Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Die technologische Leistungsfähigkeit des Wirtschaftssektors in den Neuen Bundesländern

Eine ökonomische Analyse


Diplomarbeit, 2006

187 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 FuE im Wirtschaftssektor der NBL – Bestandsaufnahme
2.1 FuE – Kapazitäten (Indikatoren des Ressourceneinsatzes)
2.1.1 FuE – Personal und interner FuE - Aufwand
2.1.2 Sektoralstruktur der Industrieforschung
2.1.3 FuE – Schwerpunkte
2.1.4 Struktur der Unternehmensgrößen und deren FuE - Beteiligung
2.2 Qualifikationsstruktur der Erwerbstätigen

3 Wissensumsetzung: Patente und Innovationsverhalten im Wirtschaftssektor der Neuen Bundesländer
3.1 Patentaufkommen und Patentstrukturen nach Herkunft der Anmelder
3.1.1 Methodische Grundlagen
3.1.2 Patentaufkommen im Zeitraum 1994 - 2001
3.1.3 Inhaltliche Profile der Neuen Bundesländer
3.2 Innovationsverhalten der Industrie- und Dienstleistungsunternehmen 1992 - 2001
3.2.1 Innovationsbeteiligung und –aufwendungen
3.2.2 Innovationserfolg
3.2.3 Innovationseffizienz differenziert nach Herkunft der Innovationserträge
3.2.4 Innovationseffizienz und Wettbewerbsfähigkeit
3.2.5 Innovatoren versus Nicht-Innovatoren – Deutlicher Produktivitätsabstand
3.3 Exkurs: Effekte der FuE – Förderung auf die FuE- und Innovationsaufwendungen und das Innovationsergebnis in den Neuen Bundesländern
3.3.1 Ermittlung von FuE – Fördereffekten mit Hilfe ökonometrischer Verfahren
3.3.2 Auswirkungen der öffentlichen Förderung anhand von Befragungen
3.4 Analyse zum Zusammenhang zwischen Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung
3.4.1 Theoretischer Zusammenhang zwischen Innovation und Beschäftigung auf der Betriebs- bzw. Unternehmensebene
3.4.2 Evaluation des Zusammenhangs zwischen Innovation und Beschäftigung

4 Forschungs- und wissensintensiver Sektor in den Neuen Bundesländern – Dynamik und Struktur
4.1 Forschungsintensive Industrien
4.1.1 Auslandsumsatz
4.1.2 Exkurs: Exportbeteiligung nach der Unternehmensgröße und Technologieintensität
4.1.3 Wertschöpfung in forschungsintensiven Industrien
4.1.4 Beschäftigung und Arbeitsproduktivität in forschungsintensiven Industrien
4.1.5 Gewinnsituation der ostdeutschen Industrie und der forschungsintensiven Industrien
4.1.6 Exkurs: Maschinenbau und Chemische Industrie erreichen Gewinnzone 93
4.2 Wissensintensive Dienstleistungen
4.3 Unternehmensdynamik in forschungs- und wissensintensiven Branchen
4.3.1 Unternehmensgründungen in forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen der NBL 1995 - 2002
4.3.2 Unternehmensinsolvenzen in forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen in den Neuen Bundesländern 1995 - 2002
4.3.3 Verhältnis von Gründungs- zu Insolvenzraten in forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen in den Neuen Bundesländern 1995 - 2002
4.3.4 Arbeitsplatzdynamik durch Gründungen, Schließungen und bestehende Betriebe

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: FuE – Kapazitäten in den NBL (einschl. Berlin) u. ABL im Wirtschaftssektor im Jahr 2001

Tabelle 2: Bedeutung der drei forschungsreichsten Wirtschaftszweige in den NBL 1997 u. 2001

Tabelle 3: Relative FuE-Intensität der NBL in FuE-intensiven Industrien 1997 u. 2001

Tabelle 4: Fertigungsintensität in FuE-intensiven Industriezweigen und dem Verarbeiten-den Gewerbe insgesamt in den NBL u. ABL in den Jahren 1997, 1998, 2001

Tabelle 5: Regressionsergebnisse der Patentierungsaktivitäten geförderter Unternehmen in den NBL u. ABL

Tabelle 6: Marktneuheiten und Patente von geförderten und nicht geförderten innovativen Unternehmen

Tabelle 7: Zusammenhang zwischen Innovationstätigkeiten und Produktivität in den NBL u. ABL – Ergebnisse des FD-Ansatzes

Tabelle 8: Zusammenhang zwischen Innovationstätigkeiten und Beschäftigung in den NBL u. ABL – Ergebnisse des FD-Ansatzes

Tabelle 9: Produktionsentwicklung von Gütern des Verarbeitenden Gewerbes in den NBL nach Technologieklassen von 1998 – 2002 in %

Tabelle 10: Lohn- und Gehaltsanteil am Umsatz (Lohnquote) in FuE-intensiven Industrien in den NBL u. ABL 1991 und 2001 in %

Tabelle 11: Stückkosten im Verarbeitenden Gewerbe in den NBL u. ABL - in % des Bruttoproduktionswertes

Tabelle 12: Anteil des Gewinns bzw. Verlustes am Bruttoproduktionswert in FuE-intensiven Industrien der NBL (einschl. Berlin-Ost) 1996, 1997, 2001 in %

Tabelle 13: Gesamtkosten im Maschinenbau der NBL u. ABL in % des Bruttoproduktionswertes

Tabelle 14: Lohnquote und Rendite im Maschinenbau der NBL u. ABL nach Unternehmensgrößenklassen im Jahr 2003 in %

Tabelle 15: Gesamtkosten der Chemischen Industrie der NBL u. ABL in % des Bruttoproduktionswertes

Tabelle 16: Rendite in der Chemischen Industrie der NBL (einschl. Berlin-Ost) u. ABL (einschl. Berlin- West) nach Unternehmensgrößenklassen im Jahr 2001 in %

Tabelle 17: Durchschnittliche Gründungsintensitäten in den NBL (einschl. Berlin) u. ABL 1991 – 1994 und 1998 - 2001

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: FuE – Personal im Wirtschaftssektor der NBL (mit u. ohne Westberlin) 1989 - 2001

Abbildung 2: Beitrag des Wirtschaftssektors zur FuE – Ausgabenintensität in den NBL 1995 - 2001

Abbildung 3: FuE – Personal im Wirtschaftszweig DK und DL in den NBL in den Jahren 1997 u. 2001

Abbildung 4: Patentanmeldungen aus den NBL u. ABL beim DPMA und beim EPA 1994 - 2001

Abbildung 5: Schwerpunkte der DPMA – Anmeldungen der NBL nach Technikfeldern 1999 – 2001

Abbildung 6: Schwerpunkte der DPMA – Anmeldungen der NBL nach Sektoren 1999 – 2001

Abbildung 7: Vergleich NBL u. ABL bezüglich der inhaltlichen Profile 1999 - 2001

Abbildung 8: Herkunft der Anmelder von Patenten am DPMA mit ostdeutschen Erfindern 1999 - 2001

Abbildung 9: Die wichtigsten Erfinderorte ostdeutscher EPA/PCT – Anmeldungen 1999 – 2001

Abbildung 10: Anteil kontinuierlich FuE treibender Unternehmen in den NBL u. ABL 1993–2001 in %

Abbildung 11: Anteil der Innovatoren in den NBL u. ABL 1992 – 2001 in %

Abbildung 12: Innovationsintensität in den NBL u. ABL 1992 – 2001

Abbildung 13: Umsatzanteil mit Produktneuheiten in den NBL u. ABL 1992 – 2001 in %

Abbildung 14: Umsatzanteil mit Marktneuheiten in den NBL u. ABL 1994 – 2001 in %

Abbildung 15: Rationalisierungserfolg in den NBL u. ABL 1993 – 2001 in %

Abbildung 16: Innovationseffizienz in den NBL u. ABL im Verarbeitenden Gewerbe 1993 – 2001

Abbildung 17: Innovationseffizienz in den NBL u. ABL in den wissensintensiven Dienstleistungen 1997 – 2001

Abbildung 18: Produktivitätsabstand ostdeutscher Unternehmen zu vergleichbaren west-deutschen Unternehmen innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes 1993 – 2000 (Westdeutschland = 100)

Abbildung 19: Effekte der FuE – Förderung auf die FuE- und Innovationsintensität in den NBL u. ABL

Abbildung 20: Exportbeteiligung in den Jahren 1995 und 2000 nach Betriebsgrößen

Abbildung 21: Beteiligung der Betriebe am Export in den Jahren 1995 und 2000 nach Technologieintensität

Abbildung 22: Produktionsentwicklung von Gütern der Spitzentechnologie in den NBL (einschl. Berlin-Ost) von 1999 – 2002 in %

Abbildung 23: Produktionsentwicklung von Gütern der hochwertigen Technologie in den NBL (einschl. Berlin-Ost) von 1999 – 2002 in %

Abbildung 24: Struktur der Güterproduktion von 1998 – 2002 nach Technologieklassen (WZ93 4-Steller)

Abbildung 25: Entwicklung der Gründungszahlen in den forschungs- und wissens-intensiven Wirtschaftszweigen 1995 – 2002 in Ost- u. Westdeutschland (1995 = 100)

Abbildung 26: Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in den forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen 1995 – 2002 in Ost- u. Westdeutschland (1995 = 100)

Abbildung 27: Verhältnis von Gründungs- zu Insolvenzraten 1995 – 2002 in den NBL (ABL = 100)

Abbildung 28: Komponentenanalyse der Beschäftigung in der Gruppe der Spitzentechnik der Industrie der NBL (ohne Berlin)

Abbildung 29: Komponentenanalyse der Beschäftigung in der Gruppe der hochwertigen Technik der Industrie der NBL (ohne Berlin)

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Im Rahmen dieser Arbeit geht es darum, die technologische Leistungsfähigkeit des Wirtschaftssektors der Neuen Bundesländer (NBL) – im Rahmen von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit - anhand ausgewählter Indikatoren zu analysieren, wobei sich die Ausführungen auf das Verarbeitende Gewerbe (Industriesektor) und den Dienstleistungssektor beschränken. Mit Innovation, welche das Ergebnis aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist, wird häufig auch eine steigende Wettbewerbsfähigkeit verbunden. So hat insbesondere das Verarbeitende Gewerbe der Neuen Bundesländer, gemäß verschiedener Literaturquellen, seit der Privatisierung früher staatlich gelenkter Betriebsstätten, der Gründung vieler neuer Unternehmen und durch die Erneuerung der Produktpalette deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen.[1] Im Rahmen dieser Arbeit werden hauptsächlich die forschungsintensiven Industrien und wissensintensiven Dienstleistungen analysiert, da gerade diese Sektoren für die technologische Leistungsfähigkeit und Innovationskraft von hoher Bedeutung sind. Im Hinblick auf die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit des vorhandenen FuE – Personals und der mit FuE - Tätigkeit verbundenen kostenmäßigen Aufwendungen unterscheiden sich diese Sektoren von den nicht-forschungsintensiven und nicht-wissensintensiven Sektoren. Auch hinsichtlich der Häufigkeit, Produkt- oder Prozessinnovationen hervorzubringen, heben sich die forschungs- und wissensintensiven Sektoren positiv von den nicht-forschungsintensiven und nicht-wissensintensiven Sektoren ab,[2] so dass dieser Sachverhalt ebenfalls den Strukturwandel hin zu einem höheren Anteil technologie- und wissensintensiver Branchen (Wirtschaftszweige) unterstützt. Zu erwähnen ist jedoch, dass der für die ostdeutschen wissensintensiven Dienstleistungen zur Verfügung stehende Datenumfang geringer ist als für den Industriesektor, so dass die Ausführungen zu diesem Bereich in ihrem Umfang wesentlich geringer sein werden.

