Biographie: Theodor Fontane 1819-1859


Referat (Ausarbeitung), 2004

13 Seiten, Note: 1,0

Eva Fründt (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Theodor Fontanes Leben
1819- 1827 Neuruppin
1827- 1832 Swinemünde
1832- 1833 Neuruppin
1833- 1841 Berlin
1841- 1843 Leipzig und Dresden
1843- 1852 Berlin und Letschin
23. April – 25. September 1852: London
1852- 1855 Berlin
1855- 1859 England

3. Schlussbetrachtung

4. Literaturverzeichnis

1. Vorwort

Theodor Fontane ist einer der bedeutendsten Schriftsteller des poetischen Realismus. Außergewöhnlich ist sein gemächlicher, langatmiger Erzählstil, den mancher Leser genießt, der andere verschmäht.

Ich möchte Theodor Fontanes Biographie wie eine Reise durch sein Leben angehen. Die Karte im Anhang verhilft dem Leser, Fontanes Lebenswegen geographisch zu folgen. Beginnen werde ich in Fontanes Geburtsort Neuruppin im Jahre 1819. Enden wird mein Teil des Referates im Jahre 1859, in dem Theodor Fontane aus England nach Berlin zurückkehrt, wo er die längste Zeit seines Lebens verbringt.

Um Theodor Fontane selbst sprechen zu lassen, füge ich einige Zitate aus seinen Autobiographien „Meine Kinderjahre“ und „Von Zwanzig bis dreißig“ in seine Lebensdaten ein.

2. Theodor Fontanes Leben

1819-1827 Neuruppin

1819

Am 30. Dezember dieses Jahres wird Theodor Fontane in Neuruppin, ein Ort in Neubrandenburg, laut seines Taufregisters „zwischen 4 und 5 Uhr abends“ geboren.[1] Dies geschieht in der Löwenapotheke seines Vaters.[2] Als das erste Kind seiner Eltern Louis Henry Fontane und Emilie (geborene Labry) soll er später den Apothekerberuf seines Vaters erlernen und dessen Apotheke übernehmen.

Im Laufe der Jahre wird Theodor Fontane noch vier Geschwister bekommen: Carl Johann Rudolph (1821-1845), Jenny Eveline (1823- 1904), Gustav Friedrich Maximilian (1826- 1860) und Elise (1838-1923), denen er jedoch in seinen biographischen Werken ( „Meine Kinderjahre“, „Von zwanzig bis dreißig“) kaum Beachtung schenkt.[3]

Theodor Fontanes Familie ist hugenottischer Abstammung: Nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes im Jahre 1685 war sie gezwungen, Frankreich zu verlassen. Daher stammt auch der an die französische Sprache erinnernde Name „Fontane“.[4]

Theodor Fontanes Vater ist Spieler: „Er begann mit Pferd und Wagen, ging aber bis bald zur Spielpassion über und verspielte während der sieben Jahre von 1819 bis 26 ein kleines Vermögen“.[5] Aus diesem Grunde muss er letztendlich seine Löwenapotheke abgeben und zieht mit seiner Familie im Jahre 1827 nach Swinemünde.

1827- 1832 Swinemünde

1827

Swinemünde befindet sich auf der Insel Usedom. Dort bezieht Familie Fontane die neu erworbene „Adlerapotheke“.[6]

Im Alter beschreibt Theodor Fontane sein Leben in Swinemünde folgendermaßen:

„Wie spießbürgerlich war mein heimatliches Ruppin, wie poetisch das aus bankrutten Kaufleuten bestehende Swinemünde, wo ich von meinem 7. bis zu meinem 12. Jahre lebte und nichts lernte. [...] das Leben aus Strom und See, der Sturm und die Überschwemmungen, englische Matrosen und russische Dampfschiffe, die den Kaiser Nikolaus brachten, - das war besser als die unregelmäßigen Verba, das einzig Unregelmäßige, was es in Ruppin gab. Ja, Swinemünde war herrlich (an Georg Friedlaender, 22. Oktober 1890). [7]

Dieses Zitat gibt dem Leser einen Eigenblick in Theodor Fontanes Kinderjahre. Aus Fontanes Formulierung ist zu entnehmen, dass er seine Kindheit in Swinemünde sehr genossen hat. Er liebte die Abwechslung dieses Landstrichs. Es ist zu vermuten, dass er diesen Charakterzug auf die Titelfigur in seinem Roman „Effi Briest“ übertragen hat. Auch Effi liebt die Abwechslung, hasst Langeweile: „...und während sie die Arme auf den Tisch stemmte, sagte sie: ,Diese langweilige Stickerei. Gott sei Dank, dass ihr da seid’“.[8] Effis Unlust zur Stickerei lässt sich mit Theodor Fontanes Unlust zum Lernen unregelmäßiger Verben vergleichen.

In der Zeit in Swinemünde, also ab 1827, bekommt Theodor Fontane Privatunterricht von seinen Eltern, wobei die „anekdotische Lehrmethode seines Vaters“[9] einen tiefen Eindruck in ihm hinterlassen hat; so entwickelt sich auch bei Theodor Fontane ein großes Interesse an Walter Scotts Romanen, da sein Vater eine Vorliebe für diesen Autor hegt. Zudem interessiert sich Theodor Fontane für die Geschichte.[10]

Hierzu folgendes Zitat aus Fontanes „Meine Kinderjahre“:

„[...] wenn ich gefragt würde, welchem Lehrer ich mich so recht eigentlich zu Dank verpflichtet fühle, so würde ich antworten müssen: meinem Vater, meinem Vater, der sozusagen gar nichts wußte, mich aber mit dem aus Zeitungen und Journalen aufgepickten und über alle möglichen Themata sich verbreitenden Anekdotenreichtum unendlich viel mehr unterstützt hat als alle meine Gymnasial- und Realschullehrer zusammengenommen.“

Fontane über seinen Vater, aus ‘Meine Kinderjahre’.[11]

1832-1833 Neuruppin

1832

Ostern 1832 beginnt für Fontane ein neuer Lebensabschnitt: Er wird zunächst auf das Gymnasium in Neuruppin mit dem „strengen Rektor Thormeyer“ geschickt. Dort hat er eine Wohnung beim Superintendanten.[12]

Der Rektor Thormeyer war „ein mindestens sechs Fuß hoher alter Herr [...], gedunsen und rot bis zu der Stirn hinauf, die Augen blau unterlaufen [...]“ ( meine Kinderjahre, vgl. die gleichnamige Gestalt in der Stechlin).[13]

[...]


[1] Grawe, 1998, S.15.

[2] Ebd., S.17.

[3] Grawe, 1998, S.15f.

[4] Fontane, S. 253.

[5] Grawe, 1998, S. 16.

[6] Ebd. S.18.

[7] Ebd.

[8] Fontane, S.7, Z.29.

[9] Grawe, 1998, S.18.

[10] Ebd. S.19.

[11] http://www.xlibris.de/Autoren/Fontane/Fontane-Biographie/Fontane-Lebenslauf/Fontane-Lebenslauf-03.htm, 3.5.2004

[12] Grawe, 1998, S.20.

[13] Ebd.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Biographie: Theodor Fontane 1819-1859
Hochschule
Universität Osnabrück
Veranstaltung
Theodor Fontane
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
13
Katalognummer
V57479
ISBN (eBook)
9783638519328
ISBN (Buch)
9783638922104
Dateigröße
819 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Biographie, Theodor, Fontane, Theodor, Fontane
Arbeit zitieren
Eva Fründt (Autor:in), 2004, Biographie: Theodor Fontane 1819-1859, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57479

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