eBusinessentwicklung in einer Region mittels virtueller Communities und regionaler Internetangebote


Diplomarbeit, 2002

217 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Teil A
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Ziel
1.2 Aufbau
2 Internet
2.1 Eigenschaften
2.2 Verbreitung
2.3 Nutzerstruktur
3 eBusiness
3.1 Einführung und Definitionen
3.2 Kategorien
3.2.1 eCommerce
3.2.2 eLogistic
3.2.3 eLearning
3.2.4 eBanking
3.2.5 ePayment
3.3 Elektronisches Regieren und Verwalten - eGovernment
3.3.1 Definition
3.3.2 Anwendungsfelder von eGovernment
3.3.3 Regierungsmaßnahmen zur Ausweitung von eGovernment Angeboten
3.3.4 Erfolgsvoraussetzungen
3.4 Elektronische Marktplätze
3.4.1 Differenzierung von Märkten
3.4.2 Ausbaustufen
3.4.3 Einnahmenquellen
3.4.4 Kommunikation auf den Märkten
3.5 mBusiness Entwicklungen
3.5.1 Mobile Datenübertragung
3.5.1.1 GSM
3.5.1.2 HSCSD
3.5.1.3 GPRS
3.5.1.4 UMTS
3.5.2 Grafische Darstellung
3.5.2.1 WAP
3.5.2.2 i-mode
4 Regionale Angebote im Internet
4.1 Definition ‚Region’
4.2 Stadtportale
4.3 Bürgernetze
4.4 Nutzer regionaler Angebote
4.4.1 Die Verwaltung
4.4.2 Unternehmen, Bürger und Touristen
5 Virtuelle Communities
5.1 Grundlagen
5.1.1 Defintionen und Ansätze
5.1.2 Beteiligte in virtuellen Communities
5.2 Geschichte der virtuellen Communities
5.2.1 Vorläufer
5.2.2 Von der sozial-motivierten Community zur Business Community
5.3 Typisierung und Ziele
5.3.1 Community of Interest
5.3.2 Freizeitcommunities
5.3.3 Business Communities
5.3.3.1 Erscheinungsformen
5.3.3.2 Ausprägungen von Business-Communities
5.3.4 Forschungs Community
5.3.5 Ziele virtueller Communities
5.4 Geschäftspotentiale virtueller Communities
5.4.1 Informationen
5.4.2 Kundenbeziehungen aufbauen und pflegen
5.4.3 Umwandlung des Teilnehmers zum Kunden
5.5 Zusammenfassung - virtuelle Communities
6 eTropolis - Die regionale virtuelle Community
6.1 Bedürfnisse der Zielgruppen
6.2 Aufbau
6.2.1 Grundmodul
6.2.2 eCommunication-Modul
6.2.2.1 Virtuelle Community
6.2.2.2 Messages
6.2.2.3 Digitale Signatur
6.2.2.4 SMS Gateway
6.2.2.5 Voice over IP
6.2.3 eCommerce-Modul
6.2.3.1 Begriffsdefinitionen
6.2.3.2 Anwendungen
6.2.3.3 Umsetzung mit eMarket Software
6.2.4 ePayment-Modul
6.2.4.1 Paybox
6.2.4.2 net900tm
6.2.5 eBenefit-Modul
6.2.6 Mobil - Modul
7 Nutzen durch eTropolis
7.1 Bürger
7.2 Unternehmen
7.3 Touristen
7.4 Behörde
7.5 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis

Teil B
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Aufbau der Arbeit
1.2 Bremerhaven
1.2.1 Geographische Lage
1.2.2 Wirtschaft
1.2.3 Bevölkerung
1.2.4 ‚bremerhaven.de’
1.3 Ziele
2 Mögliche eTropolis- Angebote
2.1 Bereichsübergreifende Angebote
2.1.1 Kommunikationsmöglichkeiten
2.1.2 Serviceangebote
2.1.3 Multimediale Anwendungen
2.1.4 Mobile Anwendungen
2.1.5 Content-Management Systeme
2.1.6 eBenefits
2.2 Bereichsspezifische Angebote
2.2.1 Handel und Dienstleistungen
2.2.1.1 Shops
2.2.1.2 Powershops
2.2.1.3 Beispielanwendungen für Shopanbieter
2.2.1.4 Reparaturdienstanmeldungen
2.2.1.5 Kleinanzeigen
2.2.2 Öffentliche Verwaltung
2.2.2.1 eGovernikus
2.2.2.2 Formular-Download
2.2.2.3 Führerschein Theorieprüfung
2.2.2.4 TÜV-Anmeldungen
2.2.2.5 Investor Relations
2.2.2.6 eDemocracy
2.2.3 Gesundheit
2.2.3.1 Virtuelle Sprechstunden
2.2.3.2 Einrichtung von Selbsthilfegruppen
2.2.4 eLearning
2.2.4.1 Virtuelle Lerngemeinschaften
2.2.4.2 Virtuelle VHS
2.2.4.3 d-Lecture
2.2.5 Kultur
2.2.6 Soziale Dienstleistungen
2.2.7 Wohnungswirtschaft
2.2.8 Bremerhavens Gastlichkeit
2.3 Zielgruppenspezifische Angebote
2.3.1 Frauen
2.3.2 Senioren
2.3.3 eTropolis Young
2.4 Gemeinsame Projekte innerhalb eTropolis
2.4.1 Projektformular
2.4.2 Virtuelle Justizvollzugsanstalt
2.4.3 Zentrale Patientendatei
2.4.4 Stoppt Gewalt gegen Kinder
3 Projektdurchführung
3.1 Präsentation eTropolis
3.2 Pressearbeit
3.3 Partnersuche
3.3.1 Partner für Projekte
3.3.2 Mögliche Multiplikatoren
3.4 Vorgaben für Design und Aufbau
3.4.1 Domain
3.4.2 Gestaltung und Aufbau der Seite
3.4.2.1 Bestimmung der Formate
3.4.2.2 Screen-Layout - Anordnung der Elemente am Bildschirm
3.4.2.3 Orientierung und Navigation
3.4.3 Berücksichtigung der Datenmengen
3.5 Checkliste
4 Zielkontrolle
Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Teil A

Abbildung 1: Aufbau der Arbeit - Teil A und B

Abbildung 2: Internetnutzung in Deutschland in den Jahren 2002 und 2001

Abbildung 3: Internetnutzung nach Alter in den Jahren 2002 und 2001

Abbildung 4: Internetnutzung nach Geschlecht in den Jahren 2002 und 2001

Abbildung 5: Internetnutzung nach Bildung im Jahr 2002

Abbildung 6: Formen von eLearning

Abbildung 7: Anwendungsfelder von eGovernment

Abbildung 8: Die bisherigen Stufen in der Entwicklung des B2B

Abbildung 9: Arten von elektronischen Märkten

Abbildung 10: Marktplatzangebote

Abbildung 11: eMarkets Ausbaustufen - Vom Branchenbuch zur Börse

Abbildung 12: Mobiler Internetzugang

Abbildung 13: Mobile Alleskönner

Abbildung 14: Beispielseite eines Public-Private-Partnerships - Berlin.de

Abbildung 15: Bürgernetzbeispiel Bingo e.V. bietet u.a. Internetschulungen

Abbildung 16: Die Entwicklung der virtuellen Communities

Abbildung 17: Kategorisierungsschema für virtuelle Communities

Abbildung 18: Ziel und Nutzen von Business Communities

Abbildung 19: Kundensupport im Forum von Mindfactory

Abbildung 20: Netzwerk Effekt virtueller Communities

Abbildung 21: Modularbauweise von eTropolis

Abbildung 22: N-TV Forenseite

Abbildung 23: Moderierter Prominenten Chat von n-tv

Abbildung 24: Kundenservice im Forum bei mate-tee.de

Abbildung 25: Homepagekategorien bei Metropolis

Abbildung 26: Online-Leserbefragung von RP-Online

Abbildung 27: Reports für Community-Mitglieder auf mate-tee.de

Abbildung 28: Microsoft Messenger

Abbildung 29: Besucher-Interface von Livesupport

Abbildung 30: eMarketbeispiel ‚Evita’

Abbildungsverzeichnis VII

Abbildung 31: Produktseite in unterschiedlichen Shops

Abbildung 32: Funktionsweise von net900

Teil B

Abbildung 33: Aufbau des Umsetzungsbeispiels

Abbildung 34: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich

Abbildung 35: Aufbau von bremerhaven.de (stand Februar 2002)

Abbildung 36: Aufbau von Bewertungen bei dooyoo

Abbildung 37: ‚iCards’ Grußkarten von Apple Computer, Inc

Abbildung 38: Besucher-Interface von Livesupport

Abbildung 39: Erinnerungskalender von Milka

Abbildung 40: Informationsbereitstellung auf Stuttgart.de von ‚Content Providern’

Abbildung 41: Payback Prämiensystem

Abbildung 42: Happy Digits Prämiensystem der Deutschen Telekom

Abbildung 43: Ein Produkt in unterschiedlichen Shops

Abbildung 44: Online Reparaturannahme der Firma HP für Firmenkunden

Abbildung 45: Immobilien Angebot eines Maklers aus Bremen

Abbildung 46: Online Aktualisierung der Studentendaten

Abbildung 47: Bürgerservice auf bremerhaven.de

Abbildung 48: Online Fragebogen der Führerscheinprüfung

Abbildung 49: Terminvereinbarung in der TÜV Filiale Bremen Oslebshausen

Abbildung 50: Service und Informationen für potentielle Investoren

Abbildung 51: Online Wahl des Jugendgemeinderat Esslingen

Abbildung 52: Bürgerbeteiligung bei Bauleitplänen der Stadt Moers

Abbildung 53: Diskussionsmöglichkeiten für Bürger zu aktuellen Themen

Abbildung 54: Eingabeformular für die virtuelle Sprechstunde

Abbildung 55: Internetauftritt der Selbsthilfegruppe für Onlinesüchtige

Abbildung 56: eLearning mit vhs-virtuell

Abbildung 57: Vorlesungen im Internet und Intranet mit d-Lecture

Abbildung 58: Modenschau von Hugo Boss

Abbildung 59: 3D Textilsimulationen zur Erstellung virtueller Modeschauen

Abbildung 60: Hotelreservierungen in Kopenhagen / Dänemark

Abbildung 61: Angebote im Internet für Frauen der Stadt Düsseldorf

Abbildung 62: Angebote für Senioren in Essex GB

Abbildung 63: do4u young Angebote für junge Internet Besucher

Abbildung 64: Anreiz zum regelmäßigen Besuch auf Milka.de

Abbildung 65: Mitbestimmungsmöglichkeiten für junge Menschen auf do4u

Abbildung 66: Internetauftritt der Stockhom.Challenge Schweden

Abbildung 67: Eintritt in die virtuelle JVA

Abbildung 68: Zentrale Patientendatei in Stockholm (BoJ)

