Denkverhalten in Abhängigkeit von der paradigmatischen Vorprägung


Diplomarbeit, 2005

71 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

A. Ziel und Aufbau der Arbeit

B. Die wissenschaftstheoretischen Paradigmen als Basis für die paradigmatische Vorprägung
I. Der Kritische Rationalismus
1. Geschichte
2. Ziel
3. Kennzeichnung des wissenschaftstheoretischen Paradigmas
a. Der Entdeckungszusammenhang
b. Der Begründungszusammenhang
c. Der Verwertungs- und Wirkungszusammenhang
4. Graphische Zusammenfassung zum Kritischen Rationalismus
5. Der Kreislauf des forschungslogischen Ablaufs
II. Die Hermeneutik
1. Geschichte
2. Ziel
3. Kennzeichnung des wissenschaftstheoretischen Paradigmas
a. Der Hermeneutische Zirkel I
b. Der Hermeneutische Zirkel II
4. Zusammenfassung zur Hermeneutik
III. „Verstehen“ vs. „Erklären“
IV. Zuteilung der Wissenschaften zu den zwei Paradigmen
V. Tabellarischer Vergleich der zwei Paradigmen

C. Die Offenlegung der paradigmatischen Vorprägung
I. Die zwei Seiten des menschlichen Gehirns
1. Die Funktionsspezialisierung
2. Exkurs
3. Die Verbindung zwischen der Arbeitsweise des Gehirns und den wissenschaftstheoretischen Paradigmen
a. Die linke Gehirnhälfte
b. Die rechte Gehirnhälfte
4. Fazit
II. Lernstile
1. Definition des Begriffs „Lernstil“
2. Die Lernstil-Typologie nach David A. Kolb
a. Die vier Lernstil-Typen
b. Die Verbindung zwischen Kolbs Lernstil-Typologie und den wissenschaftstheoretischen Paradigmen
3. Exkurs
4. Fazit
III. Problemlösemethoden
1. Was ist ein Problem?
2. Problemlösearten nach Dörner
a. Das Interpolationsproblem
b. Das synthetische Problem
c. Das dialektische Problem
3. Fazit
IV. Zusammenfassung der Ergebnisse aus Kapitel C

D. Umsetzung in der beruflichen Weiterbildung
I. Rahmenbedingungen
II. Der Vortrag
1. Definition, Merkmale und allgemeine Regeln
2. Möglichkeiten der Berücksichtigung der paradigmatischen Vorprägung im Rahmen eines Vortrages
a. Der kritisch rational denkende Teilnehmerkreis
b. Der hermeneutisch denkende Teilnehmerkreis
III. Die Gruppenarbeit
1. Definition, Merkmale und allgemeine Regeln
2. Möglichkeiten der Berücksichtigung der paradigmatischen Vorprägung im Rahmen der Gruppenarbeit
IV. Zusammenfassung der Ergebnisse aus Kapitel D

E. Mögliche Kommunikationsregeln

Bibliographie

Schriftliche Versicherung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Aufbau der Arbeit

Abbildung 2: Darstellung des forschungslogischen Ablaufs des Kritischen Rationalismus

Abbildung 3: Skizze des Zusammenspiels der zwei Hermeneutischen Zirkel

Abbildung 4: Die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der zwei Gehirnhemisphären

Abbildung 5: Der Lernzyklus nach David A. Kolb

Abbildung 6: Die Verbindung zwischen Lernstil-Typ und Lernfeldwahl

Abbildung 7: Das Neun-Punkte-Problem

Abbildung 8: Der Necker-Würfel

Abbildung 9: Graphische Zusammenfassung: Das synthetische Problem

Abbildung 10: Graphische Zusammenfassung zu Kapitel C

Abbildung 11: Struktur eines Informationsvortrages

Abbildung 12: Mögliche Gestaltung der Einstiegsfolie für die hermeneutisch geprägte Zielgruppe

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Hauptunterschiede zwischen den zwei wissenschaftstheoretischen Paradigmen

Tabelle 2: Lernstil-Typologie nach David A. Kolb

Tabelle 3: Mögliche Gestaltung der Einstiegsfolie für die kritisch rationale geprägte Zielgruppe

A. Ziel und Aufbau der Arbeit

Die Fähigkeit zu kommunizieren ist eines der wichtigsten Merkmale, die ein Lebe-wesen ausmachen. Für uns Menschen bietet die „gemeinsame Sprache“ die be-deutendste Möglichkeit, Mitteilungen und Nachrichten verbal auszutauschen. Obwohl die zwischenmenschliche Kommunikation innerhalb einer Sprache meist beab-sichtigt, eindeutig zu sein, reden Menschen oft „aneinander vorbei“. Die Aus-wirkungen von falsch verstandenen Nachrichten können vielschichtig sein.

Seit langem – die erste Beschreibung des Kommunikationsprozesses erfolgte durch Harold Lasswell im Jahre 1948[1] – untersucht die Kommunikationsforschung die Ursachen einer „unbeabsichtigt fehlerhaften“ Kommunikation. Aus den Ergebnissen haben Denker verschiedene Theorien entwickelt, wie die Entstehung von Missverständnissen verstanden und dadurch möglicherweise vermieden werden können.[2]

Die vorliegende Arbeit sucht ebenfalls nach einem Grund für Missverständnisse in der zwischenmenschlichen Kommunikation, deren Inhalt ein zu lösendes Problem ist. Die Suche beschäftigt sich dabei mit logischem, nachvollziehbarem Denken und ver-nachlässigt emotionales Denken, da es keinen logischen, nachvollziehbaren Regeln folgt.

Meine Überlegungen beginnen bei der Überzeugung, dass Menschen sich nicht ein-deutig und nachvollziehbar miteinander unterhalten können, wenn sie unterschiedlich denken und die zu besprechenden Probleme auf unterschiedlichem Wege lösen wollen. Es wird angenommen, dass das unterschiedliche Denken auf einer unter-schiedlichen paradigmatischen Vorprägung basiert.

Ziel der Arbeit ist es, Anhaltspunkte für die Existenz einer unterschiedlichen (individuellen) paradigmatischen Vorprägung zu finden und, falls sich eine para-digmatische Vorprägung isolieren lässt, Umsetzungsvorschläge für ihre Berück-sichtigung zu erarbeiten.

Zu diesem Zweck stellt Teil B den Kritischen Rationalismus und die Hermeneutik vor. Obwohl sich diese zwei Wissenschaftstheorien damit beschäftigen, wie Theorien ent-stehen sollen, damit sie wissenschaftlichen Ansprüchen genügen und vernünftig sind, basieren sie aufgrund ihrer Zuordnung zu den Naturwissenschaften bzw. zu den Geisteswissenschaften auf gewissen Eigenschaften des Denkverhaltens, die einen ersten Schluss auf unterschiedliche Denkstile zulassen.

Um die aus der jeweiligen Wissenschaftstheorie abgeleiteten Eigenschaften des Denkverhaltens operationalisieren zu können, stellt Teil C drei Theorien vor: die Er-gebnisse der hirnbiologischen Forschung, die Problemlösemethoden nach Dietrich Dörner und die Lernstil-Typologie nach David A. Kolb. Die Operationalisierung mit dem Ziel einer Offenlegung der paradigmatischen Vorprägung erfolgt durch einen Vergleich der Denkeigenschaften der Theorien mit denen des Kritischen Rationa-lismus und der Hermeneutik.

Abbildung 1: Aufbau der Arbeit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Die praktische Relevanz dieser Überlegungen ergibt sich in Teil D und E: Die betrieb-liche Weiterbildung ist im Bereich der institutionalisierten Weiterbildung das quan-titativ Bedeutsamste. Betriebe wenden jährlich ca. 18 Mrd. Euro auf, um ihre Mit-arbeiter weiter zu bilden und zu fördern, sowohl um Know-how aufzubauen als auch um Motivationsanreize zu setzten.[3] Nicht alle Weiterbildungsmaßnahmen erzielen denselben Erfolg. Der Misserfolg einer Weiterbildungsmaßnahme im betriebs-wirtschaftlichen Unterricht könnte, neben z.B. Unterforderung durch den Lernstoff oder keine Möglichkeit zum Lerntransfer, auch dadurch erklärt werden, dass der didaktische Aufbau des Kurses nur für ein einseitiges Denkmuster konzipiert wurde. Somit wird die Lösung einer betriebswirtschaftlichen Problemstellung von den Teil-nehmern, die für den Kurs die „falsche“ paradigmatische Vorprägung haben, nicht verstanden. Teil D stellt an einem fiktiven Seminarbeispiel Überlegungen an, wie der Weiterbildungstrainer die unterschiedliche paradigmatische Vorprägung seiner Schüler berücksichtigen kann.

Abschließend erläutert Teil E Gedanken zu allgemeinen Kommunikationsregeln. Absicht dieser Kommunikationsregeln soll ein Ausblick und Anregungen sein, wie Missverständnisse in einem Gespräch durch Berücksichtigung der paradigmatischen Vorprägung vermieden werden können.

In den folgenden Ausführungen werden nur maskuline Formen verwendet, obwohl die Gedankengänge für beide Geschlechter gleichermaßen gelten.

B. Die wissenschaftstheoretischen Paradigmen als Basis für die paradigmatische Vorprägung

Die beiden in dieser Arbeit als Basis für die paradigmatische Vorprägung angenom-menen Wissenschaftstheorien – der Kritische Rationalismus und die Hermeneutik – sind analytische Denkweisen, die den Prozess der Wissenserweiterung und Theorie-bildung reflektieren und Verfahrensregeln für die Wissensgewinnung aufstellen. Die Gewinnung neuer Erkenntnisse hat bei beiden ihren Startpunkt in einer erkannten Problemstellung, die es zu lösen gilt. In den Worten des Kritischen Rationalisten Karl Popper: „Die Naturwissenschaften und die Sozialwissenschaften gehen immer von Problemen aus; davon dass etwas unsere Verwunderung erregt, wie die griechischen Philosophen sagen.“[4] Hans-Georg Gadamer, ein Vertreter der Her-meneutik, sagt dazu: „Dass in aller Erfahrung die Struktur der Frage vorausgesetzt ist, liegt auf der Hand. Man macht keine Erfahrung ohne die Aktivität des Fragens.“[5] Der Unterschied zwischen dem Kritischen Rationalismus und der Hermeneutik liegt im Weg, auf dem sie zu ihren Problemlösungen und damit zur Wissenserweiterung kommen. Diese unterschiedlichen Wege werden im Folgenden beschrieben.

