Sind Roboter und Künstliche Intelligenz der Schlüssel zur menschlichen Unsterblichkeit?


Seminararbeit, 2019

19 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung
1. Roboter und KIs als Abbilder des Menschen
1.1. Roboter, Menschen zweiten Grades?
1.2. Gefuhle bei Robotern?

2. Die Grenzen einer KI
2.1. Moralisch - Ethische Entscheidungen einer KI?
2.2. Entwicklung einer KI

3. Der Mensch uberwindet seine Schwachen
3.1. Die Grenze zwischen Mensch und Maschine
3.2. Erhalt des Bewusstseins

4. Resumee

5 Quellenverzeichnis
5.1. Literaturverzeichnis
5.2. Episodenverzeichnis

Einleitung

Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema einer moglichen Unsterblichkeit des Menschen mithilfe von Robotern und Kunstlichen Intelligenzen. Der Grund warum ich mich fur dieses Thema entschied, liegt in meinem Studium da eines meiner beiden Lehramtsfacher die katholische Theologie ist. So wurde meiner Ansicht nach das Ewige Leben bei Gott, durch eine mogliche Unsterblichkeit des Menschen durch die technologischen Fortschritte, Konkurrenz erfahren. Des Weiteren ist die gottliche Zusicherung eines Ewigen Lebens von uns Lebenden nicht nachweisbar und die Toten konnen uns hierfur logischerweise kein Zeugnis geben, weshalb eine Unsterblichkeit durch Technik fur viele vermutlich um einiges verlockender ist, als das Versprechen Gottes. Zumal keiner von uns weiB ob sein Lebensstil dieser Gnade auch gerecht ist oder ob wir Qualen leiden werden, so wie dies in der Bibel mehrmals den Sundern angedroht wird. Aber auch die generelle Existenz eines Gottes ist heutzutage eine Streitfrage, weshalb solch ein Thema meiner Ansicht nach noch interessanter ist.

Des Weiteren brachte mich aber auch die Serie Black Mirror auf die Idee fur diese Arbeit, da es hierbei einige Episoden gibt, in welchen der Mensch ebenfalls Moglichkeiten findet sein Bewusstsein zu erhalten auch wenn der Korper stirbt. Aus diesem Grund besteht diese Arbeit auch aus drei Teilen. Der erste Teil wird sich zuerst einmal mit der Frage befassen, auf welchem Stand wir uns zurzeit in der Entwicklung und Anwendung von Robotern befinden. Dabei geht es zum einen um die Stellung von Robotern, aber auch ob diese in der Lage sind Gefuhle zu haben. Im zweiten Teil dieser Arbeit geht es dann um die Frage, ob Roboter mit KIs, oder ob KIs an sich, moralische oder ethische Entscheidungen treffen konnen oder wie sie sonst zu Entscheidungen kommen. AuBerdem geht es dabei auch um die Frage, wie und ob KIs lernen konnen. Im dritten Teil geht es schlieBlich um die Frage, wie diese technologischen Fortschritte das Leben eines einzelnen Menschen direkt beeinflussen und damit vielleicht sogar eines Tages die Unsterblichkeit der Menschen gewahrleisten konnen, auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Aus diesem Grund finden sich in diesem Teil auch einige Gedankenexperimente zu moglichen Technologien, wie eine solche Unsterblichkeit wohl aussehen konnte.

1. Roboter und KIs als Abbilder des Menschen

1.1. Roboter, Menschen zweiten Grades?

In den meisten Science Fiction Filmen ubernehmen bereits Roboter und KIs die verschiedensten Aufgaben. So erledigen Roboter meist jene Arbeiten, welche fur uns Menschen als niedrige Dienste gelten, die fur uns zu anstrengend sind, oder die wir aus anderen Grunden nicht gerne ausfuhren. Im Film „I, Robot“ kummern sich daher die Roboter zum Beispiel um den Mull, arbeiten in Fabriken oder stellen Pakete zu. Sie sind daher mit hoch entwickelten Sklaven zu vergleichen, die keinen eigenen Willen haben und dabei von ihrer Programmierung abhangig sind. Sie werden also ziemlich schlecht von den Menschen behandelt, da den Robotern in diesen Filmen keine Leidensempfindlichkeit zuerkannt wird.1

Wir sind zwar in Sachen Roboterentwicklung noch nicht soweit fortgeschritten wie in diesem Film, doch stellt sich trotzdem die Frage, wie wir die Roboter behandeln wurden wenn sie es waren. Denn Roboterarme und andere mechanische Gerate werden auch heute schon in Fabriken eingesetzt um bestimmte Arbeitsschritte zu erledigen, da diese wesentlich praziser arbeiten als Menschen. Doch menschliche Robotern sind eben noch nicht weit genug entwickelt, weshalb es auch bei uns noch keine Gesetze gibt, die die Rechte der Roboter schutzen wurden und ihnen ein Empfinden und eine Leidensfahigkeit zutrauen. Daher gelten diese bisher auch als Seelenlose Maschinen, die Eigentum einer bestimmten Person oder Firma sind. Doch wenn diese Roboter mit einer Kunstlichen Intelligenz ausgestattet und in der Lage sind Gefuhle zu haben, dann braucht es auch Gesetze die die Roboter vor einem Dasein als Sklaven beschutzen.2

Doch die Tatsache das es keine Gesetze gibt die die Roboter schutzen sollen, bedeutet nicht das es generell keine Gesetze in Bezug auf Roboter gibt. So stellte Isaac Asimov, Chemiker und Science - Fiction Schriftsteller, in seiner Kurzgeschichte „Runaround“ im Jahr 1942 erstmals drei Grundgesetze fur Roboter auf. Bis dahin galten Roboter in der Literatur als Kreationen, welche gegen ihre jeweiligen Erbauer rebellierten und diese entweder versklavten oder zu toten versuchten. Doch mit diesen Grundgesetzen ist es den Robotern nicht langer moglich ihre Erbauer oder die Menschen allgemein zu toten oder ihnen auf irgendeine andere Art Schaden zuzufugen. Denn so besagt das erste Gesetz, ist es den Robotern untersagt den Menschen Schaden zuzufugen. Das zweite Gesetz verpflichtet die Roboter wiederum zur Zusammenarbeit mit den Menschen, ausgenommen es wurde das erste Gesetz verletzen und somit einem Menschen schaden. Das dritte und letzte Asimov'sche Gesetz besagt, dass ein Roboter seine eigene Existenz schutzen muss, jedoch nur solange er nicht gegen die ersten beiden Gesetze verstoBt. Durch diese Gesetze von Isaac Asimov, werden Roboter de facto zu Menschen zweiten Grades erklart, was vor allem im Film „I, Robot“ deutlich wird, da in diesem die Roboter genau gegen diese Gesetze nicht verstoBen konnen.3

Da jedoch unser bisheriger Fortschritt in der Robotik noch nicht soweit ist, dass diese tatsachlich einer Programmierung solcher Grundgesetze bedurfen, wurden diese auch noch in keinen Roboter bisher einprogrammiert. Doch wenn wir eines Tages tatsachlich so weit sind, dass die Roboter ihre Handlungen ethisch hinterfragen, dann werden auch diese drei Gesetze zwingend erforderlich um die Menschen zu schutzen. Doch da, wie bereits erwahnt, die Roboter durch diese Gesetze zu Sklaven werden, entwickelte der amerikanische Science - Fiction Autor Roger MacBride ein viertes Gesetz. Dieses soll den Robotern die Freiheit gewahren zu tun was diese wollen, allerdings mit der Einschrankung, dass diese dabei nicht die ersten drei Gesetze verletzen, womit dieses Gesetz im Grunde nur ein mogliches Privatleben betreffen wurde, doch ansonsten waren sie dennoch bloB Menschen zweiten Grades. Immerhin konnen sie nur solange frei entscheiden, wie ihnen kein Mensch einen Auftrag gibt. Aus diesem Grund sollten, wenn die KIs soweit entwickelt sind, dass sie selbststandig denken und handeln konnen und in einen humanoiden Roboter integriert sind, diese Gesetze vollig neu durchdacht und uberarbeitet werden, denn nur so kann verhindert werden, dass diese tatsachlich zu bloBen Sklaven werden. Des Weiteren sollten sie, wenn sie in Besitz eines Bewusstseins sind, auch bis zu einem gewissen Grad an Menschenrechte erhalten. Denn wenn man sie lediglich als Eigentum einer bestimmten Person oder Firma sieht, so konnen sie jederzeit einfach abgeschaltet und demontiert werden. Wenn sie jedoch Menschenrechte erhalten, so ware dies nicht moglich, was jedoch wiederum die Frage aufwerfen wurde, wohin mit all den veralteten Robotern. Oder wer ist fur die Instandhaltung der Roboter verantwortlich, wenn diese nicht langer als Eigentum gelten, sondern als freie Wesen mit eigenen Rechten.4,5

1.2. Gefuhle bei Robotern?

Konnen Roboter uberhaupt Gefuhle haben? Diese Frage ist alles andere als leicht zu beantworten und hochst umstritten. Um genau diese Frage geht es auch in dem Film „Ex Machina“, hierbei entwickelte Nathan, ein Programmierer und Firmeninhaber, einen Roboter mit Bewusstsein. Um nun diesen Roboter und dessen Bewusstsein zu testen, holt er Caleb, einen seiner Angestellten, zu sich auf eine kleine Insel. Dort soll dieser mit dem Roboter den Turing Test durchgehen. Bei diesem Test, welcher 1950 von Alan Turing entwickelt wurde, geht es darum herauszufinden „ob die Intelligenz eines Systems mit der eines Menschen zu vergleichen ist.“6 Dabei handelt es sich um einen Konversationstest ohne den anderen zu horen oder zu sehen. Hierbei gibt es drei Testteilnehmer, einen Computer und zwei Menschen. Dabei versuchen sowohl der Computer als auch einer der beiden Personen den dritten davon zu uberzeugen, dass diese Menschen sind. Wenn es nun der dritten Person nicht gelingt den Computer vom Menschen zu unterscheiden, so gilt dieser Test als bestanden und damit die Intelligenz des Systems ist jener des Menschen ebenburtig. Allerdings zeigt dieser Test im Grunde nur, dass das System seiner Programmierung entsprechend funktioniert und nicht ob diesem wirklich ein Bewusstsein zugrunde liegt. Daher ist es durchaus moglich, dass ein Roboter mit Kunstlicher Intelligenz, wie im Film „Ex Machina", bloB Gefuhle und Mimiken der Menschen kopiert und imitiert, diese aber nicht wirklich hat.7,8

Aus diesem Grund stellt sich die Frage, wie wir erkennen konnen ob die Gefuhle eines Roboters echt oder bloB imitiert sind. Doch ist eine solche Unterscheidung auch bei Menschen nicht immer ganz eindeutig, so imitiert auch ein Schauspieler bestimmte Gefuhle und Gesten. Daher stellt sich die Frage inwiefern auch unsere eigenen Gefuhle nicht bloBe Verhaltensweisen sind, welche wir gelernt haben. Eines der wohl beruhmtesten Beispiele hierfur ist das sogenannte „Mary Gedankenexperiment“. Dieses Gedankenexperiment stammt vom australischen Philosophen Frank Cameron Jackson. Bei diesem lebt die Wissenschaftlerin Mary, welche sich auf Farben spezialisierte, in einem schwarz weiBen Labor und hat bis zu diesem Zeitpunkt noch nie Farben gesehen. Sie kennt daher lediglich samtliche Fakten uber das Sehen von Farben, jedoch nicht wie diese tatsachlich aussehen. Genauso verhalt es sich auch bei Gefuhlen von Robotern. Diese wissen wie man diese imitiert und wann sie welche Emotion wie zeigen, doch mehr als diese bloBen Fakten kennen und verstehen sie nicht. 9,10

Die Frage an die Technik ist daher, wie kann es gelingen, dass die Roboter Gefuhle nicht nur imitieren sondern tatsachlich erleben. Allerdings sollten wir uns gleichzeitig die Frage stellen ob wir dies wirklich wollen, da damit auch zum Teil die Kontrolle uber die Roboter verloren geht. Immerhin wurden diese mit der Zeit anfangen sich, wie die Menschen, mit den zentralen Fragen des Lebens zu befassen und dabei sich womoglich auch Fragen, ob die Behandlung, welche sie durch die Menschen erfahren, positiv ist oder wie man sich gegen diese sogar wehrt. Damit stoBen wir auch bereits an die Grenzen von Robotern und der ihnen gegebenen Kunstlichen Intelligenz, denn konnen diese uberhaupt Entscheidungen auf moralisch, ethischer Basis treffen oder fallen sie ihre Entscheidungen nicht dennoch rein logisch, so wie es der zentrale Steuerungscomputer im Film „I, Robot“ tut, indem er einige Menschen opfert, umso die Menschen, wie es ihm das erste Gesetz der Robotik vorschreibt, zu schutzen.

[...]


1 Vgl. Julia Nida - Rumelin/ Nathalie Weidenfeld; Digitaler Humanismus. Eine Ethik fur das Zeitalter der Kunstlichen Intelligenz (Munchen 2018) S. 23 - 25

2 Vgl. AUVA; Faszination Robotik. Segen oder Fluch fur den Menschen, in: Alle Achtung. Das Sicherheitsmagazin der AUVA (Jan/Feb 2013) S. 8 - 12, online unter: <http://www.alle- achtung.at/fileadmin/ migrated/content uploads/AUVA010213 1-24 NET.pdf> (10.09.2019) S. 8 & 9

3 Vgl. keNext.de; Science-Fiction-Legende Asimov und seine Robotergesetze (29.Mai 2017), online unter: <https://www.ke-next.de/panorama/science-fiction-legende-asimov-und-seine-robotergesetze-313.html> (10.09.2019)

4 Vgl. keNext.de; Science-Fiction-Legende Asimov und seine Robotergesetze (29.Mai 2017), online unter: <https://www.ke-next.de/panorama/science-fiction-legende-asimov-und-seine-robotergesetze-313.html> (10.09.2019)

5 Vgl. Julia Nida - Rumelin/ Nathalie Weidenfeld; Digitaler Humanismus. (Munchen 2018) S. 26

6 Siehe: Julian Moser; Mensch oder Maschine? Der Turing Test, einfach Erklart. (15. November 2017), online unter: <https://jaai.de/mensch-oder-maschine-der-turing-test-einfach-erklaert-1385/> (11.09.2019)

7 Vgl. Julia Nida - Rumelin/ Nathalie Weidenfeld; Digitaler Humanismus. (Munchen 2018) S. 32 - 36

8 Vgl. Julian Moser; Mensch oder Maschine? (15. November 2017), online unter: <https://jaai.de/mensch-oder- maschine-der-turing-test-einfach-erklaert-1385/> (11.09.2019)

9 Vgl. Julia Nida - Rumelin/ Nathalie Weidenfeld; Digitaler Humanismus. (Munchen 2018) S. 39

10 Vgl. Michael Kaup; Qualia. 2.1. Das Mary Gedankenexperiment (Stand 2017), online unter: <https://www.philoclopedia.de/was-kann-ich-wissen/philosophie-des-geistes/qualia/> (11.09.2019)

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Details

Titel
Sind Roboter und Künstliche Intelligenz der Schlüssel zur menschlichen Unsterblichkeit?
Hochschule
Universität Wien
Note
1
Autor
Jahr
2019
Seiten
19
Katalognummer
V584275
ISBN (eBook)
9783346165961
ISBN (Buch)
9783346165978
Sprache
Deutsch
Schlagworte
intelligenz, künstliche, roboter, schlüssel, sind, unsterblichkeit
Arbeit zitieren
Florian Brandl (Autor:in), 2019, Sind Roboter und Künstliche Intelligenz der Schlüssel zur menschlichen Unsterblichkeit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/584275

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