Motive, Instrumente und Aussagefähigkeit wertorientierter Berichterstattung


Seminararbeit, 2006

24 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

A. Einleitung

B. Grundlagen zum Value Reporting
I. Begriffsabgrenzung zu Financial Accounting und Business Reporting
II. Definition und Grundsätze des Value Reportings

C. Motive des Value Reporting
I. Überblick über die verschiedenen Motive des Value Reporting
II. Unzureichende Rechnungslegungsvorschriften
III. Value Reporting als Instrument des Shareholder Value Ansatzes
IV. Die Kapitalmarktanforderungen

D. Instrumente des Value Reporting
I. Einleitung
II. Funktionen des Lageberichts nach der Neuerung durch den E-DRS 20
III. Value Reporting in der Segmentberichterstattung
IV. Value Reporting im Jahresabschluss
V. Andere Medien und Kommunikationswege des Value Reporting

E. Kritische Würdigung des Value Reporting
I. Aussagefähigkeit des Value Reporting
II. Kritische Betrachtung des Value Reporting aus der Unternehmenssicht

F. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Business vs. Value Reporting

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

A. Einleitung

Die Globalisierung der Finanzmärkte hat zu einem verstärkten Wettbewerb der börsennotierten Unternehmen um die Gunst der Kapitalgeber geführt.[1] Besonders für deutsche mittelständische Unternehmen, die unter einer historisch geringen Eigenkapitalquote leiden und durch die Veränderungen in der Kreditvergabepraxis im Zuge von Basel II besonders stark betroffen sind[2], wird der Zwang immer größer, sich in diesem Kapitalmarktwettbewerb behaupten zu können.[3] Ein Performancedruck lastet hierbei immer mehr auf den Unternehmen, die zunehmend strategische und wertorientierte Informationen kommunizieren müssen.[4] Dies ist eine weitere Orientierung am Shareholder Value, dessen Ziel die Erwirtschaftung langfristiger Cashflows unter einer Vermeidung von Managemententscheidungen zu Ungunsten des Eigenkapitalgebers ist.[5] Um eben diese Managemententscheidungen offen zu legen bzw. zu erklären und das damit verbundene Risiko für Kapitalanleger kalkulierbarer zu gestalten[6], ist mit dem Value Reporting ein Konzept der wertorientierten Unternehmensberichterstattung entwickelt worden[7]. Das Value Reporting soll die oben genannten strategischen und wertorientierten Informationen oder auch Handlungen kommunizieren, um so die Wertlücke zwischen Börsenwert und Shareholder Value zu schließen.[8]

Zielsetzung dieser Arbeit ist es, einen Überblick über das Diskussionsfeld Value Reporting zu verschaffen. Zunächst wird hierbei eine Begriffsabgrenzung zu den Value Reporting nahen Begriffen vorgenommen, um anschließend in Kapitel B auf die verschiedenen Definitionen und Grundsätze des Value Reporting einzugehen. Im Anschluss daran werden die Motive und die Instrumente dargestellt. Im Kapitel E werden die Grenzen der Aussagefähigkeit des Value Reporting erörtert. Abschließend erfolgt dann eine Zusammenfassung.

B. Grundlagen zum Value Reporting

B.I. Begriffsabgrenzung zu Financial Accounting und Business Reporting

1991 wurde von der AICPA ein Special Committee, auch Jenkins-Committee genannt, eingesetzt, welches auf die gestiegene Bedeutung immaterieller Vermögenswerte reagieren und die interne sowie externe Unternehmensberichterstattung an den neuen Herausforderungen ausrichten sollte.[9] Das Special Committee empfahl in seinem Bericht auf die Veränderungen der Wirtschaft einzugehen und dies auf eine kapitalmarktorientierte Berichterstattung zu übertragen. Das Financial Accounting sollte demnach nur ein Bestandteil des so genannten Business Reporting sein, welches erst durch die Integration von immateriellen als auch zukunftsorientierten Informationen zu eben diesem erstrebenswerten Business Reporting werden kann.[10]

Als Bindeglied zwischen dem Financial Accounting und dem Business Reporting kann das Value Reporting verstanden werden. Das Value Reporting soll durch die Bereitstellung der oben genannten immateriellen und zukunftsorientierten Informationen das Financial Accounting zum Business Reporting ergänzen.[11]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Business vs. Value Reporting (Quelle: Coenenberg 2003, S. 887.)

Der Begriff Value Reporting wird in der Literatur auch wertorientierte Unternehmensberichterstattung oder Shareholder Value Reporting genannt.[12]

B.II. Definition und Grundsätze des Value Reportings

In der Literatur hat sich bislang noch keine einheitliche Definition des Value Reporting durchgesetzt.[13] In den wichtigsten Beiträgen von Ruhwedel/Schulze[14], Labhart[15] und Müller lassen sich aber Gemeinsamkeiten herausstellen, die das Value Reporting auszeichnen:

- Reduzierung von Informationsasymmetrien zwischen Management und Kapitalgebern,
- Erleichterung der Bestimmung des Unternehmenswerts durch wertorientierte Informationen.[16]

Der Verfasser verzichtet an dieser Stelle auf eine weitergehende Untersuchung der Definitionen. Vielmehr wird er nun lediglich auf die Definition und Grundsätze von Müller, da dieser eine in der Literatur weit verbreitete Unterteilung des Value Reporting beschrieben hat, und des Arbeitskreises Externe Unternehmensrechnung (AKEU) der Schmalenbach-Gesellschaft eingehen, der die verschiedenen Definitionen und Ansichten vereint.

Müller definiert das Shareholder Value Reporting als freiwillige Zusatzberichterstattung über die Wertschaffung eines Unternehmens zur Verbesserung der Entscheidungsbasis der Kapitalgeber.[17] Es erfolgt eine weitere Unterteilung in die drei Bereiche. Der erste Bereich ist das so genannte Total Return Reporting, welches als Gesamtertrag des Aktieninvestments verstanden wird.[18] Es liefert überwiegend vergangenheitsbezogene Informationen und soll als Servicefunktion der Anlegerbindung dienlich sein.[19] Das Value Added Reporting als zweiter Bereich soll die unternehmensinterne Umsetzung des Shareholder Value Gedankens kommunizieren.[20] Der letzte Bereich, das Strategic Advantage Reporting, ist die gegenwarts- und zukunftsbezogene Darstellung der Unternehmensziele, des Umfelds sowie der Strategie, was letztlich zu einer Verringerung der Prognoseunsicherheit seitens der Kapitalgeber führen soll[21].

Der AKEU hat mit den im Jahr 2002 veröffentlichen Grundsätzen für das Value Reporting die verschiedenen, wenn auch inhaltlich ähnlichen, Auffassungen und Definitionen zum Value Reporting in einem einheitlichen Rahmen integriert. Zu den oben herausgestellten Gemeinsamkeiten fügt der AKEU auch ausdrücklich den positiven ökonomischen Effekt für das Unternehmen hinzu, welcher durch den Abbau von Informationsasymmetrien zwischen Management und Kapitalgebern sowie der daraus resultierenden Senkung der Risikoprämien für die Kapitalbereitstellung entsteht.[22] Die folgenden vom AKEU veröffentlichten Grundsätze können als Handlungsrahmen des Value Reporting angesehen werden:

- Management Approach, d.h. die bereitgestellten Informationen sollen sich an der unternehmensinternen Beichterstattung orientieren, um zwischen Kapitalgebern und Management Informationsasymmetrien abzubauen,
- Klarheit, d.h. die bereitgestellten Informationen müssen klar und nachvollziehbar sein,
- Vergleichbarkeit der Informationen in sachlicher, zeitlicher und formaler Hinsicht,
- Ausgewogenheit in Bezug auf die Darstellung von Chancen und Risiken,
- Segmentierung, d.h. auch segmentbezogene Informationen von diversifizierten Unternehmen sollen bereitgestellt werden,
- Regelmäßigkeit der Anwendung der vom AKEU formulierten Grundsätze, zum Beispiel durch Quartalsberichte,
- Prüfung, d.h. die freiwilligen Angaben und Informationen sollen der Prüfung des Abschlussprüfers unterliegen, um dadurch die Einhaltung der zuvor genannten Grundsätze und die Glaubwürdigkeit zu verstärken.[23]

[...]


[1] Vgl. Wolf 2003, S. 1089; Heumann 2005, S. 2; Fischer/Wenzel 2004, S. 305.

[2] Vertiefend: Wetzel 2004, S. 106-107; Coenen 2005, S. 42.

[3] Vgl. Hofelich 2005, S. 3.

[4] Vgl. Saitz/Wolbert 2002, S. 321.

[5] Vgl. Heumann, S. 2.

[6] Vgl. AK Externe Unternehmensrechnung 2002, S. 2337.

[7] Vgl. Heumann, S. 2.

[8] Vgl. Günther/Beyer 2001, S. 1623.

[9] Vgl. AK „Immaterielle Werte im Rechnungswesen“ 2003, S. 1233.

[10] Vgl. Coenenberg 2003, S.886.

[11] Vgl. Coenenberg 2003, S.886-887.

[12] Vgl. Baetge/Heumann 2006, S. 345.

[13] Vgl. Heumann, S. 5.

[14] Ruhwedel und Schulze sehen im Value Reporting die Möglichkeit die Unternehmensbewertung

zu erleichtern und so eine eventuelle Wertlücke zwischen dem inneren Wert des Unternehmens

und dem aktuellen Marktpreis zu schließen.

[15] Labhart sieht in dem Value Reporting eine Form der externen Berichterstattung des

Unternehmens, welches Informationsasymmetrien zwischen dem Management und den

Kapitalgebern reduzieren soll. Eine Gliederung erfolgt nach den Perspektiven der Balanced

Scorecard in finanzielle und nicht finanzielle Perspektiven.

[16] Vgl. Heumann, S. 5.

[17] Vgl. Müller 1998, S. 124-126.

[18] Vgl. Müller 1998, S. 129.

[19] Vgl. Müller 1998, S. 130-131.

[20] Vgl. Müller 1998, S. 132.

[21] Vgl. Müller 1998, S. 135f.

[22] Vgl. AKEU 2002, S. 2337.

[23] Vgl. AKEU 2002, S. 2339-2340; Fink 2006, S. 145-147.

II. Definition und Grundsätze des Value Reportings

C. Motive des Value Reporting

I. Überblick über die verschiedenen Motive des Value Reporting

II. Unzureichende Rechnungslegungsvorschriften

III. Value Reporting als Instrument des Shareholder Value Ansatzes

IV. Die Kapitalmarktanforderungen

D. Instrumente des Value Reporting

I. Einleitung

II. Funktionen des Lageberichts nach der Neuerung durch den E-DRS 20

III. Value Reporting in der Segmentberichterstattung

IV. Value Reporting im Jahresabschluss

V. Andere Medien und Kommunikationswege des Value Reporting

E. Kritische Würdigung des Value Reporting

I. Aussagefähigkeit des Value Reporting

II. Kritische Betrachtung des Value Reporting aus der Unternehmenssicht

F. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Business vs. Value Reporting

Abkürzungsverzeichnis

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Motive, Instrumente und Aussagefähigkeit wertorientierter Berichterstattung
Hochschule
Universität Siegen
Veranstaltung
Seminar zu ausgewählten Themen der Rechnungslegung, Prüfung und Besteuerung
Note
2,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
24
Katalognummer
V59766
ISBN (eBook)
9783638536127
ISBN (Buch)
9783638666879
Dateigröße
452 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Der Seminararbeit liegt eine Korrekturanmerkung bei. Hier wird die Kritik des Lehrstuhls an der Arbeit zusammengefasst.
Schlagworte
Motive, Instrumente, Aussagefähigkeit, Berichterstattung, Seminar, Themen, Rechnungslegung, Prüfung, Besteuerung
Arbeit zitieren
Karl Bäumner (Autor:in), 2006, Motive, Instrumente und Aussagefähigkeit wertorientierter Berichterstattung , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59766

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