Für die ökonomische Analyse der technologischen Leistungsfähigkeit der Neuen Bundesländer bzw. von Ländern im Allgemeinen ist eine Messziffer („Indikator“) nicht ausreichend, so dass mehrere Einzelindikatoren herangezogen werden und im Zusammenhang zu betrachten sind. Als bedeutende Bestimmungsfaktoren und Grundvoraussetzungen für das Innovationspotenzial, für dessen Ausschöpfung und für die Anwendung neuer Technologien im Wirtschaftssektor wurden in Gliederungspunkt 2 das vorhandene Forschungs- und Entwicklungspersonal („FuE – Personal“), die internen FuE – Aufwendungen, die Sektoralstruktur der Industrieforschung, die FuE – Schwerpunkte („Kompetenzfelder“), die Struktur der Unternehmensgrößen und deren FuE – Beteiligung sowie die Qualifikationsstruktur der erwerbsfähigen Bevölkerung herangezogen.

Gliederungspunkt 3 betrachtet unter Verwendung von Patenten und dem Innovationsverhalten im Wirtschaftssektor die Wissensumsetzung im Zeitraum von 1992 - 2001, welche mit dem vorhandenen Innovationspotenzial erzielt wurde. So sind z.B. im Rahmen der zum Patent angemeldeten Erfindungen tendenzielle Rückschlüsse über Stärken und Schwächen der Neuen Bundesländer bei einzelnen Technikfeldern bzw. Sektoren ableitbar, welche Hinweise darauf geben, ob eine Teilhabe an Zukunftsmärkten mit Wachstumspotenzial besteht. Darüber hinaus wird auf Effekte der FuE – Förderung eingegangen.

Wie sich der forschungs- und wissensintensive Sektor in den Neuen Bundesländern entwickelt hat, steht in Gliederungspunkt 4 im Mittelpunkt der Analyse, da sich Innovationsanstrengungen vor allem in der gesamtwirtschaftlichen Erfolgsbilanz niederschlagen sollten. Von besonderem Interesse ist dessen Beitrag zu Produktion und Beschäftigung sowie die Wettbewerbsfähigkeit. Darüber hinaus werden in diesem Gliederungspunkt Unternehmensgründungen und –insolvenzen in forschungs- und wissensintensiven Branchen betrachtet, da sie mitverantwortlich dafür sind, dass ein innovationsorientierter Strukturwandel vollzogen wird. Das bedeutet, dass sich neu gegründete Unternehmen häufig nur mit innovativen Produkten gegenüber Konkurrenten am Markt behaupten und somit einen Teil des nachwachsenden Innovationspotenzials darstellen.

Die Diplomarbeit schließt mit einem Fazit. Dabei wird auf die gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen der Analyse eingegangen.

2 FuE im Wirtschaftssektor der NBL – Bestandsaufnahme

Forschung und Entwicklung (FuE) ist die systematische schöpferische Arbeit zur Erweiterung des vorhandenen Wissens und die Nutzung des so gewonnenen Wissens zur Entwicklung neuer Anwendungen wie z.B. neue oder merklich verbesserte Produkte/Dienstleistungen oder Prozesse/Verfahren (einschl. Softwareentwicklung).[3]

Um FuE durchführen und Innovationen (künftige Innovationserfolge) hervorbringen zu können, ist es vor allem von Interesse, die Ausstattung der Neuen Bundesländer (NBL) mit den sogenannten privatwirtschaftlichen Inputs in FuE (Indikatoren des Ressourceneinsatzes) zu betrachten. Hierbei interessieren insbesondere die von den Unternehmen in einer Region für FuE eingesetzten Produktionsfaktoren (FuE – Kapazitäten bzw. Indikatoren des Ressourceneinsatzes) wie z.B. das mit FuE betraute Personal, die FuE - Aufwendungen (insbesondere die internen FuE – Aufwendungen). Auch die formale Qualifikation der Beschäftigten der NBL ist von Interesse, da sie einerseits die Fähigkeit beeinflusst, Innovationen selbst zu generieren sowie andererseits neues Wissen aufzunehmen und anzuwenden. Neben den bereits erwähnten sind auch die Sektorstruktur der Industrieforschung, die Struktur der Unternehmensgrößen der regionalen Wirtschaft sowie die FuE – Beteiligung der Unternehmen als weitere wesentliche Determinanten für die regionalen Innovationsaktivitäten von Relevanz.[4]

2.1 FuE – Kapazitäten (Indikatoren des Ressourceneinsatzes)

2.1.1 FuE – Personal und interner FuE - Aufwand

FuE – Personal ( in Vollzeitäquivalenten)

Im Jahr 1989 beschäftigte der Wirtschaftssektor der damaligen DDR annähernd 86 Tsd. Personen im Bereich FuE.[5],[6] Mit der Wirtschafts- und Währungsunion am 1.7.1990 und dem Übergang zu marktwirtschaftlichen Strukturen (von einer vorher planwirtschaftlich zu einer marktwirtschaftlich geprägten)[7] kam es zu einer deutlichen Reduzierung des FuE – Personals (Vgl. Anhang Begriffserläuterungen) in Ostdeutschland (Vgl. Abb. 1). Neben den zu ändernden Organisations- und Produktionsstrukturen verloren die ostdeutschen Unternehmen auch viele der ehemaligen Kooperations- und Handelspartner.[8] Vor allem die FuE-intensiven Industriezweige verzeichneten starke Verluste, ihr Wertschöpfungsanteil war wesentlich geringer als der der westdeutschen Unternehmen dieser Industriezweige. Gleichzeitig orientierten sich westliche Investoren vorrangig auf konventionelle und auf den lokalen Markt gerichtete Kapazitäten, so dass vornehmlich die FuE – Abteilungen geschlossen wurden.[9] Der Wirtschaftssektor der NBL erfuhr ab der zweiten Hälfte der 90er Jahre eine Stabilisierung des FuE – Personals (auf rund 24.500 Personen ohne Westberlin[10]).[11]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: FuE – Personal im Wirtschaftssektor der NBL (mit u. ohne Westberlin) 1989 - 2001

Quellen: Grenzmann (2003), S. 25 (Tab. 11)

Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 7 (Tab. 2.1.1), eigene Darstellung

Durch die Gebietsstandsbetrachtung wird Westberlin den Alten und Ostberlin den Neuen Bundesländern zugeordnet. Allerdings wird Berlin durch die zunehmende Vernetzung in vielen Statistiken zunehmend als Einheit betrachtet, so dass die NBL (einschl. Westberlin) im Zeitraum von 1995 – 2001 einen FuE-Personalzuwachs von ca. 13% auf 36.900 Beschäftigte (Vgl. Abb. 1; Anhang Tab. 1) verzeichnen.[12] Für den in der Summe der NBL hohen FuE – Personalzuwachs ist insbesondere die hohe Attraktivität Westberlins als FuE – Forschungsstandort hervorzuheben. In diesem Teil Berlins stieg das FuE – Personal im genannten Zeitraum um ca. 40% an.

In den Alten Bundesländern (ABL) erhöhte sich das FuE – Personal im gleichen Zeitraum um rund 7,8% auf 270.350 Personen.[13],[14] Die EuroNorm mbH ermittelt auf Basis ihrer Erhebungsmethode für das Jahr 2001 annähernd die gleichen absoluten Zahlen für die NBL (einschl. Westberlin).[15] Der Anteil des FuE – Personals in den NBL am gesamten deutschen FuE – Personal beziffert sich im Jahr 2001 auf rund 12%, der Anteil der ABL auf 88% (Vgl. Tab. 1; Anhang Tab. 1).[16] Auf Basis geringfügig anderer absoluter Zahlen errechnet die EuroNorm mbH ebenfalls diese prozentualen Anteile.[17] Berlin vereinigt nahezu 40% der FuE – Personalkapazitäten des Wirtschaftssektors der NBL[18],[19] und zählt damit zu den forschungsintensivsten Ballungsräumen Deutschlands, welches auch anhand eines Vergleichs der personalbezogenen FuE – Intensität (Anteil des FuE – Personals an den Gesamtbeschäftigten) in den östlichen Bundesländern im Jahr 2001 belegbar ist (Vgl. auch G.P. 2.1.3).

Interne FuE – Aufwendungen und FuE – Ausgabenintensität im Jahr 2001

Der Anteil der NBL am gesamtdeutschen FuE – Personal des Wirtschaftssektors beträgt im Jahr 2001 in den NBL annähernd 12% und in den ABL 88%. In den NBL ist jedoch der finanzielle Einsatz für FuE (interne FuE – Aufwendungen) mit 9,9% im Vergleich zum FuE - Personalanteil mit 12% geringer als in den ABL (Vgl. Tab. 1).[20],[21] Die Absolutwerte der internen FuE – Aufwendungen und des FuE – Personals ergeben sich durch Aggregationen der einzelnen Bundesländer im entsprechenden Bundesgebiet.[22] Da der Personalkostenanteil bei den FuE – Aufwendungen fast 60% ausmacht, deutet dies auf eine im Vergleich zu den ABL niedrigere Gehaltsstruktur beim FuE – Personal in den NBL hin,[23] obwohl die FuE – Mitarbeiter ebenfalls meist hoch qualifiziert sind (Vgl. G.P. 2.3).[24] Die Messgröße „Interne FuE – Aufwendungen je FuE – Beschäftigten“ bestätigt dies (Vgl. Tab. 1).[25] Eine geringere Entlohnung im Vergleich zu den ABL birgt jedoch für die forschenden Unternehmen der NBL die Gefahr, dass hochqualifiziertes FuE – Personal abwandert (Humankapitalverlust für die NBL), sofern sich bessere Arbeitsplatzalternativen bieten.[26] Kurzfristig eröffnen sich durch niedrigere Löhne für die forschenden Unternehmen Wettbewerbsvorteile, da geringere Personalkosten als Bestandteil der neuen Produkte in den Verkaufspreis eingehen und das Produkt entsprechend günstiger angeboten werden kann. Langfristig besteht jedoch mit dem Verlust des Humankapitals für die forschenden Unternehmen die Gefahr, sich einen Nachteil im Innovationsprozess zu schaffen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: FuE – Kapazitäten in den NBL (einschl. Berlin) u. ABL im Wirtschaftssektor im Jahr 2001

Quelle: Grenzmann (2004), S. 28 (Tab. 1), eigene Darstellung, eigene Berechnungen

Die FuE – Ausgabenintensität (FuE – Aufwendungen in % zum BIP) des Wirtschaftssektors der NBL ist im Zeitraum von 1995 – 2001 deutlich schneller gestiegen als in den ABL. Im Jahr 1995 betrug sie 0,8% und stieg bis ins Jahr 2001 auf 1,2% an (Vgl. Abb. 2), wobei sie sich in den ABL von 1,6% auf 1,9% erhöhte.[27] Somit hat sich die FuE - Ausgabenintensität von einem niedrigen Niveau aus in den NBL trotz verhaltener FuE - Personalentwicklung günstiger entwickelt als in den ABL.

Erklärende Komponenten für diesen Prozess sind zum Einen ein höherer investiver Anteil in den FuE – Budgets der NBL (NBL 2001: 11%; ABL 2001: 8%) vor allem in Spitzentechnologiebereiche. Zweitens ist der stärkere Anstieg der FuE – Aufwendungen auf Lohnanpassungen beim FuE – Personal in den NBL zurückzuführen.[28] Berlin entwickelte im Zeitraum 1995 - 2001 die stärkste FuE – Ausgabendynamik. Sie stieg im Betrachtungszeitraum von 1,3% auf 2,3%. Auch Thüringen und Sachsen distanzieren sich zunehmend von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, weisen jedoch nicht die hohe Dynamik Berlins auf (Vgl. Abb. 2). Die Daten verdeutlichen, bezogen auf die finanziellen Ausgaben, zum Einen die Dominanz Berlins und zum Zweiten die Heterogenität des Wirtschaftsgebiets der NBL (Vgl. auch Anhang Abb. 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Beitrag des Wirtschaftssektors zur FuE – Ausgabenintensität in den NBL 1995 - 2001

Quelle: Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 9 (Tab. 2.1.3), eigene Darstellung

2.1.2 Sektoralstruktur der Industrieforschung

In den NBL ist mit 75% ein deutlich geringerer Anteil des FuE – Personals in Forschungsstätten des Produzierenden Gewerbes, speziell des Verarbeitenden Gewerbes (Vgl. Anhang Übersicht 1) beschäftigt als in den ABL mit ca. 90% (Vgl. Anhang Tab. 1 und Tab. 3).[29] Damit hat FuE im Verarbeitenden Gewerbe der NBL nicht die traditionell und im internationalen Vergleich hohe Verankerung wie in den ABL. Erklärungsansätze dieses Unterschieds sind in den Gemeinschaftsforschungseinrichtungen (IfG) der Industrie (Vgl. G.P. 2.1.4) und im Dienstleistungsbereich des Wirtschaftssektors zu finden. Die IfG beschäftigen in den NBL (einschl. Westberlin) 5% des FuE – Personals, die ABL lediglich 1,1%.[30] Der Dienstleistungsbereich der NBL ist mit einem FuE - Personalanteil von 20,5% im Gegensatz zu den ABL mit 8,3% in seiner relativen Bedeutung völlig anders dimensioniert (Vgl. Anhang Tab. 1). Durch die Verteilung des FuE – Personals im Wirtschaftssektor der NBL sind zwei Tendenzen erkennbar.

Zum Einen haben in eher ländlich geprägten NBL (vor allem in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern) die Sektoren „Forschung und Entwicklung“ sowie Datenverarbeitungsdienste als Bestandteil der unternehmensnahen Dienstleistungen (Vgl. auch G.P. 4.2) als FuE – Arbeitgeber eine höhere Bedeutung als die Verarbeitende Industrie.

Die auf FuE-intensive Industrien bezogenen, unter dem Bundesdurchschnitt liegenden FuE – Personalintensitäten (Ausnahme: Mecklenburg-Vorpommern in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik) dieser beiden NBL sind somit zumindest teilweise auf die höhere Bedeutung des Dienstleistungssektors zurückzuführen (Vgl. Tab. 3). Zum Anderen sind die zunehmenden FuE – Aktivitäten in den Dienstleistungsbereichen auf eine verstärkte Interaktion zur Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) sowie zur Nachrichtentechnik zurückzuführen. Durch den sich vollziehenden sektoralen Strukturwandel hin zur IuK – Wirtschaft, verbunden mit dem Industriearbeitsplatzabbau und der Neustrukturierung des Wirtschaftssektors in den NBL, sind gleichzeitig neue FuE – Strukturen geschaffen worden.[31]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hinweis: MAB Maschinenbau – MSR Mess-, Steuer-, Regeltechnik; Medizintechnik, Feinmechanik, Optik - LRB Luft- und Raumfahr-

zeugbau CHE Chemische Industrie – NRT Nachrichtentechnik – PHA Pharma - SFB sonst. Fahrzeugbau – DLU Unterneh-

mensdienstleistungen LFW Land-, Forstwirtschaft - V-N Verkehr, Nachrichten – FUE Forschung und Entwicklung

*GINI-Koeffizient

Tabelle 2: Bedeutung der drei forschungsreichsten Wirtschaftszweige in den NBL 1997 u. 2001

Quellen: Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 11 (Tab. 2.1.4)

DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 261 (Tab. III.2.3 – Auszug)

Eine weitere Besonderheit ist die im Vergleich zu 1997 gestiegene, aber immer noch eher weniger starke sektorale Konzentration des FuE – Personals in den NBL im Jahr 2001 (Vgl. Tab. 2). Dagegen herrschen in den ABL eindeutige technologische Konzentrationen (vorrangig auf eine Branche/wenige Technologiefelder) vor.[32] Die räumliche Konzentra-tion (Agglomeration) von Branchen (wenigen Technologiefeldern) begünstigt vor allem FuE – Tätigkeiten im Innovationsprozess mit hohem Wissensinput (Humankapital).[33] So wirken bei FuE – Standortentscheidungen neben den typischen Agglomerationsvorteilen (Vgl. Kasten Exkurs: Agglomerationsvorteile und Skaleneffekte) zusätzlich FuE-spezifische Agglomerationseffekte wie Skaleneffekte in FuE bei Großunternehmen (FuE-Konzentration in der Unternehmenszentrale von Mehrbetriebsunternehmen), die einen Großteil des FuE-Personals absorbieren oder marktorientierte „Spillover-Effekte“ zwischen Unternehmen, z.B. zwischen forschenden Unternehmen, Zulieferern und Kunden.

Exkurs: Agglomerationsvorteile und Skaleneffekte

Nach der Theorie der Agglomerationsvorteile siedeln sich Unternehmen der gleichen Branche in unmittelbarer Nähe zueinander an (Agglomeration), um von einem hohen Angebot an qualifizierten Arbeitskräften (Humankapital und Know-how), von spezifischen Zwischengütern (Vorprodukte von Zulieferern) und technologischen Spillovern zu profitieren. Eine geringe Handelbarkeit der spezifischen Zwischengüter wirkt begünstigend für die Agglomeration, weil sie dadurch relativ zu den Endprodukten hohe Transportkosten verursachen. Zu beachten ist, dass es bei Agglomerationen vor allem um Wechselwirkungen geht. So erhoffen sich z.B. die Zulieferer größere Absatzmengen ihrer Produkte, die Endproduzenten erhoffen sich günstigere Transportkosten und Einkaufspreise. Für die Arbeitnehmer wiederum steigen die Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden. Auch der Informationsaustausch zwischen den Unternehmen, Kunden und den Arbeitnehmern ist wichtig, um die Produkte weiterzuentwickeln und neuere innovative Produkte auf den Markt zu bringen.[34] In diesen Agglomerationsräumen treten sowohl interne als auch externe Skaleneffekte auf.

Für die Analyse der Auswirkungen von Skaleneffekten auf die Marktstruktur ist es notwendig zu wissen, mit welcher Art von Produktionssteigerungen die Durchschnittskosten gesenkt werden können. Die Literatur unterscheidet zwei Arten von Skaleneffekten. Zum Einen sind dies externe Skaleneffekte (oder Größenvorteile) und zum Anderen interne Skaleneffekte. So entstehen externe Skaleneffekte, wenn die Kosten pro Einheit (Durchschnittskosten) von der Größe der Branche, nicht aber notwendigerweise von der Größe eines Unternehmens abhängen. Im Gegensatz dazu fallen interne Skaleneffekte an, wenn die Kosten pro Einheit von der Unternehmensgröße, nicht aber unbedingt von der Branche abhängen.[35]

Bei hochinnovativen Unternehmen ist darüber hinaus auch die Kooperation mit FuE-Einrichtungen und innovativen Dienstleistungsunternehmen (z.B. Netzwerkbildung) bedeutend.[36] Gleichzeitig kann eine Konzentration auf wenige Technologiefelder aber auch eine stärkere Abhängigkeit in Form höherer Risiken in Bezug auf externe Einflüsse - wie sich schnell ändernde Marktgegebenheiten - bedeuten.[37] Weniger starke sektorale Konzentrationen (Vgl. Tab. 2, Sp. Konzentrationsgrad) des FuE – Personals in den NBL deuten auf eine überwiegend aus kleinen und mittleren Unternehmen (kurz: KMU) bestehende FuE – Struktur hin, welche eher in die Breite (mehrere forschende Branchen innerhalb der Bundesländer) ausgerichtet sind.[38] Da Agglomerationseffekte im Allgemeinen maßgeblich von der Wirtschaftskraft und der Innovationstätigkeit ansässiger Unternehmen bestimmt werden, fallen diese in den Regionen der NBL aufgrund der nur in ungenügendem Maße vorhandenen Großunternehmen geringer aus, als dies aus FuE-Sicht wünschenswert wäre.

Dies gilt insbesondere für externe Skaleneffekte (Lokalisierungsvorteile zwischen Unternehmen einer Branche, Urbanisierungsvorteile durch das Zusammenwirken von Unternehmen verschiedener Branchen) wie auch interne Skaleneffekte (geringere Produktionsmenge eines KMU, so dass die Produktionsdurchschnittskosten höher sind) als Bestandteile der Agglomerationseffekte.[39] So ist beispielsweise das Produktivitätsniveau bei geringerem Agglomerationsgrad einer Branche (externe Skaleneffekte) und bei mangelnder Spezialisierung auf bestimmte Wirtschaftszweige deutlich niedriger.[40] Jedoch mindert eine breitere FuE- und Branchenstruktur die Abhängigkeit von externen Einflüssen wie z.B. Nachfrage- und Konjunkturschwankungen, so dass nicht alle Branchen oder Technologiefelder in gleichem Umfang und Stärke betroffen sind.

2.1.3 FuE – Schwerpunkte

Geheimhaltungsvorschriften und Inkompatibilitäten zwischen Datensätzen erschweren die Analyse der Schwerpunkte auf sektoraler Ebene, so dass die sich Analyse der Industrie auf die forschungsintensiven Komplexe Chemie, Elektrotechnik/Elektronik sowie den Maschinen- und Fahrzeugbau beschränkt. In diesen Bereichen sind markante und relevante Unterschiede zu suchen und zu erwarten, da FuE hier einen bedeutenderen Einfluss als unternehmerischer Aktionsparameter hat. Die im Zeitverlauf nachlassende FuE – Personalintensität (Anteil des FuE-Personals an den Beschäftigten) in der Industrie ist auch auf die sich in den NBL schneller ausbreitende FuE im Dienstleistungssektor zurückzuführen, welche bei einer reinen industriestatischen Betrachtung nicht erfasst wird. Als Grund für die sich schneller ausbreitende FuE im Dienstleistungssektor wird unter anderem die Auslagerung von FuE („Outsourcing“) aus Industriebetrieben in eigenständige Dienstleistungsunternehmen genannt. Somit kann in vergleichenden Analysen vieles, was für die Wirtschaft insgesamt relevant ist nicht, mitberücksichtigt werden.[41]

Sektorale FuE – Schwerpunkte (Kompetenzfelder) der Neuen Bundesländer 2001

Für den Vergleich der relativen FuE-Intensitäten werden die sektoralen Schwerpunkte von FuE in den NBL mit den Beschäftigtenanteilen verglichen („FuE-Intensitäten“). Mit Ausnahme Sachsen-Anhalts (Vgl. Tab. 3) findet sich in jedem der NBL im Jahr 2001 mindestens ein FuE - Schwerpunkt (gemessen an der FuE – Personalintensität) bei FuE in forschungsintensiven Industrien (Vgl. G.P. 4.1). Berlins FuE – Schwerpunkte finden sich in den Bereichen Pharma, Maschinen- und sonstiger Fahrzeugbau, Elektrotechnik, Büromaschinen/EDV, Nachrichten- und MSR – Technik. Besonders hoch ist die FuE – Personalintensität in der Chemischen Industrie, der Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik sowie in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Das breite Spektrum forschungsintensiver Industrien ist zu einem erheblichen Teil auf die Attraktivität von FuE - Aktivitäten in Westberlin (hier sind 2001: 12.450 Personen in FuE tätig) zurückzuführen (hier finden sich unter anderem namhafte Unternehmen wie die Siemens AG und die Schering AG). Berlin bindet annähernd 40% des FuE – Personals des Wirtschaftssektors der NBL (Vgl. G.P. 2.1.1 und Anhang Tab. 1). Sachsen bietet vor allem FuE – Schwerpunkte in den Bereichen Maschinenbau, der MSR – Technik sowie in der Elektro- und Medientechnik (Vgl. Tab. 2; Tab. 3), was sich in einer hohen FuE – Personalintensität dokumentiert. Thüringen weist FuE – Kompetenzfelder in den Bereichen Pharma,[42] Maschinenbau, Büromaschinen/EDV, der Elektrotechnik und der MSR – Technik auf (Vgl. Tab. 2; Tab. 3 und Anhang Tab. 3). Hohe FuE – Personalintensitäten sind dabei in den Wirtschaftszweigen/ -bereichen des Maschinenbaus und der Herstellung von Büromaschinen/EDV dokumentiert (Vgl. Tab. 3). Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg weisen nur vereinzelt forschungsintensive Industrien auf, in denen auf gesamtdeutschem Niveau FuE betrieben wird. In Mecklenburg-Vorpommern gilt dies insbesondere für die MSR – Technik (Vgl. Tab. 3) und Pharma. Im Land Brandenburg werden FuE – Schwerpunkte im Bereich des Luft-/Raumfahrzeugbaus und sonstiger Fahrzeugbau (vorrangig Schienenfahrzeugbau) sowie der Elektrotechnik sichtbar. Für alle NBL gilt jedoch, dass die FuE – Personalintensität im Wirtschaftszweig der Herstellung von Kraftwagen und –motoren sehr gering ist.[43] Darüber hinaus bestehen die NBL bezogen auf die FuE – Schwerpunkte und deren Innovationspotenzialen, aus sehr heterogenen Teilräumen.[44]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hinweis: BE = Berlin; BB = Brandenburg; MV = Mecklenburg-Vorpommern; SN = Sachsen; ST = Sachsen-Anhalt; TH = Thüringen

k.A. = keine Angaben

C bis DM = Abschnitte bzw. Unterabschnitte nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993

Tabelle 3: Relative FuE-Intensität der NBL in FuE-intensiven Industrien 1997 u. 2001

Quelle: DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 259 (Tab. III.2.2), eigene Darstellung

Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 8 (Tab. 2.1.2), eigene Darstellung

Somit finden sich Komparative Vorteile (relative Stärken und Schwächen) innerhalb FuE – intensiver Industrien in jedem der NBL (Ausnahme: Sachsen-Anhalt), wenn auch teilweise nur selektiv. Erwähnenswert ist, dass in den NBL vor allem der Maschinenbau seit 1997 (Wirtschaftszweig DK, gemäß der Klassifikation der Wirtschaftszweige des Statistischen Bundesamtes, Ausgabe 1993) seine starke Position (bezogen auf das FuE – Personal) zunehmend verliert (Vgl. Abb. 3; Tab. 2; Tab. 3 und Anhang Tab. 3) und der Wirtschaftszweig DL (Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und

–einrichtungen, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik) vor allem in den Bereichen Medientechnik, MSR – Technik und Pharmazie an Bedeutung gewinnen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hinweis: Wirtschaftszweige (WZ) gemäß Klassifikation der Wirtschaftszweige des Statistischen Bundesamtes, Ausgabe 1993 (WZ 93)

DK: Maschinenbau / DL: H.v. Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten u. –einrichtungen, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik

Abbildung 3: FuE – Personal im Wirtschaftszweig DK und DL in den NBL in den Jahren 1997 u. 2001

Quelle: BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), Anhang (Tab. 46),

eigene Darstellung

FuE – Personalintensitäten im Ost – West - Vergleich

Obwohl der Dienstleistungssektor in den NBL, bezogen auf den FuE – Personalanteil, tendenziell zunimmt (Vgl. G.P. 2.1.2), ist der Rückstand innerhalb der industriellen FuE der NBL nicht besonders hoch. Bezogen auf die FuE – Personalintensität werden in den ABL im Jahr 2001 im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe 4,3% aller in der Industrie beschäftigten Personen in FuE eingesetzt, in den NBL sind es 3,8% (Vgl. Anhang Tab. 2). Der Rückstand der NBL begründet sich vor allem auf Wirtschaftszweige, in denen FuE als Aktionsparameter im Innovationsprozess ein geringes Gewicht hat. Im Segment forschungs- und wissensintensiver Industrien (Vgl. G.P. 4.2) mit hohem Gewicht von FuE als Aktionsparameter im Innovationsprozess haben die NBL mit 7,9% eine höhere FuE – Personalintensität als die ABL mit 7,4%. Oberhalb des Durchschnitts der ABL rangieren in den NBL vor allem die Wirtschaftszweige Pharma, Maschinen-, Luft- und Raumfahrzeugbau, Medientechnik/Elektronik und die MSR – Technik. Die NBL offerieren damit eine verstärkte Ausrichtung auf Spitzentechnologiebereiche wie z.B. die Biotechnologie und Mikroelektronik und sind als Basis künftigen Wachstums von hoher Bedeutung.[45] Die Sektoren der Spitzentechnologie sind allerdings noch relativ zu klein, um bereits jetzt bedeutende Impulse auf Wachstum und Beschäftigung auszuüben.

Für Deutschland insgesamt stellt die Spitzentechnologie der NBL eine Bereicherung dar, da vor allem im Portfolio der westdeutschen Industrie die Spitzentechnologie keine herausragende Rolle spielt, die hochwertige Technologie hingegen schon.[46] Im Automobilbau (NBL: 1,5%; ABL: 10,0%) und der Chemischen Industrie (NBL: 3,3%; ABL: 8,2%) dokumentieren sich gegenüber den eben genannten Wirtschaftszweigen deutliche FuE – Personalintensitätsrückstände im Vergleich zu den ABL.

FuE – Spezialisierung in ausgewählten Wirtschaftszweigen im internationalen Maßstab

Im internationalen Wettbewerb müssen sich FuE – Strukturen bewähren. Mit Hilfe des Konzepts der „Spezialisierung“ sind „komparative Vorteile“ (relative Stärken und Schwächen) analysierbar. Im Rahmen von FuE ergibt sich die Spezialisierung aus dem Vergleich der FuE – Ausgaben nach Wirtschaftszweigen zwischen dem betrachteten Wirtschaftsgebiet und dem (gewogenen) Durchschnitt der 19 größten OECD – Länder. Positive Vorzeichen bedeuten, dass in der betrachteten Region in diesem Wirtschaftszweig relativ mehr für FuE ausgegeben wird als in den westlichen Industrieländern insgesamt (Vgl. Anhang Abb. 2).[47] Relative Stärken der NBL liegen mit den Wirtschaftszweigen der Pharmazeutischen Industrie, dem Maschinenbau, der Medientechnik, bei der Mess-, Steuer-, Regeltechnik, Medizintechnik, Feinmechanik, Optik (kurz: Instrumente) und dem Schienenfahrzeugbau, in einer Reihe forschungsintensiver Industrien sowie in den wissensintensiven Dienstleistungen (Vgl. auch G.P. 4.2). Die NBL bieten damit auch im internationalen Maßstab eine vergleichsweise hohe Spitzentechnologieorientierung der Industrie. In den ABL orientiert man sich international dagegen auf hochwertige Technologien und hier insbesondere auf den Automobil-, den Maschinenbau sowie auf chemische Erzeugnisse (Vgl. Anhang Abb. 2).[48] Betrachtet man Deutschland insgesamt, stellt man fest, dass der Sektor der hochwertigen Technologie den größten Teil der FuE – Aufwendungen (Vgl. Anhang Begriffserläuterungen) bindet. Im Jahr 2000 flossen allein rund 60% der FuE – Aufwendungen in den Sektor der hochwertigen Technologie und lediglich rund 25% in den Spitzentechnologiesektor. Der verbleibende Anteil der FuE – Aufwendungen verteilt sich mit 7% auf die nicht-forschungsintensive Industrie und den Dienstleistungssektor mit ca. 8%. Innerhalb des Sektors der hochwertigen Technologie verteilen sich die FuE – Aufwendungen wiederum verstärkt auf die Bereiche Automobilbau, Maschinenbau und die Chemische Industrie sowie den Luft- und Raumfahrzeugbau, welcher allerdings zum Spitzentechnologiesektor gehört.[49] Einerseits zeigt sich damit, dass ein relativer Vergleich der FuE – Spezialisierung zwischen den ABL und NBL sich in der Technologieausrichtung zum Teil deutlich unterscheiden kann. Andererseits verdeutlicht der hohe Anteil der FuE – Aufwendungen im Sektor der hochwertigen Technologie, dass die Spitzentechnologie in Bezug auf die FuE – Aufwendungen in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle spielt. Für die NBL ist dieser Sektor jedoch bedeutend.

Die verstärkte Ausrichtung Deutschlands auf die hochwertige Technologie findet neben den FuE – Aufwendungen unter anderem seine Bestätigung im Außenbeitrag und den relativen Welthandelsanteilen (RWA).[50],[51],[52],[53]

2.1.4 Struktur der Unternehmensgrößen und deren FuE - Beteiligung

Die technologische Leistungsfähigkeit der NBL spiegelt sich auch in der besonderen Wirtschafts- und Betriebsgrößenstruktur wider. Im Zuge des Privatisierungs-, Anpassungs- und Schrumpfungsprozesses in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung „zersplitterten“ ehemalige Großunternehmen (Großkombinate). FuE wurde vielfach ausgelagert[54] (Vgl. Kasten Exkurs: Forschungs-GmbHs) und ist damit zunehmend in niedrigere Unternehmensgrößenklassen gerutscht.[55]

Exkurs: Forschungs – GmbHs

FuE – Aktivitäten wurden vielfach in externe Industrieforschungseinrichtungen („Forschungs-GmbHs“) ausgelagert.[56] Diese werden dem Unternehmenssektor (vorrangig dem Dienstleistungssektor) und nicht der Gemeinschaftsforschung (IfG) zugerechnet. Allerdings können auch IfGs dem Dienstleistungssektor zugeordnet werden, wenn sie branchenübergreifend Leistungen erbringen. Sofern sie schwerpunktmäßig für bestimmte Branchen tätig sind, werden sie den betreffenden Branchen zugerechnet.[57],[58],[59]

Die Wirtschaft der NBL kennzeichnet sich vorrangig durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), welche gleichzeitig die „Forschungslandschaft“ der NBL prägen.[60] Während in den ABL lediglich ca. 15% des FuE – Personals in KMU (Vgl. Kasten Exkurs: KMU – Definition) tätig sind, weisen die NBL mit ca. 40% einen wesentlich höheren Anteil auf (Vgl. Anhang Tab. 1).[61] Forschende Großunternehmen mit Hauptsitz in den NBL gibt es kaum.[62] Denn die meisten Unternehmen dieser Größenklasse mit Forschungsstätten in den NBL sind Tochtergesellschaften international agierender Unternehmen aus den ABL oder dem Ausland. Häufig führen diese Unternehmen nur Teile der FuE – Aktivitäten in den NBL durch, wobei die Schwerpunkte ihrer FuE – Tätigkeiten weiterhin zentral an den Hauptsitzen („Headquaters“) in den ABL oder dem Ausland erfolgen.[63]

Als Gründe, Teile der FuE – Aktivitäten in den NBL durchzuführen, lassen sich das im Vergleich zu den ABL niedrigere Lohn- und Gehaltsniveau, die gute Ausstattung mit Technologie- und Wissenschaftsstrukturen, die öffentliche Förderung und das sehr gute Qualifikationsniveau der Erwerbstätigen anführen (Vgl. G.P. 2.2).[64]

Übersehen werden darf auch nicht, dass das Verarbeitende Gewerbe eher schwach ausgeprägt (der Industriebesatz ist wesentlich kleiner bzw. geringer als in den ABL[65]) ist und von weniger technologieintensiven Branchen geprägt wird. Das angesprochene Fehlen von Großunternehmen dokumentiert sich auch im forschungsintensiven Bereich der Wirtschaft. So waren im Jahr 2000 in den ostdeutschen forschungsintensiven Wirtschaftszweigen in den unteren Beschäftigtengrößenklassen deutlich mehr Unternehmen zu finden als in den ABL (Vgl. Anhang Abb. 3).

