Schach von Wuthenow. Person und Verweisungscharakter


Examensarbeit, 2005

78 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


1. Einleitung

„… ich aber halte zu dem fridericianischen Satze, daß die Welt nicht sicherer auf den Schultern des Atlas ruht, als Preußen auf den Schultern seiner Armee.“[1] spricht Schach in Tempelhof. Der Glaube an die Armee, derer Teil er bildet, bestimmt sein Handeln, seine Persönlichkeit und sein Wesen. Schach von Wuthenow ist ein Musterpreuße. Liegt es hier aber wirklich so einfach?

In dieser Arbeit werde ich mich mit der Frage beschäftigen, inwieweit die Person des Schachs auf das Preußentum verweist, wie viel Symbolik[2] in seiner Figur enthalten ist und wie viel Menschliches in ihr zu finden ist.

Die Forschungsliteratur eröffnet ein weites Feld an Interpretationsvorschlägen. Angefangen mit Georg Lukács, der „Schach von Wuthenow“ als „Fontanes kleines Meisterwerk in dieser Kritik des historischen Preußen, ein noch lange nicht in seiner vollen Bedeutung erkannter einsamer Gipfel der deutschen historischen Erzählungskunst“[3] bezeichnet, bis schließlich Jürgen Manthey, der das politische Geschehen als eine „Deckerzählung“[4] einer tief psychologisch-privaten Dreiecksbeziehung zwischen Schach von Wuthenow, Frau von Carayon und Victoire ansieht.

Es ist eine Erzählung[5], die mindestens einen doppelten Boden hat. Das Private geht bisweilen im Politischen unter, im nächsten Moment verkehrt sich die Situation jedoch gänzlich, so dass die Liebesgeschichte Überhand gewinnt.

Die literarische Kritik an Fontanes „Schach von Wuthenow“ hat sich zunächst vorwiegend an seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ orientiert, sah nur eine historisch-geographische Darstellung eines bestimmten Sachverhaltes und war daher völlig fehlgeleitet.

Conrad Wandrey sieht in der Novelle den Übergang zu Fontanes Gesellschaftsromanen. Es ist für ihn nur eine psychologische Analyse der Person Schachs. Alles andere sieht er lediglich als Beiwerk, wobei die Analyse auch noch misslungen ist, da die Zwiespältigkeit von Schachs Charakter und die Problematik seiner Handlungsweise nicht klar gelöst werden. In der doppelten Optik der Darstellung erkennt er nur eine Unentschiedenheit Fontanes. Sein abschließendes Urteil lautet: „…man wird auch diese Novelle nicht zu den bleibenden Werken der deutschen Prosakunst rechnen dürfen“.[6] Dieses Urteil kontrastiert so stark mit dem von Lukács, dass eines auf den ersten Blick deutlich wird: Die literarische Aussage muss wohl irgendwo dazwischen liegen.

Die Frage, die es zu beantworten gilt, ist die nach der Gewichtung der beiden Urteile sowie die Beantwortung der Frage Bülows: „Wie lag es denn?“[7]

Ich werde in dieser Arbeit versuchen die Erzählung unter der vorgegebenen Fragestellung zu interpretieren und zu einer Entscheidung zwischen den beiden Polen zu kommen.

Im Folgenden werde ich zunächst damit beginnen, die Entstehungsgeschichte der Erzählung zu beschreiben, denn bereits in dieser lassen sich die ersten Hinweise auf die Thematik dieser Arbeit finden. Der historische Stoff und seine Abwandlung durch Fontane, sowohl im Bezug auf die Zeit des Geschehens als auch auf die Konstellationen der Personen, gibt eine Auskunft über die Absichten des Dichters, eine politische Aussage zu treffen und diese mit dem Privaten zu verknüpfen. Ich werde die zeitliche Versetzung des historischen Geschehens, die Suche nach dem geeigneten Titel sowie die Beziehung Fontanes zu dem Stoff thematisieren. Aus diesen Komponenten werde ich versuchen die ersten Hinweise auf Schachs Verweisungscharakter zu entnehmen.

Anschließend werde ich die Hauptfiguren[8] der Erzählung sowie ihre historischen Vorbilder kurz charakterisieren. Dann folgt die Deutung der Erzählung im Hinblick auf die Peron des Schachs von Wuthenow, seines Umfelds und den sich aus dieser Konstellation ergebenden Schlussfolgerungen für diese Untersuchung.

Ich werde im Einzelnen auf die Themenbereiche der gesellschaftlichen und religiösen Moral Preußens eingehen und sowohl die Dreiecksbeziehung von Schach, Victoire und Frau von Carayon als auch seine Ehescheu thematisieren. Aus den Ausführungen von Bülow und der Handlungsmoral von Schach erhoffe ich mir nähere Hinweise auf die Aussage (und damit den Verweisungscharakter der Hauptfigur) der Novelle zu erhalten.

Ich werde schließlich versuchen den Selbstmord Schachs, seine Motivation und die dahinter stehende privat–politische Aussage zu interpretieren. Die sprachlich polyperspektivische Darstellung des Vorfalls und seine doppelte Kommentierung durch die Briefe Bülows und Victoires werde ich nutzen, um die Aussage Fontanes im Bezug auf die Person des Schachs von Wuthenow ausfindig zu machen und sie zwischen den Gegenpolen Wandreys und Lukács´ anzusiedeln.

Am Ende der Arbeit erhoffe ich mir eine möglichst vollständige Antwort auf die im Titel gestellte Frage nach dem Verweisungscharakter des Schachs von Wuthenow. Obwohl es schwierig ist „in die letzten und geheimsten Triebfedern andrer… hineinzublicken“[9], hoffe ich das „Dunkle“[10] der fontaneschen Darstellung mit meinen Ausführungen wenigstens ein wenig zu durchleuchten.

2. Entstehungsgeschichte

Fontanes Werk lässt sich nur vor dem Hintergrund seines eigenen Lebens betrachten. Er war ein Preuße und schrieb schon in seinen „Wanderungen“ über sein Land. Die Einstellung des Autors zu allem Preußischen war allerdings keineswegs neutral. Seine Werke wurden oft gar nicht bzw. missverstanden. Einen erheblichen Beitrag, um diesen Zustand zu verstärken, leisteten nach dem Tode des Autors seine Ehefrau und sein Sohn Friedrich. Fontane wurde als ein Verherrlicher des Preußischen hingestellt. Die teilweise massive Kritik, die er an Preußen übte, blieb lange Zeit unbeachtet. Diese Fehlbeurteilung seiner Werke wirkte bis in die Nachkriegszeit des letzten Jahrhunderts hinein, so dass seine Prosa 1945 in der sowjetisch besetzten Zone auf die Liste der verbotenen Schriftsteller gesetzt wurde.[11] Erst Mitte der 50er Jahre wurden Fontanes Werke ins rechte Licht gerückt. Die Gesellschaftskritik und seine Bedenken dem Preußentum gegenüber wurden deutlicher herausgestellt und die Forschung wandte sich dieser neuen Richtung zu.

Fontane war kein Verherrlicher des Preußentums, er übte zwar Kritik an ihm, lehnte es jedoch keineswegs ab. Im „Schach von Wuthenow“ kann man dies deutlich erkennen: Es ist die Verschmelzung einer relativ simplen Verführungsgeschichte mit dem Verweis auf den Untergang des friderizianischen Preußens. Fontane kommentiert den Untergang in „Der Krieg gegen Frankreich“, indem er die Niederlage Frankreichs 1870 mit der von Preußens 1806 vergleicht: „Die (preußische) Armee von Anno 13 war der von Anno 6 schwerlich überlegen, aber eine vertrat ein zum Leben, die andere ein zum Sterben Bestimmtes“.[12]

So wie Bülow in der Erzählung nicht selten Fontanes Sprachrohr zu sein scheint, so wird er auch bereits im ersten Kapitel als eine romantische Natur und das „Kind seiner Zeit“[13] beschrieben. Dies gilt auch für Fontane selbst. Die Betrachtung der Erzählung kann also nicht vor dem Hintergrund einer ablehnenden Haltung Fontanes zum Preußischen stattfinden. Sie muss differenzierter untersucht werden.

Der Autor hat bereits das erste Mal von der Verführung des Fräuleins von Crayen durch den Major von Schack im Jahre 1860 von seiner Freundin Mathilde von Rohr gehört. Er wollte die Verführte seinerzeit in Berlin besuchen, doch erst 16 Jahre später fängt er an, an dem Entwurf der Erzählung zu arbeiten. Er bittet Frau v. Rohr erneut um eine Skizze des Geschehenen.[14]

Diese Jahre sind recht bewegend für Fontane. Er war als Schriftsteller nie sehr erfolgreich und musste sich bis zum Schluss seiner Karriere selber Verleger suchen, denn Verlagsangebote wurden ihm nicht gemacht. Darunter litt auch seine Ehe, denn seine Frau konnte oder wollte seinen Willen, unabhängig zu bleiben, nicht verstehen. Schließlich nimmt er eine Stelle als Erster Sekretär der Königlichen Akademie der Künste in Berlin an, behält diese jedoch nur wenige Monate und bittet ohne zu zögern um Demission, als ihm „Zweideutigkeit“[15] vorgeworfen wird. Weder seine Freunde noch seine Ehefrau können sein Handeln verstehen und missbilligen es ganz offen. Daher mag es rühren, dass die Figur des Rittmeisters von Schach mit einer gewissen Sympathie gezeichnet ist. Womöglich konnte Fontane, gezeichnet durch die schweren Krisen seines Lebens, den Verlierer verstehen.

Fontane erarbeitet den Stoff der Erzählung, indem er sich zunächst ein Bild von der Lage Preußens vor der Schlacht von Jena macht. Um sich Kenntnis über die Zeit und die Gesellschaft zu verschaffen, greift er zu den Memoiren der Gräfin von Schwerin (ihr Mann, der Graf von Schwerin war ein Regimentskamerad von Schack) sowie zu denen des Generals von Nostitz, der ebenfalls mit von Schack bei den Gensdarmes diente. Fontane will keine trockenen Fakten einer geschichtlichen Darstellung, vielmehr versucht er sich in die Zeit hineinzuversetzen, die politischen und gesellschaftlichen Spannungen zu verstehen, einfach das Kolorit genau dieser Zeit einzufangen. „Dies ist wichtiger für mich als Sie glauben können. Das Berliner Leben unmittelbar nach der Schlacht von Jena… war total anders als in den Jahren, die der Jenaer Affäre unmittelbar vorausgingen.“[16] Fontane hat keinen Sinn für die trockenen Darstellungen der Historiker, versucht daher andere Quellen heranzuziehen, die Erinnerungen der Zeitzeugen. Über die Geschichtsschreiber seiner Zeit äußert er sich eher abwertend: „Das vornehme Herunterblicken auf alles, was nicht in Akten und Staatspapieren steht, ist in meinen Augen lächerlich, und die wahre Kenntnis einer Epoche und ihrer Menschen, worauf es doch schließlich ankommt, entnimmt man ganz anderen Dingen…“[17]

Die Epoche wir von der Gräfin wie Folgt beschrieben: „Der allgemeine Geist war kein guter und gesunder, es herrschte auch in der großen Welt eine den Untergang vielleicht vorbereitende Frivolität“.[18] Sie bedauert und missbilligt das Verhalten und die schelmenhafte Art der jungen Offiziere, indem sie von „säbelwetzenden fenstereinwerfenden Gensdarmes Offizieren“[19] berichtet.

Diesen Zeitgeist fängt Fontane ein und haucht ihn in die Figuren seiner Erzählung. Man kann die Zeichen der Zeit an den einzelnen Charakteren erkennen. Die ganze Gesellschaft gibt Auskunft darüber: das dekadente Leben des Prinzen, die politische Unfähigkeit und Verblendung von Schachs, die Arroganz von Bülow, sogar das politische Unvermögen des Königs, der seinem Privatleben, nicht dem Staate, Vorzug gibt. Die Erzählung ist jedoch so konzipiert, dass die Schuld nicht bei einer einzigen Person zu finden ist, sie ist vielmehr im Allgemeinen, im Ganzen der Gesellschaft zu suchen.

Die verdorbene Gesellschaft ist schließlich verantwortlich für den eigenen Untergang, gleichzeitig ist ihr bester Repräsentant, Schach von Wuthenow, selbst verantwortlich für den seinen. Es ist das Verhältnis zwischen Schuld und Sühne, das die Erzählung durchzieht. „…es kommt immer auf zweierlei an: auf die Charaktere und auf ein Nachweisbares oder poetisch zu mutmaßendes Verhältnis von Schuld und Strafe“.[20] Dies ist das Meisterhafte an Fontanes Novelle, das Schuld-Strafe-Verhältnis bildet einen Rahmen um die Verknüpfung zweier Motive, die sich gegenseitig ergänzen: Das Politische und das Privat-Gesellschaftliche verschmelzen ineinander.

Allein der Titel der Erzählung kann schon über den Inhalt und den Verweischarakter der Person Schachs auf die Lage Preußens Auskunft geben. Fontane hat er sehr beschäftigt und er machte seinem Verleger einige Vorschläge: Etwa > Vanitas Vanitatum<,> Vor Jena< oder > Gezählt, gewogen und weggetan<.[21] Schließlich entschließt er sich jedoch zu dem einfachen Titel „Schach von Wuthenow“, der im Bezug auf die Aussage der Novelle so vielschichtig und aussagekräftig ist.

Die Namensänderung des Major von Schack geschah einerseits aus Respekt vor seiner noch lebenden Familie, andererseits erlaubt sie dem Autor die Einführung der Karikatur des Schachs von Persien sowie das Wortspiel und den Vergleich zum Schachspiel. Das Schachmatt ist die Konsequenz von Fehlentscheidungen im Spiel, die schlussendlich zum Misserfolg führen. Dieser Vergleich erlaubt Fontane die gesellschaftlichen faux pas von Schach mit den politischen Fehlbeurteilungen der Regierungsschicht zu verknüpfen. Damit ist er dann auch in der Lage, die Konsequenzen beider Karikaturen in einer künstlerischen Metapher auszudrücken, die fast nur beiläufig erwähnt wird. In dem einzigen Wort „Schach“ verschließt Fontane sowohl die gesellschaftliche Misere des Rittmeisters als auch die politische Lage des Staates Preußen, beide als Figuren auf einem Schachspiel der Weltpolitik bzw. der Gesellschaft aufgestellt.

„Eine Erzählung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes“ lautet der Untertitel, der ebenso wenig, wie der Haupttitel selbst, nicht unbedeutend erscheint. Pierre-Paul Sagave schreibt folgendermaßen darüber: „Le sous-titre offre un exemple caractéristique décadence militaire prusienne. La disproportion entre l´aspet la valeur guerriére s´y manifestera de façon particulièrement frappante“.[22] (Der Untertitel bietet ein charakteristisches Beispiel für die Dekadenz des preußischen Militärs. Das Mißverhältnis zwischen äußerem Glanz und kriegerischem Wert manifestiert sich darin ausgesprochen deutlich.)[23] Der Untertitel verweist den Leser sogleich auf die Zeit und auf das Eliteregiment Preußens. Dieses hatte die letzte Bastion des Staates zu sein: „…eine Schlacht ist nie verloren, solange das Regiment Garde du Corps nicht angegriffen hat, Oder natürlich auch das Regiment Gensdarmes. Denn sie sind Geschwister, Zwillingsbrüder“[24] heißt es aus Bülows Mund. Der Titel weist also ganz deutlich darauf hin, welche Verantwortung die Offizierskaste dieses Korps gegenüber Preußen hatte und wie diese zum Untergang des Staates beigetragen hat.

Die Zeit der Entstehung der Novelle ist für ein umfassendes Verständnis ebenfalls nicht unbedeutend. Fontane sieht die Zeichen der Zeit und schreibt eine Novelle, die nicht nur die Verknüpfung einer persönlichen Krise mit der politischen Situation des Staates kurz vor der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt verbindet, sondern auch ein warnendes Signal für die Staatskrise der Zeit um 1882 ist. Es ist eine Epoche zahlreicher Krisen und politischer Gefahren. Das gerade frisch geeinigte Deutschland muss sich mit Ereignissen wie Börsenkrach, dem Attentat auf den Kaiser Wilhelm I und dem Aufstieg der sozialdemokratischen Opposition plagen.[25] Die Reaktion Bismarcks auf alle Probleme ist immer radikal. Die Sozialdemokraten werden im Keim durch den Erlass der Sozialistengesetze unterdrückt. Fontane sieht eine Bedrohung und eine Parallele zu der Zeit vor Jena. Er verliert seine Begeisterung für Bismarck, als er erkennt, dass in dem genialen Staatsführer ebenfalls ein kleinlicher, nachtragender, beinahe skrupelloser Mensch zu finden ist: „Bismarck hat keinen größeren Anschwärmer gehabt als mich; meine Frau hat mir nie eine seiner Reden oder Briefe oder Äußerungen Vorgelesen, ohne daß ich in helles Entzücken gerathen wäre; die Welt hat selten ein so großes Genie gesehen, selten einen muthigeren und charaktervolleren Mann und selten einen so großen Humoristen. Aber Eines war ihm versagt geblieben: Edelmuth; das Gegentheil davon, das zuletzt die häßliche Form kleinlichster Gehässigkeit annahm, zieht sich durch sein Leben…“.[26] Peter Wruck fordert daher dazu auf, die Novelle nicht als „Vorgeschichte der Gegenwart, sondern deren Analogie“[27] aufzufassen. Als eine „umfassende Replik auf die politisch – soziale Schwenkung des Systems Bismarck“[28] soll man sie begreifen.

Neben der bismarckschen Politik ist es die Bourgeoisie, die Fontane kritisiert. Er sieht das Aussterben des Landadels mit Sorge. Im neureichen Bürger erblickt er lediglich die Gier nach Geld und das Verlangen, bewundert zu werden, das Ende des guten Geschmacks und eine pompöse Hohlheit des Seins. Er kommentiert dies indem er bissig bemerkt: „Ich hasse das Bourgeoisenhafte mit einer Leidenschaft als ob ich ein eingeschworener Sozialdemokrat wäre“.[29] Im Laufe der Jahre radikalisiert er die Meinung, bis zu folgendem Satze: „Alles Interesse ruht beim vierten Stand. Der Bourgeois ist furchtbar, und Adel und Klerus sind altbacken“.[30] Obwohl man fast mit Sicherheit sagen kann, dass Fontane nie im engeren Kontakt zum vierten Stand stand[31] (sonst hätte er seine Figuren entschieden härter konzipiert), so ergreift er für sie Partei: „Diese Leute sind uns vollkommen ebenbürtig… Sie vertreten nicht bloß Unordnung und Aufstand, sie vertreten auch Ideen, die zum Teil ihre Berechtigung haben und die man nicht totschlagen oder durch Einkerkerung aus der Welt schaffen kann“.[32]

Fontane ist Preußen treu ergeben, sieht auch seine historischen Verdienste, kritisiert allerdings das Erstarren veralteter Normen. Er sieht seine Zeit ähnlich wie die vor Jena, eine Zeit, die Größe vorgibt, ohne jene tatsächlich zu besitzen.[33] Der Schein, die Hohlheit und das Huldigen einer falschen Ehre werden paradigmatisch für den Untergang der Gesellschaft und schließlich auch des Staates. In dieser Zeit entsteht der „Schach von Wuthenow“ und es ist kaum zu übersehen, dass dies eine politische und gesellschaftliche Warnung an die Zeitgenossen in Form einer Erzählung ist. Peter Wruck versucht die Analogie zur Fontanes Gegenwart folgendermaßen aufzuzeigen: „Hinter dem Modellfall Hannover werden überdeutlich die norddeutschen Gebietserweiterungen Preußens… sichtbar. Die Polenfrage wird berührt; dann spitzt sich die Auseinandersetzung darauf zu, ob Stärke und Selbständigkeit die Bestimmung Preußens sei… Damit ist nach der Stellung Preußens in Deutschland gefragt und nach der Stellung eines prussifizierten Deutschlands in der Welt“.[34]

Die Kritik, auch wenn sie indirekt ist, wird durchaus verstanden; Fontane wurde nicht geadelt, bei seinen späteren Ehrungen war der Adel demonstrativ abwesend. Erst zum 75. Geburtstag erhielt der Autor vom preußischen Kultusministerium eine lebenslange Ehrenpension.[35]

3. Die Figuren

Fontane verwischt ein wenig die wahre Begebenheit, aus der er schöpft. Der 53-jährige Major Otto Friedrich Ludwig von Schack[36] und seine über 30-jährige Verlobte, Victoire von Crayen-Leveau, sollten eine Geldheirat eingehen. Der Major versucht sich auf diese Weise aus seiner finanziellen Misere zu retten, doch wenige Tage vor der Verlobung erschießt er sich jedoch.

Fontane hat drei essenzielle Bestandteile der Geschichte übernommen: die Hässlichkeit der Verlobten, den Ruf des Majors, der als elegant und mondän galt, und schließlich das Motiv für seinen Selbstmord, nämlich die Angst vor Lächerlichkeit und Spott. Ein entscheidendes Detail verändert er jedoch, das Datum. Die wahre Begebenheit fand 1815 statt, Fontane verlegt sie auf 1806, den Vorabend des Untergangs Preußens. Alleine diese Umdatierung ist Hinweis genug, dass Fontane hier das gesellschaftliche Geschehen unter das Licht des Politischen stellen wollte.[37]

Die Angst vor dem Ridikülen hat Fontane von Nostitz Erinnerungen übernommen, genauso wie das Motiv der Ehescheu. Dieser musste nämlich ein bürgerliches Mädchen heiraten. Er glaubte jedoch, dass es ihm jeder ansehen könnte, dass er verheiratet sei. Dieses Gefühl konnte er nicht ertragen und so verließ er seine Frau wenige Tage nach der Eheschließung für immer. Diese Angst der Gensdarmes ist geschichtlich motiviert, denn seid dem Ausspruch Friedrich des Großen, „seine „Officiers“ sollten durch das Schwert selig werden und nicht durch die Scheide“,[38] ist das Zölibat quasi zur beruflichen Tradition der jungen Offiziere geworden.

Beachtlich bei Fontanes Darstellung der Charaktere ist ihre Mittelmäßigkeit, die Bülow später im Salon des Prinzen Louis Ferdinand beklagt. Die Analyse seiner aristokratischen Helden, ihrer menschlichen Schwächen, ihrer überlebten Ideologie und einer fragwürdigen Haltungsmoral zeigt fast immer einen einfachen Durchschnittsmenschen. Sei es Schach von Wuthenow, Waldemar in „Stine“, Baron Instetten in „Effi Briest“ oder Botho in „Irrungen Wirrungen“.[39] „Am Schicksal solcher Figuren, die sämtlich altpreußischer Überlieferung im tiefsten Zugetan sind, enthüllt sich die neue soziale, politische, moralische Funktion des Preußentums in Diensten einer monopolistischen Bourgeoisie.“[40]

Alleine die privat–moralisch–ideologische Beschaffenheit seiner Figuren ist also eine mittelbare Kritik an Preußen. Fontane will die Überheblichkeit des Adels, seinen Standesdünkel aufzeigen. Er will die Aristokratie nicht bloßstellen oder belehren, aber doch in ihre Schranken weisen. Er ist es leid, ständig mit Scheinwerten konfrontiert zu sein, will wieder echte Werte, wirkliche Größe, keine falsche Ehre mehr erleben. Er heißt es gut, was der Große Friedrich im 18. Jahrhundert autokratisch aufgebaut hat, verurteilt aber das Weiterleben dieser Erscheinungsformen. Am 08.08.1880 schreibt er darüber seiner Tochter: „Es war hier, auf dem Terrain zwischen Oder und Elbe, wenig oder nichts gegeben, und die beiden organisatorischen Genies, Friedrich Wilhelm I und Friedrich II, schufen durch künstlerische Werte wirkliche Werte… Beide genannte Könige nahmen einen ganz gewöhnlichen, oft einen ruppigen Kerl und sagten: >Du bist nun Rendant oder Steuerinspektor, oder Postmeister oder auch Gesandter.< Alle vier, in den weitaus meisten Fällen, blieben ruppige, rohe selbstsüchtige Subjekte; der Rang aber, der ihnen verliehen worden war, die bevorzugte Stellung, deren sie sich erfreuten, die pekuniären Vorteile, die ihnen zuflossen, gaben ihnen ein starkes Standes- und zuletzt auch persönliches Selbstgefühl, das in der zweiten und dritten Generation segensreiche Frucht trug. Aber alles hat seine Zeit. So lang´ es galt, aus einem fruchtbaren Rohmaterial erst ein brauchbares Staats- und in weiterer Entwicklung auch ein einigermaßen genießbares Menschenmaterial herzustellen, war dieser Prozess des >Wichtignehmens< nicht bloß selber wichtig, sondern auch überaus erfreulich und beinah´ schön. Nun sind wir aber aus dem Gröbsten heraus, und es muss nun mit dem Scheinwesen ein Ende haben. Ein Leutnant darf eben nur ein Leutnant sein und muß darauf verzichten… ein Halbgott oder überhaupt irgend was Exceptionelles sein zu wollen. Aber wir arbeiten immer noch mit falschen Werten…“[41]

3.1. Schach

Fontane kannte den historischen Vorfall der Verführung des Fräulein Crayen durch den Major von Schack. Er las sich aus diversen Memoiren eine umfassende Kenntnis über sein Leben und Handeln an. Gräfin von Schwerin beschreibt ihn als einen „leichtsinnigen, frivolen, liebenswürdigen Schwerenöter, der eleganteste unter den Gensdarmesoffizieren“[42]. Er war auch ein rücksichtsloser Spieler, der keine Miene verzog, als einer seiner Schuldner sich vor Verzweiflung erschoss. Von Nostitz verurteilt die Offizierskaste dieser Zeit: „sie haben Schulden, Schulden, Schulden“, führen ein „sybaritisches Leben“ in „lärmenden, üppigen Vereinen“.[43]

Fontan´sche Darstellung der Figur passt sich der Gliederung der Novelle ein. Sie beschreibt nur die letzten Tage vor dem Krieg, nur das Nötigste findet Einzug in die Erzählung. So lässt der Autor alle Schärfe, alles Abstoßende an Schacks Charakter aus. Seine Eleganz, Schönheit, das Äußere behält er bei, gestaltet sein Inneres aber umso komplizierter und widersprüchlicher. Die meisten wahren Ereignisse aus Schacks Leben werden nicht übernommen. Fontane rafft und kürzt, so dass nur das Allernotwendigste dargestellt wird: der Vorabend des Untergangs von Preußen und der Untergang Schachs, das persönlich-gesellschaftliche Versagen erhoben zum symbolischen Versagen des Politischen.

Die Erzählung trägt zu Recht den Titel „Schach von Wuthenow“, denn dieser bildet den Mittelpunkt der Novelle. Alles dreht sich um ihn und seine Präsenz. Bereits im ersten Kapitel, als Schach noch nicht im Salon auftritt, erfährt man einiges über ihn. Es wird deutlich, dass beide Damen ihn mit Ungeduld erwarten, er sehr beliebt unter seinen Regimentskameraden ist und Bülow es nicht lassen kann, ihn zu kritisieren. Allerdings kritisieren ihn auch seine Freunde, wenn sie ohne ihn sind. Alvensleben sagt zu Nostitz, dass er noch „keinen Menschen kennengelernt“ habe, „bei dem alles so ganz und gar auf das Ästhetische zurückzuführen wäre…“.[44] Weiter heißt es: „Er ist krankhaft abhängig, abhängig bis zur Schwäche, von dem Urteile der Menschen, speziell seiner Standesgenossen…“[45] Schachs Angst vor dem Lächerlichen, das Leben für den Schein wird in seinem negativen, bitteren Beigeschmack abgeschwächt und versüßt durch die verstehende Haltung Victoires: „Er war durchaus befähigt, innerhalb enggezogener Kreise zu glänzen“.[46] Bülow vertritt eine gänzlich andere Meinung über Schach, indem er ihn als typischen Repräsentanten eines Armeestaates bezeichnet, der „statt der Ehre nur noch den Dünkel, und statt der Seele nur noch ein Uhrwerk hat“.[47]

3.2. Frau von Carayon

Im Kreise des Prinzen Louis Ferdinand begegnet Major von Schack der Kammerrätin von Crayen. Die attraktive Witwe eines neu geadelten Bankiers hatte eine Tochter, die ihrerseits eine Cousine der Geliebten das Prinzen, Pauline Wiesel, war.[48]

Das zweideutige Verhältnis zu der Frau von Carayon wird von Schachs Kameraden schon vor Sala Tarone kommentiert „Ist Ihnen denn das Verhältnis zwischen beiden entgangen? Ein ziemlich fortgeschrittenes, glaub´ ich. C´est le premier pas, qui coûte…“[49]. Der auf Äußerlichkeiten so viel Wert legende Schach sieht zunächst die Schönheit der Mutter. Erst viel später bemerkt er, wenigstens für einen Augenblick, die innere Schönheit der Tochter, ihren Mut und Größe, die ihm so gänzlich fehlen. Schach macht der Frau v. Carayon indirekt den Hof, indem er sie mit Komplimenten überhäuft: „Teure Josephine, Sie sind mir das Ideal einer Frau: klug und doch ohne Gelehrsamkeit und Dünkel, espritvoll und doch ohne Monkanterie“.[50]

Die Mutter zeigt keine moralische Entrüstung, lässt keine Vorwürfe fallen, als sie von der Verführungsgeschichte erfährt. Sie ist zunächst besorgt um ihre Tochter, denkt an ihr Glück und lobt Schach sogar, indem sie für Vertrauen plädiert: „Ich kenn´ ihn so lange Zeit. Er ist schwach und eitel nach Art aller schönen Männer, aber von einem nicht gewöhnlichen Rechtsgefühl und einer untadeligen Gesinnung“.[51] Doch nicht nur an die Tochter verschwendet sie Gedanken, sie ist durchaus enttäuscht von Schach und fordert Legitimierung. Nicht nur um ihrer Tochter willen, sondern auch wegen ihrer eigenen gesellschaftlichen Position, die sie nicht verlieren will: „Ich gehöre der Gesellschaft an, deren Bedingungen ich erfülle, deren Gesetzen ich mich unterwerfe; daraufhin bin ich erzogen, und ich habe nicht Lust, einer Opfermarotte meiner einzig geliebten Tochter zur Liebe meine gesellschaftliche Stellung mit zum Opfer zu bringen“.[52]

Dies scheint Fontanes moralische Überzeugung zu sein, denn in all seinen Werken fordert er Sittlichkeit und Gesellschaftsordnung. Missachtung der Gesetze der sozialen Stellung, der Geburt oder des Alters bedeutet meist auch die Auslöschung des Lebens (Effi Briest, Grete Minde, Graf Petöfy, Botho und Schach werden auf diese Weise gestraft).

Die Flucht von Schach nach Wuthenow erzürnt die Dame jedoch sehr, zumal sie sich der Karikaturenaffäre nicht bewusst ist. Temperamentvoll wie sie ist, erbittet sie eine Audienz beim König und damit den direkten Befehl zur Legitimation des Bundes zwischen Schach und ihrer Tochter. Sie ist sich nicht im Klaren darüber, dass sie mit dieser Audienz Schach den letzten noch möglichen Ausweg aus seiner tragischen Situation genommen hat. Er kann nicht mehr zurückkehren, Victoire heiraten und nach einer drei- bis vierjährigen Abwesenheit zurückkehren. In der Zeit hätten sich die Wogen geglättet, der Skandal wäre in Vergessenheit geraten und Schach könnte sein Leben wieder aufnehmen, nicht nur auf dem Land, auch wieder in Berlin, und ohne den Spott seiner Kameraden fürchten zu müssen. Jedoch wer auf Befehl des Königs heiratet, ist für ewig dem Spott der ganzen Armee ausgesetzt.

Damit hat Frau von Carayon das Schicksal ihrer Tochter und ihres Verführers endgültig und unwiderruflich besiegelt. Sie ist hier die, welche die Initiative ergreift, denn Victoires Liebe ist selbstlos. Sie würde ihn lieben ohne seine Frau zu sein, würde sich ihm hingeben und es akzeptieren können, dass sie ihn nie als Ehemann bezeichnen könnte. Sie fühlt zu Recht, dass die Ehescheu Schachs, die er so offensichtlich in Tempelhof demonstriert hat, ihre Liebe in einem gesellschaftlich legitimen Bund zerstören oder zumindest gefährden könnte.

3.3. Victoire

Zunähst bleibt Victoire hinter ihrer Mutter zurück, im Halbschatten, wie es im ersten Kapitel heißt. Sie bleibt auch immer die passivere von den beiden. Obgleich es ihr an Schönheit mangelt, ist sie gerade deswegen in ihren Anschauungen und Urteilen unabhängiger und mutiger, als es sich für eine junge Dame aus der Gesellschaft gehört. Auf geistigem Gebiet ist sie geschickt und lässt sich auch nicht von Bülows Kommentaren verunsichern.

Sie nimmt ihre Rolle der hässlich-klugen Frau so weit an, dass sie sogar versucht Schach und ihre Mutter zu einer Heirat zu überreden. Das zeigt ihre zärtliche und selbstlose Liebe zur ihrer Mutter, gleichzeitig zeugt das Vorhaben von großer Naivität. Victoire romantisiert, anstatt zu überlegen. Vielleicht wünscht sie sich Schach, weiß, dass sie ihn nicht haben kann, versucht also zumindest ihre Mutter mit ihm zusammenzubringen. Doch Frau von Carayon ist welterfahren genug, um ihre gesellschaftliche Stellung durch eine Bindung dieser Art nicht gefährden zu wollen, denn sie hätte ja auch nichts davon. Als von Carayon steht sie im Mittelpunkt des Berliner Lebens, ist unabhängig und zufrieden. Als Frau von Schach, vielmehr Frau Rittmeister, würde sie ihre Stellung aufgeben und gegen eine Landehe, d. h. gegen eine gesellschaftliche Degradierung, eintauschen.

Die durch die Krankheit entstellte Victoire entwickelt eine gewisse Abneigung gegen schöne Männer in der Geschichte („Sonderbar, daß alle historischen Personen, die den Beinamen des >Schönen< führen, mir unsympathisch sind“[53]). Wie eine Warnglocke ertönt in Tempelhof ihr Ausspruch: „…die Schönheit, das muß wahr sein, macht selbstisch, und wer selbstisch ist, ist undankbar und treulos“.[54] Die späteren Ereignisse bestätigen ihre Worte. Sie erkennt die Parallelen zwischen Schach und den ihr verhassten schönen Männern.

Sie fühlt sich tief ins Herz gestochen,[55] wie sie ihrer Freundin Lisette von Perbandt berichtet. Sie übt auch schärfere Kritik an Schachs Eitelkeit und Abhängigkeit von der gesellschaftlichen Meinung. Gleichzeitig lobt sie ihn und findet kein anderes Wort für sein Benehmen als nur „ritterlich“.[56] Sie wird von widersprüchlichen Gefühlen hin und her gezerrt, bis sie schließlich in ihre gewohnte Resignation zurückfällt, nur noch ein „bloßes Pflichtteil des Glückes“[57] erwartet. Die Freundin spricht ihr allerdings Mut zu, womit sie Victoires Gefühle noch weiter verwirrt. Ihr wird die Liebe zu Schach allmählich bewusst.

[...]


[1] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes. In: Theodor Fontane: Sämtliche Romane. Erzählungen, Gedichte. Nachgelassenes. 2. Auflage. Band 1.: Werke, Schriften und Briefe. Hrsg. von Walter Keitel und Helmuth Nürnberger. München 1970. S. 583.

[2] Beziehungsweise Verweisungscharakter. Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht von einem reinen Symbol sprechen, da dies im komplexen Zusammenhang des zu untersuchenden Textes nicht vertretbar wäre. Allerdings werde ich beide Begriffe im Folgenden synonym verwenden.

[3] Lukács, Georg: >Der alte Fontane<. In: Georg Lukács: Deutsche Realisten des 19.Jahrhunderts. Berlin 1952. S. 296.

[4] Manthey, Jürgen: Die zwei Geschichten in einer. Über eine andere Lesart der Erzählung Schach von Wuthenow. In: text + kritik. Zeitschrift für Literatur. Hrsg. von Heinz Ludwig Arnold. Sonderband. Theodor Fontane. München 1989. S. 129.

[5] Die Gattungsfrage wird immer noch in der Forschungsliteratur diskutiert (Vgl. Walter Müller-Seidel, Guenther, Benno von Wiese, Sagave etc.). Fontane stand solchen Gattungsfragen skeptisch gegenüber. „Wenn ich von „Novellen“ spreche, so bitte ich´s damit nicht wörtlich zu nehmen. Ich verstehe darunter vielmehr jede Art poetischer Erzählung“ ( Zitiert aus: Müller-Seidel, Walter: Schach von Wuthenow. In: Walter Müller-Seidel: Theodor Fontane. Soziale Romankunst in Deutschland. Stuttgart 1975. S. 149.) schrieb er 1853 an Theodor Storm. In seinen „Wanderungen“ nennt er „Schach von Wuthenow“ bereits einen kleinen Roman. Ich werde daher im Verlaufe der Arbeit die Bezeichnungen >Novelle< und >Erzählung< synonym verwenden ohne die Gattungsfrage zu diskutieren.

[6] Wandrey, Conrad: Schach von Wuthenow. In: Conrad Wandrey: Theodor Fontane. München 1962. S.236-260.

[7] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 679.

[8] Vorwiegend Schach von Wuthenow und von Bülow, die als Gegenpole die Erzählung mit ihren Handlungen und Äußerungen ausmachen. Aber auch Josephine von Carayon und Victoire von Carayon, welchen eine eher privat – gesellschaftliche Rolle zukommt.

[9] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 681.

[10] Ebd.

[11] Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S. 179.

[12] Zitiert aus: Grawe, Christian: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes. In: Christian Grawe / Helmuth Nürnberger (Hrsg.): Fontane-Handbuch. Stuttgart 2000. S.535.

[13] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 566.

[14] Wagner, Walter (Hrsg.): Theodor Fontane. Schach von Wuthenow. Erläuterungen und Dokumente. Zweite, überarbeitete und aktualisierte Auflage von Harald Tanzer. Stuttgart 1980. S. 62.

[15] Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S. 182.

[16] Zitiert aus: Wiese, Benno von: Theodor Fontane. Schach von Wuthenow. In: Benno von Wiese: Die deutsche Novelle von Goethe bis Kafka. Band 2. Düsseldorf 1962. S. 237.

[17] Zitiert aus: Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S. 186.

[18] Zitiert aus: Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S. 186.

[19] Ebd.

[20] Ebd.

[21] Grawe, Christian: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes. In: Christian Grawe / Helmuth Nürnberger (Hrsg.): Fontane-Handbuch. Stuttgart 2000. S.538.

[22] Sagave, Pierre-Paul: Un roman Berlinois de Fontane: Schach von Wuthenow. In: Pierre Paul Sagave: Recherches sur le Roman social en Allemagne. Aix-en-Provence 1960. S. 91.

[23] Übersetzung entnommen aus: Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S.190.

[24] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 572.

[25] Liesenhoff, Carin: Gesellschaftskritik in polyperspektivischer Brechung: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes. In: Carin Liesenhoff: Fontane und das literarische Leben seiner Zeit. Bonn 1976. S. 18 ff.

[26] Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S. 192.

[27] Wruck, Peter: Schach von Wuthenow und die „preußische Legende“. In: Frieden, Krieg, Militarismus im kritischen und sozialistischen Realismus. Berlin 1961. S. 58.

[28] Ebd.

[29] Zitiert aus: Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S.195.

[30] Liesenhoff, Carin: Gesellschaftskritik in polyperspektivischer Brechung: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes. In: Carin Liesenhoff: Fontane und das literarische Leben seiner Zeit. Bonn 1976. S. 76.

[31] Lukács, Georg: >Der alte Fontane<. In: Georg Lukács: Deutsche Realisten des 19.Jahrhunderts. Berlin 1952. S. 295.

[32] Ebd.

[33] Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S. 195.

[34] Wruck, Peter: Schach von Wuthenow und die „preußische Legende“. In: Frieden, Krieg, Militarismus im kritischen und sozialistischen Realismus. Berlin 1961. S. 70.

[35] Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S. 196.

[36] Wagner, Walter (Hrsg.): Theodor Fontane. Schach von Wuthenow. Erläuterungen und Dokumente. Zweite, überarbeitete und aktualisierte Auflage von Harald Tanzer. Stuttgart 1980. S. 59.

[37] Vgl.: Wagner, Sagave, Guenther etc.

[38] Sagave, Pierre-Paul: Schach von Wuthenow als politischer Roman. In: Hans-Erich Teitge (Hrsg.): Fontanes Realismus: Vorträge und Berichte. Berlin 1972. S. 88.

[39] Liesenhoff, Carin: Gesellschaftskritik in polyperspektivischer Brechung: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes. In: Carin Liesenhoff: Fontane und das literarische Leben seiner Zeit. Bonn 1976. S. 78.

[40] Wruck, Peter: Schach von Wuthenow und die „preußische Legende“. In: Frieden, Krieg, Militarismus im kritischen und sozialistischen Realismus. Berlin 1961. S. 58.

[41] Bosshart, Adelheid: Schach von Wuthenow. Kunstbewusstheit und Seelenspiegelung. In: Adelheid Bosshart: Theodor Fontanes historische Romane. Abhandlung zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät I der Universität Zürich. Winterthur 1957. S. 78.

[42] Guenther, Walter Paul: Preußischer Gehorsam. Theodor Fontanes Novelle Schach von Wuthenow. Text und Deutung. München 1981. S. 198.

[43] Ebd.

[44] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 571.

[45] Ebd.

[46] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 682.

[47] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 678.

[48] Wagner, Walter (Hrsg.): Theodor Fontane. Schach von Wuthenow. Erläuterungen und Dokumente. Zweite, überarbeitete und aktualisierte Auflage von Harald Tanzer. Stuttgart 1980. S. 59.

[49] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 571.

[50] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 582.

[51] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 629.

[52] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 632.

[53] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 588.

[54] Ebd.

[55] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 592.

[56] Ebd.

[57] Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. S. 593.

Ende der Leseprobe aus 78 Seiten

Details

Titel
Schach von Wuthenow. Person und Verweisungscharakter
Hochschule
Freie Universität Berlin
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
78
Katalognummer
V56997
ISBN (eBook)
9783638515467
ISBN (Buch)
9783638665025
Dateigröße
705 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schach, Wuthenow, Person, Verweisungscharakter
Arbeit zitieren
Bartosz Nowak (Autor:in), 2005, Schach von Wuthenow. Person und Verweisungscharakter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56997

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