Die Problematik des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung am Beispiel Microsoft

Unterrichtseinheit an der Berufsfachschule


Unterrichtsentwurf, 2005

21 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


1. Angaben zur Lerngruppe

1.1 Lerngruppenzusammensetzung

Bei der Klasse 04H10, welche sich aus 10 Schülerinnen und 7 Schülern zusammensetzt, handelt es sich um eine Lerngruppe der einjährigen Berufsfachschule. Ziel dieses Bildungsganges ist es, erweiterte berufliche Kenntnisse zu erwerben. Zudem soll der Bildungsgang den Schülern[1] die Gelegenheit geben, ihren Bewerbungsprozess zu begleiten. Typisch für diese Klassen ist die homogene Altersstruktur. Alle Schüler sind im Alter von 19 bis 21 Jahren. Ein weiteres Kennzeichen dieser Lerngruppe sind die hohen Fehlzeiten der Schüler, welche aus der Teilnahme an Vorstellungsgesprächen und Einstellungstests resultieren. Den meisten Schülern ist es bereits gelungen, einen festen Ausbildungsplatz zu erhalten.

1.2 Besonderheiten der Lerngruppe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die vier Leistungsträger in der Klasse beteiligen sich rege am Unterricht, in dem sie regelmäßig qualitativ gute Beiträge zum Unterricht beitragen. Ein Schüler verfügt über ein hohes Leistungsvermögen, beteiligt sich aber am Unterrichtsgespräch nur

sehr selten. Er zeigt aber nach direkter Ansprache durch die Lehrperson, dass er sehr gute Beiträge zum Unterrichtsgespräch hinzusteuern kann. Auch in die Klassengemeinschaft ist er voll integriert. Ein Kennzeichen der Klasse ist, dass die meisten Schüler in ihrer Unterrichtsbeteiligung eher still sind, aber jederzeit ansprechbar und bereit Leistung zu erbringen. Die Reserviertheit der einzelnen Schüler wird durch die Lehrperson unter anderem auch dadurch aufgefangen, dass in der Präsentationsphase stets andere Schüler die Rolle des Gruppensprechers ausüben. Zudem präsentieren zumeist zwei Gruppensprecher die Ergebnisse ihrer jeweiligen Gruppe. Auch mit der Auswahl der Aufgabenstellungen wird durch die Lehrperson versucht, die stilleren Schüler in das Unterrichtsgespräch zu integrieren. Der Komplexitätsgrad der Aufgaben wird in der Weise differenziert, dass durch leichtere Aufgabenstellungen den stilleren Schülern die Gelegenheit gegeben wird, Lösungen vorzutragen und zu interpretieren.

Das Lernklima in der Klasse ist freundlich, offen und hilfsbereit. Auffällig ist in diesem Zusammenhang der angenehme Umgang der Schüler untereinander.

1.3 Ausprägungen der Kompetenzbereiche in der Lerngruppe

Bei der Beurteilung des Leistungsvermögens dieser Lerngruppe ist die Handlungskompetenz insgesamt in einem sehr guten Bereich einzustufen.

- Fachkompetenz / Sprachkompetenz

Diese Unterrichtsreihe Wettbewerbspolitik schließt unmittelbar an das Themengebiet Markt und Preis an. Die Schüler haben dort die unterschiedlichen Marktformen und Preisbildungsprozesse kennen gelernt. Sie können den Begriff Wettbewerb definieren, wissen warum der Wettbewerb geschützt werden muss, und haben die verschiedenen Wettbewerbsbeschränkungen anhand von ausgewählten Beispielen kennen gelernt.

Die Sprachkompetenz der Schüler ist mündlich wie auch schriftlich sehr gut ausgeprägt. Sie sind in der Lage, Fachbegriffe zur richtigen Zeit in das Unterrichtsgespräch einzufügen und sie adäquat einzusetzen. Allein ein Schüler verfügt über mangelnde Deutschkenntnisse. Dieser Schüler stammt aus Indonesien

und befindet sich erst seit einigen Jahren in Deutschland. Er stellt aber Fragen und kann sich dabei meistens auf die Hilfestellungen durch seine Mitschüler verlassen. Je nach Bedarf wartet der Schüler aber auch auf zusätzliche Impulse durch die Lehrperson und in manchen Fällen ist es erforderlich, ihm Sachverhalte an seinem Arbeitsplatz noch einmal zu erklären.

- Personal- und Sozialkompetenz

Auch die Sozialkompetenz der Schüler ist sehr gut ausgeprägt. Es ist ein großer Zusammenhalt in der Klasse zu beobachten. Dies erscheint umso bemerkenswerter, wenn man beachtet, dass viele Schüler aus unterschiedlichen Städten stammen und sich erst zu Beginn dieses Schuljahres kennen gelernt haben. Der gute Zusammenhalt ist dabei unter anderem auf eine 5-tägige Klassenfahrt der Schüler Ende letzten Jahres nach Prag zurückzuführen. Sie arbeiten gerne in Gruppen zusammen, wobei eine bevorzugte Gruppenzusammensetzung nicht zu beobachten ist. Die Schüler arbeiten effektiv und diszipliniert, wobei festzustellen ist, dass sich alle Gruppenmitglieder an den Diskussionen in ihrer jeweiligen Gruppe beteiligen und gemeinsam versuchen ein Gruppenergebnis zu finden.

- Methodenkompetenz

Die Lerngruppe zeichnet sich durch eine hohe Leistungsbereitschaft aus, die sich vor allem in der Forderung nach komplexeren und anspruchsvollen Aufgabenstellungen widerspiegelt. Es wurde von Beginn an durch die Lehrperson großen Wert gelegt, die volkswirtschaftliche Theorie mit relevanten Beispielen aus der Wirtschaft zu verknüpfen. Die Schüler besitzen ein hohes Textverständnis, sind in der Lage den Inhalt umfangreicher Texte (z.B. Zeitungsartikel) aufzunehmen, zu filtern und auf ihre Relevanz zu gewichten. Innerhalb des Themengebietes Markt und Preis wurde z.B. mit englischen Texten gearbeitet (City-Maut in London), was durch die Lerngruppe sehr gut bewältigt wurde. In dieser Stunde wird dieses Vorgehen weitergeführt, indem die Schüler mit Hilfe diverser Zeitschriftenartikel die unterschiedlichen Positionen der betroffenen Parteien herausarbeiten. Das Präsentieren von Ergebnissen an der Tafel, auf einer Folie oder mit Hilfe von Karten ist den Schülern bekannt, allerdings ist die heutige Vorgehensweise bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zum Einsatz gekommen. Bei der Erarbeitung thematisch neuer Inhalte hat sich

die Gruppenarbeit bewährt, da in dieser Lerngruppe die Bereitschaft zum kooperativen Lernen besteht.

1.4 Unterrichtseinsatz in der Klasse

Die Lerngruppe ist mir seit dem 22. Februar 2005 durch Hospitationen in dem Fach Volkswirtschaftslehre bekannt. Ich erteile seit zwei Unterrichtswochen, d.h. seit dem 12. April 2005 die zwei Wochenstunden in dieser Klasse. In der ersten Woche habe ich den Unterricht alleine ohne Anleitung geführt. Mein Ziel war es, einen besseren Bezug zu den Schülern zu bekommen. Meine Unterrichtserfahrungen in dieser Klasse sind sehr positiv, da sich die Schüler mir gegenüber sehr freundlich und aufgeschlossen verhalten.

Auf Wunsch werden die Schüler mit „du“ angeredet.

2. Didaktisch-methodische Analyse

2.1 Vorgaben der Richtlinien/ Legitimation des Themas

Das Thema der heutigen Stunde wird durch den Lehrplan für die zweijährige Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung (Höhere Handelsschule) vom 26.05.1999 legitimiert. In diesem finden sich die Inhalte der heutigen Stunde im Themenbereich Wirtschaftsordnungen der Jahrgangsstufe 12 des Faches Volkswirtschaftslehre wieder. Dieser Themenbereich wird durch den Inhalt Sicherung des Wettbewerbs konkretisiert.

Die didaktische Jahresplanung des Robert-Schuman-Berufskollegs sieht die Behandlung der Unterrichtsreihe Markt und Preis in der Jahrgangsstufe 12 im Fach Volkswirtschaftslehre vor. Es bietet sich an, im Anschluss an dieses Themengebiet eine Unterrichtsreihe Wettbewerbspolitik anzuschließen.

2.2 Einordnung der Unterrichtsstunde in die Unterrichtsreihe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.3 Hauptintention

Der didaktische Schwerpunkt der heutigen Stunde liegt darin, dass die Schüler die Problematik des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung herausarbeiten und auf einen komplexen, aktuellen Fall anwenden. Sie berücksichtigen dabei die unterschiedlichen Positionen der Parteien EU-Kommission, Microsoft und Verbraucher. Zudem erweitern die Schüler ihre fachlichen Kenntnisse, indem sie exemplarisch ein Instrument der europäischen Wettbewerbspolitik kennen lernen. Mit der Intensivierung des europäischen Integrationsprozesses hat sich die Bedeutung der europäischen Wettbewerbspolitik merklich erhöht. Die nationalen Wettbewerbspolitiken der Mitgliedstaaten werden durch das geltende europäische Recht überlagert und teilweise auch verdrängt. Dies zeigt sich z.B. aktuell an der Angleichung des deutschen Kartellrechts an das europäische Recht (7. GWB-Novelle). Diese Stunde gibt noch einmal allen Schülern zum Ende dieser Schulzeit im Fach VWL die Gelegenheit, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen. Es wird eine Thematik angesprochen, die bereits in der vorangegangenen Stunde eingeführt wurde. Die Wahl des Themas soll zusätzlich helfen die Schüler zu motivieren. Es wurde ein aktueller Fall ausgesucht, der einen engen Bezug zu der täglichen Arbeit

der Schüler hat. Sie sind es gewohnt mit einem Computer, sei es zu Hause oder in der Schule, regelmäßig zu arbeiten. Zudem werden die Schüler in ihrem zukünftigen Berufsleben täglich am PC arbeiten.

[...]


[1] Zur Vereinfachung des Leseflusses sind mit der Bezeichnung Schüler im laufenden Text Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gemeint.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Die Problematik des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung am Beispiel Microsoft
Untertitel
Unterrichtseinheit an der Berufsfachschule
Hochschule
Studienseminar für Lehrämter an Schulen Wuppertal - Lehramt Berufskolleg
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
21
Katalognummer
V55194
ISBN (eBook)
9783638502184
ISBN (Buch)
9783656795360
Dateigröße
838 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unterrichtseinheit, Anwendung, Erweiterung, Problematik, Missbrauchs, Stellung, Rahmen, Wettbewerbspolitik, Beispiel, Falls, Microsoft, Berücksichtigung, Förderung, Humankompetenz, Wirtschaftswisssenschaften
Arbeit zitieren
Arndt Slabihoud (Autor:in), 2005, Die Problematik des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung am Beispiel Microsoft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55194

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