Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Stress und Selbstwirksamkeitserwartung


Einsendeaufgabe, 2019

15 Seiten, Note: 0,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG
1.1 Definition der ,,Selbstwirksamkeitserwartung“ bzw. ,,Kompetenzerwartung“
1.2 Messung der spezifischen Selbstwirksamkeit zum Thema ,,gesunde Ernährung“
1.2.1 Ergebnis Fragebogen
1.3 Darstellung zweier wissenschaftlichen Studien zum Thema ,,Selbstwirksamkeitserwartung“
1.3.1 Kritischer vergleich der Studien

2 LITERATURRECHERE ZUM GESUNDHEITSPSYCHOLOGISCHEN HANDLUNGSFELD.: STRESS
2.1 Definition des Begriffs Stress
2.2 Wissenschaftliche, gesundheitspsychologische Theorie mit Bezug zum gewählten Thema
2.3 Entstehung
2.4 Überblick über aktuelle Daten und Zahlen mit grafischer Darstellung
2.5 Präventions- oder Interventionsprogramm zur Reduktion von Gesundheitsrisiken oder zu gesundheitsfördernden Effekten
2.6 Konsequenzen für eine gesundheitsorientierte Beratung

3 BERATUNGSGESPRÄCH MIT FRAU M
3.1 Einordnung in das TTM Modell
3.2 Rolle des Beraters
3.3 Gesprächsverlauf
3.3.1 Reflektion Gesprächsverlauf

4 Literaturverzeichnis

5 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis

1 SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG

1.1 Definition der ,,Selbstwirksamkeitserwartung“ bzw. ,,Kompetenzerwartung“

Selbstwirksamkeitserwartung wird definiert als die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen auf Grund eigener Kompetenz bewältigen zu können. Dabei handelt es sich nicht um Aufgaben, die durch einfache Routine lösbar sind, sondern um solche, deren Schwierigkeitsgrad Handlungsprozesse der Anstrengung und Ausdauer für die Bewältigung erforderlich macht. (Schwarzer & Jerusalem, 2002, S.35)

Kompetenzerwartung beschreibt die Sicherheit einer Person, in einer bestimmten Situation zu einem definierten Zeitpunkt ein Verhalten umzusetzen, welches zu einem bestimmten Ergebnis führt (Mayer,2015, zitiert nach Bandura,1977, S. 191-215).

1.2 Messung der spezifischen Selbstwirksamkeit zum Thema ,,gesunde Ernährung“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Auswertung des Fragebogens zur spezifischen Selbstwirksamkeitserwartung zum Thema ,,gesunde Ernährung“ (Eigene Darstellung)

1.2.1 Ergebnis Fragebogen

Der Fragebogen zur spezifischen Selbstwirksamkeitserwartung zum Thema ,,gesunde Ernährung“ enthält 18 Fragen und wurde von 5 Personen, 3 Frauen und 2 Männer im Alter zwischen 19-51, aus dem beruflichen und privaten Umfeld beantwortet.

Nach der Auswertung wird deutlich, dass die Personen P1, P2 und P3 eine hohe Punktzahl erreicht haben und somit auch eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung besitzen. Sie sind intrinsisch motiviert, erfolgsorientiert und können hier eine gesundheitspositive Verhaltensweise/Ernährungsweise aufrechterhalten.

Die Personen P4 und P5 hingegen haben eine niedrigere Punktzahl (29-44) und somit eine schwächere Selbstwirksamkeitserwartung. Sie sind extrinsisch motiviert und orientieren sich an Misserfolgen. Es fällt ihnen schwer, ein gesundheitspositives verhalten in schwierigen Situationen aufrecht zu erhalten.

Im Allgemeinen lässt sich aus dieser Messung schließen, dass die Personen aus dem beruflichen Umfeld eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung haben als die Personen aus dem privaten Umfeld. Sie sind sich aufgrund Ihres Berufs und die alltägliche Auseinandersetzung mit Essverhaltendem Gesundheitsverhalten bewusst. Personen aus dem privaten Umfeld hingegen beschäftigen sich weniger mit der Thematik, was zu einem niedrigen Wert an Selbstwirksamkeitserwartung führt.

1.3 Darstellung zweier wissenschaftlichen Studien zum Thema ,,Selbstwirksamkeitserwartung“

Tab.1: Vergleich zweier Studien

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.3.1 Kritischer vergleich der Studien

Sowohl Dohnke et al. (2006) als auch Schneider und Rief (2007) beschäftigen sich mit der Selbstwirksamkeitserwartung mit der Hilfe von Therapieergebnissen. Studie 1 bezieht sich auf Patienten mit Hüftgelenkersatz, Studie 2 auf Patienten mit somatoformer Schmerzstörung. Vergleicht man die Stichproben der Studien, ist zu erkennen, dass Studie 1 1065 Patienten beobachtet hat und Studie 2 als Feldstudie nur 319 Patienten befragt hat. Somit ist Studie 1 aussagekräftiger als Studie 2, welche eine geringe Anzahl an Personen befragt und eine Verfälschung nicht auszuschließen ist Die Studien arbeiten zwar mit verschiedenen Fragestellungen, jedoch kann man zusammenfassend sagen, dass sie gleiche Ergebnisse enthalten.

Die Selbstwirksamkeitserwartung steigt, je weniger Schmerzen und je gesünder der Körperliche zustand ist. Zeitlich entwickelt sich die Ergebniserwartung positiv. Somit hat die Steigerung von Schmerzbewältigungstherapien einen großen Einfluss auf die Selbstwirksamkeitserwartung und in Folge dessen auch auf die Ergebniserwartung.

Auch die Psyche und die Emotionen sind wichtig für eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung. Denn Therapieerfolge, an denen der Patient direkt beteiligt ist, steigert die Selbstwirksamkeitserwartung und folgt zur positiver Ergebniserwartung.

2 LITERATURRECHERE ZUM GESUNDHEITSPSYCHOLOGISCHEN HANDLUNGSFELD: STRESS

2.1 Definition des Begriffs Stress

Das Wort ,,Stress“ stammt von dem lateinischen Begriff ,,strictus“ und bedeutet eng oder stramm. Auch das negativ konnotierte Wort ,,strangulieren“ leitet sich davon ab und kann in Verbindung mit der Auswirkung von negativem stress (Einengung, Anspannung) auf Menschen gebracht werden. (Rusch, 2019, S.5)

Bei einer Stresssituation, welche durch äußere Reize oder kognitive Interpretationen ausgelöst werden kann, setzt der Körper die Hormone Adrenalin, Cortisol und Neoadrenalin frei. Durch diese Ausschüttung entwickelt sich ein psychosomatisches Ungleichgewicht. Es führt zur Beeinträchtigung der Verdauungsorgane, dem Herzschlag, der Muskulatur Durchblutung, der Atmung und der Sensibilisierung der Nervensysteme. (Tanghatar, 2012, S.12)

2.2 Wissenschaftliche, gesundheitspsychologische Theorie mit Bezug zum gewählten Thema

Das transaktionale Stressmodell nach Lazarus bezieht sich auf emotions- oder problemorientierte Bewältigungsverhalten. Ist der Mensch problemorientiert so sucht er nach einer Lösung. Ist er emotionsorientiert, versucht er, durch beispielsweise Abwehr, die Belastung zu verkleinern. Kann die Situation jedoch bewältigt werden ist es möglich, dass der Mensch von nun an diese Situation nur als eine Herausforderung sieht. Dieser Vorgang geht aber auch umgekehrt. Aus einer Herausforderung kann sich durch eine schlechte Erfahrung eine Bedrohung entwickeln. Nach Lazarus ist es also möglich aus einer negativ gespeicherten Erfahrung im Gehirn, welche eine Bedrohung auslöst, durch eine Entwicklung des Menschen eine neue Verbindung herzustellen. Dieser Vorgang wird als Coping bezeichnet und beschreibt die Bewältigungsstrategie, nach der das Stressmodell nach Lazarus verläuft. (Lohmann-Haislah, A., 2012)

2.3 Entstehung

Sobald eine Gefahren- oder Alarmsituation für einen individuellen Menschen vorliegt, löst das Gehirn eine Stressreaktion aus. Davon beteilig ist der Hirnstamm, das limbische System und die Großhirnrinde. Der Hirnstamm schließt an das Rückenmark und leitet alle Informationen vom Körper an das Gehirn weiter. Er ist für die automatisierte und unwillkürliche Lebensfunktion zuständig. Die Stressreaktion entsteht in dem so genannten ,,blauen Kern“. Dieses Zellkerngebiet liegt zwischen Rückenmark und Gehirn und produziert einen wichtigen Neurotransmitter, das Noradrenalin.

Das limbische System ist ein Nervenzellnetzwerk, das die Verbindung zwischen den Hirnregionen erstellt. Es besteht aus dem Thalamus, Hypothalamus und der Amygdala. Der Thalamus empfängt die sensorischen Informationen über die Sinneskanäle. In der Amygdala sind emotionale Erfahrungen gespeichert, diese spielen bei einer Stresssituation eine große Rolle. Hier wird entschieden, welche emotionale Reaktion entsteht (Angst, Gelassenheit).

Der Hypothalamus ist unser Kontrollzentrum. Er reguliert unsere Körpertemperatur, Wasserhaushalt und unsere Hormone.

Die Großhirnrinde bildet unser ,,inneres Bild“. Dadurch entwickeln sich aus abgespeicherte Erinnerungen Vorstellungen, die in einer Gefahrensituation auftreten könnten.

Wird der Mensch mit einer Situation konfrontiert, die neu für ihn ist, verarbeiten diese 3 Hirnregionen seine Informationen. Die sensorischen Informationen werden von dem Thalamus zur Großhirnrinde geleitet. Dort wird die Information verarbeitet und mit emotionalen Erfahrungen verglichen. Hat der Mensch mit dieser Situation eine emotionale schlechte Erfahrung gehabt, wurde diese im Gehirn abgespeichert und somit löst das Gehirn als Schutz eine Stressreaktion aus. (Kaluza, 2014, S.23-24)

2.4 Überblick über aktuelle Daten und Zahlen mit grafischer Darstellung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2: Alles in allem, wie stressig empfinden Sie die Weihnachtsvorbereitungen? (IMAS International, 2018)

Diese Abbildung zeigt das Ergebnis einer Befragung, Oktober und November 2018, des Stressempfindens vor der Weihnachtszeit. Von den 1001 repräsentativen Befragten empfinden 34%, in dieser Statistik die höchste Prozentzahl, die Weihnachtsvorbereitungen als ,,Etwas stressig“. Darauf folgt ,,Überhaupt nicht stressig“ mit 27% und knapp darunter, mit 24%, ,,Eher nicht stressig“. 12% der Befragten finden die Weihnachtsvorbereitungen als ,,Sehr stressig“ 2% der Befragten haben keine Angaben gemacht.

Es ist deutlich zu erkennen, dass in dieser Situation, bzw. Zeitphase der Weihnachtsvorbereitung, der Großteil sich gestresst fühlt. Bei diesen Personen ist es möglich, dass sie in dieser Zeit körperliche oder psychische Beschwerden aufgrund des Stresses verspüren werden. Es gibt aber auch Personen, die sich weniger bis überhaupt nicht gestresst fühlen, was sich in dieser Zeit definitiv positiv auf Ihre Gesundheit auswirken wird. Sie haben mit großer Wahrscheinlichkeit keine emotionale schlechte Erfahrung in dieser zeit gemacht. Personen mit Stress hingegen haben eine negativ abgespeicherte Erfahrung im Gehirn. Diese kann beispielsweise durch ein vergessenes Geschenk entstehen. Das unangenehme Gefühl wird gespeichert und es wird in dieser Zeit von dem Gehirn wieder aufgefasst und führt zu Stress.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Stress und Selbstwirksamkeitserwartung
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
0,7
Autor
Jahr
2019
Seiten
15
Katalognummer
V584987
ISBN (eBook)
9783346189813
ISBN (Buch)
9783346189820
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychologie Gesundheitsverhalten
Arbeit zitieren
Lea Bartz (Autor:in), 2019, Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Stress und Selbstwirksamkeitserwartung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/584987

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