I. Der Kritische Rationalismus

Hypothesen sind Netze;

nur der wird fangen, der auswirft.

Novalis

1. Geschichte

Das kritische Denken und die kritische Diskussion, die „unvoreingenommene Analyse und Prüfung von Anschauungen, Wertungen, Autoritäten und Institutionen“[6], haben ihren Durchbruch zur Zeit der Aufklärung erzielt.[7] Die Aufklärung als Neu-orientierung des Denkens hat zwei Hauptströmungen: den Rationalismus, vertreten z.B. durch Immanuel Kant, und den Empirismus, vertreten z.B. durch John Locke oder David Hume. Der damalige Rationalismus war der Wegbereiter für den heutigen Kritischen Rationalismus. Vor allem die transzendentale Fragestellung von Kant (die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis) und dessen Antwort auf das Erkenntnisproblem haben den Kritischen Rationalismus Poppers, der Haupt-vertreter und Begründer des Kritischen Rationalismus, stark beeinflusst. So schreibt eben dieser Philosoph, dass er „gewisse von Kants Beiträgen zur Erkenntnistheorie für grundlegend, ja entscheidend“[8] hält. Diese Verbindung schlägt die gedankliche Brücke zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert.

Der britische Philosoph mit österreichischer Herkunft Sir Karl Raimund Popper (1902–1994) ordnete sich selbst in die Reihe der Realisten ein: als einer, „der mit dem Alltagsverstand (common sense) die Außenwelt und Gesetzmäßigkeiten in ihr als real ansieht.“[9] Seine Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ist in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in der Auseinandersetzung mit den Ideen des Wiener Kreises, verschiedenen Strömungen des modernen Empirismus und dem Kantianismus, ent-standen.[10]

Er distanziert sich von der im Positivismus (vertreten z.B. im Wiener Kreis) vorherr-schenden Methode der Induktion. Seiner Meinung nach ist diese Forschungslogik nicht zulässig: „Nun ist aber nichts weniger als selbstverständlich, dass wir logisch berechtigt sein sollen, von besonderen Sätzen, und seien es auch noch so viele, auf allgemeine Sätze zu schließen.“[11] Stattdessen vertritt er die Methode der Deduktion. Daneben ist der zweite Angelpunkt seiner Wissenschaftstheorie das Abgrenzungs-kriterium (siehe Kapitel B I 3 b).[12]

Zeit seines Lebens waren ihm als Gegenstück zur Erkenntnistheorie seine sozial-philosophischen Ideen, die durch die Übertragung der Denkansätze seiner For-schungsmethodologie auf die gesellschaftlichen Normen entstanden sind, wegen seiner Lebenserfahrung[13] ein großes Anliegen.[14]

Weitere bekannte Vertreter des Kritischen Rationalismus sind der frühe Paul K. Feyerabend und Hans Albert, die jeweils ihre eigene Ideen, Gedanken, Veränder-ungen und Schwerpunkte in den Kritischen Rationalismus von Popper eingewebt haben. Diese Arbeit beschränkt sich im Bereich des Kritischen Rationalismus auf die Gedanken von Karl R. Popper.

2. Ziel

Das Ziel der empirischen Wissenschaften, der Erfahrungswissenschaften nach dem Vorbild der Naturwissenschaften, zu denen der Kritische Rationalismus gehört, ist es, „Gesetzmäßigkeiten zu finden, mit deren Hilfe wir die Naturvorgänge erklären (…) können.“[15] Das Anliegen des Kritischen Rationalismus ist demnach das Erklären der Natur, des positiv und erkennbar Gegebenen durch Kausalzusammenhänge, durch Naturgesetze, die deduktiv begründet und vorläufig bestätigt wurden.

3. Kennzeichnung des wissenschaftstheoretischen Paradigmas

[16] Karl Popper liefert uns in einem seiner Aufsätze eine Kurzdarstellung seiner Metho-dik der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie: „Die Wissenschaft beginnt mit Proble-men. Sie versucht, sie durch kühne, erfinderische Theorien zu lösen. Bei weitem sind die meisten Theorien falsch und/oder unüberprüfbar. Die wertvollen überprüfbaren Theorien werden nach Irrtümern abgesucht. Wir suchen, Irrtümer zu finden und zu eliminieren. So ist die Wissenschaft: Sie besteht aus wilden, oft unverantwortlichen Ideen, die sie unter eine scharfe Kontrolle der Fehlerkorrektur setzt.“[17]

Popper selbst nennt seine Methode „die Methode von Versuch und Irrtum“.[18] Er ver-gleicht das Vorgehen der Erkenntnisgewinnung mit dem Problem eines schwarzen Mannes, der in einem dunklen Keller einen schwarzen Hut sucht, der dort nicht ist. Der schwarze Mann tastet bei seinem Versuch, den Hut zu finden, nach allen Rich-tungen und kommt dabei zu einer Vorstellung, wie der Keller gestaltet sein kann. Eventuell erkennt er sogar im Laufe der Zeit, dass sich der Hut nicht in dem Keller befindet.[19]

Der forschungslogische Ablauf einer Problemlösungs-Untersuchung läuft bei Karl Popper in drei „Zusammenhängen“ ab:[20]

a. Der Entdeckungszusammenhang
b. Der Begründungszusammenhang
c. Der Verwertungs- und Wirkungszusammenhang

a. Der Entdeckungszusammenhang

Entdeckte Probleme, der Ausgangspunkt einer jeden Erkenntnisforschung, entstehen nach Popper mit dem Leben.[21] An einer anderen Stelle spricht Popper von der Natur der Probleme: „Die wissenschaftlichen und vorwissenschaftlichen Probleme sind praktischer Natur“[22] ; sie können an sich etwas Alltägliches sein – Basis der Probleme ist die Verwunderung über eine Gegebenheit. Die Verwunderung ergibt sich nach Popper durch die Bewertung von Lebensbedingungen, die zu Erwartungen führt. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, kommt es zu Störungen, die ein Problem darstellen.[23] Ein Beispiel aus der Natur verdeutlicht den Gedankengang: Der Igel verbringt die winterliche Jahreszeit durch die angeborene Gewohnheit in tiefem Win-terschlaf. Dafür frisst er sich rechtzeitig und in Abhängigkeit der Jahreszeit genügend Winterspeck an. Wenn sich nun der Kreislauf der Jahreszeiten verändert und es plötzlich, nach Empfinden des Igels, mitten im Sommer zu schneien beginnt und es im Winter sommerlich warm ist, hat das Tier ein Problem.

Sich mit der Problemstellung beschäftigend, wird in einem kreativen Akt des Pro-blemlösers eine Theorie zunächst als unbestätigte Vermutung - in Poppers Worten „oft phantastisch, kühne Antizipationen der Wissenschaft“[24], die mit Logik wenig ge-meinsam haben[25] - über einen bestimmten Zusammenhang gefunden, der das Pro-blem erklären soll.[26] Popper schreibt: „Wir wissen nicht, wir raten. Und unser Raten ist geleitet von dem unwissenschaftlichen, metaphysischen (…) Glauben, dass es Gesetzmäßigkeiten gibt, die wir entschleiern, entdecken können.“[27] Die Gesetz-mäßigkeiten werden in einem kreativen Akt, durch Raten, z.B. beim Spazierengehen, unter der Dusche oder am Schreibtisch gefunden. Für die Ideenfindung stellt Popper keine Regeln auf. Innerhalb des Entdeckungszusammenhangs, bei der Findung der Theorie, sind somit bewertende Momente und Anknüpfungen an das Vorwissen zu-gelassen.[28]

b. Der Begründungszusammenhang

Dieser Zusammenhang stellt den Kern des wissenschaftlichen Arbeitens dar. Popper postuliert für diesen Abschnitt die Ausklammerung von Werten und Bewertungen.

Aus der Theorie (= Gegenstandsbereich, allgemeiner Satz) werden singuläre Fol-gerungen/Arbeitshypothesen (System von Hypothesen, weniger allgemeine Sätze) abgeleitet. Die so zustande gekommenen Arbeitshypothesen sind nicht alle gleich „wertvoll“, sondern enthalten auch Folgerungen, die den wissenschaftlichen An-sprüchen des Kritischen Rationalismus nicht genügen. Zentrales Merkmal aller empi-rischen Theorien ist ihre Überprüfbarkeit. Das heißt, dass die Theorien an der Realität scheitern können müssen: „Eine Theorie gehört zur empirischen Wissen-schaft dann und nur dann, wenn sie mit möglichen Erfahrungen in Widerspruch steht, also im Prinzip durch Erfahrung falsifizierbar ist.“[29] Dies ist das Abgrenzungskriterium der Erkenntnistheorie, mit dessen Hilfe eine Unterscheidung zwischen einem wissen-schaftlichen, einem empirisch nachprüfbaren oder einem metaphysischen Satz möglich ist. Metaphysische Behauptungen sind Behauptungen, die nicht-empirisch sind und etwas über real existierende Gegenstände aussagen. Die Falsifizierbarkeit bestimmt also die „erste“ Wissenschaftlichkeit von Arbeitshypothesen.[30]

Die konkrete Überprüfung der Theorien erfolgt in einem zweistufigen Über-prüfungsverfahren:

Für die erste Stufe definiert Popper das so genannten „Falsifizierbarkeitskriterium“. Die Abgrenzung der Theorien erfolgt durch einen Vergleich der Folgerungen miteinander auf ihre logische Beziehung, die drei Bedingungen erfüllen muss:

