Gesellschaftliche Normen und Werte - Leiden Jugendliche unter einem Werteverlust und sind diese wieder an zu erziehen?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffserklärung Normen und Werte
2.1 Begriffserklärung Normen
2.2 Begriffserklärung Werte
2.3 Werte

3. Werteverlust bei Jugendlichen
3.1 Ursache Eltern und Gesellschaft
3.2 Ursache Medien

4. Werte im Wandel und Widerspruch

5. Sind Werte an zu erziehen?

6. Können „Werte“ unterrichtet werden?

7. Inhalte des Ethikunterrichts

8. Schluss

Literaturverzeichnis

Internetverzeichnis

1. Einleitung

Der zunehmende Werteverfall in unserer Gesellschaft, die Ursachen dafür, der Wertewandel und die Möglichkeit Werte an zu erziehen sind Bestandteil dieser Arbeit. Zunächst soll geklärt werden was unter den Begriffen Norm und Wert, im gesellschaftlichen Kontext, zu verstehen ist. Wenn über Werteverlust in unsere Gesellschaft gesprochen wird, muss geklärt werden, welche Werte gemeint sind und warum dies gerade die Jugendlichen betrifft. Was sind die Ursachen für diesen Werteverlust und wer ist dafür verantwortlich? Hier wird besonders Augenmerk auf die Eltern, die Gesellschaft und die Medien gelegt. Welche Rolle spielen sie und welchen Einfluss haben sie? Kinder und Jugendliche sind heute eine von Medien geprägte Generation, was zur Folge hat, dass die Medien eine große Sorgfalts- und Erziehungspflicht haben. Hier wird geklärt, ob Medien Werte vermitteln und vor allem welche. Weiterhin wird analysiert, ob es eine Werteverschiebung, einen Wertewandel in den letzten Jahrzehnten gegeben hat und in welchem Widerspruch sie stehen. Unsere Gesellschaft fordert zunehmend einen „Werteunterricht“. In diesem Zusammenhang soll beleuchtet werden, welche Inhalte ein Ethikunterricht hat und welche Ziele dieser verfolgt und ob es möglich ist, Werte an zu erziehen oder ob es darüber hinaus nicht nötig wäre Vorbilder zu haben, an welchen sich Jugendliche orientieren könnten. Der Schluss gibt eine kurze Zusammenfassung der Arbeit wieder und einige wichtige Stellen werden noch einmal aufgegriffen. Die wesentliche Literatur dieser Arbeit ist ein Beitrag von Jochen Korte; Sozialerziehung in der Schule – Schule als sozialpädagogische Einrichtung?; 4. Weinheimer Gespräch; Herausgegeben von Kalb/Petry/Sitte; Beltz Verlag; Weinheim und Basel, 1996 und ein Vortrag von Reinhart Lemp; Veränderte Gesellschaft – veränderte Kindheit – veränderte Werte?; Heidelberg; 2004. Weiterhin sind weitere Aufsätze und aktuelle Zeitungsartikel zum Thema Gewalt im Fernsehen und gewalttätige Computerspiele Bestandteil dieser Arbeit. Diese erörtern, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von dieser Art von Spielen und Videos, und einem aggressiven Verhalten gegenüber von Personen und Gegenständen, gibt.

2. Begriffserklärung Normen und Werte

Werte und Normen haben eine Relevanz für menschliches Zusammenleben und für menschliches Handeln. Das Dynamische Dreieck erklärt, dass der Mensch als Ausgangspunkt anzusehen ist, welcher die Normen setzt. Eine gesetzte Norm erzwingt ein Verhalten, welches die Akzeptanz der Werte von Menschen voraussetzt. Die Aufgabe des Menschen ist die soziale Anpassung.[1]

2. 1 Begriffserklärung Normen

„Das gesellschaftliche Miteinander wird durch nicht natürliche, soziale Regeln, die auch als Normen bezeichnet werden, bestimmt und geordnet. Gesellschaften wären ohne allgemeinverbindliche Normen funktionsuntüchtig, da sie sich nur durch ihren Instinkt organisieren können. Es wird bei den Normen unterschieden in informell (z.B. Brauch, Sitte) und formell (Gesetz). Überwacht wird die Normeinhaltung von Instrumenten der sozialen Kontrolle (Polizei, Gerichte..). Alle bestehenden Normsysteme treten in modernen Gesellschaften in Konkurrenz miteinander und sind einem stetigen Wandel unterworfen.
“Das heißt, dass alte Normen ihre Gültigkeit verlieren und neue in Kraft treten.
Deshalb wird in der Sozialpädagogik versucht den Klienten bestehende Normen zu vermitteln und sie dennoch darauf vorzubereiten, dass Normen sich mit der Gesellschaft verändern und man erkennen muss, was man als Norm erhält und was man als Norm verändern, beziehungsweise verwerfen kann.“[2]

2.2 Begriffserklärung Werte

„Der Terminus „Werte“ ist ein zentraler Begriff. Ein Wert ist (nach Ruppert Lay) eine in einem soziokulturellen Entwicklungsprozeß herausgebildete und von der Menschheit einer soziokulturellen Einheit akzeptierte und internalisierte Vorstellung über das Wünschbare (= Elemente von Religion und Weltanschauung) . Wir unterscheiden zum einen ökonomische, politische, soziale und kulturelle Werte und zum anderen moralische Werte. Diese letzteren geben die Weisen an, wie in einer konkreten soziokulturellen Einheit die ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Werte sozialverträglich (d.h. den Nutzen der Einheit eher mehrend als mindernd) realisiert werden sollen. Diese Vorstellungen über das Wünschenswerte sind allgemeine und grundlegende Orientierungsmaßstäbe, an denen sich im Fall alternativer Handlungsmöglichkeiten das Handeln orientieren soll. Aus den Werten leiten sich Normen (Gesetze, moralische Normen, informelle Gebote und Verbote ...) und rollen (Berufsrolle ...) ab, die das Alltagshandeln bestimmen.“[3]

2.3 Werte

Es gibt eine Vielzahl von Werten, die sich in moralische, religiöse, politische, ästhetische und materielle Werte unterteilen lassen. Viele sind identisch mit denjenigen, die im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland unter den Grundrechten zu finden sind. Jene Werte, die zu den moralischen zu zählen sind, u.a. Gerechtigkeit und Wahrheit, jene die zu den politischen zu zählen sind, z.b. Toleranz, Freiheit, Solidarität, Menschlichkeit und Achtung der Menschenwürde finden sich ebenfalls im Grundgesetz wieder.[4] Als weitere wichtige Werte sind Gleichberechtigung, Wohlstand, Sicherheit, sowie Nachhaltigkeit und Offenheit zu nennen. Dies sind im Wesentlichen die Werte, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Dies ist von Bedeutung, da sich über diese Weitergabe das Individuum sozialisieren kann, und sofern diese Sozialisation erfolgreich verläuft, das Individuum die sozialen Normen und Werte verinnerlicht.[5]

3. Werteverlust bei Jugendlichen

„Noch vor wenigen Jahrzehnten mussten sich Lehrer so gut wie keine Gedanken um das Sozialverhalten ihrer Schüler machen. In einer weitgehend homogenen Gruppe wurde unter der Einhaltung eines allseits akzeptierten Verhaltenskanons gelehrt und gelernt. [...] Heute ist das anders geworden. Unruhe ist zum hervorstechenden Merkmal unserer Klassen geworden.“[6] Für diese Entwicklung eine Erklärung zu finden ist nicht einfach und es muss in diesem Zusammenhang sowohl die Seite der Eltern, die der Gesellschaft und auch die der Medien analysiert werden. Fakt ist aber, dass Jugendliche sich in dieser Lebenswelt zu Recht finden und ihre eigenen Entwicklungsaufgaben lösen müssen. Jedes Kind steht dabei unter dem Einfluss von biologischen Voraussetzungen, soziokulturellen Erwartungen und persönlichen Möglichkeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass unsere Gesellschaft heute offener ist und die verbindlichen Normen einer geschlossenen Gesellschaft weniger zum Tragen kommen.[7] Jugendliche versuchen eigene Wege zu betreten, brauchen jedoch Bezugspunkte, zu denen vor allem die Eltern, die Medien und die Gesellschaft zu zählen sind.

[...]


[1] Vergl. http://www.studi.fh-wuerzburg.de/fsp/skripte/sem1/Werte%20und%20Normen.pdf

[2] Stimmer: Lexikon der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit, 2000, S. 456 / 801

[3] http://www.karl-schlecht.de/ks/werte_definition.htm

[4] Siehe Grundgesetzt für die Bundesrepublik Deutschland; Bundeszentrale für politische Bildung; S.13 ff.

[5] Aus http://sozialisation.know-library.net/

[6] Korte, Jochen: Sozialerziehung in der Schule in Kalb/Petry/Sitte: Werte und Erziehung; 4. Weinheimer Gespräch, Beltz Verlag, Weinheim und Basel, 1996

[7] Vergl. http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at:4711/JUGENDPSYCH/JUGENDPSYCHREFERATE96/Thema9.html

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Gesellschaftliche Normen und Werte - Leiden Jugendliche unter einem Werteverlust und sind diese wieder an zu erziehen?
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Unterricht im Fach Politik/Sozialwissenschaften
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V61346
ISBN (eBook)
9783638548205
ISBN (Buch)
9783656795773
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Normen und Werte in unserer Gesellschaft, und vor allem bei Jugendlichen. Zu Beginn der Arbeit steht eine kurze Definition zu den Begriffen Normen und Werte. Im weiteren wird erörtert welche Ursachen dieser Werteverlust haben kann. Welche Schuld haben die Eltern oder die Medien beispielsweise? Zum Ende der Arbeit wird hinterfragt, ob Werte unterrichtet werden können und ob ein Fach Ethik sinnvoll wäre
Schlagworte
Gesellschaftliche, Normen, Werte, Leiden, Jugendliche, Werteverlust, Unterricht, Fach, Politik/Sozialwissenschaften
Arbeit zitieren
Andreas Berkenkamp (Autor:in), 2006, Gesellschaftliche Normen und Werte - Leiden Jugendliche unter einem Werteverlust und sind diese wieder an zu erziehen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61346

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