Auswirkungen von handelspolitischen Instrumenten auf globale Produktionsnetzwerke


Studienarbeit, 2020

31 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

Abkürzungsverzeichnis

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Einleitende Worte
1.2 Forschungsgang

2 Grundlagen und Begriffsabgrenzung
2.1 Allgemeine Betrachtung von Produktionsnetzwerken
2.2 Kostenpotenziale in globalen Produktionsnetzwerken
2.3 Handelspolitische Instrumente

3 Theorieentwicklung
3.1 Aktueller Forschungsstand und Problemanalyse
3.2 Entwicklung einer Hypothese

4 Forschungsmethodik und -design
4.1 Einführung in empirische Forschungsprozesse
4.2 Forschungsdesign

5 Forschungsgang
5.1 Der Stichprobenumfang
5.2 Datenerfassung und statistischer Hypothesentest

6 Fazit

Literarturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Kategorien von Wertnetzwerken

Tabelle 1: Quantitative und qualitative Forschungsmethoden im Vergleich

Tabelle 2: Operationalisierung der theoretischen Begriffe in der Hypothese

1 Einleitung

1.1 Einleitende Worte

Eine Industrie ohne globale Produktionsnetzwerke ist in der modernen, global vernetzten Welt nicht vorstellbar. Durch globale Produktionsnetzwerke entstehen Vorteile sowohl für den Produzenten als auch für die Konsumenten auf der ganzen Welt. Trotzdem werden weltweit Stimmen laut, die den weiteren Ausbau von globalen Produktionsnetzwerken verhindern wollen. So ist in der Ausgabe des Handelsblattes vom 25.01.2020 zu lesen, dass die U.S.A. Zölle auf bestimmte Stahl- und Aluminiumprodukte weiter erhöht haben1. Die Regierung der U.S.A. verfolgt damit das Ziel, den heimischen Produzenten einen Kostenvorteil zu schaffen. Aus dieser aktuellen Gegebenheit ergibt sich die folgende Forschungsfrage:

Wie sind die Auswirkungen von handelspolitischen Instrumenten auf globale Produktionsnetzwerke?

Produktionsnetzwerke haben im Verlauf der jüngeren Vergangenheit einen immer bedeutenderen Stellenwert im Produktionsmanagement erlangt. Diese sind eigenständige, komplexe Systeme, in denen es unter den beteiligten Akteuren zu ständigen Interaktionen kommt. Produktionsnetzwerke bieten verschiedene Vorteile gegenüber der klassischen standortbezogenen Produktion; so lassen sich bspw. Lohngefälle ausnutzen. Durch globale Produktionsnetzwerke treten für die Produzenten, neben Vorteilen, auch Herausforderungen, bzw. Nachteile auf, die bei der Konfiguration der Netzwerke genauestens abgewogen werden müssen. Die Einführung eines Zolls oder ähnlichen Handelsbarrieren kann vormals rentable Produktionsnetzwerke empfindlich treffen.

Die Wettbewerbsfähigkeit produzierender Unternehmen wird größtenteils durch die Kosten der Produktion bestimmt. Zwar ist die Globalisierung der Produktion schon lange Bestandteil der Praxis internationaler Unternehmen, trotzdem wird häufig der Fehler begangen, Standorte nach vermeintlich vorteilhaften Eigenschaften zu wählen, und dabei die negativen Faktoren in Produktionsnetzwerken zu vernachlässigen2.

Erreichen die sog. Strafzölle der U.S.A. effektiv die Wettbewerbsfähigkeit ausländischer Unternehmen mit Produktionsstandorten in den U.S.A.? Die anschließende Forschung soll einen Beitrag zur Einschätzung der Auswirkungen der politischen Handelshemmnisse geben.

1.2 Forschungsgang

Um die zuvor gestellte Forschungsfrage zu untersuchen wird folgender Forschungsgang verfolgt.

Nach einführenden Worten wird im ersten Kapitel die Signifikanz des Forschungsthema dargelegt. Im zweiten Kapitel werden die für die Forschung grundlegenden Begriffe erläutert. Beginnend werden in Kapitel 2.1 die grundliegenden Begrifflichkeiten zu diesem Thema und die Funktion von Produktionsnetzwerken dargestellt. In Kapitel 2.2 wird darauf aufbauend genauer auf die Kosten in der Produktion allgemein eingegangen. Davon werden die Kostenpotenziale durch Produktionsnetzwerke abgeleitet. Abschließend werden im zweiten Kapitel, in Kapitel 2.3, die Grundlagen politischer Handelshemmnisse dargelegt. Das dritte Kapitel widmet sich der Theorieentwicklung. Dafür soll zunächst in Kapitel 3.1 die aktuelle Fachliteratur zu dem Forschungsthema analysiert werden. Aus den Erkenntnissen aus der Fachliteratur sowie dem zweiten Kapitel soll in Kapitel 3.2 die Forschungshypothese entwickelt werden.