Abbildung 69: Beispielprojekt Gewalt gegen Kinder aus Kanada

Abbildung 70: eTropolis Präsentation - Folie 1 ‚eTropolis’

Abbildung 71: eTropolis Präsentation - Folie 2 ‚Ziele’

Abbildung 72: eTropolis Präsentation - Folie 3 ‚Virtuelle Gemeinschaft’

Abbildung 73: eTropolis Präsentation - Folie 4 ‚Mehrseitige Kommunikation’

Abbildung 74: eTropolis Präsentation - Folie 5 ‚Bürger Service’

Abbildung 75: eTropolis Präsentation - Folie 6 ‚E-Commerce’

Abbildung 76: eTropolis Präsentation - Folie 7 ‚Bildung’

Abbildung 77: eTropolis - Artikel im ‚nordsee kurier’

Abbildung 78: Nordsee-Zeitung - Die Vision einer total vernetzten Stadt

Abbildung 79: Beteiligung von Sparkassen an einem Online-Marktplatz

Tabellenverzeichnis

Teil A

Tabelle 1: Geschäftsfälle innerhalb des eBusiness

Tabelle 2: eBanking-Nutzung in Europa (in Millionen)

Tabelle 3: Zahlungsmethoden im Internet

Tabelle 4: Durchdringung von Online-Kreditkarten in Europa, 2000 - 2003

Tabelle 5: Akteure in virtuellen Communities

Tabelle 6: Merkmale verschiedener Business Communities

Tabelle 7: Offline - Online Bedürfnisse

Tabelle 8: Kaufpreise von SMS Kontingenten

Teil B

Tabelle 9: Arbeitslose und offene Stellen in Bremerhaven

Tabelle 10: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich

Tabelle 11: eTropolis-Module mit Kurzbeschreibung

Tabelle 12: Beispielanwendungen für Bremerhavener Unternehmen

Tabelle 13: Projektformular - Muster

Tabelle 14: Projektformular - Virtuelle Justizanstalt

Tabelle 15: Projektformular - Zentrale Patientendatei

Tabelle 16: Projektformular - Stoppt Gewalt gegen Kinder

Tabelle 17: Partnertabelle

Tabelle 18: Bandbreite für verschiedene Anwendungsgebiete

Tabelle 19: Aufgabencheckliste für die Entwicklung von eTropolis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die Diplomarbeit ist Teil einer von der Firma Briteline Bremen durchzuführenden Machbarkeitsstudie, die von der ‚Deutsche Telekom AG’ und dem Magistrat von Bremerhaven in Auftrag gegeben wurde.

1.1 Problemstellung und Ziel

Die Diplomarbeit soll ein Modell als flexible Handlungsgrundlage für die Realisierung digitaler Städte entwickeln. Dieses Modell soll zunächst auf die Stadt Bremerhaven angewendet und später auch in anderen Regionen eingeführt werden.

Die Problemstellung der Arbeit besteht in der Frage, wie man regionale Internetangebote für die Entwicklung des eBusiness in einer Region so gestaltet, dass sie zur Förderung des eBusiness in der Region beitragen und sich aus sich selbst heraus weiterentwickeln.

Wichtig für die breite Akzeptanz der elektronischen Geschäftsabwicklung ist das Vertrauen in die Sicherheit des Mediums, in den (nicht physisch vorhandenen) Geschäftspartner und in die durch Technologie unterstützen Geschäftsprozesse. Ein weiteres Ziel ist es somit, auf- zuzeigen wie Vertrauen durch die Integration virtueller Communities (virtueller Gemeinschaf- ten) in regionale Internetangebote und den Einsatz neuer Technologien geschaffen wird.

Da Individuen und Organisationen neue Technologien in der Regel nur dann einsetzen, wenn Sie darin auch einen direkten Nutzen sehen, müssen die Ziele und ein erkennbarer Nutzen für die Zielgruppen solcher Angebote aufgezeigt werden.

1.2 Aufbau

Im Rahmen der Diplomarbeit sollen zunächst die Grundlagen zum Internet, eBusiness, regionalen Stadtangeboten, virtuellen Communities und Möglichkeiten der Kopplung regionaler Internetangebote mit virtuellen Gemeinschaften erläutert werden. Die daraus resultierenden Ergebnisse sollen zur regionalen virtuellen Community (eTropolis) führen.

Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil der Arbeit werden die Grundlagen aufgearbeitet. Dabei wird kurz auf die für diese Arbeit wichtigen Eigenschaften des Internets eingegangen. Des weiteren wird ein Überblick über die heute verbreiteten Definitionen des eBusiness gegeben und regionale Internetangebote unterschieden. Ausführlich wird im Anschluss daran auf virtuelle Communities (auch virtuelle Gemeinschaften) eingegangen. Die Erkenntnisse daraus bilden die Grundlage späterer Abschnitte.

Abschließend wird das Grundgerüst für eine regionale virtuelle Community und die damit verbundenen Möglichkeiten beschrieben.

Im zweiten Teil wird ein Umsetzungsbeispiel für die Stadt Bremerhaven beschrieben. Dabei wird auf Besonderheiten der Region Bremerhaven eingegangen und die daraus resultierenden Ziele für eine regionale virtuelle Community in Bremerhaven abgeleitet.

Da die Annahme der digitalen Stadt durch die Bürger, Unternehmen, Touristen und Instituti- onen mit der Attraktivität der angebotenen Leistungen korreliert, ist es wichtig, die ‚Plattform’ mit attraktiven Inhalten zu füllen. Unter anderem werden Anreize für Bürger beschrieben, re- gelmäßig die Angebote in der digitalen Stadt zu nutzen. Ebenfalls werden im zweiten Teil die geeigneten lokalen Anbieter von kommerziellen sowie sozialen Produkten und Dienstleistungen für Projekte innerhalb der digitalen Stadt ermittelt.

Abbildung 1: Aufbau der Arbeit - Teil A und B

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

2 Internet

Auf eine detaillierte Beschreibung der Entwicklung des Internets soll in dieser Arbeit verzichtet werden. Zunächst sollen nur bestimmte Eigenschaften des Internets beschrieben werden. Diese sind Grundlagen für die in der Arbeit entwickelten Theorien und das Umsetzungsbeispiel im Teil B der Arbeit.

2.1 Eigenschaften

Die Eigenschaften des Internet als Informations- und Kommunikationsmedium werden im Folgenden kurz beschrieben.

Zunächst muss zwischen der asynchronen und synchronen Kommunikation unterschieden werden. Dem Begriff der asynchronen Kommunikation (nicht zeitgleiche Kommunikation) werden dabei z.B. Emails zugeordnet. Das sind elektronische Nachrichten, die an einen bestimmten Empfänger übermittelt werden. Letzterer kann die Nachricht speichern, ausdrucken, verändern, weiterleiten und zurücksenden.

Newsgroups und Listserver fallen ebenfalls in den Bereich der asynchronen Kommunikation. Die Newsgroups können mit einem schwarzen Brett verglichen werden. Bei ihnen erhalten die Empfänger Textnachrichten zu einem bestimmten Thema. Beim Listserver muss man sich zuerst anmelden, um dann Nachrichten zu erhalten.

Eine zweite Kategorie stellt die synchrone Kommunikation dar. Hierzu gehören zum Beispiel das Internet Relay Chat (IRC) oder Internettelefonie, bei dem eine Kommunikation in Echt- zeit stattfindet.

Das world wide web (www) stellt den wichtigsten Teil des Internet dar. Folgende Merkmale charakterisieren das www:

Ständige Verfügbarkeit der Informationen

Informationen, die im www abgespeichert sind, können zu jedem beliebigen Zeitpunkt abgerufen werden. Dies ist insbesondere zur Überbrückung von Zeitunterschieden von Bedeutung. Da die Informationen in elektronischer, nicht jedoch in physischer Form vorliegen, können sie darüber hinaus innerhalb von Sekunden über weltweit vernetzte Datenleitungen in jedes beliebige Land der Erde übermittelt werden.

Direkte Adressierbarkeit der Informationen

Das Internet ermöglicht es, dass unabhängig von der räumlichen oder zeitlichen Distanz direkt miteinander kommuniziert werden kann.

Interaktivität

Interaktivität bezeichnet aufeinander bezogenes Handeln mehrerer Parteien. Dabei sind die Informationen, die der Benutzer erhält, von dessen vorangegangenen Eingaben abhängig. Beispielsweise ermöglicht das www, sich schnell durch eine Vielzahl von verknüpften Informationen zu arbeiten. Die dabei eingesetzten Hyperlinks sind durch hervorgehobenen Text gekennzeichnet. Je nach ausgewählter Verknüpfung, werden dem Nutzer Daten zur Verfügung gestellt.

Multimedialität

Die Informationen können ständig kostengünstig aktualisiert, verändert und ergänzt werden. Außerdem besitzt das www auch Multimedia-Fähigkeiten, mit denen Produkte und Dienstleistungen nicht nur beschrieben, sondern auch visuell und akustisch dargestellt werden können. Bei digitalisierten Produkten besteht darüber hinaus die Möglichkeit der Lieferung über das Internet direkt auf den Kundenrechner.

Individualität

Die Interaktivität ermöglicht eine Individualisierung der Kommunikation. Zum einen er- laubt das www die individuelle Selektion der Informationen durch den Nutzer. In gewis- ser Weise werden hier die Vorteile von Massenmedien genutzt. Dabei wird insbesonde- re ihre leichte Verfügbarkeit, mit denen der individuellen Direktkommunikation, Rele- vanz und Aktualität der Information, vereint. Zum anderen ermöglichen moderne Data- Mining Methoden eine individuelle Gestaltung von Informationen gemäß den Wünschen der Kunden. Diese Kombination führt zu optimalen und individuellen Informationsange- boten.

