Übersetzung und Exegese von Exodus 24, 25-18a


Hausarbeit, 2005

16 Seiten, Note: 2,4


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Übersetzung

2. Textabgrenzung

3. Literarkritik

4. Vergleich mit Ex 40, 33b.34f und Lev 1,1

5. Traditionsgeschichte

6. Einzelexegese

7. Theologische Zusammenfassung

8. Literaturverzeichnis

1. Übersetzung

Zunächst folgt nun die wörtliche Übersetzung von Exodus 24, 25-18, deren Fokus auf der reinen Übersetzung liegt.

2.1. Wörtlich

15Mose stieg auf zu dem Berg, und die Wolke bedeckte den Berg

16und die Herrlichkeit JHWHs ließ sich nieder auf dem Berg und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage lang und ER rief zu Mose am siebten Tag mitten aus der Wolke

17 und die Erscheinung JHWHs Herrlichkeit war wie verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges für die Augen der Kinder Israels

18und Mose ging mitten in die Wolke und Mose stieg auf den Berg vierzig Tage und vierzig Nächte

2.2. Endgültige Fassung der Übersetzung

Die nun folgende zweite Version der Textübersetzung geht verstärkt auf die Satzgliederung und den Satzaufbau ein. Hierdurch wird ein flüssigeres Lesen des Textes ermöglicht.

15Mose stieg auf den Berg, und die Wolke bedeckte den Berg.

16Und JHWHs Herrlichkeit ließ sich nieder auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage lang; und ER rief zu Mose am siebten Tag mitten aus der Wolke.

17 Und die Erscheinung der Herrlichkeit JHWHs war wie verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges für die Augen der Kinder Israels.

18Und Mose ging mitten in die Wolke und blieb auf dem Berg vierzig Tage und vierzig Nächte.

2. Textabgrenzung

Das Buch Exodus lässt sich grob inhaltlich in folgende Abschnitte unterteilen:

1. Die Rettung aus der Not 1-14
2. Das Lob der Geretteten 15
3. Die Bewahrung 16-18
4. Dekalog und Bundesbuch 19-23
5. Die Bundschließung 24
6. Brechung des Bundes 32
7. Richtendes Handeln Gottes 32-33
8. Die Erneuerung der Gesetzestafeln 34
9. Ausführung der Anweisungen von 25-31, 35-40

Anhand dieser Übersicht kommt dem Kapitel 24 eine zentrale Stellung im Aufbau des 2. Buch Moses zu.

Die Selbstvorstellungsformel: „Ich bin Jahwe dein Gott“ (Ex 20,2) und somit die zentrale Aussage des 2. Buch Moses und die des Ersten Testaments insgesamt wird hier mit dem Bund vollzogen. Der Bund, den JHWH zuvor mit Abraham geschlossen hat, wird hier in der Endgestalt, übertragen und fortgeführt als der Bund mit dem Volk Israel am Sinai.

3. Literarkritik

„In den Hauptzusammenhang von E, v. 12-15a 18b, ist ein Stück aus P

V. 15 b-18 aα eingefügt, das die ursprüngliche Fortsetzung von 19, 2a (P) bildet und die unmittelbar nach Ankunft der Israeliten in der Wüste Sinai eintretende Theophanie und das erstmalige Nahen des Moses zu Jahwe beschreibt.“[1]

Das heisst, dass der hier zu untersuchende Textabschnitt Ex 24, 15- 18 fast vollständig, bis auf 15a, P zuzuordnen ist. Umrandet wird die Quellenschicht P von der Quellenschicht E (siehe Abb. unten):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der P (15b- 18aα) zuzuordnende Abschnitt muss als ursprüngliche Fortsetzung von Ex 19,2a angesehen werden.[2] Somit geschieht die Theophanie direkt nach dem Ankommen Israels (*der Israeliten??) in der Wüste Sinai. (19,2a: „Denn sie waren ausgezogen von Refidim und kamen in die Wüste Sinai… .“).

„Bei P erscheint Gottes Herrlichkeit in einer Wolke auf dem Berg (15b-18),…“.[3] Ein Indiz dafür, dass Ex 24,15-18 der Priesterschrift zugeordnet werden kann, ist der Vers 16 und die in ihm enthaltenen Parallele zur Schöpfungsgeschichte: 16Und JHWHs Herrlichkeit ließ sich nieder auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage lang; und ER rief zu Mose am siebten Tag mitten aus der Wolke. Die Schöpfungsgeschichte in 1 Mo 1,1-2,4a. ist Teil der Priesterschrift:[4] Der Text spricht von acht Schöpfungswerken (1. Licht, 2. Himmel, 3. Erde, 4. Pflanzen, 5. Gestirne, 6. Wasser- und Lufttiere, 7. Landtiere, 8. Mensch), die auf sechs Tage verteilt sind. Die Einteilung der Schöpfungstage erfolgt in einem fünfteiligen Schema:

1. Das Ergehen des Schöpfungswortes Gottes
2. Die Bestätigung
3. Die Durchführung der Schöpfungstat
4. Die Billigung durch Gott
5. Die Zählung der Tage.

Es kann davon ausgegangen werden, dass P bereits ein Schöpfungsbericht, der von acht Schöpfungswerken Gottes ausging, bekannt war. Dennoch geht der sechs Tageablauf und das fünfteilige Schema auf P zurück. Da die Priesterschrift einen prophetischen Fokus hat, beschreibt sie auch in dieser Textstelle das schöpferische Handeln JHWHs durch sein Wort und nicht etwa durch sein handwerkliches Formen: … und ER rief zu Mose am siebten Tag mitten aus der Wolke. Auch die an Moses überreichten Gesetzestafeln lassen den Willen JHWHs durch das Wort, das auf ihnen niedergeschrieben ist, verkündigen.

[...]


[1] Baentsch: Exodus- Levitikus- Numeri, S. 217

[2] vgl. Baentsch: Exodus- Levitikus- Numeri, S. 217

[3] Westermann/Ahuis: Calwer Bibelkunde, S. 77

[4] vgl. Westermann/Ahuis: Calwer Bibelkunde, S. 1204

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Übersetzung und Exegese von Exodus 24, 25-18a
Hochschule
Technische Universität Dortmund
Note
2,4
Autor
Jahr
2005
Seiten
16
Katalognummer
V55510
ISBN (eBook)
9783638504379
Dateigröße
495 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Übersetzung,Textabgrenzung, Literarkritik,Vergleich mit Ex 40, 33b.34f und Lev, Traditionsgeschichte, Einzelexegese, Theologische Zusammenfassung
Schlagworte
Exegese, Exodus
Arbeit zitieren
Anja Klein (Autor:in), 2005, Übersetzung und Exegese von Exodus 24, 25-18a, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55510

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