Die Bedeutung von Institutionen für politische Transformationen nach Arend Lijphart


Hausarbeit (Hauptseminar), 2000

30 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


I. Einleitung

Das letzte Drittel des 20 Jahrhunderts liest sich wie ein Requiem auf die tradi- tionellen (auch: politischen) Institutionen. Es wurde der Niedergang des Staa- tes verkündet, die zunehmende Entmachtung der Legislative, des Rechtssystems oder der Gewerkschaften beklagt. Generell scheinen Institutio- nen (auch wirtschaftliche wie z.B. das Unternehmen) einen Großteil ihrer Be- deutung verloren zu haben, die ihnen noch zu Zeiten von Max Weber, Hans Kelsen oder Joseph Schumpeter zuerkannt wurde. Seit den 1970er Jahren inte- ressierte sich die Politikwissenschaft vorrangig für policies, was zu einer „beinahe völligen Nichtbeachtung von Institutionen“ führte.1 Erst seit den 80er Jahren und insbesondere nach den Erfahrungen mit den Transformationspro- zessen in den neuen Staaten in Osteuropa (in politischer wie ökonomischer Hinsicht) machte sich die späte Erkenntnis breit, daß policies ohne Institutio- nen nicht funktionieren. Seither hat sich der Interessenfokus der Wissenschaft der Bedeutung von Institutionen wieder etwas zugewandt.2 Der Grund hierfür liegt wohl vor allem in der strukturellen Einmaligkeit der osteuropäischen Transformationen: Ihre Besonderheit liegt in der Gleichzeitigkeit von ökono- mischer, politischer und teilweise auch staatlicher Transformation: „Kein frü- herer Systemwechsel hatte eine so ungeheure Last der Institutionenbildung zu tragen.“3 Diese parallel stattfindenden Transformationen liefen zudem nicht, wie z.B. in Westeuropa, evolutionär ab, sondern wurden von den politischen Eliten und den demokratischen Reformkräften der jeweiligen Länder konzi- piert und ausgehandelt!4

Diese Wiederentdeckung der Institutionen hat mittlerweile sogar zur Forderung geführt, sich mit dem Themengebiet der politischen Institutionen als „vernach- lässigtem 'Kernbereich' der Politikwissenschaft“5 ausführlicher zuzuwenden.

In dieser Arbeit soll anhand des Lijphart'schen Ansatzes der Institutionenana- lyse gezeigt werden, daß der neue Institutionalismus trotz seiner zweifellos großen Verdienste in der Verquickung von theoretischen Aussagen über die Bedeutung von Institutionen und den empirischen Belegen einige Widersprü- che aufweist, die zwar nicht unlösbar sind, jedoch als solche wahrgenommen werden müssen.

II. Der (neue) Institutionalismus

In dieser Arbeit soll der Lijphart'sche Ansatz der Analyse von politischen Transformationen, der einen wichtigen Strang des 'neuen Institutionalismus' darstellt, näher untersucht werden. Als erster Schritt scheinen einige Klarstel- lungen hinsichtlich Begriff und Bedeutung von Institutionen angebracht: Arend Lijphart hat sich in seinen Untersuchungen der Entstehung und Bedeu- tung von Institutionen auf diejenigen mit der seiner Ansicht nach größten Be- deutung für das Funktionieren und die Funktionsweise einer Demokratie beschränkt: die Frage nach dem Wahlrecht (Verhältniswahlrecht oder Mehr- heitswahlrecht) und die Frage nach der Exekutive-Legislative-Beziehung (par- lamentarisches oder präsidentielles System).6 In der vorliegenden Arbeit ist der Begriff der Institution daher primär auf diese beiden speziellen Formen von möglichen Institutionen bezogen zu denken. Allgemeingültigere Definitionen als die untenstehenden scheinen mir für das Thema nicht notwendig zu sein.7 Was aber ist 'neu' am Institutionalismus Lijphart'scher Prägung? Zunächst einmal die nationenübergreifende Bandbreite der Analyse sowie der große Stellenwert von Vergleichen, sowie der Versuch, eine gesunde Balance zwi- schen einerseits theoretischer Eleganz, gepaart mit empirischen Irrelevanz und andererseits theorielosem Faktizismus.8 Als weiteren Unterschied ließe sich das relativ undogmatische Auftreten des 'neuen Institutionalismus' anführen: Lijphart ist sich bewußt, daß Institutionen von großer Bedeutung sein können.9 Zudem betrachtet er Institutionen nicht mehr als konstante und über jeden Zweifel erhabene Gegebenheiten, sondern begreift sie vielmehr als sowohl abhängige als auch Einfluß ausübende Gebilde.10

Teilweise wird versucht, zwischen rational-choice-Ansätzen und dem neuen Institutionalismus einen künstlichen Gegensatz zu konstruieren. Dabei wird im Vordringen akteurszentrierter Modelle ein Grund für das zeitweilige Ver- schwinden institutioneller Ansätze gesehen.11 Daß dieser behauptete Gegensatz zumindest für den Lijphart'schen Institutionalismus kaum gelten kann wird schon allein dadurch deutlich, daß Lijphart selbst bei der Begründung der In- stitutionenwahl - wie später deutlich werden wird - auf rational choice Über- legungen zurückgreift.12 Dies tut er ganz bewußt - ebenso wie viele weitere Autoren, die durchaus zum neuen Institutionalismus gerechnet werden können.

Woher aber ergibt sich die Bedeutung von Institutionen für politische Transformationen? Ist nicht vielmehr anzunehmen, daß diese erst in konsolidierten (d.h. verfestigten und eingeschliffenen, ergo institutionalisierten) Demokratien von Bedeutung sein können und in der unstrukturierten und oft chaotischen Anfangsphase weitgehend ohne Auswirkungen bleiben?

Aus Sicht der Transformationsforschung besteht das zentrales Merkmal von Institutionen in ihrer Fähigkeit, soziale Probleme zu lösen: „Institutionen stellen Lösungen von Demokratisierungsproblemen dar.“13

Um die Problemstellung von politischen Transformationen von autoritären Systemen zu Demokratien und den Zusammenhang mit Institutionen zu ver- deutlichen: Alle Spielarten autoritärer Systeme sind dadurch gekennzeichnet, daß eine Person oder Personengruppe existiert, die die Macht hat solche Er- gebnisse des politischen Prozesses zu verhindern, die ihren Interessen zuwi- derlaufen.14 In einer Demokratie hingegen sind die Ergebnisse des politischen Prozesses nicht vorhersehbar - kein Akteur kann sich daher sicher sein, daß er seine Interessen wird durchsetzen können. Er muß diese in einem kontinuier- lichen Wettkampf verteidigen und kann sich nicht aufgrund seiner Position, Herkunft oder Leistung bestimmter Privilegien sicher sein. Der eigentliche Übergang zur Demokratie erfolgt somit nicht mit den ersten Wahlen oder dem Abzug der Armee, sondern in dem Moment, in dem niemand mehr die Macht hat, für ihn unerwünschte Ergebnisse des politischen Prozesses zu revidieren.15 Demokratisierung bedeutet somit einerseits institutionalisierte Unsicherheit für jeden einzelnen Akteur, sie ist jedoch nur dann möglich, wenn die Akteure die Sicherheit haben, daß zumindest keine Entscheidungen gefällt werden, die ih- ren vitalen Interessen völlig zuwiderlaufen. Dieses Vertrauen kann jedoch nur durch die Verhaltensbindung von Institutionen entstehen. Demokratische In- stitutionen schaffen somit sowohl Unsicherheit als auch Sicherheit. Und gerade hierin liegt die Bedeutung von Institutionen in Transformationsprozessen: sie beschränken einerseits das Verhalten der einzelnen Akteure16 und machen es damit vorhersehbarer und kalkulierbarer, sie schaffen jedoch gleichzeitig Un- kalkulierbarkeit hinsichtlich der outcomes.

Demokratie wird demnach erst dann möglich, wenn eine Institutionenordnung gefunden werden kann, die nach Ansicht aller relevanten Akteure unwahr- scheinlich macht, daß im demokratischen Prozeß Entscheidungen getroffen werden, die ihren zentralen Interessen völlig zuwiderlaufen.17 Besondere Bedeutung erhält die Institutionenwahl auch durch die Tatsache, daß das „freezing of initial choices“18 ein oft zu beobachtendes Phänomen ist. Hat eine Institutionenwahl erst stattgefunden und ist die Konsolidierung der jungen Demokratie geglückt, dann sind in der Regel keine tiefgreifenderen Änderungen an der Institutionenordnung zu erwarten. Die Institutionenwahl während des Transformationsprozesses ist somit gleichzeitig eine das politi- sche Schicksal eines Landes auf lange Zeit beeinflussende Entscheidung.

