Differenzierung im Sportunterricht


Praktikumsbericht / -arbeit, 2004

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Problemstellung

2. Zum Problem der Differenzierung im Sportunterricht

3. Historisch-didaktische Wurzeln des differenzierten Unterrichts

4. Innere Differenzierung des Sportunterricht
4.1. Vorbemerkungen
4.2. Innere Differenzierung unter dem Aspekt der motorisch-konditionellen Förderung
4.3. Innere Differenzierung unter dem Aspekt des sozialen Lernens

5. Schlussbemerkungen

LITERATURVERZEICHNIS

1. Problemstellung

Die Feststellung, dass jeder Mensch etwas Einzigartiges ist, über individuelle Eigenschaften und Besonderheiten verfügt, ist zweifelsohne kein Novum Feststellung. Das Wissen bzw. die Erkenntnis über diese „Verschiedenartigkeit“ hat sich im Laufe der Vergangenheit auch der Unterricht in der Schule und dabei insbesondere der Sportunterricht zu Nutze gemacht. In diesem Zusammenhang fiel und fällt auch heute noch häufig die Forderung bzw. die Notwendigkeit der Differenzierung als pädagogisches Prinzip im Unterricht. Was genau aber unter Differenzierung zu verstehen ist, wie sie im Unterricht angewendet werden kann oder sollte, darüber herrscht nicht selten Uneinigkeit, oftmals sogar Unklarheit. Ein Ziel dieser Arbeit soll es aufgrund dessen sein, einen Überblick darüber zu geben, was Differenzierung ist und folglich auch darüber, was Differenzierung nicht ist. Um dieses Anliegen zu erreichen wird dabei wie folgt verfahren:

In einem ersten Abschnitt soll sicht zunächst grundlegend – im Sinne einer Problemvorstellung – mit der Differenzierungsproblematik auseinandergesetzt werden. Vorrangig geht es dabei darum, einen ersten Überblick über das Thema der Differenzierung im Sportunterricht zu geben. Dem folgend wird in einem weiteren Abschnitt auf die historisch-didaktischen Wurzeln der Differenzierung als pädagogisches Prinzip eingegangen, bevor sich dann dem eigentlichen Schwerpunkt, der Inneren Differenzierung im Sportunterricht zugewandt werden soll. Gemäß der Aufarbeitung des gewählten Themas in der einschlägigen Forschungsliteratur soll die Innere Differenzierung dabei sowohl unter der Prämisse des motorischen Lernens als auch unter dem Aspekt des sozialen Lernens besprochen werden. Das wesentliche Ziel dieses Abschnitts besteht darin, verschiedene Perspektiven einer richtig verstandenen Inneren Differenzierung zu charakterisieren.

Wie anhand der genannten Ziele und Absichten ersichtlich wird, wird es in dieser Arbeit nicht darum gehen, ein Sammelsurium verschiedener Differenzierungsvorschläge für die Praxis zu liefern. Der Verfasser ist vielmehr darum bemüht, ein Verständnis für eine richtig verstandene Differenzierung im Sportunterricht zu schaffen. Wie bereits angeführt, liegt der Focus dabei auf der Inneren Differenzierung, da es speziell jene Form des differenzierten Unterrichts ist, mit welcher der Sportlehrer[1] in der Unterrichtspraxis stets konfrontiert ist.

2. Zum Problem der Differenzierung im Sportunterricht

Die Forderung nach Differenzierung im Sportunterricht klingt heutzutage beinahe trivial. Ein richtig verstandener Sportunterricht ist ohne diese didaktische Losung kaum mehr denkbar. Es zählt daher zu den unbedingt zu beachtenden Leitsätzen, dass der Sportlehrer die individuellen Besonderheiten seiner Schüler und die bestehenden Unterschiede zwischen diesen, sei es im motorischen, kognitiven oder sozialen Bereich, berücksichtigt. Differenzierung wird insbesondere dann unverzichtbar, wenn die Unterschiede zwischen den Schülern so eklatant sind, dass sie allein mit Hilfe der einschlägigen methodischen und pädagogischen Maßnahmen nicht mehr zu bewerkstelligen sind. Neben der Frage der Effektivität, spielt aber auch die Frage nach den Folgen eines undifferenzierten Sportunterrichts den Verfechtern dieses Prinzips in die Karten. Speziell für die Entwicklung der Persönlichkeit der Schüler ist es unabdingbar, die jeweiligen Charakteristiken der Schüler im Unterricht zu thematisieren (vgl. Brodtmann, 1984, S. 193).

