Gedächtnisfunktionen und das Verbessern von Erinnerungsleistungen


Hausarbeit, 2002

13 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2. Das Gedächtnis
2.1 Gedächtnisprozesse
2.2 Die verschiedenen Arten des Gedächtnisses
2.2.1 Das sensorische Gedächtnis
2.2.2 Das Kurzzeitgedächtnis
2.2.3 Das Langzeitgedächtnis
2.3 Gedächtnis-/ Speichermodelle
2.3.1 Das Multi-Speicher-Modell
2.3.2 Das Modell der einzelnen Verarbeitungsebenen
2.3.3 Das Arbeitsspeichermodell
2.4 Kritik und Gegenüberstellung der Gedächtnismodelle

3. Verbessern von Erinnerungsleistungen
3.1 Methoden zur Optimierung der Erinnerungsleistung des KZG
3.1.1 Chunking
3.1.2 Wiederholen
3.2 Mnemotechniken
3.2.1 Die Loci-Methode
3.2.2 Die Schlüsselwortmethode
3.2.3 Die Reimtechnik
3.3 Weitere Lerntechniken
3.3.1 Mind Maps
3.3.2 Karteikartensysteme
3.4 Schlussfolgerung

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Mensch hat im Laufe seiner Entwicklung gelernt, in seiner Umwelt zu agieren und interagieren, Abläufe vorausschauend zu planen und seine Verhaltensweisen den gegebenen Situationen anzupassen. Dies ist nur möglich, weil der Mensch in der Lage ist, Reize und Informationen zu verarbeiten, sie zu speichern und wieder abzurufen. All diese Aufgaben übernimmt unser Gedächtnis. Wie aber funktioniert unser Gedächtnissystem aus psychologischer Sicht, und welche Vorgänge, Prozesse und Abläufe finden dabei statt?

In dieser Arbeit gehe ich im Folgenden näher auf diese Frage ein und stelle mögliche Erklärungsversuche vor, ohne mich jedoch für oder gegen eines der möglichen Gedächtnismodelle auszusprechen. Anschliessend untersuche ich Methoden, Techniken und Hilfsmittel, die die Erinnerungsleistung der verschiedenen Gedächtnisarten verbessern und optimieren.

2. Das Gedächtnis

Das Gedächtnis bezeichnet die Fähigkeit, Sinneswahrnehmungen aufzunehmen oder psychische Prozesse zu entwickeln, im Gehirn zu speichern und bei Bedarf wieder zu reproduzieren (Preuss, 1980).

Ohne Gedächtnis wäre es uns unmöglich, aus Erfahrungen und Erlebnissen zu lernen, mit unseren Mitmenschen zu kommunizieren, über uns selbst zu reflektieren oder gar eigene Kulturen zu erschaffen. Wir müssten uns vielmehr tagtäglich von neuem in unserer Umwelt zurechtfinden sowie über die eigene Existenz und persönliche Identität bewusst werden.

Das Vorhandensein des Gedächtnisses ist somit Voraussetzung für die Spezies Mensch in seinem heutigen Entwicklungsstadium.

Welche Prozesse in dem für uns so wichtigen Speichersystem ablaufen, soll im nächsten Kapitel untersucht werden.

2.1 Gedächtnisprozesse

Die gedächtnispsychologische Grundlagenforschung geht davon aus, dass für die Fähigkeit, Wissen zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen, drei geistige Prozesse erforderlich sind: erstens die Enkodierung, zweitens die Speicherung und drittens der Abruf der Informationen.

Enkodierung (aus dem Englischen „to encode“ = chiffrieren, verschlüsseln) (Messinger & Rüdenberg, 1977) steht für das Verschlüsseln einer Nachricht in einen „einzigartigen neuralen Code, der vom Gehirn [gelesen] werden kann“ (Bruzek, 2001, S.3). Es ist nach Zimbardo und Gerring (1999) die „erstmalige Verarbeitung von Informationen, die zu einer Repräsentation im Gedächtnis führt“ (S. 235). Beim Vorgang der Kodierung oder Verarbeitung werden gesammelte Erfahrungen auf ihre wichtigsten Eigenschaften und wesentlichen Merkmale reduziert, um anhand dieser Informationen die vollständige Erfahrung wiedergeben zu können. Man spricht hierbei auch von mentaler Repräsentation.

Sind die Informationen erst einmal enkodiert, folgt als zweiter Schritt die Speicherung. Das bedeutet, die enkodierten Informationen werden über einen bestimmten Zeitraum hinweg zur späteren Verwendung aufbewahrt.

Werden nun diese Informationen benötigt, erfolgt im dritten und letzten Prozess das Wiederauffinden der spezifischen gespeicherten Informationseinheit. Dieser Vorgang wird als Abruf oder Retrieval (engl. „to retrieve“ = wiederfinden, zurückholen) (Messinger & Rüdenberg, 1977) bezeichnet.

Allerdings darf man die drei konstituierenden Funktionsabläufe unseres Gehirns nicht als getrennte Gedächtnisvorgänge verstehen, sondern als voneinander abhängige, wechselseitige und komplexe Interaktionsprozesse. Die Enkodierung einer Information, beispielsweise die eines bellenden Hundes, setzt voraus, dass der Begriff „Hund“ bereits im Gedächtnis gespeichert ist. Es besteht folglich eine Wechselwirkung zwischen Speicherung und Enkodierung.

Diese drei komplexen, geistigen Prozesse finden in jedem der drei folgenden grundlegenden Gedächtnissysteme statt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Gedächtnisfunktionen und das Verbessern von Erinnerungsleistungen
Hochschule
Universität St. Gallen
Note
1,5
Autor
Jahr
2002
Seiten
13
Katalognummer
V5636
ISBN (eBook)
9783638134507
Dateigröße
503 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gedächtnisfunktionen, Erinnerungsleistung, Mnemotechniken
Arbeit zitieren
Andreas Ernst (Autor:in), 2002, Gedächtnisfunktionen und das Verbessern von Erinnerungsleistungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5636

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Gedächtnisfunktionen und das Verbessern von Erinnerungsleistungen



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden