Allgemeines Schulpraktikum an einer Realschule


Praktikumsbericht / -arbeit, 2006

40 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Die RS xxxschule
1.1 Schulort
1.2 Die xxxschule/ Rahmenbedingungen
1.3 Schulkonzept (Leitvorstellungen)
1.3.1 Eigenverantwortliche Schule
1.3.2 Gewaltprävention: „Sign-Projekt“
1.3.3 Projekt: „eTwinning“

2. Praktikumsklasse
2.1 Zusammensetzung / Leistungsstand der Klasse 5 b
2.2 Soziale Beziehungen der Schüler untereinander
2.3 Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung und der Größe der Klasse im Bezug auf die vorhergehend gestellte Frage

3. Unterrichtsbeobachtung/ Hospitation
3.1 Erstes Hospitationsprotokoll einer Unterrichtsstunde
3.1.1 Inhalte und Ziele
3.1.2 Methodische Gestaltung
3.1.3 Eigene Reflexion
3.2 Zweites Hospitationsprotokoll mit Beobachtungsschwerpunkt
3.2.1 Theoretische Erörterung über ein lernförderliches Unterrichtsklima
3.2.2 Detaillierte Darstellung der Beobachtung und des Beobachtungsgegenstandes
3.2.3 Eigene Reflexion vor dem Hintergrund der Beobachtungsaufgabe
3.3 Schüler-Fallstudie
3.3.1 Allgemeine Angaben zum Schüler A
3.3.2 Das Verhalten des Schülers A im Unterrichtsverlauf
3.3.3 Umstände der Erhebung

4. Eigener Unterrichtsversuch
4.1 Rahmenbedingungen
4.2 Sachanalyse zum Bruchrechnen
4.2.1 Definition: Bruch
4.3 Lernziele der Unterrichtsstunde
4.3.1 Grobziel der Unterrichtsstunde
4.3.2 Feinziele der Unterrichtsstunde
4.4 Methodische Begründungen
4.5 Verlaufsplanung
4.6 Durchführung
4.7 Auswertung mit kritischer Stellungnahme
4.8 Gespräch bzw. Auswertung mit dem Mentor

5. Auswertung des Praktikums/ Resümee
5.1 Meine Rolle als Lehrerin
5.2 Beurteilung der institutionelle Rahmenbedingungen
5.3 Erkenntnisleitende Ausblicke auch im Hinblick auf das weitere Studium

6. Literaturverzeichnis
6.1 Literatur
6.2 Internet

7. Anhang

1. Die RS xxxschule

1.1 Schulort

Leer ist eine Stadt in Ostfriesland im Landkreis Leer in Niedersachsen (Deutschland).

Der Landkreis Leer liegt im südlichen Teil Ostfrieslands. Er stößt im Westen an die Niederlande und den Dollart, im Norden. Weiterhin wird er vom Auricher-, im Osten vom Oldenburger- und im Süden vom Emsland begrenzt. Im Kreisgebiet leben rund 162.000 Einwohner und es umfasst eine Fläche von 1.100 Quadratkilometern. Die Hafenstadt Leer mit rund 34.000 Einwohnern ist das Verwaltungszentrum des Landkreises.[1]

Der Leeraner Stadtteil Loga liegt im Osten der Stadt Leer und gehört zu den größeren Stadtteilen. Dort befindet sich auch die seit dem Schuljahr 2004/2005 bestehende Realschule „xxxschule“, die zuvor eine Orientierungsstufe war. Für eine Stadt dieser Größenordnung verfügt Leer über eine außergewöhnliche Anzahl an sehenswerten Parks und darüber hinaus über reizvolle Landschaften im Stadtrandbereich. Viele dieser Grünflächen befinden sich in unmittelbarer Nähe der xxxschule, zum Beispiel der Phillipsburger Park (50 Meter), der Julianenpark (500 Meter) und der Schlosspark der Evenburg (1,5 km). Sie eignen sich ideal für Waldexkursionen. Als außerschulischer Lernstandort wird auch der ca. 3 km lange LEER-Pfad der Stadt von Schulen, insbesondere der xxxschule, besonders gerne genutzt. Die Themen finden in den unterschiedlichsten Unterrichtsfächern Anklang. Zurzeit befinden sich insgesamt 11 LEER-Pfad-Stationen in der Leeraner Innenstadt, welche nach dem Motto „Staunen - Begreifen - Nachahmen“ aufgebaut sind. Sie sollen den Schülern Informationen über die Natur vermitteln und Handlungsimpulse für eine umweltfreundliche Zukunft auslösen. Des Weiteren liegt im Zentrum der Stadt ein Hallen- und Freibad, welches regelmäßig für den Sportunterricht der Realschule genutzt wird.

Einzugsbereich der xxxschule ist das Gebiet der Grundschulen Logabirum, Loga (Daalerschule) und Heisfelde (Eichenwallschule) für das Gebiet östlich der Bahnlinie Münster/Norddeich.[2] Die Schule liegt in einem gut situierten Stadtteil, in dem viele Ärzte und Lehrer wohnen. Die Quote der Nichtmuttersprachler fällt in diesem Gebiet und demnach auch an der xxxschule sehr niedrig aus. Ebenso bleibt der Anteil der Busfahrschüler gering. Für die Vielzahl der Fahrradfahrer steht jedem einzelnen Schüler ein fester Platz im Fahrradstand zur Verfügung. Um die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen zu bewahren, werden die verschiedenen Schulwege mit ihren Gefahrenstellen im Unterricht Jugendlichen durchgesprochen. Im Laufe der Schulzeit erhält jede Klasse zusätzlich Besuch von der Verkehrs- und Bahnpolizei, die die Fahrräder der Schüler kontrollieren und deren Kenntnisse der Verkehrsregeln auffrischen.[3]

1.2 Die xxxschule/ Rahmenbedingungen

Schulträger der xxxschule ist der Landkreis Leer im norddeutschen Bundesland Niedersachsen. Schulleiter ist Realschulrektor xxx. Vertreten wird er von der Realschulkonrektorin xxx. Beide sind neben den Rektor- bzw. Konrektoraufgaben zusätzlich als aktive Lehrkräfte tätig und gehören neben der Sekretärin und dem Hausmeister zu den wichtigsten Personen der Schule. Insgesamt zählt die Realschule im Schuljahr 2005/2006 242 Schülerinnen und Schüler und 21 Lehrerinnen und Lehrer, sowie eine Referendarin. Der Altersdurchschnitt des Lehrerkollegiums liegt bei 55 bis 60 Jahren. Nur vier Lehrer sind im Alter zwischen 20 und 45 Jahren. Grund dafür ist die Umstrukturierung der Orientierungsstufe zu einer Realschule. Viele junge Gymnasiallehrer haben sich bei diesem Wechsel für eine andere Schulform entschieden, so dass daraus der nun existierende hohe Altersdurchschnitt resultierte. Für das Sekretariat ist die Sekretärin, Frau xxx, und für das Hausmanagement der Hausmeister, Herr xxx, zuständig. Bei Problemen der Schüler können sie sich an den Vertrauenslehrer, Herrn xxx, oder den Beratungslehrer, Herrn xxx, wenden.

Mein Mentor ist der 49 jährige Herr xxx, der an der xxxschule die Fächer Englisch, Religion, Kunst und Musik unterrichtet. Um auch einen Einblick in mein Studienfach Mathematik zu erhalten, habe ich einen zweiten Mentor, Herrn xxx, 54 Jahre alt, zugeteilt bekommen. Zur Zeit des Praktikums befinden sich insgesamt fünf Praktikanten an der Schule. Drei von ihnen leisten ihr Fachpraktikum ab und kommen von der Universität Oldenburg. Der Praktikan xxx und ich werden zusammen von den o.g. Mentoren betreut, da wir beide an der Hochschule Vechta studieren und das Fach Mathematik belegen.

Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl der Klassen in den entsprechenden Jahrgängen:[4]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für die entsprechenden Klassen werden folgende Fächer durch die Lehrkräfte der xxxschule unterrichtet: Arbeit/Wirtschaft, Deutsch, Französisch, Niederländisch, Plattdeutsch, Erdkunde, Geschichte, Informatik (Informations- und Kommunikationstechnologien), Musik, Naturwissenschaften (Mathematik, Biologie, Physik), textiles Gestalten, Werken, Kunst, Werte und Normen, Religion und Sport.

Im Nachmittagsunterricht finden zusätzlich AGs und Wahlpflichtkurse statt, wie z. B. Gitarren-AG, Tastaturkurs-AG, Theater-AG, Kunst-AG, Cello-AG, Schulband – „Let´s fetz“, Chor-AG, Fußball-AG, AG Kajak (teilweise im Kanuclub), AG Lauftraining, Gitarrenunterricht, Methodentraining, Streitschlichter-AG, Sport und WPK Hauswirtschaft. Wenn die Schüler Schwierigkeiten bei der Anfertigung von Hausaufgaben haben, steht ihnen täglich eine Hausaufgabenhilfe, die von einer Lehrkraft betreut wird, zur Verfügung. Um die Schüler auf die informations- und kommunikationstechnologisch geleitete Zukunft vorzubereiten, müssen sie ab der Klasse 6 einen Informatik-Grundkurs belegen, in dem einfache Computerkenntnisse vermittelt werden. In Klasse 8 und 9 folgen dann die Excel- und Powerpoint-Grundkurse.

Für die Integration der geringen Anzahl der Nichtmuttersprachler finden in Abstimmung mit den Eltern der jeweiligen Schüler Einzelförderunterrichtsstunden und Kooperationen der verschiedenen Mitbürger untereinander statt.

Ziel dieser zusätzlichen und zum Teil freiwilligen Angebote ist die Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstbewusstseins der Kinder und die Weiterentwicklung ihrer visuellen, auditiven und psychomotorischen Fähigkeiten. Außerdem soll es ihnen ermöglicht werden, individuelle Schwerpunkte in ihrem Freizeitbereich zu bilden, die keiner Gebührenpflicht unterliegen.

Die xxxschule arbeitet mit der RS xxx zusammen, da dort ein einzügiges System (eine Klasse pro Jahrgang) besteht und sich zum Vergleich der Arbeitsweise der Schüler als auch der Lehrer, die Parallelklassen der xxxschule eignen. Die Realschule ist zurzeit keine Ganztagsschule, dieses soll aber in den nächsten Jahren noch folgen. Die Schüler der 5. Klassen erhalten 29 Unterrichtsstunden pro Woche und die höheren Klassen 30.

1.3 Schulkonzept (Leitvorstellungen)

Die Schulordnung der RS xxxschule weist die Schüler darauf hin, dass ein angenehmes Schulklima nur durch die Hilfsbereitschaft, Rücksichtsnahme und Ordnung jedes einzelnen Schülers erreicht werden kann. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben sie bestimmten Verhaltensregeln, die sich auf das Benehmen auf dem Schulgelände, sowie im Schulgebäude und in den Pausen beziehen, Folge zu leisten. Das Mitbringen von Waffen o.ä. ist untersagt. Die RS xxxschule legt viel Wert auf außerunterrichtliche schulische Aktionen. Dazu gehören u.a. die Teilnahme an Lesewettbewerben, Veranstaltung von Basaren, deren Erlöse in die Klassenkasse eingezahlt werden, um Klassenausflüge zu vergünstigen, sowie Spiel- und Sportfeste. Schüleraustausche mit Partnerschule sind noch im Aufbau.

1.3.1 Eigenverantwortliche Schule

Seit dem vergangenen Jahr ist die xxxschule die einzige Einrichtung im Landkreis Leer, die an dem Modellversuch „Eigenverantwortliche Schule“ teilnimmt. Der Zweck dieses Konzeptes ist, dass die Lehrerschaft eigenverantwortlich arbeitet, d.h. die Pädagogik steht so im Vordergrund, dass die Lehrer selber entscheiden sollen, wie sie guten Unterricht machen und wie sie das Schulleben gestalten. Sie kümmern sich um Fragen, die eine bessere Kommunikation mit den Eltern betreffen, das Wir-Gefühl an der Schule stärken, wie sich Räume besser ausstatten lassen oder wie Leistungsbewertungen transparenter gemacht werden können.

1.3.2 Gewaltprävention: „Sign-Projekt“

Neben der Kooperation mit der Polizei (Gewaltprävention und Verkehrserziehung) und dem Bundesgrenzschutz (die Nähe der Bahnanlagen gibt stets Grund zur Achtsamkeit), legt die xxxschule sehr viel Wert auf Selbstbehauptungstraining und die Arbeit mit Streitschlichtern. Das Sign-Projekt vervollständigt nun das Gewaltpräventionsprogramm der Realschule.

Die Förderung der Lebenskompetenz junger Menschen steht bei der Arbeit von Sign im Vordergrund. Dabei soll jeder Schüler seine eigenen Stärken und Schwächen analysieren, denn wenn man sich über diese Eigenschaften im Klaren ist, kann man besser mit Emotionen umgehen. Dieses Lebenskompetenztraining geht somit auf die individuellen Charaktere der Schüler ein und zeigt ihnen alternative Handlungsmöglichkeiten, um sie auf ein Leben ohne Sucht und Gewalt in der Gesellschaft vorzubereiten. Dieses Projekt kann in viele Unterrichtsfächer und Lebensbereiche einfließen.

Sign arbeitet schulformübergreifend ab Klasse 5 und begleitet die Schülerinnen und Schüler bis zur 10. Klasse. Die Projektarbeit ist in einzelne Themenschwerpunkte für die einzelnen Klassenstufen ausgerichtet, die dem Entwicklungsstand der Schüler, sowie den jeweiligen Rahmenrichtlinien des Unterrichts entsprechen.
Die aufeinander aufbauenden Themenschwerpunkte sind für Klasse 5-7 soziales Lernen als fester Baustein im Unterricht (Förderung der Klassengemeinschaft), für Klasse 8 Sucht, Klasse 9 Freundschaft, Liebe, Sexualität und für Klasse 10 Zukunft und Perspektive.[5]

1.3.3 Projekt: „eTwinning“

Das Projekt „eTwinning“ fördert europäische Schulpartnerschaften, die über das Internet geknüpft werden. „e“ steht dabei für elektronisch und „Twinning“ für Partnerschaft. Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen, -fächer und Jahrgangsstufen können sich mit ihrer Klasse hieran beteiligen und den Kontakt per Internet zu bereits bestehenden Partnerschulen vertiefen oder suchen sich neue, passende Schulen in den 28 teilnehmenden Ländern Europas, aus. Die Arbeitsergebnisse der Zusammenarbeit werden auf einer gemeinsamen Webseite präsentiert. So lassen sich Fremdsprachenerwerb, Medieneinsatz und interkultureller Dialog lebendig miteinander verbinden.[6] Die xxx arbeitet zurzeit mit einer Partnerschule in Polen zusammen.

2. Praktikumsklasse

2.1 Zusammensetzung / Leistungsstand der Klasse 5 b

Die Klasse 5b der Realschule besteht seit dem Beginn des Schuljahres 2005/2006. In der Klasse befinden sich Schüler aus drei verschiedenen Grundschulen und zwei Wiederholern der xxxschule. Insgesamt zählt die Klasse 25 Schüler, davon sind 13 Jungen und 12 Mädchen. Das Alter der Schüler liegt zwischen 10 und 12 Jahren. Von diesen 25 Schülern weisen 2 Schülerinnen und eine Schüler eine ausländische Herkunft auf. Die Mädchen stammen beide aus Russland und der Junge hat Eltern irländischer Herkunft. Alle drei Schüler sind in Deutschland geboren worden und haben hier in Deutschland engen Kontakt zu deutschen Kindern und weisen demzufolge auch keine Sprachprobleme auf.

Die Klasse ist eine ansprechende und hilfsbereite Lerngruppe. Die meisten Schüler beteiligen sich aktiv am Unterricht. Dennoch ist die Zusammenarbeit mit der Klasse für die Lehrer nicht immer ganz einfach. Der Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Leistungsniveaus. Am Anfang des Schuljahres war der Anteil der Schüler mit Gymnasial- und Realschulempfehlungen im Vergleich zu den Kindern mit Hauptschulempfehlungen sehr hoch, so dass ein gutes „Realschulniveau“ gehalten werden konnte.[7] Mittlerweile haben viele Kinder zum Gymnasium gewechselt und zwei Wiederholer sind hinzugekommen, so dass fast die Hälfte der Schüler der Klasse 5b Hauptschulempfehlungen haben. Durch die unterschiedlichen Lernbedingungen kommt es bei den Lehrenden zu einem Konflikt. Denn zum einen müssen sie, um den Anforderungen einer Realschule und auch den Schülern mit einem höheren Leistungsprofil gerecht zu werden, den Unterricht nach den Richtlinien einer Realschule leiten, aber andererseits wollen sie dennoch Rücksicht auf die leistungsschwachen Schüler nehmen. Trotz alledem wird der Standard einer Realschule gehalten und die Lehrer versuchen den leistungsschwachen Schülern den Unterricht so gut wie möglich zu vermitteln. Die Ergebnisse der Arbeiten in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch, bei denen der Notendurchschnitt eher zum ausreichenden Bereich tendiert, spiegelt die Problematik der Klassenzusammensetzung wieder.[8] Die Lehrkräfte sind immer bemüht ein Gleichgewicht bei der Unterrichtsgestaltung herzustellen, so dass der eine Teil der Schüler nicht unterfordert und der andere nicht überfordert wird. Dennoch kommt es vor, dass ein paar Schüler überfordert sind, welches sich dann in einem unruhigen, störenden und unkonzentrierten Verhalten im Unterricht bemerkbar macht. Diese Verhaltensauffälligkeiten resultieren bei einigen Schülern auch aus den familiären Problemen innerhalb der Elternhäuser und/oder der Diagnose von ADS oder ADHS.

Es gibt zwei Schüler in der Klasse, die aufgrund ihrer körperlichen Merkmale besonders in ihren sportlichen Leistungen eingeschränkt sind. xxx nimmt am Sportunterricht sehr aktiv, jedoch nach eigenem Ermessen, teil. Er hat nur eine Niere und muss sich regelmäßig kathetern. xxx trägt beidseitig ein Hörgerät und hat eine Sehschwäche. Er ist im Unterricht oft sehr unmotiviert und sozial problematisch.

Das Sozialgefüge innerhalb der Klasse ist noch ziemlich instabil, da viele besondere Schülercharaktere in der Klasse vorhanden sind, so dass es untereinander immer wieder zu Streitereien kommt. Hierbei erweist sich der Schüler X[9] als ein sehr schwieriges Kind, das von seinen Mitschülern gemieden wird. Er fällt regelmäßig im Unterricht durch Störversuche und Albernheiten auf. Auch provoziert er immer wieder seine Klassenkameraden verbal oder durch Gesten. Das produktive Lernklima wird ebenfalls gestört, wenn die Schüler B., S., J., E., B. und M. ihre lebhaften Charaktere ausleben und sich nicht an die Klassenregeln halten. Es sind aber auch Schüler in der Klasse wie C., T., M. und S., die sich sehr gut kooperativ beteiligen und die Klassengemeinschaft fördern. Doch einige Schüler entziehen sich auch gerne der sozialen Gemeinschaft. Da die Klasse mit 25 Schülern relativ groß ist, versuchen die Lehrer in angemessenen Situationen durch die Arbeit in Kleingruppen das Sozialgefüge der Klasse zu verbessern und möglichst alle Schüler zu integrieren. Die einzelnen Gruppen lassen sich in reine Mädchen- und Jungengruppen unterteilen, was vermutlich auf das Alter zurückzuführen ist. Zudem herrscht unter den Gruppen keine Selektion der leistungsstarken und leistungsschwachen Schüler vor, d.h. der Anteil der Kinder mit Haupt- und Realschulempfehlungen zeigt innerhalb der Gruppen ein gut gemischtes Verhältnis.[10]