Angesichts dieser fundamentalen Bedeutung von differenziertem Unterricht wird schnell klar, dass der Forderung nach Differenzierung auch ein kritisches Element innewohnt. Zuallererst wendet sie sich gegen die Sozialform des Frontalunterrichts selbst, welche gemeinhin als der offensichtlichste Ausdruck eines undifferenzierten Unterrichts angesehen wird. Darüber hinaus kritisiert die Forderung nach Differenzierung sämtliche Formen des Unterrichts – ganz egal welche Sozialformen hier verwendet werden – in denen persönliche Bedürfnisse nicht hinreichend berücksichtigt werden (vgl. Brodtmann, 1984, S. 193.)

Die Frage nach den methodischen und pädagogischen Möglichkeiten für einen differenzierten Unterricht kann indes keineswegs leicht beantwortet werden. Letztlich sind die im differenzierten Sportunterricht verwendeten Mittel und Methoden als das Resultat der jeweilig verfolgten Intentionen anzusehen. Genau diese Intentionen bestimmen darüber, auf welche individuellen Besonderheiten der Schüler mit Hilfe der Differenzierungsmaßnahmen überhaupt eingegangen werden soll. So versteht z.B. Söll unter Differenzierung die „ ... Anpassung der pädagogischen und organisatorischen Maßnahmen an die unterschiedliche Leitungsfähigkeit der Schüler.“ (1976, S. 133). Anhand dieser Definition wird deutlich, dass Söll mit Hilfe des Prinzips der Differenzierung in erster Linie das motorische Lernen und die konditionellen Fähigkeiten der Schüler optimieren will. Diese Beschränkung auf das Körperliche wird aber der tatsächlichen Tragweite des Differenzierungsbegriffes nicht gerecht. Neben der Intensivierung des motorischen Lernens und Förderung konditioneller Fähigkeiten kann auch das soziale Lernen im differenzierten Unterricht nachdrücklich betont werden (vgl. Brodtmann, 1984).

Genau diese genannten Perspektiven des differenzierten Unterrichts stehen im Folgenden im Mittelpunkt der Betrachtung. Dabei werden neben den Charakteristika der Formen der Differenzierung auch die Unterschiede zwischen einer Differenzierung mit dem Schwerpunkt des sozialen Lernens bzw. mit dem Schwerpunkt der Förderung der motorischen Fähigkeiten verdeutlicht werden. Was den organisatorischen Rahmen anbetrifft, so wird sich auf Differenzierungsmaßnahmen innerhalb einer gemeinsam unterrichteten Klasse oder Lerngruppe beschränkt. Es geht folglich um die Innere Differenzierung im Sportunterricht (Brodtmann, 1984, S. 194-195). Zunächst sollen jedoch die historischen Wurzeln der Differenzierungsproblematik in gebotener Kürze dargestellt werden.

[...]


[1] Der bessere Lesbarkeit wegen wird im Folgenden die maskuline Anredeformel Verwendung finden.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Differenzierung im Sportunterricht
Hochschule
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  (Institut für Sportwissenschaft)
Note
1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
14
Katalognummer
V54719
ISBN (eBook)
9783638498470
ISBN (Buch)
9783638930130
Dateigröße
490 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In dieser Arbeit wird das Ziel verfolgt, ein richtiges Verständnis von Innerer Differenzierung im Sportunterricht zu geben. Dabei wird der Unterschied zwischen einer tatsächlichen und einer nur scheinbaren Differenzierung aaufgezeigt. Neben der Differenzierung unter dem Schwerpunkt des motorischen Lernens wird der Schwerpunkt v.a. auf die Innere Differenzierung unter dem Aspekt des sozialen Lernens gelegt.
Schlagworte
Differenzierung, Sportunterricht
Arbeit zitieren
Sebastian Knobbe (Autor:in), 2004, Differenzierung im Sportunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54719

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