Integration von Kommunikation und Transaktion

Das www bietet die Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen direkt zu bestellen. Allerdings bestehen bei der elektronischen Übertragung des Geldes derzeit noch Sicherheits- bzw. Vertrauensprobleme, so dass von dieser Möglichkeit bisher nur begrenzt Gebrauch gemacht wird.1

Viele bestehende Technologien werden durch das Internet in einem Rahmenwerk kombi- niert. Computer- und Kommunikationsnetzwerke, wie Fax, Telefon und Funkempfänger wur- den bereits in das Internet integriert. Ein Fax über das Internet zu verschicken, ist genauso leicht, wie eine gesprochene Nachricht zu empfangen. Über das Internet werden nicht nur neue Kommunikationswege geschaffen, sondern auch eine Verbindung zwischen ihnen selbst ermöglicht. Es ist beispielsweise möglich, ein Fax in eine Email oder eine Email in ei- ne Mitteilung für das Mobiltelefon umzuwandeln. Dies erleichtert z.B. Firmen, die unter- schiedliche Kommunikationsmethoden verwenden, einfacher zu kommunizieren. Zusätzlich wird dadurch auch ermöglicht, den Kommunikationstext aus einer Sprache ‚on the fly’ in die andere zu übersetzen. Und das nicht nur zwischen Sprachen wie Englisch und Russisch, sondern auch zwischen Programmiersprachen und Sprachen von Datenbanken. Mit Hilfe dieser Schnittstellen ist es möglich, einen breiten Bereich verschiedener Arten von Hard- und Software, die die Basis für sehr verschiedene Geschäfte sind, zu verbinden.2

2.2 Verbreitung

In einer Studie der ‚Initiative D21 ’ wurden 30.318 Interviews zwischen dem 18. März und 6. Mai 2002 durchgeführt. Demnach gab es im Mai 2002 in Deutschland 26,7 Millionen Inter- netnutzer (über 14 Jahre). Das sind rund 3 Millionen mehr als 2001. Von den 10,4 Prozent

Nutzungsplanern (Personen, die innerhalb eines Jahres online gehen wollen) einer Umfrage im Jahr 2001 haben weniger als die Hälfte ihr Vorhaben realisiert. Mittlerweile sind nur noch knapp die Hälfte der deutschen Wohnbevölkerung über 14 Jahren nicht im Internet.

Abbildung 2: Internetnutzung in Deutschland in den Jahren 2002 und 2001

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Wagner, F. / Fluck, N. [Nonliner Atlas 2002, 2002], S.8.

Deutschland liegt bei der Gesamtzahl der Online-Haushalte hinter den USA und Japan an dritter Stelle. Das noch Potential im Deutschen Markt steckt zeigt der Anteil der angeschlos- senen Haushalte. Hier kommt Deutschland mit 28,1 % erst an 16. Stelle im Weltvergleich.3

Abbildung 3: Internetnutzung nach Alter in den Jahren 2002 und 2001

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Wagner, F. / Fluck, N. [Nonliner Atlas 2002, 2002], S.10.

Einen deutlichen Unterschied kann man bei den ‚Onlinern’ im Alter erkennen. Ihr Anteil nimmt mit zunehmendem Alter ab. Allerdings ist das Durchschnittsalter im letzten Jahr von 36,0 auf 36,6 Jahre gestiegen.4

Unter den 60-Jährigen ist die Online-Nutzung sogar um 37 Prozent gewachsen. Eine Studie der Infratest Burke hat festgestellt, dass die Altersgruppe der über 55-Jährigen die europaweit am schnellsten wachsende im Internet ist. Der Anteil der über-55-jährigen in Deutschland an den Internetnutzern liegt derzeit bei rund elf Prozent, in Großbritannien bei ebenfalls elf Prozent und in Frankreich bei lediglich vier Prozent.5

In Deutschland legt die Altersgruppe ab 55 Jahren voraussichtlich bis Jahresende um 42 Prozent zu. In Großbritannien wird mit einem Plus von 29 Prozent gerechnet und in Frankreich gar mit einem Anstieg um 100 Prozent der über-55-Jährigen.

2.3 Nutzerstruktur

2002 sind immer noch mehr Männer als Frauen online. Der Anteil der ‚Onliner’ unter den Frauen (15,4%) stieg jedoch stärker als bei den Männern (10,4%). Mit einem starken Zuwachs bei den Frauen ist weiterhin zu rechnen. 8,5 % der Frauen über 14 Jahren planen innerhalb der nächsten 12 Monate online zu gehen.6

Abbildung 4: Internetnutzung nach Geschlecht in den Jahren 2002 und 2001

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Wagner, F. / Fluck, N. [Nonliner Atlas 2002, 2002], S.10.

Eine Tendenz der Benutzung kann auch beim Bildungsstand der Onlinenutzer erkannt werden. Je höher der Bildungsstand, desto höher ist der Onliner-Anteil. Innerhalb einzelner Altersgruppen besteht ein kontinuierliches Gefälle des Onliner-Anteils von Hochschulabsolventen zu Personen mit einfachem Bildungsabschluss.7

Abbildung 5: Internetnutzung nach Bildung im Jahr 2002

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Wagner, F. / Fluck, N. [Nonliner Atlas 2002, 2002], S.11.

3 eBusiness

Übersetzung aus dem Englischen busi·ness = Substantiv

1. Geschäftsleben, Handel, Gewerbe
2. geschäftliches Unternehmen, Geschäftsbetrieb, gewerblicher Betrieb
3. Aufgabe, Angelegenheit, Sache
4. Problem

Die bloße Übersetzung zeigt die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Wortes.

3.1 Einführung und Definitionen

Das Konzept des elektronischen Geschäfts wurde eingeführt, bevor das Internet bekannt wurde. In den siebziger Jahren wurde das eBusiness bereits für finanzielle Netzwerke be- kannt, die beispielsweise proprietäre Hard- und Softwarelösungen verwendeten. Electronic Data Interchange (EDI) stand lange, bevor es für das Internet verwendet wurde, zur Verfü- gung. Ohne das Internet würde eBusiness jedoch nicht in so breitem Umfang möglich sein.8

Eins der ersten Unternehmen, die den Begriff eBusiness verwendet haben, war IBM im Jahr 1997. Zu dieser Zeit lancierten sie ihre erste thematische, um diesen Begriff herum aufge- baute Kampagne. Es wurde propagiert, dass eCommerce, der bis dahin bevorzugte Aus- druck, ein Grundpfeiler des eBusiness ist, jedoch auch andere eServices in eine Gesamt- strategie integriert.

Die Änderung in den Begriffen verdeutlicht auch eine Änderung im Verständnis des Mediums. Bis dahin war der Verkauf die einzige Erfahrung, die die Menschen auf das Web übertragen konnten. Die Erweiterung des Ansatzes, um mehr Geschäftsarten im Internet zur Verfügung zu stellen, erzeugte den neuen Begriff eBusiness. eCommerce ist nur ein Aspekt des eBusiness, wie z.B. eFranchise, Email, eMarketing, etc.

IBM definiert eBusiness wie folgt:

Ein gesicherter, flexibler und integrierter Ansatz, um unterschiedlichen Unternehmen Werte durch Kombination der Systeme und Verfahren bereitzustellen, die Kerngeschäftsvorgänge mit der durch die Internet-Technologie möglichen Einfachheit und Reichweite zu betreiben.

eBusiness entsteht, wenn die Ressourcen der traditionellen Informationssysteme mit der e- normen Reichweite des Internets kombiniert, geschäftskritische Systeme direkt mit dem unternehmenskritischen Geschäftsbereichen, Kunden, Angestellten und Lieferanten über Intranet, Extranet und Internet verbunden werden. Viele Organisationen setzen eBusinessLösungen ein, um ihre schon vorhandenen Geschäftsprozesse zu optimieren.

Vorausdenkende fangen an, die angebotenen Dienstleistungen zu automatisieren, zu orga- nisieren, zu standardisieren und zu stabilisieren, um kontinuierliche Computer vermittelte Beziehungen überall im Lebenszyklus des eBusiness zu erstellen und zu bewahren. Zur gleichen Zeit begannen auch andere Unternehmen wie z.B. Hewlett-Packard, komplette Lö- sungen für eBusiness, einschließlich Soft- und Hardware-Komplettpakete und Beratung zum eBusiness, anzubieten. Hewlett-Packard lancierte im April 1999 eine neue Marketingkam- pagne: »Hewlett-Packard -- Die eService Company«. Immer mehr Hardwarehersteller verla- gerten ihr Geschäft weg vom reinen Verkauf von Hardware hin zum Anbieter von Software- und Beratungslösungen.9

Als Grundlage dieser Arbeit dient die Interpretation der IBM-Definition von D. Amor:

„eBusiness ist: Die Anwendung des Komforts, der Verfügbarkeit und der weltweiten Reichweite des Internets, um bestehende Geschäftsprozesse zu verbessern und zu erweitern oder um neue Geschäftsfelder zu erschließen.“10

3.2 Kategorien

eBusiness lässt sich in unterschiedliche Kategorien unterteilen, wobei eine eBusinessKategorie durch den Geschäftsfall bestimmt wird und nicht durch die zur Durchführung verwendete Technologie.11

Teilnehmer an eBusiness Geschäftsfällen können der Konsument (Consument = C), die Regierung (Government = G) und Unternehmen (Business = B) sein. Die möglichen Beziehungen der Anbieter und Nachfrager bei eBusiness Geschäften werden in folgender Tabelle aufgezeigt. In Klammern werden Beispielgeschäftsfälle genannt. Bei den grau unterlegten Feldern handelt es sich um eGovernment Geschäftsfälle.

Tabelle 1: Geschäftsfälle innerhalb des eBusiness

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darst. in Anlehnung an Lucke, J. v. / Reinermann, H. [Speyerer Definition von E-Government, o.J.], S. 3.

Es existiert eine Vielzahl von Kategorien (eCommerce, eLogistic, eLearning etc.). Um eine Kategorie zum Erfolg zu führen, muss sie mit den anderen interagieren. eCommerce steht beispielsweise in enger Verbindung zur eLogistic. Die Kategorien müssen online und offline zusammenarbeiten. Das Internet bietet Möglichkeiten, die Kategorien zu integrieren und die Interaktion zwischen den Vorgängen zu automatisieren.12

Die folgenden Kategorien wurden exemplarisch ausgewählt, da sie sich bereits im Internet bewährt haben.

3.2.1 eCommerce

Der wohl am weitesten verbreitete Begriff für den elektronischen Handel ist eCommerce. Im Gegensatz zum eBusiness beschreibt eCommerce im engen Sinne nur diejenigen Prozesse oder Erträge, die unmittelbar aus oder über das Internet angestoßen werden. Hierzu zählen dann Dienstleistungen ebenso wie die vielschichtigen Transaktionen innerhalb des Zwi- schenhandels.13

Vertreter des eCommerce sind:

- Online-Shops
- B2B Auskunfts- und Bestellsysteme
- Online-Konfektionierung / Individualisierung von Produkten
- Electronic Software Distribution

Der am häufigsten angeführte Grund, weshalb eCommerce-Projekte lanciert werden, ist die Ausschaltung von mehreren Gliedern der üblichen Wertschöpfungskette (z.B. Zwischenhan- del) und der ständigen Erreichbarkeit. Auch die Möglichkeit von individuellen Angebote und kostengünstigem Kundenservice mittels Email und Newsletter hat eCommerce zum Erfolg verholfen.14

3.2.2 eLogistic

Die perfekte Logistik ist das Kernstück jedes erfolgreichen Versandhandels. Das Wahrig Fremdwörterlexikon umschreibt den Begriff Logistik als „Gesamtheit an Prozessen, die für die (Produktions-)Organisation eines Unternehmens notwendig sind. Der Begriff Logistik wird aus der griechischen Philosophie aus dem Begriff «Logik» abgeleitet. Logik stellt nach Aristoteles die Grundlage und die Voraussetzung jeglichen exakten Denkens dar.“15

Ein logistisch funktionierendes Unternehmen führt einen marktgerechten Einkauf sowie eine entsprechende Lagerbevorratung der Produkte, prüft und überwacht ständig die Lagerbe- stände, ermöglicht eine effiziente und kostengünstige Verarbeitung (z.B. Konfektionierung) und verhindert mögliche Fehler wie z.B. Falschlieferungen. Hierzu werden Technologien und Automatisierungen verwendet, die menschliche Missgriffe möglichst im Ansatz vermeiden sollen.16

eLogistic ist der Sammelbegriff für alle logistischen Prozesse in einem Unternehmen, die e- lektronisch abgebildet werden.17

Bekannte Anwendungsmöglichkeiten sind:

- elektronische Verfolgung von Warensendungen
- Abbildung des internen Warenflusses vom Lager zur Produktion.

3.2.3 eLearning

eLearning beinhaltet alle Formen des elektronisch unterstützen Lernens über firmeninterne Intranets oder das Internet. eLearning ist zeit- und ortsunabhängig, kostengünstig und schnell aktualisierbar.18

eLearning kann auf verschiedenen Wegen ermöglicht werden. Eine Befragung von 350 deutschen Unternehmen zu den Einsatzformen des eLearnings ergab, dass Computer Based Training (CBT) bereits von 93 % aller Unternehmen angewendet wird. Zwei von drei Unternehmen setzen bereits Schulungsvideos ein.

Abbildung 6: Formen von eLearning

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Grünbaum, J. [Was ist eLearning, o.J.].

3.2.4 eBanking

eBanking bezeichnet die partielle sowie vollständige Abwicklung von Bankgeschäften über das Internet. Überweisungen, Daueraufträge, Kreditgeschäfte aber auch Vermögensanlagen sowie Geschäftskonten lassen sich bei vielen Finanzinstituten heute komplett ohne Filialbesuch abwickeln. Alternativ zu eBanking spricht man auch häufig vom Online-Banking19. Folgende Tabelle zeigt die Nutzung von eBanking in Europa von 1999-2004.

Tabelle 2: eBanking-Nutzung in Europa (in Millionen)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: o.V. [Bankstats, 2001].

3.2.5 ePayment

Die unterschiedlichen Verfahren zur Bezahlung von Waren und Dienstleistungen im Internet werden unter dem begriff ePayment zusammengefasst. Laut Telekom-Forum gibt es noch keinen Marktstandard für eine ePayment-Lösung, da noch keine (stabilen) Lösungen zur Verfügung stehen. Einfachheit in der Bedienung sowie die Sicherheit der Transaktion sind die erkannten Prämissen für erfolgreiche ePayment-Lösungen.20

Noch sind klassische Zahlungsmöglichkeiten wie Einzugsverfahren oder Zahlung per Rechnung die am häufigsten benutzten Zahlungsmöglichkeiten im Internet.21 Es haben sich aber mittlerweile eine Reihe anderer Zahlungsmöglichkeiten entwickelt, die auszugsweise in der folgenden Tabelle dargestellt werden.

Tabelle 3: Zahlungsmethoden im Internet

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kreditkartentransaktionen / SET

Verfahren, dass sich aufgrund neuer Sicherheitstechniken weiter durchsetzen wird. Einen hohen Sicherheitsstandard bietet schon heute CyperCash. Nach einer einmaligen Registrierung der Kreditkarte kann man Zahlungen über eine Wallet (elektronische Geldbörse) vornehmen. Die Kreditkartendaten werden immer verschlüsselt übertragen. Weder Unbefugte noch der Online-Händler können in Besitz der Kartendaten gelangen

Micropayment

Insbesondere für Leistungen, die nur Pfennigbeträge ausmachen und die Gebühr bei klassischen Zahlungsmethoden höher wäre als der eigentliche Wert der Leistung. Bei Net900 der Firma In Media Res. (kooperiert mit der Deutschen Telekom) wird die Abrechnung per Telefonrechnung angeboten. Nach einmaliger Installation der Software erfolgt die Verbindung zu Net900 automatisch, nachdem der Kunde einen kostenpflichtigen Bereich betritt. Net900 hat aufgrund der Abrechnung über die Te- lefonrechnung gute Chancen, sich im Internet durchzusetzen. Das Verfahren ist einfach, schnell und sicher.

Cypercoin

Anbieter ist die Firma CyperCash Inc. Geschlossenes System, dass auf einer Wallet basiert, die der Kunde mit CyperCoins auffüllen kann (siehe Kreditkartentransaktionen). Geschlossen bedeutet, dass Kunde und Händler bei der gleichen CyperCoin-Bank registriert sind. Die Beträge werden nur virtuell auf der eigenen Festplatte gespeichert, Geld bleibt bei der gleichen Bank. Dadurch sind die Transaktionskosten niedrig und es lohnt sich auch bei kleinen Beträgen.

Smartcards

Kleine Plastikkarten mit Chip, auf die ein Geldbetrag geladen werden kann (Bsp. Karten in Großküchen, Bankkarten). Um die Karten in Onlineshops einzusetzen wird ein Kartenlesegerät mit der entsprechender Software benötigt. Da Kartenleser am privaten PC auch für die digitale Signatur immer mehr zum Einsatz kommen und sich bereits in fast allen Brieftaschen Smartcards befinden, haben sie gute Chancen, sich auf dem ePayment Markt durchzusetzen.

E-Cash

Virtuelle Währung der niederländischen Firma DigiCash. Berücksichtigt umfassend die Anonymität und den Datenschutz des Konsumenten. In einem Pilotversuch mit der Deutschen Bank eröffnet der Kunde ein Konto, das Guthaben auf dem Konto kann er sich per Download in Form von E-Cash (Da- teien) auf seine eigene Festplatte kopieren. Von diesem Konto auf der Festplatte überweist er die vir- tuellen Münzen an den Zahlungsempfänger. Der Anbieter benötigt ebenfalls ein E-Cash-Konto, auf das der Kunde sein E-Cash überweist. Die einzelnen Transaktionen kosten nichts. Es fallen lediglich periodische Gebühren für die Kontoführung an. Sicherungskopien auf Diskette verhindern den Ver- lust des Geldes, da jede Datei eine eigene Sicherheitsnummer hat, ist das Kopieren nicht möglich.

First Virtual

Jeder, der über ein internetfähiges Email-System verfügt, kann Mitglied werden. Auf Verschlüsselung und digitale Signatur wird verzichtet. Trotzdem ist es ein sicheres System, da keine relevanten Daten über das Internet versendet werden. Sie gelangen nur über Telefon oder per Post zu First Virtual und werden außerhalb des Internets gespeichert. Mit einer ‚virtual PIN’ kann man online einkaufen. Als Besonderheit ist der Probekauf zu nennen. Nach einem Kauf erhält der Kunde das Produkt erst pro- beweise und wird nach kurzer Zeit per Email zur Zahlung aufgefordert. Er kann ablehnen und zu- rücksenden oder das Produkt endgültig kaufen. Die organisatorische Gestaltung des Systems macht eine aufwendige Verschlüsselung überflüssig.

WorldPay

Mit WorldPay kann der Händler einen verschlüsselten ‚Einkaufsschein’ mir Einkaufsdaten ausstellen. Der ‚Einkaufsschein’ wird von WorldPay interpretiert und dem Kunden vorgelegt. Nach Eingabe der Kartendetails wird das Formular eingereicht und die Karte autorisiert. Die an WorldPay gesendete Autorisierung führt zur Annahmebestätigung durch den Händler. Anschließend wird die Rechnung beglichen. WorldPay verwendet kein SET, sondern eine eigene Variante, die die Sicherheit gewähr- leistet. WorldPays Zahlungslösungen sind komplett in zahlreiche führende Einkaufsanwendungen in- tegriert.

Paybox

Einfache und sichere Zahlungsmethode für das Handy, mit der man u.a. im Internet einkaufen kann. Vertrauliche Informationen müssen nicht eingegeben werden. Das Mobilfunknetz übermittelt den Zahlungsvorgang. Die Transaktionen per Paybox sind kostenlos. Das einzige, was man zum Bezahlen braucht, ist ein Mobiltelefon und eine persönliche Paybox-PIN.

Bei Bezahlung muss man die eigene Mobiltelefonnummer angeben. Der Händler schickt die Transaktion über eine sichere Datenverbindung an Paybox. Paybox ruft den Kunden sofort zurück und nennt ihm Zahlungsempfänger und den zu zahlenden Betrag. Der Kunde gibt dann die Transaktion durch Eingabe der Paybox-PIN frei. Der zu zahlende Betrag wird per Lastschrift eingezogen.

Aufgrund der weiten Verbreitung von Handys, der Sicherheit und der einfachen Bedienung ist Paybox ein interessantes Zahlungsmittel, das sich durchsetzen wird.

iClear

Sicheres Online-Verfahren, bei dem der Kunde gegen offene Rechnung im Internet einkauft. Nach Erhalt und Prüfung der Ware, erfolgt durch iClear die Abbuchung vom Kundenkonto. iClear ist Rechnungsempfänger und zahlt in Sammelüberweisungen die fälligen Beträge an den Verkäufer. Eine einmalige Registrierung der Kunden und der Shops sind Voraussetzung für die Nutzung von iClear. Die Transaktionen werden außerhalb des Internets abgewickelt und gespeichert. Als Partner von iClear wickelt die Deutsche Bank AG den gesamten Zahlungsverkehr ab.

ClickPay

Bei ClickPay werden alle Daten ausnahmslos verschlüsselt. ClickPay verzichtet auf Cookies und ist bei Zertifizierungsstellen registriert. Dadurch ist es dem Käufer möglich zu überprüfen, ob er wirklich bei ClickPay gelandet ist, bevor er Daten überträgt. ClickPay gibt es in verschiedenen Varianten:

ClickCards: Das ist die durchgängige Akzeptanz von EC- und Kreditkarten (128-bit verschlüsselt). Bei ClickCards unterschreibt der Käufer immer einen ausgedruckten Zahlungsbeleg. Der Händler hat sein Geld in acht Werktagen.

ClickLease: Für die Bezahlung von Investitionsgütern ab 500 Euro. Ein Leasingvertrag ist nach Angabe zu Firma und Person und der Bonitätsprüfung schnell abgeschlossen. Der Händler hat ein Werkzeug zur Hand, um Kunden durch Leasingverträge an das Unternehmen zu binden. Es ist ebenfalls sicher, da der Kunde immer einen ausgedruckten Leasingvertrag unterschreibt.

ClickLoan: Eine weitere Zahlungsmöglichkeit ist die Ratenzahlung für Privatkunden über angeschlossene Bankinstitute. Kunden haben somit schnell die Möglichkeit, z.B. ihren Wunsch-PC statt für 1.999,00 € für nur 89,00 € im Monat zu erwerben. Ebenfalls unterschreibt der Käufer immer einen ausgedruckten Kreditvertrag.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darst. in Anlehnung an Smula, I.[Zahlungssysteme, 2001].

Im Internet gibt es sicherlich noch weitere, ähnliche Zahlungsmöglichkeiten; am Markt durchsetzen und halten werden sich nur wenige.22

Insbesondere für die eBusinessentwicklung einer Region ist es wichtig zu untersuchen, welche Zahlungsmethoden in den regionalen Angeboten offeriert werden. Eine übertrieben große Auswahl kann verwirren und sollte vermieden werden. Dabei ist vor allem die Akzeptanz einer Zahlungsmethode bei den Bürgern und Unternehmen wichtig, welche durch schnelles, einfaches und sicheres Bezahlen erreicht wird.

Kreditkartenzahlung ist durch die relativ weite Verbreitung eine sehr wichtige Methode Transaktionen abzuwickeln. Die folgende Grafik zeigt die Verbreitung der Karte in Europa von 2000 - 2003. Allerdings veranlasste die hohe Missbrauchsrate (13%) den Bundesge- richtshof zu der Entscheidung, dass Kreditkartenunternehmen das Ausfallrisiko nicht mehr selber tragen. Zurzeit kann jeder Kauf mit Kreditkarte rückgängig gemacht werden. Die Kre- ditkartenfirma holt sich das Geld bequem vom Händler zurück.23 Es bleibt abzuwarten wel- che Auswirkungen diese Entscheidung auf das ePayment mit Kreditkarten haben wird.

Tabelle 4: Durchdringung von Online-Kreditkarten in Europa, 2000 - 2003

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darst. in Anlehnung an o.V. [Bankstats, 2001].

Eine weitere interessante Zahlungsmethode ist ebenfalls das mobile Bezahlen (mPayment), wie das bereits beschriebene Paybox-System. Bis zum Jahr 2003 wird weltweit mit rund 40 Millionen Nutzern mobiler Zahlungssystemen gerechnet, davon 18 Millionen aus Europa.24

3.3 Elektronisches Regieren und Verwalten - eGovernment

3.3.1 Definition

Unter Electronic Government (eGovernment) wird die Abwicklung geschäftlicher Pro- zesse im Zusammenhang mit Regieren und Verwalten (Government) mit Hilfe von In- formations- und Kommunikationstechniken über elektronische Medien verstanden. Bürger und Unternehmen sollen durch das Internet in das Verwaltungshandeln einge- bunden werden und Prozesse ganz oder teilweise ‚online’ erledigen können. Außer- dem soll es zur verwaltungsinternen Zusammenarbeit genutzt werden.25

Auf Grund der technischen Entwicklung wird angenommen, dass diese Prozesse künftig so- gar vollständig elektronisch durchgeführt werden können. Per Email zugestellte Bescheide, Online-Sprechstunden und Diskussionsforen können in Zukunft vermehrt genutzt werden.

Die Definition umfasst sowohl die lokale oder kommunale Ebene, die regionale oder Landesebene, die nationale oder Bundesebene sowie die supranationale und globale Ebene. Eingeschlossen ist somit der gesamte öffentliche Sektor, bestehend aus Legislative, Exekutive und Judikative sowie aller öffentlichen Unternehmen.

Bei eGovernment geht es sowohl um Prozesse innerhalb des öffentlichen Sektors, als auch um jene zwischen diesem und den Bürgern sowie den Unternehmen. Die möglichen Beziehungen des eGovernment innerhalb des eBusiness wurden in Tabelle 4 - Geschäftsfälle innerhalb des eBusiness dargestellt.

eGovernment verfolgt die Entstehung einer digitalen Verwaltung und die Schaffung von Online-Angeboten. Diese sollen umfassend mit konkretem Abschluss ins Netz gestellt und insbesondere transaktionsorientierte Komponenten beinhalten. Die Kernziele sind:

Die öffentliche Verwaltung soll transparenter werden und den Servicegrad erhöhen. Die- ses soll durch unkomplizierte nutzbare Behörden-Dienstleistungen erreicht werden. E- benfalls sollen Verwaltungsvorgänge verfolgbar und Entscheidungen einfach nachvoll- ziehbar sein.

Geschäftsprozessen sollen reorganisiert und optimiert werden, Dienstleistungsangebote sollen effizienter und qualitativ hochwertig werden.

Verstärkte Kundenorientierung

Imagegewinnung der Verwaltung

3.3.2 Anwendungsfelder von eGovernment

eGovernment findet auf verschiedenen Interaktionsstufen (Information, Kommunikation und Transaktion) statt und verteilt sich über folgende Anwendungsfelder.26

Abbildung 7: Anwendungsfelder von eGovernment

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darst. in Anlehnung an Lucke, J. v. / Reinermann, H. [Speyerer Definition von E-Government, o.J.], S. 4.

Die Anwendungsfelder können wie folgt beschrieben werden:27

eInformation

Electronic Government umschließt Informationsdienste. Dazu zählen Bürgerinformationssysteme für die Bevölkerung, Touristinformationssysteme zur Förderung des Fremdenverkehrs, Wirtschaftsinformationssysteme im Rahmen der Wirtschaftsförderung, Gremieninformationssysteme zur Unterstützung von Versammlungen und Ausschüssen, Fachinformationssysteme in der Verwaltung und sonstige Wissensdatenbanken. Diese Systeme entwickeln sich zunehmend von statischen Informationssammlungen hin zu dynamischen und interaktiven Datenbanken.

eCommunication

Viele Informationsdienste werden um Kommunikationslösungen mit Dialog- und Partizi- pationsmöglichkeiten ergänzt. Sie reichen von einfachen Lösungen wie Internet Relay Chat (IRC), Email, internetbasierte Diskussionsforen und Chatrooms bis hin zu komple- xen Anwendungen auf Audio- und Videobasis, etwa Interactive-Voice-Response- Systeme oder Videokonferenzsysteme für Telepräsenz und Telekooperation.

eForms

Electronic Government beinhaltet darüber hinaus Formularlösungen. Hierzu gehören alle Formen von elektronischen Formularen, angefangen von auf Papier auszudruckenden, handschriftlich auszufüllenden und mit der Post zurückzusendenden HTML- oder PDF-Dateien, aber auch intelligente Offline-Lösungen, die nach Abschluss der Dateneingabe die Formulardaten per Email oder EDI weiterleiten, bis hin zu OnlineFormularen, die direkt ausgefüllt, unmittelbar auf Vollständigkeit und Plausibilität überprüft und sofort per Mausklick an den Empfänger versandt werden.

eTransactions

Formularlösungen sind der erste Schritt zu Online-Transaktionsdiensten, einer weiteren tragenden Säule von eGovernment. Neben der elektronischen Annahme zählen hierzu insbesondere auch die elektronische Bearbeitung eines Antrages oder Auftrages mit Hilfe von modernen elektronischen Akten-, Workflow- und Groupware-Lösungen sowie Entscheidungsunterstützungssystemen. Mit solchen Systemen können Aktenverfolgungsverfahren (Trace-and-Track) eingerichtet werden.

eCommerce

In diesen Zusammenhang gehören auch eCommerce-Lösungen für die öffentliche Ver- waltung. Zu den Anwendungsfeldern zählen alle Formen von elektronischen Marktplät- zen für die öffentliche Verwaltung, die in elektronische Shopsysteme, Auktionssysteme, Ausschreibungssysteme und Börsensysteme zu unterteilen wären. Ergänzend müssen die verschiedenen elektronischen Zahlungssysteme genannt werden, die eine elektro- nische Bezahlung von Verwaltungsdienstleistungen oder die Auszahlung finanzieller Leistungen ermöglichen.

eService

Der Transaktionsbereich von Electronic Government umschließt zudem den Vertrieb von Bescheiden, Dienstleistungen und Produkten öffentlicher Dienststellen. Diese Gruppe umfasst elektronische Verwaltungsbescheide, Zulassungen, Lizenzen und Ge- nehmigungen, aber auch elektronische Verwaltungsdienstleistungen (Electronic Service Delivery), den elektronischen Vertrieb von Produkten (Electronic Product Delivery) und Ansätze zum elektronischen Gesetzesvollzug, soweit dies technisch möglich und recht- lich zulässig ist.

eWorkflow

Über alle diese Anwendungsgebiete verteilt finden sich elektronische Abbildungen von herkömmlichen vorgangsbearbeitenden Geschäftsprozessen, die verwaltungsintern und -übergreifend angelegt und miteinander verknüpft sein sollten. Die Abwicklung dieser Prozesse wird durch Systeme zum Dokumentenmanagement, zur Registrierung und Archivierung, zur Bearbeitung in Gruppen und zur Ablaufgestaltung unterstützt. Doch gerade hier finden sich mit nicht aufeinander abgestimmten Schnittstellen zwischen den verschiedenen Prozessen und mit immer wieder auftretenden Medienbrüchen nicht nur die größten Potentiale, sondern auch die größten Hindernisse einer umfassend angelegten Umsetzung von Electronic Government.

eDemocracy

Über alle Interaktionsstufen verteilt finden sich elektronische Abbildungen von demokratischen Prozessen. In diesem Zusammenhang ist der Einsatz moderner Informationsund Kommunikationstechnologien für Bürgerinitiativen, Parteien, Politiker, Wahlkämpfe bis hin zur Durchführung von Wahlen und Volksabstimmungen, die aber nur den förmlichen Abschluss der Meinungsbildung darstellen, zu nennen. Die Förderung neuer und Stärkung bestehender demokratischer Prozesse durch die Möglichkeiten elektronischer Medien ist ein weiterer Schwerpunkt von Electronic Government.28

3.3.3 Regierungsmaßnahmen zur Ausweitung von eGovernment Angeboten

Im folgenden Abschnitt werden Beispiele für eGovernment-Ansätze näher betrachtet.

eEurope

Die Europäische Union erhob im März vergangenen Jahres in Lissabon die Informati- onstechnologien und das Medium Internet zum europäischen Zukunftsthema. Unter dem Punkt ‚Regierung am Netz: elektronischer Zugang zu öffentlichen Diensten’ fordert der Aktionsplan, alle Anstrengungen der öffentlichen Verwaltungen aller Ebenen zu un- ternehmen, um die neuen Technologien für den größtmöglichen Zugang zu Informatio- nen zu nutzen und einen allgemeinen elektronischen Zugang zu den wichtigsten, grundlegenden öffentlichen Diensten bis 2003 in den Mitgliedsstaaten sicherzustellen.29

Wörtlich heißt es:

"Digitale Technologien bieten die Möglichkeit, leichter auf die Fülle von Informationen des öffentlichen Sektors zuzugreifen und diese zu nutzen. Die "Regierung am Netz" könnte zu einer Umstrukturierung des öffentlichen Sektors und zu schnelleren Reaktio- nen bei den Diensten führen. Sie könnte eine höhere Effizienz, Kostensenkungen, mehr Transparenz und eine Beschleunigung der üblichen Verwaltungsverfahren für die Bür- ger und die Unternehmen bewirken. Der elektronische Zugang könnte durch Förderung von für die Europäer wichtiger Internetdiensten auch entscheidend zu einem schnelle- ren Übergang zur Informationsgesellschaft beitragen. Die Verwaltungen stehen vor der Herausforderung, sich rasch an die neuen Arbeitsmethoden anzupassen und neuartige Arbeitsverfahren zu ermöglichen, zu denen auch Partnerschaften mit der Privatwirt- schaft gehören."30

Bund Online 2005

Die Bundesregierung startete im Jahr 2000 die eGovernment-Initiative ‚BundOnline 2005’. Diese Initiative soll zu einem Innovationsschub für Verwaltung und Wirtschaft führen. BundOnline 2005 enthält die klare Vorgabe für die Bundesverwaltung, bis zum Jahre 2005 alle internetfähigen Dienstleistungen online bereitzustellen. Wobei internet- fähig nicht weiter definiert wurde. Die Bundesregierung will damit ein besseres Dienst- leistungsangebot schaffen, und zwar sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Wirtschaft.

Die Bundesverwaltung hat bereits Erfahrungen mit der Veröffentlichung von Inhalten im Internet. Dazu gehören u.a. das Statistische Bundesamt, das heute den Unternehmen die Möglichkeit gibt, Meldungen zur Intra-Handelsstatistik direkt über das Internet ab- zugeben. Dieses Angebot wird bereits von 1600 Unternehmen genutzt. Weitere Bei- spiele sind das digitale Antragsverfahren DIGANT der Bundesdruckerei für Reisepässe, Personalausweise und Führerscheine und das Internetangebot der Bundesanstalt für Arbeit, www.arbeitsamt.de.

Den erforderlichen Investitionen stehen beachtliche Einsparungen gegenüber. Durch die Einführung der elektronischen Akte im Bundesverwaltungsamt im Bereich der BA- föG-Darlehensverwaltung konnten dort die Verwaltungskosten um rund 50% gesenkt werden. So werden durch den effizienten Einsatz der IT jährlich über 10 Mio. DM ge- spart.31

MEDIA@Komm

Bei diesem Projekt handelt es sich um das bislang größte Multimedia-Fördervorhaben des Bundes. Im Mittelpunkt steht der breite Durchbruch von der Information zu rechts- verbindlichen Interaktionen und Transaktionen im digitalen Netz. Es schließt sowohl die Anwendung der digitalen Signatur sowie die Fortentwicklung der technischen und recht- lichen Voraussetzungen ein. Im Mittelpunkt steht dabei die kommunale Ebene. Leitziel ist die Integration eines virtuellen Marktplatzes und Rathauses in ein ganzheitliches System. Die Projektumsetzung erfolgt in den Modellregionen Bremen, Nürnberg und

Esslingen. Daneben wird das Teilvorhaben ‚Elektronische Akteneinsicht’ in Rathenow gefördert. Die Ergebnisse haben Modellcharakter bei der Modernisierung des Gemeinwesens und werden durch eine Begleitforschung MEDIA@Komm mit dem Ziel aufgearbeitet, breitenwirksame Nachahmungseffekte und Investitionen auszulösen sowie Synergieeffekte und Standardisierungen zu erreichen.32

Firstgov

In den vereinigten Staaten wird mit dem Portal ‚FirstGov’ (www.firstgov.gov) ein mehr- sprachiges Internetportal angeboten, das den Nutzern einen zentralen Einstieg zu allen Internetseiten der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung stellt. Dabei wird der Nutzer nicht durch die jeweiligen Behördenbeziehungen geleitet, sondern anhand der gesuchten Informationen und Leistungen geführt.

Das Portal der US-Regierung führt seine Besucher zu Regierungsstellen, Behörden und staatlichen Einrichtungen in den USA und rund um den Globus. So kann man z.B. ins virtuelle Rathaus von Bullhead City oder direkt ins Weiße Haus surfen. Rund 24 Millionen Internetseiten werden in FirstGov.gov zusammengeführt, nach Themen geordnet von „Agriculture and Food“ bis „The U.S. in the World“.33

3.3.4 Erfolgsvoraussetzungen

Wesentlich für eine erfolgreiche Umsetzung von eGovernment sind Führungsstärke und politischer Wille der Verantwortlichen in den Verwaltungen, strenge Ergebnisorientierung sowie klare Verantwortlichkeiten.34

Die Spitzenreiter unter den Verwaltungen setzen auf:

die frühe Ausarbeitung einer Zukunftsvision, einer umfassenden Strategie sowie die Schaffung angemessener Verwaltungsinstrumente zur zügigen Umsetzung geplanter Maßnahmen, an den Bedürfnissen von Bürgern und Unternehmen orientierte Online-Auftritte, eine eGovernment-Strategie zur aktiven Verbesserung des Kundenservices unter Nut- zung der Technologien und Grundsätze des ‚Customer Relationship Management’, neue Lösungsansätze zur wechselseitigen und umfassenden Interaktion sowohl mit Bürgerinnen und Bürgern als auch mit der Wirtschaft und Portal-Lösungen, die - anstelle einer Abbildung von Verwaltungsstrukturen - einfachen Zugang zu unterschiedlichsten Ämtern und Behörden ermöglichen.35

In Deutschland bieten Online-Angebote wie das Regierungsportal Bund.de als ‚digitale Schaufenster’ bisher fast ausschließlich Informationen, während das Dienstleistungsangebot sowie Interaktion, Transaktion und Bürgerpartizipation noch nicht sehr weit entwickelt sind. Positive Beispiele wie der virtuelle BAföG-Antrag oder die digitale Steuererklärung sind bis- lang noch Einzelfälle. Im Bereich der Kommunen gibt es aber bereits viel versprechende An- sätze für eine Kunden orientierte virtuelle Verwaltung.36 Für das zu entwickelnde Angebot werden diese Ansätze in Teil B der Arbeit, dem Umsetzungsbeispiel näher beschrieben.

3.4 Elektronische Marktplätze

Elektronische Marktplätze (eMarkets) unterstützen geschäftliche Transaktionen. Sie erhöhen Markttransparenz, senken Transaktionskosten und ermöglichen eine verbesserte Preisfindung. Der Zugang zu eMarkets steht für mehrere Käufer, mehrere Verkäufer und Dienstleister offen. Dabei bieten sie nicht nur die Möglichkeit der Transaktion und Information, sondern unterstützen auch die gesamte Wertschöpfungskette.

„eMarkets sind ‚virtuelle Räume’, in denen mehrere Käufer, mehrere Verkäufer und deren Dienstleister ihre Geschäfte elektronisch abwickeln können“37

Die möglichen Geschäftsprozesse innerhalb des eBusiness finden zwischen den Marktteilnehmern Government (G), Business (B) und Consumer (C) statt und werden im Allgemeinen in neun verschiedene Teilbereiche untergliedert, deren Beziehung bereits dargestellt wurden (siehe Kapitel 3.2 - Tabelle 1).

eMarkets sind u.a. im B2B Bereich des Online Handels ein wichtiges Instrument.38 Die Entwicklung im B2B Bereich verlief dabei in drei Stufen.

Abbildung 8: Die bisherigen Stufen in der Entwicklung des B2B

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Schneider, D. / Schnetkamp, G. [E-Markets, 2000], S. 20.

3.4.1 Differenzierung von Märkten

Es gibt drei Arten von eMarkets, die sich im Wesentlichen in dem Verhältnis der Anzahl der vorhandenen Verkäufer zu der Anzahl der Käufer unterscheiden und vermutlich für jede Branche gleichermaßen Anwendung finden werden.39

Abbildung 9: Arten von elektronischen Märkten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Übernommen von Wolf-Kösling, A. [Seminararbeit, 2001].

Einkaufsplattformen (Buy-Side-Solution)

Die Einkaufsplattform ist durch eine Konzentration auf der Anbieterseite gekennzeich- net. Einkaufsplattformen sind wegen ihres Nutzens im Bereich des eProcurements („Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen unter Nutzung des Internet bzw. von In- formationstechnologien“40 ) von wesentlicher Bedeutung für Unternehmen. Durch sie lassen sich Optimierungspotentiale im Bereich der Prozess-, Bestands- und Produkt- kosten mit Hilfe der elektronischen Beschaffung ausschöpfen. Einkaufsplattformen könnten sich in naher Zukunft zu Wertschöpfungsketten übergreifenden Handelsnetz- werken, so genannten Business Webs entwickeln, in der vor- und nach gelagerte Stu- fen der Wertschöpfungskette in die elektronische Plattform integriert werden. Dies wür- de ein komplettes Supply Chain Management möglich machen.