III. Die Wahl von Institutionen

Die Wahl einer Institutionenordnung stellt also keinesfalls eine bloße 'lästige Pflichtübung' während des Transformationsprozesses dar, sondern ist vielmehr eines seiner zentralen Bestandteile. Die Wahl einer Institutionenordnung kann nicht zur bloßen technischen Fragestellung erklärt werden, deren Lösung ge- trost einem Spezialistenteam delegiert werden kann; sie fordert vielmehr die breite Partizipation möglichst vieler Akteure. Wenn aber die Institutionenord- nung für die (insbesondere politischen) Akteure von so enormer Bedeutung ist, so ist anzunehmen, daß zwischen der Macht- und Interessenverteilung auf Ak- teursebene und der gewählten Institutionenordnung eine gewisse Beziehung besteht. Ist dies jedoch der Fall, so sind Institutionen für die Transformations- forschung auch gleichzeitig als Hinweise auf die Verhältnisse auf der Ak- teursebene (zumindest zum Zeitpunkt der Institutionenwahl) zu lesen.19

Angesichts dieses Befundes überrascht es, welcher Stellenwert Institutionen in der Literatur meist eingeräumt wird. Es lassen sich grob zwei verschiedene Auffassungen unterscheiden.

Einerseits werden Institutionen als unwichtige abhängige Variable betrachtet. Als Beispiel mag die bekannte Feststellung von Seymor Lipset dienen, „that democracy is related to the state of economic development. The more well-to- do a nation, the greater the chances that it will sustain democracy.“20 Die sich daran anschließende Diskussion hat diese These - mehr oder weniger stark modifiziert - bestätigt. Allen diesen Arbeiten liegt jedoch mehr oder weniger explizit die Annahme zugrunde, auf die institutionelle Ausgestaltung der De- mokratie komme es nicht an, sie sei eine zu vernachlässigende und von sozio- ökonmischen Faktoren abhängige Variable. Rustow hat an dieser Herangehensweise zu Recht kritisiert, die Versuche der Bestimmung relevanter demokratiebegünstigender Faktoren trenne nicht zwischen den Funktionsbe- dingungen und den (davon gänzlich verschiedenen) Entstehungsbedingungen demokratischer Regime.21 Lijphart versucht nicht, globale Aussagen des Typs „wenn Bedingung x erfüllt ist, dann tritt y ein“ zu treffen, sondern er be- schränkt seine Analyse auf die Frage, welche Faktoren tendenziell welche Ausprägungen von Institutionen begünstigen oder behindern. Damit umgeht er beide Probleme des obigen Ansatzes: Erstens betrachtet er nur die Entste- hungsbedingungen, nicht die Funktionsbedingungen von Institutionen. Zwei- tens vermeidet er durch seine fallbezogene Arbeitsweise das Dilemma des Ansatzes von Lipset/Dahl, daß sich für jede angebliche Vorbedingung der Demokratisierung Beispiele finden lassen die das Gegenteil beweisen.22

Eine zweite Forschungsrichtung betrachtet Institutionen als wichtige, aber unabhängige Variable. In dieser Forschungstradition stehen in erster Linie der alte Institutionalismus und ökonomische Spielarten des Institutionalismus. Zwar wird die Wichtigkeit von Institutionen anerkannt, jedoch werden ledig- lich die Auswirkungen von Institutionen untersucht; ihre Entstehung bleibt weitgehend ungeklärt.23 Die Institutionen selbst werden hierbei als unabhän- gige und vorgegebene Variable begriffen.24 Lijphart geht insofern über diesen Ansatz hinaus, als er insbesondere die Entstehung von Institutionen in seine Theorie mit einbaut.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß es Lijphart sowohl darauf ankommt, die Auswirkungen unterschiedlicher Faktoren auf die Herausbildung von Institu- tionen herauszuarbeiten als auch darauf, in einem zweiten Schritt die Bedeu- tung dieser Institutionen für die politische Realität zu analysieren. Lijpharts Institutionenbegriff betont also sowohl ihren Einfluß als auch ihre Beeinfluß- barkeit.

Diese Arbeit wird sich an dieser 'Doppelnatur' der Institutionen orientieren. In spieltheoretischen Termini ausgedrückt: zuerst soll die Entstehung von Spielregeln (d.h. Institutionen) untersucht werden und erst danach die Bedeutung der Spielregeln für das beobachtbare Spielgeschehen.

III.1. Eine Theorie der Institutionenwahl

Die Grundlage der Theorie Lijpharts besteht in der Unterscheidung zwischen zwei Organisationstypen der Demokratie: die Unterscheidung zwischen Mehrheitsdemokratie und Konsensdemokratie. Während sich das Modell der Mehrheitsdemokratie (auch: Westminster-Modell) tendenziell durch Mehr- heitswahlrecht, ein Zweiparteiensystem, Einparteienregierungen und eine ge- genüber der Legislative starke Exekutive und oft auch Präsidentialismus auszeichnet, ist das Konkordanzmodell typischerweise eher durch Verhältnis- wahlrecht, Mehrparteiensysteme, breite Koalitionen und ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen Parlament und Regierung sowie Parlamentarismus und eine Vielzahl von Methoden zur Einbeziehung, Beschränkung und Auftei- lung von Macht charakterisiert.25

Lijpharts Anliegen ist es zu zeigen, welche Faktoren im Transformationspro- zeß darauf hinwirken, daß eine mehr konkordanzdemokratisch oder aber mehrheitsdemokratisch geprägte Institutionenordnung gewählt wird. Er be- schränkt seine Analyse dabei auf die zwei zentralen und relativ einfach zu operationalisierenden Organisationsentscheidungen einer Demokratie: die Ausgestaltung des Wahlrechts und der Exekutive-Legislative-Beziehung. Die Frage nach Konkordanz- oder Mehrheitsdemokratie wird sowohl unter dem Aspekt des Wahlsystems (d.h. Mehrheitswahlrecht oder Verhältniswahlrecht) als auch dem Aspekt der Organisation der Exekutive (Parlamentarismus oder Präsidentialismus) untersucht.

[...]


1 Nohlen, Dieter: Institutional Reform in Latin America from the Perspective of Political Engineering, Paper presented to the XVIth World Congress of IPSA, Berlin August 1994, Universität Heidelberg, Insititut für Politische Wissenschaft, Arbeitspapier Nr. 14, S. 8f.

2 vgl. March, James/Olsen, Johan P.: The New Institutionalism: Organizational Factors in Political Life in: American Political Science Review 78 (1984), S. 734; auch Colomer, Josep M.: Stratégies Institutionnelles et Transitions Politiques en Europe Centrale et Orientale, in: L'Année sociologique, 47 (1997), Nr. 2, S. 105-124; als Indiz für die lange Vernachlässigung von Institutionen darf auch das Fehlen entsprechender Artikel in etlichen wichtigen politikwissenschaftlichen Nachschlagewerken gedeutet werden, so z.B. Nohlens Handwörterbuch Staat und Politik.

3 Beyme, Klaus von: Systemwechsel in Osteuropa, Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Bd. 1130, 2. Auflage, Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1994, S. 49.

4 vgl. Merkel, Wolfgang: Systemtransformation. Eine Einführung in die Theorie und Empirie der Transformationsforschung, Schriftenreihe Uni-Taschenbücher Bd. 2076, Leske und Budrich, Opladen, 1999, S. 377f.

5 G. Göhler, zit. nach Prätorius, Rainer: Institutionen und Regierungsprozeß, in: Mohr, Arno (Hrsg.): Grundzüge der Politikwissenschaft, Oldenbourg, München, Wien, 1995.

6 vgl. Lijphart, Arend: Democratization and Constitutional Choices in Czecho-Slovakia, Hungary and Poland 1989-91, Journal of Theoretical Politics 4 (1992), S. 207; sowie vgl. Lijphart, Arend: Democracies: Forms, performance, and constitutional engineering. In: European Journal of Political Research 25 (1994), S. 1f.

7 für allgemeiner gefasste Definitionen des Begriffs der Institution vgl. March/Olsen 89, S. 23f, 160ff und Rüb Friedbert W.: Die Herausbildung politischer Institutionen in Demokratisierungsprozessen in: Merkel, Wolfgang/Sandschneider, Eberhard/Segert, Dieter (Hrsg.): Systemwechsel, Band 1: Theorien, Ansätze und Konzepte der Transitionsforschung, 2. überarbeitete Auflage, Leske und Budrich, Opladen, 1996, S. 116ff; sowie Prätorius, Rainer: Institutionen und Regierungsprozeß, in: Mohr, Arno (Hrsg.): Grundzüge der Politikwissenschaft, Oldenbourg, München, Wien, 1995, S. 488ff.