1) „der logische Vergleich der Folgerungen untereinander, durch den das System auf seine innere Widerspruchslosigkeit hin zu untersuchen ist;
2) eine Untersuchung der logischen Form der Theorie mit dem Ziel, festzustellen, ob es den Charakter einer empirisch-wissenschaftlichen Theorie hat, also, z.B. nicht tau-tologisch ist;
3) der Vergleich mit anderen Theorien, um unter anderem festzustellen, ob die zu prüfende Theorie, falls sie sich in den verschiedenen Prüfungen bewähren sollte, als wissenschaftlicher Fortschritt zu bewerten wäre; (…).“[31]

Um im danach folgenden „Falsifikationsverfahren“ – das der zweiten Stufe entspricht – die „wertvollen Theorien“ mit empirischen Methoden an der Realität prüfen zu können, „denn bewähren können sich Ideen, Systeme und Konzeptionen aller Art nur insoweit, als sie dem Risiko des Scheiterns ausgesetzt werden“[32], müssen die in den Hypothesen verwendeten Begriffe zuerst operationalisiert und relevante Variablen isoliert werden (also beobachtbar gemacht werden). Der Vorgang des Beobachtbar–Machens muss zwei Bedingungen erfüllen: die Reliabilität und die Validität: „Eine operationale Definition ist dann (…) valide, wenn mit der Durchführung der in dieser Definition enthaltenen Untersuchungsanweisung genau das erfasst wird, worauf der ursprüngliche Begriff abzielt.“[33] Die Bedingung der Validität fordert, dass das ver-wendete Messinstrument genau misst. Diese zwei Punkte sollen die intersubjektive Nachprüfbarkeit garantieren. Der intersubjektiven Überprüfbarkeit wird damit die Rolle der Objektivität im Sinne der empirischen Wissenschaften zugewiesen.[34]

Empirische Methoden arbeiten mit quantitativen Techniken. Der Kritische Rationalist kann beispielsweise Beobachtungsverfahren, Tests oder Verfahren der Soziometrie anwenden, um seine Hypothesen empirisch an der Wirklichkeit zu überprüfen. Nach der experimentellen Überprüfung der Hypothesen mit quantitativen Techniken wer-den die dadurch gefundenen Daten ausgewertet und mit statistischen Verfahren auf ihre Signifikanz hin überprüft.

Wenn sich eine Theorie durch die empirische Überprüfung als nicht falsifizierbare Lösung (eine Lösung also, die sich in der Realität bewährt hat und die sich in der statistischen Überprüfung als signifikant gezeigt hat) für das gestellte Problem herauskristallisiert, dann nennt Popper dies eine „vorläufig bestätigte Wahrheit“.[35] Als eine Konsequenz der Anwendung der Deduktion ergibt sich demnach, dass es keine Gewissheit über die Wahrheit, sondern immer nur eine Annäherung an die Wahrheit gibt. Dies zeigt, dass der Kritische Rationalist eine objektive und autonom existier-ende Realität als Wirklichkeitsverständnis hat, wobei Erkenntnisobjekt und reales Objekt nicht übereinstimmen müssen (= Unabhängigkeitsthese des Realismus, nach der alle Dinge unabhängig von dem menschlichen Verstand existieren). Demnach kann der interessierte Mensch die Wahrheit bis zu einem gewissen Grad erkennen.[36]

c. Der Verwertungs- und Wirkungszusammenhang

Der Verwertungs- und Wirkungszusammenhang beschäftigt sich mit der Darstellung oder der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse und steht nicht mehr im Zen-trum des Forschungsprozesses. Das Postulat der Wertefreiheit gilt in diesem Zusammenhang nicht mehr.

4. Graphische Zusammenfassung zum Kritischen Rationalismus

Abbildung 2: Darstellung des forschungslogischen Ablaufs des Kritischen Rationalismus

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Vorlesungsunterlagen: Prof. Dr. Josef Aff, Vorlesung zur integrativen Prüfung C; WS 2001/2; Einheiten 1 + 2.

5. Der Kreislauf des forschungslogischen Ablaufs

Neue Probleme ergeben sich, wie vorher erwähnt, aus dem Leben selbst. Unser Le-ben fußt auf dem Wissen, das sich die Menschheit in der Vergangenheit über Gener-ationen hinweg angeeignet hat (ein neues Modell eines Autotyps beispielsweise ent-steht durch die Weiterentwicklung des Vorgängermodells). Deshalb bilden die Theo-rien, die nach der Überprüfung als vorläufig bestätigte Wahrheit gelten, durch Kritik und Verwunderung an eben diesen Theorien die Basis für neue Probleme: Sie sind „inner-theoretische“ Probleme[37]. „Die Tradition spielt eine positive Rolle im Erkennt-nisprozess, denn überlieferte Bestände an Wissen, Methoden und Regeln dienen als Ausgangspunkt für weitere Forschungen, für die Entwicklung besserer Problem-lösungen; sie sind gewissermaßen kognitives Kapital.“[38] Dies ist das Hauptmerkmal und Grundprinzip der popperischen Methode: der so genannte Fallibilismus, „die An-nahme der prinzipiellen Fehlbarkeit und Revidierbarkeit aller Erkenntnisversuche.“[39] In anderen Worten ist das das sokratische Nichtwissen.[40] Deshalb fordert Popper für das gesamte wissenschaftliche Arbeiten eine Einstellung der Bescheidenheit:

„Wir wissen nichts – das ist das Erste.

