Die Hauptschule als benachteiligende Bildungsinstitution


Seminararbeit, 2006

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Überblick
2.1 Aufbau und Regelungen zur Hauptschule
2.2 Entwicklungen der letzten Jahre

3. Probleme an den Hauptschulen
3.1 Gewalt an den Schulen
3.2 Hoher Ausländeranteil
3.2 Soziale Herkunft der Schüler

4. Benachteiligung
4.1 Benachteiligung während der Schulzeit
4.2 Benachteiligung im Übergang zum Berufsleben

5. Schluss

1. Einleitung

In letzter Zeit werden die Stimmen, die die Hauptschule als eine Art „Restschule“ bezeichnen, immer lauter. Noch vor wenigen Jahrzehnten war dies nicht so, die Hauptschule war die gängigste Schulform. Die ständig wachsenden Probleme der Hauptschulen, so vor allem die hohe Ausländerquote oder die schlechten Berufschancen, die die Abgänger dieser Schulform erwarten, lassen viele Eltern davor zurückschrecken, ihre Kinder auf eine Hauptschule zu schicken – die meisten versuchen dies, wenn nur irgendwie möglich zu vermeiden.

Dadurch ist die Zahl der Hauptschüler im Laufe der Zeit um ein wesentliches gesunken – manche vermuten gar ein Ende der Hauptschule absehen zu können (vgl. Struck, in: Ipfling, H.-J.& Lorenz, U.(Hrsg.), 1991, S. 81).

Ein weiterer Grund, der die Hauptschulen in immer schlechterem Licht erscheinen lässt, ist die immer weiter ansteigende Gewalt, die in den Pausenhöfen und auch Klassenzimmern dieser Schulform – in konzentrierter Form in sozialen Brenn-punktvierteln - stattfindet.

Ein aktuelles Beispiel hierfür war in den letzten Wochen in den Medien zu sehen: eine Hauptschule im Berliner Stadtteil Neukölln, einem sozial schwierigen Viertel, forderte Polizeischutz an, da die Lehrer an dieser Schule, an der über 80 Prozent der Schüler nichtdeutscher Herkunft sind, sich nicht mehr anders zu helfen wussten. Dies ist der erste Fall einer Schule in Deutschland, bei der solche Maßnahmen ergriffen werden mussten.

Im Folgenden soll näher auf die Benachteiligung, die durch diese Bildungsform bei den Schülern der Hauptschule entsteht, eingegangen werden. Dazu wird zuerst ein Überblick über die Hauptschule im Allgemeinen gegeben, danach wird auf die Probleme, die in den Hauptschulen im Moment bestehen, eingegangen. Im letzten Kapitel wird dann die Benachteiligung analysiert, die sich für Hauptschüler während der Schulzeit und im Übertritt in die Arbeitswelt ergeben.

2. Überblick

In folgendem Überblicksteil soll die Hauptschule kurz umrissen werden und eine Zusammenfassung der Zahlen rund um die Hauptschule, einschließlich der Entwicklungen und Veränderungen, die sich in den letzten Jahren ergeben haben, dargestellt werden.

2.1 Aufbau und Regelungen zur Hauptschule

Da sich die Regelungen und Ausformungen der Institution Hauptschule in den verschiedenen Bundesländern teilweise beträchtlich voneinander unterscheiden, wird im nachfolgenden Text vor allem auf die Form der Hauptschule, wie sie in Bayern existiert, eingegangen.

Hier gibt es die Hauptschule in ihrer heutigen Form seit 1969/70. Sie umfasst die Klassen 5 - 9 und ist neben der Realschule und dem Gymnasium eine der drei Schulformen mit der höchsten Anzahl an Schülern. Die Klassen 7 – 10 umfasst der relativ neue so genannte Mittlere-Reife-Zug der Hauptschule, der mit dem mittleren Schulabschluss abschließt. In Bayern gab es im Jahre 2001 1063 Hauptschulen, im Vergleich dazu nur 334 Real- und 402 Gymnasien.

Nach dem BayEUG vom 15.3.2003 wird der Bildungsauftrag der Hauptschule charakterisiert. Danach „vermittelt sie eine grundlegende Allgemeinbildung, bietet Hilfen zur Berufsfindung und schafft Voraussetzungen für eine qualifizierte berufliche Bildung, sie eröffnet in Verbindung mit dem beruflichen Schulwesen Bildungswege, die zu einer abgeschlossenen Berufsausbildung und zu weiteren beruflichen Qualifikationen führen können, sie schafft die schulischen Voraussetzungen für den Übertritt in weitere schulische Bildungsgänge bis zur Hochschulreife. Die Hauptschule spricht Schüler an, die den Schwerpunkt ihrer Anlagen, Interessen und Leistungen im anschaulich-konkreten Denken und im praktischen Umgang mit den Dingen haben. Das breite Feld von unterschiedlichen Anlagen, Interessen und Neigungen wird durch ein differenziertes Auswahlangebot berücksichtigt“. (Göldner, in: Zenke, H., Ipfling, H.-J.& Bronder,D.(Hrsg), 2004, S. 41). Die Hinführung zum Arbeitsleben ist somit ein vorrangiges Ziel der Hauptschulausbildung.

Um der relativ breiten Leistungsstreuung innerhalb der Hauptschulklassen Rechnung zu tragen, wurden vier verschiedene Abschlüsse eingeführt: der erfolgreiche Hauptschulabschluss, den 93% der Schüler der 9. Klasse erreichen, der qualifizierende Hauptschulabschluss (Quali), den 54,5% erreichen, der mittlere Schulabschluss der Hauptschule, den 95,9% der Schüler der 10. Klasse des M-Zweige erwerben, und zu guter Letzt der qualifizierte berufliche Bildungsabschluss (Quabi), den man erst nach einem Quali und einem überdurchschnittlichen Berufsabschluss erwerben kann. (vgl. Göldner, in Zenke, H. et al. (Hrsg.), 2004, S. 37 – 45).

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Hauptschule als benachteiligende Bildungsinstitution
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V60858
ISBN (eBook)
9783638544306
ISBN (Buch)
9783656776864
Dateigröße
464 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hauptschule, Bildungsinstitution
Arbeit zitieren
Petra Effenberger (Autor:in), 2006, Die Hauptschule als benachteiligende Bildungsinstitution, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60858

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Die Hauptschule als benachteiligende Bildungsinstitution



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden