Couponing im Einzelhandel. Anwendung und Sicherung der Prozentrechnung bei Rabattaktionen

Couponspezifische Zielsetzungen aus Händlersicht


Unterrichtsentwurf, 2004

28 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


1. Angaben zur Lerngruppe

1.1 Lerngruppenzusammensetzung

Bei der 04ET5 handelt es sich um eine Unterstufenklasse des Ausbildungsberufes Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel mit 11 Schülerinnen und 11 Schülern im Alter von 17 bis 25 Jahren. Alle Schülerinnen und Schüler der Lerngruppe absolvieren in unterschiedlichen Ausbildungsbetrieben eine dreijährige Berufsausbildung. Exemplarisch sind zu nennen: Karstadt, Kaisers, Edeka und Poco.

1.2 Besonderheiten der Lerngruppe

Bezüglich der schulischen Vorbildung ist die Klasse als sehr heterogen anzusehen. Die meisten Schülerinnen und Schüler besitzen den Hauptschulabschluss, einige die Fachoberschulreife und eine Schülerin die Fachhochschulreife, sowie ein Schüler die allgemeine Hochschulreife. Diese Heterogenität spiegelt sich auch in der Schüleraktivität und im Leistungsniveau wieder. An diese Stelle ist zu erwähnen, dass sich der Schüler mit der allgemeinen Hochschulreife in der Klasse stark unterfordert fühlt und dies durch Störungen des Unterrichts oder sich in den Mittelpunkt stellend, zum Ausdruck bringt. Das Lernklima kann als lebendig, aber dennoch positiv bezeichnet werden. Eine Schülerin ist erst vor kurzem aus einer Parallelklasse in die Klasse gewechselt, so dass sie noch nicht vollkommen in die Klassengemeinschaft integriert ist.

Das Lernfeld 3: „Kunden im Servicebereich Kasse betreuen“ wird in der Unterstufe zwei Stunden in der Woche unterrichtet und entspricht stundenplantechnisch dem Fach Rechnungswesen.

Die Lerngruppe ist mir im Rahmen der Hospitation seit Mitte September mit zwei Stunden in der Woche bekannt. Seit Anfang November unterrichte ich die Klasse regelmäßig mit zwei Stunden in der Woche im Fach Rechnungswesen.

1.3 Ausprägungen der Kompetenzbereiche in der Lerngruppe

Fachkompetenz, Sprachkompetenz

Den Schülern[1] ist die Prozentrechnung mit ihren unterschiedlichen Aufgabenstellungen (Ermittlung des Prozentwertes, Prozentsatzes, Grundwertes sowie des vermehrten und verminderten Grundwertes) bekannt.

Die Lerngruppe zeichnet sich durch eine durchschnittliche Fachkompetenz aus, da das Rechnen den meisten Schülern sehr schwer fällt. Einige Schüler zeigen sich kompetent bei der Lösung der Aufgabenstellungen, während die schwächeren Schüler nach Lehrerimpulsen und Hilfestellungen verlangen. Folglich kann nur ein sehr langsames Lerntempo verzeichnet werden.

Sprachliche Probleme oder Hemmnisse sind vereinzelnd wahrzunehmen. Dennoch stellen auch die schwächeren Schüler in der Präsentationsphase gerne ihre erarbeiteten Ergebnisse dar, allerdings nur dann, wenn sie sich von ihrer Richtigkeit überzeugt haben.

Lern- und Methodenkompetenz

Obwohl das Leistungsniveau der Lerngruppe recht weit streut, da die Leistungsfähigkeit bei einem Teil der Schüler förderungsbedürftig und beim anderen Teil in hohem Maße vorhanden ist, zeigen dennoch nahezu alle Schüler Interesse an den behandelten Themen und geben sich Mühe bei der Bearbeitung von Übungsaufgaben, so dass die Lernbereitschaft als überwiegend gut bezeichnet werden kann.

Das Präsentieren von Ergebnissen an der Tafel oder auf einer Folie ist ihnen bekannt, jedoch hat ein Großteil immer noch Hemmungen, vor der Klasse einen Gesamtzusammenhang nachvollziehbar darzustellen. Das Fixieren der Ergebnisse auf Plakatwänden (bzw. Flip-Chart) muss allerdings noch weiter an die Schüler herangeführt werden.

Sozialkompetenz

Die Schüler haben wenig Erfahrung in der Erarbeitung fachlicher Inhalte in Gruppenarbeit. Die Partnerarbeit wird dagegen häufiger praktiziert. Es ist zu beobachten, dass die Schüler gerne zu zweit arbeiten.