Exkurs: KMU - Definition

Die hier verwendete KMU-Definition (Vgl. auch Anhang Tab. 1) korrespondiert mit der Abgrenzungskriterium der Beschäftigtenzahl (bis 499 Beschäftigte) des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM),[66] ist jedoch nicht zwingend, so dass das Abgrenzungskriterium auch variieren kann (z.B. KMU bis 249 Beschäftigte[67]), sofern dies für wissenschaftliche Betrachtungen zweckmäßig erscheint. International kann die KMU- Definition wiederum anderen Abgrenzungskriterien folgen[68], so dass vergleichende Analysen diesen Umstand berücksichtigen sollten.

Von den betrachteten Unternehmen der NBL haben ca. 50% weniger als 50 Beschäftigte, in den ABL sind es rund 40%. Die Beschäftigtengrößenklasse „über 500 Beschäftigte“ weist in den ABL fast viermal so viele Unternehmen auf wie die NBL (Vgl. Anhang Abb. 3). Der wesentliche Teil der industriellen FuE – und Innovationstätigkeit wird in den NBL somit vor allem von den KMU (schwerpunktmäßig von Kleinunternehmen bis 49 Beschäftigte) getragen.[69] Gleichzeitig fehlen den NBL aufgrund der geringen Anzahl von Großunternehmen, die in den ABL einen wesentlichen Teil der FuE – Aktivitäten durchführen, wichtige Funktionen, durch welche sich leistungsfähige Innovationssysteme auszeichnen.[70],[71] Großunternehmen sind vor allem in der Lage, als regionale Konzentrationspunkte zu fungieren und die KMU als Zulieferer sowie in die Forschung und Entwicklung einzubinden. Außerdem steigt mit zunehmender Unternehmensgröße auch die Innovationsfähigkeit.[72] Darüber hinaus ergeben sich bei der überwiegend kleinbetrieblichen Struktur zumeist weitere Nachteile (Probleme) bei anderen Faktoren, die jedoch im Innovationsprozess essenziell sind. Zu den am häufigsten genannten Problemen im Innovationsprozess zählen:

- begrenzte finanzielle Eigenmittel,
- ungünstigere bzw. schlechtere Fremdfinanzierungskonditionen,
- Rekrutierung von hochqualifiziertem Personal schwierig,[73]
- Eingangsbarrieren in FuE – Projekte wegen der hohen Fixkostenbelastung und der bei einem Nichterfolg von Innovationsprojekten schwerer wiegenden existenziellen Konsequenzen.[74]

Somit können kleinbetriebliche Strukturen in der Regel die FuE- und Innovationspotenziale von Volkswirtschaften begrenzen, so dass der Wirtschaftsstrukturkomponente des Innovationsgeschehens eine höhere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Hohe FuE – Beteiligung vor allem durch öffentliche Förderung

Unternehmen der NBL bekamen im Rahmen der Innovationspolitik von Anfang an umfangreiche Unterstützung. Die Fördermaßnahmen von Bund und Ländern sollten dabei erstens den Transformationsprozess flankieren[75] und zweitens den ostdeutschen Unternehmen helfen, FuE – Ressourcen und Innovationspotenziale aufzubauen, neue Produkte zu entwickeln und den Produktivitätsabstand auf die ABL zu verringern.[76],[77] Die ostdeutschen Unternehmen wurden bei allen Förderprogrammen zugelassen, wobei die Bedingungen für einen Anspruch auf Fördermittel speziell für die Situation der Unternehmen ausgelegt wurden. Eine Reihe von Programmen wurde sogar speziell für die NBL entwickelt, um den Transformationsformationsprozess zu beschleunigen und die technologische Leistungsfähigkeit der NBL an die der ABL heranzuführen (so die Begründung des Staates).[78]

Für die NBL waren vor allem die indirekten Fördermaßnahmen (technologie-unspezifische FuE- Förderung) von Bedeutung, die sich auf Zuschüsse zu Forschungspersonal und Innovationsprojekte (zuletzt nur noch für junge oder forschungsintensive Unternehmen[79]), die technologieorientierte Gründungsförderung sowie Maßnahmen für Forschungskooperationen beziehen.[80],[81] In den ABL stehen dagegen direkte Fördermaßnahmen im Vordergrund, mit denen spezifische Projekte mit festgelegten Themenschwerpunkten gefördert werden.[82]

Im Zeitraum von 1994 - 2001 ist der Anteil kontinuierlich forschender Industrieunternehmen der NBL höher als in den ABL (Vgl. Abb. 10) und beträgt Jahr 2001 in den NBL ca. 27% und in den ABL ca. 23%. Bei den wissensintensiven Dienstleistern der NBL liegt der Anteil im Jahr 2001 bei ca. 14% und in den ABL bei rund 18% (Vgl. G.P. 3.2 Abb. 10). Die hohe FuE – Beteiligung der Unternehmen ist auf die umfangreiche Unterstützung der Innovationspolitik zurückzuführen. Sie bewirkte, dass ostdeutsche Unternehmen mehr in FuE investieren als es die Markt- und Größenverhältnisse erwarten ließen,[83],[84] d.h., wenn sich ostdeutsche Unternehmen wie vergleichbare westdeutsche Unternehmen verhalten (Vgl. G.P. 3.2 Abb. 10).[85]

So wurden im Jahr 2000 von den kontinuierlich forschenden ostdeutschen Industrieunternehmen ca. 90% öffentlich gefördert, nur 10% erhielten keine Förderung (Vgl. Anhang Abb. 4). In den ABL erhielt im Jahr 2000 nur jedes dritte Industrieunternehmen eine staatliche Förderung. Bei den kontinuierlich forschenden unternehmensnahen Dienstleistern (Vgl. Kasten Exkurs: Unternehmensnahe Dienstleistungen nach dem Mannheimer Innovationspanel des ZEW) wurden in den NBL im Jahr 2000 rund 70%, in den ABL lediglich rund 47% öffentlich gefördert. Somit ist der Anteil der öffentlichen FuE – Finanzierung an den gesamten internen FuE - Aufwendungen der Wirtschaft der NBL entsprechend hoch.[86] Da die Unternehmen der NBL aber mehr in FuE investieren,[87] als es die Markt- und Größenverhältnisse erwarten ließen, ist die öffentliche Förderung auch effektiv. So sind nach mikroökonometrischen Schätzungen drei Viertel der FuE – Aufwendungen von geförderten Unternehmen der NBL öffentlich induziert. Ohne diese Förderung würden die entsprechenden Unternehmen ihre FuE – Aufwendungen auf ein Viertel des jeweiligen Niveaus reduzieren (Vgl. auch G.P. 3.3).[88]

Exkurs: Unternehmensnahe Dienstleistungen nach dem Mannheimer Innovationspanel des ZEW

Die unternehmensnahen Dienstleistungen umfassen die Wirtschaftszweige Banken und Versicherungen (WZ 65-67), EDV/Telekommunikation (WZ 72, 64.2), FuE-Dienstleistungen (WZ 73), Ingenieurbüros und technische Labors (WZ 74.2, 74.3), Unternehmensberatung und Werbung (WZ 74.1, 74.4), die Gebäudereinigung, Bewachung, Arbeitnehmerüberlassung, sonstige Unternehmensdienste, Abwasser- und Abfallbeseitigung (WZ 74.5 – 74.8)[89] sowie Entsorgungsdienstleistungen (WZ 90).[90] Dadurch, dass zusätzlich die WZ 74.5 – 74.8 sowie der WZ 90 berücksichtigt werden, ist der Unternehmensumfang im Dienstleistungsbereich größer, als wenn nur die wissensintensiven Dienstleistungen berücksichtigt werden (Vgl. G.P. 3.2 Kasten Exkurs: Betrachtung des Innovationsverhaltens im Industrie- und Dienstleistungssektor). Die Umstellung von unternehmensnahen zu wissensintensiven Dienstleistungen scheint erst innerhalb des Jahres 2003 zwischen Februar und Dezember erfolgt zu sein, so dass offenbar noch nicht alle Berechnungen und Grafiken auf die wissensintensiven Dienstleistungen angepasst worden sind.

Nach einem Blick in die Wirtschaftszweigklassifikation des Statistischen Bundesamtes in der Ausgabe von 1993 erscheinen viele der Dienste der WZ 74.5 – 74.8 sowie des WZ 90 ebenfalls als sehr wissensintensiv. Eine Begründung, warum die eben erwähnten WZ nicht ebenfalls den wissensintensiven Dienstleistungssektors zugerechnet werden, wäre daher sehr hilfreich für die Interpretationen. Dies gilt insbesondere deshalb, weil das ZEW den Dienstleistungssektor der NBL und ABL immer noch in der Abgrenzung der unternehmensnahen und nicht in der Abgrenzung der wissensintensiven Dienstleistungen erhebt.

2.2 Qualifikationsstruktur der Erwerbstätigen

Deutschlands Wirtschaft durchläuft seit Jahrzehnten eine Art „doppelten Strukturwandel.“

Einerseits ist das Wachstum im industriellen Sektor im Vergleich zum Dienstleistungssektor wesentlich schwächer. Andererseits expandieren im Dienstleistungsbereich und in der Industrie die wissens- und forschungsintensiven Sektoren zu Lasten derjenigen, die weniger auf den Einsatz hochqualifizierter Arbeitskräfte angewiesen sind oder sie fallen weniger stark zurück.[91] Damit verschieben sich zunehmend Wertschöpfung (Produktion) und Beschäftigung aus der Industrie in den Dienstleistungssektor, wobei vor allem hochwertige Dienstleistungstätigkeiten (Forschung und Entwicklung, Planung, Beratung, Organisation) in der Breite der Wirtschaft an Bedeutung gewinnen. Dies gilt ebenfalls für die Industrie, wo organisatorischer Wandel und veränderte Produktionsprozesse neue Tätigkeitsanforderungen (vor allem an die Facharbeiter) stellen.[92],[93] Diese Entwicklung stellt permanent höhere Anforderungen an das Qualifikationsniveau der Erwerbstätigen und das (Aus-) Bildungssystem.[94] Zum Einen induziert das immer höhere Gewicht wissensintensiver Sektoren an der gesamtwirtschaftlichen Produktion die Verschiebung der Nachfrage nach hochwertigen Ausbildungen. Zum anderen ist Innovation (Entwicklung neuer, innovativer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen) in forschungs- und wissensintensiven Sektoren ein wesentlicher Wettbewerbsparameter, so dass der Innovationsdruck höher ist als in weniger wissensintensiven Sektoren der Wirtschaft. Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Nachfrage nach Spitzenqualifikationen (z.B. Naturwissenschaftler/Mathematiker, Ingenieure, Informatiker), die im Innovationsprozess eine Schlüsselrolle einnehmen.[95] Somit ist für die Beurteilung der technologischen Leistungsfähigkeit und der damit verbundenen Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der NBL das personengebundene Forschungspotenzial („Humankapital“) als ein wesentlicher Inputfaktor im Innovationsprozess anzusehen.

Indikatoren

Die Beurteilung der technologischen Leistungsfähigkeit anhand des personengebundenen Forschungspotenzials kann einerseits unmittelbar über die Messung des FuE – Personals im Unternehmen (Vgl. G.P. 2.1.2; G.P. 2.1.3) und zum Anderen über die Humankapitalressourcen in der Wirtschaft erfolgen.[96] Mit den Indikatoren: 1. Wissenschaftlerintensität und Hochqualifiziertenquote sowie der 2. Arbeiter- und Facharbeiterquote erfolgt die Messung der Humankapitalressourcen.

1.Wissenschaftlerintensität und Hochqualifiziertenquote

Die „Wissenschaftlerintensität“[97] (Anteil der Beschäftigten mit natur-/ingenieur-wissenschaftlicher Ausbildung an den Gesamtbeschäftigten) wird als Indiz für eine besonders wissensintensive Produktion in der Industrie angesehen. Diese Personengruppe verfügt über Schlüsselqualifikationen für technologische Innovationen, so dass „Humanpotenziale“ für industrielle, technisch orientierte FuE sowie Innovationen abbildbar sind.[98] Für den Dienstleistungssektor ist dieser Indikator in seiner Betrachtung der Innovationsfähigkeit zu eingeschränkt, da sich Akademiker dieser Qualifikation auf nur wenige Branchen des Dienstleistungssektors (FuE- und IuK - Dienstleistungen, Telekommunikation) verteilen. Somit wird zusätzlich der Anteil aller Beschäftigten in akademischen Berufen (Universitäts-, Hoch- oder Fachhochschulexamen) betrachtet („Hochqualifiziertenquote“), so dass hochqualifizierte Tätigkeiten in größerem Umfang erfasst werden. Die Hochqualifiziertenquote trägt dem Umstand Rechnung, dass die für den Dienstleistungssektor benötigten Kernkompetenzen nicht ausschließlich in natur- und ingenieurwissenschaftlicher Art begründet sein müssen, sondern auch in kaufmännischen, medizinischen, sozialwissenschaftlichen oder ähnlichen Kompetenzen begründet sein können.[99] Für den Dienstleistungssektor ist es somit tendenziell einfacher, qualifizierte Personen zu finden und aufzunehmen, so dass die Absorptionsfähigkeit im Durchschnitt höher ist als im Bereich der (forschungsintensiven) Industrie.[100]

2. Arbeiter- und Facharbeiterquote (Arbeiter mit abgeschlossener Berufsausbildung)

Wie im intersektoralen Strukturwandel (Entwicklungen von Industrie- zum Dienstleistungssektor) zeigt sich auch im intrasektoralen Strukturwandel (unterschiedliche Entwicklungen innerhalb der einzelnen Branchen) der steigende Trend zur Dienstleistungsgesellschaft, so dass sich die Funktionalstruktur der Industriebeschäftigten zunehmend auf (hochwertige) produktbegleitende Dienstleistungstätigkeiten verlagert. Produktionsprozessänderungen und der organisatorische Wandel verändern Tätigkeitsprofile und

–anforderungen, so dass typische Fertigungstätigkeiten („Fertigungsintensität“ sinkt) an Bedeutung verlieren. Die Arbeiterquote (Anteil der Arbeiter an den Beschäftigten) misst die Fertigungsintensität der Wirtschaftszweige (WZ) des Produzierenden –hauptsächlich Verarbeitenden Gewerbes. Die Facharbeiterquote misst den Anteil der Facharbeiter mit abgeschlossener Berufsausbildung[101] an den Arbeitern.

Qualifikationsstrukturen der gewerblichen Wirtschaft in den NBL und ABL 2002

Der Akademikeranteil in der gewerblichen Wirtschaft der NBL ist im Jahr 2002 mit 8,5% (im Jahr 2001: 8,3%) höher als in den ABL mit 7,5% (im Jahr 2001: 7,3%).[102] Gemessen an der Hochqualifiziertenquote weist der Dienstleistungssektor der NBL bis auf die wissensintensive Dienstleistungssparte IuK – Dienstleistungen im Jahr 2002 höhere Akademikeranteile auf als die ABL. In beiden Bundesgebieten sind in dieser Sparte im Jahr 2002 gut ein Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Akademiker.[103] Wesentlich höher ist der Akademikeranteil in den ABL (30,8%) und den NBL (38,2%) in der Sparte der wissensintensiven technischen Beratungs- und Forschungsdienstleistungen, wofür vorwiegend FuE – Ingenieurbüros und in den NBL zusätzlich Forschungs-GmbHs verantwortlich sind. Im Bereich des Produzierenden {hauptsächlich des Verarbeitenden Gewerbes (Industrie)} wird über die Wissenschaftlerintensität ein engerer Zusammenhang zum technologischen Innovationsprozess hergestellt. Die NBL weisen dabei im Schnitt des wissens-/forschungsintensiven Sektors der Industrie sowie in den übrigen Teilen der Verarbeitenden Industrie mindestens gleich große Wissenschaftlerintensitäten auf wie die ABL, wobei die Quote (8,6%) der wissensintensiven Industrien beider Bundesgebiete gleich ist (Vgl. Anhang Tab. 4).

In den wissensintensiven Sparten der Industrie der NBL wird bereits im Jahr 2001 in den „Kompetenzfeldern“ Maschinenbau, Chemie sowie der Optik/Elektronik[104] (Vgl. auch G.P. 2.1.3 FuE – Schwerpunkte) geringfügig wissensintensiver produziert als in den ABL. Im Fahrzeugbau und der Elektrotechnik ist die Wissenschaftlerintensität in den ABL höher (Vgl. Anhang Tab. 4). Der sektorale Strukturwandel wirkte sich begünstigend auf die Fahrzeugproduktion (insb. Automobilproduktion) aus und führte zu Nachfrageverschiebungen.[105] Da der Automobilbau „schwerpunktmäßig“ in den ABL erfolgt, verschob sich die Nachfrage nach hochwertigen Qualifikationen in die ABL. Die Natur-/Wissenschaftlerintensität in den ABL bestätigt dies mit 8,9% im Vergleich zum Jahr 2001 mit 8,5% (Vgl. Anhang Tab. 5). Insbesondere Unternehmen wie z.B. Daimler-Chrysler, VW, Ford, Opel und Porsche unterhalten ihre FuE – Abteilungen meist direkt vor Ort an ihrem Hauptsitz. Im Produzierenden (3,8%) wie auch Verarbeitenden Gewerbe (4,3%) liegt die Natur-/Ingenieurwissenschaftlerintensität in den NBL unterhalb des Schnitts der ABL (Vgl. Anhang Tab. 4).

Funktionalstruktur in der forschungsintensiven Industrie 2002

Sechs von zehn Beschäftigten (60,0%) sind im Verarbeitenden Gewerbe in den ABL, sieben von zehn in den NBL (67,2%) mit herstellenden Tätigkeiten befasst. Die Fertigungsintensität (Arbeiterquote ) ist in den NBL im Schnitt in allen wissensintensiven Industriesparten höher als in den ABL, so dass in den NBL ein höherer Anteil der Beschäftigten herstellende Tätigkeiten ausübt. Dieser Sachverhalt ist auch der „Dominanz“ einiger westdeutscher und ausländischer Großunternehmen geschuldet, welche vorrangig Betriebsteile bzw. Tochterunternehmen mit herstellenden Tätigkeiten (z.B. Wartung, Transport, Reinigung und Fertigung) in die NBL auslagerten (Aufspaltung von Unternehmensfunktionen).[106],[107] Dispositive Faktoren (FuE, Programm-, Produkt- und Fertigungsplanung und

–steuerung, Vertrieb und Marketing) verbleiben dagegen am Hauptsitz in den ABL. Die „funktionsräumliche Arbeitsteilung“ übt somit einen enormen Einfluss auf die Qualifikationsstruktur aus.[108] Die Facharbeiterquote im Verarbeitenden Gewerbe der NBL ist im Schnitt mit 65,6% deutlich höher als in den ABL mit 42,8%. Neben allen wissensintensiven Sparten ist sie selbst in den nicht-wissensintensiven Industrien deutlich höher als in den ABL. Gleichzeitig liegen alle Facharbeiterquoten in den wissensintensiven Industriesparten der NBL oberhalb des Bundesdurchschnitts, die der ABL geringfügig darunter (Vgl. Anhang Tab. 6).

Besitzverhältnisse in der forschungsintensiven Industrie und Fertigungsintensität

Generell ist die regionale Aufspaltung von Unternehmensfunktionen nur bei Mehrbetriebsunternehmen (meist Großunternehmen oder größeren Unternehmen) möglich. Gleichzeitig haben die ausgelagerten Betriebsteile (oder Betriebsstätten) in der ostdeutschen Industrie ein hohes Gewicht. Mehrbetriebsunternehmen mit Hauptsitz in den NBL gibt es kaum (Ausnahme z.B. Jenoptik oder Kellerei Rotkäppchen). Viele Betriebsteile (vorrangig mit herstellenden Tätigkeiten) der ehemaligen Kombinate gingen im Rahmen der Privatisierung an größere Unternehmen aus den ABL bzw. das Ausland. Da ein Fünftel aller Betriebe Ostdeutschlands in westdeutschem oder ausländischem Besitz (Eigentum) sind, ist bemerkenswert, dass sich im Jahr 2000 auf diesen Anteil die Hälfte aller Arbeitsplätze der ostdeutschen Industrie verteilt. Es zeigt sich, dass die Bedeutung der Betriebe (gemessen am Anteil der Arbeitsplätze) zwischen den einzelnen Wirtschaftszweigen stark variiert. Von hoher Bedeutung bezogen, auf die forschungsintensiven Industrien, sind Betriebe in westdeutschem oder ausländischem Besitz im sonstigen Fahrzeugbau, der Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik, der Chemischen Industrie, der Herstellung von Kraftwagen und –teilen, der Herstellung von Büromaschinen und DV-Geräten, der Herstellung von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und –verteilung (Vgl. Anhang Abb. 5).[109] Betrachtet man jetzt die Fertigungsintensität in den forschungsintensiven Industrien, zeigen sich besonders große Ost-West-Unterschiede im Jahr 2001 bei der Chemischen Industrie, der Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik, dem sonstigen Fahrzeugbau, die Herstellung von Büromaschinen, EDV-Geräten und –komponenten, der Herstellung von Kraftwagen und –teilen, der Herstellung von Büromaschinen und DV-Geräten und der Herstellung von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und –verteilung (Vgl. Tab. 4). Dies sind alles Branchen, bei denen Betriebe westdeutscher oder ausländischer Unternehmen das ostdeutsche Unternehmensbild prägen. Somit ist der Schluss durchaus zulässig, dass ausländische und westdeutsche Unternehmen ihre Betriebsstätten in den NBL primär auf herstellende Tätigkeiten ausrichteten (insbesondere in den FuE-intensiven Industriezweigen).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 4: Fertigungsintensität in FuE-intensiven Industriezweigen und dem Verarbeitenden Gewerbe insgesamt in den NBL u. ABL in den Jahren 1997, 1998, 2001

Quelle: DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2002), S. 205 (Tab. 3.3.5 – 1 – Auszug)

Interessant ist auch, dass in Branchen, in denen eigenständige ostdeutsche Unternehmen ein vergleichsweise hohes Gewicht haben, die Ost-West Unterschiede in der Fertigungsintensität geringer sind.[110] Im forschungsintensiven Bereich der NBL gilt das insbesondere für den Maschinenbau, in eingeschränkter Form auch für die Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und die Optik.

Als mögliche Gründe für die Unterschiede in den Arbeiteranteilen ist vor allem anzuführen, dass viele der eigenständigen Betriebe Produktions- und Zuliefererfunktionen im Rahmen der zwischenbetrieblichen Arbeitsteilung übernommen haben. Für die in westdeutschem oder ausländischem Besitz befindlichen Betriebsstätten gilt dies ebenso. Darüber hinaus kann es sein, dass sich eigenständige ostdeutsche Unternehmensneugründungen vorrangig auf Produktionsaufgaben ausrichteten, so dass der Marktzugang einfacher möglich war und die Aufwendungen für FuE und Marketing tendenziell geringer sind als bei Neugründungen, welche auch hohe dispositive Faktoren erfordern. Auch die von

1997 – 2001 in einigen Branchen angestiegene Fertigungsintensität könnte mit der Produktionsausweitung in der zweiten Hälfte der 90er Jahre im Zusammenhang stehen, so dass die Arbeiternachfrage anstieg und somit die Fertigungsintensität erhöhte.[111]

3 Wissensumsetzung: Patente und Innovationsverhalten im Wirtschafts- sektor der Neuen Bundesländer

Bisher waren nur Indikatoren Gegenstand der Betrachtung, welche den Ressourceneinsatz für den technischen Fortschritt anzeigen. Diese sogenannten Inputfaktoren sind wichtig für die Beurteilung der technologischen Leistungsfähigkeit der NBL, deren produktive Verwendung (Umsetzung von Wissen in neue Technologien, Produkte) ist jedoch von noch höherer Bedeutung. Direkte Determinanten technologischer Leistungskraft sind die Einführung neuer Produkte am Markt sowie die Diffusion neuer Techniken innerhalb der Wirtschaft.[112] Entsprechende Indikatoren werden als Outputindikatoren des technischen Fortschritts bezeichnet. In diesem Teil der Arbeit wird die Position des Wirtschaftssektors der NBL aufgezeigt. Dabei wird auf Patente als erste Stufe der technischen Verwertung von Wissen (Vgl. G.P. 3.1) und auf Innovationen als erste kommerzielle Verwendung von neuen Produkten und Verfahren (Vgl. G.P. 3.2) eingegangen.

3.1 Patentaufkommen und Patentstrukturen nach Herkunft der Anmelder

Patentbegriff und die Eignung des Patentwesens als Innovationsindikator

Patente sind das am weitesten verbreitete formale Schutzinstrument im Verarbeitenden Gewerbe und im wissensintensiven Dienstleistungsbereich.[113] Sie werden in einem frühen Stadium des Innovationsprozesses angemeldet, wobei das endgültige Produkt oder Verfahren noch nicht vorliegen muss.[114] Das Schutzrecht ist zeitlich auf maximal 20 Jahre ab Eintragung beim Patentamt begrenzt[115] und verhindert die unerlaubte gewerbliche Nutzung neuer technischer Verfahren oder Produkte (Erfindungen). Der Schutz wird in Deutschland nur gewährt, wenn eine Patentschrift (spätestens 18 Monate nach Patenteinreichung[116]) veröffentlicht wird. Damit wird gewährleistet, dass die wissenschaftlichen Grundlagen des Patents zur Anregung von Weiterentwicklungen zur Verfügung stehen. Patentierfähig ist eine Erfindung nur, wenn sie ein bestimmtes Niveau an technischer Neuerung erreicht. Die Niveauprüfung und Patenterteilung im Geltungsbereich Deutschlands (Patentanmeldungen deutscher Herkunft[117]) obliegt der Zuständigkeit des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA). Eine Patentanmeldung für den Bereich der Europäischen Union (EU) liegt in der Zuständigkeit des Europäischen Patentamts (EPA). Über den Internationalen Patent – Zusammenarbeitsvertrag („Patent Cooperation Treaty“ (PCT[118])) besteht zudem die Möglichkeit, Patente für Deutschland oder andere Staaten der EU über Anträge aus anderen Ländern einzureichen.[119] Die Eignung des Patentwesens als Innovationsindikator ist differenziert zu beurteilen. Einerseits spiegeln Patente den „Output“ anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung wider[120] und dokumentieren ein Zwischenergebnis im Innovationsprozess („Throughput-Indikator“), sind aber kein Gütekriterium im Innovationsprozess.[121] Andererseits spiegeln sie die Marktrelevanz (Aussicht der Unternehmen auf hinreichende Vermarktung) der entsprechenden Forschungsergebnisse der Unternehmen wider. Somit werden Patentinformationen in Form von Patentanmeldungen (beim DPMA und/oder EPA) als Indikator der technologischen Leistungsfähigkeit herangezogen.[122] Patentanmeldungen ermöglichen zugleich einen Blick in die Zukunft, da die dokumentierten neuen Technologien zum Anmeldezeitpunkt meist noch nicht zum Einsatz gelangt sind („Patentdaten haben somit auch Frühindikatorcharakter“).[123]

In ihrer Frühindikatoreigenschaft geben sie aber Aufschluss darüber, wo und wie viel neues, potenziell und kommerziell verwertbares Wissen entstanden ist.[124] Eine deutliche Einschränkung erfährt der Innovationsindikator Patentwesen, wenn patentierfähige Erfindungen nicht angemeldet werden,[125] was anhand von Untersuchungen besonders für Prozessinnovationen belegbar ist. Als Hauptgründe werden dabei oft Kostenaspekte, organisatorische sowie Fragen der Geheimhaltung (vor allem von kleinen Unternehmen) geltend gemacht. Somit reicht die Indikatorfunktion nur so weit, wie neues Wissen (Wissensproduktion) zur Patentierung eingereicht wird.[126] Inwiefern das Patentaufkommen einen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft leistet, bleibt ebenso offen, da die Wissensproduktion und –verwendung nicht immer räumlich zusammenfallen. Geeignet sind sie vor allem hinsichtlich der Nachweisführung technischer Schwerpunkte von regionaler FuE.[127]

3.1.1 Methodische Grundlagen

Die Patentanalyse beschränkt sich auf den Zeitraum 1994 – 2001, wobei die räumliche Abgrenzung über die Erfinderadresse (zur Ermittlung des Sitzortes des Forschungslabors) erfolgt,[128],[129] da Anmeldersitz (Ort der Patentantragstellung) und Ort der Forschungsstätte nicht identisch sein müssen. Großunternehmen melden Patente oft zentral (am Hauptsitz des Unternehmens) an, obwohl die Forschungsstätten dezentral angesiedelt sind, so dass die regionale Zuordnung „verzerrt“ wird. Für die regionale Zuordnung dienen die bei den Patentanträgen oft mitgelieferten Angaben über den oder die Erfinder und ihren Wohn- bzw. Arbeitsort (Erfindersitz).[130] Betrachtet werden Anmeldungen am DPMA, EPA und internationale Anmeldungen (PCT – Anmeldungen), wobei EPA und PCT – Anmeldungen als EPA/PCT – Anmeldungen bezeichnet werden. Die Analyse der Patentanmeldungen erfordert deren Zuordnung zu 30 Technikfeldern auf Basis der internationalen Patentklassifikation (IPK). Durch die Gegenüberstellung der Anteile einzelner Technikfelder an den Gesamtanmeldungen für die Zeiträume 1995 – 1997 sowie 1999 – 2001 werden die wichtigsten Veränderungen dieser Periode aufgezeigt.[131] Patente werden über die IPK - Technologien und Produktbereiche zugeordnet. Für sinnvolle Vergleiche mit anderen Struktur- und Leistungsdaten der Wirtschaft wird eine Klassifikation nach Sektoren vorgenommen, so dass forschungsintensive Sektoren durch IPK – Unterklassen definiert werden. Eindeutige Abgrenzungen sind dennoch schwierig. Sektoren definieren sich zwar durch typische Produkte, welche die entsprechenden Unternehmen herstellen, jedoch werden beispielsweise Patente für Landmaschinen dem Sektor Landwirtschaft und nicht dem Sektor Maschinenbau zugerechnet.[132] Bestimmte Technikfelder sind somit ohne Rückgriff auf die Feinklassifizierung nicht erkennbar. Patente unter dem technischen Gebiet „Fermentierung, Zucker, Häute“ werden so z.B. zu 95% der Biotechnologie zugeordnet.

3.1.2 Patentaufkommen im Zeitraum 1994 - 2001

Das Patentaufkommen (Anmeldungen absolut) ist im Betrachtungszeitraum in beiden Bundesgebieten gestiegen, wenngleich wesentlich weniger Patentanmeldungen beim DPMA und EPA auf die NBL als auf die ABL entfallen (Vgl. Abb. 4). Gründe sind z.B. der geringere Umfang der Wissensproduktion aufgrund des geringeren FuE – Personals in den NBL bzw. das Erfindungen nicht angemeldet werden. Die EPA/PCT – Anmeldungen spiegeln einerseits die internationale Ausrichtung der anmeldenden Unternehmen wider, so dass neben den FuE – Ergebnissen vor allem die (weltmarkt-) strategischen Aspekte der Geschäftspolitik der Unternehmen eine Rolle spielen. Andererseits sind sie ein Indiz für künftige Expansionsmöglichkeiten auf innovativen Märkten.[133] Bezogen auf die EPA/PCT – Anmeldungen ist der absolute Unterschied zwischen den NBL und ABL mit rund 1 : 8,9 noch etwas markanter als bei den DPMA – Anmeldungen mit 1 : 8,2.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Patentanmeldungen aus den NBL u. ABL beim DPMA und beim EPA 1994 - 2001

Quelle: Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 64 (Tab. 3.1.1), eigene Darstellung

Die Zuwachsrate der NBL bei den EPA/PCT – Anmeldungen ist seit Mitte der 90er Jahre aber höher als in den ABL, was dafür spricht, dass Unternehmen der NBL zunehmend ihren Zugang zu internationalen Märkten verbessern, jedoch das Niveau der ABL noch nicht erreicht haben. Die DPMA – Anmeldungen sind im Zeitraum 1994 – 2001 in den ABL und NBL mit annähernd der gleichen Rate gewachsen. Ab dem Jahr 2000 ist eine leichte Differenz aufgrund leicht rückläufiger Anmeldezahlen aus den ABL bei leichtem Anstieg der Anmeldezahlen der NBL erkennbar. Ein vertiefender Blick lässt auf eine schwache Dynamik der Patentanmeldungen (Zuwachs 1994 – 2001 ca. 17%) Berlins (Vgl. Anhang Tab. 7) schließen, so dass der Gesamtanstieg der DPMA – Anmeldungen auf die östlichen Flächenländer (Zuwachs 1994 – 2001 ca. 84%) zurückzuführen ist. Der Anteil der östlichen Flächenländer an den DPMA – Anmeldungen der NBL lag 1994 bei ca. 67%, so dass auf Berlin ein Anteil von 33% entfällt. Bereits zum Jahr 2000 haben sich diese Anteile deutlich zugunsten der östlichen Flächenländer (Anteil: 74%) verschoben. Auf Berlin entfällt nunmehr ein Anteil von 26%. Im Hinblick auf das in Berlin zur Verfügung stehenden FuE - Personal ist dies auf den ersten Blick sehr widersprüchlich. Möglicherweise ist die starke Spitzentechnologieorientierung Berlins der Grund für die schwache Dynamik bei den Patentanmeldungen am DPMA, da diese meist nicht sehr „patenträchtig“ ist,[134] so dass strategische Schutzinstrumente wie der zeitliche Vorsprung und die Geheimhaltung häufig den Vorzug vor formalen Schutzinstrumenten wie Patenten (Vgl. Kasten Exkurs: Strategische Schutzinstrumente) erhalten.

Exkurs: Strategische Schutzinstrumente

Die wichtigsten strategischen Schutzinstrumente für Innovationen sind der zeitliche Vorsprung und die Geheimhaltung und haben in Deutschland laut Unternehmensbefragungen die höchste Bedeutung. Der zeitliche Vorsprung ist hierbei insbesondere bei den EDV- und Telekommunikationsdienstleistungen von höchster Bedeutung. In dieser Branche vollzieht sich der technologische Wandel besonders schnell und die Produktlebenszyklen sind sehr kurz, so dass formale Schutzinstrumente wie Patente wenig genutzt werden. Vielmehr geht es darum, sich Innovationserträge möglichst schnell anzueignen und sich vor Nachahmung zu schützen.[135]

Die Geheimhaltung ist das zweitbedeutendste strategische Schutzinstrument und wird vor allem in der Chemiebranche, der Mess-, Steuer-, Regelungstechnik und Optik sowie innerhalb des Dienstleistungssektors bei der EDV- und Telekommunikation und den technischen Dienstleistern genutzt. Besonders in der Softwarebranche steht und fällt der Innovationsertrag mit der Offenlegung des Quellcodes.[136] In der Chemiebranche werden vorrangig „Mischungsverhältnisse von chemischen Stoffen“ geheim gehalten.

Ein weiterer Grund ist darin zu sehen, dass viele Personen des FuE-Personals in Berliner Unternehmen tätig sind, aber im Berliner Umland wohnen, so dass nach dem Erfindersitzprinzip die Anmeldungen nach sorgfältiger Analyse den östlichen Flächenländern zuzurechnen sind.[137] Auch bei den DPMA- und EPA/PCT – Anmeldungen im Zeitraum von 1994 – 2000 reduziert sich der Anteil Berlins an den Gesamtanmeldungen der NBL von 34% auf 26% (Anteilsverlust: 8%; Vgl. Anhang Tab. 7), so dass die östlichen Flächenländer deutliche Anteilsgewinne aufweisen.

Nach Dohse sind die Anteilsverluste Berlins mit 5,5% geringer. Deutliche Anteilsgewinne (Vgl. Anhang Tab. 8) verzeichnen dabei die Flächenländer Brandenburg (+ 3,4%) und Mecklenburg-Vorpommern (+ 1,3%).[138] Die Anteilsverluste Berlins werden dabei mit der Abwanderung innovativer Aktivitäten ins Umland begründet.

[...]


[1] Vgl. Loose / Ludwig (2001), S. 424.

[2] Vgl. Laschke (2003), S. 294.

[3] Vgl. Ebling / Gottschalk / Janz / Peters / Rammer / Schmidt (2003), S. 6.

[4] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. XXXII.

[5] Vgl. Kowalski (2004), S. 7.

[6] Vgl. Grenzmann (2003), S. 25.

[7] Vgl. Grenzmann (2003), S. 24.

[8] Vgl. Koschatzky / Zenker (1999), S. 7.

[9] Vgl. Kowalski (2004), S. 6.

[10] Vgl. Grenzmann / Marquardt (2003), S. 8.

[11] Vgl. Czarnitzki / Licht (2003), S. 20.

[12] Vgl. Grenzmann (2004), S. 10.

[13] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 7 – 8.

[14] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 13.

[15] Vgl. Herrmann-Koitz / Horlamus / Konzack (2005), S. 24.

[16] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 13.

[17] Vgl. Herrmann-Koitz / Horlamus / Konzack (2005), S. 24.

[18] Vgl. BMBF (2004), S. 481.

[19] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 8.

[20] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 14.

[21] Vgl. BMBF (2004), S. 481.

[22] Vgl. Kowalski (2004), S. 8.

[23] Vgl. Grenzmann (2004), S. 12.

[24] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 9.

[25] Vgl. Grenzmann (2004), S. 12.

[26] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 9.

[27] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 14.

[28] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 9.

[29] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 14.

[30] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 10.

[31] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 11.

[32] Vgl. Ragnitz / Wölfl (2001), S. 318.

[33] Vgl. Bellmann / Dahms / Wahse (2005), S. 31.

[34] Vgl. Ragnitz / Wölfl (2001), S. 316 – 317.

[35] Vgl. Krugman / Obstfeld (2003), S. 174.

[36] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 270.

[37] Vgl. Krawczyk / Legler (2005), S. 52.

[38] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 261.

[39] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 11.

[40] Vgl. Ragnitz / Wölfl (2001), S. 318 – 319.

[41] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 12.

[42] Vgl. Dohse (2004), S. 7.

[43] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 8 u. 13.

[44] Vgl. Dohse (2004), S. 3.

[45] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 13 – 14.

[46] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 15.

[47] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 17.

[48] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 14 – 15.

[49] Vgl. Krawczyk / Legler (2005), S. 65 u. 107.

[50] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), Anhang (Tab. 49) und

(Tab. 59).

[51] Vgl. Gehrke / Legler / Schumacher (2003a), S. 31, S. 34 u. S. 37.

[52] Vgl. Schumacher (2005), S. 28 – 30.

[53] Vgl. Gehrke / Krawczyk / Legler (2003), S. 30.

[54] Vgl. Barkholz / Franz / Günther / Heimpold / Kawka / Kronthaler / Rosenfeld (2004), S. 97.

[55] Vgl. Gehrke / Grenzmann / Legler / Marquardt / Schasse (2003), S. 19.

[56] Vgl. Ammon / Brenke / Komar / Pfankuch / Ragnitz / Schneider / Stierwald (2004), S. 24.

[57] Vgl. Grenzmann (2003), S. 7.

[58] Vgl. Gehrke / Grenzmann / Legler / Marquardt / Schasse (2003), S. 8.

[59] Vgl. Kowalski (2004), S. 11.

[60] Vgl. Koschatzky / Zenker (1999), S. 8.

[61] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 15.

[62] Vgl. Belitz / Fleischer / Stephan (2001), S. 538.

[63] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2003), S. 148.

[64] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 18.

[65] Vgl. Czarnitzki (2001), S. 2.

[66] Vgl. Günterberg / Wolter (2002), S. 20.

[67] Vgl. Grenzmann / Penzkofer / Rammer / Stephan (2004), S. 52.

[68] Vgl. Günterberg / Wolter (2002), S. 14 – 19.

[69] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2003), S. 149.

[70] Vgl. Belitz / Fleischer / Stephan (2001), S. 538.

[71] Vgl. BiBB / DIW / FhG-ISI / FiBS / HIS / IWH / NIW / WSV / ZEW (2003), S. 15.

[72] Vgl. Schäfer / Wahse (2002), S. 96 u. S. 117.

[73] Vgl. Belitz / Fleischer / Stephan (2001), S. 541.

[74] Vgl. BMBF (2002), S. 49.

[75] Vgl. Belitz / Fleischer / Stephan (2001), S. 537.

[76] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 20.

[77] Vgl. Czarnitzki / Rammer (2003), S. 4.

[78] Vgl. Czarnitzki (2001), S. 1.

[79] Vgl. Belitz / Fleischer / Stephan (2001), S. 538.

[80] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2003), S. 216.

[81] Vgl. Czarnitzki / Doherr / Fier / Licht / Rammer (2002), S. 21.

[82] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 20.

[83] Vgl. Czarnitzki / Rammer (2003), S. 4.

[84] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 21.

[85] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2003), S. 151.

[86] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 21.

[87] Vgl. Czarnitzki (2003a), S. 5.

[88] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 22.

[89] Vgl. Gottschalk / Janz / Peters / Rammer / Schmidt (2002), S. 130.

[90] Vgl. Czarnitzki / Rammer (2003), S. 2.

[91] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 104.

[92] Vgl. Frietsch / Gehrke (2004), S. 3.

[93] Vgl. Emmerich / Fuchs / Hoffmann / Schnur / Thon / Walwei / Zika (2001), S. 8 – 9.

[94] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 48.

[95] Vgl. Frietsch / Gehrke (2004), S. 3.

[96] Vgl. Czarnitzki / Licht (2003), S. 12.

[97] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 48.

[98] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 97.

[99] Vgl. Frietsch / Gehrke (2004), S. 76.

[100] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 49.

[101] Vgl. Kirchner / Morato-Polzin / Pollert (2001), S. 312.

[102] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2003), S. 148.

[103] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 52 – 53.

[104] Vgl. Czarnitzki / Licht (2003), S. 13.

[105] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 51 u. S. 53.

[106] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2002), S. 202 u. 448.

[107] Vgl. Ragnitz (2001), S. 185.

[108] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 54 – 55.

[109] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2002), S. 203.

[110] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2002), S. 205.

[111] Vgl. DIW / IAB / IfW / IWH / ZEW (2002), S. 206.

[112] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 61.

[113] Vgl. Gottschalk / Janz / Peters / Rammer / Schmidt (2002), S. 97.

[114] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 61.

[115] Vgl. Kirchner / Morato-Polzin / Pollert (2001), S. 293.

[116] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 105.

[117] Vgl. Dohse (2004), S. 4.

[118] Vgl. Breitschopf / Frietsch (2003), S. 5.

[119] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 102.

[120] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 61.

[121] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 110.

[122] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 103.

[123] Vgl. Dohse (2004), S. 3.

[124] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 61.

[125] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 68.

[126] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 103.

[127] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 110.

[128] Vgl. Dohse (2004), S. 4.

[129] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 62.

[130] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 104.

[131] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 62.

[132] Vgl. DIW / FhG-ISI / IfW / NIW (2000), S. 104 – 105.

[133] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 64.

[134] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 64.

[135] Vgl. Gottschalk / Janz / Peters / Rammer / Schmidt (2002), S. 101 - 102.

[136] Vgl. Gottschalk / Janz / Peters / Rammer / Schmidt (2002), S. 103 - 104.

[137] Vgl. Gehrke / Legler / Rammer / Schasse / Schmoch (2003), S. 64.

[138] Vgl. Dohse (2004), S. 5.

Ende der Leseprobe aus 187 Seiten

Details

Titel
Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Die technologische Leistungsfähigkeit des Wirtschaftssektors in den Neuen Bundesländern
Untertitel
Eine ökonomische Analyse
Hochschule
Technische Universität Berlin
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
187
Katalognummer
V61399
ISBN (eBook)
9783638548670
ISBN (Buch)
9783656800521
Dateigröße
1902 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Innovation, Wettbewerbsfähigkeit, Neuen, Bundesländern, Eine, Analyse, Leistungsfähigkeit, Wirtschaftssektors, Neuen, Bundesländer
Arbeit zitieren
Diplom-Volkswirt Maik Klann (Autor:in), 2006, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Die technologische Leistungsfähigkeit des Wirtschaftssektors in den Neuen Bundesländern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61399

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