Als Basis für die Auswahl der passenden Forschungsmethode wird in Kapitel 4.1 eine kurze Einführung in qualitative und quantitative Forschungsmethoden der Sozialwissenschaften gegeben. Am Ende dieses Unterkapitels wird die passende Forschungsmethode für diese Forschung determiniert. Im folgenden zweiten Unterkapitel wird beginnend ein Überblick über verschiedene Forschungsdesigns gegeben, um anschließend das passende Design zu entwickeln.

Das fünfte Kapitel umfasst den Forschungsgang. Dies beinhaltet die Bestimmung des optimalen Stichprobenumfangs in Kapitel 5.1. Dazu sollen die statistischen Fehler und die Begriffe Teststärke und Effektgröße, sowie deren Bezug zum optimalen Stichprobenumfang diskutiert werden. In Kapitel 5.2 wird die Datenerfassung durchgeführt, sowie ein Hypothesentest zur Feststellung der statistischen Signifikanz angewendet. Abschließend werden die Resultate dieser Arbeit im Fazit kurz zusammengefasst und ein Ausblick auf weiterführende Themen gegeben.

2 Grundlagen und Begriffsabgrenzung

2.1 Allgemeine Betrachtung von Produktionsnetzwerken

Produktionsnetzwerke sind Gegenstand moderner Forschungsansätze zur Beschreibung räumlicher Unternehmenstätigkeiten. Ziel ist die Ermittlung einer Strategie zur unternehmensinternen Leistungsdistribution unter Berücksichtigung ökonomischer Gegebenheiten.

Obwohl Produktionsnetzwerke schon seit längerem Bestandteil von Forschungen und Literatur sind, existiert noch keine einheitliche Definition eines Produktionsnetzwerkes. Rudberg und Olhager kategorisieren Produktionsnetzwerke anhand von zwei Dimensionen in vier Arten. Die einfachste Organisationsform besteht aus nur einem Standort der Fabrik (plant). Weiter wird unterschieden zwischen dem Intra-firm network, der Supply Chain und dem Inter-firm network.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Kategorien von Wertnetzwerken (Vgl: Rudberg(2002) S.35).

In dieser Arbeit wird das Produktionsnetzwerk durchgängig analog zu Rudberg und Olhager’s Intra-firm network definiert. Das Intra-firm network besteht aus einer internen Verknüpfung mehrerer Standorte mit spezifischen Fähigkeiten, die der Organisation langfristig zur Verfügung stehen. Vertikale Verknüpfungen bestehen in einem Intra-firm network meist aus bilateralen Verträgen und reichen nur bis zur ersten Stufe von Lieferant und Kunde3. Bei der Erstellung und der Analyse von Produktionsnetzwerken werden zwei Dimensionen, die Netzwerkkonfiguration und die Netzwerkkoordination, betrachtet. Die Netzwerkkonfiguration befasst sich mit der geografischen Verteilung der Standorte, der internen Supply Chain sowie der Spezialisierung der einzelnen Standorte. Die Netzwerkkoordination umfasst die Organisation der Ressourcen zwischen den Standorten, sowie die organisatorische Gestaltung der Produktionsnetzwerke. Nach Barlett und Ghoshal (1989) gibt es vier Arten der Koordination der Ressourcen zwischen den Standorten: physikalische Güter, Informationen, Mitarbeiter und finanzielle Ressourcen4. Auf Netzwerkkonfiguration und -koordination wird in dieser Arbeit ferner nicht eingegangen.

Intra-firm Netzwerke bzw. Produktionsnetzwerke sind ein Produkt der fortschreitenden Globalisierung. Bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren Exporte die am weitesten verbreitete Methode, die Produkte auf Auslandsmärkten zu präsentieren. Aufgrund der rasanten Entwicklung der Kommunikationsmethoden wurde eine globale Ausbreitung der Unternehmen begünstigt. Durch die globalen Netzwerke an (Produktions-)Standorten konnten nun spezifische Vorteile einzelner Länder ausgenutzt werden und die relevanten Märkte effizienter bedient werden.

2.2 Kostenpotenziale in globalen Produktionsnetzwerken

In der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre werden Kosten als ein „bewerteter Verzehr von wirtschaftlichen Gütern materieller und immaterieller Art […]“5 definiert. In dieser Arbeit werden hauptsächlich Kosten materieller Art betrachtet, welche direkt und indirekt durch den Einsatz der Produktionsfaktoren bis hin zum Absatz am Markt entstehen. Durch die Produktion fallen in einem Unternehmen eine Vielzahl verschiedener Kosten an. Die Wahl des Produktionsstandortes kann signifikante Auswirkungen auf die anfallenden Kosten der Produktionsfaktoren haben.

Um eine Produktion zu ermöglichen und um fertige Erzeugnisse auf dem Absatzmarkt anbieten zu können fallen eine Vielzahl von Kosten an. Zu diesen Kosten zählen Material-, Arbeits- und Logistikkosten, sowie Aufwendungen für Steuern und Zölle.

Die bei der Produktion anfallenden Kosten für Ressourcen, Verbrauchsstoffe und Energie werden unter Materialkosten zusammengefasst. Die Materialkosten machen je nach Branche einen Großteil der Produktionskosten aus, so dass diese eine hohe Relevanz bei der Wahl des Standortes spielen6.

Weitere Kosten bei der Produktion entstehen durch den Arbeitseinsatz und die damit verbundenen Lohn- und Gehaltzahlungen.

Logistikkosten fallen u.a. durch den Transport des Endproduktes zum Kunden oder Absatzmarktes an. Die Kosten für Logistik werden hauptsächlich durch die Entfernung des Produktionsstandortes zum Absatzmarkt bestimmt, können aber auch durch Erreichbarkeit der Produktionsstätte sowie die Verbindung zum Absatzmarkt beeinflusst werden. Steuern und Zölle stellen eine zusätzliche finanzielle Belastung für produzierende Unternehmen da. Sie werden durch die Staat des Produktionsstandortes festgelegt und bilden somit nicht zu verändernde externe Kosten.

Subventionen hingegen bilden für Unternehmen finanzielle Vorteile und tragen somit zur Kostenentlastung der Produktion bei, indem sie bspw. Steuervorteile o.ä. beinhalten. Ähnlich wie Steuern, sind Subventionen u.a. auch vom Standort abhängig, können aber auch Branchenabhängig sein.

Die zuvor dargestellten möglichen Kostenfaktoren unterliegen alle globalen Unterschiede, so dass es gerade bei diesen sinnvoll ist diese im Kontext globaler Produktionsnetzwerke detailliert zu betrachten.

Durch global variierende Produktionskosten können globale Produktionsnetzwerke sich diese für eine kosteneffiziente Produktion zu Nutze machen. In globalen Produktionsnetzwerken bildet aber nicht nur die Produktion Kostenvorteile, sondern auch externe Faktoren wie die Logistikkosten, Steuern, Subventionen und Zölle spielen eine Rolle.

Unternehmen mit hohen Arbeitskosten weiten ihr Produktionsnetzwerk häufig auf sog. Niedriglohnländer aus, um die Kosten pro effektive Arbeitsstunde zu senken7. Dies gilt nicht nur für niedrig qualifizierte Arbeitskräfte, sondern auch für die Arbeitskosten von qualifiziertem Personal. Auch für Unternehmen mit qualitativ hohen Ansprüchen an das Personal kann die Etablierung globaler Produktionsnetzwerke Kostenvorteile hervorbringen8. Je nach Branche können die Materialkosten zwischen 50 und 80 Prozent der Produktionskosten ausmachen. Die Preise für Rohstoffe sind i.d.R. in der Region in der diese gewonnen werden am geringsten. Ebenso variieren die Preise für individuelle Vorprodukte und standardisierte Zwischenprodukte stark an den möglichen Standorten weltweit. Somit bieten globale Produktionsnetzwerke bieten für Unternehmen mit hohen Ressourcenverbrauch enorme Kostenpotenziale9. Gleiches gilt auch für die Kosten für Energie und Wasser. Durch ein Beispiel ist dieses Potential leicht zu erkennen. Im Jahr 2015 kostete in Deutschland die Kilowattstunde Strom im Durchschnitt 15,22 Cent. In Frankreich kostete im gleichen Zeitraum die Kilowattstunde im Durchschnitt 8,97 Cent10. Für die Erzeugung einer Tonne Rohstahl werden 4839 Kilowattstunden Strom benötigt11. In Deutschland fallen dafür Kosten für Strom in der Höhe von ca. 737 Euro an, während in Frankreich ca. 434 Euro berechnet werden. Pro Tonne Stahl fallen bei einer Produktion in Frankreich ca. 303 Euro weniger Energiekosten an.

Die Kosten für Logistik können durch globale Produktionsnetzwerke z.T. signifikant reduziert werden. Durch eine passende Konfiguration des Produktionsnetzwerks kann erreicht werden, dass die Produktion in Nähe des Absatzmarktes etabliert wird. Gerade bei Produkten mit geringer Wertdichte fällt diese Kostensenkung stark ins Gewicht. Aber auch eine gute Erreichbarkeit der Standorte ermöglicht, sogar bei weiterer Entfernung zum Absatzmarkt, geringere Transportkosten als schlecht zu erreichende Standorte12.

Weitere Faktoren sind Steuern, Subventionen und Zölle. Diese spielen bei der Konfiguration der Netzwerke zwar nur eine sekundäre Rolle, können aber der letztlich ein entscheidende Faktor bei der finalen Standortwahl sein. Durch die globalen Ungleichheiten bei der Besteuerung ist es für Unternehmen mit hohen Gewinnen sinnvoll den Hauptsitz in Länder mit geringer Körperschaftssteuer zu lokalisieren13. Bei Produkten, die bei der Herstellung stark an Mehrwert gewinnen, lohnt es sich, je nach Höhe des Einfuhrzolls, diese im Absatzmarkt nur zusammen zu setzen und die Komponenten und Vorprodukte zu importieren und zu verzollen.

Bei der Konfiguration von Produktionsnetzwerken ist vor allem auf mögliche Interdependenzen der Kostenpotenziale zu achten. Z.B. sind durch die niedrigen Arbeitskosten in Niedriglohnländern die Vorprodukte und die Ressourcen günstiger. Weitere Interdependenzen existieren zischen den Energiekosten und den Kosten der Vorprodukte sowie zwischen Arbeitskosten und Logistikkosten.

Es können aber auch negative Wechselwirkungen auftreten. Zu erwähnen ist vor allem, dass die Qualität der Produkte in Niedriglohnländern häufig geringer ist. Zudem können erhöhte Kosten für das Management auftreten. Qualifiziertes Management fehlt häufig in Niedriglohnländern, weshalb dieses teuer „importiert“ werden muss14.

2.3 Handelspolitische Instrumente

Mithilfe von handelspolitischen Instrumenten lassen sich sowohl der grenzüberschreitende Warenverkehr als auch die grenzüberschreitenden Dienstleistungen direkt beeinflussen. Die Einflussnahme auf die Handelswaren hat sowohl Auswirkungen auf die inländische als auch auf die ausländische Produktion, und führt i.d.R. zu einer Diskriminierung ausländischer Waren15.

Es gibt eine Vielzahl von handelspolitischen Instrumenten16. Um den Rahmen dieser Arbeit zu wahren, werden nur die wichtigsten Instrumente genauer betrachtet. Diese umfassen Zölle und Kontingente.

Unter Zoll versteht man eine Geldabgabe bei grenzüberschreitendem Warenverkehr. I.d.R. wird der Zoll beim Import fällig und muss vom Importeur getragen werden. In seltenen Fällen erheben Staaten Zöllen auf den Warenexport. Die Höhe des Zolls wird, im Falle des Wertzolls, durch einen Prozentsatz des Warenwertes oder, im Falle eines Stückzolls, durch die Anzahl der importieren Waren festgesetzt17.

Zum einen stehen dem Staat durch Zölle zusätzliche Einnahmen zur Verfügung, zum anderen werden Zöllen von Staaten als strategische Instrumente benutzt. Für Unternehmen und Importeure hingegen bilden Zölle zusätzliche Handelskosten.

Die Preise betroffener ausländischer Güter erhöhen sich um den Betrag des Zolles. Dadurch sinkt die Nachfrage des importierten Gutes auf dem Inlandsmarkt. Zwar steigt die inländische Produktion aber der gesamte inländische Konsum des Gutes verringert sich, da der Preis für das Gut steigt18. Besonders ineffiziente inländische Produzenten, die auf dem Weltmarkt nicht wettbewerbsfähig sind, profitieren von einem Importzoll.

Für die inländische Produktion, die Vorprodukte importiert, wirkt sich ein Zoll negativ auf die Grenzkosten, bzw. Produktionskosten aus19. Werden Vorprodukte hingegen geringer verzollt als die Endprodukte wird der inländische Produzent gegenüber dem ausländischem besser gestellt20.

Während der Zoll auf den Wert der Handelsware aufgeschlagen wird, bilden Kontingente eine mengen- oder wertmäßige Beschränkung des Importvolumens21. Das Importland legt bestimmte Kontingente fest, und verteilt diese an die Importeure. Durch die Verknappung der Importmenge sind ähnliche inländische Preisentwicklung wie bei Zöllen zu erwarten, weshalb Kontingente häufig in Zolläquivalente umgerechnet werden22.

Neben den handelspolitischen Zielen können mit Zöllen und Kontingenten gesellschafts- und wirtschaftspolitische Ziele verfolgt werden.

Um unterlegene oder strategisch wichtige (Rüstung, Energie) inländischen Produktionszweige zu schützen bzw. zu erhalten, können Importzölle als wirtschaftspolitische Instrumente angewandt werden. Dabei ist der Zoll mit der Subvention inländischer Produzenten zu vergleichen. Bei der Einführung eines Zolls ist mit Nebeneffekten, wie bspw. mit der Verteuerung der betrachteten Konsumprodukte oder der Verringerung der Produktionseffizienz, zu rechnen23. Eine Subvention ist mit Staatsausgaben verbunden, ein Importzoll wirkt sich positiv auf den Staatshaushalt aus. Trotzdem führt Protektionismus in der Summe zu einem Wohlstandsverlust24.

Auch lassen sich Zölle als gesellschaftspolitisches Hilfsmittel einsetzen, um bspw. den Konsum eines Produktes zu verringern. Durch die Einführung eines Importzolls auf bestimmte Produkte lässt sich der Konsum in die gewünschte Richtung steuern. Vergleichbar ist dies, mit der Einführung einer Steuer auf das entsprechende Produkt. Im Gegensatz zu Einführung einer Steuer ist bei der Einführung eines Zolls eine Verringerung der Produktionseffizienz zu beobachten25. Aus den genannten Gründen ist die Zolleinführung bzw. -erhöhung immer mit einem Wohlstandsverlust verbunden und somit stets nur das „zweitbeste“ politische Steuerungsinstrument.

[...]


1 Vgl.: Handelsblatt.de/Strafzölle

2 Vgl.: Friedli (2013) S. 8

3 Vgl. Rudberg (2002) S. 35

4 Vgl.: Colotla (2003) S. 1189

5 Siehe hierzu: gabler.de

6 Vgl. Abele (2008) S. 59

7 Vgl.: Abele (2008) S.52.

8 Vgl.: Mayer (2005) S.34.

0 Vgl.: Mayer (2005) S.34.

10 Siehe hierzu: destatis.com

11 Siehe hierzu: stahl-online.de

12 Vgl.: Abele (2008) S.73 ff.

13 Vgl.: Abele (2008) S.79.

14 Vgl.: Abele (2008) S.59 ff.

15 Vgl.: Abele (2008) S.55 f.

16 Vgl.: Morasch (2017) S.244 f.

17 Vgl.: Morasch (2017) S.244-315.

18 Vgl.: Morasch (2017) S.244.

19 Vgl.: Morasch (2017) S.246-250.

20 Vgl.: Morasch (2017) S.246.

21 Vgl.: Morasch (2017) S258.

22 Vgl.: Morasch (2017) S.245.

23 Vgl.: Morasch (2017) S.245.

24 Vgl.: Morasch (2017) S.262 f.

25 Vgl.: Morasch (2017) S.2

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Auswirkungen von handelspolitischen Instrumenten auf globale Produktionsnetzwerke
Hochschule
Hochschule für angewandtes Management GmbH - Campus Neumarkt
Veranstaltung
Aktuelle Forschungsfragen
Note
1,3
Autor
Jahr
2020
Seiten
31
Katalognummer
V593781
ISBN (eBook)
9783346195203
ISBN (Buch)
9783346195210
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Produktionsnetzwerke, Produktion und Logistik, Handelsbarrieren
Arbeit zitieren
Sven Wedewardt (Autor:in), 2020, Auswirkungen von handelspolitischen Instrumenten auf globale Produktionsnetzwerke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/593781

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