Jahresabschlussanalyse des Volkswagen Konzerns


Studienarbeit, 2005

59 Seiten

Ch. Muszalik / A. Rabe / J. Rebe / K. Krüger (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

JAHRESABSCHLUSSANALYSE VOM VOLKSWAGEN KONZERNS
1 EINLEITUNG
1.1 PROBLEMSTELLUNG
1.2 ZIELSETZUNG UND STRUKTUR
1.3 VORGEHENSWEISE
1.4 VW - KONZERN

2 VERMÖGENSSTRUKTUR
2.1 VERMÖGENSINTENSITÄT
2.1.1 ANLAGENINTENSITÄT I
2.1.2 ANLAGENINTENSITÄT II
2.1.3 VORRATSINTENSITÄT
2.1.4 FORDERUNGSINTENSITÄT
2.2 UMSATZRELATIONEN
2.2.1 UMSCHLAGSHÄUFIGKEIT DER VORRÄTE
2.2.2 UMSCHLAGSHÄUFIGKEIT DER LIEFERFORDERUNGEN
2.3 INVESTITIONS- UND ABSCHREIBUNGSPOLITIK
2.3.1 INVESTITIONSQUOTE
2.3.2 INVESTITIONSDECKUNG
2.3.3 ABSCHREIBUNGSINTENSITÄT
2.3.4 ABSCHREIBUNGSQUOTE PRO PERIODE
2.3.5 PERSONALINTENSITÄT
2.4 SONSTIGE KENNZAHLEN
2.4.1 KUNDENZIEL (DEBITORENLAUFZEIT)
2.4.2 UMSCHLAGSDAUER DER VORRÄTE (LAGERDAUER)

3 KAPITALSSTRUKTUR UND LIQUIDITÄTSANALYSE
3.1 EIGENKAPITALQUOTE
3.2 RÜCKLAGENQUOTE
3.3 SELBSTFINANZIERUNGSGRAD
3.4 FREMDKAPITALQUOTE
3.5 KURZFRISTIGE VERSCHULDUNGSQUOTE
3.6 STATISCHER VERSCHULDUNGSGRAD
3.7 BILANZKURS
3.8 INTENSITÄT DES LANGFRISTIGEN KAPITALS
3.9 STRUKTUR DES FREMDKAPITALS
3.10 LIEFERANTENZIEL (KREIDTORENLAUFZEIT)
3.11 DECKUNGSGRADE
3.12 LIQUIDITÄTSGRADE
3.12.1 BARLIQUIDITÄT
3.12.2 LIQUIDITÄT AUF KURZE SICHT
3.12.3 LIQUIDITÄT AUF MITTLERE SICHT
3.13 WORKING CAPITAL
3.14 CASH FLOW

4 ERFOLGS- UND RENTABILITÄTSANALYSE
4.1 EIGENKAPITALRENTABILITÄT
4.2 MATERIALINTENSITÄT (MATERIALAUFWANDSQUOTE)
4.3 ZINSINTENSITÄT (ZINSAUFWANDSQUOTE)
4.4 MIETAUFWANDSQUOTE
4.5 UMSATZRENTABILITÄT
4.6 GESAMTKAPITALRENTABILITÄT
4.7 DIVIDENDENRENDITE
4.8 BETRIEBSRENTABILITÄT
4.9 GEWINN JE AKTIE
4.10 PRICE-EARNING-RATIO
4.11 AKTIENRENDITE

5 FAZIT
5.1 VERMÖGENSSTRUKTUR
5.2 KAPITALSSTRUKTUR UND LIQUIDITÄTSANALYSE
5.3 ERFOLGS- UND RENTABILITÄTSANALYSE

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

LITERATURVERZEICHNIS

STICHWORTVERZEICHNIS

ANHANG

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Jahresabschlussanalyse vom Volkswagen Konzerns

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Die Aufgabe dieser Vorleistung besteht darin, eine Jahresabschlussanalyse am Beispiel des Volkswagen Konzerns durchzuführen.

1.2 Zielsetzung und Struktur

Die finanzwirtschaftliche Analyse hat in erster Linie die Aufgabe das finanzwirtschaftliche Auftreten eines Unternehmens zu untersuchen. Der außenstehende Analytiker kann mehrere Möglichkeiten nutzen, um an Informationen über ein Unternehmen zu kommen. Das können zum Beispiel Bilanzen, Geschäftsberichte, Firmenmitteilungen und -zeitschriften, Wirtschaftspresse und Statistiken sein. Die zentrale Bedeutung kommt bei der finanzwirtschaftlichen Analyse den Bilanzen mit den eine Jahresabschlussbilanz ergänzenden Teilen zu. Die Ergänzung beinhaltet die Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang und ggf. der Lagebericht.