8 vgl. Grofman, Bernhard: Arend Lijphart and the New Institutionalism, Research Paper Series in Empirical Democratic Theory, University of California, Irvine, 1997, http://www.democ.uci.edu/democ/papers/grofman.html., Kap. 'Lijphartian Perspectives on Comparative Institutional Analysis - Emphasis on cross-national analysis'.

9 vgl. ebd.

10 vgl. auch unten III.

11 vgl. March, James/Olsen, Johan P.: The New Institutionalism: Organizational Factors in Political Life in: American Political Science Review 78 (1984), S. 734f.

12 vgl. Lijphart, Arend: Democratization and Constitutional Choices in Czecho-Slovakia, Hungary and Poland 1989-91, Journal of Theoretical Politics 4 (1992), S. 208; sowie Lijphart, Arend/Waismann, Carlos H.: The Design of Democracies and Markets: Generalizing Across Regions. In: Lijphart, Arend/Waismann, Carlos H.: Institutional Design in New Democracies. Eastern Europe and Latin America, Westview Press, Colorado, Oxford, 1996, S. 244

13 Lewis, Paul G.: Democracy and its Future in Eastern Europe in: Held, David (Hrsg.): Prospects for Democracy. North, South, East, West, Polity Press, Cambridge, 1993, S. 307; vgl. auch Przeworski, Adam: Democracy as a contingent outcome of conflicts in: Elster, Jon/Slagstad, Rune (Hrsg.): Constitutionalism and Democracy, Studies in Rationality and Social Change, Cambridge University Press, Cambridge, 1988, S. 64; vgl. auch Grofman, Bernhard: Arend Lijphart and the New Institutionalism, Research Paper Series in Empirical Democratic Theory, University of California, Irvine, 1997, http://www.democ.uci.edu/democ/papers/grofman.html, Kap. 'Introduction' und 'Institutions as Problem- solvers'.

14 vgl. Przeworski, Adam: Democracy as a contingent outcome of conflicts in: Elster, Jon/Slagstad, Rune (Hrsg.): Constitutionalism and Democracy, S. 60.

15 vgl. Przeworski, Adam: Democracy as a contingent outcome of conflicts in: Elster, Jon/Slagstad, Rune (Hrsg.): Constitutionalism and Democracy, S. 62.

16 vgl. Grofman, Bernhard: Arend Lijphart and the New Institutionalism, Research Paper Series in Empirical Democratic Theory, University of California, Irvine, 1997, http://www.democ.uci.edu/democ/papers/grofman.html, Kap. 'Introduction' und 'Institutions as Problem- solvers'.

17 vgl. Przeworski, Adam: Democracy as a contingent outcome of conflicts in: Elster, Jon/Slagstad, Rune (Hrsg.): Constitutionalism and Democracy, S. 64, 66.

18 vgl. Lijphart, Arend: Democratization and Constitutional Choices in Czecho-Slovakia, Hungary and Poland 1989-91, Journal of Theoretical Politics 4 (1992), S. 220; sowie Colomer, Josep M.: Stratégies Institutionnelles et Transitions Politiques en Europe Centrale et Orientale, in: L'Année sociologique, 47 (1997), Nr. 2, S. 122f. Dies kann jedoch durchaus positiv bewertet werden, denn der spezifische Vorteil von Institutionen liegt ja gerade in der dadurch geschaffenen Sicherheit und Kalkulierbarkeit, die erst durch ihre Trägheit - oder positiver gewendet- ihre Beständigkeit entstehen können.

19 Dies soll keinesfalls bedeuten, Institutionen seien lediglich der Ausdruck oder die Perpetuation der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Die Leistung des neuen Institutionalismus besteht ja gerade darin, in Institutionen mehr als das zu sehen, nämlich als Lösungsmöglichkeiten sozialer Probleme, vgl. oben II.; sowie Grofman, Bernhard: Arend Lijphart and the New Institutionalism, Kap. 'Introduction' und 'Institutions as Problem-solvers'.

20 Lipset, Seymor Martin, zit. nach Sørensen, Georg: Democracy and Democratization. Processes and Prospects in a Changing World, Westview Press, Colorado, Oxford, 1998, S. 25. Vgl. zu dieser populären Frage insbes. die Arbeiten von Seymor Lipset (Lipset, Seymor Martin: The Social Requisits of Democracy Revisited, American Sociological Science Review 59 (1994), S. 1-22; sowie Dahl, Robert A.: Polyarchy: Participation and Opposition, Yale University Press, New Haven, 1971 und ders.: On Democracy, Yale University Press, New Haven, 1998. Dahl nennt als zur Demokratisierung notwendige bzw. sie begünstigende Bedingungen u.a. folgende Faktoren: Kontrolle von Militär und Polizei durch gewählte Amtsträger, demokratische Überzeugung und politische Kultur, kein starker Einfluß externer antidemokratischer Mächte, eine moderne Marktwirtschaft und Gesellschaft (in Anlehnung an Lipset's Betonung der Rolle der Bourgeoisie), sowie schwache/fehlende kulturelle Konflikte, vgl. ebd, S. 145ff. Insbesondere die ökonomische Komponente wird gern als zentrale Vorbedingung für Demokratisierung genannt - von manchen (durchaus antimarxistischen) Neoliberalen wird merkwürdigerweise sogar die Version vertreten, wirtschaftlicher Wohlstand führe notwendigerweise zur Demokratisierung; vgl. Whitehead, Laurence: The Alternatives to 'Liberal Democracy': A Latin American Perspective, in: Held, David (Hrsg.): Prospects for Democracy. North, South, East, West, Polity Press, Cambridge, 1993.

21 vgl. Rustow, Dankwart: Transitions to Democray in: Comparative Politics 2 (1970), S. 337.

22 vgl. Sørensen, Georg: Democracy and Democratization. Processes and Prospects in a Changing World, Westview Press, Colorado, Oxford, 1998, S. 26.

23 vgl. Nohlen, Dieter: Institutional Reform in Latin America from the Perspective of Political Engineering, Paper presented to the XVIth World Congress of IPSA, Berlin August 1994, Universität Heidelberg, Insititut für Politische Wissenschaft, Arbeitspapier Nr. 14, S. 8f. Eine erwähnenswerte Ausnahme stellt jedoch North dar, der Institutionen als gesellschaftliche Technik zur Senkung von Transaktionskosten betrachtet und darin den Antrieb zur Schaffung von Institutionen verortet; vgl. z.B. North, Douglass C.: Theorie des institutionellen Wandels. Eine neue Sicht der Wirtschaftsgeschichte, J.C. B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1988.

24 vgl. Rüb, Friedbert W.: Die Herausbildung politischer Institutionen in Demokratisierungsprozessen in: Merkel, Wolfgang/Sandschneider, Eberhard/Segert, Dieter (Hrsg.): Systemwechsel, Band 1: Theorien, Ansätze und Konzepte der Transitionsforschung, 2. überarbeitete Auflage, Leske und Budrich, Opladen, 1996, S. 112; auch der ökonomische Institutionalismus ist oft von der Annahme geprägt, die Präferenzen der Akteure seien als unabhängige Variable vorgegeben.

25 vgl. Lijphart, Arend: Constitutional Choices for New Democracies, Journal of Democracy 2 (1991), S. 72ff; sowie Lijphart, Arend: Democratization and Constitutional Choices in Czecho-Slovakia, Hungary and Poland 1989-91, Journal of Theoretical Politics 4 (1992), S. 208. Für eine ausführliche Definition und Gegenüberstellung vgl. Lijphart, Arend: Patterns of Democracy. Government Forms and Performance in Thirty-Six Countries,Yale University Press, New Haven, 1999, S. 9ff, 31ff.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung von Institutionen für politische Transformationen nach Arend Lijphart
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  (Seminar für wissenschaftliche Politik)
Veranstaltung
Theorien und Praxis der politischen Transformation
Note
1,5
Autor
Jahr
2000
Seiten
30
Katalognummer
V5488
ISBN (eBook)
9783638133463
ISBN (Buch)
9783638722919
Dateigröße
687 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Demokratisierung, Institutionenwahl, politische Transformationen, Institutionalismus, Arend Lijphart, Präsidentialismus
Arbeit zitieren
M.A. Hans Christian Siller (Autor:in), 2000, Die Bedeutung von Institutionen für politische Transformationen nach Arend Lijphart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5488

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