Fachportale (Sell-Side-Solution)

Besonders groß ist das Interesse hier auf der Nachfragerseite. Fachportale ermöglichen die Erschließung neuer Vertriebswege und Pflege von Kundenbeziehungen. Sie sind sowohl integrierte Marketing-, Service- als auch Vertriebsplattformen und können somit den Bedarf einer ganzen Kundengruppe abdecken. Durch Customization des Ange- bots und den Aufbau von Communities ist es möglich, ganze Kundengruppen fester an das eigene Angebot zu binden.41

Marktplatz

eMarkets lassen sich nach ihrer Branchenzugehörigkeit klassifizieren. Demnach lassen sich zwei Hauptgruppen unter den eMarkets ausmachen: horizontale und vertikale Marktplätze. Horizontale Marktplätze bieten Branchen übergreifend Leistungen an (z.B. Handel allgemein oder Restposten), vertikale Marktplätze beschränken sich auf eine einzelne Branche und deren spezifische Zielgruppe. Vertikalen Marktplätzen wird eine größere Zukunftschance zugetraut.

Der Marktplatz stellt eine neutrale Handelsplattform dar und erfüllt klassische ökonomi- sche Funktionen eines gewöhnlichen Marktes, dennoch müssen die Marktteilnehmer nicht physisch anwesend sein. Die Informationen (Content) aus Archiven und Daten- banken des Marktplatzes sind aktuell und Interaktionen zur Anbahnung von geschäftli- chen Transaktionen (Commerce) können in Echtzeit geschehen. Die Anzahl der Käufer und der Verkäufer auf einem elektronischen Marktplatz ist weitgehend ausgeglichen.

Abbildung 10: Marktplatzangebote

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Wolf-Kösling, A. [Seminararbeit, 2001].

Wenn Drittfirmen die Marktplätze betreiben, stehen sie in der Regel allen potentiellen Nachfragern und Anbietern offen und der Aufwand für die Teilnehmer selbst ist gerin- ger. Durch den Aufbau einer Community, die in Marktplätzen und Fachportalen eine besondere Bedeutung genießt, wird die Kundenbindung der Zielgruppe verstärkt und damit Austrittsbarrieren geschaffen. Die Elemente der Community sind beispielsweise Diskussionsforen, Expertenchats oder auch Bewertungssysteme zur Rezension von Produkten und Leistungen der einzelnen Teilnehmer (eine genauere Beschreibung zu Communities erfolgt im Kapitel 5 - Virtuelle Communities). Eine Individualisierung des Angebots und der Marktplatzfunktionen (Customization) neben der Ermöglichung einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen den Marktplatzteilnehmern (Collaboration) sind notwendige Serviceleistungen für erfolgreiche Marktplätze. Daneben ist die offene Vernetzung mit Dienstleistern und anderen Marktplätzen (Connectivity) ein wichtiges Ziel, um den Nutzfaktor des Marktplatzes zu erhöhen.

3.4.2 Ausbaustufen

Man kann bei einem elektronischen Marktplatz fünf Ausbaustufen unterscheiden.

Abbildung 11: eMarkets Ausbaustufen - Vom Branchenbuch zur Börse

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darst. in Anlehnung an Schneider, D. / Schnetkamp, G. [eMarkets, 2000], S. 55, S. 99.

1. Virtuelles Branchenbuch in Form von auf der Internetseite abgelegter Firmeninformatio- nen, mit der sich die Anbieter auf dem Marktplatz darstellen.
2. Schwarze Bretter, die analog zu Kleinanzeigen einzelne Angebote oder Gesuche der An- bieter oder Nachfrager enthalten.
eBusiness 27
3. Kataloge wie Preislisten oder Produktkataloge, die durch Suchfunktionen vergleichbar und transparent gemacht werden.
4. Auktionen, die Anbieter durchführen können. Nachfrager können ihren Bedarf auf dem Marktplatz ausschreiben.
5. Elektronische Börse, dies ist eine Echtzeitunterstützung der Transaktionen der Markteil- nehmer zusätzlich zu einer Anzahl an Mehrwertdiensten.

3.4.3 Einnahmenquellen

Die wichtigsten dieser Einnahmequellen der Marktplätze sind

-Transaktionsprovisionen

für erfolgreiche Geschäftsabschlüsse, die Dritte auf der Handelsplattform tätigen.

- Mitgliedsbeiträge

für einen exklusiven Kreis an Marktteilnehmern (pauschaler Preis)

- Gebühren

für Angebote und Gesuche oder für hochwertige Informationen wie beispielsweise Insiderwissen (Berechnung ‚per Klick’)

- Zusatzservices

wie kostenpflichtige Benachrichtigungen per SMS oder besondere, zugangsgeschützte Handelsbereiche

- Werbung

beispielsweise durch Banner. Diese ist besonders attraktiv, da die Zielgruppe durch die Art des Marktplatzes direkt bestimmbar ist.

- Provisionen

für die Vermittlung von Dienstleistungen wie beispielsweise die Zuschaltung eines Logistikunternehmens. Andere Leistungen wären z.B. eine Bonitätsprüfung oder die Bereitstellung von Treuhandkonten.

- Vertrieb

eigener Produkte über die Plattform. Diese Lösung ist attraktiv, da der Marktplatz dann auch eine Art Online-Shop für das Betreiber-Unternehmen darstellt. Durch Bündelung von Anbietern und Angeboten wird aber mehr Besucheraufkommen produziert, als bei einem reinen Online-Shop.42

3.4.4 Kommunikation auf den Märkten

Anders als die klassischen Massenmedien (Rundfunk, Fernsehen und Print) ist das Internet kein reines Präsentations-, sondern ein mehrseitiges Kommunikationsmedium. Man kann das Internet mit einem Marktplatz vergleichen, der es den Markteilnehmern ermöglicht, In- formationen auszutauschen und in direktem Kontakt zueinander zu stehen. Es besteht die Möglichkeit, Unternehmen Fragen zu stellen und kritische Anmerkungen zu angebotenen Produkten und Dienstleistungen zu machen. Meinungen können mit Anbietern und anderen Nutzern ausgetauscht werden. Ebenfalls kann sich der Nutzer auf sehr schnelle und unkom- plizierte Weise eine Marktübersicht im Internet verschaffen. Somit entsteht eine annähernd vollkommene Marktransparenz. Leider ist es noch genauso wie auf dem antiken Basar, dass man nicht alle Preise vergleichen kann, da man nicht alle Basarstände findet bzw. aufsucht.

Auf dem Marktplatz Internet wird gehandelt und es können sowohl direkte als auch indirekte Unterhaltungen und Diskussionen entstehen.43

Im Zuge der Industrialisierung wurden Massenkommunikationsmittel eingesetzt, um mög- lichst effizient viele Güter zu verkaufen. Dadurch ist diese Art von Märkten immer weniger geworden. Der große Vorteil des Internets im Vergleich mit herkömmlichen Kommunikati- onsmitteln ist die Rückkopplung und die Kommunikation der Markteilnehmer untereinander. Dementsprechend können z.B. auch die Kunden eines Unternehmens über die Produkte diskutieren und sich gegenseitig helfen, diese zu gebrauchen. Als Beispiel dafür dient Ama- zon.de. Dort findet man für jedes Buch von Kunden geschriebene Rezessionen. Diese hel- fen potentiellen Kunden bei der Entscheidung für ein Buch. Amazon nutzt damit den Markt- platz Internet. Durch die Kommunikation der Kunden untereinander wird ohne Zusatzauf- wand von Amazon eine Entscheidungshilfe gegeben.

Eine andere nutzbare Metapher für das Internet ist der Stammtisch, an dem über Gott und die Welt diskutiert und nebenbei auch noch gehandelt wird.44 „Es braucht andere wesentli- che Eigentümlichkeiten des Marktplatzes - Gespräche, Herumtrödelei, Flirt und Leute Beo- bachten.“45 schreibt Kelly in Anlehnung an die Vorteile des Marktplatzes mit Stammtischge- plauder im Internet.

Im Internet ist es erlaubt, in Diskussionen immer wieder vom Thema abzuweichen, denn „im Zentrum stehen persönliche Erfahrungen und Ansichten.“46

Die Möglichkeiten des Marktplatzes Internets werden zurzeit nur von sehr wenigen Firmen voll ausgenutzt. Um bei dem Basarbeispiel zu bleiben, kann man sagen, dass sich die An- gebote meist auf Marktstände ohne Mitarbeiter beschränken, was die Kommunikation nicht anregt. Man kann das Internet sicherlich als reines Präsentationsmedium nutzen, doch der Vorteil des Internet liegt eindeutig in der Anzahl der potentiellen Besucher eines Marktstan- des und der genannten Möglichkeiten der Kommunikation unter allen Markteilnehmern.

Märkte im Internet in Verbindung mit virtuellen Communities (siehe Kapitel 5) ermöglichen es, Marktstandbetreibern durch optimale Nutzung der Möglichkeiten ein detailliertes Bild von ihren Kunden und deren Wünsche zu bekommen.

3.5 mBusiness Entwicklungen

Die Anbindung des Internets im Mobilfunkbereich hat sich durch lange Übertragungszeiten derzeit noch nicht durchgesetzt. Neue Systeme sollen dieses Problem beheben und das Mobiltelefon zum Allround-Gerät machen.

Für die grafische Darstellung von Angeboten bedienen sich die Netzbetreiber den Standards WAP und i-Mode. Der Datentransfer kann auf drei Wegen realisiert werden. Die älteste Vari- ante ist die Übertragung von Daten mittels ‚Global System for Mobile Communications’ (GSM). In der folgenden Darstellung wird bei der zweiten Generation deutlich, dass die schnellere Übertragung durch Kanalbündelung in den GSM Netzen ermöglicht wird.

Das Universal Mobile Telecommunications Systems (UMTS), wird als dritte Generation bezeichnet ist ein unabhängiges System und erreicht bis zu 2 mBit/s.

Abbildung 12: Mobiler Internetzugang

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darst. in Anlehnung an o.V. [Mobiler Internetzugang, 2002].

Die Nachfrage nach neuen Handyanwendungen ist vorhanden. Das Interesse, das Handy als Allroundgerät zu nutzen, ist besonders in der Altersgruppe der 14-19 Jährigen sehr groß.

Abbildung 13: Mobile Alleskönner

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: British American Tobacco / Freizeit-Forschungsinstitut 2002.

3.5.1 Mobile Datenübertragung

3.5.1.1 GSM

Mit dem heutigen Mobilfunkstandard GSM können Daten mit 9,6 kBit/s übertragen werden. Für multimediale Anwendungen ist diese Übertragungsrate bei weitem nicht ausreichend. Derzeit können nur vergleichsweise einfache Anwendungen wie z.B. SMS und die damit durchführbare Bezahlung mit einem GSM Handy sinnvoll realisiert werden.

3.5.1.2 HSCSD

High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) nutzt zur Steigerung der Übertragungskapazität in GSM-Netzen das Verfahren der Kanalbündelung, d.h. dem Nutzer werden gleich mehrere GSM-Kanäle zugewiesen. Theoretisch ist eine Bündelung von acht Kanälen möglich. Reali- siert wird derzeit aber nur die Bündelung von vier Kanälen. Die Leistungsfähigkeit von HSCSD liegt heute zwischen 38,4 und 57,6 kBits/s und ist daher für viele Multimedia- Anwendungen ausreichend.

Bei HSCSD wird dem Teilnehmer für die Zeit, in der er mit dem Netz verbunden ist, eine be- stimmte Anzahl von Kanälen zur Verfügung gestellt. Sprachtelefonie hat aber in jedem Fall Vorrang. Das bedeutet, dass im Falle eines Kapazitätsengpasses die Datenübertragung von Seiten des Netzbetreibers eingeschränkt wird, in dem ein oder zwei Kanäle getrennt werden. Stehen später wieder genügend Ressourcen zur Verfügung, können abgeschaltete Kanäle auch wieder hinzugefügt werden.

Viele Mobiltelefone unterstützen bereits diesen Standard. Bereits heute gibt es Telefone, die sowohl HSCSD als auch GPRS unterstützen und mit WAP Internetinhalte darstellen.47

3.5.1.3 GPRS

Die GPRS-Technologie nutzt die Vorteile der paketorientierten Datenübertragung und der Kanalbündelung in Verbindung mit der Anwendung des GSM-Netzes.

Bei höchstem Datendurchsatz von 21,4 kBit/s pro Kanal ergibt sich bei Bündelung der acht GSM-Kanäle eine maximale Datenübertragungs-Kapazität von 171,2 kBit/s. Bei dieser Übertragungsrate handelt es sich zunächst um einen theoretischen Wert. In der Realität werden zur Zeit nur etwa 40 bis 50 kBit/s erreicht.

Die Technik des GSM-Netzes erlaubt es mehreren Teilnehmern, auf einer einzigen Fre- quenz zu senden und zu empfangen. Das GPRS-System versendet Daten in Form von Pa- keten immer dann, wenn Netzkapazitäten frei sind, damit das Netz nicht zusätzlich belastet wird.

Daraus ergibt sich der Nachteil, dass bei einem ausgelasteten Netz nur wenige Datenpakete versendet werden können.

Ein Vorteil der paketorientierten Vermittlung ist, dass die Berechnung nach übermitteltem Datenvolumen und nicht wie bisher nach Zeit erfolgen kann. Das hat zur Folge, dass An- wendungen wie WAP damit deutlich preiswerter werden, da hier nur wenige Daten übertra- gen werden. Die Nutzung von Internetradio oder gar Videostreams ist dagegen kostspieliger. Zusätzlich ermöglicht GPRS die Always-On-Funktionalität, die ermöglicht, dass die lästige und zeitraubende Einwahlprozedur in das mobile Funknetz entfällt und die Verbindung im- mer besteht.

3.5.1.4 UMTS

Die Bezeichnung UMTS steht für ‚Universal Mobile Telecommunications System’ und soll künftig globaler Standard von mobilen Kommunikationssystemen der dritten Generation (3G) werden.

UMTS wird bei der Schaffung eines zukünftigen Massenmarktes für hochwertige multimediale Funkverbindungen, der bis zum Jahr 2010 weltweit 2 Mrd. User erreichen soll, eine Schlüsselrolle spielen. Befürworter erwarten sich durch die hohen Datenübertragungsraten von 2mBit/s die Entwicklung neuer Anwendungsgebiete.

Mit dem neuen Standard soll die Informationsgesellschaft künftig hochwertige Breitbandinformationen, Handelsdienstleistungen und Unterhaltungsservice über Fest-, Mobil-, und Satellitennetze abrufen können, die im Zusammenspiel mit der Telekommunikations-, IT-, Medien- und Unterhaltungsindustrie bereitgestellt werden. Dadurch sollen neue wirtschaftliche Möglichkeiten geschaffen werden. So können Fotos, Straßenkarten und Filme schnell über das mobile Netz übertragen werden. Außerdem sollen mit UMTS günstig, weltweit große Datenmengen übertragen werden können.48

[...]


1 Vgl. Bauer, H.H. / Leach, M. / Grether, M. [Der Beitrag des Internet zum Relationship Marketing, 1998], S. 23.

2 Vgl. Amor, D. [E- Business- (R)Evolution, 2000], S. 42.

3 Vgl. Hupprich, L. / Bumatay, M. [Netratings, 2002].

4 Vgl. Wagner, F. / Fluck, N. [Nonliner Atlas 2002, 2002], S. 10.

5 Vgl. o.V. [Deutsche Internetnutzer, 2001].

6 Vgl. Wagner, F. / Fluck, N. [Nonliner Atlas 2002, 2002], S. 10.

7 Vgl. Wagner, F. / Fluck, N. [Nonliner Atlas 2002, 2002], S. 10.

8 Vgl. Amor, D. [E- Business- (R)Evolution, 2000], S. 42.

9 Vgl. Amor, D. [E- Business- (R)Evolution, 2000], S. 20 ff.

10 Amor, D. [E- Business- (R)Evolution, 2000], S. 21.

11 Vgl. Amor, D. [E- Business- (R)Evolution, 2000], S. 65.

12 Vgl. Amor, D. [E- Business- (R)Evolution, 2000], S. 65.

13 Vgl. o.V. [eCommerce ABC, o.J.].

14 Vgl. o.V. [e-Commerce Lexikon, o.J.].

15 Wahrig-Burfeind, R. [Fremdwörterlexikon, 1999].

16 Vgl. o.V. [e-Commerce Lexikon, o.J.].

17 Vgl. o.V. [Lexikon, o.J.].

18 Vgl. o.V. [Glossar, o.J.].

19 Vgl. o.V. [eCommerce ABC, o.J.].

20 Vgl. Schlüter, K. [Vortrag, 2001], S. 6.

21 Vgl. Schlüter, K. [Vortrag, 2001], S. 6.

22 Vgl. Schlüter, K. [Vortrag, 2001], S. 6.

23 Vgl. o.V. [Zahlen mit Kreditkarte, 2002].

24 Vgl. o.V. [Bankstats, 2001].

25 Vgl. o.V. [Virtuelles Rathaus, 2002], S. 12, vgl. dazu auch o.V. [m2 - Electronic Government, o.J.].

26 Vgl. o.V. [Erlebniswelt, 2002], S. 22.

27 Vgl. Lucke, J. v. / Reinermann, H. [Speyerer Definition von E-Government, o.J.], S. 2 ff.

28 Vgl. Lucke, J. v. / Reinermann, H. [Speyerer Definition von E-Government, o.J.], S. 2.

29 Vgl. o.V. [Aktionsplan, 2002].

30 o.V. [m2 - Electronic Government, o.J.].

31 Vgl. o.V. [Splitter, 2000], S. 11.

32 Vgl. o.V. [Städtewettbewerb MEDIA@Komm, 2002].

33 Vgl. o.V. [Sonderbeilage von CSC in Die Woche, 2001].

34 Vgl. Bill, H. / Schneider, S. [eGovernment], S. 4.

35 Vgl. Bill, H. / Schneider, S. [eGovernment], S. 4.

36 Vgl. Ache, S. [Electronic Government 2002].

37 Schneider, D. / Schnetkamp, G. [E-Markets ‚ 2000], S. 21.

38 Vgl. Kösling, A. [B2B Einführung, 2001], S. 20.

39 Vgl. Wolf-Kösling, A. [B2B Einführung, 2001], S. 20.

40 o.V. [Lexikon, o.J.].

41 Vgl. Wolf-Kösling, A. [Seminararbeit, 2001], S. 6.

42 Vgl. Kösling, A. [B2B Einführung, 2001].

43 Vgl. Levine, R. / Locke, C. / Searls, D. / Weinberger, D. [The Cluetrain Manifesto, 2000], S. 77.

44 Vgl. Brunold, J. / Merz, H. / Wagner, J. [www.cybercommunities.de, 2000], S. 49.

45 Kelly, K. [Net Economy?, 1998], S. 148.

46 Brunold, J. / Merz, H. / Wagner, J. [www.cybercommunities.de, 2000], S. 49.

47 Vgl. Schäfer, V. / Michel, T. [HSCSD und GPRS, 2002].

48 Vgl. Bertermann, P. [Was ist UMTS, 2002].

Ende der Leseprobe aus 217 Seiten

Details

Titel
eBusinessentwicklung in einer Region mittels virtueller Communities und regionaler Internetangebote
Hochschule
Hochschule Bremen  (Management im Handel)
Note
1,0
Autoren
Jahr
2002
Seiten
217
Katalognummer
V61220
ISBN (eBook)
9783638547215
Dateigröße
11784 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Diplomarbeit soll ein Modell als flexible Handlungsgrundlage für die Realisierung digitaler Städte entwickeln. Die Problemstellung der Arbeit besteht in der Frage, wie man eBusiness in einer Region so gestaltet, dass sie zur Förderung des eBusiness in der Region beitragen und sich aus sich selbst heraus weiterentwickeln. Teil A behandelt die theoretischen Grundlagen In Teil B wird ein Umsetzungsbeispiel für die Stadt Bremerhaven beschrieben.
Schlagworte
Region, Communities, Internetangebote
Arbeit zitieren
Oliver Schneider (Autor:in)Tobias Kling (Autor:in), 2002, eBusinessentwicklung in einer Region mittels virtueller Communities und regionaler Internetangebote, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61220

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