zustand waren (Plut. Pomp. 57. Plut. Caes. 29. Caes. De Bel. Civ. 1,6,2.) ließen Pompeius sich selbst überschätzen, so dass er kaum aufrüstete, wodurch er insbesondere bei Cicero in Ungnade fiel (Cic. Att. 8; 9). Nach Plutarch soll Pompeius gesagt haben: „Wo immer ich in Italien mit dem Fuß aufstampfe, tauchen Fuß- und Reitertruppen empor“ (Plut. Pomp. 57).

[...]


1) vgl. Baltrusch 2004, S. 52

2) vgl. Baltrusch 2004, S. 84f.

3) vgl. Baltrusch 2004, S. 85

4) vgl. Christ, 1979, S. 316

5) vgl. Gelzer 1983, S. 133

6) vgl. Christ 1979, S. 352

7) Baltrusch 2004, S.87

8) vgl. Baltrusch 2004, S. 88

9) vgl. Gelzer 1983, S. 162

10) vgl. Baltrusch 2004, S. 91

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Caesars Invasion in Italien
Hochschule
Technische Universität Dortmund  (Historisches Institut)
Veranstaltung
Seminar "Caesar"
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
16
Katalognummer
V62986
ISBN (eBook)
9783638561273
ISBN (Buch)
9783656777250
Dateigröße
436 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Caesars, Invasion, Italien, Seminar, Caesar
Arbeit zitieren
Sebastian Rath (Autor:in), 2006, Caesars Invasion in Italien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62986

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