Quelleninterpretation zum Thema: Der Kommissarbefehl


Seminararbeit, 2004

16 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Quellenkritik
1.1. Quellenbeschreibung
1.2. Innere Kritik
1.2.1. Sprachliche Aufschlüsselung
1.2.2. Sachliche Aufschlüsselung

2. Quelleninterpretation
2.1. Inhaltsangabe
2.2. Einordnung in den historischen Kontext
2.2.1. Der Russlandfeldzug: „Unternehmen Barbarossa“
2.2.2. Kriegsziele und Ideologie
2.2.3. Zur Entstehung des Kommissarbefehls
2.2.4. Ausführung und Folgen des Befehls

3. Ergebnis und Ausblick

4. Quellen und Literatur

5. Anhang:

- Die Quelle

Einleitung

Ich werde mich im Folgenden mit dem Kommissarbefehl vom 6. Juni 1941 beschäftigen.

Der Kommissarbefehl gehört zu einem Komplex „verbrecherischer Befehle“, die zum Beginn des Russlandfeldzuges ausgegeben wurden. Diese Befehle waren der Beginn des Vernichtungskrieges, eines Krieges ohne Regeln und Werte und eine Abkehr vom Völkerrecht.

Zu Beginn werde ich auf die Quelle an sich eingehen, um dann die historischen Zusammenhänge herauszufiltern und aufzuzeigen.

Ich halte mich an die Neue Rechtschreibung.

1. Quellenkritik

1.1. Quellenbeschreibung

Bei der ausgewählten Quelle handelt es sich um den von Generalmajor Warlimont[1] im Auftrag unterzeichneten „Kommissarbefehl“ vom 6. Juni 1941, welcher vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW) an das Oberkommando des Heeres (OKH) und das Oberkommando der Luftwaffe (OKL) zur Weiterleitung an die Truppe übersandt wurde. Der Kommissarbefehl wurde im Zuge verschiedener „verbrecherischer Befehle“[2], wie dem „Führer-Erlass, ausgegeben. Durch diesen Befehl wurde die Wehrmacht erstmals direkt an der Beseitigung politischer Gegner beteiligt und Teil von Hitlers Vernichtungskrieg. Dieser Befehl wurde bis auf die höchste Kommandoebene schriftlich und dann mündlich weitergegeben und auch befolgt. Die Quelle liegt in gedruckter Form vor.[3] (Auszug)

1.2. Innere Kritik

1.2.1. Sprachliche Aufschlüsselung

„Bolschewismus“

Der Begriff Bolschewismus leitet sich aus dem russischen Wort Bolschewik, also “Mehrheitler“, ab. Die „ Bolscheweki“ waren die Mitglieder der von Lenin geführten revolutionären Fraktion in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands bis 1917.Der Bolschewismus beinhaltet die Theorie und Taktik des revolutionären marxistischen Flügels der russischen Arbeiterbewegung mit dem Ziel, die Diktatur des Proletariats zu verwirklichen. Der Begriff Bolschewismus wird auch oft abwertend für Sozialismus bzw. Kommunismus verwendet.[4]

„Erledigen“

Das Wort ist ein typisches Beispiel für die „ Sprache des Dritten Reiches“ im nationalsozialistischen Deutschland .Es steht verharmlosend für töten bzw. morden Und macht deutlich wie menschenverachtend und zynisch dieses Regime war.[5]

1.2.2. Sachliche Aufschlüsselung

„politische Kommissare“

Die Kommissare waren „Repräsentanten der Partei und der Regierung in der Roten Armee“

und hatten auf die Moral der Offiziere und Soldaten zu achten. Sie agierten oft als „Einpeitscher“ der Offiziere und hinderten zum Teil als rückwärtige Sicherheitsverbände mit Waffengewalt die russischen Armee-Einheiten am unerlaubten Rückzug. Sie kämpften jedoch, auch wie normale Soldaten an der Seite ihrer Offiziere.[6]

„Gebiet Barbarossa“

Das „Gebiet Barbarossa“ ist das Operationsgebiet der Wehrmacht in Russland.

„Im Kampf gegen den Bolschewismus ist mit einem Verhalten des Feindes nach den Grundsätzen der Menschlichkeit…eine hasserfüllte, grausame und unmenschliche Behandlung unserer Gefangenen zu erwarten.“

Die Wehrmachtsführung war sich nicht sicher, wie weit man bei der Truppenführung mit solcher Art Befehle gehen konnte. Die Durchführung sollte nicht erzwungen werden, sondern mit Hilfe solcher Formulierungen als eine plausible Notwendigkeit erscheinen. Man brauchte geeignete Begründungen, um etwaige menschliche oder rechtliche Bedenken in der Truppe auszuräumen[7].

[...]


[1] General der Artillerie Walter Warlimont. Seit 1938 Stellvertreter von Generalmajor Alfred Jodl, Chef des Wehrmachtsführungsstab im OKW

Vgl Ueberschär, Gerd (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Band 2. Darmstadt 1998. S 270/271

[2] Heer, Hannes; Neumann, Klaus (Hrsg.): Vernichtungskrieg, Verbrechen der Wehrmacht 1941-1945. Hamburg 1995, S.263.

[3] Salewski, Michael; Lippert, Stefan (Hrsg.):Deutsche Quellen zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Darmstadt 1998. S.190.

[4] Dose, Maria u.a. : Duden Fremdwörterbuch , Bd. 5. Mannheim ,Leipzig ,Wien , Zürich 1990. S.120.

[5] Vgl. Klemperer, Victor: LTI, Notizbuch eines Philologen. 18. Auflage, Leipzig 1999.

[6] Werth, Alexander: Russland im Krieg 1941-1945. Zürich/München 1965. S.175/176.

[7] Streit, Chr.: Keine Kameraden, Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945. Bonn 1997. S. 29

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Quelleninterpretation zum Thema: Der Kommissarbefehl
Hochschule
Universität Rostock
Note
1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
16
Katalognummer
V61558
ISBN (eBook)
9783638549905
ISBN (Buch)
9783638766746
Dateigröße
445 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Inkl. 3 Seiten Quellenmaterial
Schlagworte
Quelleninterpretation, Thema, Kommissarbefehl
Arbeit zitieren
Martin Jürgen (Autor:in), 2004, Quelleninterpretation zum Thema: Der Kommissarbefehl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61558

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