Die Jahresabschlussanalyse kann auf einen Objekt- und Zeitvergleich beruhen. Beim Objektbzw. Branchenvergleich wird das untersuchte Unternehmen mit einem ähnlich strukturierten Unternehmen verglichen. Im Gegensatz dazu wird das Unternehmen beim Zeitvergleich über mehrere Perioden hinweg analysiert. (vgl. Olfert, 2003, S. 341)

Jeder, der sich mit der Jahresabschlussanalyse befasst, führt die Untersuchung unter einem anderen Gesichtspunkt durch. Zum Beispiel verfolgt ein Analytiker einer Bank andere Ziele als ein Unternehmer oder ein Anleger, der auf der Suche nach einem Investitionsobjekt ist. Dennoch haben alle eine Gemeinsamkeit. Sie interessieren sich für die aktuelle und zukünftige Ertragslage, die finanzielle Stabilität und das Vorhandensein von Wachstumspotential. Die Analyse verfolgt darüber hinaus noch weitere Ziele. Das sind unter anderem die Urteilsbildung, Entscheidungs- und Wahrheitsfindung sowie das verstärkte Sammeln von Informationen. (vgl. Benzel, Seite 128)

Die Urteilsbildung bedeutet, dass der Jahresabschluss als finanzielles Ergebnis dazu dient, unternehmerische, in einer Periode getroffene Entscheidungen wertend zu beurteilen. Dabei analysiert man die Qualität 1. der Entscheidungsträger, 2. einzelner Entscheidungen, 3. einzelner Entscheidungsfelder und 4. des ganzen Unternehmens. Beispielsweise stehen im Rahmen einer Kreditwürdigkeitsprüfung die Beurteilungen finanzwirtschaftlicher und rentabilitätsbezogener Art im Vordergrund.

Erkenntnisse aus der finanzwirtschaftlichen Analyse finden Verwendung bei der Lenkung und Beeinflussung künftiger Entscheidungsprozesse. Die Entscheidungsfindung betrifft die Entscheidungsträger, den Entscheidungsprozess und die Entscheidungsfelder. Den Entscheidungsträgern sind die Ergebnisse aus der Analyse hinsichtlich der Alternativenbildung und -bewertung sowie bei der Entscheidungsdurchsetzung nützlich. Den Entscheidungsprozess können diese Resultate positiv unterstützen. Aufgrund der Analyseergebnisse ist es möglich Entscheidungsfelder zu gestalten. Sie dienen zur Orientierung, wie sich die Entscheidungen auf den Jahresabschluss auswirken werden.

Ein Jahresabschluss ist richtig, wenn dieser den handels- und steuerrechtlichen Vorschriften entspricht. Im Sinne der betrieblichen Wirklichkeit ist er damit aber keineswegs wahr. Durch die finanzwirtschaftliche Analyse wird versucht, realitätsbezogene Daten, um damit „die Wahrheit“ zu ermitteln bzw. zu finden. Dazu zählt beispielsweise das wahre Periodenergebnis. In diesem Fall werden Scheingewinne vom ausgewiesenen Periodenergebnis abgezogen. Zu realitätsbezogenen Daten gehören auch tatsächlich vorhandene Vermögenswerte, die sich aus den stillen Reserven und den ausgewiesenen Vermögenswerten zusammensetzen.

Durch die Informationsverdichtung sollen Tatsachen und Zusammenhänge, die der Jahresabschluss nicht direkt aufzeigt, kenntlich gemacht werden. Dazu dienen insbesondere die Kennzahlen. (vgl. Olfert, 2003, S. 341, 342) ar, kk

1.3 Vorgehensweise

Wie im Abschnitt 1.2 erwähnt, stellen Kennzahlen verdichtete Informationen dar. Mit ihnen können betriebswirtschaftliche Zusammenhänge klar aufgezeigt werden. Durch die Bildung von Kennzahlen wird die Auswertung der gesammelten Informationen und der im Jahresabschluss zusammengestellten Daten erleichtert. Sie fassen somit messbare betriebliche Tatbestände zusammen. Zum Beispiel haben die Kennzahlen folgende Bedeutungen:

- Erhöhung der Transparenz im Unternehmen
- Verdichtung von Sachverhalten auf eine aussagefähige Zahl
- Sichtbar machen bestimmter Sachverhalte, z.B. Gesamtkapital-Rentabilität x Erleichterung der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens x Aufdeckung der Stärken und Schwächen
- Erleichterung der Interpretation von Tatbeständen
- Möglichkeit des Vergleiches mit Unternehmen der gleichen Branche Wichtig ist vor allen Dingen die richtige Interpretation der Kennzahlen. Sie dürfen nicht isoliert betrachtet werden.

Es gibt verschiedene Arten von Kennzahlen. Dazu gehören absolute Kennzahlen, Verhältniszahlen und Richtzahlen. Bei absoluten Kennzahlen handelt es sich um Einzelzahlen, Summen, Differenzen oder Mittelwerte. Sie können direkt aus der Bilanz oder aus der GuV entnommen werden. Ihre Bedeutung wird erst sichtbar, wenn man sie mit anderen Zahlen vergleicht.

Setzt man die absoluten Zahlen in Beziehung zu einander, werden die Verhältniszahlen ermittelt. Wenn die Zahlen des analysierten Unternehmen zu branchenspezifischen Durchschnittszahlen in Beziehung gesetzt werden, spricht man von Richtzahlen. (vgl. Vollmuth, 2002, S.36-40) ar, kk

1.4 VW - Konzern

Die Erfolgsgeschichte der Volkswagen AG begann 1933 mit einem Radio, dem Volksempfänger VE für RM 65. Die Reichsregierung verfolgte das Ziel, dass sich alle Bevölkerungsschichten ein Radio leisten und damit am Rundfunk teilnehmen konnten. Bereits wenige Monate später erzielten sie Rekordgewinne. Daraus zog Adolf Hitler den Schluss, dass der Bau eines billigen, aber dennoch vollwertigen Autos für das Volk die Wirtschaft ankurbeln würde. So wurde in seinem Auftrag 1935 der 1. Prototyp durch den Automobilkonstrukteur Dr. Ferdinand Porsche entwickelt. Der Porsche Typ 60 zeigte schon typische Käfer-Merkmale, wies aber noch große Mängel auf. Da der Verkaufspreis nicht 1000 Reichsmark überschreiten durfte, um für jedermann erschwinglich zu bleiben, beschloss der Reichsverband der Automobilindustrie, den Volkswagen im eigenen Werk in Wolfsburg herzustellen. 1937 war das erste Auto VW 303 fertiggestellt. Um Kosten zu sparen wurde zum Beispiel stabile Metallröhren durch Rahmen aus gesicktem Blech ersetzt. Es gab nur eine Autofarbe, der Wagen wurde ab Werk verkauft und die Menschen mussten ihn Jahre im Voraus abbezahlen. (vgl. Pidoll; 2005 in: www.historische- vws.de)

Heute ist die Volkswagen AG größter Autohersteller und wird im DAX datiert. Der Konzern hat weltweit 335000 Mitarbeiter und 40 Werkstätten. Allein in Wolfsburg sind 50.000 Mitarbeiter tätig. Bis 2003 wurden in Mexiko jedes Jahr 33.000 Käfer produziert. Zu den wichtigsten Automarken gehören Phaeton, Bentley, Lamborghini, Golf, Audi, Käfer, Seat und Skoda. (vgl. NDR; 2005; in: www.1.ndr.de)

Verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts ist der Vorstand der Volkswagen AG. Die Erstattung des Berichts erfolgt nach den International Financial Reporting Standards und den Auslegungen International Financial Reporting Interpretations Committee. Der Konzernlagebericht wird nach den Vorschriften des HGB erstellt. Die Voraussetzung für eine Befreiung von der Aufstellungspflicht eines Konzernabschlusses gem. §292 HGB sind erfüllt. (vgl. Geschäftsbericht 2004, Zahlen- Daten- Fakten, S. 3) ar, kk

2 Vermögensstruktur

„Grundsätzlich sind vier Analysepunkte für die Bilanzstrukturanalyse denkbar, nämlich Vermögens- und Kapitalstruktur (vertikale Kennzahlen) sowie Anlagedeckung und Liquidität (horizontale Kennzahlen).“ (Rollwage; 1999; S. 52) chm

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Analysemöglichkeit der Bilanz

2.1 Vermögensintensität

Die folgenden Kennzahlen dienen als Prüfkriterium, ob sich die Zusammensetzung des Vermögens eines Unternehmens im Bereich des Branchenüblichen bewegen oder nicht. jr

2.1.1 Anlagenintensität I

Die Anlagenintensität I zeigt das Verhältnis von Anlagevermögen und Gesamtvermögen auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Anlagenintensität gibt Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes der Anlagegüter in einem Unternehmen. Das bedeutet, dass eine hohe Anlagenintensität I einen hohen Eigenkapitalanteil verlangt bzw. einen hohen Anteil des langfristigen Fremdkapitals am Gesamtkapital. Also je höher die Anlagenintensität I ist, desto geringer ist die Liquidität und umso geringer ist die Bildung von „totem Kapital“ im Umlaufvermögen und desto solider ist die Finanzierung des Unternehmens. Diese Kennzahl gibt darüber Aufschluss, wie sich das betrachtete Unternehmen an Rezession und Expansion anpasst. Es erfolgt eine bessere Beurteilung des damit verbundenen Unternehmerrisikos. Das Risiko steigt mit wachsender Anlagenintensität I und damit sinkt die Flexibilität der Unternehmung. (vgl. o.V. 1; 2005; www.controllingportal.de) jr

2.1.2 Anlagenintensität II

Die Kennzahl der Anlagenintensität II wird in der Literatur auch als Umlauf- oder Arbeitsintensität bezeichnet. Sie zeigt das Verhältnis von Umlaufvermögen und Gesamtvermögen auf und damit der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Je höher die Arbeitsintensität ist, desto höher ist auch die Wirtschaftlichkeit der Unternehmung, denn es erfolgt eine intensive Nutzung der Kapazitäten, je kleiner der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen ist. Damit sinken die fixen Stückkosten, die Umsatzerlöse steigen und die Ertragslage verbessert sich. (vgl. o.V. 2; 2005; http://www.controllingportal.de) jr

2.1.3 Vorratsintensität

Die Vorratsintensität wird in Literaturwerken auch als Lagerintensität oder Grad der Lagerhaltung bezeichnet. Hierbei werden die Vorräte ins Verhältnis zum Gesamtvermögen gesetzt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Lagerintensität gibt Aufschluss über die Kapitalbindung in den Vorräten an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, sowie an Halb- und Fertigfabrikaten. Hierbei können Veränderungen im Zeitvergleich erkannt werden. Steigt der Grad der Lagerhaltung, so wird zunehmend Kapital gebunden und die Liquidität sinkt. (vgl. o.V. 3; 2005; www.ulh-inmediasres.de)

Die Erhöhung der Vorratsintensität kann verschiedene Ursachen haben, möglich sind zum einen das große Mengen, aufgrund von günstigen Einkaufsbedingungen, an beispielsweise Rohstoffen gekauft wurden und nun auf Lager liegen. Zum anderen könnte aber auch eine mangelhafte Lagerorganisation und Lagerbuchhaltung der Grund für die Erhöhung der Lagerintensität sein, oder sie kann auch auf Absatzprobleme hinweisen (sofern keine Änderungen der Vorratspolitik im Unternehmen vorliegen). (vgl. o.V. 4; 2005; www.controllingportal.de) jr

2.1.4 Forderungsintensität

Die Forderungsintensität stellt das Verhältnis der Forderungen zum Gesamtvermögen einer Unternehmung dar. Steigen die Forderungen an, so sinkt die Liquidität. jr

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2 Umsatzrelationen

Die umsatzbezogene Investitionsanalyse untersucht die Beziehung zwischen den Vermögensteilen eines Unternehmens und dessen Umsatzerlöse. Damit erhält man Informationen über die geschäftliche Entwicklung.

(vgl. Olfert, 2003, S. 352) ar, kk

2.2.1 Umschlagshäufigkeit der Vorräte

Vorräte gehören zum Umlaufvermögen, da sie dem Unternehmen nicht auf Dauer dienen. Je schneller sich die Vorräte umschlagen, desto höher ist die Liquidierbarkeit der Vermögensgegenstände und um so geringer die Kapitalbindung.

Durch Veränderung der Kennzahl kann die Umschlagshäufigkeit in Tagen als Umschlagsdauer angegeben werden. Die Aussagefähigkeit ändert sich dadurch nicht. (vgl. Hüttche / von Brandis, 2003, S. 383-384)

Das Unternehmen ist umso effizienter, je höher der Lagerumschlag ist. Darum ist eine möglichst hohe Umschlagshäufigkeit erstrebenswert. (vgl. Temple, 2002, S. 105) ar, kk

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.2 Umschlagshäufigkeit der Lieferforderungen

Die Umschlagshäufigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird auch Debitorenumschlag genannt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Kennzahl sagt aus, dass die Kapitalbindung in den Forderungen zunimmt, wenn die Zahlen der Umschlagshäufigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abnehmen. Tritt diese Entwicklung ein, ist sie als negativ zu bewerten. (vgl. Vollmuth, 2002, S. 191)

Abgesehen von dem Debitorenumschlag gibt es auch den Kreditorenumschlag - die Umschlaghäufigkeit der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Kreditorenumschlag gibt Auskunft über das Zahlungsverhalten des eigenen Unternehmens und ist infolgedessen besonders wichtig. (vgl. o.V. 5; 2005; www.controllingportal.de) ar, kk

2.3 Investitions- und Abschreibungspolitik

Im Rahmen der Investitionsanalyse soll das Verhalten eines Unternehmens als Investor beurteilt werden. Die Kennzahlen drücken die Änderungen der Investitionstätigkeit über einen Zeitabschnitt aus. Außerdem zeigen sie das Unternehmenswachstum und dessen Finanzierung. (vgl. Olfert, Reichel, 2003, S. 32) ar, kk

2.3.1 Investitionsquote

Die Investitionsquote gibt Aufschluss über die Investitionsneigung des Unternehmens. Um Hinweise auf Veränderungen der Investitionstätigkeit zu erhalten, wird die Investitionsquote eines Unternehmens in einem Zeitablauf verglichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Je größer die Investitionsneigung ist, um so höher fällt die Investitionsquote aus. (vgl. Olfert, 2003, S. 352) ar, kk

2.3.2 Investitionsdeckung

Die Investitionsdeckung zeigt das tatsächliche Wachstum eines Unternehmens auf. Aus ihr wird der Umfang der Anlagenzugänge, die aus Abschreibungen finanziert werden, ersichtlich.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Abschreibungen wurden nicht voll reinvestiert, wenn die Investitionsdeckung über 100 % liegt. Ist sie kleiner als 100 %, liegt die Reinvestitionsquote über den Abschreibungen. (vgl. Olfert, 2003, S. 352) ar, kk

2.3.3 Abschreibungsintensität

Diese Kennzahl zeigt den Anteil der Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen an der Gesamtleistung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Abschreibungsintensität ist abhängig von der Anlagenintensität, vor allem von der Investitionstätigkeit und der Sachanlagenintensität eines Unternehmens. In der Regel fällt die Abschreibungsintensität um so höher aus, je höher die Sachanlagenintensität eines Unternehmens ist. Zusammen mit der Personalintensität liefert die Abschreibungsintensität wichtige Hinweise auf den Rationalisierungsgrad eines Unternehmens. Hohe Abschreibungsintensität und geringe Personalintensität sind Ausdruck für einen hohen Rationalisierungsgrad. (vgl. o.V. 6; 2005; www.angerer.at) ar, kk

2.3.4 Abschreibungsquote pro Periode

Die Abschreibungsquote pro Periode wird durch das Verhältnis zwischen Jahresabschreibungen auf Sachanlagevermögen und Sachanlagevermögen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten beschrieben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Kennzahl lässt Rückschlüsse auf die Nutzungsdauer beim Sachanlagevermögen, insbesondere bei den technischen Anlagen und Maschinen, zu. Aus diesem Grund ist die Abschreibungsmethode sehr wichtig. Ergibt sich aus der Abschreibung eine hohe Quote, lässt sich ein großer Re- Investitionsbedarf vermuten, oder andererseits, dass stille Reserven gelegt wurden. (vgl. Endriss / Hennies / Kluge / Löschke / Sauter,1994 S. 384) . ar, kk

2.3.5 Personalintensität

Die Personalintensität ist ein Maßstab für die Wirtschaftlichkeit des Faktors Arbeit.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In einem Zeitablauf kann mit ihrer Hilfe die Entwicklung der Wirtschaftlichkeit des Personaleinsatzes überprüft werden. (vgl. Olfert, 2003, S. 362 f.) ar, kk

2.4 Sonstige Kennzahlen

Als sonstige Kennzahlen sollen an dieser Stelle das Kundenziel und die Umschlagsdauer der Vorräte dienen.

2.4.1 Kundenziel (Debitorenlaufzeit)

Das Kundenziel soll in der Jahresabschlussanalyse Aufschluss über das durchschnittliche Zahlungsverhalten der Kunden liefern, sowie darüber, wie viel Zeit vergeht, bis die Umsatzerlöse in liquide Mittel umgewandelt werden. Diese Kennzahl sollte möglichst gering gehalten werden. Allerdings sollte man zum Vergleich Branchenkennzahlen heranziehen, um die eigene Situation zu beurteilen. (vgl. o.V. 7; 2005; www.controllingportal.de)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Debitorenumschlag Umsatzerlöse Ein erhöhtes Kundenziel bedeutet für ein Unternehmen, das häufig Qualitätsprobleme bestehen, die zu einer verzögerten Abnahme der Waren und/oder zur verzögerten Begleichung der Forderungen von Kundenseite führt. Ein gesunkenes Kundenziel könnte auf eine schlechte wirtschaftliche Lage der wichtigen Kunden hinweisen. Denkbar wäre aber auch hier, dass das Unternehmen, um die Auftragslage zu verbessern Kundenzugeständnisse macht. (vgl. Coenenberg; 2000; S. 912) jr

2.4.2 Umschlagsdauer der Vorräte (Lagerdauer)

Die Vorräte eines Unternehmens werden als Bestandteil des Umlaufvermögens, dem kurzfristig gebundenen Vermögen, zugerechnet. Die folgende Kennziffer soll Informationen über die Bindungsdauer, des im Vorratsvermögen investierten Kapitals liefern, also wie viele Tage die Vorräte im Durchschnitt im Unternehmen verbleiben, bis sie verbraucht werden. (vgl.Küting,Weber;1997;S. 97)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Kennzahl zeigt auf, wie lange die Vorräte und das dafür benötigte Kapital im Durchschnitt gebunden sind. Eine Reduzierung der Lagerdauer führt zu einer niedrigeren Kapitalbindung und damit verbunden zu einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit.

Zur Berechnung der Umschlagsdauer der Vorräte ist die Umschlagshäufigkeit der Vorräte notwendig. Die Formel hierfür lautet allgemein:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Kennzahl zeigt auf, wie die Beziehung zwischen Materialverbrauch und Lagerbestand ist. Sinkt die Kennzahl, nehmen Lagerhaltung und damit die Kapitalbindung zu (neg. Bedeutung).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Herstellkosten des Umsatzes werden von externen Analytikern aus der GuV entnommen, wenn das Gesamtkostenverfahren zur Anwendung kommt. (vgl. o.V. 8+9; 2005; www.controllingportal.de) jr

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Kennzahlen der Vermögensstruktur (Quelle: Zdrowomyslaw / Kuba; 2002; S. 411)

[...]

Ende der Leseprobe aus 59 Seiten

Details

Titel
Jahresabschlussanalyse des Volkswagen Konzerns
Hochschule
Fachhochschule Stralsund
Veranstaltung
Jahresabschlussanalyse
Autor
Jahr
2005
Seiten
59
Katalognummer
V60262
ISBN (eBook)
9783638539821
ISBN (Buch)
9783638667227
Dateigröße
658 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die finanzwirtschaftliche Analyse hat in erster Linie die Aufgabe das finanzwirtschaftliche Auftreten eines Unternehmens zu untersuchen. Der außenstehende Analytiker kann mehrere Möglichkeiten nutzen, um an Informationen über ein Unternehmen zu kommen. Das können zum Beispiel Bilanzen, Geschäftsberichte, Firmenmitteilungen und -zeitschriften, Wirtschaftspresse und Statistiken sein.
Schlagworte
Jahresabschlussanalyse, Volkswagen, Konzerns, Jahresabschlussanalyse
Arbeit zitieren
Ch. Muszalik / A. Rabe / J. Rebe / K. Krüger (Autor:in), 2005, Jahresabschlussanalyse des Volkswagen Konzerns, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60262

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Jahresabschlussanalyse des Volkswagen Konzerns



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden