Sind unsere heutigen Jugendlichen sportvereinsmüde?


Seminararbeit, 2005

27 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Begriffsklärungen
1.1 „Die Jugend“
1.2 „Der Sportverein“
1.3 „Die Freizeit“

2. Jugend von heute
2.1 Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
2.2 Verlängerung der Jugendphase
2.3 Entwicklungsprobleme in der heutigen Zeit
2.4 Lebensorientierungen

3. Jugend und Sport
3.1 Freizeitverhalten
3.2 Was suchen Jugendliche im Sport?
3.3 Sportaktivitäten
3.4 Häufigkeit des Sporttreibens
3.5 Sportgelegenheiten von Jugendlichen

4. Jugendliche im Sportverein
4.1 Wie sollte ideale Jugendarbeit aussehen?
4.2 Sportvereine und die Identitätsentwicklung von Jugendlichen
4.3 Gründe für den Vereinseintritt
4.4 Gründe für den Vereinsaustritt
4.5 Gründe für einen Vereinsaustritt: Beispiel Christine
4.6 Zukünftige Jugendarbeit – Ein Ausblick

Schlusswort

Literaturverzeichnis

Einleitung

Jugendliche im Sportverein – gehört dieses Bild bald der Vergangenheit an?

Ist die Jugend von heute sportvereinsmüde?

Das Verhältnis der Jugendlichen zum organisierten Sport stellt sich in jüngster Zeit als zunehmend irritierend dar. Nach Jahrzehnten ungebremsten Wachstums spüren die Sportvereine nun Gegenwind. Obwohl der Sportverein nach wie vor die Jugendorganisation ist, die bei den Heranwachsenden den größten Zulauf aufweist, wächst augenscheinlich die Zahl derjenigen Jugendlichen, für die nicht länger der Sport im Verein am schönsten ist. Die Austrittsquote hat sich im Vergleich zu früher deutlich erhöht, fast die Hälfte der Jugendlichen ist irgendwann wieder aus dem Verein ausgetreten. Die absoluten Zahlen der Deutschen Sportbund-Mitgliederstatistik belegen eindeutig eine rückläufige Tendenz. Seit 1983 kommt es in der Altersgruppe der Jugendlichen – laut Statistik der Landessportbünde sind dies die Gruppen der 15- bis 21 jährigen - zu einem deutlichen und kontinuierlichen Rückgang der Mitgliederzahlen.[1]

Diese rückläufigen Zahlen besonders bei den männlichen Sportvereinsangehörigen signalisieren, so eine gängige Interpretation, die nachlassende Attraktivität der Sportvereine für Jugendliche.

Es scheint, als ob sich derzeit eine entscheidende Veränderung auch im Sportverständnis der Jugend vollziehe würde. Offenbar kommt es zu einer kulturellen Neudefinition dessen, was unter „Sport“ verstanden wird. Für immer mehr Jugendliche scheint das traditionelle Sportkonzept mit seinem eindeutigen Leistungszielen, mit seinem geschlossenen Wertesystem, mit seinen fest umrissenen Organisationsstrukturen und seiner einheitlichen Sportlerrolle nicht mehr die ausschließliche Sinneinheit darzustellen.

Wie wichtig ist den Jugendlichen noch die Freizeitaktivität Sport? Und wie, wenn nicht mit Sport im Verein, verbringen die Jugendlichen heute ihre Freizeit?

Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick in das Verhältnis zwischen der Jugend und dem Vereinssport ermöglichen und die bereits angesprochene Problematik der heutigen Zeit aufgreifen. Zunächst konzentriert sich der Blick auf die Zielgruppe der Jugendlichen, speziell auf deren Phasen und Entwicklungen.

Das Freizeitverhalten der Jugendlichen sowie das Interesse und der Umfang sportlicher Aktivitäten werden in Kapitel 3 genauer beschrieben.

Des Weiteren widmet sich diese Arbeit den Jugendlichen im Sportverein und zeigt anhand von einem Beispiel, warum es z.B. zu Vereinsaustritten kommt. Abschließend wird versucht die Zukunft der Jugendlichen in Sportvereinen zu prognostizieren, sowie Chancen und Risiken einer Entwicklung aufzuzeigen.

1. Begriffsklärungen

1.1 „Die Jugend“

„Heute wird die Jugendphase ganz allgemein häufig als Übergangsphase von der Kindheit in den Erwachsenenstatus beschrieben“.[2] Diese Umschreibung wird allerdings der Bedeutungsvielfalt des Begriffs kaum gerecht. In die Jugendzeit fallen die Pubertät, das Ende der Schulzeit, der Beginn der Berufsausbildung, die Abnabelung vom Elternhaus und die Identitätsfindung. Weitere charakteristische Begriffe für diesen Lebensabschnitt sind z.B. Vorbereitungszeit, Selbsterprobung oder auch Schonraum zur Selbstfindung. Deswegen wird die Jugendzeit sowohl vom Jugendlichen, der sie durchlebt, als auch von den Eltern als nicht ganz einfach angesehen.

Der Gesetzgeber bezeichnet in vielen Gesetzen die 14-17 jährigen als „Jugendliche“.[3] Grundsätzlich ist die klare Festlegung genauer gesetzlicher Altersgrenzen für die Rechtssicherheit erforderlich. Gleichwohl hat man erkannt, dass starre Altersgrenzen in vielen Fällen gesetzlich nicht ausreichend sind, da der Lebensabschnitt Jugend ein Prozess des Erwachsenwerdens darstellt und die Entwicklungsphasen in unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeiten durchlaufen werden.[4]

Auch in anderen wissenschaftlichen Disziplinen zeigt sich, dass keine exakten Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Altersstufen möglich sind. Je nach Auffassung kann man zur Eingrenzung der Lebensphase Jugend bestimmte Alterswerte annehmen oder aber eine Definition anhand von qualitativen Merkmalen vornehmen. Gemäß dieser zweiten Möglichkeit wird als Beginn der Jugendphase meistens die körperliche Geschlechtsreife gewählt, als Ende das Erreichen von finanzieller und emotionaler Autonomie.

In dieser Arbeit wird die Altersspanne zwischen 15 bis 21 Jahren als „Jugendphase“ bezeichnet.

1.2 „Der Sportverein“

Der Verein ist dadurch gekennzeichnet, dass er eine auf Dauer angelegte freiwillige Verbindung einer größeren Anzahl von Personen zur Erreichung eines gemeinsamen Zwecks ist, die ihrer Satzung nach körperschaftlich organisiert ist, einen Vorstand als Organ hat, ihre Angelegenheiten durch Beschlussfassung der Mitglieder nach dem Mehrheitsprinzip ordnet und den Mitgliedern gegenüber als Einheit auftritt. Diese Verbindung führt einen Gesamtnamen und ist auf einen wechselnden Mitgliederstamm angelegt und damit unabhängig vom Mitgliederwechsel.[5] „Ein Sportverein ist ein Verein, dessen Ziel es ist, am Sport begeisterte Menschen Zugang zu Sportgeräten (z.B. Bock, Ringe etc.) und Flächen (Fußballfelder für Feldsportarten und Turnhallen für Hallensportarten) zu ermöglichen. Sportvereine sind nicht selten in Ligen oder Turnieren zu finden. In diesen versuchen sich die Sportvereine gegen andere Sportvereine im Wettkampf zu behaupten“.[6]

Möchte man den Sportverein als solchen charakterisieren, so stellt man fest, dass es nicht möglich ist, einheitliche Merkmale zu bestimmen, die auf alle Arten von Sportvereinen zutreffen würden. Es gibt nicht „den“ Sportverein; jedoch kann dieser als soziale Organisation definiert werden .[7] „Das Spektrum der Vereine umfasst sowohl den kleinen Einsportverein mit zwanzig Mitgliedern als auch einen großen Verein mit bis über zehntausend Mitgliedern und einem breit gefächerten Leistungsangebot. Verfolgt der Verein rein gemeinnützige, wohltätige, gesellige, wissenschaftliche oder künstlerische Zwecke, so bezeichnet man ihn als Idealverein. Als ein solcher wird auch der Sportverein eingeordnet“.[8]

1.3 „Die Freizeit“

„Freizeit ist die Zeit, die dem Menschen nach Abzug seiner Arbeitszeit, der aufgewendete Zeit für Fahrten zum Arbeitsplatz, zum Essen, Schlafen und wichtiger häuslicher Tätigkeiten verbleibt; die Freizeit ist gegenüber dem 19. Jahrhundert so stark angewachsen, dass man heute von der Freizeitgesellschaft spricht; die Freizeit dient meist der Erholung; die moderne Gesellschaft bietet eine große Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten an“.[9]

[...]


[1] vgl. Statistik Deutscher Sportbund 2001

[2] Hurrelmann, 1994, S.173

[3] vgl. Goldberg, 2003, S.26f

[4] vgl. Goldberg, 2003, S.27

[5] vgl. BGB, 2004, S.9ff

[6] www.wikipedia.de

[7] vgl. Heinemann, 1988, S.108

[8] Heinemann, 1993, S.14

[9] Infothek Kompakt, 1998

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Sind unsere heutigen Jugendlichen sportvereinsmüde?
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart
Veranstaltung
Soziologie der Lebensalter
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
27
Katalognummer
V62559
ISBN (eBook)
9783638557757
ISBN (Buch)
9783638668781
Dateigröße
544 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Jugendliche im Sportverein - gehört dieses Bild bald der Vergangenheit an? Ist die Jugend von heute sportvereinsmüde? Das Verhältnis der Jugendlichen zum organisierten Sport stellt sich in jüngster Zeit als zunehmend irritierend dar. Nach Jahrzehnten ungebremsten Wachstums spüren die Sportvereine nun Gegenwind...
Schlagworte
Sind, Jugendlichen, Soziologie, Lebensalter
Arbeit zitieren
Patrick Wehner (Autor:in), 2005, Sind unsere heutigen Jugendlichen sportvereinsmüde?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62559

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