Sowjetisierung und der 17. Juni 1953 - Überlegungen zum Widerstand der Intellektuellen


Essay, 2005

7 Seiten, Note: 1,7


Inhaltsangabe oder Einleitung

Um sich dem Verhältnis der Intellektuellen zum SED-Regime und deren kritischen Reaktionen auf die Phase der „Sowjetisierung“ ab 1948/49 bis zum Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 zu nähern, erscheint es zunächst sinnvoll, die Begriffe Widerstand und Intellektuelle zu beleuchten und zu umreißen.
Insbesondere im Kontext des Widerstandsbegriffes lässt sich im Zusammenhang mit den beiden deutschen Diktaturen eine geradezu inflationäre Anwendung beobachten. Gerade für die Zeit des Nationalsozialismus wurden unzählige Bereiche nicht systemkonformen Verhaltens, wie etwa die Verweigerung einer Spende für das Winterhilfswerk während des Russlandfeldzuges, als Widerstand gegen das NS-Regime interpretiert, ohne die persönlichen Handlungsmotive und Auslöser zu hinterfragen. Martin Broszat hat mit der Einführung des
Resistenz-Begriffs einen Beitrag zur Auflösung dieses Dilemmas und zur Nuancierung widerständigen Verhaltens geleistet. So vielfältig und umstritten die Klassifizierung und Definition von nicht systemkonformem Verhalten auch sein mag, so nötig ist es, einen Maßstab bei der Beurteilung des Verhaltens
der Intellektuellen gegenüber der DDR-Obrigkeit anzulegen. Ich stütze mich auf die Dreiteilung Rainer Eckerts. Dieser unterscheidet Widerstand als prinzipiellen Kampf gegen die Herrschaft der SED, Opposition als relativ offene, zumeist zeitweilige und teilweise legale Ablehnung des Realsozialismus bzw. die Absicht zu seiner Reform sowie Resistenz als nicht
der Norm entsprechendes Verhalten im Alltag, passiver Widerstand, die Selbstbehauptung einzelner Personen und die Abweichung von der offiziellen Ideologie. [...]

Details

Titel
Sowjetisierung und der 17. Juni 1953 - Überlegungen zum Widerstand der Intellektuellen
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Geschichtswissenschaften)
Veranstaltung
Hauptseminar: Kultur und Politik in der SBZ/DDR
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
7
Katalognummer
V56332
ISBN (eBook)
9783638510387
ISBN (Buch)
9783656794967
Dateigröße
387 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dieses Essay versucht ein Schlaglicht auf das Verhältnis der Staats- und Parteiführung der DDR zu den Künstlern und Kulturschaffenden zu werfen. Beleuchtet wird dabei die Phase der SBZ (Sowjetische Besatzungszone) ab Ende 1945 über die Gründung der DDR 1949 und die damit einhergehende Sowjetisierungskampagne bis zum "Arbeiteraufstand" am 17. Juni 1953.
Schlagworte
Sowjetisierung, Juni, Widerstand, Intellektuellen, Hauptseminar, Kultur, Politik, SBZ/DDR
Arbeit zitieren
Paul Ignatow (Autor:in), 2005, Sowjetisierung und der 17. Juni 1953 - Überlegungen zum Widerstand der Intellektuellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56332

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