Deshalb sollen wir sehr bescheiden sein – das ist das Zweite.

Daß (!) wir nicht behaupten zu wissen, wenn wir nicht wissen – das ist das Dritte.“[41]

Popper schlägt in seinem Aufsatz „Wissenschaftslehre in entwicklungstheoretischer und in logischer Sicht“ aus dem Jahr 1972[42] ein für die Wissenschaftstheorie nach seinem Kritischen Rationalismus charakteristisches, vierstufiges Schema für die ersten zwei Zusammenhänge (er vernachlässigt den dritten Zusammenhang, da er ihn für nicht essentiell hält), die sich immer wieder wiederholen, vor:

1. „Das ältere Problem;
2. versuchsweise Theorienbildungen;
3. Eliminationsversuche durch kritische Diskussion, einschließlich experimenteller Prüfung:
4. die neuen Probleme, die aus der kritischen Diskussion unserer Theorien entspringen.“[43]

II. Die Hermeneutik

In my room, the world is beyond my understanding.

But when I walk I see that it consists of

three or four hills and a cloud.

Wallace Stevens

1. Geschichte

Die Ursprünge der Hermeneutik lassen sich bis ins 17. Jahrhundert mit der Aus-legung und Interpretation von philologischen, juristischen und theologischen Texten zurückverfolgen. Den unkontroversen Ausgangspunkt der modernen Hermeneutik bildet am Anfang des 19. Jahrhunderts die Theorie des Theologen Friedrich D. E. Schleiermachers, die den ersten großen Entwurf einer allgemeinen Hermeneutik (eine Hermeneutik, die auf alle Text- und Geistesprodukte angewendet werden kann) behandelt. Das Problem des Sinnverstehens und der Textauslegung nach systema-tischen Gesichtspunkten stehen dabei im Mittelpunkt des Interesses.

Der nächste Meilenstein in der Geschichte der Hermeneutik wird von Wilhelm Dilthey Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts gelegt, als er in der allgemeinen Herme-neutik Schleiermachers die Methode der Geisteswissenschaften sieht und diese von den Naturwissenschaften abgrenzt (vgl. Kapitel B IV). In der weiteren Entwicklung der Hermeneutik spielen die Namen Martin Heidegger und Hans-Georg Gadamer eine wichtige Rolle: Sie lösen die Hermeneutik vom individuellen, subjektiven Ver-stehen, indem sie feststellen, dass Wissen nur durch Verstehen erfolgen kann und somit allgemeine Elemente enthält.[44]

Jeder wissenschaftstheoretische Vertreter der Hermeneutik hat somit sein eigenes Konzept und seine eigenen Schwerpunkte. Als Konsequenz gibt es kein einheitliches Konzept „der“ Hermeneutik.[45] Die Arbeitsweise der Hermeneutik (vgl. Kapitel B II 3) kann jedoch als allgemein, als hermeneutische Basis angesehen werden.

Die Hermeneutik wird generell definiert als „i.e.S. die Kunst und Theorie der Aus-legung von Texten, i.w.S. das Verstehen von Sinnzusammenhängen in mensch-lichen Lebensäußerungen aller Art.“[46]

2. Ziel

Die Etymologie des Wortes „Hermeneutik“ beginnt im Griechischen bei „hermeneia“ (=Auslegung, Erklärung)[47]. Das dazugehörige Verb ist „hermeneúein“ und hat in seiner Übersetzung ins Deutsche drei Bedeutungen: aussagen, auslegen und er-klären.[48] „Diese Bedeutungen scheinen auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun zu haben; ihnen liegt jedoch eine Grundbedeutung zugrunde: etwas soll zum Verstehen gebracht werden, Verstehen soll vermittelt werden.“[49] Damit ist das Ziel der Hermeneutik bereits in der Bezeichnung selbst enthalten: es geht um „Verstehen“.

Ziel der Hermeneutik ist es, die Bedeutung und den Sinn einer Thematik, einer Situa-tion, eines Ereignisses zu erkennen und zu verstehen, um auf dieser Basis Hypo-thesen und Handlungsempfehlungen zu generieren.

Wilhelm Dilthey beschreibt „Verstehen“ mit den Worten: „Sonach nennen wir Ver-stehen den Vorgang, in welchem wir aus sinnlich gegebenen Zeichen ein Psychisches, dessen Äußerung sie sind, erkennen.“[50] Das Verstehen als Er-schließung von Sinn und Bedeutung von etwas Menschlichem ist etwas alltägliches, das für den Umgang miteinander sehr wichtig ist: Obwohl Menschen mit ihren Mit-menschen kommunizieren entstehen Missverständnisse, da sie oft „aneinander vor-bei“ reden und die Intention des Mitteilenden nicht verstehen. Auch das Beispiel aus dem Straßenverkehr, in dem der Autofahrer aus dem Blechschild „Vorfahrt achten!“ erschließt, wie er sich zu verhalten hat, um Unfälle zu vermeiden. Dies zeigt wie wichtig das Verstehen von „Sinnzusammenhängen“ für unseren Alltag ist.