2.2 Soziale Beziehungen der Schüler untereinander

Um die sozialen Beziehungen der Schüler untereinander darstellen zu können, habe ich für die Schüler ein Arbeitsblatt mit folgender Aufgabenstellung erstellt: „Auf der Klassenfahrt wird es 2 -Bett-, 4-Bett- und 6-Bettzimmer geben. Welche Klassenkameraden würdest du mit auf dein Zimmer nehmen?“.[11] Mit den daraus resultierenden Ergebnissen habe ich ein Soziogramm in Form einer Tabelle erstellt.[12] Dadurch habe ich feststellen können, dass von den Jungen, L., und von den Mädchen, R. und I., sehr beliebt sind. Auf den vorderen Rangplätzen stehen aber auch J., S. und M. . Für die Wahl eines Klassensprechers stehen S. und M. klar im Vordergrund. Ihnen trauen die Schüler am ehesten organisatorische Aufgaben zu. Als stellvertretende Klassensprecher konnten J. und S. die meisten Stimmen gewinnen. Auffällig bei der Auswertung war jedoch, dass die Schüler, die an dem Tag nicht anwesend waren, auch keine Stimmen erhalten haben. Demnach müssten S. und M. am unbeliebtesten sein. Dennoch nehme ich an, dass diese in Klassengruppen integriert sind und von diesen auch akzeptiert werden. Sie wurden lediglich nicht in Betracht gezogen, da sie am Tag der Erarbeitung des Arbeitsblattes nicht anwesend waren. Lässt man diese beiden Schüler nun außer Betracht, haben J. und A. nur eine bzw. keine Stimme erhalten. Dieses Resultat stimmt auch mit meinen Vermutungen, die ich durch die sechswöchige Beobachtungsphase der Klasse gebildet habe, überein. Des Weiteren können durch das Soziogramm die einzelnen Gruppengefüge abgelesen werden, die sich auch durch die Beobachtungen in den Pausen widerspiegelten.

2.3 Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung und der Größe der Klasse im Bezug auf die vorhergehend gestellte Frage

Wie bereits im oberen Abschnitt erwähnt, ist das Sozialgefüge innerhalb der Klasse noch ziemlich instabil. Es sind viele besondere Schülercharaktere in der Klasse vorhanden, so dass es untereinander immer wieder zu Streitereien kommt. Es befinden sich aber auch Schüler in der Klasse wie C., T., M. und S., die sich sehr gut kooperativ beteiligen und die Klassengemeinschaft fördern. Doch einige Schüler entziehen sich gerne der sozialen Gemeinschaft. Da die Klasse mit 25 Schülern relativ groß ist, versuchen die Lehrer in angemessenen Situationen durch die Arbeit in Kleingruppen das Sozialgefüge der Klasse zu verbessern und möglichst alle Schüler zu integrieren. Die einzelnen Gruppen lassen sich in reine Mädchen- und Jungengruppen unterteilen. Zudem herrscht unter den Gruppen keine Selektion der leistungsstarken und leistungsschwachen Schüler, d.h. der Anteil der Kinder mit Haupt- und Realschulempfehlungen zeigt innerhalb der Gruppen ein gut gemischtes Verhältnis.

3. Unterrichtsbeobachtung/ Hospitation

3.1 Erstes Hospitationsprotokoll einer Unterrichtsstunde

Hierbei handelt es sich um eine Englischstunde der Klasse 5a von 7.45 bis 8.30 Uhr.

3.1.1 Inhalte und Ziele

Die Unterrichtsstunde setzt sich inhaltlich mit der Zeitform des Present Progressive auseinander. Dabei sollen die Grundprinzipien der Verwendung des Present Progressive vertieft werden. Zu den Feinzielen, die erreicht werden sollen, zählen:

- Sätze im Present Progressive bilden können,
- die einzelnen Bausteine der Zeitbildung nennen können ,
- diese in die richtigen Reihenfolge bringen,
- Signalwörter benennen können,
- Schüler sollen wissen, wann die Zeitform angewendet wird
- Satzstellung bzw. Schreibweise des Present Progressives üben.

3.1.2 Methodische Gestaltung

Zunächst begrüßt der Lehrer die Schüler auf Englisch und zeichnet als Unterrichtseinstieg eine Karikatur mit der entsprechenden Aufgabenstellung an die Tafel und gibt damit einen Tafelimpuls. Die Zeichnung zeigt einen Hasen, der Hand in Hand mit einem personifizierten Ei, spazieren geht. Der Lehrer stellt dazu folgende Frage auf Englisch: „What are they doing?“. Er gewährt den Schülern ausreichend Zeit zum Nachdenken und gibt ihnen anschließend eine Hilfestellung zur Beantwortung der Frage. Den Schlusssatz, „They are going for a walk!“, platziert Herr xxx unterhalb der Karikatur.[13]

In der Hinführungsphase gibt der Lehrer einen stillen Impuls, der in Form einer Überschrift und einer Karikatur, Schüleräußerungen hervorrufen soll. Dieses Mal stellt der Lehrer einen Suppentopf mit der Überschrift „Present Progressive“ dar, in dem verschiedene Zutaten schwimmen. Die Zutaten sind in einzelne Bausteine verpackt. Auf dem ersten Stein steht „am, are, is“, auf dem zweiten „Verb“ und auf dem letzten „-ing“. Durch die Methode des Frontalunterrichts und der damit verbundenen Fragestellung des Lehrers, nennen die Schüler die Regeln des Present Progressives. Der Lehrer ergänzt das Tafelbild durch die Signalwörter „NOW, LOOK, at this moment“ und den Anwendungsmerksatz: „Es passiert jetzt! (z.B. auf einem Bild)“.[14]


[...]

[1] http://www.landkreis-leer.de/

[2] http://www.presse-service.de/static/57/570765.html

[3] In dem gesamten Praktikumsbericht sind mit den Begriffen Schüler und Lehrer, auch die weiblichen Geschlechter, wie Schülerinnen und Lehrerinnen, gemeint.

[4] http://nibis.ni.schule.de/~moerken/klassen.htm

[5] http://www.sign-project.de/9_36.php

[6] http://www.etwinning.de/etwinning/index.php

[7] vgl. Absatz 2.1

[8] Basierend auf den Aussagen des Mentors und des Notenspiegels

[9] Aus Datenschutzgründen hier als Schüler X bezeichnet

[10] vgl. Absatz .2.1

[11] Siehe Arbeitsblatt im Anhang, die Erstellung des Arbeitsblattes erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Praktikanten Jens Boneß

[12] Siehe Arbeitsblatt im Anhang, die Erstellung des Arbeitsblattes erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Praktikanten Jens Boneß

[13] Dieser Abschnitt orientiert sich an Meyer, Hilbert: Unterrichtsmethoden, Praxisband 2; 2005, Berlin: Cornelsen. S.96ff.

[14] Schulz, Wolfgang (u.a.): Beobachtung und Analyse von Unterricht;1973, Weinheim: 1973., S. 121.

Ende der Leseprobe aus 40 Seiten

Details

Titel
Allgemeines Schulpraktikum an einer Realschule
Hochschule
Private Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Vechta-Diepholz-Oldenburg; Abt. Vechta
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
40
Katalognummer
V60627
ISBN (eBook)
9783638542562
ISBN (Buch)
9783656661771
Dateigröße
682 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Allgemeines Schulpraktikum an einer Realschule (5. Klasse)
Schlagworte
Allgemeines, Schulpraktikum, Realschule
Arbeit zitieren
Sabine Smidt (Autor:in), 2006, Allgemeines Schulpraktikum an einer Realschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60627

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