In meinen Unterrichtsstunden habe ich einmal die Methode der Gruppenarbeit zur Erarbeitung eines neuen fachlichen Inhaltes eingesetzt und dabei die Erfahrung gemacht, dass es den meisten Schülern schwer fällt, sich innerhalb von Gruppenarbeitungsphasen ausreichend zu konzentrieren bzw. zu disziplinieren.

Das Lernklima in der Klasse während des Unterrichts ist angenehm und von einem lockeren und ungezwungenen Miteinander der Schüler gekennzeichnet. Besondere Gruppenzusammensetzungen sind nicht offensichtlich zu beobachten. Der Umgang mit der Fachlehrerin ist freundlich und offen. Ein ähnliches Verhältnis besteht zwischen der Lerngruppe und mir.

2. Didaktische Schwerpunkte

2.1 Vorgaben der Richtlinien / Legitimation des Themas

Seit dem Schuljahr 2003/2004 ist in der Berufsschule für den Ausbildungsberuf Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel erstmals ein Rahmenlehrplan wirksam geworden, der nach dem Lernfeld-Konzept strukturiert ist. In diesem finden sich die Inhalte der heutigen Stunde im Lernfeld 3 „Kunden im Servicebereich Kasse betreuen“ als Thema des 1. Ausbildungsjahres wieder. In der Zielformulierung des Rahmenlehrplanes heißt es: „Die Schülerinnen und Schüler wickeln Kassiervorgänge unter Berücksichtigung von Kundenkarten und Gutscheinen ab (...). Dazu setzen sie bereits bekannte, gängige Rechenverfahren ein.“[2] Die didaktische Jahresplanung in der Unterstufe sieht die Behandlung des Unterrichtsthemas „Prozentrechnung“ für das 1. Ausbildungsjahr im Fach Rechnungswesen vor.

2.2 Einbettung des Themas in den unterrichtlichen Kontext

In den vorangegangen Unterrichtsstunden hat sich die Lerngruppe bereits mit den Größen der Prozentrechnung auseinander gesetzt. Die Berechnung der gesuchten Größen wurde mithilfe des Dreisatzes oder den daraus abgeleiteten Prozentformeln geübt. Unmittelbar vor der heutigen Stunde ist mit den Schülern der vermehrte und verminderte Grundwert eingeführt worden. Die verschiedenen Größen der Prozentrechnung sind den Schülern somit bekannt.

Die heutige Stunde stellt auf der einen Seite eine Vertiefung der bereits behandelten Inhalte dar, andererseits sollen der Einsatz von Coupons und deren Bedingung sowie die Zielsetzung aus Einzelhändlersicht thematisiert werden.

In den nachfolgenden Stunden wird die Lernsituation fortgesetzt, indem sich die Schüler, angeregt durch die Hausaufgabe (Anlage XV), mit den Vor- und Nachteilen aus Kundensicht und einer sichernden Anwendung der Prozentrechnung mit Hilfe des Couponings beschäftigen.

Des Weiteren lässt sich das Couponing mit seinen Variationen[3] gut in Lernsituationen zum Zahlungsverkehr einbauen.

2.3 Hauptintention

Der didaktische Schwerpunkt der heutigen Stunde besteht darin, den Schülern eine praxisorientierte Anwendung der Prozentrechnung zu ermöglichen. Damit wird folgende Hauptintention verfolgt: Die Lerngruppe soll herausstellen, dass viele Problemstellungen im Einzelhandel, wie die Berechnung von Preisnachlässen, mit Hilfe der Prozentrechnung gelöst werden. Da das Couponing ein beliebtes Marketinginstrument im Einzelhandel ist, soll der heutige Schwerpunkt, neben der lernsituativen Anwendung der Prozentrechnung darin liegen, die Zielsetzungen des Couponingeinsatzes zu erarbeiten.

2.4 Didaktische Reduktion

Das Thema reduziert sich auf die Berechnung des Prozentsatzes und des reinen Grundwertes. Zugunsten der Beschäftigung mit den couponspezifischen Bedingungen und Zielsetzungen aus Sicht des Einzelhändlers wird auf die Berechnung der weiteren Größen der Prozentrechnung verzichtet, um so den Umfang des Stoffes fassbar zu machen. Die Kundensichtweise wird an dieser Stelle aus Zeitgründen in die nächste Stunde ausgegliedert.

Des Weiteren werden die Coupons begrifflich nicht weiter in ihren Variationen unterteilt, um die Schüler an dieser Stelle nicht zu verwirren.

2.5 Methodisches Vorgehen

Die erste Konfrontation der Thematik erfolgt über eine Folie (Anlage I) mit abgebildeten Coupons, welche die Schüler anregen soll, ihre Vorerfahrungen zu verbalisieren. In diesem Zusammenhang soll der Ablauf des Couponing kurz beschrieben und von mir stichpunktartig auf Folie fixiert werden, da nicht davon auszugehen ist, dass alle Schüler eine Vorstellung davon haben.

Nach dieser Einführung sollen die Schüler ein Arbeitsblatt (Anlage II) mit zwei verschiedenen Aufgabentypen in Partnerarbeit bearbeiten, wobei die erste Aufgabe in arbeitsgleicher Partnerarbeit und die zweite Aufgabe in arbeitsteiliger Partnerarbeit bearbeitet wird. Um sicherzustellen, dass die Aufgaben in Partnerarbeit bearbeitet werden, bekommt jedes “Paar“ nur ein Couponingblatt (Anlage III-XII) mit dessen Hilfe sie die gesuchten Größen und die jeweilige Zielsetzung aus Händlersicht ermitteln können. Das Couponblatt ist beidseitig bedruckt und enthält auf der Vorderseite eine Sammlung verschiedener Coupons sowohl aus der Lebensmittel- als auch der Textilbranche und auf der Rückseite jeweils einen Coupon bzw. in einem Fall zwei Coupons[4] mit spezifischen Bedingungen und Zielsetzungen, so dass es durch die Bearbeitung verschiedener Coupons zur arbeitsteiligen Partnerarbeit kommt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass es für alle Coupons jeweils Kontrollpartner gibt. In der anschließenden Präsentationsphase stellen jeweils zwei Partnerteile ihre Ergebnisse der ersten Aufgabe mit Hilfe einer ausgehändigten Präsentationsfolie vor (Anlage XIII-XIV). Da die erste Aufgabe arbeitsgleich bearbeitet wurde, sind alle Schüler in der Lage, die Ergebnisse nachzuvollziehen und eventuelle Korrekturen auf ihrem Arbeitsblatt vorzunehmen. Die zweite, in arbeitsteiliger Partnerarbeit bearbeitete, Aufgabe soll von den Partnern gemeinsam präsentiert werden. Die Kontrollpartner mit dem gleichen Coupon haben im Anschluss die Möglichkeit Ergänzungen vorzunehmen Die beschrifteten Blätter und der jeweilige Coupon werden nach der Präsentation durch die Partner an die Plakatwand geheftet, so dass am Ende alle couponspezifischen Bedingungen und Zielsetzungen des Einzelhändlers für die Lerngruppe sichtbar werden. Zum Abschluss der Stunde übertragen die Schüler die Ergebnisse der Plakatwand auf ein Ergebnisblatt (Anlage XV). Eventuell beginnen die Schüler damit in der nächsten Stunde. Mit Hilfe der Hausaufgabe (Anlage XVI) soll die Anwendung der Prozentrechnung anhand des Couponing vertieft werden und die Beurteilung von Rabattaktionen aus Kundensicht gewährleistet werden.

3. Synoptische Darstellung des geplanten Unterrichtsverlaufs

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] Zur Vereinfachung des Leseflusses sind mit der Bezeichnung Schüler im laufenden Text Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gemeint.

[2] KMK-Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Verkäufer/Verkäuferin Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 29.01.2004. S. 11.

[3] Cash Coupons, Warengutscheine, Einkaufsgutscheine und Treuecoupons. Vgl. zu dieser Unterteilung www.absatzwirtschaft.de, Stichwort Couponing: Couponing im Marketing-Mix, eingestellt am 24.06.2002

[4] Damit wird beabsichtigt, die unterschiedlichen Coupons auf der Rückseite des Couponblattes so zu verteilen, dass die Schüler entsprechend ihres Leistungsniveaus mit die couponspezifischen Bedingungen und Zielsetzungen identifizieren können (Binnendifferenzierung).

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Couponing im Einzelhandel. Anwendung und Sicherung der Prozentrechnung bei Rabattaktionen
Untertitel
Couponspezifische Zielsetzungen aus Händlersicht
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
28
Katalognummer
V59477
ISBN (eBook)
9783638534031
ISBN (Buch)
9783656794141
Dateigröße
2140 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rabattaktionen, Einzelhandel, Anwendung, Sicherung, Prozentrechnung, Couponing, Einzelhandel, Berücksichtigung, Zielsetzungen, Händlersicht
Arbeit zitieren
Diana Ivanjic (Autor:in), 2004, Couponing im Einzelhandel. Anwendung und Sicherung der Prozentrechnung bei Rabattaktionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59477

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