Neben dem alltäglichen Verstehen gibt es komplexere Gegenstände des Verstehens, wie z.B. historische und gesellschaftliche Ereignisse oder kulturelle Traditionen.[51]

Hermeneutisches Verstehen vollzieht sich grundsätzlich unter Berücksichtigung der Geschichtlichkeit von menschlichen Welten.

3. Kennzeichnung des wissenschaftstheoretischen Paradigmas

[52] „Zum sozialen Sein des Menschen gehört die Fähigkeit, zu verstehen, was andere sagen und andere tun.“[53] Denn alles, was verstanden werden soll, ist zu Beginn fremd und muss deshalb in einem Verstehensprozess angeeignet werden (= herme-neutische Differenz).

Der Weg des Verstehensprozesses in der Hermeneutik besteht aus zwei nicht von-einander unabhängigen und gedanklich vollzogenen Zirkelbewegungen. Sie stellen den Weg dar, auf dem eine Interpretation menschlicher Geistesergebnisse erfolgt:

a. Der Hermeneutische Zirkel I: der Zirkel zwischen Teil und Ganzem
b. Der Hermeneutische Zirkel II: der Zirkel zwischen Innen und Außen

Diese Vorgehensweise erinnert an den platonischen Dialog. Wie er führt der Herme-neutische Zirkel stufenweise, in kleinen Schritten zur Erkenntnis. Dabei übernimmt das Verhältnis zwischen Teil und Ganzem (sozusagen die Geschichte der Situation) die Rolle des Fragenden.[54]

In der Lehre der Hermeneutik gibt es keine Aussage darüber, wann in der operativen Anwendung eine abschließende Interpretation erreicht ist.

a. Der Hermeneutische Zirkel I

Der Hermeneutische Zirkel I (das Wort Spirale trifft die gedankliche Bewegung eher, allerdings hat sich der Begriff Zirkel eingebürgert) bewegt sich zwischen den zwei Polen Teil und Ganzes: „Die einzelne Aussage und ihre sprachlichen Elemente wer-den im Gang der Interpretation immer wieder im Zusammenhang größerer Aussa-genzusammenhänge ausgelegt.“[55] Der Grund dafür ist, „dass der Sinn des einzelnen sich immer nur aus dem Zusammenhang, mithin letztlich dem Ganzen ergibt. Dieser Satz gilt in selbstverständlicher Weise für das grammatische Verständnis jeden Satzes bis zur Einordnung desselben in den Zusammenhang des Ganzen eines Literatur-Werkes, ja, bis zum Ganzen der Literatur bzw. der betreffenden literarischen Gattung (…).“[56]

[...]


[1] Vgl. Schulz, 2000, S. 144; siehe Lasswell, 1948.

[2] Siehe Schulz, 2000, S. 174 f.; siehe Schulz von Thun, 1981; siehe Watzlawick/Beavin/Jackson, 1969; siehe Shannon/Weaver, 1964.

[3] Vgl. Vorlesungsunterlagen; Prof. Dr. Jörg Stender; Vorlesung Berufliche Weiterbildung/Personal-entwicklung; SS 2004; Vorlesungseinheit zum Thema: Institutionell-rechtlicher Rahmen der beruflichen Weiterbildung.

[4] Popper, 2001, S. 15.

[5] Gadamer, 1960, S. 344.

[6] Albert, 1971, S 13.

[7] Vgl. Albert, 1971, S. 13 ff. Die Tradition des kritischen Denkens, ohne dass es so genannt worden ist, lässt sich nach Karl Popper sogar bis in die griechische Antike zu den Vorsokratikern zurück-führen.

[8] Popper, 1969, S. XXIV.

[9] dtv-Atlas zur Philosophie, S. 229; vgl. auch das Vorwort zur englischen Ausgabe von 1959 in „Logik der Forschung“ (Popper, 1969, S. XVII f.).

[10] Vgl. Albert, 2002, S. 3.

[11] Popper, 1969, S. 3.

[12] Siehe auch Popper, 1979: Der Aufbau des Buches entspricht diesen zwei Punkten.

[13] Vgl. Artigas, 1999, S. 109 ff.

[14] Siehe seine Werke: u.a. „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ (2 Bände; 1945); „Auf der Suche nach einer besseren Welt“ (1984).

[15] Popper, 1979, S. XXXI.

[16] In dieser Arbeit wird aus Abgrenzungsgründen bewusst auf die Darstellung der Kritikpunkte, z.B. dass im Begründungszusammenhang Werte trotz des Postulats der Wertefreiheit bei der Inter-pretation der gewonnen Daten einfliesen können, verzichtet.

[17] Denkanstöße 2004; 2003, S. 13.

[18] Vgl. Popper, 1979, S. 26 – 28, vgl. Popper, 2003, S. 15.

