Die Schöpfung in Psalm 115


Hausarbeit, 2006

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Analyse zu Psalm 115
2.1 Formelle Analyse
2.2 Inhaltliche Struktur

3. Das Wirken und Handeln Gottes (Jahwes) nach Psalm 115
3.1 Theologischer Teil
3.2 Liturgischer Teil

4. Das Handeln Jahwes für die Menschen

5. Das Verhalten der Menschen gegenüber Jahwe

6. Psalm 115- Lesetext oder liturgischer Vollzug

7. Schlusswort

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Psalter ist eine Sammlung von Trost, Hoffnung und Erbauung, wobei der Gesamtaufbau von der Klage zum Jubel überleitet.[1] Im Gegensatz zum alttestamentlichen Schriftgut, welches als von Gott gegeben angesehen wird, ist die Sammlung von Psalmen als Gedankengut der Menschen zu sehen. Jeder einzelne Psalm hat seinen eigenen Sitz im Leben, wodurch die damalige Situation der Menschen verdeutlicht wird. Die Psalmensammlung ist dasjenige Buch des Alten Testaments, zu dem die christliche Gemeinde am ehesten einen unmittelbaren und persönlichen Zugang gehabt hat. Es dient neben der gottesdienstlichen Verwendung als Kirchenlied auch als Grundlage häuslicher Andacht, als Trost- und Gebetbuch, als Wegführer zu Gott in den Stunden der Freude und der Not.[2]

2. Analyse zu Psalm 115

2.1 Formelle Analyse

Kraus sieht in Ps 115 „in jeder Hinsicht ein selbstständiges Lied“[3], wobei von einer inhaltlichen Verknüpfung zu anderen Psalmen nicht auszugehen ist. Seybold bemerkt aber, dass der Text handschriftlich an Ps 114 und z.T. auch an Ps 116 angeschlossen ist.[4] Das Metrum des Psalms ist unregelmäßig. In Vers 1a, 4, 8- 11, 13- 15, 17 und 18 dominiert das Versmaß 3+ 3, aber in Vers 5 und 6 liegt das Metrum 4+ 4 vor. In Vers 2 findet man das Metrum 3+ 2. Den metrischen Rhythmus 2+3 erkennt man in Vers 3. In Vers 7 ist sogar ein dreigliedriges Metrum zu identifizieren.[5] Auch die Gattung ist nicht einheitlich festzulegen. Durch die unterschiedlichen Stimmen und Adressaten wird deutlich, dass ein Teil des Psalms ein Gebet ist, der andere Teil ist direkt an die Gemeinde gerichtet. Einige Exegeten sehen den Text als „liturgisch“ (Klage- Liturgie), andere stellen die „theologische“ Auffassung in den Vordergrund (Götzenpolemik). Übereinstimmend wird die Abfassungszeit aber als nachexilisch angesehen.[6]

2.2 Inhaltliche Struktur

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

An der oben angefertigten Zuordnung lässt sich nochmals feststellen, dass keine einheitliche Formprägung zu finden ist. Seybold arbeitet deutlich heraus, dass der Psalm sich in einen theologischen Teil (Vv 1- 8) zum Thema Freiheit Gottes, Unfreiheit der Götter und ihrer Verehrer; und in einen liturgischen Abschnitt (Vv 9-18) unterteilen lässt.[9] Dabei ist in Vv 1-2 eine Bitte im Stil eines Volksklagelieds zu finden, in Vers 3 und 8 folgt ein Bekenntnis als Hymnus. Die Vv 4- 7 sind als Spottrede über die heidnischen Götzen zu identifizieren. Im dritten Teil (Vv 9- 11) wird Israel im Stil eines Klagelieds ermahnt auf den wahren Gott zu vertrauen, woran im vierten Abschnitt (Vv 12- 15) der Segen anschließt. Der Psalm schließt im Sinne eines Loblieds, im Tone eines Hymnus ab (Vv 16- 18).[10] Nach Kraus ist Psalm 115 als liturgisches Tempellied zu sehen, das mit wechselnden Stimmen vorgetragen wurde.[11] Dabei ist Vv 16- 18 der Gemeinde zuzuschreiben, Vv 12- 15 wurde wahrscheinlich von den Priestern vorgetragen und Vv 9-11 wird als gegenseitiger Wechselgesang angesehen. Kraus sieht in diesem Psalm folgende Intention: „Jahwe möge die zerstreute und dezermierte Gemeinde um der Ehre seines Namens Willen wiederherstellen und segnen.“[12]

[...]


[1] vgl. Staubli, Thomas: Begleiter durch das Erste Testament. S. 309

[2] vgl. Weiser, Artur: Die Psalmen. S 11

[3] Kraus, Hans-Joachim: Psalmen. 2. Teilband. S. 961

[4] vgl. Seybold, Klaus: Die Psalmen. Handbuch zum Alten Testament. S. 450

[5] vgl. Kraus, Hans-Joachim: Psalmen. 2. Teilband. 19785. S. 961

[6] vgl. Weber, Beat: Werkbuch Psalmen II. Die Psalmen 73- 150. S. 241

[7] Münsterschwarzacher Psalter. Die Psalmen. Psalm 115

[8] vgl. Seybold, Klaus: Die Psalmen. Handbuch zum Alten Testament. S. 450 vgl. Kraus, Hans-Joachim: Psalmen. 2. Teilband. S. 961

[9] vgl. Seybold, Klaus: Die Psalmen. Handbuch zum Alten Testament. S. 450

[10] vgl. Gunkel, Hermann: Die Psalmen. S. 497 ff.

[11] vgl. Kraus, Hans-Joachim: Psalmen. 2. Teilband. S. 961

[12] Kraus, Hans-Joachim: Psalmen. 2. Teilband. S. 961

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Schöpfung in Psalm 115
Hochschule
Universität Paderborn  (Katholische Theologie)
Veranstaltung
Seminar: Schöpfung oder Mythos
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V62346
ISBN (eBook)
9783638556071
ISBN (Buch)
9783656795827
Dateigröße
548 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schöpfung, Psalm, Seminar, Schöpfung, Mythos
Arbeit zitieren
Katharina Korff (Autor:in), 2006, Die Schöpfung in Psalm 115, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62346

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