[19] Vgl. Vorlesungsunterlagen: Prof. Dr. Josef Aff, Vorlesung zur integrativen Prüfung C; WS 2001/2; Einheiten 1 + 2; vgl. Popper, 2001, S. 139.

[20] Vgl. Wolf, 1971, S. 83 ff.; vgl. Vorlesungsunterlagen: Prof. Dr. Josef Aff, Vorlesung zur integrativen Prüfung C; WS 2001/2; Einheiten 1 + 2.

[21] Vgl. Popper, 2003, S. 13; Diese Einstellung zeigt er ebenfalls durch die Wahl des Titels „Alles Leben ist Problemlösen“ für das Buch, das er 2001, kurz vor seinem Tod, fertig gestellt hat.

[22] Popper, 2001, S. 32.

[23] Vgl. Popper, 2001, S. 16 ff.

[24] Popper, 1969, S. 223.

[25] Vgl. Popper, 1969, S. 7.

[26] Steffen, 1995, S. 4.

[27] Popper, 1969, S. 223.

[28] Vgl. Popper, 2001, S. 175 ff.; Popper nimmt darin Stellung zu so genannten „Scheinwerfertheorie der Wissenschaft“: „Was der Scheinwerfer sichtbar macht, das hängt von seiner Position ab, (…).“

[29] Popper, 2001, S. 36.

[30] Vgl. Popper, 2001, S. 174.

[31] Popper, 1969, S.7 f.; Format von mir.

[32] Albert, 1971, S. 17.

[33] Wolf, 1971, S. 99

[34] Vgl. Popper, 1979, S. 67.

[35] Der allgemeine Satz kann durch die Falsifikation eines weniger allgemeinen Satzes als Problem-lösung eliminiert werden: Wenn p aus t ableitbar ist, und p ist falsch, so ist es logisch, dass auch t falsch ist; siehe Popper, 1969, S. 44 ff.

[36] Siehe Albert, 2000, S. 16.

[37] Vgl. Popper, 2001, S.32.

[38] Albert, 2000, S. 15 f.

[39] Albert, 2002, S. 59.

[40] Popper, 1979, S. XXI.

[41] Popper, 2001, S. 144.

[42] In diesem Aufsatz, abgedruckt in dem Buch „Alles Leben ist Problemlösen“ (2001), leitet Popper dieses vierstufige Schema sehr ansehnlich aus dem Verhalten von Tieren und Pflanzen ab, bevor er es auf die Wissenschaft überträgt und dafür weitere Beispiele liefert.

[43] Popper, 2001, S. 32.

[44] Vgl. Angehrn, 2003, S. 50.

[45] Vgl. Danner, 1989, S. 33 f.

[46] Der Brockhaus in fünfzehn Bänden; Stichwort „Hermeneutik“; Unterstreichung von mir.

[47] Daher kommt auch der Name des Hermes in der griechischen Mythologie. Hermes ist der Götter-bote, der die Mitteilungen der Götter an die Sterblichen weiterleitete. Seine Aufgabe neben der Weiterleitung der göttlichen Mitteilungen war es, den Sterblichen die Botschaften zu erklären. Vgl. Der Brockhaus in 15 Bänden, Stichwort: Hermes; siehe Carstensen, 2004.

[48] Vgl. Der Brockhaus in fünfzehn Bänden; Stichwort „Hermeneutik“; vgl. Danner, 1989, S. 31.

[49] Danner, 1989, S. 31.

[50] Dilthey, 1973, S. 57.

[51] Vgl. Angehrn, 2003, S. 13; vgl. Danner, 1989, S. 55: Danner differenziert zwischen elementarem und höherem Verstehen. Elementares Verstehen fällt nach Danner nicht in den hermeneutischen Aufgabenbereich, da die Hermeneutik die „Kunst des Auslegens“ ist und elementares Verständnis nichts mit „Kunst“ zu tun hat. Höheres Verstehen beziehe sich auf größere und komplexere Zusammenhänge.

Verstehen für meinen Zusammenhang berücksichtigt diese Unterscheidung nicht mit; Für diese Arbeit soll Verstehen im Sinne von Sinn-Verstehen im Allgemeinen verstanden werden (vgl. Fußnote 50).

[52] Vgl. Klafki, 1971, S. 126 ff.

Auch bei dieser Wissenschaftstheorie verzichte ich bewusst auf die Kritikpunkte.

Schwerpunkt dieser Arbeit liegt bei der philosophischen Hermeneutik.

[53] Angehrn, 2003, S. 62.

[54] Vgl. Bettendorf, 1984, S. 20 f.

[55] Klafki, 1971, S. 150.

[56] Gadamer, 1960, S. 178.

Ende der Leseprobe aus 71 Seiten

Details

Titel
Denkverhalten in Abhängigkeit von der paradigmatischen Vorprägung
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät)
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
71
Katalognummer
V55491
ISBN (eBook)
9783638504188
Dateigröße
804 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Denkverhalten, Abhängigkeit, Vorprägung
Arbeit zitieren
Saskia-Nicole Siegl (Autor:in), 2005, Denkverhalten in Abhängigkeit von der paradigmatischen Vorprägung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55491

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